[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Glühkzerzen und neue Glühkerzen.
[0002] Glühkerzen weisen üblicherweise ein Glührohr auf, in dem eine Heizwendel angeordnet
ist, die in einer Keramikfüllung eingebettet ist. Zur Verbesserung der Verdichtung
im brennraumseitigen Bereich des Glührohres, insbesondere in der Glührohrspitze, wird
der Bereich im sogenannten Vorschubverfahren reduziert, wobei entweder durchgehende
Zylinder oder eine lineare Verjüngung zur Heizstabspitze erzielt werden. Bei diesem
Verfahren wird der Glühstab in das Rundhämmerwerkzeug eingeschoben; hierfür weisen
die Werkzeuge eine Einführungsschräge auf, wobei durch den Rundhämmervorgang und den
axialen Vorschub des Glührohres der Durchmesser reduziert wird.
[0003] Die Reduzierung nach dem Vorschubverfahren führt jedoch gerade im kritischen Bereich
direkt hinter der Verschweißung von Heizwendel und Glührohrspitze zu nicht befriedigender
Verdichtung. Ebensowenig sind komplexere Formbildungen des brennraumseitigen Glührohrbereichs,
die Glühverhalten, Glühverteilung und Lebensdauer der Glühkerze beeinflussen, oder
neue Anwendungsmöglichkeiten der Glühkerze erschließen, möglich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, unter Umgehung der aus dem Stand der Technik bekannten
Nachteile die Verdichtung in der Glührohrspitze deutlich zu verbessern; gleichzeitig
soll eine neue Formgebung des Glührohrspitzenbereichs weitere Anwendungsmöglichkeiten,
insbesondere die Möglichkeit der Anbringung weiterer Bauteile, erschließen.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4 bzw.
die Glühkerzen nach Ansprüchen 5 und 6 gelöst. Demnach besteht ein erfindungswesentliches
Merkmal darin, die Verdichtung bzw. Verformung mittels des Einstechreduzierverfahren
zu bewirken; hierbei wird das Glührohr im Werkzeug positioniert, so daß die Stempel
radial auf das Glührohr einwirken können und das Glührohr auf den gewünschten Durchmesser
verdichten, wobei eine gleichmäßigere Verdichtung erfolgt, da in dieser Verdichtungsphase
ein axialer Vorschub nicht erfolgt, so daß bei nur radialer Einwirkung der Werkzeugstempel
Material und Wendel des Glührohrs nicht axial verschoben werden.
[0006] Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Hierbei zeigen
Figur 1 schematisch im Längsschnitt das Glührohr einer Glühkerze aus dem Stand der
Technik;
Figur 2 und Figur 2.1 sind schematische Wiedergaben eines Glührohrspitzenbereichs
ohne zusätzliche Verjüngung bzw. Verdichtung;
Figur 3/Figur 3.1 sind schematische Ansichten eines Glühstabes mit zusätzlicher Verjüngung
(D1/D2) der Glühstabspitze;
Figur 4/Figur 4.1 in schematischem Längsschnitt des brennraumseitigen Bereichs einer
erfindungsgemäß verformten bzw. verdichteten Glühkerze mit Werkzeugen für das Einstechkneten;
Figur 4.2/4.3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Glühstabspitze mit zusätzlicher
Verjüngung durch Einstechkneten mit bereichsweiser unterschiedlichen Längen;
Figur 5/5.1 eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen zusätzlicher Verjüngung
durch Einstechkneten einer Glühstabspitze mit einem Werkzeug mit unterschiedlichen
Radien der Frontflächen der Werkzeugbacken.
[0007] Nach Figur 1 weist eine übliche Glühkerze ein Glührohr 5 mit innenliegender Heizwendel
4 auf, die in einer Keramikfüllung 3 eingebettet und am brennraumseitigen Ende des
Glührohres 5 mit diesem durch Verschweißung 6 verbunden ist; am gegenüberliegenden
Ende ist die Heizwendel 4 mit dem Anschlußpol 1 verbunden. Der vordere brennraumseitige
Bereich 5a des Glührohres 5 ist nach dem bekannten Vorschubverfahren zylinderförmig
reduziert.
[0008] Mögliche Ausgangsform ist ein Glühstab gemäß Figur 2/2.1 ohne zusätliche Verjüngung
und ohne zusätzliche Verdichtung der Glühstabspitze.
[0009] Gemäß Figur 3/3.1 kann die Glühstabspitze durch das Verfahren aus dem Stand der Technik
von dem Durchmesser D1 auf den Durchmesser D2 im Spitzenbereich reduziert werden.
