[0001] Die Erfindung betrifft eine Pressenanordnung zur Behandlung einer Materialbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, mit zwei Langspaltpressen, die jeweils einen in Bahnlaufrichtung
verlängerten Preßspalt bilden
[0002] Charakteristisch für die sogenannten "Tandem NipcoFlex"-Pressenanordnungen sind die
beiden doppelt befilzten Langspaltpressen. Dabei erfolgt die Führung der Faserstoffbahn
nach dem ersten Preßspalt wegen der noch relativ hohen Feuchtigkeit zur Gewährleistung
einer sicheren Bahnführung zwischen den beiden Preßfilzen des ersten Preßspaltes.
[0003] Insbesondere bei SC-Papieren bringt ein solches Pressenkonzept nun aber Probleme
insbesondere hinsichtlich der Bedruckbarkeit mit sich. Die Ursache liegt vermutlich
in der großen Entwässerung der ersten Presse und einer damit einhergehenden Auswaschung
von Füllstoffen.
[0004] Wie bereits erwähnt weist eine solche "Tandem NipcoFlex"-Pressenanordnung standardmäßig
zwei Preßspalte oder Nips auf, wobei in der Regel beide Nips doppelt befilzt sind.
Im zweiten Nip kann beispielsweise aber auch ein mehr oder weniger glattes Preßband
in der unteren Position verwendet werden.
[0005] Beide Nips können beispielsweise durch Schuhpressen mit in Bahnlaufrichtung verlängerter
Preßzone verwirklicht sein. Es ist beispielsweise aber auch möglich, den ersten Nip
durch eine Walzenpresse zu bilden.
[0006] Die "Tandem NipcoFlex"-Pressenanordnungen sind für eine hohe Geschwindigkeit, einen
hohen Trockengehalt und eine stabile Bahnführung, d.h. eine hohe Runability, konzipiert.
[0007] Infolge der hohen Entwässerungskapazität dieses Pressenkonzepts werden dem Papier
in den beiden Nips große Wassermengen entzogen. Die weitaus größte Wassermenge wird
naturgemäß dem Papier im ersten Nip entzogen.
[0008] Dabei kommt es, wie bereits erwähnt, zu örtlichen Auswaschungen von Fein- bzw. Füllstoff
an der Papieroberfläche. Es entstehen sogenannte "Krater" an der Papieroberfläche.
Demzufolge muß im Kalander ein höherer Druck erzeugt werden, um die erforderliche
Glätte zu erreichen. Andernfalls können beispielsweise beim Tiefdruckverfahren Fehlflächen
zurückbleiben, die keine Druckfarbe annehmen, wodurch der Ausdruck insbesondere in
den Halb- und Vierteltönen gestört wird.
[0009] Eine Verbesserung kann durch Reduzieren der Entwässerungsmengen im ersten Nip erreicht
werden. Dies kann sich aber nun nachteilig auf die Bahnführung nach der ersten Presse
auswirken. So kann es beispielsweise dazu kommen, daß sich die Bahnränder nach der
Trennung des Oberfilzes an der Saugfilzleitwalze vom Unterfilz lösen und aufrichten.
Überdies steigt die Entwässerungsmenge im zweiten Nip an, was eine höhere Porösität
des Papiers mit sich bringt, und zwar insbesondere dann, wenn in diesem zweiten Nip
in unterer Position ein Preßband verwendet wird.
[0010] Es ist für die Oberfläche des Papiers von Vorteil, wenn im ersten Preßspalt oder
Nip der Wasserentzug durch eine angepaßte Schuhform und reduzierten Anpreßdruck reduziert
wird.
[0011] Nach einem jeweiligen Bespannungswechsel fällt in der Regel der Trockengehalt nach
der Pressenpartie ab, und die Feuchte-Querprofile werden schlechter. Bei entlasteter
erster Presse treten diese Effekte in noch stärkerem Maße auf, was zu Qualitätseinbußen
und Problemen hinsichtlich der Runability führen kann.
