[0001] Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur enantioselektiven Epoxidierung von
α,β-ungesättigten Enonen und α,β-ungesättigten Sulfonen unter Verwendung spezieller
Polyaminosäuren als Katalysatoren und Phasentransferkatalysatoren als Co-Katalysatoren.
[0002] Chiral, nicht-racemische Epoxide sind als wertvolle Bausteine für die Herstellung
von optisch aktiven Wirkstoffen und Materialien bekannt (z.B. a)
Bioorg. Med. Chem.,
1999, 7, 2145-2156; b)
Tetrahedron Lett., 1999, 40, 5421-5424). Diese Epoxide können durch enantioselektive Epoxidierung von Doppelbindungen
hergestellt werden. Hierbei werden zwei Stereozentren in einem synthetischen Schritt
aufgebaut. Es ist daher nicht überraschend, dass eine Vielzahl von Methoden entwickelt
wurde, um Doppelbindungen enantioselektiv zu epoxidieren. Für neue, verbesserte Methoden
zur enantioselektiven Epoxidierung besteht allerdings weiterhin ein großer Bedarf.
[0003] Unter den Epoxidierungsmethoden, die jeweils auf spezielle Substrate limitiert sind,
finden sich auch Methoden zur enantioselektiven Epoxidierung von α,β-ungesättigten
Enonen.
[0004] So wurde beispielsweise der Einsatz von chiral, nicht-racemischen Phasentransferkatalysatoren
auf Alkaloidbasis zur Epoxidierung von Enonen in
Tetrahedron Lett., 1998, 39, 7563-7566,
Tetrahedron Lett., 1998, 39, 1599-1602 und
Tetrahedron Lett., 1976,
21, 1831-1834 beschrieben.
[0005] In
Tetrahedron Lett., 1998, 39, 7353-7356,
Tetrahedron Lett., 1998, 39, 7321-7322 und
Angew. Chem., Int. Ed. Engl., 1997, 36, 410-412 werden ferner Möglichkeiten zur metallkatalysierten asymmetrischen Epoxidierung
von Enonen mittels organischer Hydroperoxide beschrieben.
[0006] In WO-A-99/52886 wird ferner beschrieben, dass eine enantioselektive Epoxidierung
von Enonen in Gegenwart von Katalysatoren möglich ist, die auf Zuckern basieren. Eine
weitere Methode zur Epoxidierung unter Verwendung von Zn-Organylen und Sauerstoff
in Gegenwart eines Ephedrin-Derivats wurde in
Liebigs Ann./
Recueil, 1997, 1101-1113 veröffentlicht.
[0007] In
Angew. Chem., Int. Ed. Engl., 1980, 19, 929-930,
Tetrahedron, 1984, 40, 5207-5211 und
J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1, 1982, 1317-24 wird die Epoxidierungsmethode von Juliá beschrieben, wonach enantiomeren-
und diastereomerenangereicherte Polyaminosäuren in Gegenwart von wässriger Wasserstoffperoxid-
und NaOH-Lösung sowie eines Aromaten bzw. halogenierten Kohlenwasserstoffs als Lösungsmittel
in der Lage sind, die enantioselektive Epoxidierung von α,β-ungesättigten Enonen zu
katalysieren. Weiterentwicklungen dieser sogenannten 3-phasigen-Bedingungen finden
sich in
Org. Synth.; Mod. Trends, Proc. IUPAC Symp. 6th., 1986, 275. Die Methode wird heute allgemein als Juliä-Colonna-Epoxidierung bezeichnet.
[0008] Gemäß EP-A-0 403 252 ist es möglich, bei dieser Juliá-Colonna-Epoxidierung an Stelle
der ursprünglichen Lösungsmittel vorteilhafterweise auch aliphatische Kohlenwasserstoffe
einzusetzen.
[0009] Die Epoxidierung unter 3-phasigen-Bedingungen hat weiterhin deutliche Nachteile.
Die Reaktionszeiten liegen nach den Originalbedingungen selbst für reaktive Substrate
im Bereich von Tagen. Für ein
trans-Chalkon werden in Abhängigkeit von der verwendeten Polyaminosäure beispielsweise
1 - 6 Tage benötigt
(Tetrahedron, 1984, 40, 5207-5211). Eine im Reaktionsgefäß ausgeführte Voraktivierung der Polyaminosäure,
indem man für 12-48 h im Lösungsmittel unter Zusatz von NaOH-Lösung rührt, verkürzt
die Reaktionszeit vieler Substrate auf 1 - 3 Tage. Hierbei ist keine Zwischenaufarbeitung
des Katalysators erforderlich (EP-A-0 403 252). In Gegenwart des Systems NaOH/Wasserstoffperoxid
kann die Voraktivierungszeit auf minimal 6 h reduziert werden (
J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1,
1995, 1467-1468)
[0010] Trotz dieser Verbesserung kann die dreiphasige Methode nicht auf Substrate angewandt
werden, welche gegen Hydroxid-Ionen empfindlich sind (
J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1,
1997, 3501-3507). Ein weiterer Nachteil dieser klassischen Bedingungen besteht darin, dass
die Polyaminosäure während der Reaktion (bzw. bereits während der Voraktivierung)
ein Gel bildet. Dieses schränkt die erwünschte Durchmischung während der Reaktion
ein und erschwert die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches.
[0011] In WO-A-96/33183 wird als spezielle Ausführungsform beschrieben, dass die enantioselektive
Epoxidierung von Enonen auch in Gegenwart des Phasentransferkatalysators Aliquat®
336 ([(CH
3)(C
8H
17)
3 N
+]Cl
-) durchgeführt werden kann, wenn gleichzeitig eine Polyaminosäure, ein organisches
Lösungsmittel wie z.B. Dichlormethan, in Wasser schwerlösliches Natriumperborat als
Oxidationsmittel sowie Alkali (z.B. NaOH) zugegen sind. Über die Polyaminosäure wird
in diesem Zusammenhang keine nähere Aussage gemacht.
[0012] In
Tetrahedron Lett., 2001, 42, 3741-43 wird lediglich ganz allgemein beschrieben, dass bei der Epoxidierung
des Phenyl-
E-Styrylsulfons unter den klassischen 3-phasigen-Bedingungen als Phasentransferkatalysator
(PTC) ebenfalls Aliquat 336 zugesetzt werden kann. Hierbei wird allerdings nur eine
sehr geringe Reaktionsgeschwindigkeit (Reaktionszeit: 4 Tage) und ein schlechter Enantiomerenüberschuss
(21%
ee) erzielt. Jegliche weitere Angaben dazu, wie diese Reaktion durchgeführt wurde, fehlen.
[0013] Neben der ursprünglichen Juliá-Colonna-Epoxidierung unter dreiphasigen Bedingungen
und den oben genannten Varianten wurden auch andere Reaktionsführungen entwickelt.
Gemäß
Chem. Commun., 1997, 739-740 können durch Verwendung von THF, 1,2 Dimethoxyethan,
tert.-Butylmethylether oder Ethylacetat als Lösungsmittel, einer nicht-nucleophilen Base
(z.B. DBU) und des Harnstoff-Wasserstoffperoxid-Komplexes als Oxidationsmittel (pseudo)-wasserfreie
Reaktionsbedingungen verwirklicht werden. Unter diesen sogenannten 2-phasigen Reaktionsbedingungen
erfolgt die Epoxidierung deutlich schneller. Auf diesem Wege ist daher gemäß
J. Chem. Soc., Perkin Trans. 1,
1997, 3501-3507 erstmals auch die enantioselektive Epoxidierung von Hydroxid-empfindlichen
Enonen unter den Juliá-Colonna-Bedingungen möglich.
