[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Papierstofflöser gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bekanntlich werden Papierstofflöser in der Papierindustrie verwendet, um einen eingetragenen
papierfaserhaltigen Rohstoff mit Wasser zu versetzen und bis zu einem bestimmten Zerkleinerungszustand
aufzulösen. Derartige Stofflöser benötigen mindestens ein Auflöseorgan mit einem antreibbaren
Rotor, der das eingetragene Papier zerkleinert und dabei in dem Gemisch aus Wasser
und Papierstoff eine Einzugsströmung erzeugt, wodurch die Aufgabe eines Stofflösers
erfüllt werden kann. Zwar wäre es günstig, zur Erzeugung einer symmetrischen Strömung
im Behälter das Auflöseorgan zentral im Boden des Stoffbehälters anzubringen, gerade
das ist aber bei den hier betrachteten Papierstofflösern nicht möglich oder sinnvoll,
z. B. weil es die Platzverhältnisse nicht zulassen. Daher wird das Auflöseorgan seitlich
im Behälter des Stofflösers angeordnet. Eine solche Anordnung löst zwar das Platzproblem,
bringt aber oft einen schlechteren Einzug des auf der Oberfläche aufschwimmenden Papiers,
was darauf zurückzuführen ist, dass sich der vom Rotor geförderte Volumenstrom asymmetrisch
im Behälter verteilt, bzw. dass der Behälter nicht rotationssymmetrisch ist. Zusätzlich
führt im Allgemeinen die Rotationsbewegung des Rotors zu einer entsprenden Umfangsbewegung
auch der Suspension, was die gleichmäßige Auflösung des Papiers erschwert.
[0003] Der häufigste und wichtigste Anwendungsfall von Stofflösern mit seitlich angebrachten
Auflöseorganen ist die Ausschussauflösung unter der Papiermaschine: Bekanntlich gibt
es nämlich bei der Papierproduktion Betriebszustände, bei denen bereits eingedickter
Faserstoff oder ganze Papierbahnen nicht weiter verarbeitet werden können, sondern
als Ausschuss aus der Papiermaschine entfernt werden müssen. Dazu dienen unter der
Papiermaschine stehende Papierstofflöser, welche im allgemeinen als Ausschussauflöser
bezeichnet werden. Sie sind relativ breit, um die gesamte herabfallende Papierbahn
aufnehmen zu können.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Stofflöser so zu verbessern, dass eine
schnelle und gleichmäßige Auflösung des Papiers möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Die Erfindung und ihre Vorteile werden erläutert an Hand von Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Papierstofflöser im Schnitt, Ansicht von vorne;
- Fig. 2
- einen Papierstofflöser im Schnitt, Seitenansicht;
- Fig. 3
- einen Rotor/Siebbereich, Ansicht von vorne;
- Fig. 4
- eine Ausführungsform mit zwei Rotoren.
[0007] Fig. 1 stellt in vereinfachter Form einen Papierstofflöser dar mit einem oben offenen
Behälter 1 und einem in der Seitenwand 3 angeordneten Rotor 2. Die Innenbreite b des
Behälters 1 ist hier mehr als zwei mal so groß seine Höhe h oder seine Tiefe c (s.
Fig. 2). Eingezeichnet ist die horizontale Mitte 4 der Seitenwand 3, das heißt beiderseits
dieser Mitte 4 erstreckt sich der Behälter 1 über die halbe Breite b/2.
Erfindungsgemäß ist der Rotor 2 so angeordnet, dass seine Mitte von der horizontalen
Mitte 4 der Seitenwand 3 einen seitlichen Versatz a von mindestens 5 % der Innenbreite
b dieser Seitenwand 3 hat. Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn dieser
Versatz zu der Seite hin, auf der sich der Rotor nach oben dreht (hier: die linke
Seite) vorgenommen wird.