[0012] Ziel der Erfindung ist es, eine verbesserte Pressenanordnung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der die zuvor genannten Probleme unter Aufrechterhaltung der
Vorteile einer "Tandem NipcoFlex"-Pressenanordnung beseitigt sind.
[0013] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß ein weiterer Preßspalt
vorgesehen ist.
[0014] Aufgrund dieser Ausbildung kann die Entwässerung besser auf die einzelnen Nips verteilt
werden. Durch die allmähliche Entwässerung über die gesamte Pressenpartie betrachtet
kommt es zu einer stärkeren Verdichtung der Oberfläche und damit zur besseren Bindung
der Füllstoffe. Dabei ist eine feinfühligere Verteilung der Entwässerung über die
Pressenpartie möglich, ohne auf die anderen Vorteile einer standardmäßigen " Tandem
NipcoFlex"-Pressenanordnung verzichten zu müssen.
Der weitere Preßspalt kann beispielsweise durch eine den beiden Langspaltpressen vorgeschaltete
Vorpresse oder eine diesen nachgeschaltete Nachpresse gebildet sein.
[0015] Ist der weitere Preßspalt durch eine Vorpresse gebildet, so kann diese beispielsweise
doppelt befilzt sein.
[0016] Die Vorpresse und die in Bahnlaufrichtung betrachtet erste Langspaltpresse sind vorzugsweise
mit zumindest einem gemeinsamen Filz versehen.
[0017] Bei einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung
sind die Vorpresse und die erste Langspaltpresse sowohl mit einem gemeinsamen Oberfilz
als auch mit einem gemeinsamen Unterfilz versehen.
[0018] Die Vorpresse kann beispielsweise wenigstens eine Saugpreßwalze in oberer Position
und wenigstens eine massive Preßwalze oder wenigstens eine durchbiegungsgesteuerte
Walze umfassen. Sie kann auch durch eine Walzenpresse oder aber auch durch eine Schuhpresse
gebildet sein.
[0019] In bestimmten Fällen ist es auch von Vorteil, wenn die in Bahnlaufrichtung betrachtet
erste Presse als Walzenpresse ausgeführt ist. So kann beispielsweise auch anstelle
der ersten Langspaltpresse eine Walzenpresse vorgesehen sein.
[0020] Die in Bahnlaufrichtung betrachtet zweite Langspaltpresse kann beispielsweise doppelt
befilzt oder mit einem Filz und einem Transferband versehen sein. Ein Transferband
bringt aufgrund seiner glatten Oberfläche eine verbesserte Führung der Faserstoffbahn
und eine Reduzierung der Rückbefeuchtung mit sich.
[0021] Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform ist die zweite Langspaltpresse mit einem Oberfilz
und einem unteren Transferband versehen.
[0022] Zur Verbesserung der Entwässerungsleistung der Vorpresse und zur Verringerung der
Rückbefeuchtung der Material- oder Faserstoffbahn vom Preßfilz aus können die Vorpresse
und die erste Langspaltpresse beispielsweise auch mit einem gemeinsamen Oberfilz und
mit getrennten Unterfilzen versehen sein.
[0023] Wie bereits erwähnt, kann der weitere Preßspalt grundsätzlich auch durch eine den
beiden Langspaltpressen nachgeschaltete Nachpresse gebildet sein. Eine solche Nachpresse
kann den ersten Trockenzylinder der nachfolgenden Trockenpartie ersetzen, was bei
einem nachträglichen Einbau wesentlich ist.
[0024] Die Nachpresse ist zweckmäßiger Weise einfach befilzt. Eine einfache Bahnführung
ergibt sich auch, wenn die Nachpresse mit einem Oberfilz ausgeführt wird.
