[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine mit einer zyklisch einsetzbaren Arbeitsvorrichtung
zur Bearbeitung eines Schwellen und Schienen aufweisenden Gleises sowie mit einer
berührungslos wirkenden Abtasteinrichtung zum Erkennen einer Schwellenlage in Verbindung
mit einer Wegmesseinheit zur Erfassung eines von der Maschine am Gleis zurückgelegten
Weges und mit einer Steuereinheit zur Zentrierung der Arbeitsvorrichtung in Abhängigkeit
von der abgetasteten Schwellenlage sowie ein Verfahren zur berührungslosen Abtastung
von Schwellen.
[0002] Durch US 3 762 333 ist bereits eine derartige Maschine bekannt, die als Gleisstopfmaschine
mit einem Stopfaggregat als Arbeitsvorrichtung ausgebildet ist. In Arbeitsrichtung
vor dieser ist am Maschinenrahmen im Bereich der Schienenbefestigungsmittel eine als
Pulsor ausgebildete Abtasteinrichtung angeordnet, die auf die Nähe eines metallischen
Objektes, z.B. einer Schienenschraube, anspricht und ein entsprechendes Signal abgibt.
Anhand einer Wegmeßeinrichtung wird der von der Maschine zurückgelegte Weg registriert.
Die Maschine wird in weiterer Folge unter Berücksichtigung des bekannten Abstandes
zwischen Pulsor und Stopfaggregat durch eine Steuereinrichtung derart gestoppt, daß
das Stopfaggregat genau über einer Schwelle zu deren Unterstopfung zentriert ist.
[0003] Bei einer weiteren, gemäß AT 321 347 bekannten Maschine ist ein elektronenoptisches
Kontrollorgan in Form einer Fernsehkamera vorgesehen, anhand derer die Bedienungsperson
eine individuelle Einstellung des Stopfaggregates auf die Lage der Schwellen vornehmen
kann.
[0004] Durch US 5 671 679 ist die Verwendung von verschiedenen Arten von Sensoren geoffenbart,
mit denen die Lage einer Schwellenplatte oder eines ähnlichen Zielobjektes berührungslos
erfaßt werden kann.
[0005] Gemäß JP 322707/94 A ist es auch bekannt, anhand einer aus einem Lichtschlitz und
einer Kamera gebildeten Bildverarbeitungseinrichtung den Unterschied zwischen Schwellen-
und Schotteroberfläche festzustellen und das Absenken von Stopfaggregaten einer Gleisstopfmaschine
entsprechend zu steuern.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Schaffung einer gattungsgemäßen
Maschine sowie eines Verfahrens, mit der bzw. dem eine verbesserte Erkennung einer
Schwellenlage gewährleistet ist.
[0007] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit einer Maschine der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst, daß die Abtasteinrichtung als Distanzmesser zur berührungslosen Erfassung
von vertikalen Distanzmeßwerten zwischen Abtasteinrichtung einerseits und Schwellen
bzw. Schotter des Gleises andererseits ausgebildet ist, und daß die mit dem Distanzmesser
verbundene Steuereinheit für eine fortlaufende und aufeinanderfolgende Unterteilung
der wegabhängigen Meßstrecke jeweils in einen lediglich geringfügig voneinander abweichende
Distanzmeßwerte umfassenden Schwellenerkennungsabschnitt X und einen daran anschließenden,
durch eine Folge von sprunghaft veränderten Distanzmeßwerten gekennzeichneten Schottererkennungsabschnitt
Y ausgebildet ist.
[0008] Durch diese erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, die Schwellenlage zuverlässig
und vorallem unabhängig von der Schwellenart zu erkennen, so daß auch ältere Gleise
mit einer Vielzahl von verschiedenen Schwellenarten bzw. Schienenbefestigungsarten
problemlos abtastbar sind. Durch Anordnung zweier in Maschinenquerrichtung voneinander
distanzierter Abtasteinrichtungen besteht auch in vorteilhafter Weise die Möglichkeit,
eine Schräglage von Schwellen zu erkennen.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und den Zeichnungen.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
Fig.1 eine vereinfachte Seitenansicht einer Maschine mit einer zyklisch einsetzbaren
Arbeitsvorrichtung zur Bearbeitung eines Gleises,
Fig.2 eine schematische Darstellung einer Abtasteinrichtung mit einer Meßkurve,
Fig.3 eine schematisierte Darstellung eines Gleises mit zwei Abtasteinrichtungen sowie
entsprechenden Meßkurven, und
Fig.4 eine schematisierte Darstellung von Teilen der Maschine.
[0012] Eine in Fig.1 dargestellte Maschine 1 weist einen auf Schienenfahrwerken 2 abgestützten
Maschinenrahmen 3 auf und ist durch einen Fahrantrieb 4 auf einem aus Schwellen 5
und Schienen 6 gebildeten Gleis 7 verfahrbar. Zwischen den Schienenfahrwerken 2 ist
eine zyklisch einsetzbare Arbeitsvorrichtung 8 in Form eines Stopfaggregates 9 angeordnet.
