[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungseinrichtung für eine einen Flügel aufweisende
Tür oder dergleichen mit einem Hauptschloss, mit einer mit dem Hauptschloss und einem
Nebenschloss verbundenen beweglich geführten Treibstange, wobei die Treibstange eine
erste Stellung hat, in der der Flügel in einem Rahmen verriegelt ist und eine zweite
Stellung hat, in der der Flügel gegenüber dem Rahmen entriegelt ist, mit einem elektrischen
Antrieb für die Treibstange, mit zwischen dem elektrischen Antrieb und der Treibstange
angeordneten Koppelmitteln und mit einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung des elektrischen
Antriebs.
[0002] Eine solche Verriegelungseinrichtung ist beispielsweise aus der EP 0 942 135 A1 bekannt.
Hierbei hat der elektrische Antrieb einen Elektromagneten oder einen Elektromotor
zum Antrieb der Treibstange. Die Steuereinrichtung zur Ansteuerung des elektrischen
Antriebs erhält drahtlos Signale von einer Fernsteuereinrichtung. Der Elektromotor
ist mit einem selbsthemmenden Getriebe verbunden und lässt sich daher über die Treibstange
nicht bewegen.
[0003] Nachteilig bei dieser Verriegelungseinrichtung ist, dass sie im Falle eines Ausfalls
des elektrischen Antriebs in der verriegelten Stellung verharrt. Eine manuelle Entriegelung
der Verriegelungseinrichtung ist daher nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Verriegelungseinrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass sie eine wahlweise Entriegelung und Verriegelung
durch den elektrischen Antrieb sowie eine Möglichkeit der Entriegelung und Verriegelung
bei Störungen des elektrischen Antriebs ermöglicht.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Treibstange einen mechanischen
Antrieb zu ihrer Bewegung bei abgeschaltetem elektrischen Antrieb hat, dass die Koppelmittel
einen Freibereich aufweisen, in welchem die Treibstange ohne Mitnahme des elektrischen
Antriebs bewegbar ist und dass der Freibereich bei in einer Grundstellung befindlichem
elektrischen Antrieb eine Bewegung der Treibstange in ihre beiden Stellungen ermöglichende
Abmessungen aufweist.
[0006] Durch diese Gestaltung lässt sich die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung im
Normalbetrieb über den elektrischen Antrieb verriegeln und entriegeln. Bei einer Störung
des elektrischen Antriebs wird die Treibstange über den mechanischen Notantrieb entriegelt.
Der elektrische Antrieb kann dabei wie bei der bekannten Verriegelungseinrichtung
selbsthemmend gestaltet sein. Daher lässt sich ein vollständiger Ausfall der erfindungsgemäßen
Verriegelungseinrichtung beispielsweise bei Stromausfall oder bei einem Defekt des
elektrischen Antriebs zuverlässig vermeiden. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Gestaltung der Verriegelungseinrichtung besteht darin, dass bei der Betätigung des
mechanischen Antriebs keine Bedienkräfte von dem elektrischen Antrieb absorbiert werden.
Hierdurch gestaltet sich die Bedienung des mechanischen Antriebs besonders komfortabel.
[0007] Bei dem mechanischen Antrieb kann es sich beispielsweise um einen Schließzylinder,
eine nur auf einer Seite des Hauptschlosses angeordnete Handhabe oder einen eine elektronische
oder mechanische Schließeinrichtung aufweisenden Knaufzylinder handeln. Wie bei der
bekannten Verriegelungseinrichtung kann der Flügel auch Teil eines Fenster einer Fenstertür
oder dergleichen sein.
[0008] Die Bewegung des elektrischen Antriebs in die Grundstellung nach der Verriegelung
oder Entriegelung der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung könnte beispielsweise
durch eine Federvorspannung der Koppelmittel erfolgen. Ein zusätzlich zu montierendes
Federelement lässt sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung vermeiden, wenn die Steuermittel nach jedem Antrieb der Treibstange zur
Bewegung des elektrischen Antriebs in die Grundstellung ausgebildet sind.
[0009] Zur weiteren Vereinfachung der erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung trägt es
bei, wenn eine in Schließstellung vorgespannte Falle wahlweise mittels des elektrischen
Antriebs oder dem mechanischen Antrieb bewegbar gehalten ist.
