[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen
ausgehend von einer vorzugsweise mit einer Bodenfalte versehenen Schlauchbahn aus
thermoplastischem Kunststoff.
[0002] Verfahren dieser Art sind bekannt.
[0003] Bei einem aus DE 197 48 771 A1 bekannten Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftagetaschen
aus thermoplastischem Kunststoff werden die als Griffschlaufen ausgebildeten Traggriffe
an nach innen umgeschlagenen Randbereichen der Seitenwände der Tragetasche durch Schweißen
oder Kleben mit der jeweiligen Seitenwand verbunden.
[0004] Bei einem aus DE 99 24 626 A1 bekannten Verfahren zum Herstellen von Schlaufengrifftragetaschen
aus einer kontinuierlich zugeführten doppellagigen thermoplastischen Kunststoffolienbahn
werden deren Randbereiche zur Befestigung der Schenkel der Griffstreifen an einer
Seite um 180° umgelegt und nach der Befestigung der Griffstreifen wieder deckungsgleich
zurückgefaltet. Diese bekannten Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen
machen es erforderlich, die Randbereiche der Tragetaschen zur Verstärkung der Ränder
umzufalten, was zu einem erhöhtem Verbrauch von Kunststoffolie führt.
[0005] Das Formen von U-förmigen Schlaufengriffen aus von einer Kunststoffbahn abgetrennten
Streifen ist beispielsweise aus der DE 20 12 084 A1 und DE 22 25 671 A1 bekannt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, nach dem sich Schlaufengrifftragetaschen
einfach und kostengünstig herstellen lassen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich materialsparend durchführen, da der Rand-
oder Saumumschlag entfällt. Der aufgeklebte oder aufgeschweißte Verstärkungszettel
kann in seiner Dicke und Folienzusammensetzung frei gewählt werden. Er besteht aus
einer sehr schweißfreundlichen Zettelfolie, die zu einer kürzeren Anschweißzeit der
Griffschlaufe führt und damit zu einer Steigerung der Herstellungsleistung. Die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schlaufengrifftasche besitzt ein gutes
Aussehen, da eine vorhandene Bedruckung nicht von einer Schweißnaht unterbrochen und
keine Faltenbildung durch die Schrumpfung von Schweißnähten eintritt.
[0009] Das Bilden der aufeinanderliegenden, aus Kunststoffstreifen bestehenden Schlaufengriffe
und das Anschweißen auf an den Innenseiten der Ränder der Kunststoffhalbschiauchbahn
gefügten Verstärkungszettel kann beispielsweise auch in der Weise erfolgen, wie es
in DE 195 02 228 A1 beschrieben worden ist. Statt einer Platte oder eines Trennblechs
kann also auch zwischen die Anschweißbereiche der Schenkel der Schlaufengriffe als
Widerlager eine beheizbare Schweißbacke eingeschoben werden.
[0010] Die Erfindung betrifft weiterhin Tragetaschen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
beschrieben. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Griffbereichs einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Schlaufengrifftragetasche,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Anschweißbereich zweier aufeinanderliegender Schenkel der
Schlaufengriffe längs der Linie II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine zeichnerische Darstellung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens und
- Fig. 4 a-f
- die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen
in Form von Querschnitten durch die Folienbahn, Halbschlauchbahn und Schlaufengrifftasche
nach Fig. 3.
[0012] Ausgehend von den Fig. 3 und Fig. 4 wird von einer in einem nicht dargestellten Abwickelgestell
gehalterten Folienrolle 1 eine flach liegende Folienbahn 2 aus thermoplastischem Kunststoff
durch nicht dargestellte Abzugseinrichtungen abgezogen. Diese flach liegende Folienbahn
ist im Querschnitt in Fig. 4a dargestellt.
[0013] Diese flach liegende Folienbahn wird sodann durch eine nicht dargestellte bekannte
Einrichtung mittig zu einer Halbschlauchbahn 3 gefaltet, wie sie im Schnitt aus Fig.
4b ersichtlich ist. In diese Halbschlauchbahn wird sodann in einer folgenden Bearbeitungsstation
eine Bodenfalte 4 eingelegt, die aus Fig. 4c ersichtlich ist. Von der kontinuierlich
oder intermittierend vorgezogenen Halbschlauchbahn wird sodann der Randbereich 5 der
oberen Lage in der aus Fig. 4d ersichtlichen Weise auf sich selbst zurückgeschlagen,
so daß die inneren Randbereiche der Halbschlauchbahn freiliegen.
[0014] Von einer Folienrolle 6 aus schweißfreundlichem thermoplastischem Kunststoff wird
in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise eine Kunststoffbahn 7 abgezogen, die durch ein
Trennmesser 8 in zwei gleichbreite, in einer Ebene liegende Bahnen getrennt wird.
