[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenverdampfer aus Einzelplatten, die mit rinnenförmig
gestalteten und in mehreren parallelen Reihen gleichmäßig über die Plattenfläche verteilten
Prägungen versehen sind, wobei die Einzelplatten an ihren quer zu den rinnenförmigen
Prägungen verlaufenden Rändern miteinander zu Plattenpaaren und diese Plattenpaare
entlang den jeweils anderen, in Prägungsrichtung verlaufenden Rändern der Einzelplatten
mit dem jeweils nächsten Plattenpaar zu einem Plattenstapel verbunden sind, und wobei
die Strömungskanäle für das eine der beiden am Verdampfungsprozeß beteiligte Medium
wellenförmig zwischen jeweils zu einem Plattenpaar verbundenen Einzelplatten, und
für das andere Medium gerade verlaufend zwischen aufeinanderfolgenden Plattenpaaren
gebildet sind.
[0002] Die Erfindung geht insoweit konstruktiv aus von einem aus der DE 43 43 399 C2 bekannten,
aus zueinander parallelen Einzelplatten zusammengesetzten Plattenwärmetauscher. Jeweils
zwei Einzelplatten bilden ein Plattenpaar mit einem dazwischen wellenförmig verlaufenden
Kanal für das eine am Wärmeaustausch beteiligte Medium. Durch Zusammenfügen der Plattenpaare
zu einem Plattenstapel ergeben sich zwischen den aneinanderliegenden Einzelplatten
benachbarter Plattenpaare rohrförmige Kanäle für das andere am Wärmeaustausch beteiligte
Medium. Die Bildung einerseits wellenförmiger und andererseits rohrförmiger Kanäle
beruht auf der besonderen Prägungsstruktur der einzelnen Platten. Diese sind mit rillenförmigen
Prägungen versehen, wobei die Prägungen benachbarter Reihen in Längsrichtung zueinander
versetzt sind.
[0003] Für Verdampfungsprozesse ist der Plattenwärmetauscher nach der DE 43 43 399 C2 nur
bedingt einsetzbar. Problematisch sind die zwischen den Platten benachbarter Plattenpaare
verlaufenden, rohrförmigen Kanäle. Bei Einsatz des Wärmetauschers als Verdampfer neigen
die rohrförmigen Kanäle zu einem Verstopfen, zumindest jedoch zu einem Absetzen von
Feststoffen oder Partikeln in den die rohrförmigen Kanäle begrenzenden Spalten. Eine
Reinigung des Plattenwärmetauschers muß daher chemisch erfolgen, mechanische Reinigungstechniken
versagen. Dies ist insbesondere von Nachteil bei Einsatz des Wärmetauschers bei der
Verarbeitung von Produkten der Lebensmittelindustrie, bei der erhöhte Hygieneanforderungen
gestellt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen weniger zu Verunreinigungen neigenden
und gleichzeitig besser zu reinigenden Plattenverdampfer zu schaffen.
[0005] Zur
Lösung wird bei einem Plattenverdampfer mit den eingangs genannten Merkmalen vorgeschlagen,
daß aufeinanderfolgende Plattenpaare in der Ebene der in gerader Richtung verlaufenden
Strömungskanäle durch einen durchgehenden Zwischenraum voneinander getrennt sind,
und daß zur Aufrechterhaltung dieses Zwischenraums ein Abstandhalter die in Prägungsrichtung
verlaufenden Ränder zweier aufeinanderfolgender Plattenpaare miteinander verbindet.
[0006] Ein solcher Plattenverdampfer bietet verbesserte Reinigungsmöglichkeiten auf Seiten
der sich gerade erstreckenden Strömungskanäle. Diese Strömungskanäle sind nicht nur
röhrenförmig, sondern es handelt sich um vollständige, durchgehende Ebenen, wodurch
eine Reinigung auch mit mechanischen Reinigungsmitteln möglich ist, ohne daß Verengungen,
Spalte etc. ungereinigt bleiben. Der Plattenverdampfer kann auch für Prozesse eingesetzt
werden, die nach einer Reinigung unbedingte Sterilität erfordern, z. B. bestimmte
Anwendungen in der Nahrungsmittelindustrie. In der milchverarbeitenden Industrie z.
