[0001] Die Erfindung betrifft einen Bohrhammer oder Meißelhammer mit den Merkmalen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bohrhammer oder Meißelhammer zum Bohren in Stein oder Beton sowie zum Ausführen von
Meißelarbeiten weisen eine Werkzeugspindel zur Aufnahme eines Bohrers, eines Meißels
oder ähnlicher Werkzeuge auf. Das längsverschieblich gelagerte Werkzeug ist dabei
über ein Schlagwerk mit Schlägen in seiner Längsrichtung beaufschlagbar, wodurch mit
dem eingesetzten Werkzeug eine Meißelwirkung erzielt wird. Ein im Regelfall zu- bzw.
abschaltbar ausgeführter Drehantrieb ist für die Erzeugung einer Drehbewegung der
Werkzeugspindel in Kombination mit dem Schlagwerk zur Ausführung von Bohrarbeiten
vorgesehen. Das Schlagwerk und der Drehantrieb sind typischerweise durch einen gemeinsamen
Antriebsmotor angetrieben.
[0003] Insbesondere bei einem Bohrhammer für den professionellen Einsatz, beispielsweise
bei einer schweren Ausführung der 10kg-Klasse, umfaßt das Schlagwerk einen Kurbeltrieb
mit einer Kurbelwelle und einem Pleuel. Das Pleuel wirkt beispielsweise über eine
Feder und insbesondere mittels eines Kolbens auf pneumatischem Wege auf die Werkzeugspindel.
[0004] In üblichen Ausführungsformen ist der Kurbeltrieb über ein Stirnradgetriebe angetrieben,
wobei wegen der hohen mechanischen Belastung durch das Schlagwerk eine aufwendige
Lagerung des Kurbeltriebes erforderlich ist. Eine Kombination von Radial- und Axiallagern
ist zur Aufnahme der auftretenden Kräfte sowie zur Fixierung der einzelnen Teile in
ihrer vorgegebenen Position vorgesehen. Entsprechende Lagersitze und/oder Lagerböcke
halten dabei die einzelnen Lager. Die hohe Zahl der Einzelteile ist kostenintensiv.
Die Montage ist aufwendig, wobei vor dem Abschluß der vollständigen Montage die Einzelteile
nicht fixiert sind und beispielsweise bei Wartungsarbeiten herausfallen können.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bohrhammer bereitzustellen, der im
Bereich seines Getriebes einen verringerten Montageund Wartungsaufwand erfordert.
[0006] Die Aufgabe wird durch einen Bohrhammer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Dazu wird vorgeschlagen, den Antrieb für das Schlagwerk in Form eines Zahnradpaares
auszubilden, welches aus einem an der Kurbelradnabe festgelegten Kegelrad und einem
in das Kegelrad eingreifenden Kegelritzel besteht, deren Drehachsen in einem Winkel,
insbesondere in einem etwa rechten Winkel zueinander stehen. Dabei ist das Kurbelrad
mittels eines radialen Wellenlagers längsverschieblich fliegend gelagert. Die Längsverschieblichkeit
des Kurbelrades ist in einer Richtung durch ein Axiallager und in der entgegengesetzten
Richtung durch das Kegelritzel begrenzt. Die fliegende Lagerung führt zu einer einfachen
Montierbarkeit durch Aufstecken des Kurbelrades auf die Lagerung. Insbesondere in
Verbindung mit dem direkt auf der Antriebswelle des Antriebsmotors sitzenden Kegelritzel
erfolgt die abschließende Festlegung des Kurbelrades durch Montage des Antriebsmotors.
Dessen Kegelritzel wirkt dabei als Axiallager und als Sicherung gegen axiales Herausrutschen
des Kurbelrades. Auf den Zusatzaufwand einer weiteren axialen Lagerung oder einer
Rutschsicherung kann verzichtet werden.
