[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragschicht für den Unterbau von Sportplätzen, insbesondere
Reitplätzen.
[0002] Sportplätze, insbesondere Reitplätze werden in der Regel ortsfest und dauerhaft angelegt.
Dabei wird auf dem natürlichen Untergrund, gegebenenfalls nach Aufbringen einer Schotterschicht,
eine Tragschicht aufgebracht, auf welcher eine Tretschicht aufgeschüttet wird. Aus
der DE 38 39 353 A1 ist es bekannt, auf dem Untergrund eine Drainmatte aufzubringen,
auf welcher eine Tragschicht aufgelegt wird, die aus einem Gitterraster besteht, welches
mit einem Splitt-Gemisch gefüllt wird. Auf diese Tragschicht wird die Tretschicht
aufgeschüttet.
[0003] Bei den ortsfest angelegten Sportplätzen und Reitplätzen wird in der Regel in dem
Untergrund oder in dem Unterbau eine Drainage eingebracht, um stehende Nässe in der
Tretschicht zu vermeiden.
[0004] Häufig ist es jedoch nicht beabsichtigt, einen solchen aufwendigen Sportplatz bzw.
Reitplatz anzulegen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein solcher Sportplatz
bzw. Reitplatz nur zeitlich begrenzt genutzt werden soll, um z. B. eine Sportveranstaltung
oder ein Reitturnier durchzuführen. In solchen Fällen wird häufig auf einem sonst
anderweitig genutzten Gelände, beispielsweise einer Wiesen- oder Rasenfläche ein Bodenbelag
aufgebracht, der nach Abschluß der Veranstaltung wieder entfernt wird. Dieser Bodenbelag
besteht in der Regel nur aus einer auf dem natürlichen Untergrund aufgeschütteten
Tretschicht. Hierbei tritt häufig das Problem auf, dass bei stärkeren Niederschlägen
das Wasser im Bereich des Platzes nicht schnell genug versickert, so dass eine stauende
Nässe auftritt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragschicht für den Unterbau von Sportplätzen,
insbesondere Reitplätzen zu schaffen, die ein schnelles und einfaches Anlegen eines
solchen Platzes ermöglicht und stauende Nässe in dem Bodenbelag auch bei größeren
Niederschlagsmengen verhindert.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Tragschicht mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, für den Unterbau des Sportplatzes
oder Reitplatzes eine Tragschicht zu verwenden, die eine tragfähige Lage aus einem
Flächenmaterial aufweist, an dessen Unterseite Stützfüße angeordnet sind. Die Stützfüße
erzeugen einen Abstand der Lage des Flächenmaterials von dem Untergrund, so dass sich
unter diesem Flächenmaterial der Tragschicht ein über die gesamte Flächenausdehnung
zusammenhängender Hohlraum ergibt, der als Drainage dient und auch größere Niederschlagsmengen
aufnehmen kann. Damit das Wasser aus der auf der Tragschicht aufgebrachten Tretschicht
auch in größeren Mengen schnell in den Hohlraum unter der Lage des Flächenmaterials
gelangen kann, ist das Flächenmaterial von Schlitzen durchbrochen. Die Schlitze sind
so dimensioniert, dass sie einerseits insgesamt einen ausreichenden Durchtrittsquerschnitt
auch für maximal anfallende Niederschlagsmengen aufweisen und andererseits ein Durchfallen
oder Durchspülen des Materials der Tretschicht verhindern.
[0009] Vorzugsweise weisen die Schlitze eine Breite von etwa 2mm auf. Bei dieser Breite
der Schlitze wird das Material der Tretschicht, die üblicherweise aus einem Gemisch
aus Sand und Schnitzelmaterial besteht, zuverlässig zurückgehalten. Es kann somit
kein Material der Tretschicht in die Hohlräume unter dem Flächenmaterial der Tragschicht
gelangen und diese Hohlräume füllen. Außerdem setzt sich bei dieser Breite der Schlitze
das Material der Tretschicht nicht in den Schlitzen fest, was zu einem Verstopfen
der Schlitze und damit zu einer Verschlechterung des Wasserdurchtritts führen könnte.
Darüber hinaus kann nach einem Abräumen der Tretschicht die Oberfläche der Tragschicht
abgespült werden, z. B. mit einem Schlauch abgespritzt werden, wobei die Schlitze
vollständig freigespült werden. Dies ist insbesondere wichtig, wenn die aufgebrachte
Tretschicht erneuert werden soll oder wenn bei einem nur kurzzeitig angelegten Platz
nach dem Entfernen der Tretschicht auch die Tragschicht abgeräumt werden soll.
