[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenanordnung zur Behandlung einer Faserstoffbahn,
insbesondere Papier- oder Kartonbahn.
[0002] Es ist bereits bekannt, in derartigen Pressenanordnungen auch sogenannte Schuhpressen
mit einem in Bahnlaufrichtung verlängerten Preßnip einzusetzn (vgl. z.B. DE-A-196
42 733, DE-A-196 44 108 und DE-C-42 02 221). In der DE-A-196 42 733 ist eine durch
zwei Schuhpreßwalzen gebildete Schuhpresse beschrieben, die lediglich durch eine durch
den Preßnip geführte Preßfilzbahn angetrieben ist.
[0003] Bei sogenannten Tandem-NipcoFlex-Pressen waren bisher in der Regel zwei aufeinanderfolgende
doppelt befilzte Schuhpressen vorgesehen. Bei diesen sogenannten Tandem-NipcoFlex-Pessen
ist ebenso wie bei den sogenannten Ultra-NipcoFlex-Pressen jeweils nur eine Walze
angetrieben. Diese bekannten Pressen besitzen unter anderem den Nachteil, daß in Maschinenlaufrichtung
relativ hohe Quer- und/oder Scherkräfte im Preßnip auftreten.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, eine verbesserte Pressenanordnung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der unter anderem die zuvor genannten Probleme beseitigt sind.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gelöst durch eine Pressenanordnung mit nur
einer einzigen Schuhpresse, die doppelt befilzt ist und einen zwischen zwei Schuhpreßeinheiten
gebildeten in Bahnlaufrichtung verlängerten, zumindest im wesentlichen ebenen Preßnip
besitzt, durch den beiderseits der Faserstoffbahn jeweils wenigstens ein angetriebenes
endloses Band geführt ist.
[0006] Aufgrund dieser Ausbildung ist eine symmetrische Entwässerung der Faserstoffbahn
in Z-Richtung ohne Querkräfte und Differenzgeschwindigkeiten, d.h. Schlupf, in Maschinenlaufrichtung
möglich. Infolge einer verbesserten Gleichseitigkeit, Oberfläche und Volumen wird
eine optimale Papierqualität erreicht. Die Investitions- und Betriebskosten werden
auf ein Minimum reduziert. Auf der Basis der Einbeziehung von jeweils nur einer einen
flachen Preßnip aufweisenden Schuhpresse in das jeweilige Gesamt-Pressenkonzept können
nunmehr auf einfache und effiziente Weise entsprechende Pressenkonzepte zur Abdeckung
des gesamten Flächengewichtsbereichs verwirklicht werden. Auch bei einer größeren
Niplänge von beispielsweise etwa 500 mm kann noch eine ausreichende Nipentwässerungskapazität
in der Schuhpresse sichergestellt werden.
[0007] Wie bereits erwähnt, kann die Länge des Preßnips der Schuhpresse beispielsweise im
Bereich von etwa 500 mm liegen.
[0008] Vorteilhafterweise sind die Bandantriebsgeschwindigkeiten auf den beiden Seiten der
Faserstoffbahn zumindest im wesentlichen gleich.
[0009] Die Schuhpresse ist vorzugsweise so ausgelegt, daß sich in Z-Richtung betrachtet
eine symmetrische Entwässerung der Faserstoffbahn ergibt.
[0010] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung
ist die durch den Preßnip der Schuhpresse verlaufende Preßebene gegenüber der Vertikalen
geneigt.
[0011] Die beiden Schuhpreßeinheiten können jeweils ein umlaufendes, im Bereich des Preßnips
über einen Preßschuh geführtes flexibles endloses Band umfassen, das insbesondere
als Dichtband der hydraulischen Schuhpreßwalzen ausgeführt ist.
[0012] Zusätzlich ist um jede Schußpreßeinheit ein flexibles Preßband geführt, das blindgebohrt
und/oder gerillt oder als wasserdurchlässiges Siebgewebe ausgeführt ist.
[0013] Vorteilhafterweise sind die beiden flexiblen Preßbänder jeweils angetrieben.
