(19)
(11) EP 1 283 016 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.02.2003  Patentblatt  2003/07

(21) Anmeldenummer: 02003002.9

(22) Anmeldetag:  11.02.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A41D 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.02.2001 DE 20102350 U
30.03.2001 DE 20105718 U
29.05.2001 DE 20108870 U
29.05.2001 DE 20108871 U

(71) Anmelder: Mayr, Andreas
84028 Landshut (DE)

(72) Erfinder:
  • Mayr, Andreas
    84028 Landshut (DE)

   


(54) Oberteil eines zweiteilligen Bade- oder Sportanzuges


(57) Die Erfindung basiert auf einem gewöhnlichen Oberteil eines zweiteiligen Bade- oder Sportanzuges, welches üblicherweise durch einen Halsträger und einen Rückenträger am Körper des Trägers gehalten wird.
Als zusätzliche Sicherheit gerade für sportliche Einsätze bietet die Erfindung ein Trägersystem an, welches eine Kräfteverteilung der von der Brustseite wirkenden Zugkräfte auf den Rückenträger ermöglicht.
Durch die zusätzliche Verteilung der auf die Bänder gerade bei Bewegung einwirkenden Kräfte stellt sich mehr Tragekomfort ein durch weniger Einschnüren und besseren Halt des Oberteils am Körper.
Ferner löst die Erfindung eine weitere wichtige Anforderung des Alltags, indem an einem Steg innerhalb des beschriebenen Trägersystems ein Täschchen integrierbar ist, welches zur Aufnahme von Kleingegenständen wie Schlüssel, Kreditkarte oder Geld dient, die nunmehr in idealer Weise am Körper mitgeführt werden können, ohne beeinträchtigend zu wirken bei Bewegung oder ein weiteres Kleidungsstück bzw. eine Tasche zu erfordern.
Dieses Trägersystem kann ohne Umziehen schnell und einfach abgenommen werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Oberteil eines zweiteiligen Bade- oder Sportanzuges, insbesondere für Damen. Ein solches Oberteil wird auch als Bikini-Oberteil oder als Top bezeichnet.
Ein Bikini-Oberteil weist auf der Vorderseite üblicherweise zwei Körbchen oder zwei Triangel auf, die durch einen Steg miteinander verbunden sind, ein Top üblicherweise lediglich eine durchgehende Brustpartie.
Die Vorderseite des Oberteils wird durch mindestens ein verschließbares Rückenband oder einen Rückenträger am Körper gehalten und weist zusätzlich entweder ein Nackenband oder einen Nackenträger auf oder über die Schulter geführte Bänder oder Träger, im folgenden auch als Schulterträger bezeichnet.

[0002] Zweiteilige Badeanzüge oder deren Oberteile werden in zunehmendem Maße nicht nur zum Schwimmen getragen, sondern wie zweiteilige Sportanzüge oder deren Oberteile eingesetzt für sportliche Betätigungen wie beispielsweise Laufen oder Spazieren oder Spielen am Strand, Surfen, Wasserskifahren, Beachvolleyball Spielen, Rollschuhlaufen, Joggen oder dergleichen.
Während dieser Betätigungen, auf dem Weg dorthin oder zu anderen Zielen am Strand, werden üblicherweise Kleingegenstände wie beispielsweise Geld, Schmuck, Kreditkarte, Schlüssel, Mobiltelefon, Sonnencreme, Feuerzeug, Kaugummi, Tabletten, Lippenstift und andere Accessoires mitgeführt.

[0003] Die Oberteile des zweiteiligen Bade- oder Sportanzuges, die für solche sportlichen Einsätze üblicherweise getragen werden, decken nur wenig vom Oberkörper ab, um dadurch mehr Bewegungsfreiheit, eine ganzheitlichere Sonnenbräunung zuzulassen und einer Überhitzung durch eine bessere Belüftung des Körpers entgegenwirken.

