Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Vormischbrenner für einen Wärmeerzeuger, insbesondere
für den Einsatz in einer Gasturbinenanlage, gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus der EP 0 321 809, aus der WO 9317279, sowie aus der EP 0 945 677 sind Vormischbrenner
bekanntgeworden, bei denen ein Verbrennungsluftstrom über einen Drallerzeuger tangential
in einen Brennerinnenraum eingebracht und mit Brennstoff vermischt wird. Gasförmige
Brennstoffe, beispielsweise Erdgas, werden entlang den tangentialen Lufteintrittsschlitzen
in den Verbrennungsluftstrom eingedüst, wohingegen flüssige Brennstoffe, wie Heizöl,
vozugsweise über eine zentrale Düse am Brennerkopf eingedüst werden. Am Brenneraustritt
platzt die entstehende Wirbelströmung an einem Querschnittssprung auf, wodurch eine
Rückströmzone induziert wird, welche im Betrieb des Brenners zur Stabilisierung einer
Flamme dient.
[0003] Um unter den Bedingungen des Einsatzes in Gasturbinen auch bei Verwendung von Brennstoffen
unterschiedlicher Provenienz und Zusammensetzung Störungen des Strömungsfeldes zu
vermeiden und damit stets eine betriebssichere Flammenpositionierung zu erreichen,
kann gemäss der Lehre der EP 0 780 629 stromab des Drallerzeugers eine Mischstrecke
angeordnet werden, durch welche eine verbesserte Vormischung von Brennstoffen verschiedener
Art gewährleistet wird.
[0004] Wiewohl derartig konzipierte Brenner einen Betrieb mit sehr niedrigen Schadstoffemissionen
ermöglichen, operieren sie oft gefährlich nahe an der Löschgrenze der Flamme: Übliche
realisierte Flammentemperaturen mit den mageren Vormischflammen derartiger Brenner
liegen um 1700K bis 1750K. Unter bestimmten Betriebsbedingungen kann die Löschgrenze
der Flammen schon bei 1650K erreicht sein. Dieser Wert ist vergleichsweise hoch. Dies
liegt in der Brennstoffarmut des Brennstoff-Luft-Gemisches begründet. Diese reduziert
die Flammengeschwindigkeit, was letztlich in einer räumlich ausgedehnteren und daher
instabileren Flammenfront resultiert.
[0005] Eine stärkere Anfettung des Gemisches würde jedoch die Schadstoffemissionen nach
oben treiben und den Einsatz magerer Vormischbrenner ad absurdum führen.
[0006] Des weiteren ist es bekannt, dass in Brennkammern von Gasturbinen häufig thermoakustische
Schwingungen auftreten, die zu unerwünschten Effekten, wie etwa zu einer hohen mechanischen
Beanspruchung, erhöhten NO
x-Emissionen durch eine inhomogene Verbrennung und sogar zum Verlöschen der Flamme
führen können. Da bei modernen Gasturbinen zum Zwecke der Erzielung niedriger NO
x-Emissionen ein zunehmender Anteil Luft durch die Brenner selbst geleitet wird, reduziert
sich die schalldämpfende Wirkung der in die Brennkammer einströmenden Kühlluft, weshalb
gerade in solchen modernen Gasturbinen die mit unerwünschten Schwingungen verbundenen
Probleme verstärkt auftreten.
Darstellung der Erfindung
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stabilität der mageren
Vormischverbrennung moderner Brenner der eingangs genannten Art, wie sie insbesondere
in den Brennkammern von Gasturbinen eingesetzt werden, zu verbessern. Dabei ist eine
essentielle Anhebung der Verbrennungstemperatur zu vermeiden, um weiterhin einen schadstoffarmen
Betrieb zu gewährleisten.
[0008] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch einen Vormischbrenner der im Anspruch 1
genannten Art gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen eines solchen Brenners geben
die abhängigen Ansprüche wieder.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, eine Mischstrecke eines Vormischbrenners
mit einer sich zumindest annähernd vollständig über den Strömungsquerschnitt der Mischstrecke
erstreckenden netzartigen Struktur auszurüsten.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht die netzartige Struktur aus einem
Drahtgewebe oder einer Mehrzahl zueinander beabstandet angeordneter Lagen von Drahtgewebe.
Als vorteilhaft hat sich dabei die Anordnung von fünf bis 100, insbesondere zehn bis
20, zumindest annähernd senkrecht zur Brennerlängsachse ausgerichteter Drahtgewebe
erwiesen.