[0014] Als deutlicher Nachteil erweist sich jedoch die Beobachtung, dass die Polyaminosäure
bei Verwendung der zweiphasigen Bedingungen in einem separaten Verfahren voraktiviert
werden muß, um schnelle Reaktionszeiten und hohe Enantiomerenüberschüsse zu erzielen.
Für diese Voraktivierung, die durch Rühren der Polyaminosäure in einer Toluol/NaOH-Lösung
erfolgt, werden mehrere Tage benötigt. Gemäß
Tetrahedron Lett., 1998, 39, 9297-9300 erhält man dann den benötigten voraktivierten Katalysator nach einer
Wasch- und Trockenprozedur. Diese aktivierte Polyaminosäure bildet jedoch unter den
2-phasigen-Bedingungen eine Paste, welche die Durchmischung während der Reaktion sowie
die nachfolgende Aufarbeitung erschwert. Gemäß EP-A-1 006 127 kann dieses Problem
durch eine Adsorption der aktivierten Polyaminosäure an einen festen Träger gelöst
werden. Auf Silicagel geträgerte Polyaminosäuren werden als SCAT (
silica adsorbed
catalysts) bezeichnet.
[0015] Ein weiterer Nachteil der bisherigen 2-phasigen-Bedingungen besteht darin, dass der
Einsatz von teureren, nicht-nucleophilen Basen (z.B. DBU) notwendig ist, um die Reaktion
zu ermöglichen.
[0016] Gemäß EP-A-1 006 111 besteht eine weitere Variante der Juliä-Colonna-Epoxidierung
darin, dass die aktivierte Polyaminosäure in Gegenwart von Wasser, einem wassermischbaren
Lösungsmittels (z.B. 1,2-Dimethoxyethan) und Natriumpercarbonat die enantioselektive
Epoxidierung katalysiert. Aufgrund der Verwendung wassermischbarer Lösungsmittel gestaltet
sich bei diesem Verfahren die Aufarbeitung (Extraktion) umständlich.
[0017] Bei der Juliá-Colonna-Epoxidierung hängt die Reaktionsgeschwindigkeit und der erreichbare
Enantiomerenüberschuss
(ee) stark von der verwendeten Polyaminosäure und der Art ihrer Herstellung ab (
Chirality,
1997, 9, 198-202). Um etwa vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, wird zur Entwicklung und
Beschreibung neuer Methoden in der Literatur durchgängig ein Standardsystem mit Poly-L-leucin
(pll) als Katalysator und
trans-Chalkon als Edukt verwendet. Neben D- oder L-Polyleucin werden jedoch auch andere
Polyaminosäuren wie beispielsweise D- oder L-Neopentylglycin mit Erfolg verwendet
(EP-A- 1 006 127).
[0018] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, ein Verfahren bereitzustellen,
welches die Polyaminosäure-katalysierte enantioselektive Epoxidierung von α,β-ungesättigten
Enonen und α,β-ungesättigten Sulfonen ermöglicht, aber nicht den Nachteilen der oben
beschriebenen Varianten der Juliä-Colonna-Epoxidierung unterliegt. Insbesondere sollte
eine schnelle, breit anwendbare Methode gefunden werden, welche die Verwendung teurer
Basen und Oxidationsmittel sowie potentiell problematische Arten der Reaktionsführung
sowie der Aufarbeitung vermeidet. Gleichzeitig sollte das Verfahren Vorteile hinsichtlich
der Raum/Zeit-Ausbeute, der Handhabbarkeit, der Ökonomie und Ökologie im technischen
Maßstab bringen.
[0019] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass man die Epoxidierung von α,β-ungesättigten
Enonen und α,β-ungesättigten Sulfonen unter dreiphasigen Bedingungen mit substantiell
geringeren Reaktionszeiten bei teilweise deutlich erhöhten Enantiomerenüberschüssen
durchführen kann, wenn die als Katalysator verwendete Polyaminosäure in Gegenwart
eines Phasentransferkatalysators voraktiviert wird und im Anschluß daran die Epoxidierung
in Gegenwart dieser voraktivierten Polyaminosäure sowie des Phasentransferkatalysators
erfolgt.
[0020] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Epoxidierung von α,β-ungesättigten
Enonen oder α,β-ungesättigten Sulfonen in Gegenwart
(1) einer wasserlöslichen Base,
(2) eines Oxidationsmittels,
(3) einer diastereomeren- und enantiomerenangereicherten Homo-Polyaminosäure als Katalysator,
(4) Wasser und
(5) eines mit Wasser nicht oder nur begrenzt mischbaren Lösungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, dass die Epoxidierung
(6) in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators durchgeführt wird
und die Homo-Polyaminosäure vor der Epoxidierung in Gegenwart des Phasentransferkatalysators
einer Voraktivierung unterworfen wird.
[0021] Entscheidend ist, dass das erfindungsgemäßen Verfahren in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators
durchgeführt wird: Verwendbar sind beispielsweise quartäre Ammoniumsalze, quartäre
Phosphoniumsalze, Onium-Verbindungen oder Pyridiniumsalze.
[0022] Bewährt haben sich vor allem quartäre Ammonium- oder Phosphoniumsalze der allgemeinen
Formel (I)
(R
1R
2R
3R
4A)
+X
- (I)
worin
- A
- für N oder P steht,
- X-
- für ein anorganisches oder organisches Anion steht,
- R1 , R2 , R3 und R4
- gleich oder verschieden sind und für Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Cycloalkyl- oder Heteroaryl-Reste
stehen, die durch einen oder mehrere, gleiche oder verschiedene Halogenreste substituiert
sein können, oder aber jeweils zwei Reste unter Einbindung von A einen C4-C6-Cycloalkyl-Ring bilden können.
[0023] Bewährt haben sich solche Phasentransferkatalysatoren der allgemeinen Formel (I),
bei denen A und X
- die oben genannten Bedeutungen besitzen und R
1 , R
2, R
3 und R
4 gleich oder verschieden sind und für C
1-C
18-Alkyl, C
6-C
18-Aryl, C
7-C
19-Aralkyl, C
5-C7-Cycloalkyl oder C
3-C
18-Heteroaryl stehen.
[0024] Besonders geeignet sind ((C
4H
9)
4N)
+Hal
-, insbesondere ((C
4H
9)
4N)
+Br
-, ((C
4H
9)
4P)
+Hal
-, insbesondere ((C
4H
9)
4P)
+Br
-, ((C
4H
9)
4N)
+HSO
4-, ((C
8H
17)
4N)
+Br
-, [(CH
3)(C
8H
17)
3N
+]Cl
- und [(CH
3)(C
4H
9)
3 N
+]Cl
- als Phasentransferkatalysatoren.
[0025] In der allgemeinen Formel (I) steht X für ein anorganisches oder organisches Kation,
bevorzugt steht X für F
-, Cl
-, Br
-, I
-, OH
-, HSO
4-, SO
4-, NO
3-, CH
3COO
-, CF
3COO
-, C
2H
5COO
-, C
3H
7COO
-, CF
3SO
3- oder C
4F
9SO
3-
[0026] Die erfindungsgemäß einzusetzenden Phasentransferkatalysatoren sind üblicherweise
käuflich erhältlich oder aber nach dem Fachmann geläufigen Methoden herstellbar.
