Technisches Gebiet
[0001] Bei direkteinspritzenden Verbrennungskraftmaschinen werden Pumpendüsen- bzw. Pumpen-Leitung-Düse-Einspritzsysteme
eingesetzt. An diesen Kraftstoffeinspritzsystemen können I-Ventile (nach innen öffnende
Ventile) eingesetzt werden, die sich durch eine hohe Betriebsstabilität auszeichnen.
Neben einer hohen Betriebsstabilität ist außerdem eine Formung des Einspritzverlaufes
von Bedeutung, um den Ablauf der Verbrennung im Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine
hinsichtlich der Russbildung und der HC-Bildung zu optimieren.
Stand der Technik
[0002] EP 0 823 549 A2 betrifft einen Injektor. Dieser Injektor umfasst einen Injektorkörper
und eine verschiebbar in diesem aufgenommene Düsennadel. Mittels einer Schließfeder
wird die Düsennadel in ihren Sitz gedrückt. Es ist eine Kraftstoffversorgungsleitung
vorgesehen, mit der der Düsennadel im Bereich einer konischen Fläche Kraftstoff derart
zugeführt wird, dass eine gegen die Wirkung der Schließfeder gerichtete Kraft entsteht.
Mit einem Ablaufventil wird die Verbindung zwischen der Kraftstoffversorgungsleitung
und einem Ablauf zum Niederdruckbereich des Kraftstoffinjektors gesteuert. Mittels
eines Steuerventils wird der Kraftstoffdruck in einen Steuerraum gesteuert, der teilweise
von einer Fläche der Düsennadel oder ein daran aufgenommenen Komponente definiert
ist. Die Düsennadel bzw. die an dieser aufgenommene Komponente ist derart orientiert,
dass bei hohem Druckniveau im Steuerraum eine auf die Düsennadel wirkende Kraft erzeugt
wird, die die Kraft der Schließfeder unterstützt. Das Ablaufventil und das Steuerventil
werden mittels eines elektromagnetischen Aktors, ausgebildet als ein Bauteil, gesteuert.
Das Steuerventil und die Stirnfläche der Düsennadel oder die mit dieser zusammenwirkende
Komponente (zum Beispiel ein Stößel oder dergleichen), die einen Teil des Steuerraums
bilden, sind derart dimensioniert, dass das Steuerventil jederzeit im wesentlichen
druckausgeglichen ist.
[0003] Gemäß dieser Lösung sind das Ablauf- und das Steuerventil beidseits eines elektromagnetischen
Aktuators hintereinanderliegend angeordnet, wobei die Hübe von Ablaufventil und Steuerventil
vom elektromagnetischen Aktor gleichzeitig aufgeprägt werden und eine voneinander
unabhängige Ansteuerung der beiden hintereinandergeschalteten Ventile nicht möglich
ist.
Darstellung der Erfindung
[0004] Mit der erfindungsgemäßen Lösung lassen sich an einem Injektor nach innen öffnende
Ventile (I-Ventile) derart hintereinanderschalten, dass eine Einspritzverlaufsformung
durch eine Querschnittsdrosselung bei einem Zwischenschaltzustand realisiert werden
kann. Mit der erfindungsgemäßen Lösung lassen sich sehr kleine Hübe einstellen, mit
denen sich wiederum sehr kleine Einspritzmengen zu bestimmten Phasen der Einspritzung
in Anpassung an den im Brennraum ablaufenden Verbrennungsverlauf erzielen lassen.
[0005] Durch das Hintereinanderschalten zweier I-Ventile können deren beiden Ventilnadeln
mit einem Aktor - sei es ein Elektromagnet oder ein Piezoaktor - betätigt werden.
Zwischen den beiden Ventilnadeln der hintereinandergeschalteten I-Ventile ist ein
Federpaket aufgenommen, welches zum Beispiel zwei Spiralfedern in Parallelschaltung
umfassen kann. Das Federpaket wird bevorzugt zwischen den beiden Ventilnadeln der
in Reihe hintereinandergeschalteten I-Ventile aufgenommen, während die Ventilnadel
des dem Aktor entfernt liegenden I-Ventils von einem Federelement abgestützt ist.