Diese beiden Bahnen werden in einer Station 9 an ihren Rändern mit Klebstoffaufträgen
10, beispielsweise Hotmetlaufträgen, versehen. Die so beleimten Bahnen werden sodann
über eine Stange 11 in die Ebene der freiliegenden Randbereiche umgelenkt. Von den
beleimten Bahnen werden sodann paarweise die Verstärkungszettel 12 abgetrennt und
in der aus Fig. 4e ersichtlichen Weise auf die freiliegenden inneren Randbereiche
der Halbschlauchbahn aufgedrückt, und zwar jeweils in einem Abstand, der der Breite
der herzustellenden Schlaufengrifftragetaschen entspricht. Nach dem Aufkleben der
Verstärkungszettel auf die inneren Randbereiche der Halbschlauchbahn wird der obere
Randbereich 5 in der aus Fig. 4f ersichtlichen Weise zurückgeschlagen, so daß die
Verstärkungsblätter dekkungsgleich aufeinanderliegen, und zwar jeweils in der Mitte
der später noch abzutrennenden Schlaufengrifftragetaschen.
[0015] In der Station 13 werden von zwei hintereinanderliegenden Rollen 14, 15 aus thermoplastischem
Kunststoff aufeinanderliegend Kunststoffbahnen abgezogen, von denen aufeinanderliegende
Griffstreifen 14 abgetrennt werden. Diese Griffstreifen 14 werden aufeinanderliegend
zu U-förmigen Schlaufengriffen 16 geformt. Die freien Enden dieser Schlaufengriffe
werden sodann zwischen die aüfeinanderliegenden Verstärkungszettel 12 geschoben und
dort durch Schweißnähte, vorzugsweise O-förmige Schweißnähte, mit den Verstärkungszetteln
und über diese mit den Randbereichen der Halbschlauchbahn 3 verschweißt.
[0016] Von der in der beschriebenen Weise mit Schlaufengriffen verbundenen Halbschlauchbahn
werden sodann durch Querschweißtrennähte die fertigen Schlaufengriffbeutel 17 abgeschweißt.
Die vorzugsweise O-förmigen Schweißnähte 18 werden in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Weise so ausgeführt, daß sie die freien Enden der Schenkel der Schlaufengriffe 16
mit den Randbereichen der Halbschlauchbahn verbinden, und zwar durch Vermittlung der
Verstärkungszettel 12 aus besonders schweißfreundlichem Material. Eine Verschweißung
der Schlaufengriffe lediglich mit den Zetteln kann jedoch ausreichend sein.
[0017] Um ein Verschweißen der aufeinanderliegenden Schenkel der Griffschlaufen miteinander
zu verhindern, sind diese mit eine Trennschicht versehen oder zwischen diese wird
beim Schweißen eine Trennplatte oder ein als beheizbare Schweißbakke ausgebildetes
Widerlager eingeschoben.
1. Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen (17) ausgehend von einer
vorzugsweise mit einer Bodenfalte (4) versehenen Halbschlauchbahn (3) aus thermoplastischem
Kunststoff,
bei dem zumindest ein Randstreifen (5) der Halbschlauchbahn (3) auf sich selbst umgeschlagen
und im auf die Innenseiten der der Randbereiche Verstärkungszettel (12) aus einem
schweißfreundlichen Kunststoff durch Kleben oder Schweißen aufgebracht werden,
bei dem anschließend der zumindest eine Randstreifen (5) zurückgefaltet wird, so daß
die gefügten Verstärkungszettel (12) deckungsgleich aufeinanderliegen,
bei dem doppellagige Griffstreifen (14), die zwischen ihren aufeinanderliegenden Seiten
mit mindestens einer eine Verschweißung verhindernden Schicht versehen oder zwischen
die während des Anschweißens eine Platte, z.B. ein Trennblech, eingeschoben wird,
U-förmig gelegt und mit ihren Endbereichen der freien Schenkel zwischen die Verstärkungszettel
(12) gelegt und zwischen Schweißeinrichtungen durch die Verstärkungszettel (12) mit
den Randbereichen verschweißt werden, und
bei dem die Tragetaschen (17) von der Halbschlauchbahn (3) durch Trennschweißnähte
oder Schweißnähte und Trennschnitte abgetrennt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufbringen der Verstärkungszettel (12) zumindest die Schweißzonen (18) klebstoffrei
bleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffstreifen (14) beim Schweißvorgang sowohl mit den Verstärkungszetteln (12)
als auch mit den Randbereichen der Tragetaschen verschweißt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißung der Griffstreifen (14) mit den Randbereichen der Tragetaschen durch
die Verstärkungszettel erfolgt.
5. Schlaufengrifftragetasche, bestehend aus einem vorzugsweise mit einer Bodenfalte versehenen
Halbschlauchabschnitt aus thermoplastischer Kunststofffolie, deren seitlichen Ränder
durch Schweißnähte geschlossen sind und aus an den Innenseiten der Randbereiche an
der Öffnungsseite angeschweißten Griffschenkeln von in U-förmige Schlaufen gelegten
Streifen (14) aus Kunststoffolie,
dadurch gekennzeichnet, daß an den mittleren Bereichen der Innenseiten der Randbereiche Verstärkungszettel (12)
aus einem schweißfreundlichen Kunststoff befestigt sind, mit denen die Griffschenkel
verschweißt sind.