[0014] Alternativ oder zusätzlich kann beiderseits der Faserstoffbahn jeweils wenigstens
ein durch den Preßnip der Schuhpresse geführtes endloses Filzband angetrieben sein.
[0015] Die Dichtbänder können insbesondere in Kombination mit wasserdurchlässigen Preßbändern
(Siebbänder) auch blindgebohrt und/oder gerillt sein.
[0016] Die Pressenanordnung kann insbesondere modular aufgebaut sein. Damit lassen sich
zur Abdeckung eines großen Flächengewichtsbereichs problemlos entsprechende Pressenkonzepte
mit jeweils einer einzigen, einen in Bahnlaufrichtung verlängerten ebenen Preßnip
aufweisenden Schuhpresse verwirklichen.
[0017] Bei einer insbesondere für leichte Papiere geeigneten vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Pressenanordnung wird die Faserstoffbahn durch ein durch den
Preßnip der Schuhpresse geführtes Filzband von einem Siebband oder Formersieb übernommen.
Dabei kann das betreffende Filzband im Bereich der Übernahmestelle um eine Saugleitwalze
geführt sein. Die Faserstoffbahn wird beispielsweise durch den Oberfilz von dem Siebband
übernommen.
[0018] Gemäß einer insbesondere für mittelschwere Papier geeigneten vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Pressenanordnung ist der Schuhpresse eine vorzugsweise hebellose
Vorpresse vorgeschaltet, die vorzugsweise eine insbesondere selbstanpressende Durchbiegungsausgleichswalze
und eine mit dieser zusammenwirkende Gegenwalze umfaßt. Die dabei erfolgende Vorentwässerung
bringt eine entsprechende Reduzierung der Wassermenge in der Schuhpresse mit sich.
Zweckmäßig ist eine möglichst kurze Rückbefeuchtungsstrecke nach der Vorpresse.
[0019] Die Gegenwalze der Vorpresse kann insbesondere durch eine Preßsaugwalze gebildet
sein.
[0020] Von Vorteil ist auch, wenn die Faserstoffbahn im Bereich einer vorzugsweise höhenverstellbaren
Pickup-Walze durch ein durch den Preßnip der Vorwalze geführtes Filzband von einem
Siebband übernommen wird. Indem die Pickup-Walze vorzugsweise entsprechend verstellbar
ist, ist eine universelle Anpassung dieser Pickup-Walze an die Siebhöhe möglich. Dabei
kann die Faserstoffbahn bis zur Vorpresse frei am Pickup-Filz hängen.
[0021] Die zweckmäßigerweise ohne Bombierung ausgeführte Vorpresse umfaßt vorzugsweise eine
einzonige Durchbiegungsausgleichswalze mit frei beweglichem Mantel, das heißt eine
sogenannte einzonige Nipco-F-Walze, wodurch ein optimaler Filz- und Bahnlauf erreicht
wird.
[0022] Gemäß einer weiteren, insbesondere für schwere Papier geeigneten vorteilhaften Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Pressenanordnung ist der Schuhpresse eine vorzugsweise hebellose
Vorpresse vorgeschaltet, die eine Durchbiegungsausgleichswalze und eine mit dieser
zusammenwirkende Gegenwalze umfaßt, die gleichzeitig als Pickup-Walze dient, in deren
Bereich die Faserstoffbahn von einem Siebband übernommen wird. Man erhält damit eine
NipcoCombi-Vorpresse und eine nachfolgende Flachnip-Schuhpresse.
[0023] Die Vorentwässerung durch die insbesondere hebellose NipcoCombi-Vorpresse bringt
wieder eine entsprechende Reduzierung der Wassermenge in der Schuhpresse mit sich.
Die Rückbefeuchtung in der nachfolgenden Strecke ist bei schweren Sorten relativ gering.
[0024] Bei dieser Pressenanordnung mit NipcoCombi-Vorpresse ist vorzugsweise die so genannte
Siebantriebswalze (vergleiche beispielsweise die Walze 98 in Fig. 2) schwenkbar angeordnet.
