[0001] Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand, die wenigstens einen drahtgitterartigen
Wandkörper-Element aufweist und wenigstens teilweise mit einem schallabsorbierenden
und begrünungsfähigen Füllmaterial gefüllt ist.
[0002] Eine solche Lärmschutzwand ist aus der DE 35 35 343 C2 bekannt. Die einzelnen, etwa
trapezförmigen Wandkörper-Elemente bestehen jeweils aus U-förmigen Rahmenteilen, deren
U-Schenkel an einem starren Fußgestell angebracht sind. Mit dem Fußgestell ist eine
engmaschige, metallene Bodenmatte gegen Herausfallen des Füllmaterials beim Transport
verbunden. Der Wandkörper-Element zeichnet sich durch einen komplizierten Aufbau und
ein erhebliches Gesamtgewicht aus und erfordert eine entsprechend tragfähige Hebeeinrichtung.
Dies erhöht die Transport-, Lager- und Montagekosten.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist, eine neuartige, montagefreundliche Lärmschutzwand der
eingangs genannten Art zu konzipieren, deren Bauweise vereinfacht ist.
[0004] Diese Aufgabe ist bei einer Lärmschutzwand aus drahtgitterartigen Wandkörper-Elementen
dadurch gelöst, daß das Wandkörper-Element aus zwei parallel zueinander angeordneten
und in einem Abstand voneinander aufgestellten Drahtgitter-Zaunelementen besteht,
deren beide Enden jeweils an einem Zaunpfosten befestigt sind.
[0005] Sehr vorteilhaft ist, daß zum Aufbau der Wandkörper-Elemente und damit der ganzen
Lärmschutzwand an sich bekannte Drahtgitter-Zaunelemente verwendet werden können.
[0006] Die Drahtgitter-Zaunelemente können fest oder abnehmbar mit den Zaunpfosten verbunden
sein. Bevorzugt wird eine einfache Aufhängung und/oder Verschraubung.
[0007] Als Material zur Herstellung von Drahtgitter-Zaunelementen eignen sich unterschiedliche
Metalle oder deren Legierungen, insbesondere verzinkter Stahl. Es ist aber auch möglich,
die Zaunelemente aus schlagfestem und witterungsbeständigem Kunststoff herzustellen.
[0008] Der Begriff "Drahtgitter-Zaunelement" bezieht sich auf marktübliche Zaunelemente,
die aus Draht, Stäben oder Profilen gefertigt sind. Die Zaunelemente können auch aus
einem kunststoffummantelten und entsprechend verstärktem Maschendrahtgeflecht oder
aus einem dekorativen Drahtgitter gefertigt sein.
[0009] Die Zaunelemente sind in ihrer bevorzugten Ausführungsform rechteckig, d.h. sie weisen
ein rechteckiges Zaunfeld auf. Sie können aber nach Bedarf in Trapezform oder in Form
eines schrägen Parallelogramms gefertigt sein. Die oberen, freien Längsstäbe der Drahtgitter-Zaunelemente
können geradlinig oder gewölbt sein.
[0010] Die bereits in einem Abstand voneinander aufgestellten Drahtgitter-Zaunelemente bilden
einen Raum, in dem ein schallabsorbierendes Füllmaterial plaziert ist. Das Füllmaterial
weist auch wasserspeichernde Eigenschaften auf und kann begrünt sein.
[0011] Als Füllmaterialien kommen unterschiedliche, vorzugsweise biologisch abbaubare Stoffe
in Frage, beispielsweise Kokosfaser-, Leinen-, Hanf- oder Strohmatten, die sich aufeinanderlegen
oder zusammenfalten lassen. Die einzelnen Matten oder das gesamte sich im Raum befindende
Füllmaterial können umhüllt sein, beispielsweise von einem Jutegewebe oder von einer
biologisch abbaubaren, verrotbaren, perforierten Folie auf Stärkebasis.
[0012] In den besagten Raum kann auch ein bereits mit Düngemittel angereichertes Füllmaterial
eingelegt sein, das nach Befeuchtung und Besamung durchwurzelt wird und nach relativ
kurzer Zeit einen begrünten Lärmschutzwall ergibt.
[0013] Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert,
deren Figuren im einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- ein mit Füllmaterial gefülltes Wandkörper-Element der Lärmschutzwand, in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt durch das Wandkörper-Element gemäß Fig. 1 ;
- Fig. 3
- einen schematischen Querschnitt durch ein anderes Wandkörper-Element;
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf eine Lärmschutzwand; und
- Fig. 5
- eine schematische Sicht auf eine teilweise an einem Hang errichtete Lärmschutzwand.
[0014] In den Figuren 2 bis 4 ist eine Lärmschutzwand 100 schematisch dargestellt, die sich
aus mehreren geradlinig hintereinander (vgl. Fig. 4) aufgestellten Wandkörper-Elementen
1.1, 1.2,....1.n zusammensetzt.