[0004] Diese Vorteile werden zunichte gemacht, wenn entweder Kleingegenstände mitgeführt werden und deshalb eine Tasche oder ein zusätzliches Kleidungsstück wie beispielsweise eine Jacke getragen wird und durch die Tatsache, dass der Körper bei diesen Tätigkeiten Bewegungen ausführt, die hinsichtlich Frequenz und Amplitude über das übliche Maß hinausgehen, da die auf die Träger und auf das Vorderteil ausgeübten Kräfte und Belastungen erheblich sind und deshalb einschnüren, verrutschen oder möglicherweise sogar reißen können.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Oberteil eines zweiteiligen Bade- oder Sportanzuges so auszubilden, dass bei Bedarf ein besserer Halt des Oberteils und dadurch die Möglichkeit des Mitführens von Kleingegenständen an dem Oberteil gewährleistet ist, ohne dabei mehr Kleidung anlegen zu müssen und damit auf eine bessere Belüftung oder ganzheitlichere Bräunung des Körpers zu verzichten; die Erfindung birgt ein höheres Maß an Sicherheit vor Verrutschen oder Reißen und mehr Komfort beim Tragen dadurch, dass sie bei Belastungen weniger einschnürt und ein sicheres Mitführen kleinerer Gegenstände am Körper ermöglicht.

[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein zusätzlich vorhandenes Trägersystem, in welches vorzugsweise ein Täschchen entweder eingearbeitet ist oder aus dieser Konstruktion herausgelöst werden kann.
Je nach Anforderung oder Wahl der Trägerin kann das Trägersystem am Oberteil lösbar befestigt werden oder von diesem abgenommen werden, beispielsweise wenn keine Gegenstände mitgeführt werden oder eine nahtlosere Rückenbräunung erwünscht ist und der zusätzliche Halt beim Sonnenbad nicht benötigt wird.
Die abgenommene Trägerkonstruktion in Verbindung mit dem Täschchen kann von der Trägerin beispielsweise als Hand- oder Hüfttasche genutzt werden.

[0007] Das Trägersystem wird gemäß einer bevorzugten Ausführung mit dem Oberteil verbunden mittels zwei über die Schultern geführten Schulterträgern, die an der Vorderseite des Oberteils entweder direkt lösbar befestigt sind mit Clips-, Magnet-, Klett-, Druckknopf-, Schraub-, Bind-, Schnür- oder Hakenverschlüssen oder mittels eines Ringes oder anderem Zwischenstückes, welches das Vorderteil nach oben hin mit den Schulterträgern und gegebenenfalls auch mit den Nackenträgern lösbar verbindet; am Rücken der Trägerin werden die Schulterbänder verknotet oder durch einen Steg miteinander verbunden sowie an dem Rückenband lösbar befestigt oder unter den Achseln zu den beiden Seiten des Vorderteils geführt und an diesem lösbar angeschlossen.

[0008] Gemäß dieser bevorzugten Ausführung der Erfindung werden die beiden Seiten des Oberteils durch zwei mit lösbaren Verschlüssen versehene Rückenbänder verbunden und nach oben hin mit einem Nackenband.

[0009] Die in Weiterbildung der Erfindung vorgesehene lösbare Befestigung der Schulterträger am Rückenband der Trägerin bietet wiederum zwei Ausgestaltungsmöglichkeiten an: zum einen die Möglichkeit, ein gemeinsames Rückenverbindungselement anzubringen, das zur Aufnahme eines der beiden Rückenbänder ausgebildet ist. Das gemeinsame Rückenverbindungselement kann beispielsweise aus einem Ring bestehen, an dem die rückenseitigen Enden der Schulterbänder befestigt sind. Wenn das zusätzliche Trägersystem angelegt werden soll, genügt es, einen der beiden lösbaren Verschlüsse der Rückenbänder, im Allgemeinen des oberen Rückenbandes, zu öffnen, und das freie Ende des Rückenbandes durch den Ring zu hindurchzustecken und den Verschluß wieder zu schließen. Während dieses Vorgangs ist durch den zweiten Rückenträger und den Nackenträger ein sicherer Halt des Oberteils gewährleistet.

[0010] Die zweite Ausgestaltungsmöglichkeit des gemeinsamen Rückenverbindungselements kann aber auch ein oder mehrere Clips-, Magnet-, Klett-, Druckknopf-, Schraub-, Bind-, Schnür-, oder Hakenverschlüsse etc. sein, die an einem Rückenband oder an beiden Rückenbändern des Oberteils lösbar gehalten sind.
Das Öffnen eines der beiden Rückenträger ist somit nicht mehr nötig, um das Trägersystem abzunehmen oder zu befestigen.

