(19)
(11) EP 1 281 509 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.02.2003  Patentblatt  2003/06

(21) Anmeldenummer: 02017097.3

(22) Anmeldetag:  30.07.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B31B 19/86
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 02.08.2001 DE 10137844

(71) Anmelder: Windmöller & Hölscher KG
49525 Lengerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Tetenborg, Konrad
    49525 Lengerich (DE)

   


(54) Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen


(57) Zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen ausgehend von einer Halbschlauchbahn (3) aus thermoplastischem Kunststoff wird ein Randstreifen (5) der Halbschlauchbahn (3) auf sich selbst umgeschlagen und im Abstand der Breite der herzustellenden Tragetaschen werden auf die Innenseiten der Randbereiche Verstärkungszettel (12) aus einem schweißfreundlichen und eine gute Verschweißung vermittelnden thermoplastischen Kunststoff durch Kleben oder Schweißen aufgebracht.
Anschließend wird der Randstreifen (5) zurückgefaltet, so daß die gefügten Verstärkungszettel (12) aufeinanderliegen. Doppellagige Griffstreifen (14) werden U-förmig gelegt und mit ihren Endbereichen der freien Schenken zwischen die Verstärkungszettel gelegt und zwischen Schweißeinrichtungen durch die Verstärkungszettel mit den Randbereichen verschweißt. Von der Halbschlauchbahn werden sodann die Tragetaschen (17) durch Trennschweißnähte abgetrennt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen ausgehend von einer vorzugsweise mit einer Bodenfalte versehenen Schlauchbahn aus thermoplastischem Kunststoff.

[0002] Verfahren dieser Art sind bekannt.

[0003] Bei einem aus DE 197 48 771 A1 bekannten Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftagetaschen aus thermoplastischem Kunststoff werden die als Griffschlaufen ausgebildeten Traggriffe an nach innen umgeschlagenen Randbereichen der Seitenwände der Tragetasche durch Schweißen oder Kleben mit der jeweiligen Seitenwand verbunden.

[0004] Bei einem aus DE 99 24 626 A1 bekannten Verfahren zum Herstellen von Schlaufengrifftragetaschen aus einer kontinuierlich zugeführten doppellagigen thermoplastischen Kunststoffolienbahn werden deren Randbereiche zur Befestigung der Schenkel der Griffstreifen an einer Seite um 180° umgelegt und nach der Befestigung der Griffstreifen wieder deckungsgleich zurückgefaltet. Diese bekannten Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen machen es erforderlich, die Randbereiche der Tragetaschen zur Verstärkung der Ränder umzufalten, was zu einem erhöhtem Verbrauch von Kunststoffolie führt.

[0005] Das Formen von U-förmigen Schlaufengriffen aus von einer Kunststoffbahn abgetrennten Streifen ist beispielsweise aus der DE 20 12 084 A1 und DE 22 25 671 A1 bekannt.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, nach dem sich Schlaufengrifftragetaschen einfach und kostengünstig herstellen lassen.

[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich materialsparend durchführen, da der Rand- oder Saumumschlag entfällt. Der aufgeklebte oder aufgeschweißte Verstärkungszettel kann in seiner Dicke und Folienzusammensetzung frei gewählt werden. Er besteht aus einer sehr schweißfreundlichen Zettelfolie, die zu einer kürzeren Anschweißzeit der Griffschlaufe führt und damit zu einer Steigerung der Herstellungsleistung. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Schlaufengrifftasche besitzt ein gutes Aussehen, da eine vorhandene Bedruckung nicht von einer Schweißnaht unterbrochen und keine Faltenbildung durch die Schrumpfung von Schweißnähten eintritt.