[0010] Bei einer manuellen Bewegung der Treibstange mittels eines zwischen dem Flügel und
dem Rahmen eingeführten Werkzeugs lässt sich eine Entriegelung der erfindungsgemäßen
Verriegelungseinrichtung zuverlässig verhindern, wenn eine zur Bewegung der Falle
erforderliche Stellung der Treibstange außerhalb des Freibereich der Koppelmittel
angeordnet ist und wenn die Falle unmittelbar über einen Fallenrückzugshebel mit dem
mechanischen Antrieb verbunden ist. Hierdurch hat die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung
einen hohen Widerstand gegen einen Aufbruch.
[0011] Die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung weist einen besonders hohen Bedienkomfort
auf, wenn die Treibstange mit einem Türspaltbegrenzer verbunden ist. Ein solcher Türspaltbegrenzer
ist in der EP 0 833 997 B1 ausführlich beschrieben.
[0012] Der elektromotorische Antrieb könnte beispielsweise ein Schneckengetriebe aufweisen.
Hierdurch ließen sich bei kleinen Abmessungen eines Elektromotors und des Getriebes
große Kräfte auf die Treibstange übertragen. Der elektromotorische Antrieb lässt sich
jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig
fertigen, wenn der elektromotorische Antrieb eine von einem Elektromotor angetriebene
Spindel mit einer auf der Spindel angeordneten und drehfest und axial verschieblich
geführten Mutter hat. Durch diese Gestaltung können ebenfalls sehr große Kräfte auf
die Treibstange übertragen werden. Die Bauteile des elektrischen Antriebs sind hierdurch
jedoch besonders einfach aufgebaut.
[0013] Die Koppelmittel weisen gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders wenige zu montierende Bauteile auf, wenn sie einen mit der Treibstange verbundenen
und in Eingriff mit der Mutter stehenden Treibstangenanschlussschieber aufweisen.
[0014] Die Koppelmittel gestalten sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn die Mutter oder der Treibstangenanschlussschieber
einen auf das jeweils andere Bauteil weisenden, zwischen zwei auf Abstand zueinander
angeordneten Mitnehmern bewegbaren Vorsprung hat.
[0015] Die Mitnehmer könnten beispielsweise in einer Nut angeordnet sein, in die der Vorsprung
eingreift. Die Koppelmittel weisen jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ein besonders geringes Gewicht auf, wenn die Mitnehmer auf Vorsprüngen
angeordnet sind.
[0016] Die Mitnehmer könnten beispielsweise auf der Mutter angeordnet sein. Hierdurch würden
die Mitnehmer jedoch in den Endstellungen die Spindel überragen. Der elektrische Antrieb
gestaltet sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kompakt, wenn der Treibstangenanschlussschieber die Mitnehmer aufweist.
[0017] Die Koppelmittel lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders einfach fertigen, wenn der Treibstangenanschlussschieber im Wesentlichen
c-förmig gestaltet ist.
[0018] Eine selbständige Verriegelung des Flügels lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen, wenn die Steuereinrichtung mit einem
Sensorelement zur Erfassung der Schließstellung des Flügels verbunden ist. Nachdem
der Flügel in den Rahmen bewegt wird, wird dies von der Steuereinrichtung erfasst
und der elektrische Antrieb entsprechend angesteuert.
[0019] Eine zuverlässige Bewegung der Koppelmittel in die vorgesehenen Positionen lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach erreichen,
wenn der elektrische Antrieb ein mit der Steuereinrichtung verbundenes Sensorelement
für die den Stellungen der Treibstange entsprechenden Stellungen und die Grundstellung
aufweist.
[0020] Die Erfassung der Stellung der Koppelmittel gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders kostengünstig, wenn die Sensorelemente mindestens
einen Hallsensor oder Reedkontakt und mindestens einen damit zusammenwirkenden Magneten
haben.
[0021] Aufwändig zu montierende Sensorelemente lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn der Elektromotor des elektrischen
Antriebs als Schrittmotor ausgebildet ist und die Steuereinrichtung zur schrittweisen
Ansteuerung des Schrittmotors gestaltet ist. Hierdurch lassen sich Schritte oder einzelne
Umdrehungen des Elektromotors zählen und daraus die Stellungen der Koppelmittel errechnen.
[0022] Die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung kann mit besonders geringem Aufwand
beispielsweise Informationen über seinen Status oder die Zugangsberechtigung des Benutzers
übermitteln, wenn die Steuereinrichtung mit einer Signaleinrichtung verbunden ist.