[0025] So kann die Nachpresse beispielsweise mit einem oberen, insbesondere dichten Preßfilz
versehen sein. In diesem Fall besitzt die Nachpresse vorzugsweise eine untere Walze
mit einer zumindest im wesentlichen geschlossenen oder glatten Oberfläche. Dabei kann
als untere Walze insbesondere eine Keramikwalze oder dergleichen vorgesehen sein.
Als obere Walze der Nachpresse ist beispielsweise eine durchbiegungsgesteuerte Walze
denkbar. Die Nachpresse kann beispielsweise aber auch mit einer oberen Schuhpreßeinheit,
vorzugsweise einer Schuhpreßwalze, versehen sein.
[0026] Bei einer andern zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung
ist die einfach befilzte Nachpresse mit einem unteren Preßfilz versehen. In diesem
Fall kann die Nachpresse entsprechend eine obere Walze mit einer zumindest im wesentlichen
geschlossenen oder glatten Oberfläche besitzen. Als obere Walze kann insbesondere
eine Keramikwalze oder dergleichen vorgesehen sein. Die untere Walze der Nachpresse
kann beispielsweise eine durchbiegungsgesteuerte Walze sein. Alternativ kann die Nachpresse
beispielsweise aber auch mit einer unteren Schuhpreßeinheit, vorzugsweise Schuhpreßwalze,
versehen sein.
[0027] Eine besonders symmetrische Behandlung erfährt die Materialbahn, wenn die zweite
Presse mit einer zumindest im wesentlichen glatten Walze oder einem glatten Preßband
in unterer Position und die Nachpresse mit einer ebenfalls glatten Walze als Oberwalze
ausgeführt ist.
[0028] Bei einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Pressenanordnung
ist die in Bahnlaufrichtung betrachtet zweite Presse mit einer glatten Unterwalze
versehen und einfach befilzt und auch die Nachpresse einfach befilzt und mit einer
glatten Oberwalze ausgeführt.
[0029] Wie bereits erwähnt kann anstelle einer jeweiligen glatten Preßwalze jeweils auch
ein zumindest im wesentlichen glattes Preßband vorgesehen sein.
[0030] In bestimmten Fällen ist es auch von Vorteil, wenn die Abnahmesaugwalze, in deren
Bereich die Materialbahn von einem Siebband der Siebpartie abgenommen wird, gleichzeitig
als Saugpreßwalze vorgesehen ist.
[0031] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist durch den in Bahnlaufrichtung
betrachtet zweiten verlängerten Preßspalt und die Nachpresse ein gemeinsames Preßband
geführt.
[0032] In bestimmten Fällen ist es zweckmäßig, wenn durch den zweiten verlängerten Preßspalt
und durch die Nachpresse ein gemeinsamer Filz geführt ist.
[0033] Die Nachpresse kann insbesondere auch als Glättpresse mit einer glatten Unterwalze
vorgesehen sein.