[0027] Die Menge des zugesetzten Phasentransferkatalysators ist nicht kritisch und liegt
üblicherweise im Bereich von 0.1 - 20 mol%, bevorzugt im Bereich von 0,5-15 mol%,
besonders bevorzugt im Bereich von 0,5-11 mol%, jeweils bezogen auf das eingesetzte
α,β-ungesättigte Enon oder α,β-ungesättigte Sulfon. Bei Mengen, die noch geringer
sind als 0,1 mol%, ist jedoch zu beobachten, dass bei unverändert hohem Enantiomerenüberschuss
die Reaktionsgeschwindigkeit deutlich abnimmt.
[0028] Als α,β-ungesättigte Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone können Verbindungen der
allgemeinen Formel (II) eingesetzt werden

worin
- X
- für (C=O) oder (SO2) steht und
- R5 und R6
- gleich oder verschieden sind und (C1-C18)-Alkyl, (C2-C18)-Alkenyl, (C2-C18)-Alkinyl, (C3-C8)-Cycloalkyl, (C6-C18)-Aryl, (C7-C19)-Aralkyl, (C1-C18)-Heteroaryl oder (C2-C19)-Heteroaralkyl bedeuten,
wobei die für R5 und R6 genannten Reste einfach oder mehrfach mit gleichen oder verschiedenen Resten R7, Halogen, NO2, NR7R8, PO0-3R7R8, SO0-3R7, OR7, CO2R7, CONHR7 oder COR7 substituiert sein können und gegebenenfalls eine oder mehrere CH2-Gruppen in den Resten R5 und R6 durch O, SO0-2, NR7 oder PO0-2R7 substituiert sind,
wobei R7 und R8 gleich oder verschieden sind und H, (C1-C18)-Alkyl, (C2-C18)-Alkenyl, (C2-C18)-Alkinyl, (C3-C8)-Cycloalkyl, (C6-C18)-Aryl, (C1-C18)-Heteroaryl, (C1-C8)-Alkyl-(C6-C8)-Aryl, (C1-C8)-Alkyl-(C1-C19)-Heteroaryl, (C1-C8)-Alkyl-(C3-C8)-Cycloalkyl bedeuten und diese Reste R7 und R8 einfach oder mehrfach mit gleichen oder verschiedenen Halogenresten substituiert
sein können.
[0029] Unter einem (C
1-C
18)-Alkylrest wird im Rahmen der Erfindung ein Rest mit 1 bis 18 gesättigten C-Atomen
verstanden, der beliebige Verzweigungen aufweisen kann. Insbesondere sind unter dieser
Gruppe die Reste Methyl, Ethyl,
n-Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl,
sec-Butyl,
tert-Butyl, Pentyl und Hexyl subsumierbar.
[0030] Ein (C
2-C
18)-Alkenylrest weist die für den (C
1-C
18)-Alkylrest genannten Merkmale auf, wobei innerhalb des Restes mindestens eine Doppelbindung
vorhanden sein muss.
[0031] Ein (C
2-C
18)-Alkinylrest weist die für den (C
1-C
18)-Alkylrest genannten Merkmale auf, wobei innerhalb des Restes mindestens eine Dreifachbindung
vorhanden sein muss.
[0032] Unter einem (C
3-C
8)-Cycloalkylrest wird ein cylischer Alkylrest mit 3 bis 8 C-Atomen und gegebenenfalls
beliebiger Verzweigung verstanden. Insbesondere zählen hierzu Reste wie Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl. In diesem Rest kann eine oder
mehrere Doppelbindungen vorhanden sein.
[0033] Unter einem (C
6-C
18)-Arylrest wird ein aromatischer Rest mit 6 bis 18 C-Atomen verstanden. Insbesondere
zählen hierzu Reste wie Phenyl-, Naphthyl-, Anthryl- und Phenanthryl.
[0034] Unter einem (C
7-C
19)-Aralkylrest wird ein über einen (C
1-C
8)-Alkylrest an das Molekül gebundener (C
6-C
18)-Arylrest verstanden.
[0035] Ein (C
1-C
18)-Heteroarylrest bezeichnet im Rahmen der Erfindung ein fünf-, sechsoder siebengliedriges
aromatisches Ringsystem mit 1 bis 18 C-Atomen, welches ein oder mehrere Heteroatome,
bevorzugt N, O oder S im Ring aufweist. Zu diesen Heteroarylresten zählen z.B. 1-,
2-, 3-Furyl, 1-, 2-, 3-Pyrrol, 1-, 2-, 3-Thienyl, 2-, 3-, 4-Pyridyl, 2-, 3-, 4-, 5-,
6-, 7-Indolyl, 3-, 4-, 5-Pyrazolyl, 2-, 4-, 5-Imidazolyl, 1-, 3-, 4-, 5-Triazolyl,
1-, 4-, 5-Tetrazolyl, Acridinyl, Chinolinyl, Phenanthridinyl, 2-, 4-, 5-, 6-Pyrimidinyl
und 4-, 5-, 6-, 7-(1-Aza)-indolizinyl.
[0036] Unter einem (C
2-C
19)-Heteroaralkylrest wird ein dem (C
7-C
19)-Aralkylrest entsprechendes heteroaromatisches System verstanden.
[0037] Unter Halogen oder auch Hal versteht man im Kontext dieser Erfindung Fluor, Chlor,
Brom und Iod.
[0038] Als Substrate des erfindungsgemäßen Verfahrens werden bevorzugt α,β-ungesättigte
Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone der allgemeinen Formel (II) eingesetzt, in denen
- R5 und R6
- gleich oder verschieden sind und (C1-C12)-Alkyl, (C2-C12)-Alkenyl, (C2-C12)-Alkinyl, (C5-C8)-Cycloalkyl, (C6-C12)-Aryl oder (C1-C12)-Heteroaryl bedeuten, wobei die zuvor genannten Reste einfach oder mehrfach mit gleichen
oder verschiedenen Resten R7, Halogen, NO2, NR7R8, PO0-3R7R8 oder OR7 substituiert sein können und R7 und R8 die für die allgemeine Formel (II) zuvor angegebene Bedeutungen besitzen.
[0039] Besonders bevorzugt werden als Substrate des erfindungsgemäßen Verfahrens α,β-ungesättigte
Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone der allgemeinen Formel (II) eingesetzt, in denen
- R5 und R6
- gleich oder verschieden sind und (C1-C12)-Alkyl, (C2-C12)-Alkenyl, (C2-C12)-Alkinyl, (C5-C8)-Cycloalkyl, (C6-C12)-Aryl oder (C1-C12)-Heteroaryl bedeuten, wobei die zuvor genannten Reste einfach oder mehrfach mit gleichen
oder verschiedenen Resten R7, Halogen, NO2, NR7R8, PO0-3R7R8 oder OR7 substituiert sein können und R7 und R8 die für die allgemeine Formel (II) zuvor angegebene Bedeutungen besitzen,
mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste R
5 oder R
6 einen (C
2-C
12)-Alkenyl-, (C
2-C
12)-Alkinyl-, (C
6-C
12)-Aryl- oder (C
1-C
12)-Heteroarylrest darstellt.
