Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Betriebsgerät für Leuchtdioden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Es handelt sich dabei insbesondere um die Regelung des Betriebsstroms
der Leuchtdioden in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur.
Stand der Technik
[0002] Der maximal zulässige Effektivwert des Betriebsstroms von Leuchtdioden, im folgenden
kurz Betriebsstrom genannt, ist abhängig von der Umgebungstemperatur, im folgenden
kurz Temperatur genannt. Damit eine Leuchtdiode eine gewünschte Lebensdauer erreicht,
müssen die folgenden Bedingungen, die von Leuchtdioden-Herstellern genauer spezifiziert
sind, eingehalten werden. Bis zu einer Derating-Temperatur bleibt der Betriebsstrom
konstant. Ab der Derating-Temperatur beginnt ein sog. Derating; d. h. mit zunehmender
Temperatur sinkt der Betriebsstrom proportional mit steigender Temperatur. Über einer
Abschalt-Temperatur darf die Leuchtdiode nicht betrieben werden, weshalb dann eine
Abschaltung erfolgen muss, bei der der Betriebsstrom vernachlässigbar klein ist.
[0003] In der Schrift EP 0 891 120 (Weis) wird vorgeschlagen, einen temperaturabhängigen
Widerstand (PTC) in Serie zu den Leuchtdioden zu schalten. Bei einer Temperaturerhöhung
nimmt der Widerstand des PTC zu und der Strom durch die Leuchtdioden nimmt ab. Nachteil
dieser Lösung ist, dass es keine eindeutige Derating-Temperatur gibt, unter der der
Betriebsstrom konstant ist.
[0004] Wird eine Diode, im vorliegenden Fall eine Leuchtdiode, in Flussrichtung betrieben,
so fällt an ihr eine Flussspannung ab. In der Schrift DE 198 10 827 (Graf) wird die
Temperaturabhängigkeit der Flussspannung ausgenützt. Eine Regelschaltung stellt den
Strom durch die Leuchtdioden so ein, dass die Flussspannung konstant bleibt. Damit
wird die Temperatur der Leuchtdiode unabhängig von der Umgebungstemperatur konstant
gehalten. Nachteil dieser Lösung ist, dass unter der Derating-Temperatur nicht ein
gewünschter Betriebsstrom eingehalten wird.
Darstellung der Erfindung
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Betriebsgerät für Leuchtdioden gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, das eine temperaturabhängige Regelung
des Betriebsstroms der Leuchtdioden bewerkstelligt. Dabei soll der Betriebsstrom eine
Temperaturabhängigkeit aufweisen wie sie im Abschnitt zum Stand der Technik beschrieben
ist und von Leuchtdiodenherstellern empfohlen wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Betriebsgerät mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0007] Betriebsgeräte für Leuchtdioden, die den Strom durch die Leuchtdioden regeln, besitzen
im allgemeinen eine Regeleinrichtung, mit einem Sollwerteingang an dem ein Stromeinstellwert
anliegt. Abhängig vom Stromeinstellwert wird der Strom durch die Leuchtdioden eingestellt.
Dies kann kontinuierlich durch Einflussnahme auf eine Betriebsspannung einer Betriebsanordnung
geschehen. Da für den Betrieb der Leuchtdioden der Effektivwert des Betriebsstroms
maßgeblich ist, kann eine Regelung auch mittels einer Pulsweitenmodulation geschehen.
[0008] Üblicherweise besitzt ein o. g. Betriebsgerät einen Sollwertgeber, der an einem Sollwertausgang
einen Stromsollwert bereitstellt. Da der Betriebsstrom von der Temperatur abhängen
soll, besitzt das Betriebsgerät auch eine Temperaturmesseinrichtung, die eine Temperaturmessgröße
bereitstellt, die linear von der Umgebungstemperatur abhängt.
[0009] Erfindungsgemäß wird nun der Stromsollwert nicht direkt dem Sollwerteingang der Regeleinrichtung
zugeführt. Vielmehr besitzt das Betriebsgerät erfindungsgemäß einen Subtrahierer mit
einem ersten und einem zweiten Eingang und mit einem Ausgang. Der Subtrahierer subtrahiert
eine elektrische Größe an seinem zweiten Eingang von einer elektrischen Größe an seinem
ersten Eingang und stellt das Ergebnis an seinem Ausgang bereit. Der Stromsollwert
wird erfindungsgemäß dem ersten Eingang des Subtrahierers zugeführt. Der Sollwerteingang
der Regeleinrichtung wird erfindungsgemäß mit dem Ausgang des Subtrahierers verbunden.