Die NipcoCombi-Vorpresse kann zur Anpassung an die vorhandene Siebhöhe beliebig hoch
angeordnet sein. Die Faserstoffbahn kann insbesondere bis zur Transferstelle im Sandwich
angeordnet sein.
[0025] Die Gegenwalze der Vorpresse ist vorzugsweise durch eine Preßsaugwalze gebildet,
die gleichzeitig auch eine Pickup-Funktion erfüllen kann.
[0026] Insbesondere auch bei schweren Papieren tritt kein Bahnabfall auf.
[0027] In bestimmten Fällen ist es von Vorteil, wenn der Vorpresse ein Dampfblaskasten zugeordnet
ist.
[0028] Auch die zuletzt genannte Vorpresse ist vorzugsweise wieder ohne Bombierung ausgeführt
und mit einer einzonigen Durchbiegungsausgleichswalze mit frei beweglichem Mantel
versehen, wodurch sich ein optimaler Filz- und Bahnlauf ergibt.
[0029] In Verbindung mit sämtlichen der zuvor genannten Varianten kann wahlweise im Anschluß
an den ersten Trockenzylinder der betreffenden Papiermaschine eine Offset-Presse vorgesehen
sein, die vorzugsweise freistehend ist.
[0030] Dabei ergibt sich bei sämtlichen Varianten eine sichere Bahnabführung in den Pressenpulper
am ersten Trockenzylinder. Vor und nach der Offset-Presse ist die Faserstoffbahn jeweils
gezielt mit kurzem freiem Zug geführt.
[0031] Mit der vorzugsweise kompakten, freistehenden Offset-Presse ist das Überführhandlung
erleichtert.
[0032] Durch die Bahnvorwärmung am ersten Trockenzylinder kann voraussichtlich eine bessere
Glätte bei niedriger Linienkraft erreicht werden.
[0033] Die vorzugsweise hebellose Offset-Presse kann insbesondere wieder ohne Bombierung
ausgeführt und mit einer einzonigen Durchbiegungsausgleichsweise mit frei beweglichem
Mantel versehen sein. Mit einer solchen einzonigen Nipco-F-Walze ergibt sich eine
preisgünstige, hebellose Offset-Presse mit variabler Linienkraft für einen optimalen
Offset-Betrieb und Bahnlauf.
[0034] Die angetriebenen flexiblen Preßbänder können insbesondere eine wasserspeichernde
oder wasserdurchlässige Eigenschaft besitzen, d.h. z.B. blindgebohrt und/oder gerillt
oder als Siebgewebe ausgeführt sein.
[0035] Zur Abdichtung der Schußpreßeinheiten können insbesondere Dichtbänder vorgesehen
sein, die an der Oberfläche z.B. glatt oder blindgebohrt und/oder gerillt sein können.
[0036] Mit der erfindungsgemäßen Pressenanordnung mit einer einzigen, insbesondere großen
Flachnip-Schuhpresse kann ein gerader, langer Nip bis beispielsweise etwa 500 mm verwirklicht
werden. Aufgrund des geraden Preßnips mit beidseitigem Bandantrieb treten keine Scherkräfte
in Maschinenlaufrichtung und kein Schlupf im durch den Nip geführten Sandwich auf.
Die Biegewechselbeanspruchung der Dichtbänder bzw. der Preßoder Siebbänder der Schuhpreßeinheiten
werden verringert, wodurch sich höhere Laufzeiten ergeben. Die Dichtband- bzw. Preßbandbeanspruchung
oder Einbeulung am Walzenende wird reduziert: Es wird eine höhere Nipentwässerungsleistung
durch die zusätzliche Entwässerungsfunktion infolge der angetriebenen Preßbänder oder
Siebbänder erreicht, wodurch sich ein großes Einsatzfenster für eine Mono-Schuhpresse
ergibt. Die Gebäudebelastung und Krankapazität halten sich in Grenzen. Nachdem eine
Schuhpreßeinheit mit flexiblem Preßband leichter ist als eine sogenannte Nipco-P-Walze,
kann eine entsprechend größere Schuhpreßeinheit vorgesehen sein, was eine größere
Niplänge mit sich bringt. Es sind weniger Reservewalzen erforderlich. So muß keine
Nipco-P-Walze in Reserve gehalten werden. Die jeweiligen Bespannungen sind möglichst
optimal aufeinander abgestimmt. Die geringere rotierende Masse der flexiblen Bänder
ermöglicht im Havariefall einen Schnellstopp.
