[0001] Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner mit einem herausnehmbaren, im Luftstrom
angeordneten Filter, der in einem mindestens zweiteiligen klappbaren Rahmen gehalten
ist.
[0002] Durch die DE 197 05 616 A1 ist eine Flusenfiltereinrichtung für einen Wäschetrockner
bekannt, bei dem einem ersten Flusensieb, ein Grob-Flusenfilter, ein zweites, feineres
Tiefenfilter nachgeschaltet ist, das aus der Flusenfiltereinrichtung entnommen und
unter fließendem Wasser gereinigt werden kann. Das Tiefenfilter besteht aus Schaumstoff
und muss daher vorsichtig gereinigt werden. Weiterhin erschöpft sich die Wirkung des
Tiefenfilters in einer verbesserten Filterwirkung gegenüber den im Luftstrom mitgerissenen
Flusen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art mit einem Luftfilter erweiterter Funktionalität zu schaffen, bei dem
es aber auf die Reinigungsfähigkeit nicht so sehr ankommt, wenn ihm in Strömungsrichtung
der Luft ein übliches Flusenfeinfilter vorgeschaltet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Filter einen Geruchsstoffe
bindenden und/oder umwandelnden Einsatz enthält. Das für Geruchsstoffe aktive Material
kann beispielsweise Aktivkohle sein und sorgt für eine gründliche Reinigung des Luftstroms
von Geruchsstoffen. Geruchsstoffe, die aus Wäschestücken im Behandlungsraum des Wäschetrockners
stammen, werden im Geruchsbindungs-Einsatz gebunden bzw. umgewandelt. Die zum Behandlungsraum
des Wäschetrockners zurückkehrende Luft oder die aus der Umgebung wieder angesaugte
Luft ist frei von solchen Geruchsstoffen und löst die zu entfernenden Geruchsstoffe
aus den Wäscheteilen heraus, um sie zum Geruchsbindungs-Einsatz der Filtereinrichtung
zu transportieren. Auf diese Weise kann innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums der
Geruchsstoff-Anteil in den Wäschestücken so weit gemindert werden, dass eine Geruchsbelästigung
nicht mehr gegeben ist.
[0005] Der Geruchsstoffe bindende und oder umwandelnde Einsatz kann aus einem flächigen
Stück Faservlies, Fasergewebe oder Fasergewirk bestehen, dessen Fasern mit einem Geruchsstoffe
bindenden und/oder umwandelnden Überzug versehen sind. Bei entsprechend haltbarem
Überzug ist es sogar möglich, die Geruchsstoffe aus dem Fasermaterial wieder auszuwaschen.
Dieser Überzug kann aus Aktivkohle oder anderen Mineralien bestehen, die Geruchsstoffe
binden und/oder umwandeln. Vorteilhaft kann auch eine Behandlung des Fasermaterials
mit katalytisch wirkenden Stoffen sein, die Geruchsstoffe zersetzen können.
[0006] Der Eisatz sollte möglichst keine harten Komponenten aufweisen, damit er wie ganz
normale Wäsche in einer Haushaltwaschmaschine gewaschen werden kann, ohne dass die
Gefahr einer Beschädigung der Waschmaschine besteht.
[0007] Das Filter kann aus einem flächigen Stück Faservlies, Fasergewebe oder Fasergewirk
bestehen, dessen Fasern mit einem in Bezug auf Geruchsstoffe aktiven Überzug versehen
sind. Dabei kann entweder dieser Überzug aus Aktivkohle oder der ganze Einsatz selbst
aus einem Aktivkohle-Fasermaterial bestehen.
[0008] Vorteilhafterweise weist der erfindungsgemäße Wäschetrockner eine Aufnahme zum Haltern
und Aufspannen des Einsatzes innerhalb des Luftstroms auf. Der Einsatz kann in diesem
Fall aus einem Abschnitt eines bandförmig fertigbaren Filtermaterials bestehen und
auf diese Weise sehr kostengünstig zur Verfügung gestellt werden.
[0009] Die Aufnahme für den Einsatz ist vorteilhafterweise aus dem Haushaltgerät herausnehmbar,
um das Einlegen und Entnehmen des Einsatzes zu erleichtern. Dazu ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Aufnahme einen Rahmen mit einem Rippenkreuz und eine maschenförmige
Halterung für den Einsatz aufweist, deren Maschen die gleichen Abstands-Abmessungen
wie das Rippenkreuz hat.
[0010] Zusätzlich kann dem Einsatz ein Feinfilter zum Entfernen von Teilchen, vorzugsweise
von Flusen, aus dem Luftstrom vorgeschaltet sein. Der Einsatz kann somit vor einer
Verunreinigung mit Feinteilchen geschützt werden, die ihn zusetzen oder in seiner
Wirkung beeinträchtigen könnten.