Diesem ist ein Gleishebeaggregat 10 sowie ein Bezugsystem 11 zugeordnet. In einer
durch einen Pfeil 12 dargestellten Arbeitsrichtung vor der Arbeitsvorrichtung 8 befinden
sich zwei in Maschinenquerrichtung einander gegenüberliegende Abtasteinrichtungen
13 zur Erkennung der Schwellenlage im Gleis 7.
[0013] Für die Messung des von der Maschine 1 am Gleis 7 zurückgelegten Weges ist eine auf
der Schiene 6 abrollbare Wegmeßeinheit 14 vorgesehen. Diese steht ebenso wie die Abtasteinrichtung
13 mit einer Steuereinheit 15 in Verbindung.
[0014] Wie insbesondere aus Fig.2 ersichtlich, ist die Abtasteinrichtung 13 als Distanzmesser
16 für eine berührungslose Messung des vertikalen Abstandes zu der darunterliegenden
Schwelle 5 bzw. zu Schotter 17 ausgebildet. Eine in Abhängigkeit des von der Maschine
1 zurückgelegten Weges s erfaßte Meßkurve 18 setzt sich aus einer Vielzahl von Distanzmeßwerten
d zusammen.
[0015] Die Meßkurve 18 besteht in abwechselnder Folge aus einem lediglich geringfügig voneinander
abweichende Distanzmeßwerte d aufweisenden Schwellenerkennungsabschnitt X und einem
Schottererkennungsabschnitt Y zusammen, der sich aus einer Vielzahl von sprunghaft
zueinander verändernden Distanzmeßwerten d zusammensetzt. Beginn und Ende des Schwellenerkennungsabschnittes
X können relativ einfach unter Zuordnung einer Sprungstelle A bzw. B erkannt werden.
Durch Halbierung des Schwellenerkennungsabschnittes X wird ein Zentrierpunkt Z
x für die zeitversetzte Zentrierung des Stopfaggregates 9 oberhalb der entsprechenden
Schwelle 5 ermittelt.
[0016] Die innerhalb der beiden Sprungstellen A,B liegenden Distanzmeßwerte d befinden sich
mit ihren jeweiligen Maximalwerten innerhalb einer Minimalbandbreite m. Die den Schottererkennungsabschnitt
Y definierenden Distanzmeßwerte d liegen mit ihren Maximalwerten deutlich außerhalb
der Minimalbandbreite m.
[0017] Wie in Fig.3 ersichtlich, sind zwei in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierte
Distanzmesser 16 vorgesehen, um im Rahmen einer Arbeitsvorfahrt der Maschine 1 entlang
zweier in Gleislängsrichtung verlaufender Meßlinien 21 die Schwellenlage abzutasten.
Damit besteht die Möglichkeit, zwei voneinander unabhängige Meßkurven 18 zu bilden,
aus denen schließlich z.B. infolge einer wegversetzten Sprungstelle A eine Schräglage
SL einer Schwelle 5 erkennbar ist. Damit können die beiden nachfolgenden, hier nicht
näher dargestellten Stopfaggregate 9 unabhängig voneinander jeweils optimal über dem
jeweiligen Schwellenabschnitt zur Einleitung des Stopfvorganges zentriert werden.
[0018] Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt, wird in der Steuereinheit 15 unter Registrierung
von Sprungstellen A, B die aus einer Vielzahl von Distanzmeßwerten gebildete, wegabhängige
Meßkurve 18 in abwechselnd aufeinanderfolgende Schwellenerkennungsabschnitte X und
Schottererkennungsabschnitte Y unterteilt, indem beispielsweise die lediglich innerhalb
einer Minimalbandbreite m liegenden Distanzmeßwerte d herausgefiltert werden.
[0019] In einer Eingabeeinheit 22 können Grenzwerte zur Definition der Minimalbandbreite
m sowie eine Minimal- und Maximalbreite von im Gleis 7 möglicherweise vorkommenden
Schwellen 5 zur Definition eines Schwellenakzeptanzbereiches SA eingegeben werden.
In einer Prüfeinheit 23 erfolgt eine Plausibilitätsprüfung des zuvor ermittelten Schwellenerkennungsabschnittes
X, ob die durch die beiden Sprungstellen A,B definierte Schwellenbreite innerhalb
der in der Eingabeeinheit 22 gespeicherten Grenzwerte liegt. Falls diese Prüfung negativ
ist, erfolgt die Aktivierung einer akustischen und/oder optischen Warneinrichtung
24, um eine Bedienungsperson auf die unklare Situation aufmerksam zu machen.
[0020] Bei positiver Prüfung wird unter Halbierung der Wegdistanz zwischen den Sprungstellen
A, B der Zentrierpunkt Z
x ermittelt, gespeichert und wegversetzt für einen automatischen Vorfahrtsstopp der
Maschine 1 abgegeben, um schließlich die Stopfaggregate 9 über der jeweiligen Schwelle
5 zu zentrieren.