B. können sich bei Einsatz des erfindungsgemäßen Plattenverdampfers keine Pulpeteilchen
in Verengungen oder Spalten absetzen. Solche Pulpeteilchen bilden einen ständigen
Ansteckungsherd bei der Verarbeitung von Milchprodukten.
[0007] Im Rahmen der Erfindung ist von besonderer Bedeutung, daß der Zwischenraum zwischen
aufeinanderfolgenden Plattenpaaren aufrecht erhalten bleibt. Hierzu wird in konstruktiv
besonders einfacher Weise vorgeschlagen, daß die Abstandhalter Bestandteil einer Schlitzplatte
sind, wobei jeder Schlitz die sich in Prägungsrichtung erstreckenden, offenen Ränder
der beiden zu einem Plattenpaar verbundenen Einzelplatten spaltfrei aufnimmt, und
die Bereiche zwischen aufeinanderfolgenden Schlitzen die Abstandhalter bilden. Die
Breite der Bereiche zwischen aufeinanderfolgenden Schlitzen der Schlitzplatte bedingt
daher den Abstand der Plattenpaare. Auf diese Weise läßt sich dieser Abstand mit einfachen
Mitteln einhalten, Einbaufehler beim Zusammensetzen des Plattenverdampfers werden
vermieden.
[0008] Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die beiden zu einem Plattenpaar
verbundenen Einzelplatten durch Punktverschweißungen miteinander verbunden sind. Hierdurch
läßt sich eine hohe Druckfestigkeit erreichen, so daß der Plattenverdampfer auch im
Falle eines hohen Differenzdruckes zwischen den Drücken der beiden Medien eingesetzt
werden kann.
[0009] Zur Verbesserung der Druckfestigkeit gegenüber Differenzdrücken der beiden am Verdampfungsprozeß
beteiligten Medien wird ferner vorgeschlagen, daß die rinnenförmigen Prägungen in
Draufsicht rechteckige Gestalt aufweisen, daß die Prägungen benachbarter Reihen um
die Hälfte der Länge der einzelnen Prägung in Längsrichtung zueinander versetzt sind,
und daß sich die Orte der Punktverschweißungen bei der ersten Einzelplatte des Plattenpaars
mittig zwischen zwei aufeinanderfolgenden Prägungen derselben Reihe, und bei der zweiten
Einzelplatte des Plattenpaars auf dem durchgehenden Steg zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Reihen von Prägungen befinden.
[0010] Im Hinblick auf das Druckverhalten des Plattenverdampfers lassen sich ferner zusätzliche
Punktverschweißungen anbringen, wobei sich die Orte dieser zusätzlichen Punktverschweißungen
bei der zweiten Einzelplatte des Plattenpaars mittig zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Prägungen derselben Reihe, und bei der ersten Einzelplatte des Plattenpaars auf dem
durchgehenden Steg zwischen zwei aufeinanderfolgenden Reihen von Prägungen befinden.
[0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Plattenverdampfers
dargestellt, und zwar zeigen:
- Fig.1
- Eine perspektivische Ansicht eines aus insgesamt fünf Plattenpaaren und zwei Schlitzplatten
zusammengesetzten Plattenverdampfers und
- Fig. 2
- eine vergrößert gezeichnete, perspektivische Darstellung der teilweise miteinander
verbundenen Einzelplatten des Plattenverdampfers.
[0012] Der in Figur 1 anhand eines durch fünf Plattenpaare P gebildeten Plattenstapels dargestellte
Plattenwärmertauscher besteht aus identischen Einzelplatten 1, 2, die spiegelbildlich
zu einander zu einem Plattenpaar P verbunden sind. Diese Verbindung erfolgt an den
Längsrändern 3 der Einzelplatten 1, 2 sowie an gleichmäßig über die Platten verteilten
Schweißpunkten 4,13. Zwischen den jeweils ein Plattenpaar P bildenden Einzelplatten
1, 2 ergibt sich ein wellenförmig verlaufender Kanal K1 für das eine am Verdampfungsprozeß
teilnehmende Medium M1, nämlich einen heißen Gasstrom. Dieser wellenförmige Verlauf
des Kanals K1 ist insbesondere in der Schnittdarstellung Fig. 2 zu erkennen.
[0013] Durch Anordnung mehrerer der Plattenpaare P zu einem Plattenstapel 5 ergeben sich
zwischen den einander nicht berührenden Einzelplatten benachbarter Plattenpaare P
sehr flache Räume mit rohrförmige Erweiterungen aufweisenden Kanälen K2 für das andere
am Verdampfungsprozeß teilnehmende Medium M2, nämlich die zu verdampfende Flüssigkeit.
