[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung von Strassenverkehrszuständen
aus dem Umgebungslärm einer Strasse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Durch die Zunahme des Strassenverkehrs entstehen unliebsame Verkehrsbehinderungen,
die sich als "stop and go" oder gar als Stau auswirken. Für die Menge des Strassenverkehrs
können verschiedene Messgrössen herangezogen werden wie z.B. der Fluss als Anzahl
Fahrzeuge pro Zeiteinheit an einem Punkt einer Strasse pro Richtung oder die Dichte
als Anzahl Fahrzeuge auf einem Fahrbahnabschnitt. Verkehrszustände können beispielsweise
in die folgenden vier Kategorien Z1 .. Z4 gegliedert werden:
Z1 Sporadischer Verkehr
Z2 Mässiger Verkehr
Z3 Dichter Verkehr
Z4 Stau / "Stop and Go"
[0003] Für die automatisierte Feststellung des Verkehrszustandes sind fahrzeugautonome und
ortsfeste Lösungen vorgeschlagen worden.
[0004] In EP 0 789 341 A1 (und EP 0 789 341 B1) wird eine fahrzeugautonome Detektion von
Verkehrsstau offenbart, bei der einzelne Fahrzeuge mit einer Vorrichtung versehen
sind, die die Geschwindigkeit des Fahrzeuges fortlaufend erfasst, diese Geschwindigkeit
vorgegebenen Geschwindigkeitsklassen zuordnet und mit den zugeordneten Geschwindigkeitsklassen
ein Integral über die Zeit bilden, dessen Wert zur Bildung eines Staumasses herangezogen
wird. Zusammen mit der Lage des Fahrzeuges wird das Staumass z.B. über GSM an eine
Datensammelstelle übertragen.
[0005] In WO 01/35372 ist als Beispiel einer ortsfesten Lösung ein Videoüberwachungssystem
beschrieben, das mittels sogenannter Mustererkennung die Kennzeichen der Autos an
zwei verschiedenen Stellen erfasst und durch einen Vergleich der Zeiten einen Verkehrszustand
detektiert und einer Ueberwachungsstelle oder der Polizei meldet.
[0006] Bei der vorgenannten Videoüberwachung tritt das Problem von Spiegelungen auf, die
sich bei bestimmten Sonnenständen oder bei Regen als sehr unliebsam manifestieren.
Darüber hinaus bedingt eine Videoüberwachung eine separate Infrastruktur mit Kameras
und entsprechenden draht- oder drahtlos geführten Verbindungen, deren Bereitstellung
und Unterhalt aufwendig ist.
[0007] Bezüglich einer akustischen Auswertung ist aus der Eisenbahntechnik bekannt, dass
zur Feststellung der exakten Lärmquelle sowie der Art der Ausbreitung an einer Eisenbahnstrecke
ein sogenannter Mikrofonarray aufgestellt wird und die Analyse der örtlich verschieden
meist in der Regel auf verschiedener Höhe angeordneter Mikrofone eine Aussage über
die exakte Lärmquelle an einem Zug oder an der Lokomotive und den Weg der Ausbreitung
erlaubt. Eine Uebertragung und Weiterentwicklung eines solchen Verfahrens auf die
Feststellung des Strassenverkehrs wäre hinsichtlich der Anordnung längs einer Strasse,
z.B. im Abstand von 2 - 3 km mit einem nicht tragbaren Aufwand verbunden.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren anzugeben,
das erlaubt, den Strassenverkehrszustand eines Strassenabschnittes automatisiert so
zu erfassen, dass eine ohnehin schon bestehende Infrastruktur genutzt werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0010] Dadurch dass der Umgebungslärm analysiert und vorgegebenen Verkehrszuständen (Z1,
Z2, Z3, Z4) zugeordnet wird, erfordert das erfindungsgemässe Verfahren vor Ort, d.h.
an der Strasse keine zusätzliche Infrastruktur, da bereits vorhandene Mikrofone, von
z.B. Notrufsäulen verwendet werden können.
