[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzkontakt-Steckdose mit Abdeckung bzw. Zentralscheibe
mit Steckdosentopf und im Steckdosentopf angeordnetem Schutzleiterkontakt sowie mit
Sockel. Die Erfindung kann beispielsweise bei Steckdosen für Unterputzund Aufputzanwendungen
in wasser- bzw. staubgeschützten Ausführungen verwendet werden.
[0002] Handelsübliche Steckdosen für geschützte Ausführungen für elektrische Hausinstallationsgeräte
entsprechen in der Regel der Schutzart IP44. Dieser Schutz wird bei Steckdosen in
Aufputz- und Unterputzausführungen durch Verwendung eines Klappdeckels erreicht, welcher
eine Rückstellfeder zur selbständigen Schließung aufweist. Der Klappdeckel ist aus
Sicht eines Anwenders hinderlich, da zum Öffnen des Deckels eine zweite Hand benötigt
wird, um mit der anderen Hand einen Stecker einstecken zu können. Die Rückstellfeder
des Klappdeckels, welche ein sicheres Schließen bewirken soll, erschwert dem Anwender
dabei das Öffnen.
[0003] Bei eingestecktem Stecker ist der Klappdeckel in der Regel jedoch teilweise geöffnet,
so daß die geforderte Schutzart nur mit speziell gummierten Steckern erreicht wird.
Bei Verwendung von nichtgummierten Steckern ist ein Wasserschutz nicht gegeben und
die Schutzart IP44 wird nicht eingehalten. Des weiteren stellt es einen Nachteil dar,
daß der Klappdeckel bei eingestecktem Stecker unter einem gewissen Winkel zur Wand
offen steht und in den Raum hinein ragt, was zu Verletzungen von Personen oder Beschädigungen
des Klappdeckels führen kann. Insbesondere in öffentlichen Gebäuden sind abgerissene
Klappdeckel infolge von Vandalismus fast schon die Regel.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzkontakt-Steckdose der eingangs
genannten Art anzugeben, welche das Eindringen von Wasser oder Staub in das Innere
der Steckdose auch ohne Verwendung eines Klappdeckels verhindert.
[0005] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
dadurch gelöst,
- daß der Schutzleiterkontakt fest mit dem Steckdosentopf verbunden und mit einem steckbaren
Anschlußkontakt zum Sockel ausgestattet ist und
- daß der Durchbruch für den Schutzleiterkontakt mit einer elastischen Abdichtung versehen
ist.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sowohl
bei eingestecktem Stecker als auch bei nicht eingestecktem Stecker zuverlässig verhindert
wird, daß Wasser (Spritzwasser) oder Staub durch den Durchbruch für den Schutzleiterkontakt
in das Innere der Steckdose eindringen kann. Die Schutzart IP44 wird ohne einen Klappdeckel
oder eine zusätzliche Abdeckung erreicht. Die Steckdose ist sehr anwenderfreundlich
mit nur einer Hand bedienbar. Es sind keine speziellen Stecker erforderlich. Es besteht
keine Verletzungsgefahr oder Beschädigungsgefahr. Die Steckdose ist mittels geeigneter
Verfahren seriengerecht und kostengünstig herstellbar.
[0007] Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Sicht auf eine Steckdose,
- Fig. 2
- einen Schnitt B-B durch die Steckdose,
- Fig. 3
- einen Schnitt A-A durch die Steckdose,
- Fig. 4
- ein Detail Y,
- Fig. 5
- eine perspektivische Sicht der Steckdose,
- Fig. 6
- ein Detail X.
[0010] In Fig. 1 ist eine Sicht auf eine Steckdose dargestellt. Es sind eine Zentralscheibe
mit Steckdosentopf 1 und Öffnungen 2 für Steckerstifte eines Schukosteckers sowie
Schutzleiterkontakte 4 und eine zentrale Befestigungsschraube 5 zur Verschraubung
der Zentralscheibe mit einem Sockel zu erkennen. Die Öffnungen 2 sind mittels Abdekkungen
3 verschlossen, solange kein Stecker eingesteckt ist. Hierdurch ergibt sich einerseits
ein erhöhter Berührungsschutz (Kinderschutz), andererseits sind die Öffnungen 2 für
die Steckerstifte durch diese Maßnahme gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt.
Dieser Berührungsschutz ist derart ausgestaltet, daß ein Labyrinth eventuell durch
die Öffnungen 2 eingedrungenes Wasser wieder nach außen leitet, so daß kein Wasser
in das Innere der Steckdose (zum Sockel und den elektrischen anschlußkontakten) gelangen
kann.
[0011] Der Sockel weist in allgemein bekannter Weise einen Tragring 7 zur Montage der Steckdose
in einer Unterputzdose auf.
[0012] Fig. 1 zeigt des weiteren Schnittverläufe A-A und B-B, wobei diese Schnitte unter
den Figuren 3 und 2 erläutert werden.
