[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung angereicherter pflanzlicher
Öle nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Verfahren zur Herstellung von pflanzlichen Ölen aus ölhaltigen Samen sind allgemein
bekannt, so auch die entsprechenden Anlagen zur Herstellung und Gewinnung von pflanzlichen
Ölen, die in den verschiedensten Bereichen zur Anwendung kommen. So werden diese gewonnenen
pflanzlichen Öle im medizinischen, im kosmetischen und im Lebensmittelbereich verwendet.
[0003] In den zurückliegenden Jahren hat sich Einstellung zu pflanzlichen Produkten zur
Anwendung im medizinischen und kosmetischen Bereich wesentlich verändert. Der Zuspruch
zu natürlichen Produkten ist viel stärker geworden, was sich auch darin ausdrückt,
dass in den zurückliegenden Jahren sich die Essgewohnheiten bei den Verbrauchern wesentlich
verändert haben, und der Verbraucher wünscht bereits Pflanzen-Speiseöle nicht nur
in der Form, wie es aus dem jeweiligen Produkt gewonnen wird, sondern gefragt sind
bereits Pflanzen-Speiseöle mit entsprechenden Geschmackskomponenten.
[0004] Ein Verfahren zur Herstellung von Salatöl ist mit der DE 41 25 415 A 1 bekannt geworden,
bei dem man ein Gemisch eines aus Palmöl hergestellten Öles oder Fettes und einem
flüssigen Speiseöl in einem bestimmten Gewichtsverhältnis mit immobilisierter Lipase
mit 1,3-Spezifität in Abwesenheit eines Lösungsmittels einer Umesterung unterwirft
und anschließend das Produkt in Abwesenheit von Lösungsmitteln fraktioniert. Dadurch
soll sich auf wirksame Weise aus dem als festen Öl vorliegenden Palmöl ein Salatöl
herstellen lassen, wobei der relative Anteil an von Palmöl abgeleitetem Ausgangsmaterial
im Salatöl gegenüber herkömmlichen Verfahren erhöht sein soll, und das auf diese Weise
erhaltene Salatöl soll eine erhöhte Kühlungsbeständigkeit gegenüber bekannten hergestellten
Salatölen aufweisen.
[0005] Das aus dem Palmöl hergestellte Öl oder Fett weist folgende Parameter auf:
Jodzahl |
55 bis 75 |
Palminsäure |
30 bis 42 Gew.-% |
Ölsäure |
42 bis 48 Gew.-% |
Linolsäure |
11 bis 20 Gew.-% |
Tripalmitin |
2 Gew.-% oder weniger |
Schmelzpunkt im offenen Rohr |
5 bis 25° C |
[0006] Diese Bestandteile des einen Gemisches werden mit dem zweiten Gemischbestandteil,
dem flüssigen Speiseöl, in einem Gewichtsverhältnis von 5 : 95 bis 95 : 5 miteinander
vermischt und anschließend fraktioniert.
[0007] Es wird ferner ausgeführt, dass bei den verwendeten Ölbestandteilen es sich um raffinierte
Öle, gebleichte Öle und desodorierte Öle handeln kann, wobei vorrangig Aufgabe und
Ziel dieses Verfahrens ist, die Kühlbeständigkeit derartiger Salatöle zu erhöhen.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass es zu seiner Realisierung eines erheblichen
Aufwandes hinsichtlich der Verfahrensführung und der notwendigen apparativen Ausbildung
bedarf, und ferner sei ausgeführt, dass die allgemein bekannten Verfahren vorrangig
chemische Verfahren sind, mit denen nicht ausgeschlossen wird, dass gesundheitsbelastende
Stoffe mit in die herzustellenden Öle eingetragen werden, die dann wiederum mit erheblichen
Aufwendungen aus dem gewonnenen Öl ausgesondert werden müssen.
Darüber hinaus ist das Verfahren nach der DE 41 25 215 A 1 mit hohen Kosten verbunden.
Dies betrifft die mit hohen Temperaturen verbundene Verfahrensführung der Umesterung
als auch die langen Abkühlzeiten.
[0008] Ferner sei auf die DE 41 25 559 C1 und die US 5,725,900 verwiesen, aus denen bekannt
ist, dass zum einen Gemischen von Ölsaaten, unter anderem Sonnenblumen-, Raps- und
Sesamsaat mit Weizenkeimen zusammen zu einem Öl verpresst werden und unabhängig vom
Anwendungszweck auch dem Öl Kräuter oder Gewürze beigemischt werden. Zum anderen werden
etherische Öle, die aus Pflanzenteilen gewonnen wurden, mit einem Trägeröl, wie Weizenkeim-
und/oder Traubenkernöl vermischt.
