[0001] Die Erfindung betrifft eine waageartige Vorrichtung zur Prüfung von Geldrollen mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der Gebrauchsmusterschrift 1 819 202 bekannt.
Dort ist der Waagebalken selbst also ohne Geldrolle und Gegengewicht in seinem Schwerpunkt
gelagert und kann mit einer Justierschraube exakt in die Sollstellung, nämlich Waagebalken
liegt waagrecht, gestellt werden.
[0003] Es hat sich herausgestellt, dass zumindest bei einigen Währungen, z. B. den Münzen
des Euro Gewichtstoleranzen auftreten, die sich zu beträchtlichen Unterschieden des
Gewichts der einzelnen Münzrollen gleicher Münzen aufaddieren können. Diese Gewichtsunterschiede
können bei den einzelnen Münzarten sehr unterschiedlich sein, so dass z. B. das Anschlagen
des Waagebalkens an den Anschlägen nicht eindeutig aussagt, dass sich in der aufliegenden
Rolle eine Münze zu viel oder zu wenig befindet.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die Anordnung des Oberbegriffs des Anspruchs
1 so zu verbessern, dass die Aussage der Wiegung eindeutig ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung, insbesondere
auch für deren Anwendung bei den Münzen des Euro.
[0007] Gemäß der Neuerung wird, um feststellen zu können, ob sich in der einzelnen Münzrolle
eine Münze zuviel oder eine zuwenig befindet, nun den Münzrollen einer Münzart eine
solche Öffnungsweite der Anschläge zugeordnet, dass es bei exakt abgezählter Münzzahl
pro Münzrolle wegen der Toleranzen des Münzgewichts auch bei der maximal möglichen
Abweichung nicht zum Anschlagen des Waagebalkens an den Anschlägen kommen kann. Bei
Abweichen der Münzzahl schlägt dagegen der Waagebalken an. Da bei verschiedenen Münzsorten
(z. B. 1 Euro, 2 Euro, 0,1 Euro, usw.) die möglichen maximalen Gewichtsunterschiede
der Münzrollen wegen der Toleranzen der Münzgewichte unterschiedlich sind, kommt man
nicht mit einer Öffnungsweite aus, sondern sieht erfindungsgemäß mehrere, insbesondere
zwei Öffnungsweiten der Anschlagpunkte des Waagebalkens vor, weshalb z. B. der Träger
in entsprechende Stellungen verschoben werden kann. Trotz der Toleranzen der Münzgewichte
ist somit klar erkennbar, ob die Münzrollen die richtige Münzzahl aufweisen.
[0008] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung verlaufen die Anschläge schräg, so dass
sie eine schnabelartige Form aufweisen. Die Erfindung ist auch durch eine gestufte
Ausbildung der Anschläge lösbar.
[0009] Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung näher erläutert.
[0010] Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fig. 2 ist ein Draufblick auf den Waagebalken gezeigt. In Fig. 1 ist auf einer
Grundplatte 1 ein Träger 2 für die Lagerung 3 eines Waagebalkens 4 gezeigt. Der Träger
2 ist mit der Grundplatte 1 verschraubt. Zur Erhöhung der Stabilität des Trägers 2
sind dessen Fuß oder Füße in eine passende Aussparung in der Grundplatte 1 eingesetzt.
[0011] Der Waagebalken 4 weist auf der linken Seite eine quer zum Waagebalken liegende Mulde
6 auf, in die die Geldrolle 7 eingelegt ist. Auf der rechten Seite trägt der Waagebalken
eine Einhängeschiene 8, die Rastungen 9 aufweist, in die ein Gegengewicht 10 einhängbar
ist und von Rastung zu Rastung verschoben werden kann.
[0012] Die Fig. 2 zeigt einen Aufblick auf den Waagebalken 4 mit der Mulde 6 links und der
Einhängeschiene 8 und deren Rastungen 9 rechts. Neben die Rastungen 9 können die einzelnen
Münzwerte in Euro und der Wert der ganzen Münzrolle aufgeschrieben sein.