Die Signaleinrichtung kann beispielsweise optische oder akustische Signale erzeugen
oder Funksignale zu einem Messgerät übermitteln. Beispielsweise bei einer Überlast
oder bei einer Einstellung von Schließblechen der Verriegelungseinrichtung kann hierdurch
ein Signal erzeugt werden, wenn der Motor eine besonders hohe Leistungsaufnahme hat.
[0023] Die Steuereinrichtung vermag den elektrischen Antrieb besonders vielseitig anzusteuern,
wenn die Steuereinrichtung einen elektronischen Speicher für ein Tagprogramm und ein
Nachtprogramm hat.
[0024] Ein Öffnen der Tür nach dem Entriegeln lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung für eine ausreichende Zeitdauer gewährleisten, wenn die
Steuereinrichtung zur Halterung des elektrischen Antriebs für eine vorgesehene Zeitspanne
in der entriegelten Stellung der Treibstange ausgebildet ist.
[0025] Zur weiteren Vereinfachung der Montage der erfindungsgemäßen Entriegelungseinrichtung
trägt es bei, wenn der Elektromotor und die Steuereinrichtung in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind.
[0026] Der mechanische Antrieb gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders komfortabel, wenn der mechanische Antrieb eine Handhabe hat
und wenn die Handhabe von einer Grundstellung aus in zwei Richtungen bewegbar ist.
Hierdurch kann beispielsweise der elektrische Antrieb erst dann angesteuert werden,
wenn die Handhabe aus einer Ruhestellung gegen den Uhrzeigersinn bewegt wird. Hierdurch
kann der elektrische Antrieb auch als Kraftverstärker des mechanischen Antriebs gestaltet
sein und damit dessen manuelle Bewegung unterstützen.
[0027] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- schematisch eine Tür mit einer erfindungsgemäßen Verriegelungseinrichtung,
- Fig.2
- eine stark vergrößerte Schnittdarstellung eines elektrischen Antriebs der erfindungsgemäßen
Verriegelungseinrichtung aus Figur 1,
- Fig.3
- schematisch die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung aus Figur 1 beim Verriegeln
mit dem elektrischen Antrieb,
- Fig.4
- die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung aus Figur 3 in verriegelter Grundstellung,
- Fig.5
- die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung aus Figur 3 während des Entriegelns
mit dem elektrischen Antrieb,
- Fig.6
- die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung aus Figur 5 in entriegelter Grundstellung,
- Fig.7
- die erfindungsgemäße Verriegelungseinrichtung mit aktiviertem Türspaltbegrenzer beim
Betätigen einer Handhabe eines Hauptschlosses.
[0028] Figur 1 zeigt eine Tür mit einem an einem Rahmen 1 schwenkbar gelagerten Flügel 2
und mit einer Verriegelungseinrichtung 3. Die Verriegelungseinrichtung 3 hat ein Hauptschloss
4, einen mechanischen Antrieb 5 mit einem Schließzylinder 6 und sowie mehrere Nebenschlösser
7 - 9. Weiterhin ist an dem Hauptschloss 4 eine als Knauf ausgebildete Handhabe 10
angeordnet. Einige der Nebenschlösser 8, 9 weisen auf einer Treibstange 11 angeordnete
Schließzapfen 12 auf, welche in verriegelter Stellung in rahmenfeste Schließbleche
13' eindringen. Das Hauptschloss 4 und das Nebenschloss 7 lassen sich ebenfalls in
rahmenfesten Schließblechen 13 verriegelt. Weiterhin hat die Verriegelungseinrichtung
3 einen Türspaltbegrenzer 14 und einen elektrischen Antrieb 15. Die Bauteile der Verriegelungseinrichtung
3 sind über die strichpunktiert dargestellte und in dem Flügel axial verschieblich
geführte Treibstange 11 miteinander verbunden. Der Türspaltbegrenzer 14 hat einen
an dem Flügel 2 angeordneten Bolzenkopf 16 und einen an dem Rahmen 1 gelagerten Schwenkbügel
17. Der Schwenkbügel 17 umgreift den Bolzenkopf 16 und lässt sich um eine horizontale
Achse in die Zeichenebene hineinschwenken. Der Bolzenkopf 16 lässt sich wahlweise
mittels einer Handhabe 18 oder durch eine axiale Bewegung der Treibstange 11 in den
Flügel 2 zurückziehen und damit aus dem Schwenkbügel 17 herausbewegen. Der Aufbau
und die Funktionsweise des Türspaltbegrenzers 14 ist in der DE 195 22 641 A1 ausführlich
beschrieben, so dass an dieser Stelle auf diese Schrift verwiesen wird.