[0008] Zur weiteren Erläuterung der Strömungsverhältnisse dient die Fig. 2. Sie enthält
eine andere Ansicht, aus der auch die Umwälzströmung ersichtlich ist, welche hier
durch den Pfeil 8 angedeutet wird. In vielen Fällen ist ein solcher Stofflöser mit
einer den oberen Abschluss der Seitenwand 3 bildenden gebogenen Führungswand 5 versehen,
die im wesentlichen waagerecht liegt und der Zurückführung der aufsteigenden Suspension
dient. Die der Seitenwand 3 gegenüberliegende Wand 9 ist im unteren Bereich stark
abgerundet, was der Ausbildung des Einzugswirbels ebenfalls dienlich ist. Der aufgelöste
Stoff wird durch ein vom Rotor 2 freigehaltenes Siebblech 10 hindurch abgepumpt.
[0009] Wie die Fig. 3 zeigt, führt die Umfangskomponente der aus dem Rotorbereich abströmenden
Suspension zu einem Winkel a zwischen der Strömungsrichtung und der Verbindung zum
Mittelpunkt des Rotors, der größer ist als 0 Grad. Das kann im Papierstofflöser eine
unerwünschte unsymmetrische Strömung hervorrufen. Um das auszugleichen, wird daher
der Rotor in bereits beschriebener Weise versetzt angeordnet.
[0010] In bestimmten Fällen werden Stofflöser mit mehreren Rotoren nebeneinander ausgestattet.
Ein Beispiel mit zwei Rotoren 2'und 2" zeigt die Fig. 4. Die Seitenwand 3' ist als
liegendes Rechteck angedeutet. Sie besteht aus zwei Abschnitten 6 und 6', wobei zu
jedem Abschnitt ein Rotor 2' bzw. 2" zugehört. Jeder Abschnitt hat eine horizontale
Mitte 4' bzw. 4". Erfindungsgemäß liegt die Mitte des Rotors jeweils in einem seitlichen
Versatz a' bzw. a" zur Mitte 4' bzw. 4" des zugehörigen Abschnittes, wobei der Versatz
mindestens 5 % der Innenbreite b' bzw. b" des entsprechenden Abschnittes beträgt.
1. Papierstofflöser mit einem oben offenen Behälter (1) sowie einem in der seitlichen
Seitenwand (3) eingebauten Rotor (2) zur Auflösung des eingetragenen Papiers und zur
Erzeugung einer Einzugsströmung,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (2) so angeordnet ist, dass seine Mitte von der horizontalen Mitte (4)
der Seitenwand (3) einen seitlichen Versatz (a) von mindestens 5 % der Breite (b)
dieser Seitenwand (3) hat.
2. Papierstofflöser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenbreite (b) des Behälters (1) mindestens zwei mal so groß ist wie die Höhe
(h).
3. Papierstofflöser mit einem oben offenen Behälter (1) sowie mindestens zwei in der
seitlichen Seitenwand (3') eingebauten Rotoren (2', 2") zur Auflösung des eingetragenen
Papiers und zur Erzeugung einer Einzugsströmung,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Rotor (2', 2'') so angeordnet ist, dass seine Mitte von der horizontalen Mitte
(4', 4") des ihm zugehörigen Abschnittes (6,6') der Seitenwand (3') einen seitlichen
Versatz (a', a") von mindestens 5 % der Innenbreite (b', b") dieses Abschnittes (6,6')
hat.
4. Papierstofflöser nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenbreite (b', b") des Abschnittes (6,6') mindestens zwei mal so groß ist wie
die Höhe (h) des Behälters.
5. Papierstofflöser nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass dass der Versatz (a, a', a") zu der Seite hin gerichtet ist, an der sich der Rotor
(2, 2', 2") im Betrieb nach oben dreht.
6. Papierstofflöser nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Versatz (a, a', a") zu der Seite hin gerichtet ist, an der sich der Rotor (2,
2', 2") im Betrieb nach unten dreht.
7. Papierstofflöser nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Rotor enthaltende Seitenwand (3,3') des Behälters (1) zu mindestens 70% ihrer
stoffberührten Fläche eben ist.
8. Papierstofflöser nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rotor (2, 2',2") in der ebenen Fläche dieser Seitenwand angeordnet ist.
9. Papierstofflöser nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwand (3, 3') oben eine sich über mindestens 80 % der Innenbreite (b) erstreckende
gebogene Führungswand (5) aufweist, die die an der Seitenwand (3, 3') aufwärts strömende
Suspension in den Behälter (1) des Papierstofflösers zurückleitet.