(19)
(11) EP 1 280 171 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.01.2003  Patentblatt  2003/05

(21) Anmeldenummer: 02015352.4

(22) Anmeldetag:  10.07.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01H 13/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.07.2001 DE 10136520

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Herrmann, Stephan
    46244 Bottrop (DE)
  • Trummer, Frank
    46282 Dorsten (DE)

   


(54) Tastaturmatte


(57) Zur Sicherstellung der Entformbarkeit von aus Gehäuseschalenhälften (3) bestehenden Gehäusen von Geräten mit einer Tastaturmatte (2), beispielsweise von Mobilteilen von Schnurlostelefonen oder von Mobiltelefonen, wird für die betreffenden Geräte eine Tastaturmatte (2) mit integrierten Abdichtrippen (10) vorgeschlagen. Die integrierten Abdichtrippen (10) ersetzen ansonsten an den Gehäuseschalenhälften (3) vorhandene Rippenteile (4), die auf die Tastaturmatte (2) drücken und dadurch eine Abdichtung zum Inneren des betreffenden Geräts bewirken. Durch den wenigstens teilweisen Wegfall der Rippenteile (4) an den Gehäuseschalenhälften (3) werden Schrägausstoßer (5) an der einen Gehäuseschalenhälfte (3), die Hinterschnitte (7) an der anderen Gehäuseschalenhälfte im montierten Zustand hintergreifen und so die Gehäuseschalenhälften (3) zusammenhalten, bei einer Entformung an einer Entformung nicht mehr gehindert. Die Abdichtung zum Gehäuseinneren ist aber nach wie vor gegeben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Tastaturmatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Tastaturmatten sind an sich bekannt. Beispielsweise werden Tastaturmatten beim Mobilteil eines Schnurlostelefons oder bei einem Mobiltelefon eingesetzt. Dabei sind im Gehäuse des Gerätes eine Vielzahl von Rippenteilen integriert, die auf die Tastaturmatte drücken. Der Druck verhindert, dass insbesondere durch die Tastatur-Durchbrüche beispielsweise Staub, 1 oder Fett in das Gehäuseinnere gelangt.

[0003] Die Gehäusen der Geräte sind aus zwei Gehäuseschalenhälften gefertigt, von denen die eine Gehäuseschalenhälfte Schrägausstoßer und die andere Gehäuseschalenhälfte Hinterschnitte hat. Im montierten Zustand der beiden Gehäuseschalenhälften hintergreifen die Schrägausstoßer mit einem Rasthaken-förmigen Gebilde die Hinterschnitte an der anderen Gehäuseschalenhälfte und es kommt so zu einem Zusammenhalt der beiden Gehäuseschalenhälften. Zum Lösen der beiden Gehäuseschalenhälften müssen die Schrägausstoßer so weit zurück bewegt werden, das heißt entformt werden, dass sich die Rasthaken-förmigen Gebilden der Schrägausstoßer von den Hinterschnitten an der anderen Gehäuseschalenhälfte lösen. Hierfür sind Mindestwege für die Bewegung der Schrägausstoßer im Gehäuse notwendig, die frei gehalten werden müssen.

[0004] Da die Geräte immer kleiner werden wird es immer schwieriger, die Freiräume für die Schrägausstoßer im Gehäuse bereit zu stellen. Einerseits stellen die Freiräume die meiste Zeit einen ungenutzten Raum dar, der verhindert, dass die betreffenden Geräte noch kleiner gemacht werden können. Andererseits wird versucht, die Freiräume maximal klein zu machen mit der Folge, dass die Schrägausstoßer beim Entformen an Kanten innerhalb des Gehäuses stoßen und so nicht vollständig entformt werden können. Die Gehäuseschalenhälften bleiben dann wenigstens an Teilstellen miteinander verhakt.

[0005] Kanten, an denen die Schrägausstoßer hängen bleiben können, haben insbesondere die zu Abdichtzwecken an den Gehäuseschalenhälften vorgesehenen Rippenteile, die oft in der Nähe der Schrägausstoßer positioniert sind.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, technische Maßnahmen anzugeben, durch die die Entformbarkeit von Gehäuseschalenhälften trotz zunehmend kleiner werdenden Gehäuseabmessungen gewährleistet ist.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Tastaturmatte gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.

[0008] Danach weist die Tastaturmatte integrierte Abdichtrippen auf, durch die eine abdichtende Wirkung entsprechend der abdichtenden Wirkung der Rippenteile an den Gehäuseschalenhälften an Stelle der Rippenteile an den Gehäuseschalenhälften erzielt wird. Dabei müssen die Rippenteile nicht stets vollständig durch integrierte Abdichtrippen ersetzt sein. Denkbar ist, die Rippenteile auch nur an entscheidenden Teilstellen der Abdichtung durch integrierte Abdichtrippen der Tastaturmatte zu ersetzen.

