[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungs- und Armierungsvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs
1 sowie eine Verwendung einer solchen Sicherungsund Armierungsvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs
16.
[0002] Sicherungs- und Armierungsvorrichtungen dieser Art dienen dazu, in einem Montage-
bzw. Ruhezustand bzw. vor einem Bereitschafts- bzw. Armierungszeitpunkt eine Funktion
einer Einrichtung zu verhindern und dadurch die Einrichtung in ihrem Montage- bzw.
Ruhezustand zu sichern, und nach Erreichen des Armierungs- bzw. Bereitschaftszeitpunktes
die bis dahin verhinderte Funktion zu ermöglichen; dies bedeutet nicht, dass die genannte
Funktion unmittelbar im Armierungszeitpunkt stattfindet, sondern nur, dass vom Armierungszeitpunkt
an diese Funktion auslösbar ist, wenn die geeigneten Auslösemassnahmen getroffen werden.
Nach dem Armierungszeitpunkt befindet sich die Vorrichtung somit in einer Bereitschaftsstellung.
Sicherungs- und Armierungsvorrichtungen dieser Art können unter Anderem beispielsweise
in Geschossen mit mechanischen und elektronischen Zündern verwendet werden, um die
Zündfunktion bzw. die Zerlegung der Geschosse bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu
verhindern. Die Bezeichnung der Vorrichtung als Sicherungs- und Armierungsvorrichtung
stammt zwar aus der Geschosstechnik, ist aber im Rahmen der vorliegenden Erfindung
nicht so zu verstehen, dass die Vorrichtung lediglich in der Geschosstechnik verwendet
werden kann. Im Weiteren können Vorrichtungen dieser Art auch als Sicherungs- und
Ausiösevorrichtungen benutzt werden; mit Erreichen des oben als Armierungszeitpunkt
bezeichneten Momentes tritt dann die bisher verhinderte Funktion ein; sie wird in
diesem falle nicht nur, wie oben beschrieben, ermöglicht, sondern zur tatsächlichen
Durchführung dieser Funktion sind keine weiteren Massnahmen zu treffen.
[0003] Herkömmliche Sicherungs- und Armierungsvorrichtungen sind im Prinzip wie Uhrenlaufwerke
ausgebildet. Sie umfassen eine Vielzahl konstruktiver Elemente, unter Anderem rotierende
Teile, insbesondere Zahnräder, eine Unruhe sowie ggfs. eine Federeinrichtung. Die
rotierenden Teile sind zentral, das heisst durch ihre Achsen, geführt und teilweise
auch angetrieben. Häufig sind zahlreiche konstruktive Elemente durch Stanzteile gebildet.
[0004] Solche Sicherungs- und Armierungsvorrichtungen in der Art von Uhrenlaufwerken weisen
viele Nachteile auf, von denen die gravierendsten im Folgenden kurz beschrieben werden.
So sind Uhrenlaufwerke wegen der Vielzahl der Bestandteile, aus denen sie aufgebaut
sind, aufwändig in der Herstellung und in der Montage. Viele der Bestandteile sind
Stanzteile, welche häufig Ungenauigkeiten aufweisen und vom Stanzvorgang her mit störenden
Brauen behaftet sind, deren vollständige Entfernung zeitraubend und schwierig wenn
nicht unmöglich ist. Eine präzise Funktion ist ohnehin nur gewährleistet, wenn die
Achsen, welche die rotierenden Teile führen, genau aufeinander ausgerichtet sind,
was den Herstellungsund Montageaufwand wiederum vergrössert.
[0005] Die
Aufgabe der Erfindung wird somit darin gesehen,
- eine Sicherungs- und Armierungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit welcher die oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik vermieden werden,
und
- eine bevorzugte Verwendung einer solchen Sicherungs- und Armierungsvorrichtung vorzuschlagen.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss
- für die Sicherungs- und Armierungsvorrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1; und
- für die Verwendung durch die Merkmale des Anspruchs 16.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Sicherungs- und Armierungsvorrichtung
werden durch die Ansprüche
2 bis
15 definiert.
[0008] Die Sicherungs- und Armierungsvorrichtung nach der Erfindung, im weiteren nur noch
kurz als Vorrichtung bezeichnet, weist einen Funktionskörper auf, der durch eine Rotationsbewegung
aus seiner Montagelage in eine Funktionslage, die auch als Bereitschaftslage bezeichnet
werden kann, bewegt wird. In der Montagelage ist der Funktionskörper mittels einer
Sicherungsvorrichtung bzw. mittels mindestens eines Sicherungselementes gesichert
bzw. blockiert. Die Sicherungsvorrichtung befindet sich dazu in ihrer Sicherungsstellung.