Der Hub dieser Ventilnadel ist geringer bemessen als derjenige, der dieser vorgeschalteten
Ventilnadel. Beide Ventilnadeln schließen somit bei Betätigung des Aktors aufgrund
des unterschiedlichen Erreichens ihrer jeweiligen Schließposition an den Ventilnadelsitzen
bei verschiedenen Hubwegen.
[0006] Dementsprechend wirkt das zwischen den Ventilnadeln des ersten und des zweiten I-Ventils
angeordnete Federpaket als in erster Näherung steife Feder, so dass sich die Federvorspannung
des dem ersten I-Ventil zugeordneten Federelementes in einer ersten Stellbewegung
des Aktors überwinden lässt. Bei weiterer Stellkrafterhöhung durch den Aktor lässt
sich über die am zweiten I-Ventil vorgesehene Hubwegreserve im Bereich von dessen
Ventilnadelsitz ein sehr kleiner Hubweg - je nach Ansteuerung des Aktors - realisieren,
der eine Einspritzverlaufsformung durch Querschnittsdrosselung am zweiten I-Ventil
gestattet, welche dem Verbrennungsfortschritt im Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
durch Zumessung sehr kleiner Einspritzmengen Rechnung trägt. Während der Drosselung
durch Querschnittsverengung am ersten I-Ventil bleibt das in Strömungsrichtung des
Kraftstoffs gesehen hinter diesem angeordnete zweite I-Ventil in seiner geschlossenen
Stellung und hat keinen Einfluss auf die Zumessung des Kraftstoffvolumens nach Schließen
seiner Ventilnadel. Die Zumessung des Kraftstoffs erfolgt lediglich durch die Hubwegreserve
und deren Ausnutzung am zweiten I-Ventil durch entsprechende Ansteuerung des Aktors.
Zeichnung
[0007] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
[0008] Es zeigt:
- Figur 1
- die Prinzipskizze eines Doppel-I-Ventils mit stufenweiser Zuschaltungsmöglichkeit,
- Figur 1.1
- eine Ausführungsvariante eines Doppel-I-Ventils mit über Kopf angeordneten Einzel-I-Ventilen
und
- Figur 2
- die Federkraft, aufgetragen über den Hubweg des bzw. der I-Ventile.
Ausführungsvarianten
[0009] Der Darstellung gemäß Figur 1 ist die Prinzipskizze eines Doppel-I-Ventils mit stufenweiser
Zuschaltungsmöglichkeit zu entnehmen.
[0010] Ein Kraftstoffinjektor 1 umfasst ein erstes Gehäuseteil 2 sowie ein weiteres Gehäuseteil
3, welche an einer Trennfuge 45 aneinander anliegen. Die gewählte zweiteilige Ausführung
des Injektorgehäuses erleichtert eine Montage der in diesem hintereinanderliegend
aufgenommenen, nach innen öffnenden Ventile (I-Ventile) 8 bzw. 24. Im oberen Bereich
des ersten Gehäuseteils 2 ist ein Aktor 4 angeordnet, der gemäß der Darstellung in
Figur 1 als ein Elektromagnet ausgebildet ist. Der Aktor 4 umfasst ein tellerförmiges
Element 5, welches an einer oberen Stirnfläche 29 einer zweiten Ventilnadel 25 des
zweiten Ventils 24 aufgenommen ist. Dem Teller 5 gegenüberliegend ist eine Magnetspule
6 angeordnet. Zwischen dem Teller 5 des Aktors 4 ist ein Hubweg 7 vorgesehen. Bei
der Erregung der Magnetspule 6 wird dieser Hubweg 7 überwunden und eine Stellbewegung
in die zweite Ventilnadel 25 des zweiten Schaltventils 24 eingeleitet.
[0011] In das zweite Gehäuseteil 3 des Kraftstoffinjektors 1 ist eine erste Ventilnadel
9 des ersten Ventils 8 (I-Ventil) eingelassen. Die Ventilnadel 9 weist eine obere
Stirnfläche 10 auf, mit welcher sie in einen Hohlraum 44 im ersten Gehäuseteil 2 hineinragt.