[0008] Durch die winklige Anordnung der Drehachsen von Kegelritzel und Kurbelrad zueinander
ist konstruktiv ein weiter Bereich von gewünschten Untersetzungen realisierbar, wobei
durch die winklige Anordnung der Drehachsen eine kompakte, schlanke Bauform des Getriebes
ermöglicht ist. Dabei sind zur Verringerung des Fertigungsaufwandes das Kegelrad und
die Kurbelradnabe als zwei getrennte Bauteile ausgebildet, wobei das Kegelrad an der
Kurbelradnabe festgelegt und insbesondere festgelötet ist. Das Kegelritzel liegt zweckmäßig
direkt auf der Antriebswelle des Antriebsmotors und greift direkt in das Kegelrad
ein. Insbesondere ist zur Vereinfachung der Fertigung das Kegelritzel einteilig mit
der Antriebswelle ausgebildet. Dadurch ist die Anzahl der Getriebeteile klein gehalten.
Die genannte Bauform trägt zur kompakten und leichten Ausbildung des Bohrhammers bei.
[0009] Das radiale Wellenlager umfaßt zweckmäßig ein Nadellager und ist insbesondere als
ein Paar von Nadellagern ausgebildet. Dadurch ist eine hohe Lagertragfähigkeit bei
geringem Bauvolumen insbesondere zur Aufnahme der Schlagbelastungen aus dem Schlagwerk
gegeben. Unter Last weisen Nadellager eine geringe elastische Verformung auf, wodurch
Rückwirkungen auf die gegenseitige Ausrichtung der Zahnräder im Antrieb vermieden
sind. Durch die paarweise Anordnung von zwei Nadellagern ist neben einer hohen radialen
Steifigkeit auch eine hohe Steifigkeit in Kipprichtung gegeben.
[0010] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Kurbelrad mittels des radialen Wellenlagers
um einen insbesondere hohl ausgeführten, gehäusefesten Stehbolzen drehbar gelagert.
Dadurch kann das Wellenlager innenseits des Kurbelrades im Bereich des Antriebes,
des Abtriebes und des Kurbeltriebes angeordnet sein. Die Lagerung weist dabei gegenüber
den einwirkenden Kräften zumindest näherungsweise keine Exzentrizität auf, wodurch
die Lagerkräfte und die auftretenden Verformungen minimiert sind. Bei einer hohlen
Ausführung des Stehbolzens ist ein günstiges Verhältnis von Gewicht zur Festigkeit
und Steifigkeit erzielbar. Bei einer Ausführung des Getriebegehäuses aus Leichtmetall,
insbesondere aus Aluminium, ist vorteilhaft eine eingegossene Stahlbuchse zur Aufnahme
des Stehbolzens vorgesehen. Der Leichtmetallguß des Getriebegehäuses führt zu einer
hohen Steifigkeit und Unempfindlichkeit gegen Stöße, wobei die eingegossene Stahlbuchse
die konzentrierte Lagerkraft im Stehbolzen unter Vermeidung von Spannungsspitzen flächig
in das Leichtmetallgehäuse einleitet. Das Eingießen der Stahlbuchse führt neben einer
einfachen Fertigung auch zu einer zuverlässigen Kraft- und Wärmeübertragung. Der Stehbolzen
ist mit geringem Aufwand beispielsweise durch Einpressen in der Stahlbuchse festlegbar.
[0011] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist der Durchmesser des gehäusefesten Stehbolzens
im Bereich des radialen Wellenlagers kleiner als der Außendurchmesser der eingegossenen
Buchse. Dadurch sind einerseits insbesondere in einem Kunststoffgetriebegehäuse die
auftretenden Kräfte gering. Andererseits bildet die eingegossene Buchse einen Absatz,
der als Axialgleitlager oder zur Unterstützung eines separaten Axiallagers dienen
kann. In einer vorteilhaften Variante ist der Stehbolzen direkt in das Getriebegehäuse
eingepreßt, wobei der Durchmesser des Stehbolzens im Bereich des radialen Wellenlagers
kleiner ist als im Getriebegehäusebereich. Der dickere Bereich des Stehbolzens zur
Einpressung in das Getriebegehäuse nimmt dabei in einteiliger Ausbildung die Funktion
der Stahlbuchse war. Zusätzlich ist eine Verringerung der Einzelteile gegeben und
eine Vereinfachung der Montage ermöglicht.