[0037] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer insbesondere für leichte Papiere geeigneten Variante
einer Pressenanordnung,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer weiteren, insbesondere für mittelschwere Papiere
geeigneten Variante der Pressenanordnung, und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren, insbesondere für schwere Papiere geeigneten
Variante der Pressenanordnung.
[0038] Die Fig. 1 bis 3 zeigen verschiedene, rein beispielhafte Varianten einer Pressenanordnung
10 zur Behandlung einer Faserstoffbahn 12, bei der es sich insbesondere um eine Papier-
oder Kartonbahn handeln kann.
[0039] Die jeweilige Pressenanordnung 10 umfaßt jeweils nur eine einzige doppelt befilzte
Schuhpresse mit einem zwischen zwei Schuhpreßeinheiten 16, 18 gebildeten in Bahnlaufrichtung
L verlängerten, zumindest im wesentlichen ebenen Preßnip oder -spalt 20. Dabei ist
durch diesen verlängerten, ebenen Preßnip 20 beiderseits der Faserstoffbahn 12 jeweils
wenigstens ein angetriebenes endloses Band 22 bis 26 geführt.
[0040] Die Länge des Preßnips 20 der Schuhpresse 14 kann beispielsweise im Bereich von etwa
500 mm liegen.
[0041] Die Bandantriebsgeschwindigkeiten auf den beiden Seiten der Faserstoffbahn sind vorzugsweise
zumindest im wesentlichen gleich.
[0042] Bei sämtlichen Varianten kann die Schuhpresse 14 insbesondere so ausgelegt werden,
daß sich in Z-Richtung betrachtet eine symmetrische Entwässerung der Faserstoffbahn
12 ergibt.
[0043] Wie anhand der Fig. 1 bis 3 zu erkennen ist, kann die durch den Preßnip 20 der jeweiligen
Schuhpresse 14 verlaufende Preßebene 30 gegenüber der Vertikalen 32 geneigt sein.
In den vorliegenden Fällen liegt der Neigungswinkel α beispielsweise im Bereich von
etwa 25°.
[0044] Die beiden Schuhpreßeinheiten 16, 18 umfassen jeweils ein umlaufendes, im Bereich
des Preßnips 20 über einem Preßschuh 34 bzw. 36 geführtes Band 94, 96 sowie ein flexibles
endloses Band 22 bzw. 24, das insbesondere als wasserspeicherndes oder wasserdurchlässiges
Preßband ausgeführt sein kann. Im vorliegenden Fall weisen diese flexiblen Bänder
22, 24 jeweils einen nicht kreiszylindrischen Verlauf auf, wobei sie über Leitwalzen
38 bzw. 40 geführt sind und die betreffenden Schuhpreßeinheiten 16, 18 seitlich offen
sein können. Grundsätzlich können die Schuhpreßeinheiten jedoch auch durch Schuhpreßwalzen
mit einem jeweiligen Dichtmantel 94, 96 gebildet sein, die an ihren Enden dicht abgeschlossen
sind.
[0045] Wie anhand der Fig. 1 bis 3 zu erkennen ist, sind die beiden flexiblen Bänder 22,
24 jeweils angetrieben, wozu jeweils mindestens eine Leitwalze, beispielsweise 38
bzw. 40, entsprechend angetrieben sein kann.
[0046] Bei sämtlichen Varianten der Pressenanordnung 10 ist durch den Preßspalt 20 der Schuhpresse
14 jeweils ein unteres Filzband 26 und ein oberes Filzband 28 geführt. Wie den Fig.
1 bis 3 entnommen werden kann, sind im vorliegenden Fall auch diese beiden Filzbänder
26, 28 jeweils angetrieben. Dazu kann jeweils wieder eine entsprechende Leitwalze
22 bzw. 44 angetrieben sein.