Am der Stirnfläche 10 gegenüberliegenden Ende ist die erste Ventilnadel 9 mit einem
Ausgleichskolben 16 versehen, an dessen Stirnfläche 18 ein erstes Federelement 19
anliegt. Das erste Federelement 19 wird bevorzugt als Spiralfeder ausgebildet und
stützt sich am zweiten Gehäuseteil 3 ab. Die erste Ventilnadel 9 des I-Ventils 8 ist
von einer ersten Kammer 13 ringförmig umschlossen, die über einen Zulauf 20 mit unter
hohem Druck stehenden Kraftstoff beaufschlagbar ist. Unterhalb der ersten Kammer 13
ist eine zweite Kammer 14 im zweiten Gehäuseteil 3 ausgebildet, von welcher eine Entlastungsleitung
17 in den Niederdruckbereich des Kraftstoffinjektors abzweigt. Zwischen der ersten
Kammer 13 und der zweiten Kammer 14 des ersten I-Ventils 8 ist ein Ventilnadelsitz
12 ausgebildet. Der Ventilsitz 12 des ersten I-Ventils 8 wird von einer gehäuseseitigen
Ventilsitzfläche 21 und einem konischen Abschnitt 22, der Ventildichtfläche der ersten
Ventilnadel 9, gebildet. In der Darstellung gemäß Figur 1 ist der Hubweg, welchen
die erste Ventilnadel 9 zum Erreichen ihrer Schließposition am Ventilnadelsitz 8 zurückzulegen
hat, mit Bezugszeichen 11 gekennzeichnet. Unterhalb des Ventilnadelsitzes 12 ist im
zweiten Gehäuseteil 3 ein Ringspalt 15 vorgesehen, der sich an den Ventilnadelsitz
12 des ersten I-Ventils 8 anschließt und die erste Kammer 13 sowie die zweite Kammer
14 des ersten I-Ventils 8 miteinander verbindet.
[0012] Im ersten Gehäuseteil 2 des Kraftstoffinjektors 1 ist die zweite Ventilnadel 25 des
zweiten I-Ventils 24 aufgenommen, an deren oberer Stirnseite 29 der der Magnetspule
6 gegenüberliegende Teller 5 befestigt ist. Am der Stirnseite 29 der zweiten Ventilnadel
25 gegenüberliegenden Ende ist die zweite Ventilnadel 25 mit einem Ausgleichskolben
42 versehen. Die zweite Düsennadel 25 des zweiten I-Ventils 24 ist von einer dritten
Kammer 26 ringförmig umschlossen. Daneben umschließt eine vierte Kammer 27 die zweite
Ventilnadel 25 des zweiten I-Ventils 24 oberhalb des an der zweiten Ventilnadel 25
ausgebildeten Ausgleichskolbens 42. Zwischen der dritten Kammer 26 und der vierten
Kammer 27 ist ein Ventilnadelsitz 31 ausgebildet. Der Ventilnadelsitz 31 läuft gehäuseseitig
in einen Ringspalt 28 aus, der bei geschlossener zweiter Ventilnadel 25 geschlossen
ist.
[0013] An der zweiten Ventilnadel 25 ist eine konisch verlaufende Ventildichtfläche 32 ausgebildet,
der im Bereich des Ventilnadelsitzes 31 eine gehäuseseitige, d.h. am ersten Gehäuseteil
2 ausgebildete Ventilsitzfläche 33 gegenüberliegt. Die zweite Ventilnadel 25 des zweiten
I-Ventils 24 legt einen mit Bezugszeichen 36 bezeichneten Hubweg innerhalb des ersten
Gehäuseteils 2 des Injektors 1 zurück. Die dritte Kammer 26 des zweiten I-Ventils
steht über einen Zulauf 23 bzw. 20 mit einer hier nicht näher dargestellten Kraftstoffquelle
in Verbindung, während die vierte Kammer 27 des zweiten I-Ventils 24 eine Entlastungsleitung
34 umfasst, über welche die vierte Kammer 27 mit dem Niederdruckbereich - hier nicht
näher dargestellt - des Kraftstoffinjektors 1 in Verbindung steht.
[0014] Zwischen der der ersten Ventilnadel 9 zuweisenden Stirnfläche 30 der zweiten Ventilnadel
25 und der Stirnfläche 10 der ersten Ventilnadel 9 ist ein zweites Federelement 37
aufgenommen. Das zweite Federelement 37 wird von einem in den Hohlraum 44 des ersten
Gehäuseteils 2 eingelassenen, scheibenförmig konfigurierten Federteller 35 umschlossen.