[0029] Figur 2 zeigt den elektrischen Antrieb 15 der Verriegelungseinrichtung 3 aus Figur
1 in einem Längsschnitt. Der elektrische Antrieb 15 hat einen Elektromotor 19 mit
einer angetriebenen Spindel 20 sowie eine Steuereinrichtung 21. Die Steuereinrichtung
21, der Elektromotor 19 und die Spindel 20 sind in einem gemeinsamen Gehäuse 22 angeordnet.
Die Steuereinrichtung 21 weist einen nicht dargestellten elektronischen Speicher auf
und steuert den Elektromotor 19 an. Mit der Spindel 20 steht eine Mutter 23 in Wirkverbindung.
Die Mutter 23 ist unverdrehbar geführt und über Koppelmittel 24 mit der Treibstange
11 verbunden. Die Treibstange 11 wird zwischen dem Gehäuse 22 des elektrischen Antriebs
15 und einer Stulpschiene 25 geführt. Die Koppelmittel 24 weisen einen auf der Treibstange
11 befestigten Treibstangenanschlussschieber 26 auf. Der Treibstangenanschlussschieber
26 hat zwei einem Vorsprung 27 der Mutter gegenüberstehende, ebenfalls auf Vorsprüngen
28, 29 angeordnete Mitnehmer 30, 31.
[0030] In der eingezeichneten Stellung befindet sich der Vorsprung 27 der Mutter 23 an dem
unteren Mitnehmer 30. Der obere Mitnehmer 31 weist einen Abstand zu dem Vorsprung
27 der Mutter 23 auf. Hierdurch hat der elektrische Antrieb 15 einen Freibereich 32,
um den die Mutter 23 verfahren werden kann, ohne dass der Treibstangenanschlussschieber
26 mitbewegt wird. Umgekehrt kann die Treibstange 11 um einen vorgesehenen Betrag
nach unten hin verschoben werden, ohne dass der elektrische Antrieb 15 in Eingriff
mit dem Treibstangenanschlussschieber 26 gelangt. Der elektrische Antrieb 15 befindet
sich hier in einer Grundstellung, in der die Mutter 23 ungefähr in der Mitte ihres
Verstellbereichs steht. Damit kann über den mechanischen Antrieb 5 des Hauptschlosses
4 aus Figur 1 die Treibstange 11 ohne Behinderung durch den elektrischen Antrieb 15
verstellt werden, um das Hauptschloss 4 und die Nebenschlösser 7 - 9 wahlweise zu
verriegeln und zu entriegeln. Die Mutter 23 trägt einen Magneten 40, dessen Position
von mit der Steuereinrichtung 21 verbundenen Sensorelementen 41, 42, z. B. Hallsensoren
oder Reedkontakte erfasst wird. Selbstverständlich lässt sich die Stellung der Mutter
23 auch mit beliebig anderen optischen, kapazitiven, magnetischen oder induktiven
Sensorelementen erfassen. Ebenfalls kann die Mutter 23 mechanische Schalter bewegen.
Alternativ dazu kann die Anzahl der Umdrehungen der Spindel 20 erfasst werden. Hierfür
wäre ein Lernmodus erforderlich, der die Anzahl der für die vorgesehenen Stellungen
der Mutter 23 erforderlichen Umdrehungen abspeichert. Weiterhin ist die Steuereinrichtung
21 mit einem nicht dargestellten, die Stellung des Flügels 2 erfassenden Sensorelement
verbunden. Über das Sensorelement wird überwacht, ob der in Figur 1 dargestellte Flügel
2 im Rahmen 1 liegt. Das Sensorelement kann daher einen Reedkontakt mit einem Magneten,
einen Taststift, eine Lichtschranke oder dergleichen aufweisen. Hierdurch kann die
Steuereinrichtung 21 den Elektromotor 19 in Abhängigkeit von der Stellung der Mutter
23 und der Stellung des Flügels 1 ansteuern. Um ein sicheres Verriegeln des Flügels
2 im Rahmen 1 zu gewährleisten, wird der elektrische Antrieb 15 erst ungefähr zwei
Sekunden nach der Feststellung, dass der Flügel 2 im Rahmen 1 liegt, angesteuert.
Bei einem Defekt oder einer besonders hohen Stromaufnahme des Elektromotors 19 steuert
die Steuereinrichtung 21 eine Signaleinrichtung 43 an und schaltet zum Schutz vor
Überlastung die Stromzufuhr zu dem Elektromotor 19 ab. Ebenfalls kann die Signaleinrichtung
43 ein Signal erzeugen, wenn der elektrische Antrieb 15 angesteuert wird oder die
Verriegelungseinrichtung 3 den Flügel 2 im Rahmen 1 verriegelt hat.