Sobald die Sicherungsvorrichtung aus ihrer Sicherungsstellung in eine Freigabestellung
verschoben wird, gibt sie den Funktionskörper frei und dieser bewegt sich aus seiner
Montagelage in seine Funktionslage. Um die dabei durchgeführte Rotationsbewegung zu
verzögern, das heisst, um das Zeitintervall zwischen dem Verlassen der Montagelage
und dem Erreichen der Funktionslage zu verlängern, ist ein Verzögerungselement vorgesehen,
das gleichzeitig mit dem Funktionskörper in Bewegung versetzt wird. Verzögerungselement
und Funktionskörper sind als zylindrische bzw. hohlzylindrische Teile bzw. Räder mit
parallelen Achsen ausgebildet, wobei sich die eine Radachse relativ zur anderen Radachse
senkrecht zur Achsenrichtung verschieben kann. Die Räder sind als ein inneres Rad
und ein äusseres Rad ausgebildet, wobei das innere Rad innerhalb des äusseren Rades
angeordnet ist. Zwischen einander gegenüberliegenden Flächen der Räder entsteht dadurch
ein kreisringähnlicher Spalt mit sich lokal und zeitlich verändernder Spaltbreite,
wie dies weiter unten erklärt wird. Die Räder weisen wie erwähnt einander gegenüberliegende
Flächen auf, die im Wesentlichen zylindrisch sind; mindestens eine dieser Flächen
ist aber mit Wellen versehen, das heisst gewellt ausgebildet, wobei Wellenkämme und
Wellentäler mindestens annähernd in Richtung der Räderachsen verlaufen. Zwischen den
einander gegenüberliegenden Flächen der Räder und in Kontakt mit diesen Flächen sind
Bewegungsübertragungskörper angeordnet, welche sich radial bzw. quer zu den Räderachsen
verschieben können. Wenn das gewellt ausgebildete Rad eine Rotationsbewegung ausführt,
bewegen sich seine Wellenkämme und Wellentäler an den Bewegungsübertragungskörpern
vorbei. Dies hat zur Folge, dass sich die Bewegungsübertragungskörper in radialer
Richtung abwechselnd hin- und her verschieben, wodurch das andere Rad zwangsgesteuert
in eine Taumelbewegung versetzt wird. Diese Taumelbewegung bewirkt den angestrebten
Verzögerungseffekt. Die Räder weisen nur geometrische Rotationsachsen aber keine körperlichen
Radwellen auf, an welchen sie angeordnet sind; der Antrieb erfolgt über den Umfang;
die Räder sind also radwellenfrei.
[0009] Mit einer derart ausgebildeten Vorrichtung werden insbesondere die folgenden Vorteile
erzielt:
- Die Vorrichtung ist so konzipiert, dass sie keine rotierenden Elemente aufweist, die
durch Wellen, also zentral, geführt und angetrieben sind. Alle Bestandteile, die Drehbewegungen
ausführen, sind wellenlos, also peripher, das heisst an ihrem Umfang, geführt. Damit
erreicht man bei stark verringertem Herstellungs- und Montageaufwand eine optimale
Präzision.
- Die Anzahl der verwendeten Bestandteile wird beträchtlich vermindert; hierdurch werden
die Herstellung und die Montage vereinfacht.
- Anstelle von gestanzten metallischen Teilen werden praktisch nur gegossene oder gepresste
Kunststoffteile verwendet, wodurch das Problem herstellungsbedingter Brauen vermieden
wird.
[0010] Bei bevorzugten Ausführungsbeispielen der erfindungsgemässen Vorrichtung bildet das
innere Rad den Funktionskörper und das äussere Rad das Verzögerungselement, und vorzugsweise
ist es der Funktionskörper, der an seiner dem Verzögerungselement gegenüberliegenden
Fläche gewellt ausgebildet ist.
[0011] Der Funktionskörper besitzt eine Unwucht bzw. eine exzentrisch angeordnete Trägheitmasse
und ist in einem Träger angeordnet. Der Träger rotiert um eine Trägerachse, die mindestens
annähernd parallel zur Rotationsachse des Funktionskörpers gerichtet ist; es wird
darauf hingewiesen, dass es sich bei dieser Rotationsachse lediglich um eine geometrische
bzw. eindimensionale Achse und nicht um eine dreidimensionale körperliche Antriebs-
bzw. Führungswelle handelt. Diese Rotationsachse des Funktionskörpers, die auch als
Sperrachse oder exzentrische Achse bezeichnet wird, ist mit Bezug auf die Trägerachse
exzentrisch angeordnet. In seiner Montagelage ist der Funktionskörper durch die Sicherungsvorrichtung
am Träger gesichert. Er bewegt sich hierbei solidarisch mit dem Träger aber nicht
relativ zum Träger. Gelangt die Sicherungsvorrichtung in ihre Freigabestellung, so
wird der Funktionskörper freigegeben und kann sich nun relativ zum Träger bewegen
bzw. eine Rotationsbewegung um die Sperrachse durchführen. Hierbei hat der Funktionskörper
- unter dem Einfluss der auf ihn wirkenden Trägheits- bzw. Fliehkraft - das Bestreben,
sich in eine Endlage zu bewegen, in der sich seine Trägheitsmasse im grösstmöglichen
Abstand von der Rotationsachse des Trägers befindet. Diese Endlage entspricht der
Funktionslage- bzw. Bereitschaftlage.
[0012] Vorzugsweise erfolgt die Verschiebung der Sicherungsvorrichtung aus ihrer Sicherungsstellung
in ihre Freigabestellung ebenfalls unter der Wirkung einer Trägheitskraft, die bei
einer Bewegung des Trägers in radialer und/oder axialer Richtung auf die Sicherungsvorrichtung
wirkt.
[0013] Es hat sich in den meisten Fällen als vorteilhaft erwiesen, eine Sicherungsvorrichtung
mit zwei getrennten Sicherungselementen zu verwenden; in einigen Anwendungen ist die
Anordnung von zwei Sicherungselementen sogar durch Sicherheitsvorschriften vorgeschrieben.