[0034] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer zwei Langspaltpressen
sowie eine Vorpresse umfassenden Pressenanordnung, bei der die Vorpresse und die erste
Langspaltpresse mit gemeinsamen Preßfilzen versehen sind und die zweite Langspaltpresse
doppelt befilzt ist,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer weiteren zwei Langspaltpressen sowie eine Vorpresse
umfassenden Ausführungsform einer Pressenanordnung, bei der die zweite Langspaltpresse
jedoch mit einem Filz und einem Transferband versehen ist,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer weiteren zwei Langspaltpressen sowie eine Vorpresse
umfassenden Ausführungsform einer Pressenanordnung, bei der die Vorpresse und die
erste Langspaltpresse mit einem gemeinsamen Oberfilz und mit getrennten Unterfilzen
versehen sind,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer Pressenanordnung
mit einer den beiden Langspaltpressen nachgeschalteten Nachpresse, die mit einem oberen
Preßfilz und einer glatten unteren Walze versehen ist,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Pressenanordnung
mit einer den beiden Langspaltpressen nachgeschalteten Nachpresse, wobei die zweite
Langspaltpresse mit glatter Unterwalze und die Nachpresse mit Unterfilz und einer
glatten Oberwalze versehen ist,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Pressenanordnung
mit einer den beiden Langspaltpressen vorgeschalteten Vorpresse, wobei die Abnahmesaugwalze,
durch die die Materialbahn von einem Siebband der Siebpartie abgenommen wird, gleichzeitig
als Saugpreßwalze vorgesehen ist,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Pressenanordnung
mit einer den beiden Langspaltpressen nachgeschalteten Nachpresse, wobei durch den
zweiten verlängerten Preßspalt und die Nachpresse ein gemeinsames Preßband geführt
ist,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Pressenanordnung
mit einer den beiden Langspaltpressen nachgeschalteten Nachpresse, wobei durch den
zweiten verlängerten Preßspalt und die Nachpresse ein gemeinsamer Filz geführt ist,
und
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführunsform einer Pressenanordnung
mit einer den beiden Langspaltpressen nachgeschalteten Nachpresse, wobei die Nachpresse
als Glättpresse mit einer glatten Unterwalze, z.B. aus Keramik oder dergleichen, ausgeführt
ist.
[0035] Die Figuren 1 bis 9 zeigen jeweils eine Pressenanordnung 10 zur Behandlung einer
Materialbahn, vorzugsweise Faserstoffbahn, bei der es sich insbesondere um eine Papier-
oder Kartonbahn handeln kann.
[0036] Die Pressenanordnungen 10 umfassen jeweils zwei Langspaltpressen 12, 14, denen zur
Bildung eines weiteren Preßspaltes 16 eine Vorpresse 18 (vgl. die Figuren 1 bis 3
und 6) vorgeschaltet bzw. eine Nachpresse 20 (vgl. die Figuren 4, 5 und 7 bis 9) nachgeschaltet
ist. Die beiden Langspaltpressen 12, 14 bilden jeweils einen in Bahnlaufrichtung L
verlängerten Preßspalt 22 bzw. 24.
Bei der in der Figur 1 gezeigten Ausführungsform mit einer den beiden Langspaltpressen
12, 14 vorgeschalteten doppelt befilzten Vorpresse 18 sind die Vorpresse 18 und die
in Bahnlaufrichtung L betrachtet erste Langspaltpresse 12 sowohl mit einem gemeinsamen
Oberfilz 26 als auch mit einem gemeinsamen Unterfilz 28 versehen.
[0037] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist als obere Walze der Vorpresse 18 eine Saugpreßwalze
30 vorgesehen. Die untere Walze 32 kann beispielsweise durch eine annähernd zylindrische
oder massive Preßwalze oder eine durchbiegungsgesteuerte Walze gebildet sein. Stattdessen
kann jedoch auch eine untere Schuhpreßeinheit, vorzugsweise eine Schuhpreßwalze, vorgesehen
sein.
[0038] Im vorliegenden Fall ist die in Bahnlaufrichtung L betrachtet zweite Langspaltpresse
14 doppelt befilzt.
[0039] Wie anhand der Figur 1 zu erkennen ist, übernimmt der um eine Pickup-Saugwalze 34
geführte Oberfilz 26 die Faserstoffbahn von einem Siebband 36 der Siebpartie.
[0040] Die zusammen mit dem Oberfilz 26 und dem Unterfilz 28 aus dem verlängerten Preßspalt
22 der ersten Langspaltpresse 12 herausgeführte Faserstoffbahn wird im Bereich einer
vorzugsweise als Saugwalze ausgebildeten Umlenkwalze 38 vom Oberfilz 26 getrennt und
zusammen mit dem Unterfilz 28 um die Umlenkwalze 38 geführt, in deren Bereich sie
dann von einem durch den verlängerten Preßspalt 24 der zweiten Langspaltpresse 14
geführten Oberfilz 40 übernommen wird. Im vorliegenden Fall wird die Faserstoffbahn
in einem Bereich zwischen der dem Unterfilz 28 der Vorpresse 18 und der ersten Langspaltpresse
12 zugeordneten Umlenkwalze 38 und einer weiteren diesem Unterfilz 28 zugeordneten
Umlenkwalze 42 von dem durch die zweite Langspaltpresse 14 geführten Oberfilz 40 übernommen.