[0009] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung angereicherter
pflanzlicher Öle aus unterschiedlichen Ölsaaten zu entwickeln, die für medizinische,
kosmetische und Speisezwecke verwendet werden können und mit dem die Nachteile der
bekannten Lösungen überwunden werden.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Lösungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] So wurde ein Verfahren zur Herstellung angereicherter pflanzlicher Öle entwickelt,
bei dem die zum Einsatz kommenden Ölsaaten mit Pflanzenteilen von Gewürz-, Heil-,
Duftund Aromapflanzen gemischt und dann gemeinsam einer Pressung unterzogen werden.
[0013] Die Verfahrensführung zur Herstellung dieser angereicherten pflanzlichen Öle ist
so gewählt, dass die eingesetzten Produkte nur in einem geringen Grad verdichtet und
bei niedrigen Temperaturen gepresst werden, so dass die wertvollen Inhaltsstoffe der
Gewürz-, Heil-, Duft- und Aromapflanzen in ihrer Grundkonsistenz erhalten bleiben
und als bestimmende Bestandteile das jeweils gewonnene pflanzliche Öl prägen. So bestimmten
die zum Einsatz kommenden Gewürzpflanzen das Aroma, den Geschmack als auch die Farbe,
wobei das gewünschte Aroma, der gewünschte Geschmack als auch die Farbe wählbar sind,
indem die zum Einsatz kommenden Gewürzpflanzen in einem bestimmten Verhältnis mit
den Ölsaaten gemischt werden.
So hergestellte Speisepflanzenöle wirken positiv auf eine gesunde Ernährung des Menschen
ein und fördern deren Wohnbefinden.
Dies betrifft auch nach dem vorgestellte hergestellte pflanzliche Öle, die als medizinische
Öle verwendet werden, da die Inhaltsstoffe der zum Einsatz kommenden Heilpflanzen
gleichfalls in ihrer Grundkonsistenz erhalten bleiben und als heilwirkende Bestandteile
dem gewonnenen pflanzlichen Öl innewohnen.
Interessant sind derart angereicherte pflanzliche Öle auch für den pharmazeutischen
und kosmetischen Bereich, da, bevorzugt für den kosmetischen Bereich, Duft- und Aromapflanzen
zum Einsatz kommen, deren Inhaltsstoffen gleichfalls erhalten bleiben und somit beim
Gebrauch voll ihre Wirkung entfalten können.
[0014] Wesentlicher Vorteil des vorgestellten Verfahrens ist, dass die Verfahrensschritte
so ablaufen, dass ohne chemische oder hochthermische Einflüsse pflanzliche Öle gewonnen
werden, die mit den wertbestimmenden Inhaltsstoffen aus den Pflanzenzellen der beigefügten
Gewürz-, Heil-, Duft- und Aromapflanzen angereichert sind.
[0015] Zum Verfahrensablauf wird ausgeführt, dass der Grundausgangsstoff zur Ölgewinnung,
Saaten unterschiedlicher Pflanzen, beispielsweise Saaten aus Sonnenblumen und Raps,
mit den Gewürz-, Heil-, Duft- und Aromapflanzen in einem ersten Verfahrensschritt
vermischt werden, sich ein zweiter Verfahrensschritt des Verdichtens und ein dritter
Verfahrensschritt des Pressens anschließt.
[0016] Das Pressen erfolgt bei Drücken, die zwar ein Aufbrechen der Pflanzenzellen bewirken,
jedoch nicht deren Zerstörung. Gleichfalls liegen die Verfahrenstemperaturen im niedrigen
Bereich, so dass auch keine thermischen Schädigungen eintreten.
[0017] Bestimmend für das Verfahren ist ferner, dass die Ölsaaten und die Gewürz-, Heil-,
Duftund Aromapflanzen in einem bestimmten Mengenverhältnis eingesetzt werden und nach
dem Pressvorgang das gewonnene pflanzliche Öl vom Presskuchen getrennt und nachfolgend
das gewonnene Öl zu seiner Reinigung einer Filtration unterzogen wird.
[0018] Als Ölsaaten kommen geschälte Sonnenblumenkerne zum Einsatz, wobei auch geschälter
Raps oder geschälter Sesam verwendet werden kann.