Hierbei ist es günstig, ein erstes Sicherungselement als Quer-Sicherungsbolzen auszubilden,
der im Träger angeordnet ist und von der Kraft einer radial gerichteten Feder in seine
Sicherungsstellung, das heisst an eines der Räder, vorzugsweise den als äusseres Rad
angeordneten Auslösekörper, gepresst wird. Bei nicht oder langsam rotierendem Träger
ist dieses Rad dadurch am Träger gesichert bzw. blockiert. Bei zunehmender Rotationsgeschwindigkeit
des Trägers übersteigt ab einem gewissen Zeitpunkt die auf den Quer-Sicherungsbolzen
wirkende Fliehkraft die Kraft der Feder. Dies hat zur Folge, dass sich der Quer-Sicherungsbolzen
unter der Fliehkraft radial nach aussen in seine Freigabestellung verschiebt und hierbei
das vorher von ihm beaufschlagte Rad freigibt. Zusätzlich zum soeben beschriebenen
ersten Sicherungselement wird ein zweites Sicherungseiement vorgesehen, das als Längs-Sicherungsbolzen
ausgebildet ist. Der Längs-Sicherungsbolzen sichert in seiner Sicherungsstellung eines
der Räder, vorzugsweise den Funktionskörper, am Träger, solange dieser keiner oder
keiner grossen Linearbeschleunigung in Richtung der Trägerachse unterliegt. Unterliegt
der Träger dann einer genügend grossen Linearbeschleunigung, so verschiebt sich der
Längs-Sicherungsbolzen unter der Wirkung der Trägheitskraft in seine Freigabestellung,
in der er den Sperrkörper nicht mehr am Träger sichert. Grundsätzlich kann jedes der
soeben beschriebenen Sicherungselemente auch einzeln, das heisst als einziges Sicherungselement,
verwendet werden.
[0014] Der Längs-Sicherungsbolzen ist vorzugsweise in einer Ausnehmung des Funktionskörpers
angeordnet und greift in seiner Sicherungsstellung mit einem aus dem Funktionskörper
herausragenden Ende in eine komplementäre Ausnehmung des Trägers. Das andere Ende
des Längs-Sicherungsbolzens wird mittels eines Halteelementes daran gehindert, aus
der Ausnehmung zu gleiten. Bei einer Linear- bzw. Axialbeschleunigung des Trägers
übt der Längs-Sicherungsbolzen infolge der auf ihn wirkenden Trägheitskraft eine deformierende
Wirkung auf das Halteelement aus, derart, dass das deformierte Halteelement den Längs-Sicherungsbolzen
nicht mehr an einer Verschiebung hindert.
[0015] Das Halteelement ist vorzugsweise so ausgebildet, dass es in seiner deformierten
Konfiguration eine Rücklauf-Bewegung des Längs-Sicherungsbolzens verhindert, durch
die er in seine ursprüngliche Relativlage zu den anderen Bestandteilen der Vorrichtung
zurückgebracht würde.
[0016] Um eine platzsparende Anordnung zu erhalten, wird die Anordnung des Längs-Sicherungsbolzens
mit Vorteil so gewählt, dass die Gesamtabmessung der Vorrichtung nach der Verschiebung
des Längs-Sicherungsbolzens nicht grösser ist als vor dieser Verschiebung.
[0017] Der Längs-Sicherungsbolzen kann in einem Hohlkörper, vorzugsweise einem Hohlzylinder
aufgenommen sein, der sich seinerseits in der Ausnehmung des Funktionskörpers befindet;
der Hohlzylinder kann hierbei die Trägheitsmasse bilden, womit man eine besonders
einfache Vorrichtung erhält.
[0018] Die Bewegungsübertragungskörper, die von den beiden Rädern, d.h. sowohl vom Funktionskörper
wie auch vom Verzögerungselement, berührt werden, sind im allgemeinen am bzw. im Träger
angeordnet, derart, dass sie sich relativ zum Träger nur in Richtung ihrer Verbindungslinie
mit dem Zentrum des einen Rades, vorzugsweise des Funktionskörpers, verschieben können,
aber gegen Verschiebungen in Richtung der Trägerachse und in Umfangsrichtung gesichert
sind. Ein gewisses Spiel in Axialrichtung kann aber vorteilhaft sein.
[0019] Die Bewegungsübertragungskörper sind vorzugsweise als Rotationskörper ausgebildet.
Günstig sind Kugeln, tonnenartige Rotationskörper, Zylinder oder Kegelstümpfe, deren
Achsen parallel oder nahezu parallel zu den Achsen der Räder gerichtet sind, oder
Zylinder und andere prismatische Körper, deren Achsen mit Bezug auf die Räder radial
gerichtet sind. Die Abmessungen der Bewegungsübertragungskörper wird in Abstimmung
mit der Konfiguration der Wellenkämme und Wellentäler gewählt.
[0020] Es hat sich als günstig erwiesen, den Träger in der Art eines Gehäuses, bestehend
aus einer Grundplatte und einer Deckplatte, herzustellen.
[0021] Es liegt auf der Hand, dass das Zeitintervall für die Rotationsbewegung des Funktionskörpers
durch die Abmessungen und Massen der verschiedenen bewegten Bestandteile der Vorrichtung
sowie durch deren Oberflächen- bzw. Reibungseigenschaften, und ferner durch die Rotationsgeschwindigkeit
und ggfs. durch die Linearbeschleunigung des Trägers bestimmt sind.
[0022] Wie weiter oben erwähnt, wird die Vorrichtung nach der Erfindung vorzugsweise als
Sicherungs- und Armierungsvorrichtung für drallstabilisierte Geschosse verwendet.