[0012] In einer zweckmäßigen Weiterbildung wird der Kraftfluß im Bohrhammer vom Antriebsmotor
über den Kurbeltrieb des Schlagwerkes in den Drehantrieb geführt. Dazu ist im Bereich
der Kurbelradnabe ein Abtrieb vorgesehen, über den die Kurbelradnabe auf die Werkzeugspindel
zur Erzeugung der Drehbewegung wirkt. Die Kurbelradnabe ist dadurch ein Multifunktionsteil,
in dem sich der Kraftfluß in Richtung des Schlagwerkes und des Drehantriebes verzweigt.
Dieses Multifunktionsteil kann als Einheit hergestellt und montiert werden. Der Kurbeltrieb
des Schlagwerkes und der Drehantrieb der Werkzeugspindel können unabhängig vom Antriebsmotor
montiert und in Wirkverbindung zueinander gebracht werden. Bei Wartungsarbeiten kann
der Antriebsmotor als Einheit demontiert werden. Bei dem weiterhin im Eingriff mit
dem Drehantrieb stehenden Kurbeltrieb kann manuell eine Funktionskontrolle durchgeführt
werden.
[0013] Der Abtrieb ist dabei bezogen auf den Kurbelzapfen des Kurbeltriebes in Richtung
seiner Drehachse auf der gleichen Seite der Kurbelradnabe angeordnet wie der Antrieb.
Dies erlaubt eine einfach ausgestaltete, bezogen auf das Pleuel einseitige Lagerung
der Kurbelradnabe, wobei die Kurbelradnabe zusammen mit der Lagerung ohne Berücksichtigung
eines Pleuels oder einer Kulissensteuerung montiert werden kann. Auf den konstruktiven
Zusatzaufwand einer beidseitig des Pleuels angeordneten Lagerung mit einem zusätzlichen
Lagerbock ist dadurch verzichtet.
[0014] Der Antriebsmotor wirkt auf direktem Wege nur auf die Kurbelradnabe, wobei die erforderlichen
Toleranzen im entsprechenden Antrieb mit geringem Aufwand einhaltbar sind. Die Toleranzunempfindlichkeit
führt neben einer kostengünstigen Herstellbarkeit auch zu einer entsprechenden Langlebigkeit.
[0015] Der Abtrieb im Bereich der Kurbelradnabe ist zweckmäßig durch ein weiteres Zahnradpaar
mit zwei insbesondere als Stirnräder ausgebildeten Zahnrädern gebildet. Bei einer
Ausbildung des Zahnradpaares als ein Paar von Stirnrädern ergibt sich eine einfache,
kostengünstige Fertigung, wobei das Zahnradpaar eine hohe Tragfähigkeit und eine geringe
Toleranzunempfindlichkeit aufweist. Das am Kurbelrad liegende Zahnrad des zweiten
Zahnradpaares ist dabei zweckmäßig einteilig mit der Kurbelradnabe ausgebildet, wodurch
neben verringertem Fertigungsaufwand eine hohe Kraftübertragung von der Kurbelradnabe
auf das Zahnrad selbst bei kleinen Baumaßen möglich ist.