[0010] Damit die Tragfähigkeit der Lage des Flächenmaterial durch die Schlitze nicht beeinträchtigt
wird, weisen die Schlitze nur eine verhältnismäßig geringe Länge auf, die beispielsweise
in der Größenordnung von 20mm liegen kann. Um trotz der relativ geringen Durchtrittsfläche
der einzelnen Schlitze einen hohen Gesamtdurchtrittsquerschnitt für das Niederschlagswasser
zu erhalten, sind die Schitze über die gesamte Fläche der Tragschicht verteilt, vorzugsweise
in einem regelmäßigen Raster. Dabei ist der Abstand zwischen den einzelnen Schlitzen
vorzugsweise größer als die Schlitzlänge, so dass die Schlitze die Tragfähigkeit des
Flächenmaterials nicht beeinträchtigen.
[0011] Vorzugsweise sind die Schlitze und die Füße in einem gleichen Rasterabstand angeordnet,
wobei das Raster der Schlitze gegenüber dem Raster der Füße jeweils um den halben
Rasterabstand versetzt ist. Dadurch befindet sich jeweils ein Schlitz mittig zwischen
vier Füßen. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Flächenmaterial zwischen den Schlitzen
jeweils durch einen Fuß abgestützt ist und ein Durchbiegen des Flächenmaterials unter
Belastung nicht auftritt.
[0012] Das Flächenmaterial besteht vorzugsweise aus Kunststoff, wobei die Füße insbesondere
an der Unterseite des Flächenmaterials materialeinheitlich angeformt sein können.
Bevorzugt wird Recycling-Material verwendet.
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
Eine Ansicht der Tragschicht von unten und
Figur 2
einen Vertikalschnitt durch die Tragschicht gemäß der Schnittlinie in Figur 1.
[0014] Die Tragschicht besteht aus einer Lage eines tragfähigen Flächenmaterials 10 aus
Kunststoff mit einer Materialstärke von etwa 10mm. An der Unterseite des Flächenmaterials
10 sind vorzugsweise materialeinheitlich Füße 14 angeformt. Die Füße sind vorzugsweise
in einem quadratischen Raster angeordnet, das z. B. ein Rastermaß, d. h. einen Mittenabstand
der Füße von 65mm aufweist. Die Füße sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
hohlzylindrisch ausgebildet, wodurch sich eine hohe Stabilität bei geringem Materialaufwand
ergibt.
[0015] Das Flächenmaterial 10 ist weiter von Schlitzen 12 durchbrochen. Diese Schlitze weisen
vorzugsweise eine Breite von etwa 2mm und eine Länge von etwa 20mm auf. Die Schlitze
12 sind ebenfalls in einem quadratischen Raster angeordnet, welches dem Raster der
Füße 14 entspricht. Das Raster der Schlitze 12 ist jedoch um einen halben Rasterabstand
in beiden Achsen gegenüber dem Raster der Füße 14 versetzt. Dadurch befindet sich
jeder Schlitz 12 jeweils mittig zwischen vier Füßen 10, wie dies aus Figur 1 deutlich
zu erkennen ist.
[0016] Die Höhe der Füße beträgt beispielsweise etwa 30mm.
[0017] Für den Aufbau eines Sportplatzes oder Reitplatzes wird die Tragschicht mit den Füßen
14 nach unten auf den eingeebneten und gegebenenfalls durch Schotter verstärkten Untergrund
aufgelegt. Dabei kann das Flächenmaterial 10 die Form von Platten oder Bahnen aufweisen,
von denen in den Figuren 1 und 2 jeweils nur ein Ausriss gezeigt ist. Unter dem Flächenmaterial
10 wird hierbei zwischen den Füßen 14 ein durchgehender Hohlraum geschaffen, der zur
Aufnahme von Niederschlagswasser dient, welches aus der auf der Tragschicht aufgebrachten
Tretschicht durch die Schlitze 12 hindurchsickern kann.
1. Tragschicht für den Unterbau von Sportplätzen, insbesondere Reitplätzen, gekennzeichnet durch eine tragfähige Lage aus einem Flächenmaterial (10), durch an der Unterseite des Flächenmaterials (10) angeordnete Stützfüße (14) und durch das Flächenmaterial (10) durchsetzende Schlitze (12).
2. Tragschicht nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze (12) in einem Raster über das Flächenmaterial (10) verteilt angeordnet
sind.
3. Tragschicht nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Schlitze (12) geringer ist als ihr gegenseitiger Abstand.
4. Tragschicht nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Schlitze (12) etwa 20mm beträgt.
5. Tragschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Schlitze (12) geringer ist als die Korngröße einer auf die Tragschicht
(10) aufbringbaren Tretschicht.
6. Tragschicht nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der Schlitze (12) etwa 2mm beträgt.
7. Tragschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Füße (14) und die Schlitze (12) jeweils in einem gleichen Raster angeordnet sind,
wobei das Raster der Schitze (12) gegenüber dem Raster der Füße (14) in beiden Rasterachsen
jeweils um den halben Rasterabstand versetzt ist.
8. Tragschicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenmaterial aus einem im Wesentlichen formsteifen Kunststoff besteht.
9. Tragschicht nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Füße (14) materialeinheitlich an dem Flächenmaterial (10) angeformt sind.