[0021] Durch die Berechnung der mittleren Schwellenbreite und des mittleren Schwellenabstandes
kann das Vorliegen von Doppelschwellen erkannt und angezeigt werden. Durch einen Vergleich
der gerechneten mit der tatsächlich gemessenen Vorfahrt wird automatisch ein Korrekturwert
berechnet, der die sich während der Arbeit ergebenden unterschiedlichen Verhältnisse
(Reibwert Rad/Schiene) in der Berechnung der Sollvorfahrtswerte berücksichtigt. Durch
die Möglichkeit, den Bremspunkt der Maschine 1 und das Vorsignal mittels digitaler
Einstellmöglichkeit zu verschieben, ist auch eine manuelle Korrektur der Zentrierung
der Arbeitsvorrichtung 8 durch die Bedienungsperson möglich. Eventuell im Bereich
der Meßlinien 21 liegender Schotter 17 ist durch eine höhenverstellbare Kehreinrichtung
25 (Fig.1) entfernbar.
1. Maschine (1) mit einer zyklisch einsetzbaren Arbeitsvorrichtung (8) zur Bearbeitung
eines Schwellen (5) und Schienen (6) aufweisenden Gleises (7) sowie mit einer berührungslos
wirkenden Abtasteinrichtung (13) zum Erkennen einer Schwellenlage in Verbindung mit
einer Wegmesseinheit (14) zur Erfassung eines von der Maschine (1) am Gleis (7) zurückgelegten
Weges (s) und mit einer Steuereinheit (15) zur Zentrierung der Arbeitsvorrichtung
(8) in Abhängigkeit von der abgetasteten Schwellenlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinrichtung (13) als Distanzmesser (16) zur berührungslosen Erfassung von
vertikalen Distanzmeßwerten (d) zwischen Abtasteinrichtung (13) einerseits und Schwellen
(5) bzw. Schotter (17) des Gleises (7) andererseits ausgebildet ist, und daß die mit
dem Distanzmesser (16) verbundene Steuereinheit (15) für eine fortlaufende und aufeinanderfolgende
Unterteilung der wegabhängigen Meßstrecke jeweils in einen lediglich geringfügig voneinander
abweichende Distanzmeßwerte (d) umfassenden Schwellenerkennungsabschnitt X und einen
daran anschließenden, durch eine Folge von sprunghaft veränderten Distanzmeßwerten
(d) gekennzeichneten Schottererkennungsabschnitt Y ausgebildet ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bezüglich der Maschinenquerrichtung zwei voneinander distanzierte Distanzmesser (16)
vorgesehen sind, denen jeweils eine eigene Prüfeinheit (23) zugeordnet ist.
3. Verfahren zur Bearbeitung eines Gleises (7) mittels einer zyklisch einsetzbaren Arbeitsvorrichtung
(8), wobei im Rahmen einer Maschinenvorfahrt der zurückgelegte Weg (s) gemessen und
die Lage von Schwellen (5) berührungslos abgetastet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) entlang einer in Gleislängsrichtung über Schwellen (5) und Schotter (17) verlaufenden
Meßlinie (21) kontinuierlich in vertikaler Richtung verlaufende Distanzmeßwerte (d)
zwischen Maschine (1) und Schotter (17) bzw. Schwelle (5) ermittelt und gespeichert
werden, wonach
b) eine solcherart eruierte wegabhängige Meßkurve (18) in einen lediglich minimale
Meßwertänderungen aufweisenden und den Beginn mit einer ersten Sprungstelle (A) registrierenden
Schwellenerkennungsabschnitt (X) unterteilt wird, dem
c) jeweils unter Zuordnung einer zweiten Sprungstelle (B) ein Schottererkennungsabschnitt
(Y) folgt, der durch eine aufeinanderfolgende Anzahl von sprunghaft veränderten, mit
den Maximalwerten außerhalb der Minimalbandbreite (m) liegenden Distanzmeßwerten (d)
gekennzeichnet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schwellenerkennungsabschnitt (X) definierenden minimalen und maximalen Distanzmeßwerte
(d) zur Definition einer Minimalbandbreite (m) speicherbar sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der den Schwellenerkennungsabschnitt (X) definierende Abstand der beiden Sprungstellen
(A,B) zueinander im Rahmen einer permanenten Plausibilitätsprüfung mit einem in einer
Steuereinheit (15) gespeicherten, verschiedene Schwellenbreiten von im Gleis (7) möglicherweise
vorkommenden verschiedenen Bauarten von Schwellen (5) umfassenden Schwellenakzeptanzbereich
(SA) für die Schwellenbreite verglichen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine optische und/oder akustische Warneinrichtung (24) aktiviert wird, sobald die
Plausibilitätsprüfung für den Schwellenerkennungsabschnitt (X) ein außerhalb des gespeicherten
Schwellenakzeptanzbereiches (SA) liegendes Ergebnis zur Folge hat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bezüglich der Maschinenvorfahrtsrichtung vor der Abtasteinrichtung (13) ein in der
Meßlinie (21) liegender Bereich der Schwelle (5) abgekehrt wird.