[0011] Die erfindungsgemäße Lehre hat den Vorzug, dass bei Bedarf das zusätzliche Trägersystem mit oder ohne Täschchen rasch und ohne Schwierigkeiten angelegt werden kann. Es ist in der Lage, einen großen Teil der bei Bewegung auf das Oberteil ausgeübten Kräfte aufzunehmen. Die Zugverteilung auf die Schulter- und Rückenträger sorgt bei sportlichem Gebrauch und Bewegung für eine bessere Anpassung des Bekleidungsstückes an den Körper. Der Vorteil der Erfindung zeigt sich besonders dann, wenn Kleingegenstände in dem angelegten Täschchen der Trägerkonstruktion mitgeführt werden, da dieses fest am Körper gehalten wird und deshalb keine von der allgemeinen Körperbewegung unabhängige und unliebsame Bewegungen ausführen kann. Auch wirkt sich für das Mitführen von Kleingegenständen die Tatsache günstig aus, dass das Trägersystem mit dem Täschchen auf dem Rücken der Trägerin platziert ist und es deshalb trotz sportlicher Bewegungen nicht behindern kann.
Vorteilhaft ist auch, dass die Bänder des Bikini-Oberteils durch die gezielte Entlastung weniger in die Haut einschnüren. Die an das Bikini-Oberteil angelegten Schulterbänder stellen sich selbsttätig so ein, dass die sowohl an der Vorderseite als auch an der Rückseite entstehenden Zugkräfte gleichmäßig über den ganzen

[0012] Rücken verteilt werden. Die Kräfteverhältnisse beim Ausgleich der auf die verschiedenen Träger und Stoffbereiche der Gesamtkonstruktion einwirkenden Zugkräfte lassen sich schematisch in drei Kräftedreiecke unterteilen: zwei entstehen auf der Vorderseite der Trägerin durch Züge, die bei Bewegungen vor allem des weiblichen Oberkörpers die Stoffbereiche des Vorderteils nach unten hin bewegen und Gegenzüge aus dem selben Bereich heraus, die das Nackenband schräg nach oben-Mitte und die Schulterbänder schräg nach oben-außen ausüben. Die dritte Kräfteverteilung findet seinen Ausgangspunkt dort, wo die Zugkräfte der beiden Schulterbänder nach links oben und nach rechts oben wirken und das Rückenband gegenhält.
Einen weiteren Vorteil bietet das Trägersystem mit dem vorzugsweise vorhandenen zweiten Rückenträger dadurch, dass Züge, die von den beiden in einem gewissen Abstand zueinander unter den Achseln seitlich am Oberteil lösbar gehaltenen Rückenträger auf den Stoffbereich der Vorderteils ausgeübt werden, die Stoffbespannung auf den Brüsten der Trägerin straffer anliegen lassen und dadurch sowohl mehr Stützung als auch eine zusätzliche Sicherheit vor Verrutschen des Oberteils gewähren. Neuartige Stoffe, die vorzugsweise Verwendung finden für die beschriebenen Ausführungen, die hochelastische Eigenschaften aufweisen, sind besonders geeignet, auf Flächen wirkende Züge gleichmäßig zu verteilen und liegen deshalb besser am Körper an.

[0013] Eine zweite Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass ein loses Band oder loser elastischer Steg mit zwei lösbaren Verbindungselementen an den beiden Enden entweder quer von einer Seite des Oberteils zur anderen über den Rücken gespannt wird oder quer von einer Seite der beiden Schulterträger zur anderen.
Diese Variante erfordert kein Nacken- oder zweites Rückenband, jedoch in jedem Fall zwei Schulterträger, die an ein Rückenband festgenäht sind.
Die beiden Schulterträger ermöglichen das Aufspannen des Bandes und gleichen den Zug aus, der durch ein auf dem Band angebrachtes Täschchen oder ganz allgemein bei Bewegung entstehen kann.

[0014] In einer dritten Ausgestaltung werden die innerhalb der beiden Schulterträger verlaufenden Nackenträger weitergebildet und vom Nacken über den Rücken weitergeführt. Die beiden Nackenträger sind am Rücken der Trägerin verknotet oder durch einen Steg miteinander verbunden sowie an dem Rückenband mit einem oder mehreren Rückenverbindungselementen lösbar befestigt oder an den beiden Schulterträgern lösbar aufgespannt beispielsweise an der Stelle, an der die Schulterträger mit den Rückenträgern verbunden sind, oder sie werden unter die Achseln zu den beiden Seiten des Vorderteils geführt und an diesem lösbar angeschlossen.