Der durch die zweite Langspaltpresse 14 geführte Oberfilz 40 ist im Bereich der Übernahmestelle
44 um eine vorzugsweise wieder als Saugwalze ausgebildete Umlenkwalze 46 geführt.
[0041] Zusammen mit dem Oberfilz 40 und dem Unterfilz 48 wird die Faserstoffbahn dann aus
dem verlängerten Preßspalt 24 der zweiten Langspaltpresse 14 herausgeführt. Anschließend
wird die Faserstoffbahn zusammen mit dem Unterfilz 48 um eine vorzugsweise als Saugwalze
vorgesehene Umlenkwalze 50 geführt, in deren Bereich der Oberfilz 40 von der Faserstoffbahn
und dem Unterfilz 48 getrennt wird.
[0042] Im Anschluß daran wird die Faserstoffbahn im Bereich einer als Saugwalze ausgebildeten
Umlenkwalze 52 von einem Trockensieb 54 übernommen und dem ersten Trockenzylinder
56 der Trockenpartie zugeführt.
[0043] Figur 2 zeigt eine mit der der Figur 1 vergleichbare Ausführungsform einer Pressenanordnung
10, bei der die zweite Langspaltpresse 14 jedoch mit nur einem Filz, im vorliegenden
Fall dem Oberfilz 40, und einem Transferband 58 versehen ist, das im folgenden Fall
in unterer Position vorgesehen ist. Das Transferband 58 bringt aufgrund seiner glatten
Oberfläche eine verbesserte Führung der Faserstoffbahn und eine Reduzierung der Rückbefeuchtung
mit sich.
[0044] Im übrigen kann diese Pressenanordnung beispielsweise wieder den gleichen Aufbau
besitzen wie die der Figur 1. Einander entsprechenden Teilen sind gleiche Bezugszeichen
zugeordnet.
[0045] Figur 3 zeigt eine weitere, mit denen der Figuren 1 und 2 vergleichbare Ausführungsform
einer Pressenanordnung 10, bei der die Vorpresse 18 und die erste Langspaltpresse
12 jedoch nur mit einem gemeinsamen Filz, hier dem Oberfilz 26, und mit getrennten
Unterfilzen 60, 62 versehen sind. Eine solche Ausführung bringt eine verbesserte Entwässerungsleistung
der Vorpresse 18 mit sich und verringert die Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn vom
Preßfilz, d.h. hier dem Oberfilz 26, aus.
[0046] Im übrigen kann diese Ausführungsform beispielsweise den gleichen Aufbau besitzen
wie die der Figuren 1 und 2. Einander entsprechenden Teilen sind gleiche Bezugszeichen
zugeordnet.
[0047] Figur 4 zeigt in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform einer
Pressenanordnung 10 mit einer den beiden Langspaltpressen 12, 14 zugeordneten Nachpresse
20. Diese Nachpresse 20 kann den ersten Trockenzylinder der nachfolgenden Trockenpartie
ersetzen, was hinsichtlich eines nachträglichen Einbaus wesentlich ist.
[0048] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Nachpresse 20 einfach befilzt. Im
vorliegenden Fall ist sie mit einem oberen dichten Preßfilz 64 versehen.
[0049] Zudem besitzt die Nachpresse 20 eine untere Walze 66 mit einer zumindest im wesentlichen
geschlossenen oder glatten Oberfläche. Dabei kann beispielsweise eine Keramikwalze
oder dergleichen vorgesehen sein. Wahlweise kann die untere Walze 66 der Nachpresse
20 auch von innen beheizt sein.