Das Medium M2 ist im Kreuzstrom zum Medium M1 geführt, der Strömungsquerschnitt der
in gerader Linie mit rohrförmigen Erweiterungen durchlaufenden Kanäle K2 ist ebenfalls
in Figur 2 zu erkennen.
[0014] Die Figur 1 zeigt, daß die aus den Einzelplatten 1 und 2 zusammengesetzten Plattenpaare
P zur Bildung des Plattenstapels 5 an ihren quer zu den Längsrändern 3 verlaufenden
Rändern 7 miteinander verbunden sind, und zwar mittelbar über eine Schlitzplatte 8.
Die Schlitzplatte 8 ist mit mehreren parallel zueinander verlaufenden, schlitzförmigen
Ausnehmungen 9 versehen, wobei jede Ausnehmung 9 den offenen Rand 7 eines Plattenpaares
P bündig aufnimmt. Figur 1 läßt ferner erkennen, daß die beiden ein Plattenpaar P
bildenden Einzelplatten 1 und 2 im Bereich ihres Randes 7 mit einer sich über die
gesamte Breite der Platte erstreckenden Aufweitung 10 versehen ist, um so eine gute
Zuströmung des Mediums M1 zu ermöglichen. Diese Aufweitung des Randes 7 paßt nahezu
bündig in die jeweilige schlitzförmige Ausnehmung 9 der Schlitzplatte 8.
[0015] Die Verbindung der Ränder 7 mit den jeweiligen Ausnehmungen 9 der Schlitzplatte 8
erfolgt durch Verschweißen entlang dieser Ränder. Die zwischen den Ausnehmungen 9
angeordneten Parallelbereiche der Schlitzplatte 8 dienen hierbei als Abstandhalter
10 und bestimmen den Abstand zwischen jedem Plattenpaar P und dem nachfolgenden Plattenpaar
P. Insbesondere definieren diese Abstandhalter 10 der Schlitzplatte 8 die Breite des
ebenen Strömungskanals K2 für das zweite Medium M2, welches in gerader Strömungsrichtung
zwischen aufeinanderfolgenden Plattenpaaren hindurchströmt. Infolge des für diesen
Strömungskanal über dessen ganze Fläche aufrechterhaltenden Abstandes können sich
in diesem Strömungskanal K2 keine Partikel oder Schmutzteilchen in Spalten etc. absetzen
und hierdurch die Reinigung dieses Strömungskanals K2 erschweren.
[0016] Jede Einzelplatte 1, 2 ist mit mehreren parallelen Reihen von in Strömungsrichtung
des Mediums M2 verlaufenden, rinnenförmigen Prägungen 12 versehen. Die Prägungen 12
benachbarter Reihen sind in Längsrichtung zueinander versetzt. Hierdurch ergeben sich
zwischen aneinanderliegenden, jeweils ein Plattenpaar P bildenden Einzelplatten 1,
2 flächige Abstützungen. Diese Abstützungen bilden gleichmäßig über die gesamte Oberfläche
der Einzelplatten verteilte Stützfelder geringer Abmessung, so daß auch bei einem
höheren Überdruck in den Kanälen K2 eine zuverlässige Abstützung der Einzelplatten
eines Plattenpaares P erzielt wird. Auch bei hohen Differenzdrücken sind keine bleibenden
Verformungen der Einzelplatten zu befürchten.
[0017] Die Prägungen 12 weisen eine Länge auf, die in etwa das Doppelte bis Dreifache der
Breite der Prägung beträgt. Insgesamt bilden die Prägungen 12 in Draufsicht ein Muster
ähnlich einem Mauerwerk. Die Prägungen benachbarter Reihen sind um die Hälfte der
Länge der einzelnen Prägungen in Längsrichtung zueinander versetzt.