[0016] In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist zwischen dem Abtrieb und der Werkzeugspindel
eine Zwischenwelle vorgesehen, an der das zweite Zahnrad des Zahnradpaares vom Abtrieb
vorgesehen ist. Durch die Anordnung einer Zwischenwelle kann eine starke Drehzahluntersetzung
der Werkzeugspindel konstruktiv vorgegeben werden, wodurch relativ zur Spindeldrehzahl
eine hohe Schlagfrequenz des Schlagwerkes einstellbar ist. Dadurch ist eine hohe Bohrleistung
bei geringem Werkzeugverschleiß ermöglicht. Die Anordnung einer Zwischenwelle in Verbindung
mit einer starken Untersetzung erlaubt die Wahl von Zahnpaarungen in einem geometrisch
günstigen Bereich. Die Zwischenwelle umfaßt zweckmäßig eine drehmomentbegrenzende
Sicherheitskupplung, über die das entsprechende Zahnrad angebunden ist. Die Sicherheitskupplung
im Bereich der Zwischenwelle erfordert keinen zusätzlichen Bauraum. Beim unbeabsichtigten
Festfressen des Bohrwerkzeuges wird lediglich der Drehantrieb unterbrochen. Über das
weiterlaufende Schlagwerk kann das Bohrwerkzeug freigearbeitet werden. Die Kraftübertragung
von der Zwischenwelle auf die Werkzeugspindel erfolgt zweckmäßig über ein Kegelritzel
an der Zwischenwelle, welches in ein Kegelrad an der Werkzeugspindel eingreift. Durch
axiale Verschiebung des Kegelrades auf der Werkzeugspindel kann der Drehantrieb in
einfacher Weise unterbrochen werden, um den Bohrhammer beispielsweise für Meißelarbeiten
einzusetzen. Der Antriebsmotor und die Werkzeugspindel sind zweckmäßig achsparallel
zueinander angeordnet, wodurch sich eine insgesamt schlanke Bauform des Bohrhammers
ergibt. Arbeiten auch unter räumlich beengten Bedingungen sind erleichtert. Der Massenschwerpunkt
des Bohrhammers liegt nahe der Achse der Werkzeugspindel, wodurch der Bohrhammer im
Schlagbetrieb mit verbesserter Genauigkeit geführt werden kann.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im Folgenden anhand der Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen 10kg-Bohrhammer als Übersichtsdarstellung;
- Fig. 2
- eine Ausschnittsvergrößerung der Darstellung nach Fig. 1 im Bereich der fliegend gelagerten
Kurbelradnabe;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Bohrhammers;
- Fig. 4
- eine Ausschnittsvergrößerung der Anordnung nach Fig. 3 im Bereich der Kurbelradlagerung.
[0018] Fig. 1 zeigt in einer Längsschnittsdarstellung eine Übersicht über einen 10kg-Bohrhammer
1. Der Bohrhammer 1 weist rückwärtig einen Antriebsmotor 4 auf, der im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Elektromotor ausgeführt ist. Es kann auch ein Verbrennungs-, Hydraulikoder Pneumatikmotor
vorgesehen sein. An seinem dem Antriebsmotor 4 gegenüberliegenden Ende ist in einem
Getriebegehäuse 5 eine drehbare Werkzeugspindel 2 gelagert, in der ein angedeutetes
Werkzeug 3, beispielsweise ein Bohrer, Meißel oder dgl. gehalten ist. Es ist ein auf
das Werkzeug 3 wirkendes Schlagwerk 6 vorgesehen. Im Getriebegehäuse 5 ist als Teil
des Schlagwerkes 6 ein Kurbeltrieb 7 gelagert, der durch den Antriebsmotor 4 antreibbar
ist. Der Kurbeltrieb 7 umfaßt ein Kurbelrad 8, welches um eine Drehachse 17 drehbar
ist. Exzentrisch zur Drehachse 17 weist das Kurbelrad 8 einen Kurbelzapfen 11 auf,
der mit einem Pleuel 9 im Eingriff steht. Über das Pleuel 9 ist ein Kolben 32 mit
dem Kurbeltrieb 7 verbunden und längsverschieblich oszillierend antreibbar. Der Kolben
32 ist in der hohl ausgeführten Werkzeugspindel 2 geführt und erzeugt mittels seiner
oszillierenden Bewegung einen oszillierenden Luftdruck in der Werkzeugspindel 2. Der
oszillierende Luftdruck wird pneumatisch auf einen Schlagkörper 33 übertragen, der
seinerseits auf einen Döpper 34 schlägt und damit über den Döpper 34 Schlagenergie
auf das Werkzeug 3 aufbringt.