[0011] Nach einer alternativen Ausführungsform besteht die netzartige Struktur aus einem
in den Brennerhohlraum integrierten porösen Körper aus einem geschäumten Werkstoff.
[0012] Das netzartige Struktur ist vorzugsweise so zu auszulegen, dass sie keinen nennenswerten
Druckverlust oder lokale Wirbelbildungen verursacht, die die Strömung in der Mischstrecke
nachhaltig beeinträchtigen könnten.
Dies wird bei einer auf Drahtgewebe basierenden Ausführungsform dadurch gewährleistet,
dass Drahtstärke und Maschenweite in ihrer Dimensionierung so aufeinander abgestimmt
werden, dass eine möglichst grosse offene Siebfläche, vorzugsweise in einer Grössenordnung
von über 90%, verbleibt.
[0013] Durch eine Variation der offenen Siebfläche über den Querschnitt bietet sich die
Möglichkeit, die Strömungsverhältnisse in der Mischstrecke gezielt zu beeinflussen.
In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft erwiesen, durch eine Erhöhung der
offenen Siebfläche zur Randzone hin die Randströmung zu fördern.
[0014] Eine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen die herrschenden thermischen und chemischen
Beanspruchungen weisen Materialien auf der Basis metallischer oder keramischer Werkstoffe
auf, wobei metallischen Werkstoffen, insbesondere aluminiumhaltigen oder -behandelten
Eisen- oder Stahllegierungen, im Hinblick auf eine Reduzierung der Brennkammerschwingungen
der Vorzug eingeräumt wird.
[0015] In einer ergänzenden, besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist die netzartige
Struktur mit einer katalytisch wirksamen Oberfläche zur Unterstützung der Verbrennung
ausgerüstet.
[0016] Es hat sich gezeigt, dass durch eine sich über den gesamten Strömungsquerschnitt
erstreckende netzartige Struktur das thermoakustische Verhalten des Brenners in positiver
Weise verändert wird und in deren Folge eine Reduzierung der Schwingungsneigung des
Brenners und damit eine Stabilisierung der Flamme zu verzeichnen sind. Diese positve
Wirkung ist offensichtlich auf die Eigenschaft der Netzstruktur zurückzuführen, die
sich in der Brennkammer ausbreitenden Schallwellen zu isolieren und zu dämpfen.
Druckwellen aus der Brennkammer in Richtung Gaseindüsung werden durch die Struktur
zum Teil gedämpft und zum Teil isoliert, das heisst in einer geänderten Frequenz durchgelassen
oder wieder abgestrahlt. Durch die wesentlich kürzere Lauflänge der zurück in die
Brennkammer reflektierten Schallwellen wird die Anregung von Druckschwingungen in
der Brennkammer zu anderen Frequenzbereichen hin verschoben und vermindert.
Material und Dimensionierung der Netzstruktur beeinflussen deren Dämpfungsund Isolationsverhalten.
[0017] Dieser Stabilisierungseffekt der Netzstruktur wird zusätzlich verstärkt durch die
oxidationsfördernde katalytische Wirksamkeit ihrer Oberfläche.
[0018] Aus den genannten Effekten resultieren Synergismen, die letztendlich die Löschgrenze
zu tieferen Flammentemperaturen hin verschieben und damit bei gleicher Verbrennungstemperatur
durch Vergrösserung des Abstandes zwischen Flammen- und Löschgrenzentemperatur die
Flammenstabilität verbessern.
[0019] Ein weiteres hervorzuhebendes Merkmal der Erfindung liegt darin, dass bestehende
Brenner mit geringem Aufwand nachrüstbar sind.