Bei einer solchen Verwendung ist der Träger bzw. das den Träger bildende Gehäuse fest
mit dem Geschossmantel verbunden, die Rotationsgeschwindigkeit entspricht der Drallgeschwindigkeit
und die Linearbeschleunigung entspricht der Vorwärtsbeschieunigung des Geschosses,
welche dieses beim Abschuss erfährt.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden an Hand eines
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemässen Vorrichtung und mit Bezug auf die Zeichnung
ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung nach der Erfindung, jedoch ohne Deckplatte des das Gehäuse bildenden
Trägers, von oben;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung, ebenfalls ohne Deckplatte des Gehäuses, in
einem Schnitt längs II - II der Fig. 1;
- Fig. 3
- die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung, ebenfalls ohne Deckplatte des Gehäuses,
ausschnittweise, in einem Schnitt
III - III der Fig. 1;
- Fig. 4
- die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung, ebenfalls ohne Deckplatte, in einem
Schnitt längs IV - IV der Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Einzelheit der Fig. 1, in vergrössertem Massstab;
- Fig. 6
- eine in Fig. 2 dargestellte Federscheibe, von oben, in vergrössertem Massstab;
- Fig. 7
- die Deckplatte der Vorrichtung nach der Erfindung, in einer Ansicht von unten; und
- Fig. 8
- die in Fig. 7 dargestellte Deckplatte, in einem Schnitt längs
VIII - VIII der Fig. 7.
[0024] Es sei vorausgeschickt, dass sich in der folgenden Beschreibung Angaben wie 'oben',
'unten', 'rechts', 'links" auf die Anordnung der Bestandteile in den dargestellten
Lagen beziehen.
[0025] Die Vorrichtung
10 umfasst gemäss
Fig. 1 und
Fig. 2 einen Träger
12, welcher im vorliegenden Ausführungsbeispiel durch ein ebenfalls mit
12 bezeichnetes Gehäuse gebildet ist. Das Gehäuse
12 umfasst eine Grundplatte
14 und eine Deckplatte
16, die mittels geeigneter Mittel bei
18 aneinander befestigt sind. Geeignete Mittel sind zum Beispiel Verschraubungen, Verklebungen,
Verschweissungen oder kraft- und/oder formschlüssige Befestigungen, die durch entsprechend
deformierte Bereiche des Gehäuses realisiert werden. Das Gehäuse
12 hat äusserlich die Form eines sehr niedrigen Zylinders, wobei die Zylinderachse als
Trägerachse
T bezeichnet ist.
[0026] Die Grundplatte
14 des Gehäuses
12 ist unten durch einen ebenen Grundplattenboden
14.1 und seitlich durch eine zylindrische Grundplattenaussenfläche
14.2 begrenzt. Sie weist eine von ihrer oberen Fläche
14.3 ausgehende zylindrische Ausnehmung
14.4 auf, die relativ zur Grundplatte
14 exzentrisch angeordnet ist. In der zylindrischen Ausnehmung
14.4 ist als inneres Rad ein Funktionskörper
20, im Weiteren als Wellenrad
20 bezeichnet, aufgenommen, dessen Einzelheiten weiter unten beschrieben werden. Ausserdem
weist die Grundplatte
14 eine ebenfalls von ihrer oberen Fläche
14.3 ausgehende zylindermantelförmige Ausnehmung
14.5 auf, in der als äusseres Rad ein Verzögerungselement
22 bzw. Taumelring
22 aufgenommen ist; die Bedeutung der Bezeichnung Taumelring wird im weiteren Verlauf
der Beschreibung klar.
[0027] Das Wellenrad
20, der Taumelring
22 und die Bewegungsübertragungskörper
24 weisen für Führung und Antrieb nicht körperliche, das heisst dreidimensionale, Wellen
auf. Führung bzw. Antrieb erfolgen an ihrem Umfang geführt. Dennoch besitzen sie geometrische,
eindimensionale Rotationsachsen, um welche sie sich bei Rotationsbewegungen drehen.
[0028] Die zylindrische Ausnehmung
14.4 und die zylindermantelförmige Ausnehmung
14.5 weisen eine gemeinsame, zur Trägerachse
T parallele Auslöseachse
E auf, die im Gehäuse
12 exzentrisch angeordnet und von der Trägerachse
T beabstandet ist.
[0029] Zwischen der zylindrischen Ausnehmung
14.4 und der zylindermantelförmigen Ausnehmung
14.5 ist an der Grundplatte
14 des Gehäuses
12 ein zylindermantelförmiger Grundplatten-Ring
14.6 gebildet. Dieser Grundplatten-Ring
14.6 ist in axialer Richtung weniger hoch als die Grundplatte
14 und reicht somit nicht bis zur Höhe der oberen Grundplatten-Fläche
14.3. An vier jeweils um 90° gegeneinander versetzten Stellen weist der Grundplatten-Ring
14.6 je eine Vertiefung
14.7 auf. Gemäss
Fig. 3 und
Fig. 4 ist in jeder der Vertiefungen
14.7 ein Bewegungsübertragungskörper
24 in Form einer Kugel mit Zentrum
R angeordnet. Der Taumelring
22 berührt mit vier Bereichen seiner Innenfläche
22.1 die, der Auslöseachse
E abgewandten, Bereiche der Bewegungsübertragungskörper
24.
[0030] In anderen Ausführungen der erfindungsgemässen Vorrichtung kann eine andere Zahl
von Bewegungsübertragungskörpern vorgesehen sein und die Bewegungsübertragungskörper
können anders, zum Beispiel zylindrisch oder konisch, ausgebildet sein.