[0015] Das Wandkörper-Element 1.1...1.n ist detailliert in Fig. 1 gezeigt. Es besteht aus
zwei parallel zueinander angeordneten und in einem Abstand A = 40 cm voneinander aufgestellten
Drahtgitter-Zaunelementen 10.1, 10.2 aus verzinktem Stahl, deren beide Enden 4.1,
4.2 jeweils an einem bereits im Erdreich 5 einbetonierten Zaunpfosten 2.1, 2.2; 2.3,
2.4 abnehmbar befestigt sind. So entsteht ein Raum 8, definiert durch den Abstand
A, eine Höhe H und die jeweilige Länge des Drahtgitter-Zaunelementes bzw. der Drahtgitter-Zaunelemente.
Die Enden 4.1, 4.2 der Drahtgitter-Zaunelemente 10.1, 10.2 weisen Flacheisen 9 auf,
die mit entsprechenden Bohrungen 11 für die Verschraubung mit den Zaunpfosten versehen
sind.
[0016] Die Zaunpfosten 2.1, 2.2; 2.3, 2.4 sind beispielsweise Viereckrohre 80 x 40 mm, die
in vorbestimmten Abständen voneinander tief in die frostbeständigen, einzelnen Fundamente
7 gesetzt worden sind.
[0017] Ferner zeigt die Fig. 1 ein in den Raum 8 plaziertes, schallabsorbierendes Füllmaterial
6 aus nachwachsenden Rohrstoffen. Das Füllmaterial 6 besteht im vorliegenden Fall
aus mehreren Lagen 16.1....16.n einer Kokosfasermatte 16, die mit einer granulatartigen
Mischung aus Torf und Düngemittel durchsetzt ist.
[0018] Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, daß die zwei ein Wandkörper-Element bildenden Drahtgitter-Zaunelemente
unterschiedliche Höhen aufweisen, so daß die Höhe der Füllmaterial-Packung den oberen
Rand des niedrigeren Zaunelementes nicht überschreiten kann. Eine solche Ausführungsform
der Lärmschutzwand eignet sich insbesondere zum Einzäunen von Schulhöfen oder Sportplätzen
innerhalb von Siedlungen.
[0019] Die Lärmschutzwand gemäß der Erfindung kann waagerecht auf einem ebenen Boden oder
am Hang treppenartig aufgestellt sein, wie in Fig. 5 dargestellt.
[0020] Zum Erstellen der Lärmschutzwand 100 gemäß Fig.4 werden zuerst die Zaunpfosten 2.1,
2.2,...2.n im Erdreich in vorbestimmten Abständen voneinander einbetoniert. Danach
werden die vorgefertigten Zaunfelder an den entlang einer Linie L
1 (vgl. Fig. 4) verlaufenden Zaunpfosten angeschraubt und die Matten 16 des Füllmaterials
bis zur gewünschten Höhe eingeschichtet. Durch das Anschrauben und Fixieren der Zaunfelder
auf der gegenüberliegenden Seite (Linie L
2) werden die Matten 16 komprimiert. Die Stabilität der Lärmschutzwand verbessern die
in den Figuren 2 und 3 gezeigten Querstreben 3, die die sich gegenüberliegenden Zaunfelder
miteinander verbinden. Zur Begrünung der Lärmschutzwall wird das Füllmaterial befeuchtet
und besamt.
1. Lärmschutzwand (100), aufweisend wenigstens ein drahtgitterartiges Wandkörper-Element
(1.1...1.n), das wenigstens teilweise mit einem schallabsorbierenden und begrünungsfähigen
Füllmaterial (6) gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Wandkörper-Element (1.1...1.n) aus zwei parallel zueinander angeordneten und
in einem Abstand (A) voneinander aufgestellten Drahtgitter-Zaunelementen (10.1, 10.2,....10.n)
besteht, deren beide Enden (4.1, 4.2) jeweils an einem Zaunpfosten (2.1, 2.2;...)
befestigt sind.
2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (4.1, 4.2) des Drahtgitter-Zaunelementes (10.1, 10.2,....10.n) durch ein
Profil, beispielsweise Flacheisen (9) gebildet ist, das mit dem Zaunpfosten (2.1,
2.2;....) abnehmbar verbunden ist.
3. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Drahtgitter-Zaunelement (10.1, 10.2,....10.n) aus Kunststoff und/oder Metall,
vorzugsweise aus verzinktem Stahl hergestellt ist.
4. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial (6) biologisch abbaubar ist.
5. Lärmschutzwand nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmaterial (6) aus mehreren Lagen (16.1....16.n) einer gewebe- oder vliesartigen,
fliessigkeitssaugfähigen, aus nachwachsenden Rohrstoffen hergestellten Matte (16)
besteht, die aufeinander gelegt oder zusammengefaltet sind.
6. Lärmschutzwand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte (16) aus Kokosfasern besteht.