[0011] Vorteilhafterweise wird die Erfindung in einem Kondensationswäschetrockner eingesetzt,
bei dem Prozessluft in einem geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird und in dessen
Prozessluftkreislauf eine Heizeinrichtung zum Erwärmen der Prozessluft, eine Kühleinrichtung
zum Abkühlen von mit Feuchtigkeit beladener Prozessluft, der Einsatz und ein vorgeschaltetes
Flusenfilter als Feinfilter angeordnet sind. Bei diesem Anwendungsfall kann einem
häufigen Bedürfnis der Anwender Rechnung getragen werden, das auf das Befreien der
Wäsche von unangenehmen Geruchsstoffen abzielt. Dies kann der Fall sein, wenn das
Kleidungsstück Zigarettenrauch ausgesetzt war und nur ein Lüften des Kleidungsstücks
gewünscht wird. Das Geruchsfilter wird innerhalb des Prozessluftkreislaufs vorteilhafterweise
an der Stelle angeordnet, an der die besten Bedingungen für die Entfernung der Geruchsstoffe
aus der Prozessluft herrschen. So ist beispielsweise im Abschnitt zwischen Kühleinrichtung
und Heizeinrichtung die Temperatur der Prozessluft am niedrigsten und die relative
Luftfeuchtigkeit am höchsten, und nach der Heizeinrichtung und vor Berührung mit der
zu trocknenden Wäsche die Temperatur am höchsten und die relative Luftfeuchtigkeit
am niedrigsten.
[0012] Eine Steuereinrichtung des Kondensationswäschetrockners kann vorteilhafterweise so
eingerichtet sein, dass die Prozessluft auf eine unterhalb der üblicherweise zum Wäschetrocknen
verwendete Temperatur erwärmt und umgewälzt werden kann. So kann die Wäsche schonender
behandelt und trotzdem gelüftet werden, wobei durch die verringerte Temperatur auch
Energie eingespart werden kann. Darüber hinaus kann die Steuereinrichtung so eingerichtet
sein, dass die Prozessluft auch bei abgeschalteter Kühleinrichtung umgewälzt werden
kann. Eine Abkühlung der Prozessluft ist beim Lüften nicht erforderlich, da keine
Feuchtigkeit aus der Prozessluft entfernt werden muss und somit weiter Energie gespart
werden kann.
[0013] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sind weitrere Einzelheiten,
Merkmale und Vorteile der Erfindung nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnung
zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Wäschetrockner,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 3 für die Aufnahme
des Einsatzes und
- Fig. 3
- die erfindungsgemäße Aufnahme in einer Ansicht auf den Einsatz.
[0014] Der in Fig. 1 dargestellte Haushaltwäschetrockner 1 weist eine drehbar gelagerte
Trommel 2 zur Aufnahme der zu trocknenden Wäsche 5 auf. Die Trommel 2 weist einen
gelochten Trommelboden 14 und auf der gegenüberliegenden Stirnseite eine Beschickungsöffnung
15 auf, die mittels einer am Gehäuse des Haushaltwäschetrockners 1 angelenkten Tür
9 verschlossen werden kann. Im Betrieb wird von einem Gebläse 3 ein Trockenluftstrom
erzeugt, der zu einer Heizeinrichtung 4 und anschließend durch den gelochten Trommelboden
14 in die Trommel 2 geleitet wird. Nach Berührung mit der Wäsche 5 durchströmt die
Trockenluft zuerst ein grobes Flusenfilter 6 in der Tür 9, und anschließend ein im
Zuge des Prozessluftkanals 16 in einem Gehäuse 17 angebrachtes, nicht näher dargestelltes
Feinfilter und den in einer Aufnahme 7 gehaltenen Einsatz 13 als Geruchsfilter. Anschließend
wird die Trockenluft zu einem Kondensator 8 geleitet, in dem die Trockenluft zur Kondensation
von darin enthaltener Wäschefeuchte abgekühlt wird. Der Kondensator 8 wird dazu von
Kühlluft durchströmt, die von der Umgebung des Haushaltwäschetrockners 1 angesaugt
wird. Nach Durchströmen des Kondensators 8 wird die Trockenluft wieder vom Gebläse
3 angesaugt.
[0015] Die in Fig. 2 im Schnitt und in Fig. 3 in Ansicht auf die Fläche des Einsatzes 13
dargestellte Aufnahme 7 dient als Halterahmen für das Geruchsfilter 13. Der Halterahmen
7 nimmt zu diesem Zweck einen flächigen schalenförmigen Rahmen 11 auf, dessen Boden
als Rippenkreuz 18 große Öffnungen für den Durchtritt der Prozessluft aufweist. In
diesem Rahmen 11 ist eine klappbare Halterung 12 verrastet. Diese Halterung kann aus
einem Edelstahl-Drahtgestell bestehen. Ihre Maschen haben eine vergleichbare Weite
wie die Öffnungen des Rippenkreuzes 18. Dadurch bedeckt zwar die Halterung 12 im wesentlichen
den gesamten Boden des Rahmens 11; ihre Öffnungen decken sich im heruntergeklappten
Zustand aber mit den Öffnungen im Rahmen 11. Zwischen dem Rahmen 11 und der Halterung
12 ist ein Geruchsfilter 13 in Gestalt eines Stückes Vlies- oder Textilmaterial festgehalten
(in Fig. 3 nur teilweise dargestellt).