Demgemäss liefert der Ausgang des Subtrahierers den Stromeinstellwert.
[0010] Der zweite Eingang des Subtrahierers wird mit einem ersten Ausgang einer erfindungsgemäßen
Steuereinrichtung verbunden. Dadurch wird ein Abzugswert, den die Steuereinrichtung
an ihrem ersten Ausgang bereitstellt, dem Subtrahierer zugeführt. Erfindungsgemäß
wird dadurch bewirkt, dass der Stromeinstellwert gleich dem Stromsollwert, reduziert
um eine temperaturabhängige Abzugsgröße ist. Eine Aufgabe der Steuereinrichtung besteht
nun darin, dass aus der Temperaturmessgröße ein geeigneter Wert der Abzugsgröße ermittelt
wird. Dazu wird die Temperaturmessgröße einem Temperatureingang der Steuereinrichtung
zugeführt. Bis zu einem einstellbaren Derating-Startwert, den die Temperaturmessgröße
bei der Derating-Temperatur annimmt, wird ein Wert der Abzugsgröße ausgegeben, der
den Stromsollwert zur Ermittlung des Stromeinstellwerts nicht reduziert. Liegt der
Wert der Temperaturmessgröße über dem Deratingstartwert, so ist die Abzugsgröße proportional
zur Temperaturmessgröße. Erfindungsgemäß wir dadurch der Stromeinstellwert proportional
zur Temperaturmessgröße reduziert. Der Übergang vom konstanten Stromeinstellwert zum
reduzierten Stromeinstellwert bei der Derating-Temperatur ist erfindungsgemäß stetig.
[0011] Damit ein Betrieb der Leuchtdiode oberhalb der Abschalt-Temperatur vermieden wird,
besitzt das Betriebsgerät erfindungsgemäß eine Abschalteinrichtung mit einem Abschalteingang.
Bei Überschreiten der Abschalt-Temperatur überschreitet der Wert der Temperaturmessgröße
einen einstellbaren Abschaltwert. In diesem Fall gibt die Steuereinrichtung über einen
zweiten Ausgang an den Abschalteingang ein Abschaltsignal aus, das die Abschalteinrichtung
dazu veranlasst den Stromeinstellwert so zu verändern, dass der Strom durch die Leuchtdioden
vernachlässigbar klein wird.
[0012] Für die Leuchtdioden gibt der Hersteller einen maximalen Betriebsstrom bei erreichen
der Abschalt-Temperatur an. Die Proportionalität zwischen der Abzugsgröße und der
Temperaturmessgröße ist erfindungsgemäß so gewählt, dass bei erreichen der Abschalt-Temperatur
durch die Leuchtdioden der vom Hersteller für diese Temperatur angegebene maximale
Betriebsstrom fließt. Damit wird erreicht, dass für alle Temperaturen der maximale
Betriebsstrom nicht überschritten wird.
Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- die Temperaturabhängigkeit des maximal zulässigen Betriebsstroms einer Leuchtdiode
- Figur 2
- ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Betriebsgeräts
- Figur 3
- ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Erzeugung des Stromeinstellwerts
[0014] Im folgenden werden Widerstände durch den Buchstaben R, Transistoren durch den Buchstaben
T, Verstärker durch den Buchstaben A, Dioden durch den Buchstaben D jeweils gefolgt
von einer Zahl bezeichnet.
