[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zum Regeln des
Saugzuges durch Drehzahländerung eines Ventilatormotors in einer Fadenbruch-Absauganlage
einer Textilmaschine. Die Erfindung ist insbesondere zum Einsatz an Ringspinnmaschinen
und Vorspinnmaschinen (Flyer) vorgesehen.
[0002] Zum Stand der Technik zählt bereits eine Vorrichtung, mittels derer der Unterdruck
in einer Fadenbruch-Absauganlage durch Drehzahländerung des Ventilatormotors auf einen
eingestellten Betrag geregelt wird
(US-PS 4 753 665). Diese bekannte Vorrichtung reagiert auf negative Einflüsse in der Praxis, beispielsweise
bei Verstopfen der Absaugleitung, entweder gar nicht oder nur ungenügend.
[0003] Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren
bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bzw. welche
wesentlich flexibler auf die in der Praxis auftretenden Fehlerquellen reagiert.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Standarddrehzahl des
Ventilatormotors zum Erreichen des Unterdrucks fest vorgegeben wird, wonach die Drehzahl
des Ventilatormotors so geregelt wird, dass ein eingestellter Unterdruck erreicht
und eingehalten wird.
[0005] Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen, eine Standarddrehzahl des Ventilatormotors
fest vorzugeben, mit der ein in einem üblichen Bereich liegender, normaler Unterdruck
erreicht wird. Nur dann, wenn dieser Unterdruck erreicht wird, wird die Regelung aktiviert,
wobei diese die Drehzahl des Ventilatormotors so regelt, dass ein gewünschter einstellbarer
Unterdruck erreicht und eingehalten wird.
[0006] Auf diese vorgegebene Standarddrehzahl wird auch dann umgeschaltet, wenn der sensorisch
erfasste Unterdruck ausregelbare Grenzen in erheblichem Maße über bzw. unterschreitet.
Dies kann beispielsweise beim Öffnen der Filterkammer zum Entnehmen des Abfalls, beim
Ausfall eines den Unterdruck erfassenden Sensors, beim Verstopfen der Absaugleitung
oder ähnlichen Fehlerquellen der Fall sein. Wenn der vorgenannte Sensor wieder einen
korrekten Unterdruck fühlt, wird die Regelung wieder aktiviert. Liegt die Standarddrehzahl
des Ventilatormotors für eine längere, einstellbare Zeit vor, ist davon auszugehen,
dass ein Fehler oder Schaden gegeben ist, wonach ein Fehlersignal akustisch und/oder
optisch abgegeben wird.
[0007] Erfindungsgemäß besteht auch die Möglichkeit, dass die Standarddrehzahl des Ventilatormotors
auch bei einem steilen Anstieg oder Abfall des Unterdrucks angefahren werden kann.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Vorrichtung zum Regeln des Saugzugs durch Drehzahländerung eines Ventilatormotors
weist ein mit dem Ventilatormotor verbundenes Steuergerät zum Erreichen des Unterdrucks
bei einer vorgegebenen Standarddrehzahl auf, wobei das Regeln auf einen eingestellten
Unterdruck erfolgt.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
an einer Ringspinnmaschine näher beschrieben.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Fadenbruch-Absauganlage und
- Fig. 2
- ein Verfahrensdiagramm der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung.
[0012] In Fig. 1 ist schematisch bei einer Ringspinnmaschine 1 mit Streckwerk eine Anzahl
von Ausgangs-Oberwalzen 2.1 bzw. Ausgangs-Unterwalzen 2.2 dargestellt. Unterhalb dieser
Ausgangs-Unterwalzen 2.2 befinden sich Absaugröhrchen 4, welche Teil einer Fadenbruch-Absauganlage
sind. Diese Absauganlage 10 weist einen Filterkasten 16 mit Filterplatten 18, einen
Ventilator 12 sowie einen Ventilatormotor 14 auf. Der Ventilatormotor 14 ist mit einem
Steuergerät 20, mindestens einem Sensor 22 und einem optisch und/oder akustisch wirkenden
Signalgerät 24 verbunden.
[0013] Mit Hilfe dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich das in Fig. 2 dargestellte
Diagramm, in dem über der Zeitachse t die Größe des Unterdrucks dargestellt ist. Nach
dem Start der Ringspinnmaschine 1 wird der Ventilatormotor 14 über das Steuergerät
20 mit einer - ungeregelten - Drehzahl betrieben, die einen im allgemeinen funktionsgerechten
Standard-Unterdruck S erzeugt. Wenn nach Ablauf einer kurzen Zeitspanne T über den
Sensor 22 festgestellt wird, dass dieser Unterdruck S erreicht wird, ist davon auszugehen,
dass die Fadenbruch-Absauganlage 10 in Ordnung ist und das Steuergerät 20 auf Regelung
umschalten kann. Durch die Regelung wird der Ventilatormotor 14 auf eine Drehzahl
geregelt, mit der ein wählbarer Unterdruck U erreicht wird. Im dargestellten Beispiel
ist dieser gewählte Unterdruck U höher als der Standard-Unterdruck S, er könnte jedoch
auch niedriger sein.