[0018] Die Verbindung der beiden Einzelplatten 1, 2 zu einem Plattenpaar P erfolgt außer
der Verschweißung entlang der Längsränder 3 zusätzlich durch die Punktverschweißungen
13. Wie Figur 2 erkennen läßt, befinden sich die Orte der Punktverschweißungen 13
bei der ersten Einzelplatte 1 des Plattenpaares P mittig zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Prägungen 12 derselben Reihe, und bei der zweiten Einzelplatte 2 des Plattenpaars
auf dem durchgehenden Steg 14 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Reihen von Prägungen
12. Entsprechende Punktverschweißungen befinden sich vorzugsweise umgekehrt zwischen
aufeinanderfolgenden Prägungen bei der zweiten Einzelplatte 2, und entsprechend auf
dem durchgehenden Steg zwischen zwei aufeinanderfolgenden Reihen von Prägungen der
ersten Einzelplatte 1. Bei höherem Druck in den Kanälen K1 sorgen die Punktverschweißungen
13 für die Stabilität der Plattenpaare P und auf diese Weise für einen gleichbleibenden
Strömungsquerschnitt der Kanäle K2.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Einzelplatte
- 2
- Einzelplatte
- 3
- Längsrand
- 4
- Schweißpunkt
- 5
- Plattenstapel
- 7
- Rand
- 8
- Schlitzplatte
- 9
- Ausnehmung
- 10
- Abstandhalter
- 12
- Prägung
- 13
- Punktverschweißung
- 14
- durchgehender Steg
- K1
- Kanal
- K2
- Kanal
- M1
- Medium 1
- M2
- Medium 2
- P
- Plattenpaar
1. Plattenverdampfer aus Einzelplatten (1,2), die mit rinnenförmig gestalteten und in
mehreren parallelen Reihen gleichmäßig über die Plattenfläche verteilten Prägungen
(12) versehen sind, wobei die Einzelplatten (1,2) an ihren quer zu den rinnenförmigen
Prägungen verlaufenden Rändern (3) miteinander zu Plattenpaaren (P) und diese Plattenpaare
entlang den jeweils anderen, in Prägungsrichtung verlaufenden Rändern (7) der Einzelplatten
mit dem jeweils nächsten Plattenpaar (P) zu einem Plattenstapel (5) verbunden sind,
und wobei die Strömungskanäle für das eine (M1) der beiden am Verdampfungsprozeß beteiligten
Medien wellenförmig zwischen jeweils zu einem Plattenpaar (P) verbundenen Einzelplatten,
und für das andere Medium (M2) gerade verlaufend zwischen aufeinanderfolgenden Plattenpaaren
(P) gebildet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß aufeinanderfolgende Plattenpaare (P) in der Ebene der in gerader Richtung verlaufenden
Strömungskanäle (K2) durch einen durchgehenden Zwischenraum voneinander getrennt sind,
und daß zur Aufrechterhaltung dieses Zwischenraums ein Abstandhalter (10) die in Prägungsrichtung
verlaufenden Ränder (7) zweier aufeinanderfolgender Plattenpaare (P) miteinander verbindet.
2. Verdampfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (10) Bestandteil einer Schlitzplatte (8) sind, wobei jeder Schlitz
die sich in Prägungsrichtung erstreckenden, offenen Ränder der beiden zu einem Plattenpaar
(P) verbundenen Einzelplatten (1,2) spaltfrei aufnimmt, und die Bereiche zwischen
aufeinanderfolgenden Schlitzen die Abstandhalter (10) bilden.
3. Verdampfer nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden zu einem Plattenpaar (P) verbundenen Einzelplatten durch Punktverschweißungen
(13) miteinander verbunden sind.
4. Verdampfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die rinnenförmigen Prägungen (12) in Draufsicht Rechteckgestalt aufweisen, daß die
Prägungen (12) benachbarter Reihen um die Hälfte der Länge der einzelnen Prägung in
Längsrichtung zueinander versetzt sind, und daß sich die Orte der Punktverschweißungen
(13) bei der ersten Einzelplatte (1) des Plattenpaars (P) mittig zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Prägungen derselben Reihe, und bei der zweiten Einzelplatte (2) des Plattenpaars (P)
auf dem durchgehenden Steg (14) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Reihen von Prägungen
befinden.
5. Verdampfer nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch zusätzliche Punktverschweißungen, wobei sich die Orte dieser zusätzlichen Punktverschweißungen
bei der zweiten Einzelplatte (2) des Plattenpaars (P) mittig zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Prägungen derselben Reihe, und bei der ersten Einzelplatte (1) des Plattenpaars (P)
auf dem durchgehenden Steg (14) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Reihen von Prägungen
befinden.