[0013] In Fig. 2 ist ein Schnitt B-B durch die Steckdose dargestellt. Insbesondere sind
die vor die Öffnungen 2 geschobenen Abdeckungen 3 sowie die mittels Befestigungsschraube
5 mit dem Sockel 6 verbundene Zentralscheibe mit Steckdosentopf 1 zu erkennen. Der
mit dem Tragring 7 verbundene Sockel 6 enthält in bekannter Weise elektrische Anschlußkontakte
8. Die Lage eines Schutzleiterkontaktes 4 ist angedeutet.
[0014] In Fig. 3 ist ein Schnitt A-A durch die Steckdose dargestellt, wobei Fig. 4 ein Detail
Y der Fig. 3 zeigt. Dabei ist insbesondere zu erkennen, daß die Abdeckung 3 mittels
einer Federeinrichtung 9 beaufschlagt wird, welche die Abdeckung 3 in Richtung Öffnung
2 drückt, so daß die Abdeckung 3 diese Öffnung 2 verschließt, solange kein Stecker
eingesteckt ist. Des weiteren ist zu erkennen, daß die Durchbrüche im Steckdosentopf
1 für den Schutzleiterkontakt 4 mit einer elastischen Abdichtung 10 versehen sind,
welche die Durchbrüche um den Schutzleiterkontakt 4 vollständig gegen Wasser- und
Staubeintritt abdichten. Vorzugsweise sind diese Durchbrüche mit einem Elastomer umspritzt.
Beim Einführen des Steckers folgt die elastische Abdichtung 10 der Bewegung des Schutzleiterkontaktes
4, so daß diese Abdichtung dauerhaft erhalten bleibt.
[0015] Die Herstellung solcher "mehrkomponentigen" Teile erfolgt mittels eines seriengerechten
Verfahrens, wie beispielsweise als 2-Komponenten-Spritzteil bzw. als umspritztes Einlegeteil
bzw. im Montage-Spritzgießen.
[0016] Die Schutzleiterkontakte 4 sind nicht fest mit dem Sockel 6 verbunden sind, wie dies
üblicherweise der Fall ist, sondern die elektrische Verbindung zwischen dem Schutzleiteranschluß
im Sockel und dem Schutzleiterkontakt 4 erfolgt durch eine Konfiguration Anschlußstift
11- Anschlußschiene 12 - Anschlußbuchse 13, wobei der Anschlußstift 11 fest mit dem
Schutzleiterkontakt 4 verbunden ist, der Schutzleiteranschluß an die Anschlußschiene
12 angeschlossen ist und die Anschlußbuchse 13 fest mit der Anschlußschiene 12 verbunden
ist. Bei Demontage der Zentralscheibe mit Steckdosentopf 1 vom Sockel 6 löst sich
die Kontaktierung Anschlußstift 6 - Anschlußbuchse 13, so daß der Schutzleiterkontakt
4 am Steckdosentopf 1 verbleiben kann.
[0017] Zweckmäßig ist die Öffnung für die zur Montage des Steckdosentopfes 1 am Sockel 6
dienende Befestigungsschraube 5 mit einer elastischen Abdichtung versehen. Des weiteren
ist zwischen Abdeckung und Gehäuse bzw. zwischen Zentralscheibe und Rahmen eine elastische
Abdichtung vorgesehen. Als elastische Abdichtungen dient hier ebenfalls vorzugsweise
eine eingespritzte Elastomerschicht.
[0018] In Fig. 5 ist eine perspektivische Sicht der Steckdose dargestellt. Dabei ist ein
Detail X hervorgehoben, welches in Fig. 6 dargestellt ist. Es ist ein Ausschnitt einer
Zentralscheibe mit Steckdosentopf 1, Öffnungen 2, Abdeckungen 3, Schutzleiterkontakt
4 und Befestigungsschraube 5 zu erkennen.
[0019] Beim vorstehenden Ausführungsbeispiel wird eine Unterputz-Ausführung beschriebenen.
Die Erfindung ist selbstverständlich in gleicher Art und Weise für Aufputz-Ausführungen
verwendbar. Ferner lassen sich auf die beschriebene Art auch Mehrfach-Steckdosen und
Steckdosenleisten in geschützter Ausführung herstellen.
1. Schutzkontakt-Steckdose mit Abdeckung bzw. Zentralscheibe mit Steckdosentopf (1) und
im Steckdosentopf angeordnetem Schutzleiterkontakt (4) sowie mit Sockel (6),
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Schutzleiterkontakt (4) fest mit dem Steckdosentopf (1) verbunden und mit einem
steckbaren Anschlußkontakt (11, 12, 13) zum Sockel ausgestattet ist und
- daß der Durchbruch für den Schutzleiterkontakt (4) mit einer elastischen Abdichtung (10)
versehen ist.
2. Schutzkontakt-Steckdose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzleiterkontakt am Durchbruch mit einem Elastomer umspritzt ist.
3. Schutzkontakt-Steckdose nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (2) im Steckdosentopf (1) für Steckerstifte mit einer Abdeckung (3)
versehen sind.
4. Schutzkontakt-Steckdose nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung für die zur Montage des Steckdosentopfes (1) am Sockel (6) dienende Befestigungsschraube
(5) mit einer elastischen Abdichtung versehen ist.
5. Schutzkontakt-Steckdose nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Abdeckung und Gehäuse bzw. zwischen Zentralscheibe und Rahmen eine elastische
Abdichtung vorgesehen ist.
6. Schutzkontakt-Steckdose nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckdosentopf (1) ein Labyrinth aufweist, welches durch die Öffnungen (2) eingedrungenes
Wasser nach außen ableitet.