[0015] Der Steg zwischen den Schulter- oder Nackenträgern ist erfindungsgemäß als Täschchen ausgebildet, welches entweder in die Verbindung, die zwischen den beiden Schulter- oder Nackenträgern hergestellt worden ist, eingearbeitet ist oder aus dieser lösbar herausgenommen werden kann.
Er weist zweckmäßig einen im Grundriß runden, dreieckförmigen, trapezförmigen oder rechteckigen verschließbaren Beutel auf.
Bei einer nicht lösbaren Verbindung des Beutels zu dem Trägersystem wird dieser vorzugsweise von den Schulter- oder Nackenträgern des Trägersystems eingefasst.
Ein aus der Trägerkonstruktion herausnehmbares Täschchen weist Mittel zur Befestigung an den Trägern auf wie Schlaufen, Knöpfe oder Druckknöpfe, Zangen-, Steck-, Schraub-, Clips-, Magnet- oder Klettverschlüsse etc.

[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, das Trägersystem nur vom Rückenträger zu lösen und den Schulter- oder Nackenträger über den Kopf nach vorne zu nehmen, um das integrierte Täschchen zu bedienen.

[0017] Eine Weiterführung der erfindungsgemäßen Lehre verleiht dem Trägersystem der obig beschriebenen bevorzugten Ausführung die Eigenschaft, bei Bedarf insbesondere schwerere Täschchen oder kleine Rucksäcke zu tragen und die einwirkenden größeren Kräfte so auszugleichen, dass das Trägersystem auch unter diesen Voraussetzungen ideal am Körper anliegt. Diese Eigenschaft bewährt sich vor allem bei den folgenden beiden Modellen:

Bei dem einen Modell der bevorzugten Ausführung werden die beiden Schulterträger durch einen starren oder zumindest wenig biegsamen Steg verbunden, an dem der Rückenbeutel lösbar angebracht werden kann. Außerdem kann im Rahmen dieser Ausführung ein zweiter starrer oder wenig biegsamer Steg die beiden fortlaufenden Schulterträger weiter unten erneut verbinden und dadurch die Stabilität der Konstruktion weiter erhöhen. Bei dieser Ausführung werden die Schulterbänder unterhalb des unteren zweiten Steges vorzugsweise bis zu den lösbaren Verschlüssen unter den Achseln zu beiden Seiten des Vorderteils weitergeführt.

Bei dem anderen Modell sind die Schulterträger auf dem Rücken so miteinander verbunden, dass sie auf dem Rücken zusammengeführt werden beispielsweise durch einen Cordelstopper oder einer beliebigen für eine verstellbare Befestigung geeigneten Vorrichtung und von dieser weitergeführt werden bis zu lösbaren Verschlüssen unter den Achseln auf beiden Seiten des Vorderteils. Zwischen dem oberen Berührungspunkt der Schulterbänder bis zu den Verschlüssen unter den Achseln wird jeder der beiden Schulterträger jeweils durch eine weitere Hülse oder einem für die individuelle Einstellung geeignetem Teil mit den Enden eines Stegs zusammengeführt, an dem diese Hülse oder diese verstellbare Befestigung angebracht ist. Der Steg verläuft quer über den Rücken und ermöglicht als zusätzlicher die einwirkenden Kräfte ausgleichender Träger die Einstellung des Abstands der beiden Schulterträger zueinander. Die beiden Schulterträger und der zusätzliche Querträger über den Rücken beschreiben die Form eines Dreiecks und gleichen die von oben und seitlich wirkenden Kräfte optimal aus und halten durch eine anforderungsbedingte oder passformgenaue Einstellbarkeit der Träger an dem oberen und den beiden seitlichen Punkten auch größere Täschchen oder kleine Rucksäcke ideal am Körper und beugen somit deren unliebsamen Eigenbewegungen vor allem bei beladenem Zustand vor. Diese Täschchen oder kleinen Rucksäcke werden beispielsweise an den Cordelstoppern oder anderen für die individuelle Einstellung geeignetem Teil lösbar mit Schlaufen, Knöpfen oder Druckknöpfen, Zangen-, Steck-, Schraub-, Clips-, Magnet- oder Klettverschlüssen etc. befestigt.