[0047] Die Pressenanordnung 10 ist modular aufgebaut, so daß sich die jeweils gewünschte
Variante problemlos realisieren läßt.
[0048] Die Bahnabführung im Anschluß an die Schuhpresse 14 kann jeweils beispielsweise über
ein dem ersten Trockenzylinder 46 zugeordnetes Trokkensieb 48 im Bereich einer Saugwalze
50 erfolgen, über die das Trockensieb 48 geführt ist, um die Faserstoffbahn 12 beispielsweise
vom unteren Filzband 26 zu übernehmen und dem Trockenzylinder 46 zuzuführen.
[0049] Bei der in der Fig. 1 gezeigten, insbesondere für leichte Papiere geeigneten Variante
der Pressenanordnung 10 wird die Faserstoffbahn 12 durch ein durch den Preßnip 20
der Schuhpresse 14 geführtes Filzband, im vorliegenden Fall das obere Filzband 28,
von einem Siebband 52 übernommen. Dabei ist dieses Filzband 28 im Bereich der Übernahmestelle
um eine Saugleitwalze 54 geführt, die im vorliegenden Fall angetrieben ist.
[0050] Bei der in der Fig. 2 dargestellten, insbesondere für mittelschwere Papiere geeigneten
Variante der Pressenanordnung 10 ist der Schuhpresse 14 eine vorzugsweise hebellose
Vorpresse 56 vorgeschaltet. Diese Vorpresse 56 umfaßt im vorliegenden Fall eine Durchbiegungsausgleichswalze
58 und eine mit dieser zusammenwirkende Gegenwalze 60. Die Gegenwalze 60 kann insbesondere
durch eine Preßsaugwalze gebildet sein.
[0051] Die Vorpresse 56 kann insbesondere ohne Bombierung ausgeführt und mit einer einzonigen
Durchbiegungsausgleichswalze 58 mit frei beweglichem Mantel versehen sein.
[0052] Über die Gegenwalze 60 ist das untere Filzband 26 der Schuhpresse 14 geführt. Die
Durchbiegungsausgleichswalze 58 ist innerhalb der Schlaufe eines weiteren Filzbandes
62 angeordnet. Durch den Preßnip dieser Vorpresse 56 sind somit mit dazwischenliegender
Faserstoffbahn 12 das untere Filzband 26 der Schuhpresse 14 und das weitere Filzband
62 geführt.
[0053] Die Faserstoffbahn 12 wird im Bereich einer vorzugsweise verstellbaren Pickup-Walze
64 durch das durch den Preßnip der Vorwalze 56 geführte Filzband 62 von dem Siebband
52 übernommen.
[0054] Durch die Vorentwässerung in der hebellosen Nipco-Vorpresse 56 ergibt sich eine entsprechende
Reduzierung der Wassermenge in der Schuhpresse 14. Nach der Vorpresse 56 ist eine
kurze Rückbefeuchtungsstrecke vorhanden, in der das Papier auf dem Unterfilz 26 dem
Preßnip 20 zugeführt wird. Es ist eine universelle Anpassung der Pickup-Walze 64 an
die Höhe des Siebbandes 52 möglich. Die Faserstoffbahn 12 hängt frei am Pickup-Filzband
62, bis zur Vorpresse 56. Es ergibt sich ein optimaler Filz- und Bahnlauf, wobei die
Vorpresse 56, wie bereits erwähnt, ohne Bombierung und mit einer einzonigen Nipco-F-Walze
58 vorgesehen sein kann.