[0015] In Fig. 1 ist ein Beispiel für die Temperaturabhängigkeit des maximal zulässigen
Betriebsstroms einer Leuchtdiode dargestellt. Es handelt sich um Herstellerangaben
zu einer Leuchtdiode vom Typ LA E675 der Firma Osram Opto Semiconductors. Der Betriebsstrom
IF in
mA ist in einem Diagramm über der Umgebungstemperatur TA in °C aufgetragen. Bis zu einer
Temperatur TA von 70°C ist der Betriebsstrom IF konstant 70mA. Oberhalb von 70°C beginnt
das sog. Derating. Die Derating-Temperatur beträgt demnach im vorliegenden Beispiel
70°C. In einem Temperatur bereich zwischen der Derating-Temperatur und der Abschalt-Temperatur,
die im verliegenden Beispiel 100°C beträgt, fällt der Betriebsstrom IF linear mit
steigender Temperatur TA. Oberhalb der Abschalt-Temperatur von 100°C ist ein Betrieb
der Leuchtdiode ausgeschlossen.
[0016] In Fig. 2 ist ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Betriebsgeräts abgebildet.
Eine Regeleinrichtung 1 liefert an ihrem Ausgang 13 den Betriebsstrom für die zu bereibenden
Leuchtdioden 2. Über eine Rückkoppelleitung 3 wird ein Istwert des Betriebsstroms
in einen Istwerteingang 12 der Regeleinrichtung 1 eingespeist.
[0017] Der Sollwertgeber 5 stellt an seinem Sollwertausgang 51 einen Stromsollwert bereit.
Dieser wird erfindungsgemäß einem ersten Eingang 61 eines Addierers 6 zugeführt. Ein
Ausgang 63 des Addierers 6 liefert einen Stromeinstellwert für einen Sollwerteingang
11 der Regeleinrichtung 1. Am zweiten Eingang 62 des Addierers 6 wird ein Abzugswert
eingespeist, den eine Steuereinrichtung 8 an ihrem Ausgang 82 bereitstellt. Erfindungsgemäß
entspricht der Stromeinstellwert, der am Ausgang 63 des Addierers 6 ausgegeben wird,
dem Stromsollwert minus dem Abzugswert. In Fig. 2 wird der Stromeinstellwert durch
einen Addierer 6 berechnet, dessen zweiter Eingang 62 invertiert wird. Dies wird durch
ein Minuszeichen am zweiten Eingang 62 angedeutet. Genauso ist es auch möglich, einen
invertierten Abzugswert gleich am ersten Ausgang 82 der Steuereinrichtung 8 bereitzustellen.
Eine Invertierung am zweiten Eingang 62 ist dann nicht mehr nötig.
[0018] Es ist auch möglich den Stromsollwert und den Stromeinstellwert zu invertieren, während
der Abzugswert nicht invertiert wird.
[0019] Eine weitere Möglichkeit zur Berechnung des Stromeinstellwerts besteht darin, dass
der Addierer 6 durch einen Subtrahierer ersetzt wird. Am ersten Eingang 61 wird der
Minuend, am zweiten Eingang 62 wird der Subtrahend eingespeist. Die Invertierung eines
Werts ist in diesem Fall nicht nötig.
[0020] Der Abzugswert wird in der Steuereinrichtung in Abhängigkeit von der Temperatur bestimmt.
Dazu gibt eine Temperaturmesseinrichtung 4 an ihrem Ausgang 41 eine Temperaturmessgröße
aus, die in den Temperatureingang 81 der Steuereinrichtung 8 eingespeist wird. Unterhalb
der Derating-Temperatur stellt die Steuereinrichtung einen Abzugswert ein, der den
Stromsollwert nicht beeinflusst, wodurch der Stromeinstellwert gleich dem Stromsollwert
ist. Oberhalb der Derating-Temperatur steigt der Abzugswert linear mit der Temperaturmessgröße
an, so dass der Stromeinstellwert linear mit der Temperatur abfällt. Der Abzugswert
wird von der Steuereinrichtung 8 so gewählt, dass der Verlauf des Stromeinstellwerts
bei der Derating-Temperatur stetig ist.
[0021] Wird die Abschalttemperatur erreicht, so gibt die Steuereinrichtung 8 an ihrem zweiten
Ausgang 83 ein Abschaltsignal an den Eingang 71 der Abschalteinrichtung 7 aus. Daraufhin
beeinflusst die Abschalteinrichtung 7 über ihren Ausgang 72 den Sollwertgeber in der
Art, dass am Sollwertausgang 51 ein Sollwert an den Addierer 6 ausgegeben wird, der
einen Betriebsstrom zur folge hat, der vernachlässigbar klein ist.