[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch
Fig. 1 und 2
Vorder- und Rückenansicht eines Ausführungsbeispiels mit Pfeilen zur schematischen Darstellung der Kräftewirkungen
Fig. 3
Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Oberteils eines Bade- oder Sportanzuges
Fig. 4 und 5
Vorder- und Rückenansicht des in Figur 2 dargestellten Gegenstandes
Fig. 6 und 7
das in Figur 4 und 5 dargestellte Oberteil bei abgenommenem Zusatz-Trägersystem
Fig. 8 bis 11
weitere Ausgestaltungen des bevorzugten erfindungsgemäßen Oberteils mit Anschluß der Schulterbänder an lösbare Verschlüsse seitlich am Vorderteil, jeweils in einer Rückenansicht
Fig. 12 bis 13
weitere Ausgestaltung des bevorzugten erfindungsgemäßen Oberteils, bei der die Schulterträger mit einem Rückenverbindungselement an den Rückenträgern lösbar gehalten werden, jeweils in einer Rückenansicht
Fig. 14 bis 15
zweite Ausgestaltungsvariante vorzugsweise ohne Nackenband mit quer verlaufendem Trägersystem, jeweils in einer Rückenansicht
Fig. 16 bis 17
dritte Ausgestaltungsvariante mit weitergebildetem Nackenband, jeweils in einer Rückenansicht
Fig. 18
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gegenstandes mit Eignung für schwerere Täschchen oder kleine Rücksäcke, jeweils in einer Rückenansicht
Fig. 19
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gegenstandes mit verstellbarem Rückendreieck, jeweils in einer Rückenansicht


[0019] Die in den Figuren dargestellten Oberteile eines zweiteiligen Bade- oder Sportanzuges für Damen, im Folgenden Oberteil genannt, bestehen in an sich bekannter Weise aus zwei Körbchen (1), Triangeln (1), oder einer durchgehenden Brustpartie (1), die über mindestens ein Rückenband (2) und ein Nackenband (3) am Körper der Trägerin gehalten sind. Erfindungsgemäß ist ein zusätzliches, abnehmbares Trägersystem (4) aus vorzugsweise zwei über die Schultern geführten Schulterbändern (5) vorgesehen, die an der Vorderseite des Oberteils (1) lösbar befestigt sind und am Rücken der Trägerin verknotet oder durch einen Steg (6) miteinander verbunden sind. Sie sind ferner an dem Rückenband (2) lösbar befestigt (Fig. 4 bis 5) oder unter den Achseln zum Vorderteil des Bikini-Oberteils geführt und an diesem lösbar angeschlossen (9) (Fig. 8 bis 13).
Der Steg ist vorzugsweise als kleiner Rucksack (7) oder Täschchen (7) ausgebildet, das mit lösbaren Verbindungselementen (8) wie Clips-, Magnet-, Klett-, Druckknopf-, Schraub-, Bind-, Schnür- oder Hakenverschlüssen an diesem befestigt werden kann.

[0020] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 bis 5 besteht das Oberteil des zweiteiligen Badeanzuges aus zwei dreieckförmigen Körbchen (1), die an Ihrer Mitte im Brustbereich von einem der beiden Rückenbänder (2) gehalten werden. Ferner sind die beiden Körbchen (1) hinten durch die zwei Rückenbänder (2) miteinander verbunden, die bei abgenommenem Trägersystem (4) parallel zueinander verlaufen (Fig. 6 und 7). Beide Rückenbänder (2) haben jeweils einen lösbaren Verschluss (9) zum Anlegen bzw. Ablegen des Oberteils. An der nach oben weisenden Dreieckspitze jedes Körbchens (1) ist ein Ring befestigt, beispielsweise angenäht. An den Ringen ist ein Nackenband (3) befestigt, das ebenfalls angenäht sein kann.