[0055] Bei der in der Fig. 3 gezeigten, insbesondere für schwere Papiere geeigneten Variante
der Pressenanordnung 10 ist der Schuhpresse 14 eine vorzugsweise hebellose Vorpresse
66 vorgeschaltet, die eine Durchbiegungsausgleichswalze 68 und eine mit dieser zusammenwirkende
Gegenwalze 70 umfaßt, die gleichzeitig als Pickup-Walze dient, in deren Bereich die
Faserstoffbahn 12 von dem Siebband 52 übernommen wird. In diesem Fall ist die Durchbiegungseinstellwalze
68 innerhalb der Schlaufe des unteren Siebbandes 26 der Schuhpresse 14 und die Gegenwalze
70 innerhalb der Schlaufe eines weiteren Filzbandes 74 angeordnet. Durch den Preßnip
dieser Vorpresse 66 sind also mit dazwischenliegender Faserstoffbahn 12 das untere
Filzband 26 der Schuhpresse 14 und das weitere Filzband 74 geführt.
[0056] Die Gegenwalze 70 der Vorpresse 66 kann insbesondere durch eine Combi-Preßsaugwalze
gebildet sein. Die Vorpresse 66 ist vorzugsweise wieder ohne Bombierung ausgeführt
und mit einer einzonigen Durchbiegungsausgleichswalze 68 mit frei beweglichem Mantel
versehen.
[0057] Die Gegenwalze 70 ist vorzugsweise wieder verstellbar.
[0058] Wie anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, kann der Vorpresse 66 ein Dampfblaskasten
76 zugeordnet sein.
[0059] Im Anschluß an die Vorpresse 66 werden die beiden Filzbänder 26, 74 ein Stück weit
allgemein vertikal nach oben geführt, um im Bereich einer innerhalb der Schlaufe des
Filzbandes 26 angeordneten Saugleitwalze 78 voneinander getrennt zu werden. Die Faserstoffbahn
12 wird dann anschließend durch das untere Filzband 26 dem verlängerten ebenen Preßnip
der Schuhpresse 14 zugeführt.
[0060] Im folgenden Fall ergibt sich somit eine NipcoCombi-Vorpresse 66 und eine nachfolgende
Flachnip-Schuhpresse 14. Die Vorentwässerung durch die hebellose Vorpresse 66 bringt
eine entsprechende Reduzierung der Wassermenge in der Schuhpresse mit sich. Die Rückbefeuchtung
bei schweren Sorten ist relativ gering. Mit der höhenverstellbaren Pickup-Walze 70
bzw. NipcoCombi-Vorpresse 66 ist eine universelle Anpassung an die Höhe des Siebbandes
52 möglich. Die Faserstoffbahn 12 ist bis zur Transferstelle im Bereich der Saugleitwalze
78 im mit den Filzbändern 26 und 74 gebildeten Sandwich vorgesehen. Auch bei den hier
in Rede stehenden schweren Papieren kommt es zu keinem Bahnabfall. Die Anordnung des
Dampfblaskastens 76 ist rein optional. Durch die NipcoCombi-Vorpresse 66 ohne Bombierung
und mit einzoniger Nipco-F-Walze 68 ergibt sich ein optimaler Filz- und Bahnlauf.
[0061] Bei sämtlichen der zuvor beschriebenen Varianten der Pressenanordnung 10 kann im
Anschluß an den ersten Trockenzylinder 46 der betreffenden Papiermaschine eine Offset-Presse
80 mit kurzen Papierzügen nach dem Trockenzylinder 46 vorgesehen sein.
[0062] Bei allen Varianten ist eine sichere Bahnabführung in den Pressenpulper am Trockenzylinder
46 möglich. Die Faserstoffbahn 12 kann vor und nach der Offset-Presse 80 jeweils mit
kurzem freiem Zug geführt sein.
[0063] Die vorzugsweise hebellose Offset-Presse 80 kann insbesondere ohne Bombierung ausgeführt
und mit einer einzonigen Durchbiegungsausgleichswalze 82 mit frei beweglichem Mantel
versehen sein. Bei sämtlichen Varianten ergibt sich durch die kompakte, freistehende
Offset-Presse 80 ein erleichtertes Überführhandling. Durch die Bahnvorwärmung am Trokkenzylinder
46 kann voraussichtlich eine bessere Glätte bei niedriger Linienkraft erreicht werden.
Mit der einzonigen Nipco-F-Walze 82 ergibt sich eine preisgünstige, hebellose Offset-Presse
80 mit variabler Linienkraft ohne Bombierung für einen optimalen Offset-Betrieb und
Bahnlauf.