[0040] Insbesondere ist es bevorzugt, Substrate der allgemeinen Formel (III) der erfindungsgemäßen
Epoxidierung zu unterwerfen:

wobei
- n und m
- gleich oder verschieden sind und für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 stehen,
und
- R9 und R10
- gleich oder verschieden sind und NR7R8, NO2, OR7, (C1-C12)-Alkyl, (C2-C12)-Alkenyl, (C2-C12)-Alkinyl, (C5-C8)-Cycloalkyl, (C6-C12)-Aryl oder (C1-C12)-Heteroaryl bedeuten, wobei diese Reste R9 und R10 einfach oder mehrfach mit gleichen oder verschiedenen Halogenresten substituiert
sein können und R 7 und R8 die zuvor für Formel (II) genannten Bedeutungen besitzen.
[0041] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der enantiomerenangereicherten Epoxide
wird in Gegenwart von Homo-Polyaminosäuren als Katalysator durchgeführt, die zuvor
in Gegenwart des Phasentransferkatalysators einer Voraktivierung unterzogen wurden.
[0042] Für die Voraktivierung können die verschiedensten diastereomeren- und enantiomerenangereicherten
Homo-Polyaminosäuren zum Einsatz kommen. Vorzugsweise werden allerdings Homo-Polyaminosäuren
aus der Gruppe Polyneopentylglycin, Polyleucin, Polyisoleucin, Polyvalin und Polyalanin
sowie Polyphenylalanin benutzt. Aus dieser Gruppe ist Polyneopentylglycin und Polyleucin
am meisten zu bevorzugen.
[0043] Die Kettenlänge der Polyaminosäuren ist so zu wählen, dass einerseits die chirale
Induktion bei der Reaktion nicht beeinträchtigt wird und andererseits die Kosten für
die Synthese der Polyaminosäuren nicht zu groß werden. Vorzugsweise liegt die Kettenlänge
der Homo-Polyaminosäuren zwischen 5 und 100, vorzugsweise 7 bis 50, Aminosäuren. Ganz
besonders bevorzugt ist eine Kettenlänge von 10 bis 40 Aminosäuren.
[0044] Die Homo-Polyaminosäuren können entweder als solche unverändert in die Voraktivierung
eingesetzt werden oder aber zuvor mit polyfunktionellen Aminen vernetzt oder durch
andere organische Polymere kettenverlängert werden. Für eine Vernetzung setzt man
vorteilhafterweise als vernetzende Amine Diaminoalkane, bevorzugt 1,3-Diaminopropan,
oder quervemetztes Hydroxy- oder Aminopolystyrol (CLAMPS, kommerziell erhältlich)
ein. Als Polymervergrößerer kommen bevorzugt auf Polyethylenglykol oder Polystyrol
basierende Nucleophile in Frage. Derart veränderte Polyaminosäuren sind in
Chem. Commun., 1998, 1159-1160 und
Tetrahedron: Asymmetry, 1997, 8, 3163-3173 dargestellt.
[0045] Für den Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren werden die Homo-Polyaminosäuren einer
Voraktivierung in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators unterzogen. Hierzu werden
die Polyaminosäure, der Phasentransferkatalysator sowie üblicherweise das Oxidationsmittel
und die Base im Lösungsmittel suspendiert und für eine Zeit im Bereich von 15 Minuten
bis 2 Stunden gerührt. Nach dieser Voraktivierung kann die voraktivierte Homo-Polyaminosäure
entweder zwischenisoliert werden, oder das Reaktionssystem kann unmittelbar in der
nachfolgenden Epoxidierung eingesetzt werden. Bei der Voraktivierung entsprechen die
og. Komponenten, Base und Oxidationsmittel, den für die nachfolgende Epoxidierungsreaktion
beschriebenen.
[0046] Die zur Voraktivierung einzusetzenden Homo-Polyaminosäuren können nach Methoden des
Standes der Technik hergestellt werden (
J. Org. Chem. 1993, 58, 6247 und
Chirality 1997, 9, 198-202). Die Methode ist auf beide optischen Antipoden der Aminosäuren
anzuwenden. Der Einsatz einer bestimmten Antipode einer Polyaminosäure korreliert
mit der Stereochemie des Epoxids, d.h. eine Poly-L-aminosäure führt zur optischen
Antipode des Epoxids, das mit einer Poly-D-aminosäure erhalten wird.
[0047] Die Menge der eingesetzten Homo-Polyaminosäure ist nicht kritisch und liegt üblicherweise
im Bereich von 0.0001 - 40 mol%, bevorzugt im Bereich von 0,001-20 mol%, besonders
bevorzugt im Bereich von 0,01-15 mol%, und insbesondere 1 bis 15 mol-%, jeweils bezogen
auf das eingesetzte α,β-ungesättigte Enon oder α,β-ungesättigte Sulfon.
[0048] Als Oxidationsmittel dienen in der Regel Peroxide, Persäuren oder anorganische Oxidationsmittel
wie Natriumhypochlorit oder Natriumpercarbonat. Bevorzugt sind Peroxide, Persäuren
oder Natriumhypochlorit. Besonders bevorzugt wird eine wässrige H
2O
2-Lösung eingesetzt. Diese wässrige Lösung kann dabei alle üblichen Konzentrationen
haben. Weitere bei dieser Reaktion einzusetzende Oxidationsmittel sind die in
Methoden Org. Chem. (Houben-Weyl), Band 4/1a+b, 59-319 sowie die in
Oxidation in Organic Chemistry, ACS Monograph 186, Washington DC,
1990, 1-47 genannten Verbindungen.
[0049] Die Menge des eingesetzten Oxidationsmittels kann in breiten Grenzen von 1 - 40 Äquivalenten
variiert werden. Überraschender- und vorteilhafterweise gelingt die erfindungsgemäße
Umsetzung bei weiterhin niedrigen Reaktionszeiten und hohen Enantiomerenüberschüssen
auch mit relativ geringen Mengen Oxidationsmittel im Bereich von 1 - 10 Äquivalenten,
bevorzugt von 1-3 Äquivalenten, besonders bevorzugt von 1,1 - 2,5 Äquivalenten.
[0050] Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart einer wasserlöslichen Base durchgeführt.
Bewährt hat sich hierbei der Einsatz von Alkalimetallhydroxiden, wie NaOH, KOH oder
LiOH. Die Base wird üblicherweise in Form einer wässrigen Lösung eingesetzt.
[0051] Die Menge der eingesetzten Base kann in breiten Grenzen von 0,1-10 Äquivalenten variiert
werden. Überraschender- und vorteilhafterweise gelingt die erfindungsgemäße Umsetzung
bei weiterhin niedrigen Reaktionszeiten und hohen Enantiomerenüberschüssen auch mit
relativ geringen Mengen Base im Bereich von 0,5-5 Äquivalenten, bevorzugt 0,8-2 Äquivalenten.
[0052] Das erfindungsgemäße Verfahren wird unter Einsatz eines nicht oder nur begrenzt mit
Wasser mischbaren Lösungsmittels durchgeführt. Als begrenzt mit Wasser mischbar wird
ein Lösungsmittel im Kontext dieser Erfindung erachtet, wenn eine Mischung aus dem
organischen Lösungsmittel und Wasser bei 20°C nicht mehr als 20 Gew.%, bevorzugt nicht
mehr als 10 Gew.% und insbesondere nicht mehr als 8 Gew.% Wasser enthalten kann, um
einphasig zu bleiben.