[0019] Als Gewürzpflanzen finden getrocknete Stiele und Blätter von Basilikum, Thymian,
Majoran, Oregano, Estragon, Petersilie, Dill, getrocknete Speisezwiebel und Knoblauch
Anwendung, wobei auch weitere Pflanzenteile zum Einsatz kommen können, so dass das
Verfahren zur Herstellung angereicherter Pflanzenöle nicht nur auf die Verwendung
der genannten Pflanzenteilen beschränkt ist.
[0020] Bei der Herstellung angereicherter pflanzlicher Öle für den medizinischen Bereich
kommen Heil-/Arzneipflanzen wie Kamille, Johanniskraut, Ringelblume, Pfefferminze,
Melisse, Artischocke und Thymian zum Einsatz, wobei auch hier ausgeführt wird, dass
weitere Pflanzenteile von Heilpflanzen verwendet werden können.
[0021] Als Duft- und Aromapflanzen kommen getrocknete und zerkleinerte Pflanzenteile, in
der Fachsprache als gerebelte Pflanzenteile bezeichnet, wie Rosen, Lavendel, Lavandin,
Veilchen, Jasmin, Vanille, Iriskraut und Römische Kamille zum Einsatz.
[0022] Die Zerkleinerung dieser Pflanzenteile erfolgt in Größenbereichen von 1 bis 20 mm,
die mit den Ölsaaten in einem bestimmten Verhältnis gemischt werden. Das Verhältnis
der Gewichtsprozentanteile liegt im Bereich von 99,9 : 0,1 bis 50 : 50.
[0023] Nach dem Mischvorgang, dem Mischen der zerkleinerten Pflanzenteile mit den aufbereiteten
Ölsaaten, wird dieses Gemisch beispielsweise in einer Ölpresse kalt gepresst, und
die dabei auftretende Eigenwärme bzw. Presswärme erreicht Werte von maximal 60° C.
Durch die im Presszylinder der Ölpresse erzeugten Strömungsverhältnisse wird das am
Düsenkopf der Ölpresse aus den Ölsaaten ausgepresste Öl zurückgedrängt und schwemmt
dabei die Inhaltsstoffe, die öllöslichen Inhaltsstoffe, aus den Pflanzenteilen aus.
Von Vorteil dabei ist, den Presszylinder der Ölpresse mit einem umhüllenden Behälter
zu versehen, in dem das Öl aufgefangen und somit vor Umwelteinflüssen geschützt wird,
so dass schädliche Einflüsse durch Luftsauerstoff verhindert werden und insbesondere
die leichtflüchtigen Inhaltsstoffe, die etherischen Öle, an ihrer Verflüchtigung gehindert
werden.
[0024] Ein so gewonnenes pflanzliche Öl zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Gewürzölen
dadurch aus, dass das Fettsäurespektrum der jeweiligen zum Einsatz kommenden Ölpflanzen
mit den vorhandenen Vitaminen erhalten bleibt und zusätzlich aus den Pflanzenanteilen,
welche kein fettes Öl enthalten, die etherischen Öle, Flavonoide, Beta-Karotin, Farbstoffe,
Pflanzenphenole und Gerbstoffe, je nach Vorhandensein in der zum Einsatz kommenden
Pflanzenteile im hergestellten pflanzlichen Öl gebunden werden.
[0025] Das neue Verfahren zeichnet sich ferner dadurch aus, dass als Pflanzenanteile getrocknete
Trester aus der Obstverarbeitung und getrocknete Beeren verwendet werden können, deren
Inhaltsstoffe in dem hergestellten Pflanzenöl eingebunden sind.
Mit den Anteilen an den gelösten Inhaltsstoffen ist dieser wesentlich höher als bei
den üblichen und bekannten Verfahren der Mazaration und das neue Verfahren ist auch
wesentlich schneller und gezielter und mit geringeren finanziellen Aufwendungen durchführbar.
[0026] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
[0027] Für die Herstellung angereicherter pflanzlicher Öle zu Speisezwecken:
Beispiel 1:
[0028] Geschälte Sonnenblumenkerne werden mit zerkleinerten und getrockneten Stielen und
Blättern von Majoran, welches ca. 2 % etherische Öle enthält, im Verhältnis von annähernd
95 : 5 Gewichtsprozenten gemischt, kalt gepresst und das gewonnene Pflanzenöl anschließend
gefiltert, und im Ergebnis liegt ein Salat-Pflanzenöl auf der Basis von Majoran vor.
Der Feuchteanteil des Majorans liegt unter 10 %.