[0020] Die Erfindung ist anwendbar in Vormischbrennern, welche aus dem eingangs zitierten
Stand der Technik dem Fachmann als solche wohlbekannt und geläufig sind. Die Erfindung
kann ohne weiteres mit allen in den dort zitierten Schriften offenbarten und den aus
diesen Schriften weitergebildeten, dem Fachmann an sich geläufigen Brennerbauarten
kombiniert werden, welche in der Vielgestalt der möglichen Ausführungsformen durch
die in den Unteransprüchen angegebenen Vorzugsvarianten nur unvollständig reflektiert
werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0021] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung seien nachfolgend in einem
Ausführungsbeispiel anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es werden nur
die für die Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Gleiche oder einander entsprechende
Elemente figurieren unter den gleichen Bezugszeichen.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0022] Figur 1 gibt in stark schematisierter Weise das Wesen der Erfindung wieder. Anfänglich
ist ein Drallerzeuger (100) wirksam, bei dem es sich um einen an sich bekannten Vormischbrenner
handeln kann, wie er unter anderem in den in dieser Darlegung zitierten Veröffentlichungen
beschrieben ist. Diese beispielhaft zitierten Brenner beruhen allesamt auf einem gemeinsamen
Prinzip. Sie weisen einen sich axial erstreckenden, wenigstens annähernd rotationssymmetrischen
Hohlraum (102) auf, in den über vorzugsweise parallel zur Längsachse (106) verlaufende
Einlassschlitze (101) Verbrennungsluft einströmt. Durch die tangentiale Ausrichtung
dieser mehr oder weniger schlitzförmigen Einlassöffnungen (101) erhält die Verbrennungsluft
eine starke tangentiale Geschwindigkeitskomponente, aus der in Wechselwirkung mit
der zur Brennermündung hin gerichteten axialen Komponente eine Drallströmung (103)
durch den besagten Innenraum (102) resultiert. Die Anreicherung der Verbrennungsluft
mit Brennstoff erfolgt alternativ oder ergänzend über Mittel (104) am Gehäusemantel
nahe den Verbrennungslufteinlassschlitzen (101) und/oder über zentrale Zuführmittel
(105) in der Brennerachse (106).
[0023] Ferner ist diesen Brennern gemein, dass sich der Strömungsquerschnitt in Richtung
zum Brenneraustritt hin stetig erweitert, um mit dem zunehmenden Massenstrom annähernd
konstante Strömungsbedingungen aufrechtzuerhalten.
Obgleich die in dieser Schrift beispielhaft genannten Brenner auf dem geschilderten
einheitlichen Prinzip beruhen, soll die Erfindung nicht auf diese besondere Gattung
von Drallbrennern beschränkt sein, sondern jegliche Art von Vormischbrennern umfassen,
deren Flammenstabilität bei gleichbleibend niedriger Schadstoffemission erhöht werden
soll.
[0024] Erfindungsgemäss ist nun in einem stromabwärtigen Bereich des Brenners innerhalb
der Mischstrecke (200) der Verbrennungsluft mit dem oder den Brennstoffen eine netzartige
Struktur (201) angeordnet. Diese Netzstruktur (201) besteht aus mindestens einem den
Strömungsquerschnitt (203) überspannenden Drahtgewebe (202).
Das oder die Drahtgewebe (202) weisen dabei eine Maschenweite in einem Bereich von
250 µm bis 1000 µm und eine Drahtstärke von 100 µm bis 500 µm auf. Um die Strömungsverhältnisse
nicht in nachteiliger Weise zu beeinträchtigen, sind diese Parameter des Drahtgewebes
(202) dabei so aufeinander abzustimmen, dass eine möglichst grosse offene Siebfläche,
bevorzugt in einer Grössenordnung von über 90%, verbleibt. Bei Anordnung mehrerer
den Strömungsquerschnitt (203) überspannender Drahtgewebe (202) sollte deren Abstand
mindestens der Drahtstärke entsprechen.
[0025] Wie an anderer Stelle bereits ausgeführt, übt die Netzstruktur (201) eine positive
Wirkung auf das thermoakustische Verhalten des Brenners aus. Bekanntlich tritt bei
Brennern der gattungsgemässen Art das nicht zu vernachlässigende Problem der Scherschichtbildung
zwischen den sich in der Brennkammer befindlichen heissen Verbrennungsgasen und dem
austretenden Gemisch aus Verbrennungsluft und Brennstoffen auf. Diese Scherschichten
initiieren die sog. Kelvin-Helmholtz-Wellen, aus denen unter Betriebsbedingungen Reaktionsratenschwankungen
und daraus resultierend thermoakustische Oszillationen von typischer Frequenz resultieren.
Im Zusammenwirken mit den Eigenschwingungen des Aggregats erwachsen aus diesen thermoakustischen
Oszillationen erhebliche Probleme für den Brennerbetrieb, die bis hin zum Erlöschen
der mager betriebenen Flamme führen können.
Die sich in der Brennkammer (300) ausbreitenden Druckwellen treffen auf das Drahtgewebe
(202) und regen es zu Schwingungen an. Dabei wird Schwingungsenergie teilweise von
dem Gewebe (202) absorbiert und teilweise unter Verschiebung zu anderen Frequenzbereichen
hin stromab in die Brennkammer (300) zurückgeworfen oder stromauf zur Gaseindüsung
weitergeleitet.