[0031] Das Wellenrad
20 besitzt eine gewellte Umfangsfläche, wobei sich Wellenkämme
20.1 bzw. Vorsprünge und dazwischen liegende Wellentäler
20.2 bzw. Nuten parallel zur Trägerachse
T und zur Auslöseachse
E erstrecken. Die gewellte Ausbildung kann auch auf denjenigen axialen Bereich des
Wellenrades
20 beschränkt sein, in welchem eine Berührung mit den Bewegungsübertragungskörpern
24 stattfindet. Die Wellenkämme
20.1 und die Wellentäler
20.2 sind so ausgebildet, dass der Abstand zwischen zwei benachbarten Wellenkämmen
20.1 bzw. Wellentälern
20.2 in Umfangsrichtung auf die entsprechende Kontaktfläche der Bewegungsübertragungskörper
abgestimmt ist; im vorliegenden Fall ist dieser Abstand mindestens annähernd gleich
dem Radius der kugelförmigen Bewegungsübertragungskörper
24, so dass sich die Bewegungsübertrgungskörper
24 gewissermassen in die Wellentäler
20.2 einschmiegen können. Der radiale Unterschied zwischen dem Wellenkamm
20.1 und dem Wellentale
20.2 beträgt
Δr. Bei der Wahl der Anzahl der Wellenkämme
20.1 und Wellentäler
20.2 wurde berücksichtigt, dass sich jeweils ein Wellenkamm
20.1 und ein Wellental
20.2 diametral gegenüberliegen, was aber nicht zwingend ist, da die Vorrichtung auch dann
funktionstüchtig ist, wenn sich nicht Wellenkämme
20.1 und Wellentäler
20.2 genau gegenüberliegen. Die Wellenkämme und Wellentäler müssen nicht symmetrisch ausgebildet
sein. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Aussenfläche des Wellenrades
20 von zweien der vier Bewegungsübertragungskörper
24 an einem Wellenkamm
20.1 und von den restlichen beiden Bewegungsübertragungskörpern
24 in einem Wellental
20.2 berührt.
[0032] Das Wellenrad
20 weist eine erste Ausnehmung
20.3 mit einem Absatz
20.4 und eine zweite Ausnehmung
20.5, ggfs. einen Körper enthaltend, und mit einem Absatz
20.6 auf. In der ersten Ausnehmung
20.3 liegt eine Federscheibe
26 bzw. Halteelement
26 auf dem Absatz
20.4 auf, die in
Fig. 6 genauer dargestellt und weiter unten beschrieben ist. Oberhalb der Federscheibe
26 ist in der Ausnehmung
20.3 des Wellenrades
20 ein Zylinder
28 aufgenommen. In einer zentralen Bohrung des Zylinders
28 ist längsverschieblich ein Längs-Sicherungsbolzen
30 aufgenommen, der ein Sicherungselement der Vorrichtung
10 bildet. Das oben aus dem Zylinder
28 ragende Ende des Längs-Sicherungsbolzens
30 greift in der in
Fig. 1 und
2 dargestellten Lage in eine Ausnehmung
16.1 der Deckplatte
16 ein, die in
Fig. 7 dargestellt ist. Das unten aus dem Zylinder
28 und durch die Federscheibe
26 ragende Ende des Längs-Sicherungsbolzens
30 besitzt einen geringeren Durchmesser als der Rest des Längs-Sicherungsbolzens
30.
[0033] Die Federscheibe 26 besteht aus einem Kreisring
26.1, von welchem vier als Halteglieder dienende Finger
26.2 einwärts in Richtung zum Zentrum der Federscheibe
26 ragen. Die Finger
26.2 sind unter jeweils 90° zueinander angeordnet und weisen Innenkanten
26.3 auf, welche auf einer gemeinsamen Kreislinie liegen, wobei der Kreisdurchmesser dem
Durchmesser des unteren Endes des Längs-Sicherungsbolzens
30 entspricht.
[0034] Die Grundplatte
14 weist im Weiteren gemäss
Fig. 4 eine Ausnehmung
14.8 auf, die senkrecht zur Trägerachse
T und somit radial im Gehäuse
12 verläuft. In dieser Ausnehmung
14.8 ist ein Quer-Sicherungsbolzen
32 verschieblich aufgenommen, der durch einen Vorsprung
16.2 an der Deckplatte
16 gehalten ist. Der Quer-Sicherungsbolzen
32 bildet ein Sicherungselement der Vorrichtung
10. Der der Peripherie des Gehäuses
12 benachbarte Endbereich der Ausnehmung
14.8 enthält eine Feder
34, welche auf den Quer-Sicherungsbolzen
32 eine Federkraft ausübt, die ihn in Richtung auf die Trägerachse
T vorspannt. Die der Feder
34 abgewandte Endfläche des Quer-Sicherungsbolzens
32 liegt hierbei unter der Federkraft der Feder
34 am Taumelring
22 an und blockiert den Taumelring
22 sowie - über die Bewegungsübertragungskörper
24 - den Funktionskörper, das heisst das Wellenrad
20.
