[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines einteiligen Pressfittings
aus Metall, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Pressfittings für Sanitär und Heizung aus Kohlenstoffstahl oder hochlegiertem Stahl
sowie aus Kupfer sind bekannt (siehe Prospekte: mapress mannesmann pressfitting-system,
Lieferprogramm Sanitär Heizung, September 1998 sowie mapress KUPFER, 03/1999). Der
Pressfitting, der vorzugsweise als Muffe, Bogen, T-Stück oder Reduzierstück ausgebildet
ist, wird wegen der hohen Anforderung bezüglich der Oberfläche und der Abmessungstoleranz
aus einem Abschnitt eines speziell hergestellten Rohres unter Anwendung mehrerer Umformschritte
gewonnen. Das Ausgangsrohr ist überwiegend ein längsnahtgeschweißtes Rohr, das enge
Toleranzen und eine hohe Oberflächengüte aufweist. In Sonderfällen kann das Ausgangsrohr
auch nahtlos sein, wobei die Wanddickenschwankungen größer sind als beim längsnahtgeschweißten
Rohr. Das Ausgangsrohr wird in Abschnitte zerteilt und die Enden bearbeitet. Durch
die Anwendung mehrerer Umformschritte, z. B. Einziehen, Bördeln, Drücken wird die
endgültige Kontur und Abmessung erzeugt. Da das Ausgangsprodukt schon relativ hochwertig
ist, ist auch der daraus hergestellte Pressfitting relativ teuer.
[0003] Alternativ zu diesem bekannten Verfahren ist bereits vorgeschlagen worden (DE 39
19 496 C1), dass der den Typ des Fittings charakterisierende Bereich als ein aus einem
metallischen Werkstoff hergestellter gegossener Grundkörper ausgebildet ist, der mit
einem aus Blech hergestellten standardisierten Anschlusselement verbunden ist. Die
Verbindung kann wahlweise über Schweißen, Löten oder Kleben erfolgen. Nachteilig bei
diesem Verfahren ist der Aufwand für die separate Herstellung des Anschlusselementes,
der Aufwand für die Verbindungstechnik selbst und die Kontrolle der Verbindungsnaht.
[0004] Bei einer weiteren Lösung (DE 100 29 479 A1) wird vorgeschlagen als Ausgangsmaterial
einen Voll- oder Hohlstab zu erzeugen und diesen spanabhebend zu bearbeiten. Wahlweise
kann der Voll- oder Hohlstab durch Stranggießen, Strangpressen oder Schmieden erzeugt
werden. Altemativ ist auch vorgeschlagen worden (DE 295 04 502 U1, DE 199 01 990 A1)
den Fitting aus Temperguss oder Edelstahlfeinguss herzustellen. Die letztgenannte
Gussvariante hat den Nachteil, dass die Wanddicke wegen der niedrigeren Streckgrenze
größer gewählt werden muss und dadurch die Verpressbarkeit erschwert wird. Zur Abhilfe
dieses Problems ist darüber hinaus vorgeschlagen worden (EP 0 343 395 B1) den Verpressbereich
mechanisch zu bearbeiten, was aufwendig und teuer ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines einteiligen Pressfittings
aus Metall anzugeben, das unter Beibehaltung einer guten Verpressbarkeit kostengünstiger
im Vergleich zu den bekannten Verfahren ist.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff in Verbindung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand
von Unteransprüchen.
[0007] Nach der Lehre der Erfindung wird unter Wegfall der Rohrherstellung, Aufteilung in
einzelne Abschnitte und Endenbearbeitung vom Band ein Stück abgetrennt oder heraus
gearbeitet und mittels Tiefziehen ein Blechnapfkörper hergestellt. Dieser wird über
mehrere Umformschritte und mindestens einem Abtrennschnitt zum vorgegebenen einteiligen
Pressfitting umgeformt.
[0008] Der Vorteil der vorgeschlagenen Verfahrensweise ist darin zu sehen, dass bei einem
vergleichbaren Umfang der Kaltumformung einmal in bekannter Weise ausgehend von einem
Rohrabschnitt und andererseits erfindungsgemäß ausgehend von einem tiefgezogenen Blechnapfkörper
der nicht unerhebliche Aufwand um aus einem Band ein längsnahtgeschweißtes Rohr zu
erzeugen, dieses in Abschnitte aufzuteilen und die Enden zu bearbeiten beim erfindungsgemäßen
Verfahren entfällt und damit kostengünstiger ist.
[0009] Die gute Verpressbarkeit eines aus Blech hergestellten Pressfittings bleibt beim
erfindungsgemäßen Verfahren erhalten. Von weiterem Vorteil ist, dass mit dem vorgeschlagenen
Verfahren auch rotationssymmetrische Sonderpressfittings, wie z. B. Übergangsstück
mit Außengewinde, kostengünstiger und einteilig hergestellt werden können.
[0010] Für einen solchen Sonderpressfitting wird im Zuge der Umformung ein, eine formschlüssige
Kontur aufweisender, Abschnitt angepresst und der Gewindeabschnitt einrolliert. Die
formschlüssige Kontur kann ein Vierkant oder ein Sechskant sein, um einen Flachschlüssel
zum Gegenhalten ansetzen zu können.