[0014] Wenn über den Sensor 22 im Lauf der Ringspinnmaschine 1 ein deutlich fallender Unterdruck
U' gefühlt wird - Bereich I -, würde die Regelung die Drehzahl des Ventilatormotors
14 stark erhöhen bzw. bei einem Anstieg absenken. Wenn der fällende Unterdruck U'
beispielsweise durch Ausfall des Sensors 22 vorgetäuscht würde, würde der tatsächlich
anliegende Unterdruck damit gemäß Pfeil F stark ansteigen und zu Garnfehlern, Fadenbrüchen
usw. führen. Aber auch wenn das Abfallen des Unterdrucks U' etwa durch Öffnen des
Filterkastens 16 zur Entnahme des angesammelten Materials verursacht wäre, würde nach
Schließen des Filterkastens ein stoßartiger Anstieg des Unterdrucks erfolgen, bis
die Regelung ihn wieder angleicht.
[0015] Um derartige Abweichungen des anliegenden Unterdrucks zu vermeiden, schaltet das
Steuergerät 20 in solchen Fällen die Regelung aus und den Ventilatormotor 14 auf seine
Standard-Drehzahl. Damit wird zumindest versucht, wieder den Standard-Unterdruck S
aufzubauen und zu halten und damit die Maschine zumindest in Bezug auf den Saugzug
der Fadenbruch-Absauganlage 10 in betriebsfähigem Zustand zu belassen. Falls der Druckabfall
nicht etwa durch Verstopfung der Absaugleitung der Fadenbruch-Absauganlage hervorgerufen
ist, ist dies mittels des Standard-Saugzuges möglich.
[0016] Wenn der Sensor 22 wieder das Anliegen des Standard-Saugzuges S fühlt - Bereich I
-, kann das Steuergerät 20 nach kurzer Zeit wieder auf Regelung umschalten, damit
wider der gewählte Unterdruck U erreicht wird - Bereich II. Wenn dies nicht der Fall
ist und der Ventilatormotors 12 über längere Zeit mit Standard-Drehzahl betrieben
wird - Bereich III -, ist davon auszugehen, dass eine bleibende Fehlfunktion vorliegt.
Hierauf kann das Steuergerät 20 durch Einschalten des Signalgerätes 24 aufmerksam
machen, damit diesem Fehler nachgegangen und er behoben werden kann.
[0017] Wenn der Sensor 22 keinen Unterdruck fühlt, muss mit der Möglichkeit gerechnet werden,
dass Verstopfung der Absaugleitung der Fadenbruch-Absauganlage 10 vorliegt. Da dies
infolge nicht abgesaugter Faserlunten zu Walzenwickeln und damit zu Maschinenschäden
führen kann, ist in diesem Falle die Zeitspanne bis zum Einschalten des Signalgerätes
sehr kurz zu wählen oder die Ringspinnmaschine 1 überhaupt stillzusetzen.
[0018] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erreicht, dass die Ringspinnmaschine auch
bei Ausfall der Regelung betreibbar bleibt. Das Anfahren mit der Standarddrehzahl
des Ventilatormotors 14 am Anfang hat den Zweck, dass die Regelung über das Steuergerät
20 nur bei intakter Absauganlage 10, beispielsweise bei geschlossener Tür des Filterkastens
16 aktiviert wird.
[0019] Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, dass die Standarddrehzahl des Ventilatormotors
14 auch bei einem steilen Ansteigen bzw. Abfallen des Unterdrucks angefahren werden
kann.
[0020] Insgesamt ergibt sich damit ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung, welche im Hinblick
auf den bekannten Stand der Technik wesentlich genauer auf in der Praxis auftretende
Situationen reagiert.
1. Verfahren zum Regeln des Saugzugs durch Drehzahländerung eines Ventilatormotors (14)
in einer Fadenbruch-Absauganlage einer Textilmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Standarddrehzahl des Ventilatormotors (14) zum Erreichen des Unterdrucks (S)
fest vorgegeben wird, wonach die Drehzahl des Ventilatormotors (14) so geregelt wird,
dass ein eingestellter Unterdruck (U) erreicht und eingehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Standarddrehzahl innerhalb eines fest vorgegebenen Bereichs liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch Umschalten auf die Standarddrehzahl, wenn der ermittelte Unterdruck (U) vorgegebene
Grenzen überoder unterschreitet, wonach die Regelung wieder aktiviert wird, wenn ein
bestimmter Unterdruck (U) vorhanden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck (U) sensorisch ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Auslösen eines Fehlersignals, wenn die Standarddrehzahl für eine bestimmte Zeit vorliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeit einstellbar ist.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch bei steilem Anstieg und Abfall des Unterdrucks die Standarddrehzahl angefahren
wird.
8. Vorrichtung zum Regeln des Saugzugs durch Drehzahländerung eines Ventilatormotors
(14) in einer Faserbruch-Absauganlage (10) in einer Textilmaschine (1), gekennzeichnet durch ein mit dem Ventilatormotor (14) verbundenes Steuergerät (20 ) zum Erreichen des
Unterdrucks (S) bei einer vorgegebenen Standarddrehzahl und Regeln der Drehzahl auf
einen eingestellten Unterdruck (U).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät (20) mit einem Sensor (22) zum Erfassen des Unterdrucks (U) der Fadenbruch-Absauganlage
(10) und mit einem Signalgerät (24) verbunden ist.