[0019] Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Bohrhammers 1 nach Fig. 1 im Bereich
des Kurbeltriebes 7 und des Antriebsmotors 4. Im Schlagwerk 6 ist ein Übertragungselement
45 zwischen dem Kurbelrad 8 und dem Kolben 32 vorgesehen. Das Übertragungselement
45 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel das Pleuel 9, kann aber auch beispielsweise
als linear längsverschiebliche Kulisse oder dgl. ausgebildet sein. Das Pleuel 9 weist
ein Pleuelauge 46 auf, durch das der Kurbelzapfen 11 hindurch geführt ist. Der Kurbelzapfen
kann einteilig mit der Kurbelradnabe 10 oder einer anderen Komponente des Kurbelrades
8 ausgebildet sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist er ein separates Einzelteil
und greift mit Press-Sitz in eine stirnseitige Halteöffnung 47 der Kurbelradnabe 10.
[0020] In dem als Elektromotor ausgeführten Antriebsmotor 4 ist eine Antriebswelle 19 mit
einem Anker 35 drehbar in einem hinteren Kugellager 36 und einem vorderen Kugellager
37 um eine Drehachse 18 gelagert. Die Drehachse 18 der Antriebswelle 19 steht im wesentlichen
senkrecht zur Drehachse 17 des Kurbelrades 8. Je nach Anwendungsfall kann auch eine
Anordnung in einem anderen Winkel und beispielsweise auch eine achsparallele Anordnung
zweckmäßig sein.
[0021] Das Kurbelrad 8 weist eine Kurbelradnabe 10 auf, wobei zwischen der Kurbelradnabe
10 und dem Antriebsmotor 4 ein Antrieb 12 vorgesehen ist, über den der Antriebsmotor
4 auf den Kurbeltrieb 7 wirkt. Der Antrieb 12 kann ein Zwischengetriebe, ein Schneckentrieb,
ein Riementrieb oder dgl. sein und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel durch ein
Zahnradpaar 14 gebildet. Aus der winkligen Anordnung der beiden Drehachsen 17, 18
zueinander ergibt sich eine kegelförmige Ausbildung des Zahnradpaares 14. Bei einer
achsparallelen Anordnung sind zweckmäßig Stirnräder vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
besteht das Zahnradpaar 14 aus einem an der Kegelradnabe 10 festgelegten Kegelrad
15 und einem in das Kegelrad 15 eingreifenden Kegelritzel 16. Das Kegelrad 15 kann
mit der Kegelradnabe 10 verpreßt, verschraubt oder dgl. sein und ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel an der Kurbelradnabe 10 festgelötet. Das Kegelritzel 16 kann auf
einer Zwischenwelle oder dgl. montiert sein und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
an der Antriebswelle 19 des Antriebsmotors festgelegt, in dessen Folge der Antriebsmotor
4 mit seiner Antriebswelle 19 über das Kegelritzel 16 direkt in das Kegelrad 15 eingreift.
Das vordere Kugellager 37 der Antriebswelle 19 ist in unmittelbarer Nähe des Kegelritzels
16 angeordnet.