Im Weiteren wird die Wirkungsweise der Vorrichtung beschrieben:
[0035] In der in den
Fig. 1 bis
7 dargestellten Lage befindet sich die Vorrichtung
10 in ihrer Montage- bzw. Anfangs- bzw. Sicherungsstellung und unterliegt keinen bedeutenden
Kräften. Bei Verwendung der Vorrichtung
10 als Bestandteil einer Zündvorrichtung in einem drallstabilisierten Geschoss ist dies
gleichbedeutend mit der Tatsache, dass das Geschoss noch nicht abgeschossen ist. Beschleunigungen
bzw. Rotationen vor dem Abschuss des Geschosse sind hierbei so gering, dass Verschiebungen
des Längs-Sicherungsbolzen
30 und des Quer-Sicherungsbolzens
32 ausgeschlossen sind. Eine Beschleunigung der Vorrichtung
10 sowohl linear in Richtung der Trägerachse
T wie auch drehend um die Trägerachse
T, die dem Abschuss des Geschosses entspricht, bewirkt das Folgende:
[0036] Bei der Linearbeschleunigung der Vorrichtung
10 in Richtung der Trägerachse
T macht der im Zylinder
28 aufgenommene Längs-Sicherungsbolzen
30, welcher das erste Sicherungselement bildet und in Ruhestellung durch die Finger
26.2 der Federscheibe
26 im Zylinder
28 gehalten wird, wegen seiner Trägheit die lineare Bewegung der Vorrichtung
10 und damit des Zylinders
28 in Richtung der Trägerachse
T bzw. des Pfeils
A nicht sofort mit. Dadurch verschiebt sich der Längs-Sicherungsbolzen
30 relativ zum Zylinder
28 nach unten; hierbei verlässt das Mittelteil des Längs-Sicherungsbolzens
30, dessen Durchmesser grösser ist als der Durchmesser des Endteiles, den Zylinder
28 unter Deformation der vier nach Innen ragenden Finger
26.2 der Federscheibe
26. Die deformierten Finger
26.2 nehmen etwa die Form eines Trichters an, wobei der Längs-Sicherungsbolzen
30 mittig in diesem Trichter steckt; die deformierten Finger
26.2 des Federringes
26 liegen somit von oben unter einem spitzen Winkel am Längs-Sicherungsbolzen
30 an und verhindern dadurch, dass der Längs-Sicherungsbolzen
30 wieder in seine ursprüngliche Relativlage gelangen könnte. Bei der Verschiebung des
Längs-Sicherungsbolzens
30 kommt dessen oberes Ende, das bisher durch die Ausnehmung
16.1 der Deckplatte
16 fixiert war, frei. Die eine Rotation des Wellenrades
20 verhindernde Sicherungswirkung des Längs-Sicherungsbolzens
30 ist somit aufgehoben. Die Rotation des Wellenrades
20 wird aber weiterhin verhindert, und zwar durch den Quer-Sicherungsbolzen
32, der unter der Federkraft der Feder
34 am Taumelring
22 anliegt und damit eine Bewegung des Taumelringes
22, der Bewegungsübertragungskörper
24 und des Wellenrades
20 blockiert.
[0037] Bei der Drehbeschleunigung der Vorrichtung
10 um die Trägerachse
T unterliegt der Quer-Sicherungsbolzen
32 nicht mehr nur der Federkraft sondern auch einer entgegengesetzt zur Federkraft wirkenden
Fliehkraft. Ist die Drehgeschwindigkeit so hoch, dass diese Fliehkraft grösser ist
als die Federkraft, so verschiebt sich der Quer-Sicherungsbolzen
32 in der Ausnehmung
14.8 zur Peripherie des Trägers
12 hin, was zur Folge hat, dass der Quer-Sicherungsbolzen
32 nicht mehr am Taumelring
22 anliegt, so dass die Pressung vom Taumelring
22 auf die Bewegungsübertragungskörper
24 und von den letzteren auf das Wellenrad
20 aufgehoben wird. Das Wellenrad
20, welches den Funktionskörper der Vorrichtung
10 bildet, ist nun nicht mehr gegen eine Rotationsbewegung blockiert.
[0038] Das Wellenrad
20 ist, wie schon erwähnt, erstens bezüglich der Trägerachse
T exzentrisch angeordnet und enthält zweitens eine bezüglich der exzentrischen Auslöseachse
E exzentrisch angeordnete Wirkmasse, im vorliegenden Fall den Zylinder
28. Die Wirkmasse muss aber nicht mit dem Zylinder
28 kombiniert sein. Ab Beginn der Rotation des Gehäuses
12 um dessen eigene Achse, das heisst um die Trägerachse
T, wirkt eine Drehbeschleunigung auf das Wellenrad
20. Das Wellenrad
20 dreht sich solidarisch mit dem Träger bzw. Gehäuse
12, so lange es durch den Längs-Sicherungsbolzen
30 und den Quer-Sicherungsbolzen
32 am Träger bzw. Gehäuse
12 gesichert ist. Sobald das Wellenrad
20 nicht mehr durch den Längs-Sicherungsbolzen
30 und den Quer-Sicherungsbolzen
32 blockiert, das heisst am Träger bzw. Gehäuse
12 gesichert ist, dreht es sich relativ zum Träger bzw. Gehäuse
12, und zwar aus seiner Anfangslage um die exzentrische Auslöseachse
E in seine Endlage bzw. Funktionslage, in welcher der Massenschwerpunkt des Wellenrades
20 und damit die Wirkmasse bzw. der Zylinder
28 den grösstmöglichen Abstand von der Trägerachse
T haben. Die Anfangslage ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel gegenüber der Endlage
um etwa 180° versetzt; das Wellenrad
20 führt also innerhalb des Trägers bzw. Gehäuses
12 eine Rotation um etwa 180° durch. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel befindet
sich die Längsachse des Zylinders
28, in
Fig. 1 gesehen, vor der Rotation des Wellenrades
20 relativ zum Gehäuse
12 bei
L(α) und nach der Rotation des Wellenrades
20 relativ zum Gehäuse
12 auf der Verbindungsgeraden der Projektionen von
T und
E. Die Armierung bzw. Bereitschaft der Vorrichtung
10 kommt zustande, sobald das Wellenrad
20 seine Endlage bzw. Funktionslage erreicht hat.