Diese Dämpfungs- und Isolationseffekte des Gewebes (202) tragen zu einer Schwingungsstabilisierung
des Verbrennungsprozesses bei.
[0026] Zur Unterstützung der Flammenstabilität kann nach einer ergänzenden Ausführungsvariante
das Drahtgewebe (202) darüber hinaus eine den Verbrennungsvorgang fördernde katalytische
Beschichtung aufweisen. Als Katalysator kommen die an sich bekannten Materialien in
Frage, wie Edelmetalle (Pd, Pt, Rh usw.), Metalloxide (MnO
2, NiO usw.), allein oder in Mischung mit einem Kokatalysator.
[0027] Obgleich prinzipiell eine Vielzahl an sich bekannter hochtemperaturbeständiger metallischer
und keramischer Werkstoffe für diesen Einsatzzweck in Frage kommen, werden metallische
Werkstoffe den Anforderungen im Hinblick auf Schwingungsreduzierung und Trägereigenschaften
für Katalysatoren am besten gerecht. Gute Ergebnisse wurden mit Materialien auf der
Basis aluminiumhaltiger oder aluminiumbehandelter Eisen- oder Stahllegierungen erzielt.
Enthalten diese Materialien einen genügend hohen Anteil an Aluminium, so bilden sich
bei der Oxidation auf der Oberfläche Aluminium-Whisker aus, die eine rauhe und chemisch
aktive Oberfläche entstehen lassen, welche sich sehr gut als Träger für ein katalytisch
wirksames Überzugsmaterial eignet.
Nach einer günstigen Ausführungsvariante ist das Stahlgewebe mit einem porösen keramischen
Material überzogen werden, welches das Katalysatormaterial enthält.
[0028] Die Verbindung der Netzstruktur (201) mit der umgebenden Gehäusewandung (205) kann
in jeder geeigneten Weise erfolgen. In Abhängigkeit von den konkreten Bedingungen
des Anwendungsfalls erschliesst sich dem Fachmann eine Reihe von Möglichkeiten. Zwei
günstige Ausführungsvarianten sind anhand der Ausführungsformen gemäss Fig. 2 und
3 erläutert.
[0029] Die Fig.2 und 3 zeigen die Realisierung der Erfindung anhand eines Vormischbrenners,
wie er aus der EP 0 780 629 bekanntgeworden ist.
Der Brenner besteht im wesentlichen aus einem Drallerzeuger (100) für einen Verbrennungsluftstrom,
welcher aus wenigstens zwei kegelförmigen Teilkörpern gebildet ist, die mit ihren
Achsen gegenüber der Brennerachse (106) wie auch gegenseitig lateral versetzt angeordnet
sind. Aufgrund dieses lateralen Versatzes der Teilkörper sind zwischen den Teilkörpern
tangentiale Einlassschlitze (101) ausgebildet. Durch die tangentialen Einlassschlitze
(101) strömt ein Verbrennungsluftstrom im wesentlichen tangential in den Innenraum
(102) des Drallerzeugers (100) ein. Im Inneren des Drallerzeugers (100) bildet sich
in Folge eine Drallströmung (103) aus, deren axiale Strömungskomponente zur stromabwärtigen
Mündung des Drallerzeugers (100) hin weist. Die Teilkörper sind am stromabwärtigen
Ende des Drallerzeugers (100) auf einem Haltering (107) befestigt. In dem Haltering
(107) ist weiterhin ein Übergangselement (108) angeordnet. Dieses ist mit einer Anzahl
von Übergangskanälen (109) versehen, welche die im Drallerzeuger (100) aus der einströmenden
Verbrennungsluft generierte Drallströmung (103) ohne plötzliche Querschnittsänderungen
in die Mischstrecke (200) überführen. Diese Mischstrecke (200) dient der Herstellung
eines möglichst homogenen Gemischs aus Verbrennungsluft und Brennstoffen verschiedener
Art. Die Mischstrecke (200) ermöglicht eine verlustfreie Strömungsführung, ohne dass
sich eine Rückströmzone ausbilden kann. Über die Länge der Mischstrecke (200) kann
auf die Mischungsgüte für alle Brennstoffarten Einfluss genommen werden. Am stromabwärtigen
Ende der Mischstrecke (200) schliesst sich die Brennkammer (300) an, wobei an der
Übergangsstelle ein Querschnittssprung vorhanden ist, hinter welchem sich eine zentrale
Rückströmzone (301) ausbildet, welche die Eigenschaften eines Flammenhalters aufweist.