[0011] So können sich die folgenden Vorteile zusätzlich ergeben:
i) Durch die Verfahrensschritte:
A in der Auswerteeinheit werden aus dem Lärmmuster (A1) mehrere Abtastwerte (A1')
generiert (31);
B aus den im Verfahrenschritt B generierten Abtastwerte (A1') werden Signale (S1,
S2, S3) erzeugt, die einen Pegel aus verschiedenen Frequenzbändern repräsentieren
(32);
C aus den im Verfahrensschritt B erzeugten Signalen (S1, S2, S3) werden durch eine
Analyse im Frequenzoder im Zeitbereich Merkmale (M1, M2, M3) generiert (33) ;
D aus den im Verfahrensschritt C generierten Merkmalen (M1, M2, M3) wird aufgrund
einer gespeicherten Zuordnung von Merkmalswertebereichen zu Verkehrszuständen (Z1,
Z2, Z3, Z4) ein Verkehrszustandsindikator ( Z(t) ) erzeugt (34);
werden keine Mikrofonarrays benötigt und das erfindungsgemässe monofonen Verfahrens
kann leicht auf einem Computer mit allenfalls zusätzlich vorgesehenen digitalen Signalprozessoren
implementiert werden und in ein Verkehrsleit- und/oder Verkehrsinformationssystem
eingebunden werden (Patentanspruch 2).
ii) Dadurch dass
im Verfahrensschritt C für drei im hörbaren Bereich liegende Frequenzbänder (F1, F2,
F3) ein zweites Merkmal (M2) generiert wird, das aus dem Quotienten der mittleren
Leistung im mittleren Band (F2) und der mittleren Leistung im unteren Band (F1) gebildet
wird;
erfordert die Generierung des zweiten Merkmals keine grosse Rechenkapazität (Patentanspruch
7).
iii) Dadurch dass
die Verkehrszustände (Z1, Z2, Z3, Z4) geordnet sind und dass aus den im Verfahrensschritt
B generierten Merkmalen (M1, M2, M3) zu einem unmittelbar vorangehend erzeugten Verkehrszustandsindikator
( Z(t) ) im Verfahrensschritt D nur ein benachbarter Verkehrszustandsindikator ( Z(t+Δt)
) erzeugt wird; ist das erfindungsgemässe Verfahren gegenüber akustischen Störeinflüssen
robust (Patentanspruch 9).
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigen:
Figur 1 Disposition an einer richtungsgetrennten Strasse mit einer Notrufsäule;
Figur 2 Vergrösserte Aufsicht einer Notrufsäule in der Disposition gemäss Figur 1;
Figur 3 Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens in der Uebersicht;
Figur 4 Funktionseinheiten zur Vorverarbeitung;
Figur 5 Signalfluss für die Merkmalsextraktion;
Figur 6 Zustandsdiagramm mit zulässigen Zustandsübergängen.
[0013] Der Beschreibung einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden die eingangs
genannten vier Verkehrszustände zugrundegelegt, die beispielhaft wie folgt quantifiziert
werden (die Abkürzung "Fz" steht für Fahrzeug):
| Symbol |
Bezeichnung |
Beschreibung, Quantifizierung |
| Z1 |
Sporadischer Verkehr |
Fluss J mit J < 15 [Fz/min] |
| Z2 |
Mässiger Verkehr |
15 < J < 35 [Fz/min] |
| Z3 |
Dichter Verkehr |
J > 35 [Fz/min] |
| Z4 |
Stau / "Stop and Go" |
Dichte D hoch [Fz/100 m] und v < 15 [km/h] |
| |
[0014] Die vom erfindungsgemässen Verfahren benutzte und in aller Regel bereits vorhandene
Infrastruktur ist in Figur 1 dargestellt. Längs einer Strasse sind in Abständen von
ca. 500 m bis etwa 2 km Notrufsäulen angeordnet, die ein von einer Zentrale wie z.B.
einer Polizeistation aktivierbares Mikrofon aufweisen. Diese Zentrale weist eine Auswerteeinheit
auf, die aufgrund von vorgegebenen Einstellungen oder bedarfsweise durch Eingriff
eines Beamten die in den Notrufsäulen enthaltenen Mikrofone aktiviert. Die Disposition
solcher Notrufsäulen ist meist individuell, d.h. der Abstand und die relative Lage
zu der wenigstens einen Fahrbahn ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und
je nach Land von gesetzlichen Vorgaben. Um keine Gefährdung von Personen zu provozieren,
ist meist direkt auf der Gegenseite ebenfalls an der gleichen Lage eine Notrufsäule
angeordnet (nicht dargestellt in Fig. 1). In der Disposition gemäss der Figur 1 ist
das Mikrofon in Fahrtrichtung r'' angeordnet, möglich ist auch eine Disposition des
Empfangskegels orthogonal zur Fahrbahn 2', 2'' oder auch gegen die Fahrtrichtung r'.