[0021] Das zusätzliche Trägersystem (4) wird beispielsweise bei sportlichen Aktivitäten angelegt oder beim Bedarf des Mitführens von Kleingegenständen. Es besteht aus zwei Schulterbändern (5), die im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 bis 5 hinten durch einen als Tasche ausgebildeten Steg (6) und unterhalb dieses Stegs durch ein gemeinsames, als Ring ausgebildetes Rückenverbindungselement (12) miteinander verbunden sind. Die Befestigungspunkte sind in Fig. 1 durch Vollkreise symbolisiert. Der Ring (12) hält die beiden Schulterbänder (5) im Rückenbereich, wo sie zu einem Dreieck zusammenlaufen, und dient gleichzeitig zur Aufnahme eines der beiden Rückenbänder (2). Hierzu genügt es, den Verschluss (9) beispielsweise des oberen Rückenbandes (2) kurz zu öffnen, durch den Ring (12) zu schieben, und anschließend wieder zu schließen.
Die vorderen Enden der beiden Schulterbänder (5) werden an den an dem Körbchen (1) angeordneten Ringen (10) befestigt, beispielsweise ebenfalls über ein nicht weiter dargestelltes Verbindungselement wie Clips-, Magnet-, Klett-, Druckknopf-, Schraub, Bind-, Schnür- oder Hakenverschlüssen. Auf diese Weise werden wie vor allem Fig. 1 erkennen lässt, an beiden Ringen (10) Kräftedreiecke gebildet, die für eine Zugentlastung der Träger des Oberteils sorgen.

[0022] Die Schemazeichnung der Fig. 3, die eine Draufsicht des in einer Ebene liegenden Oberteils zeigt, lässt erkennen, dass das aus den beiden Schulterbändern (5) bestehende zusätzliche Trägersystem (4) über den Kopf der Trägerin angelegt werden kann, wobei im Rückenbereich das ringförmige Rückenverbindungselement (12) zur lösbaren Aufnahme des oberen Rückenbandes (2) dient und die vorderen Enden (vgl. Fig. 4) der beiden Schulterbändern (5) lösbar - in Fig. (3) durch offene Kreise dargestellt - in die beiden Ringe (10) eingehängt werden.

[0023] In Fig. 1 bis 3 sind durch Pfeile die auf die Bänder wirkenden Kräfte eingezeichnet. Wenn das zusätzliche Trägersystem (4) angelegt ist, nimmt das obere Rückenband (2) die beiden von der resultierenden Kraft R erzeugten Zugkräfte auf, was einerseits für mehr Sicherheit und andererseits für eine bessere Anpassung an die individuelle Größe oder der am Körper mitgeführten Gegenstände an die Bewegungen sorgt.
Die mit einem Kreis markierte Zone auf der Figur 4 zeigt die beiden an den beiden Seitenverschlüssen (9) des Oberteils (1) lösbar befestigten Rückenträger (2), die in einem gewissen Abstand zueinander lösbar angebracht sind und dadurch das Oberteil seitlich an zwei unterschiedlichen Stellen halten und ihre Züge in zwei unterschiedliche Richtungen lenken, nämlich waagrecht zur Seite und schräg nach oben hin und somit für eine straffere Stoffumspannung der Brüste der Trägerin sorgen, die sowohl mehr Stützung als auch eine zusätzliche Sicherheit vor Verrutschen des Oberteils (1) gewährt.

[0024] Bei den in den Figuren 8 bis 11 dargestellten Ausführungen sind die Schulterbänder (5) am Rücken der Trägerin durch einen Steg (6) miteinander verbunden und unter den Achseln zum Vorderteil geführt sowie an diesem lösbar angeschlossen. Die Stege (6) sind in den Ausführungsbeispielen als eingearbeitetes Täschchen oder Halterung oder Auflagefläche für ein abnehmbares Täschchen ausgebildet. Das Täschchen ist verschließbar, beispielsweise durch einen Reißverschluss (14) und dient dazu, kleine Gegenstände aufzunehmen, beispielsweise Geld, Schmuck, Kreditkarte, Schlüssel, Mobiltelefon, Sonnencreme, Feuerzeug, Kaugummi, Tabletten, Lippenstift und andere Accessoires. Das Täschchen (7) besteht zweckmäßig aus einem textilen oder wasserdichten Material und ist an die Schulterbänder (5) angenäht oder an eine Halterung oder Auflagefläche lösbar zu befestigen mittels Schlaufen, Knöpfe oder Druckknöpfe, Zangen-, Steck-, Schraub-, Clips-, Magnet- oder Klettverschlüsse etc.

[0025] Gemäß bevorzugter, in den Fig. 4 und 5 dargestellter Ausführungen, ist das Täschchen (7) dreieckförmig ausgebildet und in einem Zwickel zwischen den am Rücken der Trägerin zusammenlaufenden Schulterbändern (5) angeordnet.