[0022] Das Kurbelrad 8 ist mittels eines radialen Wellenlagers 20 in Richtung seiner Drehachse
17 längsverschieblich fliegend gelagert. Auf der dem Pleuel 9 abgewandten Seite des
radialen Wellenlagers 20 ist ein Axiallager 21 vorgesehen. Die Längsverschieblichkeit
des Kurbelrades 8 ist in einer Richtung durch dieses Axiallager 21 und in der entgegengesetzten
Richtung durch das Kegelritzel 16 begrenzt. Insbesondere bei einem Bohrhammer mit
geringer Leistung kann für das radiale Wellenlager 20 Gleit- oder Kugellager vorgesehen
sein. Bei dem gezeigten leistungsstarken Bohrhammer 1 der 10kg-Klasse ist das radiale
Wellenlager 20 als ein Paar von Nadellagern 22 ausgebildet. Dazu ist ein gehäusefester
hohl ausgeführter Stehbolzen 23 vorgesehen, um den das Kurbelrad 8 mittels der Nadellager
22 drehbar gelagert ist. Je nach Anwendungsfall kann es auch zweckmäßig sein, das
Kurbelrad 8 mit einem Achsbolzen zu versehen, der in eine Lagerbuchse oder dgl. im
Getriebegehäuse 5 eingreift. Der Stehbolzen 23 kann in das Getriebegehäuse 5 eingeschraubt,
eingepreßt oder direkt eingegossen sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist er in
eine Stahlbuchse 24 eingepreßt. Die Stahlbuchse 24 ihrerseits ist in das Getriebegehäuse
5 aus Aluminiumguß eingegossen. Es kann auch zweckmäßig sein, die Stahlbuchse 24 in
das Getriebegehäuse 5 einzupressen. Als Werkstoffe für das Getriebegehäuse 5 eignen
sich auch andere Leichtmetalle wie Magnesium oder auch spritzgegossener Kunststoff.
[0023] Im Bereich der Kurbelradnabe 10 ist ein Abtrieb 13 vorgesehen, über den die Kurbelradnabe
10 auf die Werkzeugspindel 2 zur Erzeugung einer Drehbewegung wirkt. Der Abtrieb 13
liegt, bezogen auf das Pleuel 9 in Richtung der Drehachse 17, auf der gleichen Seite
der Kurbelradnabe 10 wie der Antrieb 12. Der Abtrieb 13 kann ein Schneckentrieb oder
dgl. sein und ist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein weiteres Zahnradpaar 25. Der
Abtrieb 13 kann direkt auf die Werkzeugspindel 2 wirken. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist eine Zwischenwelle 28 vorgesehen, die um eine im wesentlichen parallel zur Drehachse
17 des Kurbelrades 8 liegende Wellenachse 42 drehbar gelagert ist. Das Zahnradpaar
25 ist in diesem Ausführungsbeispiel aus zwei als Stirnräder ausgebildeten Zahnrädern
26, 27 gebildet. Bei einer winkligen Anordnung der Wellenachse 42 zur Drehachse 17
sind die Zahnräder 26, 27 bevorzugt als Kegelräder ausgebildet.
[0024] Das kurbelradseitige Zahnrad 26 des Zahnradpaares 25 ist einteilig mit der Kurbelradnabe
10 ausgebildet. Das Zahnrad 27 auf der Seite der Zwischenwelle 28 ist als separates
Bauteil ausgeführt und über eine drehmomentbegrenzende Sicherheitskupplung 29 an der
Zwischenwelle 28 festgelegt. Einteilig mit der Zwischenwelle 28 ist ein Kegelritzel
30 ausgebildet, welches in ein Kegelrad 31 an der Werkzeugspindel 2 eingreift. Die
Werkzeugspindel 2 weist außenseitig eine Verzahnung 38 auf, auf der das Kegelrad 31
drehbar gelagert ist. Durch eine Längsverschiebung einer Kupplungshülse 54 in Richtung
des Doppelpfeiles 39 ist eine drehmomentübertragende Verbindung zwischen dem Kegelrad
31 und der Werkzeugspindel 2 ein- bzw. auskuppelbar. Dadurch ist der Drehantrieb bedarfsweise
für Bohrarbeiten ein- und beispielsweise für Meißelarbeiten abschaltbar. Die Zwischenwelle
28 weist auf ihrer dem Kegelritzel 30 abgewandten Seite einen Achsstummel 44 auf,
der in ein Sackloch 43 im Getriebegehäuse 5 eingreift und dort mittels Nadellagern
40 gelagert ist. Es kann auch eine Lagerung um einen Stehbolzen vergleichbar zur Lagerung
des Kurbelrades 8 zweckmäßig sein.