Beispiel 2:
[0029] Aufbereitete geschälte Sonnenblumenkerne werden mit vorbereiteten, gerebelten Teilen
von Basilikum im Verhältnis von annähernd 95 : 5 Gewichtsvolumen-Prozenten miteinander
vermischt. Der Anteil der etherischen Öle im Basilikum liegt bei 1 bis 2 %, wobei
das Basilikum in Größenteilchen von 5 bis 10 mm eingesetzt wird, deren Feuchteanteil
< 10 % beträgt.
Beispiel 3:
[0030] In analoger Weise wie Beispiel 2 wird Thymian, hier als Gewürzpflanze, verwendet,
mit einem Anteil an etherischen Ölen von 2 bis 3 % und einem Verhältnis von 6 bis
8 % Gewichtsanteilen mit den aufbereiteten Ölsaaten vermischt und entsprechend behandelt,
so dass als Endprodukt ein pflanzliches Öl auf der Basis von Thymian vorliegt.
Beispiel 4:
[0031] Den aufbereiteten Ölsaaten wird Estragon in einem Mischungsverhältnis von 8 bis 10
% Gewichtsprozenten in zerkleinerter Form von annähernd 10 mm zugegeben. Der Anteil
der etherischen Öle im Estragon beträgt 2 %, welche dem so hergestellten Pflanzenöl
die bestimmenden Geschmackskomponente verleihen.
Beispiel 5:
[0032] Bei der Verwendung von Knoblauch wird dieser in aufbereiteter Form hinsichtlich Größe
und seines Feuchteanteiles < 10 % und Größenbestandteilen 5 bis 10 mm den aufbereiteten
Ölsaaten zugegeben, gemischt und kalt gepresst, und im Zuge des Pressvorganges werden
die etherischen Öle des Knoblauchs, im Bereich von 3 bis 5 % liegend, in das kalt
hergestellte Pflanzenöl eingebunden.
[0033] Für die Herstellung angereicherter pflanzlicher Öle im kosmetischen Bereich:
Beispiel 1:
[0034] Geschälte und aufbereitete Ölsaatenkerne werden mit zerkleinerten und getrockneten
Blättern von Rosen in einem Verhältnis von 98,5 : 1,5 Gewichtsprozenten gemischt,
kalt gepresst und anschließend gefiltert.
Beispiel 2:
[0035] Zum Einsatz kommen zerkleinerte und getrocknete Pflanzenteile, hier die Duft-Aromapflanze
Veilchen, die in einem Verhältnis zu den Ölsaaten von 97,5 : 2,5 Gewichtsprozenten
vermischt, gepresst und gefiltert werden.
[0036] Zur Herstellung angereicherter pflanzlicher Öle für den medizinischen Bereich:
Beispiel 1:
[0037] Geschälte Kerne der Ölsaaten Sonnenblume oder Raps oder Sesam werden mit zerkleinerten
und getrockneten Pflanzenteilen von Kamille gemischt, gepresst und anschließend gefiltert.
Das Mischungsverhältnis liegt im Bereich von 98 : 2 Gewichtsprozenten.
Beispiel 2:
[0038] Zum Einsatz kommt Thymian, welches sowohl eine Gewürzpflanze ist, als auch eine Heilund
Arzneipflanze. Dieses Thymian enthält 2 bis 3 % etherischen Öle und wird in einer
Menge von 6 bis 8 Gewichtsprozenten, so im Verhältnis von ca. 94 : 6 Gewichtsprozenten
den aufbereiteten Ölsaaten zugemischt und entsprechend, wie bereits mehrfach beschrieben,
behandelt, und im Ergebnis liegt ein angereichertes pflanzliches Öl vor, welches als
Heilmittel Verwendung finden kann.
[0039] Durch eine gezielte Verfahrensführung und durch das bestimmte Mischungsverhältnis
von Ölsaaten zu den Pflanzenteilen der zum Einsatz kommenden Gewürz-, Heil- und Duft-Aromapflanzen
werden mit dem vorgestellten Verfahren pflanzliche Öle mit unterschiedlichen Anreicherungsgraden
hergestellt, die dann nicht als Endprodukt direkt ihrer Verwendung zugeführt werden,
sondern als sogenanntes Konzentrat, als Ausgangsprodukt weiterer Verfahrensstufen
dient.
Dies ist vorrangig für den kosmetischen und medizinischen Bereich von Bedeutung, wobei
dies auch für den Lebensmittelbereich durchaus interessant ist.
[0040] Als Beispiel sei für ein mit einem hohen Anreicherungsgrad versehenes pflanzliches
Öl, welches im kosmetischen Bereich, beispielsweise für die Seifenherstellung nutzbar
ist, genannt:
Aufbereitete und geschälte Kerne von Sonnenblumen oder Raps oder Sesam werden mit
gerebelten Teilen von Lavendel in einem Verhältnis von 70 : 30 Gewichtsprozenten miteinander
vermischt, und dieses Gemisch wird dann in den nachfolgenden Verfahrensstufen gepresst,
vom Presskuchen getrennt und anschließend filtriert.