[0053] Als organische Lösungsmittel kommen allgemein unsubstituierte oder substituierte
aromatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe, Halogenalkane sowie
Ether in Betracht. Geeignet sind besonders Toluol, Xylol, Hexan,
tert.-Butylmethylether, Diethylether, Chloroform und Methylenchlorid.
[0054] Gefunden wurde, dass die Homo-Polyaminosäure pll in
tert.-Butylmethylether aggregiert. Für eine kontinuierliche Reaktionsführung ist daher
der
tert.-Butylmethylether ein interessantes und geeignetes Lösungsmittel.
[0055] Die Temperatur, die bei der Epoxidierung verwendet wird, liegt im allgemeinen im
Bereich von -10 bis +50 °C, bevorzugt im Bereich von 0 bis +40 °C und insbesondere
bei +10 bis +30 °C.
[0056] Der pH-Wert, welcher während der Reaktion eingestellt wird, kann so gewählt werden,
dass ein Überschuss an deprotoniertem H
2O
2 verglichen mit nicht deprotoniertem H
2O
2 vorhanden ist. Andererseits sollte der pH-Wert bei der Reaktion auch nicht so hoch
gewählt werden, dass die eingesetzten organischen Verbindungen Schaden nehmen. Vorzugsweise
liegt der pH-Wert im Bereich von 7 - 14, bevorzugt im Bereich von 7,5 - 13.
[0057] Der Wasseranteil des Systems resultiert üblicherweise daraus, dass wie bereits beschrieben
einzelne Reaktionskomponenten des Systems, wie die Base und das Oxidationsmittel,
in Form wässriger Lösungen eingesetzt werden. Insgesamt liegt der Wassergehalt des
Reaktionsgemisches im Bereich von 1-70 Gew.%, bevorzugt im Bereich von 5-50 Gew.%,
bezogen auf das gesamte Reaktionsgemisch.
[0058] Zur Voraktivierung der Homo-Polyaminosäure wird üblicherweise so verfahren, dass
bis auf das zu epoxidierende Substrat alle Reaktionskomponenten des Verfahrens, d.h.
Homo-Polyaminosäure, Phasentransferkatalysator, Base, Oxidationsmittel und Lösungsmittel
zusammengegeben werden. Diese Mischung wird dann für einen Zeitraum von 15 Minuten
bis 2 Stunden gerührt. Nach dieser Voraktivierung kann die voraktivierte Homo-Polyaminosäure
entweder zwischenisoliert werden, oder aber bevorzugt kann das Reaktionssystem unmittelbar
in der nachfolgenden Epoxidierung eingesetzt werden, d.h. das Substrat zugegeben werden.
Im Falle der Zwischenisolierung wird die Homo-Polyaminosäure vom Reaktionsgemisch
abgetrennt, beispielsweise durch Zentrifugieren, mit Wasser neutral gewaschen, mit
Aceton gewaschen und getrocknet.
[0059] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch stark verringerte Reaktionszeiten
aus. Anstelle von Tagen reichen bereits wenige Stunden oder sogar nur Minuten aus,
um die Epoxidierung der α,β-ungesättigten Enone und α,β-ungesättigten Sulfone mit
hohem Umsatz und hoher Enantioselektivität zu erreichen.
[0060] Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet die bisher nach dem Stand der Technik erforderliche,
sehr aufwendige Präparation der aktivierten Homo-Polyaminosäuren über einen Zeitraum
von mehreren Tagen durch den Zusatz eines Phasentransferkatalysators. In Gegenwart
eines solchen Phasentransferkatalysators gelingt die Aktivierung der Homo-Polyaminosäure
innerhalb von Minuten bzw. maximal 2 h, während unter den ursprünglichen 3-phasigen-Bedingungen
minimal 6 h bzw. unter den 2-phasigen-, den SCAT- und den Percarbonat-Bedingungen
4 - 5 Tage benötigt werden. Eine Zwischenisolierung der voraktivierten Homo-Polyaminosäure
ist (im Gegensatz zu den 2-phasigen-, den SCAT- und den Percarbonat-Bedingungen) nicht
notwendig.
[0061] Die erfindungsgemäße Verwendung des Phasentransferkatalysators als Co-Katalysator
erlaubt es zusätzlich, die notwendige Menge des Oxidationsmittels sowie der Base deutlich
zu reduzieren, ohne dass hierdurch Reaktionsgeschwindigkeit, Umsatz oder Enantiomerenüberschuss
negativ beeinflußt werden. Zudem können besonders kostengünstige Basen und Oxidationsmittel
eingesetzt werden.
[0062] Aufgrund der sehr kurzen Reaktionszeiten sind über das erfindungsgemäße Verfahren
erstmals auch Hydroxid-empfindliche Substrate, die nach den klassischen 3-phasigen-Bedingungen
(
JCS., Perkin Trans, 1,
1997, 3501-3507) nicht erfolgreich epoxidiert werden können, einer enantioselektiven Epoxidierung
zugänglich.
Beispiele:
[0063] Der Herstellungsprozess für Polyaminosäuren liefert oft Katalysatoren für die Juliä-Colonna
Epoxidierung, die eine stark unterschiedliche katalytische Aktivität aufweisen (
Chirality,
1997, 9, 198-202). Der Umsatz pro Zeiteinheit und der Enantiomerenüberschuss lassen sich für
ein bestimmtes Substrat nur vergleichen, wenn für die Epoxidierungsreaktion dieselbe
Polyaminosäure-Charge verwendet wird. Aus diesem Grund ist ein direkter Vergleich
von neuen Ergebnissen mit in der Literatur publizierten Resultaten nicht möglich,
da eben zwangsläufig unterschiedliche Katalysatorchargen verwendet werden. Aus diesem
Grund wurden bei den nachfolgenden Beispielgruppen I-V jeweils einheitliche Polyleucin-Chargen
verwendet (sowohl bei den erfindungsgemäßen Beispielen als auch bei den entsprechenden
Vergleichsbeispiele).
[0064] In allen nachfolgenden Beispielen werden der Umsatz und der Enantiomerenüberschuss
(
ee-Wert) gemäß literaturbekannten Verfahren mittels HPLC an einer chiral, nicht-racemischen
Phase bestimmt (UV-Detektion).
Beispielgruppe I:
Beispiele 1 und 2 sowie Vergleichsbeispiele VB 3 - 4
Epoxidierung von trans-Chalkon (1) zu Epoxychalkon (2)
[0065]

Beispiele 1 und 2: 3-phasige Bedingungen mit PTC und mit pll-Voraktivierung
[0066] 100 mg nicht voraktivierter pll sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (Beispiel 1) bzw. 11 mg Aliquat 336 (Beispiel 2) wurden in einer Mischung aus 0.8
ml Toluol und 62 µl NaOH (eingesetzt als 5 molare wässrige Lösung, entspricht 1,3
Äquivalenten) suspendiert. Anschließend wurden 32µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ig wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde beim Raumtemperatur für 1,5 Stunden zwecks Voraktivierung der pll gerührt.