[0009] Das Bilden der aufeinanderliegenden, aus Kunststoffstreifen bestehenden Schlaufengriffe und das Anschweißen auf an den Innenseiten der Ränder der Kunststoffhalbschiauchbahn gefügten Verstärkungszettel kann beispielsweise auch in der Weise erfolgen, wie es in DE 195 02 228 A1 beschrieben worden ist. Statt einer Platte oder eines Trennblechs kann also auch zwischen die Anschweißbereiche der Schenkel der Schlaufengriffe als Widerlager eine beheizbare Schweißbacke eingeschoben werden.

[0010] Die Erfindung betrifft weiterhin Tragetaschen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden sind.

[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher beschrieben. In dieser zeigt
Fig. 1
eine Seitenansicht des Griffbereichs einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Schlaufengrifftragetasche,
Fig. 2
einen Schnitt durch den Anschweißbereich zweier aufeinanderliegender Schenkel der Schlaufengriffe längs der Linie II - II in Fig. 1,
Fig. 3
eine zeichnerische Darstellung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens und
Fig. 4 a-f
die einzelnen Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen in Form von Querschnitten durch die Folienbahn, Halbschlauchbahn und Schlaufengrifftasche nach Fig. 3.


[0012] Ausgehend von den Fig. 3 und Fig. 4 wird von einer in einem nicht dargestellten Abwickelgestell gehalterten Folienrolle 1 eine flach liegende Folienbahn 2 aus thermoplastischem Kunststoff durch nicht dargestellte Abzugseinrichtungen abgezogen. Diese flach liegende Folienbahn ist im Querschnitt in Fig. 4a dargestellt.

[0013] Diese flach liegende Folienbahn wird sodann durch eine nicht dargestellte bekannte Einrichtung mittig zu einer Halbschlauchbahn 3 gefaltet, wie sie im Schnitt aus Fig. 4b ersichtlich ist. In diese Halbschlauchbahn wird sodann in einer folgenden Bearbeitungsstation eine Bodenfalte 4 eingelegt, die aus Fig. 4c ersichtlich ist. Von der kontinuierlich oder intermittierend vorgezogenen Halbschlauchbahn wird sodann der Randbereich 5 der oberen Lage in der aus Fig. 4d ersichtlichen Weise auf sich selbst zurückgeschlagen, so daß die inneren Randbereiche der Halbschlauchbahn freiliegen.

[0014] Von einer Folienrolle 6 aus schweißfreundlichem thermoplastischem Kunststoff wird in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise eine Kunststoffbahn 7 abgezogen, die durch ein Trennmesser 8 in zwei gleichbreite, in einer Ebene liegende Bahnen getrennt wird. Diese beiden Bahnen werden in einer Station 9 an ihren Rändern mit Klebstoffaufträgen 10, beispielsweise Hotmetlaufträgen, versehen. Die so beleimten Bahnen werden sodann über eine Stange 11 in die Ebene der freiliegenden Randbereiche umgelenkt. Von den beleimten Bahnen werden sodann paarweise die Verstärkungszettel 12 abgetrennt und in der aus Fig. 4e ersichtlichen Weise auf die freiliegenden inneren Randbereiche der Halbschlauchbahn aufgedrückt, und zwar jeweils in einem Abstand, der der Breite der herzustellenden Schlaufengrifftragetaschen entspricht. Nach dem Aufkleben der Verstärkungszettel auf die inneren Randbereiche der Halbschlauchbahn wird der obere Randbereich 5 in der aus Fig. 4f ersichtlichen Weise zurückgeschlagen, so daß die Verstärkungsblätter dekkungsgleich aufeinanderliegen, und zwar jeweils in der Mitte der später noch abzutrennenden Schlaufengrifftragetaschen.

[0015] In der Station 13 werden von zwei hintereinanderliegenden Rollen 14, 15 aus thermoplastischem Kunststoff aufeinanderliegend Kunststoffbahnen abgezogen, von denen aufeinanderliegende Griffstreifen 14 abgetrennt werden. Diese Griffstreifen 14 werden aufeinanderliegend zu U-förmigen Schlaufengriffen 16 geformt. Die freien Enden dieser Schlaufengriffe werden sodann zwischen die aüfeinanderliegenden Verstärkungszettel 12 geschoben und dort durch Schweißnähte, vorzugsweise O-förmige Schweißnähte, mit den Verstärkungszetteln und über diese mit den Randbereichen der Halbschlauchbahn 3 verschweißt.