[0050] Als obere Walze 68 der Nachpresse 20 kann beispielsweise eine durchbiegungsgesteuerte
Walze vorgesehen sein. Die Nachpresse 20 kann jedoch beispielsweise auch mit einer
oberen Schuhpreßeinheit, vorzugsweise einer oberen Schuhpreßwalze, versehen sein.
[0051] Wahlweise kann auch die obere Schuhpreßwalze über die Breite in einzelne Druckzonen
unterteilt sein, so daß auch mit der Nachpresse Einfluß auf das Feuchte-Querprofil
genommen werden kann.
[0052] In besonderen Fällen kann es, um den Effekt der Nachpresse zu steigern, auch notwendig
sein, daß die Entwässerungsmenge im 1. und 2. Nip reduziert wird.
[0053] Wie anhand der Figur 4 zu erkennen ist, wird die Faserstoffbahn durch ein Trockensieb
54 von der glatten Walze 66 übernommen und der Trockenpartie zugeführt.
[0054] Im übrigen kann diese Ausführungsform beispielsweise zumindest im wesentlichen wieder
den gleichen Aufbau wie die Ausführungen der Figuren 1 bis 3 besitzen. Einander entsprechenden
Teilen sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
[0055] Die Ausführungsform gemäß Figur 5 unterscheidet sich von der der Figur 4 im wesentlichen
nur dadurch, daß der zweite Schuhpressennip 14 mit einer glatten Unterwalze versehen
ist und die Nachpresse 20 eine obere Walze 70 mit einer zumindest im wesentlichen
geschlossenen oder glatten Oberfläche besitzt und der dichte Preßfilz 72 an unterer
Position vorgesehen ist.
[0056] Als obere Walze 70 kann beispielsweise eine Keramikwalze oder dergleichen vorgesehen
sein.
[0057] Als untere Walze 74 dieser Nachpresse 20 kann beispielsweise eine durchbiegungsgesteuerte
Walze vorgesehen sein. Die Nachpresse 20 kann beispielsweise aber auch mit einer unteren
Schuhpreßeinheit, vorzugsweise einer unteren Schuhpreßwalze, versehen sein.
[0058] Dabei ist insbesondere auch eine symmetrische Behandlung der Faserstoffbahn möglich.
[0059] Figur 6 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Pressenanordnung
10 mit einer den beiden Langspaltpressen 12, 14 vorgeschalteten Vorpresse 18. Im vorliegenden
Fall ist die Pickup- oder Abnahmesaugwalze 34, in deren Bereich die Materialbahn vom
Siebband 36 der Siebpartie abgenommen wird, gleichzeitig als Saugpreßwalze vorgesehen.
Diese kann nun mit der Gegenwalze 80 die Vorpresse 18 bilden.
[0060] Im übrigen kann diese Pressenanordnung beispielsweise zumindest im wesentlichen wieder
den gleichen Aufbau wie die zuvor beschriebenen Pressenanordnungen besitzen. Wie im
unteren Teil der Figur 6 angedeutet, kann anstelle des Unterfilzes 48 beispielsweise
auch wieder ein Transferband 58 vorgesehen sein.
[0061] Die Vorpresse 18 kann auch mit einem separaten Unterfilz ausgestattet sein.
[0062] Figur 7 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer Pressenanordnung
10, bei der durch den zweiten verlängerten Preßspalt 24 und die Nachpresse 20 ein
gemeinsames Preßband 76 geführt ist. In diesem Fall wirkt die Nachpresse 20 als Glättpresse,
da sie beide Papierseiten gleichzeitig glättet.
[0063] Figur 8 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Pressenanordnung
10 mit einer den beiden Langspaltpressen 12, 14 nachgeschalteten Nachpresse 20. In
diesem Fall ist durch den zweiten verlängerten Preßspalt 24 und die Nachpresse 20
ein gemeinsamer Filz 78 geführt.