[0022] Damit ist in Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Betriebsgerät beschrieben, das einen temperaturabhängigen
Betriebsstrom liefert, wie er prinzipiell in Fig. 1 dargestellt ist.
[0023] In Fig. 3 ist der Schaltplan eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels dafür gegeben,
wie aus dem Stromsollwert ein Stromeinstellwert erzeugt wird.
[0024] Ein Addierer wird gebildet aus einem Operationsverstärker A1 und Widerständen R1,
R2 und R3. Über R2 wird ein erster Eingang des Addierers mit dem invertierenden Eingang
von A1 verbunden. Über R1 wird ein zweiter Eingang des Addierers mit dem invertierenden
Eingang von A1 verbunden. R3 verbindet den Ausgang von A1 mit seinem invertierenden
Eingang. Der Ausgang von A1 bildet den Ausgang des Addierers VST. Dort steht die Summe
der beiden Eingangssignale, also der Stromeinstellwert, in invertierter Form zur Verfügung.
Wird eine nicht invertierte Form benötigt, ist dem Addierer ein Inverter nachzuschalten.
Der nicht invertierende Eingang von A1 ist mit einem Potenzial verbunden, das mit
virtueller Masse VM bezeichnet wird. Die virtuelle Masse VM bildet das Bezugspotenzial
für die Eingänge des Addierers. Hergeleitet wird die virtuelle Masse VM mit Hilfe
eines Spannungsteilers aus den Widerständen R4 und R5, der zwischen einer Referenzspannung
VR und einem Massepotenzial M geschaltet ist.
[0025] Am ersten Eingang des Addierers wird ein Stromsollwert VS eingespeist. Dort ist auch
eine Abschalteinrichtung angeschlossen. Im vorliegenden Beispiel besteht die Abschalteinrichtung
lediglich aus einem NPN Bipolartransistor T1. Damit lässt sich die Abschalteinrichtung
kostengünstig realisieren. Es ist auch möglich, dafür einen anderen elektronischen
Schalter einzusetzen. Der Kollektor von T1 ist mit dem Stromsollwert verbunden, während
der Emitter auf Massepotenzial M liegt. Die Basis von T1 bildet einen Abschalteingang,
der mit dem Ausgang eines Komparators A2 verbunden ist. A2 wird durch einen Operationsverstärker
realisiert. Sobald A2 ein Abschaltsignal an T1 abgibt wird der Stromsollwert auf Massepotenzial
gelegt, wodurch am Ausgang des Addierers VST ein Wert ausgegeben wird, der keinen
Betriebsstrom mehr zulässt.
[0026] Eine Temperaturmesseinrichtung wird gebildet aus der Serienschaltung eines Widerstands
R6 und einer Referenzdiode D1 und aus einem Operationsverstärker A3. Die Serienschaltung
von R6 und D1 ist zwischen die Referenzspannung VR und das Massepotenzial M geschaltet,
wobei die Kathode von D1 auf Massepotenzial M liegt. Der Verbindungspunkt von D1 und
R6 ist mit dem nicht invertierenden Eingang von A3 verbunden. Der invertierende Eingang
von A3 ist mit dem Ausgang von A3 verbunden. Damit bildet A3 einen Spannungsfolger
und stellt an seinem Ausgang die Flussspannung von D1 zur Verfügung, die eine Temperaturmessgröße
bildet. Die Flussspannung von Halbleiterdioden ist umgekehrt proportional zur Temperatur.
D. h. die Temperaturmessgröße liegt in invertierter Form vor. Deshalb wird im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ein Addierer und kein Subtrahierer verwendet. Für D1 kann grundsätzlich
jede Halbleiterdiode eingesetzt werden. Da es jedoch wichtig ist, dass für D1 die
gleiche Temperatur relevant ist wie für die zu betreibenden Leuchtdioden, wird vorteilhaft
für D1 eine Diode verwendet, die dem Typ der zu betreibenden Leuchtdioden entspricht.