[0015] Die Mikrofone der einzelnen Notrufsäulen können von der erwähnten Zentrale aktiviert
bzw. deaktiviert werden. Für das erfindungsgemässe Verfahren ist in einer Ausführungsform
vorgesehen, dass eine zentrale Auswerteeinheit die verschiedenen Notrufsäulen bzw.
die darin enthaltenen Mikrofone aktiviert und während eines vorgängig konfigurierten,
d.h. einstellbaren Intervalls während einer ebenfalls einstellbaren Dauer aktiviert
und den Umgebungslärm aufnimmt und als ein sogenanntes Lärmmuster an die zentrale
Auswerteeinheit übermittelt. Selbstverständlich ist dadurch die Benutzung der Notrufsäule
durch eine Person in einem Notfall nicht beeinträchtigt. In einem solchen Fall würde
die Uebertragung der Lärmmuster abgebrochen und zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt
dann eine weitere Aktivierung des Mikrofons.
[0016] Fig. 3 zeigt in der Uebersicht die verschiedenen Verfahrensschritte des erfindungsgemässen
Verfahrens mit den in einer Auswerteeinheit implementierten Blöcken 31, 32, 33 und
34.
[0017] Der Umgebungslärms wird durch das in der Notrufsäule 3 enthaltene Mikrofon 6 aufgenommen.
Dieses Mikrofon 6 wird durch die erwähnte Auswerteeinheit aktiv geschaltet, beispielsweise
wird der Umgebungslärm periodisch während einem Intervall von z.B. 60 s durch das
Mikron aufgenommen und als Lärmmuster A1 (auch Frame genannt) an die Auswerteeinheit
übermittelt. Die Periodizität beträgt beispielsweise 15 Minuten. Im Block 31 als Teil
der Auswerteeinheit wird ein Lärmmuster A1 mit einer Frequenz von z.B. 8 kHz abgetastet
und dadurch Abtastwerte A1' generiert, die einzeln Abschnitte von 125 µs Dauer repräsentieren.
Diese Abtastwerte sind vorzugsweise in digitaler Form vorliegend mit einer Auflösung
von z.B. 16 Bit.
[0018] Im Block 32 erfolgt eine Vorverarbeitung der Abtastwerte, z.B. der vorstehend beschriebenen
60x8000 digitalen Abtastwerte A1', die ein Lärmmuster A1 von 1 Minute Dauer repräsentieren.
Die detaillierten Verfahrensschritte im Block 32 zeigt die Figur 4 mit den Verfahrensschritten
bzw. Einheiten 411 .. 434. Die Abtastwerte A1' werden je einem Tiefpass 411, einem
Bandpass 412 und einem Hochpass 413 zugeführt, deren Frequenzen folgende disjunkte
Bänder F1, F2 und F3 umfassen:
F1 Tiefpass : bis 200 Hz;
F2 Bandpass : 200 - 2000 Hz;
F3 Hochpass : 2000 - 4000 Hz.
[0019] Anschliessend werden die digitalen Audiosignale der vorgenannten drei Bänder in den
Einheiten 413, 423 und 433 einer Glättung ("Smoothing") unterzogen und durch eine
Unterabtastung in den Einheiten 414, 424 und 434 erfolgt eine Reduktion der Anzahl
Abtastwerte, ohne dass dadurch ein Informationsverlust eintritt, diese letzte Feststellung
ist auf das Shannon-Whittaker-Theorem gestützt. Die von den Einheiten 414, 424 und
434 erzeugten Signale werden mit S1, S2 und S3 bezeichnet, wobei das Signal S1 für
das Frequenzband bis 200 Hz steht und S2 und S3 entsprechend in der Ordnung für die
anderen beiden vorgenannten Frequenzbänder . Ein Signal Sx (x= 1, 2, 3) umfasst beispielsweise
60x8 bis 60x16 Abtastwerte, das im betreffenden Frequenzband eine Lärmmuster A1 von
1 Minute Dauer repräsentieren. Die Zahl 60 bezieht sich auf die Expansion von 1 s
auf eine Minute. Die Signale S1, S2, S3 selber repräsentieren einen Pegel, der dem
Schalldruck entspricht, wobei dieser bis auf eine Skalierung die Einheit [N/m
2] aufweist.