[0039] Das Wellenrad
20 wird auch bei leicht veränderter Konfiguration immer das Bestreben haben, bei einer
Rotation in eine Lage zu gelangen, in der sein Schwerpunkt so weit wie möglich von
der Trägerachse
T beabstandet ist; dadurch ist die Endlage des Wellenrades
20 definiert. Die Versetzung der Anfangslage des Wellenrades
20 gegenüber seiner Endlage beeinflusst das Zeitintervall, während welchem sich die
Bewegung des Wellenrades
20 abspielt.
[0040] Das Zeitintervall, das das Wellenrad
20 für seine Rotation innerhalb des Gehäuses
20 von seiner Anfangslage in seine Endlage benötigt, bestimmt somit im Wesentlichen
die Dauer des Armierungsvorganges und beeinflusst damit bei Verwendung der Vorrichtung
10 in Geschossen die sogenannte Tempierzeit. Ohne hemmende Massnahmen würde sich das
Wellenrad
20 sehr rasch in seine Endlage drehen, so dass das erwähnte Zeitintervall sehr gering
wäre, was im Allgemeinen nicht erwünscht ist. Die bisher beschriebenen Funktionen
der Vorrichtung
10 könnten sich auch dann abspielen, wenn anstelle des Wellenrades
20 ein Rad mit zylindrischer Aussenfläche vorgesehen wäre. Die besondere, eben gewellte,
Ausbildung der Aussenfläche des Wellenrades
20 dient, zusammen mit dem Taumelring
22 und den Bewegungsübertragungskörpern
24, dazu, eine hemmende Wirkung auszuüben und das erwähnte Zeitintervall zu vergrössern.
Die Wirkungsweise ist hierbei die Folgende:
[0041] Nachdem die Vorrichtung
10 ihre Linearbewegung in Richtung des Pfeiles
A und ihre Drehbewegung um die Trägerachse
T begonnen hat, erfolgen, wie oben beschrieben, die Freigabe des Wellenrades
20 wegen der Verschiebungen des Längs-Sicherungsbolzens
30, sowie die Freigabe des Taumelringes
22 wegen der Verschiebung des Quer-Sicherungsbolzens
32. Hierauf beginnt das Wellenrad
20 seine Rotation um die exzentrische Auslöseachse
E. Dadurch ergeben sich Relativbewegungen zwischen dem Wellenrad
20 einerseits und den Bewegungsübertragungskörpern 24 anderseits. Das Wellenrad
20 dreht sich gewissermassen innerhalb der Bewegungsübertragungskörper
24, wobei die Bewegungsübertragungskörper
24 abwechselnd die Wellenkämme
20.1 und die Wellentäler
20.2 berühren und so durch das Wellenrad
20 in eine hin- und hergehende bzw. geführte schwingende radiale Bewegung versetzt werden,
bei der die Distanz zwischen den Bewegungsübertragungskörpern
24 und der exzentrischen Achse
E abwechselnd um die Strecke Δ
r zunimmt und abnimmt. Wie schon erwähnt, liegen am Wellenrad
20 jeweils die Wellenkämme
20.1 und die Wellentäler
20.2 einander diametral gegenüber. Der Taumelring
22, der die Bewegungsübertragungskörper
24 von aussen berührt, wird durch die Bewegungen dieser Bewegungsübertragungskörper
24 zwangsweise in eine Art Taumelbewegung versetzt, wodurch die Wahl seiner Benennung
erklärt ist. Der Taumelring
22 übernimmt damit innerhalb der Vorrichtung
10 gewissermassen diejenige Rolle, die in einem Uhrwerk der Unruhe zukommt. Durch die
Verzögerungen und Beschleunigungen, die sich in den Bewegungsabläufen von Bewegungsübertragunskörpern
24 und Taumelring
22 ergeben, wird das Zeitintervall, welches das Wellenrad
20 benötigt, um aus seiner Anfangslage in seine Endlage zu gelangen, verlängert.
1. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (
10)
- mit einem Funktionskörper (20),
- der vor einem Armierungszeitpunkt mittels eines in einer Sicherungsstellung befindlichen
Sicherungseiementes (30) in einer Ruhelage an einem Träger (12) gesichert,
- zwecks Armierung vom in seine Freigabestellung bewegten Sicherungselement (30) relativ zum Träger (12) freigebbar und
- nach dem Armierungszeitpunkt durch eine Rotationsbewegung um eine Auslöseachse (E) in eine Funktionslage bringbar ist, und
- mit einem Verzögerungselement (22), welches dazu bestimmt ist, bei der Rotationsbewegung des Funktionskörpers (20) angetrieben zu werden und die Rotationsbewegung des Funktionskörpers (20) zu verzögern,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Funktionskörper (20) und das Verzögerungselement (22) ineinander angeordnet sind, so
- dass sie ein äusseres radwellenfreies Rad und ein inneres radwellenfreies Rad bilden,
- welche Räder parallele geometrische Radachsen besitzen und einen ringähnlichen Spalt
begrenzen, wobei
- mindestens eines der Räder an seiner dem anderen der Räder gegenüberliegenden Fläche
längs des Umfanges gewellt mit Wellenkämmen (20.1) und Wellentälern (20.2) ausgebildet ist, und
- die Räder mit Bereichen ihrer einander gegenüberliegenden Flächen an im ringähnlichen
Spalt befindlichen Bewegungsübertragungskörpern (24) anliegen,
- welche im genannten Spalt radial verschiebbar gelagert sind.
2. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das innere Rad durch den Funktionskörper (20) gebildet ist.
3. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Funktionskörper (20) an seiner Fläche die Wellentäler ( 20.2) und Wellenkämme ( 20.1) aufweist.
4. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (
10) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis
3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Funktionskörper (20) eine exzentrisch angeordnete Trägheitsmasse (28) besitzt und
- auf einem Träger (12) angeordnet ist, der eine Trägerachse (T) besitzt, zu welcher die Auslöseachse () parallel und exzentrisch angeordnet ist,
wobei
- die Trägheitsmasse (28)
- in der Ruhelage des Funktionskörpers (20) vorzugsweise den geringstmöglichen Abstand von der Trägerachse (T) aufweist und mittels des in seiner Sicherungsstellung befindlichen Sicherungselementes
(32) am Träger (12) befestigt ist, und
- in der Funktionslage des Funktionskörpers (20) den grösstmöglichen Abstand von der Trägerachse (T) aufweist.
5. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (32) durch eine Rotationsbewegung des Trägers (12) aus seiner Sicherungsstellung in seine Freigabestellung verschoben wird.
6. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (
10) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis
5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (
32) ein Quer-Sicherungsboizen ist, der
- in einer quer zur Auslöseachse (E) gerichteten Ebene angeordnet ist,
- bei ruhendem Träger (12) seine Sicherungsstellung einnimmt, wobei er durch die Kraft einer Feder (34) auf den in seiner Ruhelage befindlichen Funktionskörper (20) vorgespannt ist und
- bei rotierendem Träger (12) unter der entgegengesetzt zur Kraft der Feder (34) wirkenden Fliehkraft in seine Freigabestellung gelangt, wobei er den Funktionskörper
(20) für eine Rotationsbewegung relativ zum Träger (12) um die Auslöseachse (E) freigibt.
7. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (
10) nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis
6
dadurch gekennzeichnet,
dass ein weiteres Sicherungselement (
30) angeordnet ist, das
- bei linear nichtbeschleunigtem Träger (12) eine Sicherungsstellung einnimmt, wobei es den Funktionskörper (20) am Träger sichert, und
- bei linear beschleunigtem Träger (12) in Richtung der Trägerachse (T) in eine Freigabestellung gelangt, wobei es den Funktionskörper (20) für eine Rotationsbewegung relativ zum Träger (12) um die Auslöseachse (E) freigibt.
8. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (
10) nach Anspruch
7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weitere Sicherungselement ein Längs-Sicherungsbolzen (
30) ist, der in einer Ausnehmung des Funktionskörpers (
20) aufgenommen ist, über die er mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende hinausragt,
wobei
- bei linear nichtbeschleunigtem Träger (12)
- das erste Ende am Träger (12) gehalten ist und
- das zweite Ende durch eine Haltekraft eines Halteelementes (26) an einer Verschiebung gehindert ist, und
- bei linear beschleunigtem Träger (12) das Halteelement (26) unter der entgegengesetzt zur Haltekraft gerichteten Trägheitskraft des Längs-Sicherungsbolzens
(30) deformiert wird und dadurch der Längs-Sicherungsbolzen (30) für eine Linearbewegung relativ zum Träger (12) freigegeben ist.
9. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (
10) nach Anspruch
8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (
26) federnde Halteglieder (
26.2) aufweist, die
- bei linear nicht beschleunigtem Träger (12) den Längs-Sicherungsbolzen (30) in seiner Sicherungsstellung halten,
- bei linear beschleunigtem Träger (12) sich unter der Kraft des Längs-Sicherungsbolzens (30) deformieren, um die Verschiebung des Längs-Sicherungsbolzens (30) aus seiner Sicherungsstellung in seine Freigabestellung zu erlauben, um
- nach der Verschiebung des Längs-Sicherungsbolzens (30) diesen in seiner Freigabestellung halten.
10. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung(10) nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gesamtabmessung der Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) in Richtung der Trägerachse (T) bei der Verschiebung des Längs-Sicherungsbolzens (30) höchstens konstant bleibt.
11. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteglieder (26.2) einen Kreis definieren, dessen Durchmesser gleich dem Durchmesser des eines Endes
des Längs-Sicherungsboizens (30) ist,
welches Ende einen geringeren Durchmesser aufweist als der Rest des Längs-Sicherungsbolzens
(30) und aus dem Funktionskörper (20) durch den Kreis ragt.
12. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Längs-Sicherungsbolzen (30) in einem hohlen Zylinder (28) aufgenommen ist, der in der Ausnehmung des Funktionskörpers (20) angeordnet ist, und der die Trägheitsmasse des Funktionskörpers (20) bildet.
13. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 und 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsübertragungskörper (24) am Träger (12) konzentrisch zum Funktionskörper (20) angeordnet sind, wobei sie gegen Bewegungen relativ zum Träger (12) in Richtung der Trägerachse (T) und in Richtung des Umfanges des Funktionskörpers (20) gesichert sind.
14. Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewegungsübertragungskörper (24) Rotationskörper, vorzugsweise Kugeln, sind.
15. Sicherungs- und Auslösevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (12) als Gehäuse ausgebildet ist, das eine Grundplatte (14) und eine Deckplatte (16) aufweist.
16. Verwendung der Sicherungs- und Armierungsvorrichtung (10) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 15 als Sicherungs- und Armierungsvorrichtung eines drallstabilierbaren Geschosses,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Träger (12) fest mit einem rotierenden Teil des Geschosses verbunden ist, wobei die Trägerachse
(T) mindestens annähernd mit der Längsachse des Geschosses zusammenfällt.