[0064] Es ist beispielsweise auch eine Kombination insbesondere der in den Fig. 2 und 3
gezeigten Pressenanordnungen beispielsweise zur Erweiterung des Einsatzfensters einer
Ultra-NipcoFlex-Presse möglich.
[0065] Wie anhand der Fig. 1 bis 3 zu erkennen ist, ist dem Trockenzylinder 46 mindestens
ein Schaber 84 zugeordnet.
[0066] Von der ebenfalls wieder mit einem Schaber 86 versehenen unteren Walze 88 der Offset-Presse
80 wird die Faserstoffbahn 12 im Bereich einer Siebleitwalze 90 von einem weiteren
Trockensieb 92 übernommen, durch das die Bahn 12 der darauffolgenden Trockengruppe
72 zugeführt wird, bei der es sich beispielsweise um einen sogenannten "DuoRun" handeln
kann.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 10
- Pressenanordnung
- 12
- Faserstoffbahn
- 14
- Schuhpresse
- 16
- Schuhpreßeinheit
- 18
- Schuhpreßeinheit
- 20
- Preßnip
- 22
- angetriebenes endloses Band, flexibles Band, Preß- oder Siebband
- 24
- angetriebenes endloses Band, flexibles Band, Preß- oder Siebband
- 26
- angetriebenes flexibles Band, unteres Filzband
- 28
- angetriebenes flexibles Band, oberes Filzband
- 30
- Preßebene
- 32
- Vertikale
- 34
- Preßschuh
- 36
- Preßschuh
- 38
- Leitwalze
- 40
- Leitwalze
- 42
- angetriebene Leitwalze
- 44
- angetriebene Leitwalze
- 46
- erster Trockenzylinder
- 48
- Trockensieb
- 50
- Saugwalze
- 52
- Siebband
- 54
- Saugleitwalze
- 56
- Vorpresse
- 58
- Durchbiegungsausgleichswalze
- 60
- Gegenwalze
- 62
- Filzband
- 64
- Pickup-Walze
- 66
- Vorpresse
- 68
- Durchbiegungsausgleichswalze
- 70
- Gegenwalze
- 72
- Trockengruppe
- 74
- Filzband
- 76
- Dampfblaskasten
- 78
- Saugleitwalze
- 80
- Offset-Presse
- 82
- Durchbiegungsausgleichswalze
- 84
- Schaber
- 86
- Schaber
- 88
- Walze
- 90
- Siebleitwalze
- 92
- Trockensieb
- 94
- Dichtband
- 96
- Dichtband
- 98
- Siebantriebswalze
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Pressenanordnung (10) zur Behandlung einer Faserstoffbahn (12), insbesondere Papier-
oder Kartonbahn, mit nur einer einzigen Schuhpresse (14), die doppelt befilzt ist
und einen zwischen zwei Schuhpreßeinheiten (16, 18) gebildeten in Bahnlaufrichtung
(L) verlängerten, zumindest im wesentlichen ebenen Preßnip (20) besitzt, durch den
beiderseits der Faserstoffbahn (12) jeweils wenigstens ein angetriebenes endloses
Band (22 - 26) geführt ist.
2. Pressenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des Preßnips (20) der Schuhpresse (14) im Bereich von etwa 500 mm liegt.
3. Pressenanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandantriebsgeschwindigkeiten auf den beiden Seiten der Faserstoffbahn (12) zumindest
im wesentlichen gleich sind.
4. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schuhpresse (14) so ausgelegt ist, daß sich in Z-Richtung betrachtet eine symmetrische
Entwässerung der Faserstoffbahn (12) ergibt.
5. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durch den Preßnip (20) der Schuhpresse (14) verlaufende Preßebene (30) gegenüber
der Vertikalen (32) geneigt ist.
6. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schuhpreßeinheiten (16, 18) jeweils ein umlaufendes, im Bereich des Preßnips
(20) über einen Preßschuh (34, 36) geführtes flexibles endloses Band (22, 24) umfassen,
das insbesondere als Dichtband ausgeführt ist.
7. Pressenanordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich um jede Schuhpreßeinheit (16, 18) ein flexibles Preßband geführt ist,
das blindgebohrt und/oder gerillt oder als wasserdurchlässiges Siebgewebe ausgeführt
ist.
8. Pressenanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden flexiblen Preßbänder (22, 24) jeweils angetrieben sind.
9. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtbänder insbesondere in Kombination mit wasserdurchlässigen Preßbändern (Siebbänder)
blindgebohrt und/oder gerillt sind.
10. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits der Faserstoffbahn (12) jeweils wenigstens ein angetriebenes endloses
Filzband (26, 28) durch den Preßnip (20) der Schuhpresse (14) geführt ist.
11. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie modular aufgebaut ist.
12. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (12) durch ein durch den Preßnip (20) der Schuhpresse (14) geführtes
Filzband (28) von einem Siebband (52) übernommen wird.
13. Pressenanordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das betreffende Filzband (28) im Bereich der Übernahmestelle um eine Saugleitwalze
(54) geführt ist.
14. Pressenanordnung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (12) durch den Oberfilz (28) von dem Siebband (52) übernommen
wird.
15. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuhpresse (14) eine vorzugsweise hebellose Vorpresse (56) vorgeschaltet ist,
die vorzugsweise eine insbesondere selbstanpressende Durchbiegungsausgleichswalze
(58) und eine mit dieser zusammenwirkende Gegenwalze (60) umfaßt.
16. Pressenanordnung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenwalze (60) der Vorpresse durch eine Preßsaugwalze gebildet ist.
17. Pressenanordnung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (12) im Bereich einer vorzugsweise höhenverstellbaren Pickup-Walze
(64) durch ein durch den Preßnip der Vorwalze (56) geführtes Filzband (62) von einem
Siebband (52) übernommen wird.
18. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (56) ohne Bombierung ausgeführt ist und eine einzonige Durchbiegungsausgleichswalze
(58) mit frei beweglichem Mantel umfaßt.
19. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schuhpresse (14) eine vorzugsweise hebellose Vorpresse (66) vorgeschaltet ist,
die eine Durchbiegungsausgleichswalze (68) und eine mit dieser zusammenwirkende Gegenwalze
(70) umfaßt, die gleichzeitig als Pickup-Walze dient, in deren Bereich die Faserstoffbahn
(12) von einem Siebband (52) übernommen wird.
20. Pressenanordnung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenwalze (70) der Vorpresse (66) höhenverstellbar ist.
21. Pressenanordnung nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenwalze (70) der Vorpresse (66) durch eine Preßsaugwalze gebildet ist.
22. Pressenanordnung nach einem Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorpresse (66) ein Dampfblaskasten (76) zugeordnet ist.
23. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 19 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (66) ohne Bombierung ausgeführt ist und eine einzonige Durchbiegungsausgleichswalze
(68) mit frei beweglichem Mantel umfaßt.
24. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschluß an den ersten Trockenzylinder (46) eine Offset-Presse (80) vorgesehen
ist.
25. Pressenanordnung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Offset-Presse freistehend ist.
26. Pressenanordnung nach Anspruch 24 oder 25,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (12) vor und nach der Offset-Presse (80) jeweils mit kurzem freiem
Zug geführt ist.
27. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 24 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorzugsweise hebellose Offset-Presse (80) ohne Bombierung ausgeführt ist und
eine einzonige Durchbiegungsausgleichswalze (82) mit frei beweglichem Mantel umfaßt.
28. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebenen flexiblen Preßbänder (22, 24) eine wasserspeichernde oder wasserdurchlässige
Eigenschaft besitzen, d.h. z.B. blindgebohrt und/oder gerillt oder als Siebgewebe
ausgeführt sind.
29. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Abdichtung der Schuhpreßeinheiten (16, 18) Dichtbänder (94, 96) vorgesehen sind,
die an der Oberfläche vorzugsweise glatt oder blindgebohrt und/oder gerillt sind.