[0009] Dadurch, dass die abdichtende Wirkung durch die in der Tastaturmatte integrierten Abdichtrippen erzielt wird, können die Rippenteile an den Gehäuseschalenhälften für die Abdichtung entfallen. Damit steht innerhalb des Gehäuses ein weitaus größerer Freiraum zur Verfügung, der insbesondere auch dazu genutzt werden kann, dass die Schrägausstoßer genügend Freiraum für die Entformung haben. Durch den erweiterten Freiraum ist es weiter möglich, zusätzliche Verrastungen vorzusehen. Dabei ist auch eine Verrastung für eine Flachbaugruppe möglich, die in einem betreffenden Gerät, beispielsweise dem Mobilteil eines Schnurlostelefons oder eines Mobiltelefons, angeordnet ist.

[0010] Die Abdichtung erfolgt durch die eine Gehäuseschalenhälfte, beispielsweise der oberen Gehäuseschalenhälfte eines Geräts, in dem diese Gehäuseschalenhälfte auf die Abdichtrippen der Tastaturmatte drückt. Dabei kann eine Ausgestaltung der Abdichtung in der Weise vorgesehen sein, dass die betreffende Gehäuseschalenhälfte den Rand der Tastaturmatte an die andere Gehäuseschalenhälfte drückt. Die Anpresskraft muss dann nicht komplett von der vorhandenen Flachbaugruppe, auf der die Tastaturmatte beispielsweise angeordnet ist, erzeugt werden. Eine solche Flachbaugruppe ist damit deutlich entlastet. Sie kann daher mit den entsprechenden Vorteilen wie beispielsweise geringere Kosten und geringeres Gewicht dünner gefertigt werden. Außerdem verbiegt sich die Flachbaugruppe deutlich weniger.

[0011] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand eines Unteranspruchs.

[0012] Danach sind bei der Tastaturmatte wenigstens im wesentlichen nur im Bereich von Schrägausstoßern integrierte Abdichtrippen vorgesehen. Vorteilhaft hierbei ist, dass die Gehäuseschalenhälften in ihrer Versteifung, zu der die Rippenteile auch beitragen, nur unwesentlich verändert wird.

[0013] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1
eine erste, den Stand der Technik repräsentierende Ansichtssammlung mit einer Schnittansicht bezüglich einer Tastaturmatte, der eine Gehäuseschalenhälfte mit Rippenteilen zu Abdichtzwecken zugeordnet ist, mit einer perspektivischen Innenansicht in eine Gehäuseschalenhälfte mit zu Abdichtzwecken vorgesehenen Rippenteilen, und mit einer Draufsicht auf eine herkömmliche Tastaturmatte,
Figur 2
zwei den Stand der Technik repräsentierende Detail-ansichten bezüglich der Anordnung von Rippenteilen gemäß der Figur 1 und Schrägausstoßern, und
Figur 3
eine zweite, die Erfindung repräsentierende Ansichtssammlung mit einer Schnittansicht bezüglich einer erfindungsgemäßen Tastaturmatte, der eine Gehäuseschalenhälfte ohne Rippenteile zugeordnet ist, mit einer perspektivischen Innenansicht in eine Gehäuseschalenhälfte zum Teil ohne Rippenteile zu Abdichtzwecken, und einer Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Tastaturmatte.


[0014] Die Figuren 1 bis 3 beziehen sich auf ein Mobilteil eines Schnurlostelefons, von dem nur die für die Beschreibung der Erfindung benötigten Teile gezeigt sind.

[0015] In der Figur 1 ist in einem ersten Abschnitt in einer Schnittdarstellung eine prinzipielle Flachbaugruppe 1 dargestellt, die die Trägerin unter anderem für die Elemente zur Bildung einer Tasteneinheit des Mobilteils ist. Diese Elemente sind jedoch nicht näher dargestellt.

[0016] Auf der Flachbaugruppe 1 ist eine Tastaturmatte 2 angeordnet, von der einige Tastenstößel zu sehen sind. Zwischen den Tastenstößeln sind die Streben einer Gehäuseschalenhälfte 3 angeordnet, die im montierten Zustand der Gehäuseschalenhälfte 3 auf zugeordnete Stellen auf der Tastaturmatte 2 drücken und dadurch eine Abdichtung im gezeigten Fall rund um die Tastenstößel der Tastenmatte 2 bewirken. Dazu weisen die Streben der Gehäuseschalenhälfte 3 unterhalb der Streben Rippenteile 4 auf, die den Druck auf die Tastaturmatte 2 ausführen.

[0017] Zur Verdeutlichung sind in einem zweiten Abschnitt der Figur 1, der eine perspektivische Innenansicht der beim vorherigen Abschnitt angesprochenen Gehäuseschalenhälfte 3 zeigt, einige wenige Rippenteile 4 näher markiert. Einige dieser Rippenteile 4 sind im Bereich von Schrägausstoßern 5 angeordnet.

[0018] In einem dritten Abschnitt der Figur 1 ist in einer Draufsicht eine im Zusammenhang mit dem ersten Abschnitt angesprochene Tastaturmatte 2 gezeigt.