Im Bereich der Rückströmzone (301) kann sich eine Flamme aus dem vorgemischten Brennstoff-/Luftgemisch
stabilisieren. Aufgrund der guten Vormischung von Luft und Brennstoff kann diese Flamme
mit einem recht hohen Luftüberschuss - in der Regel findet man am Brenner selbst Luftzahlen
von zwei und darüber - betrieben werden. Aufgrund der vergleichsweise kühlen Verbrennungstemperaturen
können mit derartigen Brennern sehr geringe Stickoxidemissionen ohne aufwendige Abgasnachbehandlung
erreicht werden. Aufgrund der guten Vormischung des Brennstoffs mit der Verbrennungsluft
und einer guten Flammenstabilisierung durch die Rückströmzone (301) kommt es weiterhin
trotz der geringen Verbrennungstemperaturen zu einem guten Ausbrand und damit auch
zu geringen Emissionen an Teil- und Unverbranntem, insbesondere an Kohlenmonoxid und
unverbrannten Kohlenwasserstoffen, aber auch an anderen unerwünschten organischen
Verbindungen.
[0030] Über den Strömungsquerschnitt (203) der Mischstrecke (200) herrscht ein Geschwindigkeitsprofil
mit einem ausgeprägten Maximum auf der Mittelachse (106). In Richtung auf die Randzone
(204) ist ein signifikanter Rückgang der Axialgeschwindigkeit zu verzeichnen. Um die
Gefahr einer Rückzündung auch für diesen Bereich (204) sicher auszuschliessen, sieht
der Stand der Technik eine Anzahl von Durchtrittskanälen (210) vor, durch welche eine
zusätzliche Luftmenge in die Mischstrecke (200) eingeführt wird, und zwar dergestalt,
dass sie entlang der strömungsbegrenzenden Wand (205) filmbildend eine Erhöhung der
axialen Strömungsgeschwindigkeit in dieser Randzone (204) induziert.
Gemäss einer ergänzenden Ausführungsform der Erfindung, dargestellt in Fig.4b, besitzt
das Drahtgewebe (202) im Bereich dieser Randzone (204) eine gegenüber dem radial inneren
Bereich erhöhte offene Siebfläche. Diese Massnahme fördert die Randströmung und trägt
damit zu einer Stärkung der Ringstabilisation der Rückströmzone (301) und zu einer
Verringerung der Gefahr einer Rückzündung bei.
[0031] Zum Zwecke der Befestigung der Drahtgewebe (202) ist das die Mischstrecke (200) umgebende
Gehäuse (205) segmentartig aus einzelnen Rohrschüssen (206) zusammengesetzt, an deren
Verbindungsstellen (207) die Drahtgewebe (202) eingebunden sind. Diese Variante, schematisch
wiedergegeben in Fig.2, zeichnet sich durch einen problemlosen Austausch verbrauchter
Gewebe (202) aus.
Eine alternative Ausführungsform, dargestellt in Fig.3, besteht darin, das Gehäuse
(205) aus einzelnen Segmenten (206) zusammenzusetzen, wobei wenigstens ein Segment
(208) in einem vorgeschalteten Arbeitsprozess mit den Drahtgeweben (202) ausgerüstet
wurde.
[0032] Die oben dargestellten Ausführungsbeispiele sind keinesfalls in einem für die Erfindung
einschränkenden Sinne zu verstehen. Im Gegenteil, sind sie instruktiv und als Abriss
der Mannigfaltigkeit der im Rahmen der in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindung
möglichen Ausführungsformen zu verstehen.