[0025] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Spindelachse 41 der Werkzeugspindel 2 und
die Drehachse 18 der Antriebswelle 19 im wesentlichen parallel zueinander angeordnet.
Senkrecht dazu liegen die Drehachse 17 des Kurbelrades 8 und die Wellenachse 42 der
Zwischenwelle 28. Je nach Anwendungsfall können auch beliebige andere Winkelanordnungen
zweckmäßig sein.
[0026] Die einfache, schnelle und kostengünstige Montage der gezeigten Anordnung erfolgt,
indem zunächst die Baueinheit der Zwischenwelle 28 mit dem Kegelritzel 32 und dem
Stirnrad 27 in die Nadellager 40 eingesteckt wird. Anschließend wird das Kurbelrad
8 auf den Stehbolzen 23 geschoben, der Kolben 32 mit dem Pleuel 9 am Kurbelzapfen
11 eingehängt, das Kegelrad 31 positioniert und die Werkzeugspindel 2 durch das Kegelrad
31 und über den Kolben 32 geschoben. Schließlich wird der Antriebsmotor 4 am Getriebegehäuse
5 festgelegt, wobei das Kegelritzel 16 den Längsanschlag für das Kurbelrad 8 bildet.
Dadurch sind nun die genannten Teile in ihrer Betriebslage fixiert. Für Wartungsarbeiten
oder dgl. kann eine Demontage in umgekehrter Reihenfolge in vergleichbar einfacher
Weise erfolgen.
[0027] Fig. 3 zeigt in einer Längsschnittdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Bohrhammers 1 mit einer drehbar gelagerten Werkzeugspindel 2, durch die ein Werkzeug
3 drehbar antreibbar ist. Koaxial zur Werkzeugspindel 2 ist ein Elektromotor 4 vorgesehen,
der ein Schlagwerk 6 und über das Kegelritzel 30 und das Kegelrad 31 die Werkzeugspindel
2 drehend antreibt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Kegelrad 16 an der Antriebswelle
19 des Antriebsmotors 4 einteilig mit der Antriebswelle 19 ausgebildet. Der Stehbolzen
23 ist in eine verrippte, in das Getriebegehäuse 5 eingegossene Stahlbuchse 24 eingepreßt.
Die Stahlbuchse 24 kann auch in das Getriebegehäuse 5 eingepreßt sein. Die Stahlbuchse
24 weist einen größeren Durchmesser auf als der Stehbolzen 23 im Bereich des radialen
Wellenlagers 20 für die Kurbelradnabe 10. Ein Axiallager 21 für die Kurbelradnabe
10 ist als Gleitlager ausgebildet und auf der Stahlbuchse 24 stirnseitig abgestützt.
Der Stehbolzen 23 weist eine koaxiale nach unten offene Bohrung 48 in Form eines Sackloches
auf. Das Getriebegehäuse 5 ist zweckmäßig ein Leichtmetallguß- oder Kunststoff-Spritzgußteil.
[0028] Fig. 4 zeigt in einer Ausschnittsvergrößerung die Anordnung nach Fig. 3 im Bereich
der Kurbelradnabe 10. Dabei ist eine Variante des Stehbolzens 23 vorgesehen, welcher
im Bereich des Getriebegehäuses 5 einen in radialer Richtung erweiterten Absatz 49
aufweist, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Stehbolzens 23 im
Bereich des radialen Wellenlagers 20. Der Stehbolzen 23 und der Absatz 49 sind einteilig
ausgebildet, wobei der Stehbolzen 23 mit dem Absatz 49 in das Getriebegehäuse 5 direkt
eingepreßt ist.