[0020] Im Block 33 erfolgt eine Merkmalsextraktion, die detaillierter in der Figur 5 mit
den Einheiten 51, 52, 53 dargestellt ist. In der Einheit 51 wird aus dem Signal S2
die Welligkeit der Leistung durch Differentiation nach der Zeit t bestimmt, wobei
von der Ableitung der Betrag gebildet wird. Ebenso wäre es auch möglich, anstelle
der Betragsbildung die Ableitung zu quadrieren. Die so ermittelte Welligkeit kann
als Merkmal M1 für die Verkehrszustände Z1 "mässiger Verkehr" und Z3 "Dichter Verkehr"
zur Unterscheidung des Zustands Z4 "Stau" verwendet werden. Die Signale S1 und S2
werden von der Einheit 52 einem spektralen Leistungsvergleich unterzogen: Aufgrund
von ausgedehnten Messungen hat sich gezeigt, dass der nachfolgend aufgeführte Quotient
im Verkehrszustand Z4 Stau einigermassen konstant ist und deshalb als Merkmal M2 für
den Verkehrszustand Z4 herangezogen werden kann:

[0021] Ebenfalls aufgrund von Messungen an einer Tunneleinfahrt hat sich gezeigt, dass der
Wert dieses Quotienten in einem resistent ist gegenüber Witterungseinflüssen wie z.B.
Regen und zwar solange, dass Geräusch des Regens einen bestimmten Anteil des von den
Fahrzeugen entstammenden Lärms nicht übersteigt.
[0022] Im Block 53 erfolgt aus dem Signal S3 eine Leistungsspitzenbestimmung. Das so gewonnene
Merkmal M3 ist geeignet für die Bestimmung der Verkehrszustände Z1, Z2 und Z3.
[0023] Die vorstehend definierten Merkmale werden der Einheit 34 - siehe dazu die Figur
3 - zugeführt zur Abbildung

Z(t) wird als Zustandsindikator bezeichnet und ordnet den im Block 33 ermittelten
Merkmalstrippeln {M1, M2, M3} einen Strassenverkehrszustand aus dem Bildbereich Z1,
Z2, Z3 Z4 zu. Diese Abbildung erfolgt aufgrund vorgängig gespeicherter Merkmalswerte
und Merkmalswertebereiche aus den jeweiligen Wertebereich von M1, M2 und M3 zu. Da
der Strassenverkehrszustand zwar diskret jedoch in der zeitlichen Abfolge geordnet
bzw. stetig ist, beinhaltet die vorgenannte Abbildung Z(t) eine Zustandsmaschine (auch
Zustandsautomat genannt) gemäss der Fig. 6. Dadurch wird erreicht, dass der Zustandsindikator
zeitlich hintereinander nur im Sinne der Ordnung benachbarte Zustände Z(t) und Z(t+Δt)
generiert. In diesem Kontext muss die vorgenannte Abbildung nach einer erfolgten Initialisierung
gesehen werden als:

[0024] Mit einem solchen Zustandsautomaten lässt sich die Robustheit des erfindungsgemässen
Verfahrens erheblich steigern, in dem Ausreisser den tatsächlichen Verkehrszustand
nicht falsch wiedergeben können.
[0025] Da mehrere Notrufsäulen längs einer Strasse hintereinander angeordnet sind, kann
die Robustheit weiter gesteigert werden, in dem allenfalls mit einer zeitlichen Verzögerung
die festgestellten Verkehrszustände analysiert werden, dabei ist einerseits der Fall
"Kollision" bei einem Auseinanderdriften von Verkehrszuständen zwischen zwei unmittelbar
benachbarten Erfassungspunkten direkt feststellbar. Andererseits ist im besonderen
bei den Zuständen Z1 und Z2 die zeitliche Verzögerung zwischen den beiden erwähnten
Erfassungspunkten analysierbar und gibt dadurch eine noch bessere Qualität der Erfassung
der Verkehrszustände.
[0026] Vorstehend ist eine zentrale Ausführungsform, d.h. Implementierung des erfindungsgemässen
Verfahrens beschrieben worden, bei dem die angegebene Werte als Beispiele anzusehen
sind, die insbesondere von der Art der Uebertragung und damit von der Bandbreite zwischen
Notrufsäule und Mikrofon abhängig sind. Um von dieser Bandbreite bzw. deren Beschränkung
unabhängig zu werden, ist das erfindungsgemässe Verfahren auch dezentral implementierbar,
das heisst, jede Notrufsäule weist direkt eine Auswerteeinheit der vorgenannten Art
auf und übermittelt den Verkehrszustandsindikator Z(t) an eine übergeordnete Ueberwachungsstelle.