[0064] Im übrigen kann auch diese Pressenanordnung 10 insbesondere zumindest im wesentlichen
wieder den gleichen Aufbau wie die zuvor beschriebenen Anordnungen besitzen.
[0065] Figur 9 zeigt in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Pressenanordnung
10 mit einer den beiden Langspaltpressen 12, 14 nachgeschalteten Nachpresse 20. Im
vorliegenden Fall ist die Nachpresse 20 als Glättpresse mit glatter unterer Walze
82 vorgesehen. Die glatte untere Walze 82 kann beispielsweise aus Keramik oder dergleichen
bestehen.
[0066] Auch diese Pressenanordnung 10 kann im übrigen beispielsweise wieder so ausgeführt
sein, wie dies im Zusammenhang mit den anderen Ausführungsformen beschrieben wurde.
Einander entsprechenden Teilen sind auch wieder gleiche Bezugszeichen zugeordnet.
[0067] Entgegen den bisher beschriebenen Pressenanordnungen wird bei der Ausführungsform
gemäß Figur 9 nach dem 1. Nip 12 die Papierbahn mit dem Oberfilz geführt und danach
vom Unterfilz der 2. Presse 14 übernommen. Durch den zweiten verlängerten Preßspalt
und die Nachpresse wird ein gemeinsames Preßband geführt. In diesem Fall ist die Nachpresse
mit einer glatten Unterwalze ausgestattet, was die Ausschußabfuhr erheblich erleichtert.
Bezugszeichenliste
[0068]
- 10
- Pressenanordnung
- 12
- erste Langspaltpresse
- 14
- zweite Langspaltpresse
- 16
- weiterer Preßspalt
- 18
- Vorpresse
- 20
- Nachpresse
- 22
- erster verlängerter Preßspalt
- 24
- zweiter verlängerter Preßspalt
- 26
- Oberfilz
- 28
- Unterfilz
- 30
- Saugpreßwalze
- 32
- untere Walze
- 34
- Pickup-Saugwalze
- 36
- Siebband
- 38
- Umlenkwalze
- 40
- Oberfilz
- 42
- Umlenkwalze
- 44
- Übernahmestelle
- 46
- Umlenkwalze
- 48
- Unterfilz
- 50
- Umlenkwalze
- 52
- Umlenkwalze
- 54
- Trockensieb
- 56
- Trockenzylinder
- 58
- Transferband
- 60
- Unterfilz
- 62
- Unterfilz
- 64
- Preßfilz
- 66
- untere Walze
- 68
- obere Walze
- 70
- obere Walze
- 72
- Preßfilz
- 74
- untere Walze
- 76
- Preßband
- 78
- Filz
- 80
- Gegenwalze
- 82
- untere Walze
- L
- Bahnlaufrichtung
1. Pressenanordnung (10) zur Behandlung einer Materialbahn, insbesondere Papier- oder
Kartonbahn, mit zwei Langspaltpressen (12, 14), die jeweils einen in Bahnlaufrichtung
(L) verlängerten Preßspalt bilden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer Preßspalt (16) vorgesehen ist.
2. Pressenanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Preßspalt (16) durch eine den beiden Langspaltpressen (12, 14) vorgeschaltete
Vorpresse (18) gebildet ist.
3. Pressenanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) doppelt befilzt ist.
4. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) und die in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet erste Langspaltpresse
(12) mit zumindest einem gemeinsamen Filz (26, 28) versehen sind.
5. Pressenanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) und die erste Langspaltpresse (12) sowohl mit einem gemeinsamen
Oberfilz (26) als auch mit einem gemeinsamen Unterfilz (28) versehen sind.
6. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) wenigstens eine Saugpreßwalze (30) umfaßt.
7. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) wenigstens eine zylindrische oder massive Preßwalze umfaßt.
8. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) wenigstens eine durchbiegungsgesteuerte Walze umfaßt.
9. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) durch eine Walzenpresse gebildet ist.
10. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) durch eine Schuhpresse gebildet ist.
11. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet erste Presse als Walzenpresse ausgeführt ist.
12. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet zweite Langspaltpresse (14) doppelt befilzt
ist.
13. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet zweite Langspaltpresse (14) mit einem Filz
(40) und einem Transferband (58) versehen ist.
14. Pressenanordnung nach einem der Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Langspaltpresse (14) mit einem Oberfilz (40) und einem unteren Transferband
(58) versehen ist.
15. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse (18) und die erste Langspaltpresse (12) mit einem gemeinsamen Oberfilz
(26) und mit getrennten Unterfilzen (60, 62) versehen sind.
16. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Preßspalt (16) durch eine den beiden Langspaltpressen (12, 14) nachgeschaltete
Nachpresse (64) gebildet ist.
17. Pressenanordnung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) anstelle des ersten Trockenzylinders einer nachfolgenden Trockenpartie
vorgesehen ist.
18. Pressenanordnung nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) einfach befilzt ist.
19. Pressenanordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) mit einem oberen Preßfilz (64) versehen ist.
20. Pressenanordnung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) eine untere Walze (66) mit einer zumindest im wesentlichen geschlossenen
oder glatten Oberfläche besitzt.
21. Pressenanordnung nach Anspruch 20
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Walze (66) beheizt ist.
22. Pressenanordnung nach Anspruch 20 oder 21
dadurch gekennzeichnet,
daß als untere Walze eine Keramikwalze vorgesehen ist.
23. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
dadurch gekennzeichnet,
daß als obere Walze (68) der Nachpresse eine durchbiegungsgesteuerte Walze vorgesehen
ist.
24. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) mit einer oberen Schuhpreßeinheit versehen ist.
25. Pressenanordnung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Schuhpreßeinheit durch eine Schuhpreßwalze gebildet ist.
26. Pressenanordnung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) mit einem unteren Preßfilz (72) versehen ist.
27. Pressenanordnung nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) eine obere Walze (70) mit einer zumindest im wesentlichen geschlossenen
oder glatten Oberfläche besitzt.
28. Pressenanordnung nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet,
daß als obere Walze (70) eine Keramikwalze vorgesehen ist.
29. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 26 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß als untere Walze (74) der Nachpresse (20) eine durchbiegungsgesteuerte Walze vorgesehen
ist.
30. Pressenanordnung nach einem der Ansprüche 26 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) mit einer unteren Schuhpreßeinheit versehen ist.
31. Pressenanordnung nach Anspruch 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Schuhpreßeinheit durch eine Schuhpreßwalze gebildet ist.
32. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet zweite Presse mit einer glatten Unterwalze
versehen und einfach befilzt ist und daß auch die Nachpresse (20) einfach befilzt
und mit einer glatten Oberwalze ausgeführt ist.
33. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle einer jeweiligen glatten Preßwalze jeweils ein zumindest im wesentlichen
glattes Preßband vorgesehen ist.
34. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn im Bereich einer Abnahmesaugwalze (34) von einem Siebband (36) der
Siebpartie abgenommen wird und die Abnahmesaugwalze (34) gleichzeitig als Saugpreßwalze
vorgesehen ist.
35. Pressenanordnung nach Anspruch 34,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Vorpresse (18) und die erste Langspaltpresse (12) ein gemeinsamer Unter-
und Oberfilz geführt wird.
36. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch den in Bahnlaufrichtung (L) betrachtet zweiten verlängerten Preßspalt (24)
und die Nachpresse (20) ein gemeinsames Preßband (76) geführt ist.
37. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch den zweiten verlängerten Preßspalt (24) und durch die Nachpresse (20) ein gemeinsamer
Filz (78) geführt ist.
38. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachpresse (20) als Glättpresse mit einer glatten Unterwalze vorgesehen ist.
39. Pressenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorpresse einen separaten Unterfilz besitzt.