[0067] Anschließend wurden 50 mg
trans-Chalkon zugesetzt und die Reaktionsmischung für 10 min Reaktionszeit gerührt. Im
Anschluß wurde die Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend
langsam in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3 Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Zentrifugation wurde der Überstand über Natriumsulfat
getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Vergleichsbeispiele 3 und 4: 3-phasige Bedingungen mit PTC ohne pll-Voraktivierung
[0068] 100 mg nicht voraktivierter pll, 50 mg
trans-Chalkon sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (Vergleichsbeispiel 3) bzw. 11 mg Aliquat® 336 (Vergleichsbeispiel 4) wurden in einer
Mischung aus 0.8 ml Toluol und 62 µl NaOH (eingesetzt als 5 molare wässrige Lösung,
entspricht 1.3 Äquivalenten) suspendiert. Anschließend wurden 32µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, 1,3 Äquivalente) zugesetzt. Diese Mischung
wurde bei Raumtemperatur unter Rühren umgesetzt. Nach 10 min Reaktionszeit wurde die
Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend langsam in eine gerührte,
eiskalte wäßrige NaHSO
3 Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Zentrifugation wurde der Überstand über Natriumsulfat
getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
[0069] Die Ergebnisse der Beispiele 1 und 2 sowie der Vergleichsbeispiele VB 3 und 4 sind
in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefasst.
Tabelle 1:
Beispiel |
PTC |
Reaktionszeit [min] |
Umsatz [%] |
ee [%] |
1 |
(Bu4N)+Br- |
10 |
97 |
95 |
2 |
Aliquat® 336 |
10 |
74 |
94 |
VB 3 |
(Bu4N)+Br- |
10 |
97 |
94 |
VB 4 |
Aliquat® 336 |
10 |
67 |
89 |
Beispielgruppe II:
Beispiele 5 und 6 sowie Vergleichsbeispiele VB 7 - 8
Epoxidierung von trans-Aminochalkon (3) zu (4)
[0070]

Beispiele 5 und 6: 3-phasige Bedingungen mit PTC und mit pll-Voraktivierung
[0071] 100 mg nicht voraktivierter pll sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (bzw. 10.8 mg Aliquat®336) wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol und 200 µl
NaOH (eingesetzt als 5 molare wässrige Lösung, entspricht 4.2 Äquivalenten) suspendiert.
Anschließend wurden 125 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 5.0 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1,5 Stunden zwecks Voraktivierung der pll gerührt.
[0072] Anschließend wurden 54 mg
trans-Aminochalkon zugesetzt und die Reaktionsmischung für 30 min Reaktionszeit gerührt.
Im Anschluß wurde die Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend
langsam in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3 Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Filtration wurde die organische Phase des
Filtrats über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Vergleichsbeispiele 7 und 8: 3-phasige Bedingungen mit PTC ohne pll-Voraktivierung
[0073] 100 mg nicht voraktivierter pll, 54 mg
trans-Aminochalkon sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (bzw. 10.8 mg Aliquat 336) wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol und 200 µl
NaOH (eingesetzt als 5 molare wässrige Lösung, entspricht 4.2 Äquivalenten) suspendiert.
Anschließend wurden 125 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 5.0 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur unter Rühren umgesetzt. Nach 30 min Reaktionszeit
wurde die Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend langsam
in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3 Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Filtration wurde die organische Phase des
Filtrats über Natriumsulfat getrocknet und unter reduziertem Druck eingeengt.
[0074] Die Ergebnisse der Beispiele 5 und 6 sowie der Vergleichsbeispiele VB 7 und 8 sind
in der nachfolgenden Tabelle 2 zusammengefasst.
Tabelle 2:
Beispiel |
PTC |
Reaktionszeit [min] |
Umsatz [%] |
ee [%] |
5 |
(Bu4N)+Br- |
30 |
100 |
92 |
6 |
Aliquat® 336 |
30 |
100 |
91 |
VB7 |
(Bu4N)+Br- |
30 |
89 |
87 |
VB8 |
Aliquat® 336 |
30 |
74 |
55 |
Beispielgruppe III:
Beispiele 9 und 10 sowie Vergleichsbeispiele 11 und 12
Epoxidierung von Phenyl-trans-styrylsulfon (5) zu (6)
[0075]

Beispiele 9 und 10: 3-phasige Bedingungen mit PTC und mit pll-Voraktivierung
[0076] 100 mg nicht voraktivierter pll sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- Beispiel 9 (bzw. 11 mg Aliquat 336)Beispiel 10 wurden in einer Mischung aus 0.8 ml
Toluol und 200 µl NaOH (eingesetzt als 5 molare wässrige Lösung, entspricht 4,2 Äquivalenten)
suspendiert. Anschließend wurden 120 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 5 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1,5 Stunden zwecks Voraktivierung der pll gerührt.
[0077] Anschließend wurden dann 59 mg Phenyl-
trans-styrylsulfon zugesetzt und für weitere 2 Stunden gerührt. Die Reaktionsmischung wurde
mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend zentrifugiert. Der Überstand wurde
dann langsam in 2 ml Wasser eingetragen. Nach der Phasentrennung wurde die organische
Phase über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Vergleichsbeispiele 11 und 12: 3-phasige-Bedingungen mit PTC ohne pll-Voraktivierung
[0078] 100 mg nicht voraktivierter pll, 59 mg Phenyl-
trans-styrylsulfon sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (VB 11) (bzw. 11 mg Aliquat®336) (VB 12)wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol
und 200 µl NaOH (eingesetzt als 5 molare wässrige Lösung, entspricht 4,2 Äquivalenten)
suspendiert. Anschließend wurden 125 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 5 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur unter Rühren umgesetzt. Nach 2 h Reaktionszeit wurde
die Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend zentrifugiert.
Der Überstand wurde dann langsam in 2 ml Wasser eingetragen. Nach der Phasentrennung
wurde die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck
eingeengt.
[0079] Die Ergebnisse der Beispiele 9 und 10 sowie der Vergleichsbeispiele VB 11und 12 sind
in der nachfolgenden Tabelle 3 zusammengefasst.
Tabelle 3:
Beispiel |
PTC |
Reaktionszeit [h] |
Umsatz [%] |
ee [%] |
9 |
(Bu4N)+Br- |
2 |
82 |
68 |
10 |
Aliquat® 336 |
2 |
95 |
65 |
VB11 |
(Bu4N)+Br- |
2 |
79 |
53 |
VB 12 |
Aliquat® 336 |
2 |
92 |
22 |
Beispielgruppe IV:
Beispiel 13 und Vergleichsbeispiel 14
Epoxidierung von (E)-1,2-Dibenzoylethylen (7) zu (8)
[0080]

Beispiel 13: 3-phasige Bedingungen mit PTC und mit pll-Voraktivierung
[0081] 100 mg nicht voraktivierte pll (11 mol%), und 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (11 mol%) wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol und 63 µl NaOH (eingesetzt als
5 molare wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) suspendiert. Anschließend wurden
32 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1,5 Stunden zwecks Voraktivierung der pll gerührt.
[0082] Anschließend wurden 57 mg (
E)-1,2-Dibenzoylethylen zugesetzt und die Reaktionsmischung für 8 min Reaktionszeit
gerührt. Die Reaktionsmischung wurde mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend
langsam in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3-Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Abfiltrieren des Polymers wurde die organische
Phase des Filtrats über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Es wird ein Umsatz von 100% und ein Enantiomerenüberschuß von 92%
ee erhalten (bestimmt durch Shift-
1H-NMR-Experiment mit Eu(tfc)
3 als Shift-Reagenz).