Der Federteller 35 stützt sich mit seiner oberen Ringfläche an der Begrenzung des
Hohlraumes 44 im ersten Gehäuseteil 2 ab. An seiner unteren Ringfläche 39 stützt sich
ein drittes Federelement 38 ab, welches das zweite Federelement 37 umschließt. Die
in der Darstellung . gemäß Figur 1 in den Hohlraum 44 im ersten Gehäuseteil 2 eingelassenen
Federelemente 37 bzw. 38 bilden ein Federpaket, aus zwei in diesem Falle parallelgeschalteten
Spiralfedern. Anstelle der hier dargestellten zwei Federelemente 37 bzw. 38 können
bei entsprechender Dimensionierung von Stirnfläche 30 bzw. Hohlraum 44 im ersten Gehäuseteil
2 auch mehr als zwei Federelemente in den Hohlraum 44 aufgenommen sein; neben der
Ausgestaltung des zweiten Federelementes 37 und des dritten Federelementes 38 als
Spiralfedern wären auch Tellerfederpakete denkbar, die in den Hohlraum 44 eingelassen
werden können.
[0015] Bei Ansteuerung des Aktors 4 durch Erregung der Magnetspule 6 wird der an der Stirnfläche
29 der zweiten Ventilnadel 25 aufgenommene Teller 5 in Richtung auf die Magnetspule
6 angezogen, d.h. der mit Bezugszeichen 7 bezeichnete Tellerhub verringert sich. Durch
die Einfahrbewegung der zweiten Ventilnadel 25 in das erste Gehäuseteil 2 erfolgt
gleichfalls eine Betätigung der ersten Ventilnadel 9 des ersten I-Ventils 8 entgegen
des diese abstützenden ersten Federelementes 19. Bei der Einfahrbewegung der zweiten
Ventilnadel 25 in das erste Gehäuseteil 2 wirkt das auf die Stirnfläche 10 der ersten
Ventilnadel 9 des ersten I-Ventils 8 wirkende zweite Federelement 37 des Federnpaketes
im Hohlraum 44 in erster Näherung als steife Feder, so dass die erste Ventilnadel
9 des ersten I-Ventils entsprechend ihres Hubweges 11 in ihren Ventilnadelsitz 12
einfährt und diesen durch Anlage der Sitzflächen 21 bzw. 22 verschließt. Die Steifigkeit
des zweiten Federelementes 37 ist wesentlich höher bemessen als die Federsteifigkeit
des den Ausgleichskolben 16 der ersten Ventilnadel 9 unterstützenden ersten Federelementes
19, welches sich seinerseits im zweiten Gehäuseteil 3 abstützt.
[0016] Während der Einfahrbewegung der zweiten Ventilnadel 25 und dem aus dieser Einfahrbewegung
resultierenden Verschließen der ersten Ventilnadel 9 an ihrem Ventilnadelsitz 12 fährt
die zweite Ventilnadel 25 des zweiten I-Ventils 24 lediglich über einen Teil ihres
Hubweges 36 in das erste Gehäuseteil 2 ein. Demnach steht bis zum Erreichen einer
Schließposition an der zweiten Ventilnadel 25 noch eine Hubreserve 41 zur Verfügung.
Bei Krafterhöhung am Aktor 4 zum Beispiel durch weitere Erregung der Magnetspule 6
fährt deren Teller 5 weiter auf die Magnetspule 6 hinzu und prägt dadurch der zweiten
Ventilnadel 25 des zweiten I-Ventils 24 eine erhöhte Stellkraft auf. Die Stirnfläche
30 des Ausgleichskolbens 42 der zweiten Ventilnadel 25 fährt demnach auf die innere,
vom zweiten Federelement 37 durchsetzte Bohrung bzw. deren Kante zu, bis sich die
Stirnfläche 30 des Ausgleichskolbens 42 am Federteller 35 anlegt. Bei weiterer Einfahrbewegung
entsprechend der am Aktor 4 erzeugten Stellkraft wirkt auf die zweite Ventilnadel
25 nunmehr sowohl die Federkraft des zweiten Federelementes 37 als auch die Federkraft
des den Federteller 35 im Hohlraum 44 abstützenden dritten Federelementes 38. Je nach
am Aktor 4 aufgebrachter Stellkraft kann die am zweiten Ventilnadelsitz 31 aufgeprägte
Drosselung so variiert werden, dass lediglich geringste Kraftstoffmengen aus der dritten
Kammer 26 des zweiten I-Ventils 24 in den Zulauf 20 zur Düse hin abströmen.