1. Bohrhammer (1) oder Meißelhammer mit einer Werkzeugspindel (2) zur Aufnahme eines
Werkzeuges (3), mit einem Antriebsmotor (4) und mit einem auf das Werkzeug (3) wirkenden,
in einem Getriebegehäuse (5) gelagerten Schlagwerk (6), welches einen Kurbeltrieb
(7) mit einem um eine Drehachse (17) drehbaren Kurbelrad (8) umfaßt, wobei das Kurbelrad
(8) eine Kurbelradnabe (10) und einen Kurbelzapfen (11) aufweist und zwischen der
Kurbelradnabe (10) und dem Antriebsmotor (4) ein Antrieb (12) vorgesehen ist, über
den der Antriebsmotor (4) auf den Kurbeltrieb (7) wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (12) aus einem an der Kurbelradnabe (10) festgelegten Kegelrad (15) und
einem in das Kegelrad (15) eingreifenden Kegelritzel (16) besteht, deren Drehachsen
(17, 18) in einem Winkel zueinander stehen, und daß das Kurbelrad (8) mittels eines
radialen Wellenlagers (20) längsverschieblich fliegend gelagert ist, wobei die Längsverschieblichkeit
in einer Richtung durch ein Axiallager (21) und in der entgegengesetzten Richtung
durch das Kegelritzel (16) begrenzt ist.
2. Bohrhammer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das radiale Wellenlager (20) mindestens ein Nadellager (22) umfaßt und insbesondere
als ein Paar von Nadellagern (22) ausgebildet ist.
3. Bohrhammer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kurbelrad (8) mittels des radialen Wellenlagers (20) um einen insbesondere hohl
ausgeführten, gehäusefesten Stehbolzen (23) drehbar gelagert ist.
4. Bohrhammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebegehäuse (5) aus Leichtmetall, insbesondere aus Aluminium oder Magnesium
oder aus Kunststoff ist, in das eine Stahlbuchse (24) zur Aufnahme des Stehbolzens
(23) eingegossen ist.
5. Bohrhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des gehäusefesten Stehbolzens (23) im Bereich des radialen Wellenlagers
(20) kleiner ist als der Außendurchmesser der eingegossenen oder eingepreßten Buchse
(24).
6. Bohrhammer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stehbolzen (23) direkt in das Getriebegehäuse (5) eingepreßt ist, wobei der Durchmesser
des Stehbolzens (23) im Bereich des radialen Wellenlagers (20) kleiner ist als im
Getriebegehäusebereich.
7. Bohrhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelritzel (16) auf einer Antriebswelle (19) des Antriebsmotors (4) liegt und
in das Kegelrad (15) direkt eingreift, wobei das Kegelritzel (16) insbesondere einteilig
mit der Antriebswelle (19) ausgebildet ist.
8. Bohrhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kegelrad (15) mit der Kurbelradnabe (10) drehfest verbunden und insbesondere
verlötet ist.
9. Bohrhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Kurbelradnabe (10) ein Abtrieb (13) vorgesehen ist, über den die Kurbelradnabe
(10) auf die Werkzeugspindel (2) zur Erzeugung der Drehbewegung wirkt, wobei bezogen
auf den Kurbelzapfen (11) der Abtrieb (13) in Richtung der Drehachse (17) auf der
gleichen Seite der Kurbelradnabe (10) liegt wie der Abtrieb (12).
10. Bohrhammer nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abtrieb (13) durch ein zweites Zahnradpaar (25) mit zwei insbesondere als Stirnräder
ausgebildeten Zahnrädern (26, 27) gebildet ist.
11. Bohrhammer nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zahnrad (26) einteilig mit der Kurbelradnabe (10) ausgebildet ist.
12. Bohrhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Abtrieb (13) und der Werkzeugspindel (2) eine Zwischenwelle (28) mit
dem Zahnrad (27) vorgesehen ist, die insbesondere eine drehmomentbegrenzende Sicherheitskupplung
(29) umfaßt.
13. Bohrhammer nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Zwischenwelle (28) ein Kegelritzel (30) vorgesehen ist, welches in ein Kegelrad
(31) an der Werkzeugspindel (2) eingreift.
14. Bohrhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (4) und die Werkzeugspindel (3) achsparallel zueinander angeordnet
sind.