Vergleichsbeispiel 14: 3-phasige-Bedingungen mit PTC ohne pll-Voraktivierung
[0083] 100 mg nicht voraktivierte pll (11 mol%), 57 mg (
E)-1,2-Dibenzoylethylen sowie 8.5 mg (Bu
4N)
+Br
- (11 mol%) wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol und 63 µl NaOH (eingesetzt als
5 molare wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) suspendiert. Anschließend wurden
32 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde beim Raumtemperatur unter Rühren umgesetzt. Nach 8 min Reaktionszeit
wurde die Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend langsam
in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3-Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Abfiltrieren des Polymers wurde die organische
Phase des Filtrats über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Es wird ein Umsatz von 100% und ein Enantiomerenüberschuß von 69%
ee erhalten (bestimmt durch Shift-
1H-NMR-Experiment mit Eu(tfc)
3 als Shift-Reagenz).
Beispielgruppe V:
Beispiel 15 und Vergleichsbeispiel 16
Epoxidierung von (E)-1,2-Dibenzoylethylen (7) zu (8) gemäß Schema 4
Beispiel 15: 3-phasige Bedingungen mit PTC und mit pll-Voraktivierung
[0084] 100 mg nicht voraktivierte pll (11 mol%), und 14.5 mg (Oct
4N)
+Br
- (11 mol%) wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol und 63 µl NaOH (eingesetzt als
5 molare wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) suspendiert. Anschließend wurden
32 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1,5 Stunden zwecks Voraktivierung der pll gerührt.
[0085] Anschließend wurden 57 mg (
E)-1,2-Dibenzoylethylen zugesetzt und die Reaktionsmischung für 15 min Reaktionszeit
gerührt. Die Reaktionsmischung wurde mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend
langsam in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3-Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Abfiltrieren des Polymers wurde die organische
Phase des Filtrats über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Es wird ein Umsatz von 100% und ein Enantiomerenüberschuß von 95%
ee erhalten (bestimmt durch Shift-
1H-NMR-Experiment mit Eu(tfc)
3 als Shift-Reagenz).
Vergleichsbeispiel 16: 3-phasige-Bedingungen mit PTC ohne pll-Voraktivierung
[0086] 100 mg nicht voraktivierte pll (11 mol%), 57 mg (
E)-1,2-Dibenzoylethylen sowie 14.5 mg (Oct
4N)
+Br
- (11 mol%) wurden in einer Mischung aus 0.8 ml Toluol und 63 µl NaOH (eingesetzt als
5 molare wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) suspendiert. Anschließend wurden
32 µl H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 1.3 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde beim Raumtemperatur unter Rühren umgesetzt. Nach 15 min Reaktionszeit
wurde die Reaktionsmischung mit 2 ml Ethylacetat verdünnt und anschließend langsam
in eine gerührte, eiskalte wäßrige NaHSO
3-Lösung eingetragen (4 ml, 20%ig). Nach Abfiltrieren des Polymers wurde die organische
Phase des Filtrats über Natriumsulfat getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt.
Es wird ein Umsatz von 100% und ein Enantiomerenüberschuß von 82%
ee erhalten (bestimmt durch Shift-
1H-NMR-Experiment mit Eu(tfc)
3 als Shift-Reagenz).
Beispiel 17: Epoxidierung von Benzylidenaceton (11) zu (12) (dreiphasige Bedingungen
mit PTC und mit Voraktivierung)
[0087]

[0088] 200 mg nicht voraktivierte pll (11 mol%), und 17 mg (Bu
4N)
+Br
- (11 mol%) wurden in einer Mischung aus 1.6 ml Toluol und 0.4 ml NaOH (eingesetzt
als 5 molare wässrige Lösung, entspricht 4.2 Äquivalenten) suspendiert. Anschließend
wurden 0.25 ml H
2O
2 (eingesetzt als 30%ige wässrige Lösung, entspricht 5.0 Äquivalenten) zugesetzt. Diese
Mischung wurde bei Raumtemperatur für 1,5 Stunden zwecks Voraktivierung der pll gerührt.
[0089] Anschließend wurden 70 mg Benzylidenaceton zugesetzt und die Reaktionsmischung für
1 Stunde Reaktionszeit gerührt. Die Reaktionsmischung wurde mit 2 ml Ethylacetat verdünnt
und und anschließend zentrifugiert. Der Überstand wurde dann langsam in 2 ml Wasser
eingetragen. Nach der Phasentrennung wurde die organische Phase über Natriumsulfat
getrocknet und unter verringertem Druck eingeengt. Es wird bei einem Umsatz von 83%
eine Ausbeute von 64% und ein Enantiomerenüberschuß von 77%
ee erhalten (bestimmt durch Shift-
1H-NMR-Experiment).
1. Verfahren zur Epoxidierung von α,β-ungesättigten Enonen oder α,β-ungesättigten Sulfonen
in Gegenwart
(1) einer wasserlöslichen Base,
(2) eines Oxidationsmittels,
(3) einer diastereomeren- und enantiomerenangereicherten Homo-Polyaminosäure als Katalysator,
(4) Wasser und
(5) eines mit Wasser nicht oder nur begrenzt mischbaren Lösungsmittels,
dadurch gekennzeichnet, dass die Epoxidierung
(6) in Gegenwart eines Phasentransferkatalysators durchgeführt wird und die Homo-Polyaminosäure
vor der Epoxidierung in Gegenwart des Phasentransferkatalysators einer Voraktivierung
unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Phasentransferkatalysator quartäre Ammoniumsalze, quartäre Phosphoniumsalze,
Onium-Verbindungen oder Pyridiniumsalze eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass als Phasentransferkatalysatoren quartäre Ammonium- oder Phosphoniumsalze der allgemeinen
Formel (I) eingesetzt werden,
(R
1R
2R
3R
4A)
+X
- (I)
worin
A für N oder P steht,
X- für ein anorganisches oder organisches Anion steht,
R1 , R2 , R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Cycloalkyl- oder
Heteroaryl-Reste stehen, die durch einen oder mehrere, gleiche oder verschiedene Halogenreste
substituiert sein können, oder aber jeweils zwei Reste unter Einbindung von A einen
C4-C6-Cycloalkyl-Ring bilden können.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der allgemeinen Formel (I) X für F-, Cl-, Br-, I-, OH-, NO3-, HSO4-, SO4-, CH3COO-, CF3COO-, C2H5COO-, C3H7COO-, CF3SO3- oder C4F9SO3- steht.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, dass solche Phasentransferkatalysatoren der allgemeinen Formel (I) eingesetzt werden,
bei denen R1 , R2 , R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für C1-C18-Alkyl, C6-C18-Aryl, C7-C19-Aralkyl, C5-C7-Cycloalkyl oder C3-C18-Heteroaryl stehen.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Phasentransferkatalysator ((C4H9)4N)+Hal-, bevorzugt ((C4H9)4N)+Br-, ((C4H9)4P)+Hal-, bevorzugt ((C4H9)4P)+Br-, ((C4H9)4N)+HSO4-, ((C8H17)4N)+Br-, [(CH3)(C8H17)3N] +Cl- oder [(CH3)(C4H9)3 N]+Cl- eingesetzt werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Phasentransferkatalysator in einer Menge im Bereich von 0.1 - 20 mol%, bevorzugt