[0016] Von der in der beschriebenen Weise mit Schlaufengriffen verbundenen Halbschlauchbahn werden sodann durch Querschweißtrennähte die fertigen Schlaufengriffbeutel 17 abgeschweißt. Die vorzugsweise O-förmigen Schweißnähte 18 werden in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise so ausgeführt, daß sie die freien Enden der Schenkel der Schlaufengriffe 16 mit den Randbereichen der Halbschlauchbahn verbinden, und zwar durch Vermittlung der Verstärkungszettel 12 aus besonders schweißfreundlichem Material. Eine Verschweißung der Schlaufengriffe lediglich mit den Zetteln kann jedoch ausreichend sein.

[0017] Um ein Verschweißen der aufeinanderliegenden Schenkel der Griffschlaufen miteinander zu verhindern, sind diese mit eine Trennschicht versehen oder zwischen diese wird beim Schweißen eine Trennplatte oder ein als beheizbare Schweißbakke ausgebildetes Widerlager eingeschoben.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung von Schlaufengrifftragetaschen (17) ausgehend von einer vorzugsweise mit einer Bodenfalte (4) versehenen Halbschlauchbahn (3) aus thermoplastischem Kunststoff,
bei dem zumindest ein Randstreifen (5) der Halbschlauchbahn (3) auf sich selbst umgeschlagen und im auf die Innenseiten der der Randbereiche Verstärkungszettel (12) aus einem schweißfreundlichen Kunststoff durch Kleben oder Schweißen aufgebracht werden,
bei dem anschließend der zumindest eine Randstreifen (5) zurückgefaltet wird, so daß die gefügten Verstärkungszettel (12) deckungsgleich aufeinanderliegen,
bei dem doppellagige Griffstreifen (14), die zwischen ihren aufeinanderliegenden Seiten mit mindestens einer eine Verschweißung verhindernden Schicht versehen oder zwischen die während des Anschweißens eine Platte, z.B. ein Trennblech, eingeschoben wird, U-förmig gelegt und mit ihren Endbereichen der freien Schenkel zwischen die Verstärkungszettel (12) gelegt und zwischen Schweißeinrichtungen durch die Verstärkungszettel (12) mit den Randbereichen verschweißt werden, und
bei dem die Tragetaschen (17) von der Halbschlauchbahn (3) durch Trennschweißnähte oder Schweißnähte und Trennschnitte abgetrennt werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufbringen der Verstärkungszettel (12) zumindest die Schweißzonen (18) klebstoffrei bleiben.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffstreifen (14) beim Schweißvorgang sowohl mit den Verstärkungszetteln (12) als auch mit den Randbereichen der Tragetaschen verschweißt werden.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißung der Griffstreifen (14) mit den Randbereichen der Tragetaschen durch die Verstärkungszettel erfolgt.
 
5. Schlaufengrifftragetasche, bestehend aus einem vorzugsweise mit einer Bodenfalte versehenen Halbschlauchabschnitt aus thermoplastischer Kunststofffolie, deren seitlichen Ränder durch Schweißnähte geschlossen sind und aus an den Innenseiten der Randbereiche an der Öffnungsseite angeschweißten Griffschenkeln von in U-förmige Schlaufen gelegten Streifen (14) aus Kunststoffolie,
dadurch gekennzeichnet, daß an den mittleren Bereichen der Innenseiten der Randbereiche Verstärkungszettel (12) aus einem schweißfreundlichen Kunststoff befestigt sind, mit denen die Griffschenkel verschweißt sind.
 




Zeichnung