[0026] Figur 12 bis 13 entsprechen den Beschreibungen der Figur 8 bis 11 hinsichtlich der durch einen Steg (6) am Rücken der Trägerin verbundenen Schulterbänder (5) und dem vorzugsweise als Täschchen (7) ausgebildeten Steg. Sie unterscheiden sich aber insofern, als dass der Steg (6) und die Schulterträger (5) in ein oder mehrere Rückenverbindungselemente (8) münden und an einem oder beiden Rückenbänder (5) lösbar gehalten sind.

[0027] In Figur 14 wird bei Bedarf ein loses Band oder loser elastischer Steg (6) mit zwei lösbaren Verbindungselementen (8) an den beiden Seiten des Oberteils befestigt und vorzugsweise durch ein weiteres Verbindungselement (8) wie beispielsweise einen Klettverschluß, der mittig auf dem Rückenträger (2) und auf der Rückseite des Täschchens (7) angebracht ist, zusätzlich gehalten. Der Rückenträger (2) ist fest mit den Schulterträgern verbunden und kann deshalb zusätzlich die einwirkenden Zugkräfte ausgleichen.
Figur 15 zeigt ein einzelnes Band oder elastischen Steg (6) mit zwei Verbindungselementen (8) an den beiden Enden, der an den Rückenträgern (5) lösbar befestigt ist. Da dieses Trägersystem (4) seitlich lösbar an den Rückenträgern befestigt ist, ist es in der Höhe variabel fixierbar.

[0028] Im Ausführungsbeispiel der Figur 16 wird das Trägersystem (4) aus den beiden Nackenträgern (3) gebildet und am Rücken der Trägerin durch einen zu einem Täschchen (7) geformten Steg ( 6) miteinander verbunden, der zwischen den beiden Schulterträgern (5) angelegt werden kann. Die beiden miteinander verbundenen Nackenträger (3) werden unter die Achseln zu den beiden Seiten des Vorderteils geführt und an diesem lösbar angeschlossen (9).
Die Nackenbänder (3) der Figur 17 weisen wie an diesem Beispiel ersichtlich zwei Rückenverbindungselemente (8) auf, die an den beiden Schulterträgern (5) und zugleich an dem Rückenband (2) lösbar aufgespannt werden.

[0029] Die Ausführungsbeispiele Figur 18 und 19 eignen sich für den Transport schwerer Täschchen (7) oder kleiner Rucksäcke (7) oder Behälter (7), die beispielsweise aus wasserdichtem Material sind mit wasserdichtem Verschluß. Sie gleichen die durch die Beladung des Behälters entstehenden Zugkräfte so aus, dass das Trägersystem (4) auch unter diesen Voraussetzungen ideal am Körper anliegt.
Figur 18 ist so ausgestaltet, dass die an der Vorderseite des Oberteils (1) lösbar befestigten Schulterträger (5) durch einen starren oder zumindest wenig biegsamen Steg (6) verbunden sind und durch einen zweiten starren oder wenig biegsamen Steg (6) die beiden fortlaufenden Schulterträger (5) weiter unten erneut verbunden sind und zu Verschlüssen unter den Achseln zu beiden Seiten des Vorderteils weitergeführt und dort lösbar angeschlossen werden.
Auf dem starren Doppelsteg (6), der besonders guten Halt für Belastungen bietet, kann der Behälter (7) beispielsweise durch Klettflächen (8), die sowohl auf der Behälterrückseite als auch auf dem starren Doppelsteg (6) angebracht sind, lösbar befestigt werden.