[0041] Für ein im hohen Grade angereichertes pflanzliches Öl für den Speisebereich wird
folgendes Beispiel aufgeführt:
[0042] Aufbereitete und geschälte Sonnenblumenkerne werden mit getrockneten und zerkleinerten
Teilen von Basilikum in einem Verhältnis von annähernd 65 : 35 Gewichtsprozenten miteinander
vermischt, wobei das Basilikum in Größenteilchen von 5 bis 10 mm eingesetzt wird,
deren Feuchtegrad < 10 % beträgt.
[0043] Bei Verwendung von Johanniskraut, einer Heil-Arzneipflanze, werden die aufbereiteten
Ölsaatenkerne mit gerebeltem Johanniskraut im Verhältnis von annähernd 65 : 35 Gewichtsprozenten
vermischt, und es liegt nach Ablauf der weiteren Verfahrensstufen ein Endprodukt in
Form eines Zwischenproduktes vor, welches Ausgangspunkt ist zur Herstellung pflanzlicher
Öle, die im Medizinbereich zum Einsatz kommen.
[0044] Wesensbestimmend für das Verfahren und die aufgeführten Beispiele ist, dass die gemischten
eingesetzten Materialien, die aufbereiteten Ölsaaten und die zum Einsatz kommenden
Pflanzenteile miteinander vermischt und während des Mischens bei niedrigen Temperaturen
verdichtet und kalt gepresst werden, wodurch die wertbestimmenden Inhaltsstoffe aus
den Zellen der eingesetzten Pflanzenmaterialien gelöst, gleichzeitig mit dem zeitgleich
freigesetzten Pflanzenöl der Ölsaaten gebunden werden, in einem nachfolgenden Verfahrensschritt
eine Trennung von gewonnenem Pflanzenöl und Presskuchen erfolgt und nachfolgend das
gewonnene pflanzliche Öl einer Filtration unterzogen wird. Dabei ist von Bedeutung,
dass die eingesetzten Pflanzenteile in ihrer gewachsenen Struktur in den Verfahrensprozess
eingebunden werden.
1. Verfahren zur Herstellung angereicherter, pflanzlicher Öle aus unterschiedlichen Ölsaaten,
denen Zusatzstoffe beigemischt sind, durch Pressen und anschließendes Filtrieren,
für medizinische, kosmetische und Speisezwecke, dadurch gekennzeichnet, dass
aufbereitete, geschälte Ölsaaten mit Pflanzenteilen von Gewürz-, Heil-, Duft- und
Aromapflanzen, deren Feuchtegehalt bei < 15 % und deren Größenstrukturen bei 1 bis
20 mm liegen, im Verhältnis der Gewichtsprozente im Bereich von 99,9 : 0,1 bis 50
: 50 gemischt und kalt gepresst werden, dabei die wertbestimmenden Inhaltsstoffe aus
den Zellen der Pflanzenteile gelöst und in dem zeitgleich freigesetzten Pflanzenöl
der Ölsaaten gebunden werden, anschließend eine Trennung von gewonnenem pflanzlichem
Öl und Presskuchen erfolgt und nachfolgend das gewonnene pflanzliche Öl einer Filtration
unterzogen wird.
2. Verfahrenen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Pflanzenteile von Gewürzpflanzen, wie Basilikum, Thymian, Majoran, Oregano, Estragon,
Petersilie, Dill, getrocknete Speisezwiebeln und Knoblauch in ihrer gewachsenen Struktur
in den Herstellungsprozess eingebunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Pflanzenteile von Heilpflanzen wie Kamille, Johanniskraut, Ringelblume, Pfefferminze,
Melisse, Artischocke und Thymian in ihrer gewachsenen Struktur in den Herstellungsprozess
eingebunden werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Pflanzenteile von Duft- und Aromapflanzen wie Rosen, Lavendel, Lavandin, Veilchen,
Jasmin, Vanille, Iriswurzel und Römische Kamille in ihrer gewachsenen Struktur in
den Herstellungsprozess eingebunden werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Pressvorgang bei Temperaturen bis maximal 60° C abläuft und diese durch Eigenwärme
und Presswärme erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
als Ölsaaten aufbereitete, geschälte Kerne von Sonnenblumen, Raps und/oder Sesam zum
Einsatz kommen.