[0010] In Figur 4 wird die erfindungsgemäße Verformung des brennraumseitigen Bereiches 5a
des Glührohres 5 schematisch im Längsschnitt wiedergegeben. Hierbei weist dieser Bereich
unmittelbar oberhalb der Glührohrspitze eine bandförmige Einschnürung 12 auf. Dieser
Bereich ist besonders stark verdichtet und führt durch die Nähe der Glührohrwandung
zur Heizwendel 4 zu einem bandförmigen Bereich 12 besonders schneller Erwärmung bei
Stromfluß durch die Heizwendel 4.
[0011] In Figur 4.1 wird, ebenfalls in schematischem Längsschnitt, das Herstellungsverfahren
der erfindungsgemäßen Glühkerze gemäß Figur 4 wiedergegeben; hierbei wird das Einstechreduzieren
mittels des Einstechwerkzeuges 8 dargestellt; die auf die Glührohrwandung einwirkende
Frontfläche 11 des Einstechwerkzeugs 8 ist in drei plane Bereiche aufgeteilt, die
zueinander gewinkelt sind. Die Einstechwerkzeuge 8 der nicht abgebildeten Einstechvorrichtung
oszillieren mit kleinem Hub in der Richtung X wie bei dem Vorschubverfahren, jedoch
ohne axialen Vorschub; dieser Bewegung ist eine radiale Vorschubbewegung (X(v)) überlagert,
wobei mit jedem Hub der Durchmesser des Glührohrbereiches weiter verringert wird.
Auf diese Weise wird der Glührohrbereich entsprechend der Ausrichtung der Frontfläche
11 des Einstechwerkzeugs 8 verformt. Hierbei verhindert ein Festanschlag 9 ein Ausweichen
des Werkstoffes im Bereich der Glührohrspitze. Hierbei ist das Werkzeug in den Randbereichen
angeschrägt oder gerundet, um eine gewisse Bewegung des Materials zu ermöglichen.
Schließlich kann das reine Einstechverfahren in Kombination mit dem Vorschubverfahren
durchgeführt werden, wobei der axiale Vorschub des bearbeiteten Werkstücks in mit
Pfeil angedeuteter Richtung erfolgt.
[0012] Figur 4.2 zeigt in schematischer Ansicht eine erfindungsgemäß verformte Glührohrspitze
auf, die mit einem Werkzeug nach Figur 4.3 hergestellt wird, das Backen unterschiedlicher
Länge (11, 12, 13) aufweist, wobei W1 und W2 die Winkelung der Frontflächen bezüglich
der Einstechrichtung angeben.
[0013] Figur 5 zeigt in schematischem Längsschnitt des brennraumseitigen Bereiches 5a eines
Glührohres 5 einer anderen erfindungsgemäßen Glühkerze, die oberhalb der Glührohrspitze
eine riefenförmige Einschnürung 12 aufweist; das Einstechreduzierungsverfahren mittels
Einstechwerkzeugen 8 mit unterschiedlich gewölbten Frontflächen 11 unterschiedlicher
Radien R
1, R
2 und R
3 wird in Figur 5.1 dargestellt, wobei hier im übrigen Bezug auf die Beschreibung der
Figur 3 genommen wird.
1. Verfahren zur Herstellung von Glühkerzen in ansich bekannter Weise, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verdichtung des brennraumseitigen Bereichs (5a) des Glührohres (5) einer
an sich bekannten Glühkerze mit innenliegender Heizwendel (4), gegebenenfalls in Verbindung
mit Regelwendeln, die in einer Keramikfüllung (3) eingebettet ist (sind), durch Einstechreduzieren
mit radialem Vorschub bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Einstechreduzieren mit Einstechwerkzeugbacken (8/10) durchführt, deren Frontflächen
insgesamt unplan sind.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Einstechreduzieren mit Einstechwerkzeugbacken (8/10) durchführt, deren Frontflächen
konvex und/oder konkav gewölbt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Einstechreduzieren mit Einstechwerkzeugbacken (8/10) durchführt, deren Frontflächen
bereichsweise plan ausgebildet sind, wobei die planen Flächenbereiche gegeneinander
gewinkelt angeordnet sind.
5. Glühkerze mit einem Glührohr (5) mit innenliegender Heizwendel (4), gegebenenfalls
in Verbindung mit Regelwendeln, die in einer Keramikfüllung (3) eingebettet ist (sind),
dadurch gekennzeichnet, daß der brennraumseitige Bereich (5a) des Glührohres (5) bandförmige oder riefenförmige
Einschnürungen (12) aufweist.
6. Glühkerze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem der Verfahren nach Anspruch 1-4 hergestellt ist.