im Bereich von 0,5-15 mol%, besonders bevorzugt im Bereich von 0,5-11 mol%, jeweils
bezogen auf das eingesetzte α,β-ungesättigte Enon oder α,β-ungesättigte Sulfon, eingesetzt
wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, dass als α,β-ungesättigte Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone Verbindungen der allgemeinen
Formel (II)

eingesetzt werden, worin
X für (C=O) oder (SO2) steht und
R5 und R6 gleich oder verschieden sind und (C1-C18)-Alkyl, (C2-C18)-Alkenyl, (C2-C18)-Alkinyl, (C3-C8)-Cycloalkyl, (C6-C18)-Aryl, (C7-C19)-Aralkyl, (C1-C18)-Heteroaryl oder (C2-C19)-Heteroaralkyl bedeuten,
wobei die für R5 und R6 genannten Reste einfach oder mehrfach mit gleichen oder verschiedenen Resten Rest
R7, Halogen, NO2, NR7R8, PO0-3R7R8, SO0-3R7, OR7, CO2R7, CONHR7 oder COR7 substituiert sein können und gegebenenfalls eine oder mehrere CH2-Gruppen in den Resten R5 und R6 durch O, SO0-2, NR7 oder PO0-2R7 substituiert sein können,
wobei R7 und R8 gleich oder verschieden sind und H, (C1-C18)-Alkyl, (C2-C18)-Alkenyl, (C2-C18)-Alkinyl, (C3-C8)-Cycloalkyl, (C6-C18)-Aryl, (C1-C18)-Heteroaryl, (C1-C8)-Alkyl-(C6-C8)-Aryl, (C1-C8)-Alkyl-(C1-C18)-Heteroaryl, (C1-C8)-Alkyl-(C3-C8)-Cycloalkyl bedeuten und diese Reste R7 und R8 einfach oder mehrfach mit gleichen oder verschiedenen Halogenresten substituiert
sein können.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass als α,β-ungesättigte Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone Verbindungen der allgemeinen
Formel (II) eingesetzt werden, in denen R5 und R6 gleich oder verschieden sind und (C1-C12)-Alkyl, (C2-C12)-Alkenyl, (C2-C12)-Alkinyl, (C5-C8)-Cycloalkyl, (C6-C12)-Aryl oder (C1-C12)-Heteroaryl bedeuten, wobei die zuvor genannten Reste einfach oder mehrfach mit gleichen
oder verschiedenen Resten R7, Halogen, NO2, NR7R8, PO0-3R7R8 oder OR7 substituiert sein können und R7 und R8 die für die allgemeine Formel (II) angegebenen Bedeutungen besitzen.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, dass als α,β-ungesättigte Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone der allgemeinen Formel (II)
eingesetzt werden, in denen R5 und R6 gleich oder verschieden sind und (C1-C12)-Alkyl, (C2-C12)-Alkenyl, (C2-C12)-Alkinyl, (C5-C8)-Cycloalkyl, (C6-C12)-Aryl oder (C1-C12)-Heteroaryl bedeuten, wobei die zuvor genannten Reste einfach oder mehrfach mit gleichen
oder verschiedenen Resten R7, Halogen, NO2, NR7R8, PO0-3R7R8 oder OR7 substituiert sein können und R7 und R8 die für die allgemeine Formel (II) angegebene Bedeutungen besitzen, mit der Maßgabe,
dass mindestens einer der Reste R5 oder R6 einen (C2-C12)-Alkenyl-, (C2-C12)-Alkinyl-, (C6-C12)-Aryl- oder (C1-C12)-Heteroarylrest darstellt.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, dass als α,β-ungesättigte Enone oder α,β-ungesättigte Sulfone Verbindungen der allgemeinen
Formel (III) eingesetzt werden,

wobei
n und m gleich oder verschieden sind und für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3 stehen und
R9 und R10 gleich oder verschieden sind und NR7R8, NO2, OR7, (C1-C12)-Alkyl, (C2-C12)-Alkenyl, (C2-C12)-Alkinyl, (C5-C8)-Cycloalkyl, (C6-C12)-Aryl oder (C1-C12)-Heteroaryl bedeuten, wobei diese Reste R9 und R10 einfach oder mehrfach mit gleichen oder verschiedenen Halogenresten substituiert
sein können und R7 und R8 dir für Formel (II) genannten Bedeutungen besitzen.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass als diastereomeren- und enantiomerenangereicherten Homo-Polyaminosäuren solche aus
der Gruppe Polyneopentylglycin, Polyleucin, Polyisoleucin, Polyvalin, Polyalanin und
Polyphenylalanin verwendet werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenlänge der Polyaminosäuren im Bereich von 5 bis 100, vorzugsweise im Bereich
von 7 bis 50 und insbesondere im Bereich von 10 bis 40 Aminosäure-Wiederholungseinheiten
liegt.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, dass die Homo-Polyaminosäure zwecks Voraktivierung zusammen mit dem Phasentransferkatalysator
in Gegenwart der Base und des Oxidationsmittels in einem organischen Lösungsmittel
suspendiert und für einen Zeit von 15 Minuten bis 2 Stunden gerührt wird, und anschließend
entweder zwischenisoliert wird oder aber bevorzugt das Reaktionssystem nach Zugabe
des α,β-ungesättigten Enons oder α,β-ungesättigten Sulfons unmittelbar zur Epoxidierung
verwendet wird.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, dass die Homo-Polyaminosäure im Bereich von 0.1 - 40 mol%, bevorzugt im Bereich von 0,5-20
mol%, besonders bevorzugt im Bereich von 1-15 mol%, jeweils bezogen auf das eingesetzte
α,β-ungesättigte Enon oder α,β-ungesättigte Sulfon, eingesetzt wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, dass als Oxidationsmittel Peroxide, Persäuren oder anorganische Oxidationsmittel wie Natriumhypochlorit
oder Natriumpercarbonat eingesetzt werden.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, dass als Oxidationsmittel eine wässrige H2O2-Lösung eingesetzt wird.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, dass das Oxidationsmittel in einer Menge von 1 - 40 Äquivalenten, bevorzugt von 1 - 10
Äquivalenten, besonders bevorzugt von 1-3 Äquivalenten und insbesondere 1,1 - 2,5
Äquivalenten eingesetzt wird.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-18, dadurch gekennzeichnet, dass als wasserlöslichen Base ein Alkalimetallhydroxid, bevorzugt NaOH, KOH oder LiOH
eingesetzt wird.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-19, dadurch gekennzeichnet, dass die Base in einer Menge von 0,1-10 Äquivalenten, bevorzugt von 0,5-5 Äquivalenten
und besonders bevorzugt von 0,8-2 Äquivalenten eingesetzt wird.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, dass als organisches Lösungsmittel unsubstituierte oder substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt Toluol oder Xylol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, bevorzugt Hexan, Halogenalkane,
bevorzugt Chloroform oder Methylenchlorid, oder Ether, bevorzugt tert.-Butylmethylether und Diethylether eingesetzt werden.
22. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-21, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktiontemperatur im Bereich von -10 bis +50 °C, bevorzugt im Bereich von 0
bis +40 °C und insbesondere bei +10 bis +30 °C liegt.