[0027] Die Art der Merkmalsextraktion ist weder auf die drei angegebenen Frequenzbänder
F1, F2 und F3 noch auf die angegebene Welligkeitsbestimmung, den spektralen Leistungsvergleich
durch Quotientenbildung oder die Leistungsspitzenbestimmung beschränkt.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Mittelstreifen
- 2', 2''
- Fahrstreifen
- 3
- Notrufsäule
- 4
- Zugangsbereich zur Notrufsäule 3
- 5
- Fahrende Fahrzeuge
- 6
- in Notrufsäule eingelassenes Mikrofon 6
- 7
- Blinklicht
- 31
- Signalgewinnung und Signalwandlung
- 32
- Vorverarbeitung
- 33
- Merkmalsextraktion
- 34
- Klassierung der Merkmale und Zuordnung zu Verkehrzuständen
- 411
- Tiefpass
- 421
- Bandpass
- 431
- Hochpass
- 412, 422, 432
- Leistungsermittlung
- 413, 423, 433
- Glättung "Smoothing"
- 414, 424, 434
- Abtastwert-Reduktion
- 51
- Bestimmung der Welligkeit der Leistung
- 52
- Spektraler Leistungsvergleich
- 53
- Leistungsspitzenbestimmung
- A1
- Lärmmuster, Frame, Audiosignal analog
- A1'
- 60x8000 Abtastwerte von A1, Audiosignal digital
- d
- momentaner Weg des Schalls zum Mikrofon 6
- F1, F2, F3
- Disjunkte und geordnete Frequenzbänder
- M1, M2, M3
- aus den Signalen S1, S2, S3 extrahierte Merkmale
- r', r''
- für die Fahrstreifen 2', 2'' vorgesehene Fahrrichtungen
- S1, S2, S3
- Signal in verschiedenen Frequenzbändern
- Z (t)
- Verkehrszustandsindikator
- Z1, Z2, Z3, Z4
- Verkehrszustände, Ausprägungen von Z(t)
1. Verfahren zur Feststellung von Strassenverkehrszuständen, beim dem Umgebungslärm von
einem an einer Strasse (2', 2'') angeordneten Mikrofon (6) aufgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Umgebungslärm analysiert und vorgegebenen Verkehrszuständen (Z1, Z2, Z3, Z4)
zugeordnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Umgebungslärm von den Mikrofonen (6) als ein
Lärmmuster (A1) an eine Auswerteeinheit übertragen wird;
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
A in der Auswerteeinheit werden aus dem Lärmmuster (A1) mehrere Abtastwerte (A1')
generiert (31);
B aus den im Verfahrenschritt B generierten Abtastwerten (A1') werden Signale (S1,
S2, S3) erzeugt, die einen Pegel aus verschiedenen Frequenzbändern (F1, F2, F3) repräsentieren
(32);
C aus den im Verfahrensschritt B erzeugten Signalen (S1, S2, S3) werden durch eine Analyse im Frequenz- oder im Zeitbereich Merkmale (M1, M2, M3) generiert (33);
D aus den im Verfahrensschritt C generierten Merkmalen (M1, M2, M3) wird aufgrund
einer gespeicherten Zuordnung von Merkmalswertebereichen zu Verkehrszuständen (Z1,
Z2, Z3, Z4) ein Verkehrszustandsindikator ( Z(t) ) erzeugt (34).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Lärmmuster (A1) in einem einstellbaren Zeitintervall während einer einstellbaren
Dauer aus dem Umgebungslärm vom Mikrofon (6) aufgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Verfahrensschritt B ein erstes, zweites und drittes Signal (S1, S2, S3) generiert
wird, das je einem bestimmten Frequenzband des Lärmmusters (A1) entstammt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erstes Merkmal (M1) generiert wird, das die Welligkeit des im Verfahrensschritt
B generierten zweiten Signals (S2) repräsentiert.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Verfahrensschritt B die Signale (S1, S2, S3) die Leistung repräsentieren.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Verfahrensschritt C für drei im hörbaren Bereich liegende Frequenzbänder (F1, F2,
F3) ein zweites Merkmal (M2) generiert wird, das aus dem Quotienten der mittleren
Leistung im mittleren Band (F2) und der mittleren Leistung im unteren Band (F1) gebildet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Verfahrensschritt C ein drittes Merkmal (M3) generiert wird, das Leistungsspitzen
repräsentiert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verkehrszustände (Z1, Z2, Z3, Z4) geordnet sind und dass aus den im Verfahrensschritt
B generierten Merkmalen (M1, M2, M3) zu einem unmittelbar vorangehend erzeugten Verkehrszustandsindikator
( z(t) ) im Verfahrensschritt D nur ein benachbarter Verkehrszustandsindikator ( Z(t+Δt)
) erzeugt wird.