[0013] Wie Fig. 1 zeigt, ist die Einhängeschiene 8 zur exakten Festlegung in die Waagebalken
eingelassen und dort befestigt.
[0014] An der Grundplatte 1 ist auch der Träger 11 für einen oberen Anschlag 12 und einen
unteren Anschlag 13 für den Waagebalken 4 befestigt. Außerdem ist auf dem Waagebalken
4 ein als Scheibenstapel ausgebildetes Justiergewicht 14 befestigt, mit dem der Waagebalken
4 unter vorgegebenen Belastungen der beiden Balkenteile in die Waagrechte gebracht
werden kann.
[0015] Erfindungsgemäß ist der Träger 11 in Richtung der Längsachse des Waagebalkens 4 verschiebbar,
was durch ein nicht sichtbares Langloch im abgebogenen, unteren Teil des Trägers 11
und durch die lösbare Rändelschraube 20 ermöglicht wird. In Fig. 1 ist der ausgezogen
gezeichnete Träger 11 in der Aussparung 1a der Grundplatte nach rechts verschoben.
Damit ist die Öffnungsweite der Anschlagpunkte 12a und 13a des Waagebalkens 4 an den
Anschlägen 12 und 13 relativ klein. Gestrichtelt gezeichnet ist dagegen der Träger
nach links verschoben. Dadurch ist die Öffnungsweite der Anschlagpunkte 12a und 13a
größer.
[0016] Wie bereits gesagt, ist diese Ausbildung deshalb vorgesehen, weil sich herausgestellt
hat, dass die Münzen Gewichtstoleranzen aufweisen, die sich zu beträchtlichen Unterschieden
des Gewichts der einzelnen Münzrollen gleicher Münzen zueinander addieren können.
Um nun feststellen zu können, ob sich in der einzelnen Münzrolle eine Münze zuviel
oder eine zuwenig befindet, wird nun den Münzrollen einer Münzart eine solche Öffnungsweite
12, 13 zugeordnet, dass es bei exakt abgezählter Münzzahl pro Münzrolle wegen der
Toleranzen des Münzgewichts auch bei der maximal möglichen Abweichung nicht zum Anschlagen
des Waagebalkens an den Anschlägen 12 oder 13 kommen kann. Bei Abweichen der Münzzahl
schlägt dagegen der Waagebalken 4 an. Da bei verschiedenen Münzsorten (1 Euro, 2,
Euro, 0,1 Euro, usw.) die möglichen maximalen Gewichtsunterschiede der Münzrollen
wegen der Toleranzen der Münzgewichte unterschiedlich sind, kommt man nicht mit einer
Öffnungsweite aus, sondern sieht mehrere, insbesondere zwei Öffnungsweiten der Anschlagpunkte
des Waagebalkens 4 vor, weshalb der Träger 11 in entsprechende Stellungen verschoben
werden kann. Trotz der Toleranzen der Münzgewichte ist somit klar erkennbar, ob die
Münzrollen die richtige Münzzahl aufweisen.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 verlaufen die Anschläge schräg, so dass sie
eine schnabelartige Form aufweisen. Die Erfindung ist auch durch eine gestufte Ausbildung
der Anschläge lösbar.
[0018] Bei der Fig. 1 ist unterstellt, dass die Anschläge 12, 13 an einem Träger 11 vorgesehen
sind. Die Erfindung ist aber auch anwendbar, wenn die Anschläge am Waagebalken 4 angebracht
sind und der Träger eine Zunge trägt. In diesem Fall schlagen die am Waagebalken verschiebbaren
Anschläge an der feststehenden Zunge an.
[0019] Wenn man die bekannte Vorrichtung z. B. für die neue europäische Währung auslegt,
indem man in den notwendigen Abständen Rastungen für das Gegengewicht anbringt, so
ergeben sich dadurch Schwierigkeiten, dass die Rastungen für die Geldrolle 1 Euro
und für die Geldrolle 5 Cent so nahe beieinander liegen würden, dass sie nahezu ineinander
übergehen.