[0027] Der Ausgang von A3, an dem die Temperaturmessgröße anliegt, wird dem invertierenden
Eingang von A2 zugeführt. Der nicht invertierende Eingang ist verbunden mit einem
Mittelabgriff eines Spannungsteilers, gebildet aus Widerständen R7 und R8, der zwischen
der Referenzspannung VR und dem Massepotenzial M geschaltet ist. Das Verhältnis der
Widerstände R7 und R8 ist so gewählt, dass bei der Abschalttemperatur der Komparator
A2 ein Abschaltsignal ausgibt und T1 in einen leitenden Zustand versetzt.
[0028] Der Ausgang von A3, an dem die Temperaturmessgröße anliegt, speist einen auf dem
Massepotenzial M liegenden Spannungsteiler bestehend aus Widerständen R9 und R10.
Der Mittelabgriff dieses Spannungsteilers ist mit dem nicht invertierenden Eingang
eines Operationsverstärkers A4 und mit einem ersten Eingangspol eines Umschalters
S1 verbunden. Der Umschalter S1 kann sowohl mechanisch als auch elektronisch ausgeführt
sein. Der zweite Eingangspol des Umschalters S1 und der invertierende Eingang von
A4 sind mit der virtuellen Masse VM verbunden. Der Ausgangspol des Umschalters S1
ist mit dem zweiten Eingang des Addierers verbunden. Der Ausgang von A4 steuert den
Umschalter S1. Das Verhältnis der Widerstände R9 und R10 ist auf die Höhe des Potenzials
der virtuellen Masse VM so abgestimmt, dass der Umschalter bei der Derating-Temperatur
umgeschaltet wird. Unterhalb der Derating-Temperatur legt der Umschalter die virtuelle
Masse an den zweiten Eingang des Addierers. Damit ist der Stromeinstellwert VST am
Ausgang des Addierers unabhängig von der Temperatur. Erfindungsgemäß liegt am Ausgang
des Umschalters S1 unmittelbar nach Überschreiten der Derating-Temperatur ein Potenzial
an, das der virtuellen Masse VM entspricht. Der Verlauf der Spannung am Ausgang des
Schalters S1 bei der Derating-Temperatur ist demnach stetig. Oberhalb der Derating-Temperatur
wird über den Umschalter S1 ein umgekehrt zur Temperatur proportionaler Abzugswert
auf den zweiten Eingang des Addierers geschaltet.
[0029] Folgende Elemente können der Steuereinrichtung zugeordnet werden: R4, R5, R7, R8,
R9, R10, A2, A4, S1 und die Referenzspannung VR. Folgende Größe können definiert werden:
Der Ausgang von A3 bildet die Temperaturmessgröße und wird einem Temperatureingang
der Steuereinrichtung eingespeist, die gebildet wird vom invertierenden Eingang von
A2 und von einem Anschluss von R9. Einen ersten Ausgang der Steuereinrichtung bildet
der Ausgangspol des Umschalters S1. Dort wird die Abzugsgröße bereit gestellt. Der
Ausgang von A2 bildet einen zweiten Ausgang der Steuereinrichtung, die das Abschaltsignal
bereit stellt.
1. Betriebsgerät zum Betrieb von Leuchtdioden mit folgenden Merkmalen:
• Regeleinrichtung(1) zum Regeln des Betriebsstroms (IF) der Leuchtdioden (2) mit
einem Sollwerteingang (11), an dem ein Stromeinstellwert (VST) eingespeist werden
kann,
• Sollwertgeber (5), der an einem Sollwertausgang (51) einen Stromsollwert (VS) ausgibt,
• Temperaturmesseinrichtung (4), die eine Temperaturmessgröße bereitstellt, die linear
von einer Umgebungstemperatur (TA) abhängt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Betriebsgerät folgende Merkmale umfasst:
• Subtrahierer, mit einem ersten (61) und einem zweiten Eingang (62) und einem Ausgang
(63), der eine elektrische Größe an seinem zweiten Eingang (62) von einer elektrischen
Größe an seinem ersten Eingang (61) subtrahiert und das Ergebnis an seinem Ausgang
(63) bereitstellt, wobei dem ersten Eingang (61) der Stromsollwert (VS) zugeführt
wird und der Ausgang (63) mit dem Sollwerteingang (11) der Regeleinrichtung (1) verbunden
ist,
• Abschalteinrichtung (7) mit einem Abschalteingang (71), die bei Anliegen eines Abschaltsignals