[0017] Der Sitzquerschnitt, welcher die Verbindung der dritten Kammer 26 und der Kammer
27 schafft, ist von der durch den Aktor 4 erzeugbaren Stellkraft und der dieser entgegenwirkenden
Kraft des Fenderpaketes 37 bzw. 38 im Hohlraum des ersten Gehäuseteiles 2 und der
Kraft der Feder 19 im Hohlraum unteren Gehäuseteiles 3 abhängig. Es lassen sich mit
der gewählten Ausführungsvariante kleinste Hubwege realisieren, mit denen sich wiederum
günstige Einspritzmengenverläufe darstellen lassen, welche in den Brennraum einer
Verbrennungskraftmaschine je nach dort herrschender Verbrennungsphase optimal ausgenutzt
werden können.
[0018] Figur 1.1 zeigt eine Ausführungsvariante einer Anordnung eines Doppel-I-Ventils innerhalb
eines Gehäuses.
[0019] Im oberen Bereich eines zweiten Gehäuseteiles 3 ist ein Aktor 4 angeordnet, der analog
zur Darstellung in Figur 1 als Elektromagnet ausgeführt ist. Der Aktor 4 umfasst ein
tellerförmiges Element 5, welches auf einen Druckbolzen einwirkt. Dem tellerförmigen
Element 5 gegenüberliegend, ist eine Magnetspule 6 angeordnet. Wird die Magnetspule
6 erregt, überbrückt das tellerförmige Element 5 den Tellerhub 7 auf die Magnetspule
6 hin, wodurch dem mit dem tellerförmigen Element 5 in Verbindung stehenden Druckbolzen
eine vertikale Abwärtsbewegung aufgeprägt wird. Diese führt zu einer Stellbewegung
der zweiten Düsennadel 25 des zweiten I-Ventils 24 innerhalb des ersten Gehäuseteiles
2. Im Unterschied zur Darstellung gemäß Figur 1 ist in der Ausführungsvariante gemäß
Figur 1.1 das erste I-Ventil 8, dessen erste Ventilnadel 9 einen Ausgleichskolben
16 umfasst, durch ein Federpaket aus Federelementen 37 bzw. 38 an seiner unteren Stirnseite
18 abgestützt.
[0020] Die Stirnseite 18 der ersten Ventilnadel 9 wird durch das zweite Federelement 37
unmittelbar abgestützt, wobei ein in den Hohlraum 44 eingelassener Federteller 35
an seiner Unterseite durch das dritte Federelement 38 abgestützt ist. Die beiden Federelemente
37 bzw. 38 stützen sich auf der Stützfläche 40 des Hohlraumes 44 im Gehäuse ab. Der
Ventilnadelsitz 12 des ersten I-Ventiles 8 ist analog zum Ventilnadelsitz des ersten
I-Ventils 8 gemäß der Darstellung in Figur 1 beschaffen.
[0021] Im Unterschied zur Darstellung eines Doppel-I-Ventiles 8, 24 gemäß der Darstellung
in Figur 1 ist das zweite I-Ventil 24 entgegensetzt zum ersten I-Ventil im ersten
Gehäuseteil 2, d.h. auf dem Kopf stehend, orientiert. Der Ventilnadelsitz 31 des zweiten
I-Ventiles ist verdreht zum Ventilnadelsitz 31 des zweiten I-Ventiles 24 gemäß der
Darstellung in Figur 1 im dortigen ersten Gehäuseteil 2 ausgebildet. Im Unterschied
zur Darstellung gemäß Figur 1.1, in welcher das Federpaket, das zweite Federelement
37 und das dritte Federelement 38 umfassend, zwischen den Stirnseiten 30 des zweiten
I-Ventiles 24 und der Stirnseite 10 der ersten Ventilnadel 9 des ersten I-Ventils
8 angeordnet ist, befindet sich zwischen den besagten Stirnseiten 30 bzw. 10 der Ventilnadeln
25 bzw. 9 ein scheibenförmig konfiguriertes Element 46. Dieses ist in einem Durchmesser
ausgebildet, der die Außendurchmesser der ersten bzw. der zweiten Ventilnadel 9 bzw.