[0011] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahrensweise besteht darin, dass der
einteilige Pressfitting aus einem nahtlosen Vormaterial hergestellt wird. Es ist keine
Schweißnaht als potentielle Schwachstelle vorhanden. Typische Schwachstellen einer
Schweißnahtverbindung sind der Kantenversatz, die ungleichmäßige bzw. unzureichende
Abschabung der Nahtüberhöhung und Bindungsfehler.
[0012] Insbesondere der Kantenversatz und die unzureichende Abschabung der Nahtüberhöhung
beeinträchtigen die plastische Umformung von geschweißten Rohrabschnitten zum Pressfrtting.
[0013] Alle diese genannten Nachteile entfallen bei der vorgeschlagenen Verfahrensweise.
[0014] In
Figur 1 sind in Teilbildem
a bis
f die wesentlichen Arbeitsschritte zur Herstellung einer Muffe dargestellt.
[0015] Teilbild a zeigt das Ausgangsband 1, dessen Dicke 2 in etwa der späteren Dicke 3
des zu erzeugenden Körpers entspricht. Von diesem Ausgangsband 1 wird in einem Stanzverfahren
eine Ronde 4 ausgearbeitet (Teilbild
b). In einer hier nicht dargestellten Presse wird in einem Tiefziehverfahren die Ronde
4 in einen Blechnapfkörper 5 umgeformt (Teilbild
c). Falls erforderlich wird der oftmals nicht ebene Stirnseitenbereich 6 durch einen
Abtrennschnitt begradigt. In weiteren Umformschritten erfolgt die Anformung des Wulstbereiches
7 an der geschlossenen Seite des Blechnapfkörpers 5 (Teilbild
d). Teilbild
e zeigt die Anformung einer Sicke 8 im mittleren Bereich und die Anformung des zweiten
Übergangsbereiches 7' am offenen Ende. In einem letzten Arbeitsschritt (Teilbild
f) wird eine Öffnung 9 am geschlossenen Ende ausgestanzt. Nicht dargestellt ist die
am Ende der Kaltumformung erforderliche Wärmebehandlung, meist ein rekristallisierendes
Glühen, um die inneren Spannungen zu eliminieren.
[0016] Figur 2 a, b zeigt einen einteiligen Sonderpressfrtting, hier ein Übergangsstück 10 mit Au-ßengewinde.
Im Unterschied zum bekannten Stand der Technik wird dieses Übergangsstück 10 über
Tiefziehtechnik und weitere Umformschritte einteilig aus einem ebenen Blechstück hergestellt.
Um einen Flachschlüssel zum Gegenhalten ansetzen zu können ist neben dem Gewindeabschnitt
11 ein eine formschlüssige Kontur aufweisender Abschnitt 12, hier in Form eines innenliegenden
Sechskants, angeformt. Der rechte Bereich des Übergangsstückes 10 ist in bekannter
Weise als verpressbares Anschlusselement 13 ausgebildet.
Bezugszeichenliste
[0017]
| Nr. |
Bezeichnung |
| 1 |
Ausgangsband |
| 2 |
Dicke Ausgangsband |
| 3 |
Dicke Körper |
| 4 |
Ronde |
| 5 |
Blechnapfkörper |
| 6 |
Stirnseitenbereich |
| 7,7' |
Wulstbereich |
| 8 |
Sicke |
| 9 |
Öffnung |
| 10 |
Übergangsstück |
| 11 |
Gewindeabschnitt |
| 12 |
Abschnitt mit formschlüssiger Kontur |
| 13 |
verpressbares Anschlusselement |
1. Verfahren zur Herstellung eines einteiligen Pressfittings aus Metall, bestehend aus
einem Grundkörper und mindestens einem verpressbaren Anschlusselement, bei dem ausgehend
von einem Band zunächst ein längsnahtgeschweißtes Rohr erzeugt wird, das in einem
weiteren Schritt in einzelne Abschnitte aufgeteilt wird und deren Enden bearbeitet
werden und dieser Rohrabschnitt abschließend über eine Vielzahl einzelner Umformschritte
in einen einteiligen Pressfrtting mit der vorgegebenen Kontur und Abmessung umgeformt
wird
dadurch gekennzeichnet,
dass unter Wegfall der Rohrherstellung, Aufteilung und Endenbearbeitung vom Band (1) ein
Stück abgetrennt oder heraus gearbeitet wird und mittels Tiefziehen ein Blechnapfkörper
(5) hergestellt wird, der über mehrere Umformschritte und mindestens einem Abtrennschnitt
zum vorgegebenen einteiligen Pressfitting umgeformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Ronde (4) vom Band (1) ausgestanzt wird und das Abtrennen als Stanzen oder als
Ablängen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2
dadurch gekennzeichnet,
dass in Abhängigkeit vom verwendeten Werkstoff der Pressfitting einer Wärmebehandlung
unterzogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wärmebehandlung ein rekristallisierendes Glühen ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Endbereich des Pressfittings (10) ein Gewindeabschnitt (11) angeformt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zum Gewindeabschnitt (11) ein, eine formschlüssige Kontur aufweisender,
Abschnitt (12) angeformt wird.