[0030] Bei Figur 19 werden die Schulterträger (5) auf dem Rücken so miteinander verbunden, dass sie auf dem Rücken zusammengeführt werden beispielsweise durch einen Cordelstopper (13) oder einer beliebigen für eine verstellbare Befestigung geeigneten Vorrichtung (13). Sie werden durch diese weitergeführt bis zu lösbaren Verschlüssen unter den Achseln auf beiden Seiten des Vorderteils (9). Zwischen dem oberen Berührungspunkt der Schulterbänder (5) bis zu den Verschlüssen unter den Achseln (9) wird jeder der beiden Schulterträger (5) jeweils durch eine weitere Hülse (13) oder einem für die individuelle Einstellung geeignetem Teil (13) mit den Enden eines Stegs (6) zusammengeführt, an dem die Hülse (13) oder die Vorrichtung zum Einstellen (13) angebracht ist.
Figur 19 hat im Unterschied zu Figur 18 den besonderen Vorzug, dass die Rückenträger (5) individuell und je nach Bedarf eingestellt werden können und es dadurch mindestens ebenso zweckmäßig ist, das Trägersystem (4) für sportliche Betätigungen anzulegen ist wie beim Mitführen schwerer Lasten. An dem beispielhaften Modell kann jeder beliebige Behälter oder kleine Schnürbeutel der Trägerin an den Cordelstoppern (13) oder an dem waagrechten unteren Querträger lösbar befestigt werden, solange er Schlaufen, Bänder oder sonstige Vorrichtungen zur lösbaren Befestigung (8) aufweist.


Ansprüche

1. Oberteil eines zweiteiligen Bade- oder Sportanzuges, dessen Vorderseite eine Brustpartie (1) aufweist, die über mindestens ein Rückenband (2) am Körper des Trägers gehalten ist, gekennzeichnet durch ein zusätzliches, abnehmbares Trägersystem (4).
 
2. Oberteil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei über die Schultern geführte Schulterbänder (5), die an der Brustpartie (1) befestigt sind sowie am Rücken des Trägers miteinander verbunden sind und an dem Rückenband (2) lösbar befestigt oder unter den Achseln zur Brustpartie geführt und an dieser lösbar angeschlossen sind (9).
 
3. Oberteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulterbänder (5) am Rücken miteinander über einen Steg (6) verbunden sind, der Befestigungsmittel für die Befestigung eines Behälters (7) aufweist.
 
4. Oberteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dassdie Schulterbänder (5) am Rücken jeweilige Befestigungsmittel zum Befestigen eines Behälters (7), der stegartig zwischen den Schulterbändern (5) verläuft, aufweist.
 
5. Oberteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dassdie rückenseitigen Enden der Schulterbänder (5) an einen Ring genäht sind, durch den das Rückenband (2) gefädelt wird.
 
6. Oberteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche, abnehmbare Trägersystem (4) aus zwei über die Schultern geführten Schulterbändern (5), die an der Vorderseite des Oberteils (1) lösbar befestigt sind sowie am Rücken der Trägerin beispielsweise durch eine Cordelstopper oder durch ein beliebiges für eine verstellbare Befestigung geeignetes Teil hindurchgeführt und von diesem weitergeführt bis zu lösbaren Verschlüssen unter den Achseln auf beiden Seiten des Vorderteils (9), besteht, wobei zwischen dem oberen Verknotungs- oder Berührungspunkt der Schulterträger (5) bis zu den Verschlüssen unter den Achseln jeder der beiden Schulterträger (5) jeweils durch einen weiteren Cordelstopper oder durch einen für die individuelle Einstellung geeigneten Teil mit den Enden eines Stegs (6), an dem der Cordelstopper oder die verstellbare Befestigung angebracht sind, lösbar verbunden ist und der Steg somit quer über den Rücken verläuft.
 
7. Oberteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Quersteg (6) als Täschchen (7) ausgebildet sein kann oder einen Behälter lösbar aufnehmen kann.
 
8. Oberteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche, abnehmbare Trägersystem (4) einen losen Steg (6) mit Verbindungselementen (8) an beiden Enden umfasst, der als Täschchen (7) ausgebildet ist und der entweder an den zwei Schulterträgern (5) am Rücken lösbar gehalten ist oder über den Rücken angelegt wird und seitlich unter den Achseln am Vorderteil an lösbaren Verschlüssen befestigt wird (9).
 
9. Oberteil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch das zusätzliche, abnehmbare Trägersystem (4), das außer den Schulterbändern (5) zwei Nackenbänder (3) aufweist, die an der Vorderseite der Brustpartie (1) lösbar befestigt sind sowie über den Rücken geführt sind und am Rücken des Trägers miteinander verbunden sind sowie unter den Achseln zu den beiden Seiten der Brustpartie weitergeführt und an diesen lösbar angeschlossen (9) sind.
 
10. Oberteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,dass die Nackenbänder (3) über einen Steg (6) miteinander verbunden sind, der als Täschchen (7) ausgebildet ist.
 




Zeichnung