25 übersteigt. Das als Trennelement fungierende scheibenförmige Element 46 ist von
einem Raum umschlossen, der durch die Wandung einer Innenbohrung eines Rings 47 begrenzt
ist.
[0022] Die dem ersten I-Ventil 8 bzw. dem zweiten I-Ventil 24 jeweils zugeordneten Kammern
13 bzw. 26 können stromab durch eine das aus beiden Kammern abgesteuerte Volumen aufnehmende
Bohrung innerhalb des Gehäuses zusammengeführt werden.
[0023] Figur 2 zeigt die Federkraft, aufgetragen über den Hubwegen des ersten bzw. des zweiten
I-Ventils im zweiteilig konfigurierten Gehäuse des Injektors.
[0024] Gemäß der in Figur 1 wiedergegebenen Ausführungsvariante sind zwei I-Ventile 8 bzw.
24 hintereinandergeschaltet, deren Ventilnadeln 9 bzw. 25 über eine als Federnpaket
realisierte steife Feder verbunden sind, so dass beide Ventilnadeln 9 bzw. 25 mit
einem Aktuator 4 betätigt werden können.
[0025] Beide Ventilnadeln 9 bzw. 25 sind mit unterschiedlichen Hüben 36 bzw. 11 ausgestattet,
wobei die diesen Ventilfedern 9 bzw. 25 zugeordneten Federelemente, d.h. das erste
Federelement 19 sowie das zweite und das dritte Federelement 37 bzw. 38 des im Hohlraum
44 des ersten Gehäuseteils 2 unterschiedliche Federcharakteristika besitzen. Das erste
Federelement besitzt eine Federcharakteristik c
1, welche kleiner bemessen ist als die Federcharakteristik c
2 des zweiten Federelementes 37 im Hohlraum 44. In der ventiloffenen Stellung sind
das erste Federelement 19 und das zweite Federelement 37 des Federnpaketes mit gleicher
Vorspannkraft vorgespannt. Dieser Punkt ist mit "1" im Diagramm gemäß Figur 2 bezeichnet.
Bei Betätigung durch den Aktor 4, sei es ein Piezoaktor oder ein Magnetventil, wirkt
diese Kraft, vereinfacht gesagt, lediglich auf das erste Federelement 19; das zweite
Federelement 37 des Federnpaketes im Hohlraum 44 stellt sich in erster Näherung als
starre Feder dar. Beide Ventilnadeln 9 bzw. 25 werden in Richtung auf ihre Ventilnadelsitze
12 bzw. 31 bewegt. Die erste Ventilnadel 9 des ersten I-Ventils 8 erreicht als erste
ihren Ventilnadelsitz 12 und verschließt diesen. Dieser Punkt ist im Diagramm gemäß
der Darstellung in Figur 2 mit der Ziffer 2 bezeichnet. Bei weiterer Stellkrafterhöhung
durch den Aktuator 4 an der Stirnseite 29 der zweiten Ventilnadel 25 kann von der
zweiten Ventilnadel 25 ein weiterer Hubweg 41 zurückgelegt werden, bis die Stirnfläche
30 des Ausgleichskolbens 42 den Federteller 35 erreicht. Bis zum Erreichen des Federtellers
35 im Hohlraum 44 wirkt das zweite Federelement 37 entsprechend seiner Federsteifigkeit
c
2. Der Hubweg 41 folgt somit im Diagramm dem zwischen den Ziffern 3 und 4 verlaufenden
Linienzug 37.
[0026] Bei Erreichen des Federtellers 35, der durch das dritte Federelement 38 im Hohlraum
44 vorgespannt wird, ist durch den Aktor 4 erneut eine Kraftstufe zu überwinden, die
im Diagramm gemäß der Darstellung in Figur 2 durch den Linienzug zwischen Ziffer 4
und Ziffer 5 gekennzeichnet ist. Ab Ziffer 5 im Diagramm gemäß der Darstellung in
Figur 2 wirken das zweite Federelement 37 und das dritte Federelement 38 des Fedempaketes
im Hohlraum 44 als parallelgeschaltete Federn mit ihren Steifigkeiten c
2 bzw. c
3. Bei Punkt 6 schließlich ist die zweite Ventilnadel 25 des zweiten I-Ventils 24 in
ihren Ventilnadelsitz 31 gefahren, so dass auch das zweite I-Ventil 24 sich in seiner
Schließposition im ersten Gehäuseteil 2 befindet.