[0016] Zur Bildung der geruchsbindenden Eigenschaft ist das vlies- oder textilartige Geruchsfilter
13 mit einer Substanz (z.B. Aktivkohle) behandelt oder überzogen, die Geruchsstoffe
binden kann. Vorzugsweise können die Geruchsstoffe aus dem Einsatz 13 auch wieder
herausgewaschen werden, um die geruchsbindende Eigenschaft zu regenerieren und somit
für einen dauerhaften Gebrauch geeignet zu halten. Der Einsatz 13 weist deshalb keinerlei
harte Komponenten auf und kann somit wie gewöhnliche Wäsche in einer Waschmaschine
gewaschen werden.
[0017] Der Halterahmen 7 kann von außen, insbesondere durch eine nicht dargestellte Klappe
im Gehäuse des Wäschetrockners 1 oder durch die Zuluftöffnung in der Beschickungsöffnung
15 zum Prozessluftkanal 16, aus dem Prozessluftkanal 16 des Wäschetrockners 1 entnommen
werden. Die Halterung 11 und der Rahmen 12 können auch im Wäschetrockner verbleiben,
wenn der Einsatz 13 bei eingesetztem Halterahmen 7 zugänglich ist. Ferner kann der
Einsatz 13 auch fest mit der Halterung 11 oder mit dem Rahmen 12 verbunden und zusammen
mit ihm entnehmbar sein.
[0018] Der in Fig. 1 dargestellte Wäschetrockner 1 weist eine Steuereinrichtung 10 zum Ansteuern
des Gebläses 3, der Heizeinrichtung 4 und eines nicht dargestellten weiteren Gebläses
auf, das den Kondensator 8 mit Kühlluft versorgt. Die Steuereinrichtung 10 ist so
eingerichtet, dass in einem Programm zum Lüften der Wäsche 5 die Prozessluft bei verringerter
Temperatur und während der Drehung der Trommel 2 umgewälzt werden kann, wobei das
Gebläse für den Kondensator 8 ausgeschaltet ist, um die Prozeßluft nicht unnötig abzukühlen.
Dabei kann abweichend von einem normalen Trockenprogramm außer die Temperatur der
Prozessluft bzw. die Heizleistung der Heizeinrichtung 4 auch die Bewegung der Wäschetrommel
2 verringert werden.
1. Wäschetrockner mit einem herausnehmbaren, im Luftstrom angeordneten Filter (7), der
in einem mindestens zweiteiligen klappbaren Rahmen (11, 12) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Filter (7) einen Geruchsstoffe bindenden und/oder umwandelnden Einsatz (13) enthält.
2. Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Geruchsstoffe bindende und/oder umwandelnde Einsatz (13) aus einem flächigen
Stück Faservlies, Fasergewebe oder Fasergewirk besteht, dessen Fasern mit einem in
Bezug auf Geruchsstoffe aktiven Überzug versehen sind.
3. Wäschetrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Geruchsstoffe bindende und/oder umwandelnde Stoff Aktivkohle ist.
4. Wäschetrockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (13) aus einem Aktivkohlefaser-Vlies, -Gewebe oder -Gewirk besteht.
5. Wäschetrockner nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Aufnahme (11, 12) zum Haltern und Aufspannen des Einsatzes (13) innerhalb
des Luftstroms aufweist.
6. Wäschetrockner nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11, 12) einen Rahmen (11) mit einem Rippenkreuz (18) und eine maschenförmige
Halterung (12) für den Einsatz (13) aufweist, deren Maschen die gleichen Abstands-Abmessungen
wie das Rippenkreuz hat.
7. Wäschetrockner nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11, 12) aus dem Luftkanal herausnehmbar ist.
8. Wäschetrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Einsatz (13) ein Feinfilter zum Entfernen von Teilchen aus dem Luftstrom vorgeschaltet
ist.
9. Wäschetrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wäschetrockner ein Kondensationswäschetrockner (1) ist, bei dem die Prozessluft
in einem geschlossenen Kreislauf umgewälzt wird und in dessen Prozessluftkreislauf
eine Heizeinrichtung (4) zum Erwärmen der Prozessluft, eine Kühleinrichtung (8) zum
Abkühlen von mit Feuchtigkeit beladener Prozessluft, der Einsatz (13) und ein vorgeschaltetes
Flusenfilter angeordnet sind.
10. Kondensationswäschetrockner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensationswäschetrockner (1) eine Steuereinrichtung (10) aufweist, die derart
eingerichtet ist, dass die Prozessluft auf eine unterhalb der üblicherweise zum Wäschetrocknen
verwendeten Temperatur erwärmt und umgewälzt werden kann.
11. Kondensationswäschetrockner nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensationswäschetrockner (1) eine Steuereinrichtung (10) aufweist, die derart
eingerichtet ist, dass die Prozessluft bei abgeschalteter Kühleinrichtung (8) umgewälzt
werden kann.