am Abschalteingang (71) den Stromeinstellwert (VST) so verändert, dass der Strom durch
die Leuchtdioden vernachlässigbar klein wird,
• Steuereinrichtung (8), die folgende Anschlüsse besitzt:
- Temperatureingang (81), dem die Temperaturmessgröße zugeführt wird,
- erster Ausgang (82), der eine Abzugsgröße bereitstellt, deren Wert dem zweiten Eingang(62)
des Subtrahierers zugeführt wird, wobei der Wert der Abzugsgröße so eingestellt wird,
dass für den Fall, dass der Wert der Temperaturmessgröße unter einem einstellbarem
Derating-Startwert liegt, am Ausgang des Subtrahierers der Stromsollwert anliegt und
für den Fall, dass der Wert der Temperaturmessgröße über dem Derating-Startwert liegt,
der Wert der Abzugsgröße proportional zum Wert der Temperaturmessgröße ist, wobei
der Wert der Größe am Ausgang des Subtrahierers beim Derating-Startwert stetig verläuft,
- zweiter Ausgang (83), der mit dem Abschalteingang (71) der Abschalteinrichtung (7)
verbunden ist und ein Abschaltsignal ausgibt für den Fall, dass der Wert der Temperaturmessgröße
über einem einstellbarem Abschaltwert liegt.
2. Betriebsgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturmessgröße von einer Flussspannung an einer Leuchtdiode abgeleitet wird.
3. Betriebsgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschalteinrichtung einen elektronischen Schalter (T1) enthält, der bei Anliegen
eines Abschaltsignals am Abschalteingang (71) schließt und damit den Sollwertausgang
mit einem Massepotenzial (M) verbindet.
4. Betriebsgerät gemäß Anspruch 1,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
• der Subtrahierer besitzt einen Anschluss für eine virtuelle Masse (VM), die ein
Bezugspotenzial für die Eingänge (61, 62) des Subtrahierers bildet,
• der Anschluss für die virtuelle Masse (VM) des Subtrahierers ist mit einer einstellbaren
Referenzspannung (VR) verbunden,
• die Steuereinrichtung (8) besitzt einen Umschalter (S1), der auch als elektronischer
Schalter ausgeführt sein kann, mit dem der erste Ausgang (82) der Steuereinrichtung
(8) zwischen zwei Potenzialen umgeschaltet werden kann,
• die Stellung des Umschalters (S1) ist abhängig von einem Vergleich zwischen der
Höhe des Potenzials der virtuellen Masse (VM) und einem einstellbaren Bruchteil der
Temperaturmessgröße,
• für den Fall, dass der einstellbare Bruchteil der Temperaturmessgröße kleiner ist,
als die Höhe des Potenzials der virtuellen Masse (VM), wird der Umschalter (S1) in
eine Stellung gebracht, in der der erste Ausgang (82) der Steuereinrichtung (8) mit
der virtuellen Masse (VM) verbunden wird,
• für den Fall, dass der einstellbare Bruchteil der Temperaturmessgröße größer ist,
als die Höhe des Potenzials der virtuellen Masse (VM), wird der Umschalter in eine
Stellung gebracht, in der der erste Ausgang der Steuereinrichtung mit dem einstellbaren
Bruchteil der Temperaturmessgröße verbunden wird,
• der einstellbare Bruchteil der Temperaturmessgröße ist so eingestellt, dass er dem
Potenzial der virtuellen Masse entspricht, falls die Temperaturmessgröße den Derating-Startwert
annimmt.
5. Betriebsgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Proportionalitätsfaktor, der den Wert der Abzugsgröße in Abhängigkeit vom Wert
der Temperaturmessgröße bestimmt, so gewählt ist, dass bei erreichen des Abschaltwerts
der Temperaturmessgröße der Subtrahierer einen Stromeinstellwert (VST) ausgibt, der
einen Betriebsstrom der Leuchtdioden (2) bewirkt, der einem maximal zulässigen Betriebsstrom
bei einer maximal zulässigen Betriebstemperatur der Leuchtdioden (2) entspricht.
6. Betriebsgerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Subtrahierer durch einen Addierer (6) ersetzt ist und die Temperaturmessgröße
invertiert diesem Addierer (6) zugeführt wird.