[0027] Entsprechend der Auslegung des ersten Federelementes 19, welches die Stirnseite 18
des Ausgleichskolbens 16 der ersten Ventilnadel 9 beaufschlagt und den Auslegungen
des zweiten Federelementes 37 zwischen den Stirnseiten 30 bzw. 10 der ersten Ventilnadel
9 und der zweiten Ventilnadel 25 und der Auslegung des dritten Federelementes 38,
welches den Federteller 35 im Inneren des Hohlraums 44 beaufschlagt, kann zwischen
den Positionen 5 und 6 gemäß des Diagramms in Figur 2 durch geeignete Ansteuerung
des Aktors ein sehr kleiner restlicher Hubweg eingestellt werden, wodurch sich die
gewünschte Drosselung und damit eine Einspritzverlaufsformung gemäß des Fortschrittes
der Verbrennung im Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine erzielen lässt. Dabei
ist die Einspritzmenge bei geschlossenem ersten I-Ventil 8 ausschließlich von der
Drosselung am Ventilsitz 31 der zweiten Ventilnadel 25 des zweiten I-Ventils 24 im
ersten Gehäuseteil 2 des Kraftstoffinjektors 1 abhängig.
1. Kraftstoffinjektor für Kraftstoffeinspritzsysteme an Brennkraftmaschinen mit einem
Gehäuse (2, 3), in welchem hintereinanderliegend angeordnete Ventile (8, 24) aufgenommen
sind, von denen eines über einen dem Gehäuse (2, 3) zugeordneten Aktor (4) betätigbar
ist und jedem der Ventile (8, 24) eine aufsteuerbarere Kammer (13, 26) zugeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (8, 24) als nach innen öffnende Ventile ausgebildet sind und dass eines
der über den Aktor (4) betätigbaren Ventile (8, 24) das andere Ventil (8), welches
über ein erstes Federelement (19) vorgespannt ist, über ein Federpaket (37, 38) beaufschlagt.
2. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (8, 24) Ventilnadeln (9, 25) umfassen, die jeweils einen Ausgleichskolben
(16, 42) aufweisen und die Ausgleichskolben (16, 42) unterhalb einer zweiten Kammer
(14) bzw. einer vierten Kammer (27) angeordnet sind.
3. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federnpaket ein zweites Federelement (37) und ein drittes Federelement (38) umfasst,
die parallel zueinander geschaltet sind.
4. Kraftstoffinjektor gemäß der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement (37) zwischen-der Stirnfläche (10) einer ersten Ventilnadel
(9) und einer unteren Stirnfläche (30) einer zweiten Ventilnadel (25) angeordnet ist.
5. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Federelement (38) das zweite Federelement (37) umschließend angeordnet
ist und sich am zweiten Gehäuseteil (3) und an einem in einem Hohlraum (44) aufgenommenen
Federteller (35) abstützt.
6. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (8, 24) jeweils zwei Kammern (13, 14; 26, 27) umfassen, zwischen denen
jeweils ein Ventilnadelsitz (12, 31) angeordnet ist.
7. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten und dritten Kammer (13, 26) der Ventile (8, 24) jeweils eine Verteilerbohrung
(20) mündet und der zweiten und vierten Kammer (14, 24) der Ventile (8, 24) jeweils
eine Ablaufbohrung (17, 34) zugeordnet ist.
8. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das über den Aktor (4) betätigbare der Ventile (8, 24) einen Hubweg (36) aufweist,
der größer bemessen ist als der Hubweg (11) des anderen Ventils (8).
9. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Federpaket (37, 38) erzeugte Vorspannkraft höher ist als die des ersten Federelementes
(19), welches dem anderen Ventil (8) zugeordnet ist.
10. Krafstoffinjektor gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Federelement (37) des Federpaketes auf die Stirnseiten (10, 30) der Ventilnadeln
(9, 25) wirkt und das dritte Federelement (38) sich an einem Gehäuseteil (3) einerseits
und am Federteller (35), der in den Hohlraum (44) eingelassen ist, abstützt.