[0020] Gegenüber der bekannten Anordnung sind deshalb bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der Schwerpunkt des Waagebalkens 4 nach rechts verschoben und die Abstände der Rastungen
9 von der Lagerung 3 bei gleichbleibendem Abstand der Mulde 6 von der Lagerung deutlich
größer gewählt, wodurch die Abstände benachbarter Rastungen 9 von einander größer
werden und damit die Rastungen 9 für die Münzrolle 1 Euro und 0,05 Euro für die Handhabung
ausreichend auseinander rücken. Das Gegengewicht muss natürlich entsprechend verkleinert
werden, da ja im Gleichgewichtsfall Gewicht mal Hebelarm auf beiden Seiten des Waagebalkens
4 gleich sein muss.
1. Waageartige Vorrichtung zum Prüfen von Geldrollen (7) auf ihren Sollinhalt, bei der
ein Waagebalken (4) an seinem einen Arm eine Aufnahmemulde (6) für eine Geldrolle
(7) und an seinem anderen Arm ein Gegengewicht (10) aufweist, das entsprechend der
zu prüfenden Geldsorte auf Punkte mit unterschiedlichen Entfernungen (Rastungen 9)
von der Lagerung (3) des Waagebalkens (4) einstellbar ist, wobei oberhalb und unterhalb
eines Endes des Waagebalken (4) an einem Träger (11) je ein Anschlag (12, 13) angebracht
ist oder am einen Ende des Waagebalkens und zwar ober-, bzw. unterhalb je ein Anschlag
angebracht ist und dem Ende des Waagebalkens eine fest angeordnete Zunge gegenübersteht,
und wobei die Abstände der Anschlagstellen (12a, 13a) des Waagebalkens (4), bzw. der
Zunge an diesen Anschlägen (12, 13) oberhalb, bzw. unterhalb seiner Gleichgewichtslage
derart gewählt ist, dass ein Anschlagen des Waagebalkens (4) an den Anschlägen (12,
13) nur bei einer fehlenden, bzw. einer zusätzlichen Münze zustande kommt, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (12, 13) in Richtung des Verlaufs des Waagebalkens (4) verschiebbar
angeordnet sind, dass die Anschläge (12, 13) derart ausgebildet sind, dass sich die
Abstände der Anschlagstellen (12a, 13a) durch die Verschiebung ändern und dass unterschiedlichen
Geldrollen (7) unterschiedliche Stellen des Verschiebebereichs zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (12, 13) schnabelartig ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge Stufen aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass insbesondere für seine Anwendung bei den Münzen der europäischen Währung die Punkte
mit unterschiedlichen Entfernungen (Rastungen 9) von der Lagerung (3) des Waagebalkens
(4) derart groß gewählt sind, dass der kleinste Abstand zwischen zwei einander benachbarten
Punkten (Rastungen 9) für die Einstellung des Gegengewichts (10) auf diese Punkte
(Rastungen) ausreichend groß ist und dass das Gegengewicht (10) entsprechend kleiner
gewählt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass den vorgegebenen Entfernungen (Rastungen 9) eine Skala mit Münzwerten zugeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem der Träger (2) der Lagerung
des Waagebalkens (4) auf einer Grundplatte (1) befestigt, insbesondere angeschraubt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (2) in eine passende Aussparung in der Grundplatte (1) eingesetzt ist
und dort befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (11) der Anschläge (12, 13) in einer Aussparung (1a) einer die Vorrichtung
tragenden Grundplatte (1) eingesetzt ist, dass der Träger (11) ein Langloch aufweist,
und dass er mittels einer Rändelschraube (20) in den einzelnen Stellen des Verschiebebereichs
arretierbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einhängeschiene (8) für das Gegengewicht (10) vorgesehen ist und dass diese
in eine passende Aussparung des Waagebalkens (4) eingesetzt und dort befestigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Waagebalken (4) ein Justiergewicht (14) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwerpunkt des Waagebalkens (4) gegenüber der Lagerung (3) in Richtung des Gegengewichts
(10) verschoben ist.