[0033] Die vorstehenden Ausführungen dienen dem Fachmann als illustrative Beispiele für
die Vielzahl möglicher Ausführungsformen des erfindungsgemässen und in den Ansprüchen
gekennzeichneten Brenners und für dessen vorteilhafte Betriebsweisen: Sie sind nicht
beschränkend zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 100
- Drallerzeuger
- 101
- tangentiale Einlassschlitze
- 102
- Innenraum des Drallerzeugers
- 103
- Drallströmung
- 104
- Mittel zur Brennstoffeindüsung
- 105
- zentrale Brennstoffdüse
- 106
- Brennerlängsachse
- 107
- Haltering
- 108
- Übergangselement
- 109
- Übergangskanäle
- 200
- Mischstrecke
- 201
- netzartige Struktur
- 202
- Drahtgewebe
- 203
- Strömungsquerschnitt
- 204
- Randzone
- 205
- Mischstrecke (200) umgebendes Gehäuse
- 206
- Gehäuseschuss, -segment
- 207
- Verbindungsstelle zwischen den Gehäuseschüssen
- 208
- mit netzartiger Struktur (201) ausgerüstetes Gehäusesegment
- 209
- Austrittsgeometrie der Mischstrecke (200)
- 210
- Durchtrittskanäle
- 300
- Brennkammer
- 301
- Rückströmzone
- 302
- Brennkammerwand
1. Vormischbrenner mit hoher Flammenstabilität zum Einsatz in einem Wärmeerzeuger, vorzugsweise
einer Gasturbine, im wesentlichen bestehend aus einem Drallerzeuger (100) mit Mitteln
(101) zum tangentialen Einbringen eines Verbrennungsluftstroms in einen Innenraum
(102) des Drallerzeugers (100) sowie Mitteln (104) zum Einbringen wenigstens eines
Brennstoffes in den Verbrennungsluftstrom unter Ausbildung einer Drallströmung mit
einer axialen Bewegungskomponente hin zur Brennermündung und einer stromab des Drallerzeugers
(100) positionierten Mischstrecke (200) zum Vormischen der Verbrennungsluft mit dem
mindestens einen Brennstoff, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Mischstrecke (200) eine sich zumindest annähernd über den gesamten
Strömungsquerschnitt (203) erstreckende netzartige Struktur (201) angeordnet ist.
2. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) aus einem oder einer Mehrzahl voneinander beabstandet
angeordneten Lagen einzelner Drahtgewebe (202) zusammengesetzt ist.
3. Vormischbrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) eine Maschenweite von 250 µm bis 1000 µm und eine Drahtstärke
von 100 µm bis 500 µm aufweist.
4. Vormischbrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) aus fünf bis 100, vorzugsweise 10 bis 20, voneinander
beabstandeten und zumindest annähernd senkrecht zur Brennerlängsachse (106) ausgerichteten
Drahtgeweben (202) besteht.
5. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) ein poröser Körper aus einem geschäumten Metall- oder
aus einem geschäumten Keramikwerkstoff ist.
6. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) nahe der Austrittsgeometrie (209) der Mischstrekke
(200) angeordnet ist.
7. Vormischbrenner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Drahtgewebe (202) im wesentlichen parallel und gleichmässig beabstandet
angeordnet sind.
8. Vormischbrenner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Abstand zwischen den einzelnen Drahtgeweben (202) mindestens der Drahtstärke
entspricht.
9. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) auf einem hochtemperaturbeständigen metallischen Werkstoff
basiert.
10. Vormischbrenner nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) auf einer Stahllegierung basiert.
11. Vormischbrenner nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) aus einer alumiumhaltigen Stahllegierung besteht.
12. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) auf einem keramischen Werkstoff basiert.
13. Vormischbrenner nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) auf einer Silizium-, Zirkonium- oder Aluminiumverbindung
basiert.
14. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Drahtgewebe (202) der netzartigen Struktur (201) eine katalytisch wirksame
Oberfläche aufweist.
15. Vormischbrenner nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtgewebe aus einer Stahllegierung besteht und eine mit einem katalytischen
Material ausgerüstete poröse keramische Beschichtung aufweist.
16. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die Mischstrecke (200) umschliessende Gehäuse (205) aus einzelnen Schüssen (206)
zusammengesetzt ist und eine oder mehrere Lagen Drahtgewebe (202) der Netzstruktur
(201) formschlüssig oder kraftschlüssig in die Verbindungsstellen (207) zwischen den
einzelnen Schüssen (206) eingebunden sind.
17. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Netzstruktur (201) in einen austauschbaren Schuss (208) des die Mischstrecke
(200) umschliessenden Gehäuses (205) integriert ist.
18. Vormischbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Siebfläche der netzartigen Struktur (201) über den Strömungsquerschnitt
(203) der Mischstrecke (200) radial von innen nach aussen zunimmt.
19. Vormischbrenner nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die netzartige Struktur (201) einen ringförmigen Randbereich (204) mit einer gegenüber
dem Innenbereich grösseren offenen Siebfläche aufweist.
20. Vormischbrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 19 zum Betrieb in einer Brennkammer
einer Gasturbinenanlage.