[0019] Mit Hilfe der Figur 2 soll zumindest dem Prinzip nach die Problematik aufgezeigt werden, die bezüglich der gegenseitigen Anordnung von Schrägausstoßern 5 und Rippenteilen 4 besteht.

[0020] In der Figur 2 sind zwei Detailansichten gezeigt, von denen die zweite Detailansicht eine Detailansicht der ersten ist.

[0021] In der ersten Detailansicht der Figur 2, die gegenüber dem ersten Abschnitt der Figur 1 in gestürzter Weise gezeichnet ist, ist nochmals die Flachbaugruppe 1 mit jetzt näher dargestellten Druckelementen für die Realisierung einer Tastatur zu sehen. Auf der Flachbaugruppe 1 ist die Tastaturmatte 2 angeordnet, auf der wiederum eine obere Gehäuseschalenhälfte 3 eines zugehörigen Gehäuses angeordnet ist. In dieser Ansicht ist kein Schrägausstoßer 5 eingezeichnet, dessen normale Entformrichtung durch einen Pfeil 6 dargestellt ist. Zur Entformung wäre der Schrägausstoßer 5 soweit in Richtung Flachbaugruppe 1 zu bewegen, dass ein Hinterschnitt 7 von einem Rasthaken-förmigen Gebilde 8 am Schrägausstoßer 5 freigegeben wird.

[0022] In der zweiten Detailansicht ist der Schrägausstoßer 5 näher dargestellt, der zu der einen Gehäuseschalenhälfte eines Gehäuses gehört. Weiter ist in dieser Detailansicht der Hinterschnitt 7 gezeigt, der zu der anderen Gehäuseschalenhälfte des Gehäuses gehört. Außerdem ist das Rasthaken-förmige Gebilde 8 am Schrägausstoßer 5 dargestellt. Schließlich ist die Bewegungsrichtung des Schrägausstoßers 5 beim Entformen gezeigt, die mit einem Pfeil 9 gekennzeichnet ist.

[0023] Wie in der zweiten Detailansicht durch einen Blitz-förmigen Pfeil angedeutete, stellt das im Bereich von dem Schrägausstoßer 5 zu Dichtzwecken angeordnete Rippenteil 4 eine Kante für den Schrägausstoßer 5 dar, an der der Schrägausstoßer 5 beim Entformen, wie dargestellt, hängen bleibt. In diesem Fall lässt sich der Schrägausstoßer 5 nicht vollständig entformen. Die betreffenden Gehäuseschalenhälften 3 bleiben daher an dieser Stelle zusammen.

[0024] Die Figur 3 stellt im Prinzip den Sachverhalt gemäß der Figur 1 noch einmal dar. Der Unterschied besteht darin, dass die Gehäuseschalenhälfte 3 in der Schnittdarstellung keine Rippenteile 4 aufweist. Stattdessen weist die Tastaturmatte 2 an den betreffenden Stellen integrierte Abdichtrippen 10 auf.

[0025] In der zugehörigen perspektivischen Innenansicht der Gehäuseschalenhälfte 3 sind die Rippenteile 4 nur in den Bereichen der Schrägausstoßer 5 bzw. der Hinterschnitte 7 weggelassen worden. Eine dazugehörige Tastaturmatte 2 ist in dem dritten Abschnitt der Figur 3 gezeigt. Die zugehörige Tastaturmatte 2 weist deshalb an den entsprechenden Stellen und nur an den entsprechenden Stellen integrierte Abdichtrippen 10 auf. Die Abdichtrippen 10 bewerkstelligen an Stelle der Rippenteile 4 an den Gehäuseschalenhälften 3 die Abdichtung in das Gehäuseinnere des betreffenden Gerätes.

[0026] Wie insbesondere der perspektivischen Innenansicht der Figur 3 entnommen werden kann, in den Bereichen der Schrägausstoßer 5 damit ein vergrößerter Freiraum geschaffen, durch den es den Schrägausstoßern 5 ermöglicht ist, im entsprechenden Bedarfsfall vollständig und sicher zu entformen.


Ansprüche

1. Tastaturmatte (2) für Tastaturmatten (2) aufweisende Geräte mit zum Gehäuseinneren abdichtenden Gehäusen bestehend aus Gehäuseschalenhälften (3), von denen die eine Gehäuseschalenhälfte (3) Schrägausstoßer (5) und die andere Gehäuseschalenhälfte (3) Hinterschnitte (7) hat, die von den Schrägausstoßern (5) im montierten Zustand der Gehäuseschalenhälften (3) hintergriffen werden und beim Entformen der Gehäuseschalenhälften (3) so weit zurück bewegt werden, bis sich die Hintergriffe an den Hinterschnitten (7) lösen, dadurch gekennzeichnet, dass die Tastaturmatte (2) integrierte Abdichtrippen (10) aufweist, durch die die abdichtende Wirkung zum Gehäuseinneren eines Gehäuses wenigstens an Teilstellen der Abdichtung bewirkt wird.
 
2. Tastaturmatte gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die integrierten Abdichtrippen wenigstens im wesentlichen nur im Bereich von Schrägausstoßern vorgesehen sind.
 




Zeichnung