[0031] Figur 3 zeigt schematisch die Verriegelungseinrichtung 3 aus Figur 1 beim Verriegeln
des Hauptschlosses 4 und des Nebenschlosses 7 mittels des elektrischen Antriebs 15.
Die Treibstange 11 ist zur Vereinfachung der Zeichnung strichpunktiert dargestellt.
[0032] Wie in Figur 3 dargestellt, befindet sich die Mutter 23 des elektrischen Antriebs
15 in der untersten Stellung, in der der Treibstangenanschlussschieber 26 gegenüber
der Stellung aus Figur 2 nach unten hin geschoben wurde. Jeweils ein Riegel 33, 34
des Hauptschlosses 4 und des Nebenschlosses 7 sind ausgefahren und können in die in
Figur 1 dargestellten rahmenfesten Schließbleche 13 eingreifen. Der Bolzenkopf 16
des Türspaltbegrenzers 14 ist ausgefahren dargestellt und greift in den rahmenfesten
Schwenkbügel 17 aus Figur 1 ein. Das Ausfahren des Bolzenkopfes 16 erfolgte durch
Betätigen der in Figur 1 dargestellten Handhabe 18 des Türspaltbegrenzers 14. Eine
Falle 35 des Hauptschlosses 4 ist von einer Feder 36 vorgespannt und greift ebenfalls
in das in Figur 1 dargestellte Schließblech 13 ein.
[0033] Nach der Verriegelung der Verriegelungseinrichtung 3 verfährt der elektrische Antrieb
15, von der Steuereinrichtung 21 angesteuert in die in Figur 2 dargestellte Grundstellung.
Diese Stellung der Verriegelungseinrichtung 3 ist zur Verdeutlichung in Figur 4 dargestellt.
Die Riegel 33, 34 des Hauptschlosses 4 und des Nebenschlosses 7 sowie der Bolzenkopf
16 des Türspaltbegrenzers 14 verbleiben dabei in der in Figur 3 dargestellten Stellung.
[0034] Wenn ausgehend von der verriegelten Grundstellung aus Figur 4 die in Figur 1 dargestellte
Tür geöffnet werden soll, wird der elektrische Antrieb 15 angesteuert und die Mutter
23 nach oben verfahren. Dabei wird der Treibstangenanschlussschieber 26 nach oben
bewegt. Über die Treibstange 11 werden zunächst die Riegel 33, 34 des Hauptschlosses
4 und des Nebenschlosses 7 eingezogen. Dies kennzeichnet die entriegelte Stellung.
Durch eine Weiterbewegung der Treibstange 11 über die entriegelte Stellung hinaus
werden über einen Wechsel 37 die Falle 35 des Hauptschlosses 4 und der Bolzenkopf
16 des Türspaltbegrenzers 14 eingezogen. Damit wird ein Formschluss der Verriegelungseinrichtung
zwischen dem in Figur 1 dargestellten Flügel 2 und dem Rahmen 1 vollständig aufgehoben.
Dies kennzeichnet die in Figur 5 dargestellte Offenstellung. In dieser Stellung verharrt
der elektrische Antrieb, um dem Benutzer Zeit zu geben, die Tür zu öffnen. Erfolgt
keine Öffnung der Tür, wird der elektrische Antrieb 15 nach einer vorgesehenen Zeitspanne
von beispielsweise 8 Sekunden wieder in die Grundstellung bewegt.
[0035] Nach der Bewegung in die Offenstellung kehrt der elektrische Antrieb 15 automatisch
angesteuert von der Steuereinrichtung 21 wieder in die Grundstellung zurück. In dieser
Grundstellung befindet sich die Verriegelungseinrichtung in der in Figur 6 dargestellten
entriegelten Stellung. Dabei ist die Falle 35 des Hauptschlosses 4 ausgefahren und
lässt sich beispielsweise mit der Handhabe 10 des Hauptschlosses 4 zurückziehen.
[0036] Figur 7 zeigt die entriegelte Verriegelungseinrichtung 3 aus Figur 6 nach einer Aktivierung
des Türspaltbegrenzers 14 und dem Betätigen der Handhabe 10 des Hauptschlosses 4.
Der Bolzenkopf 16 des Türspaltbegrenzers 14 ist damit durch Bewegung seiner in Figur
1 dargestellten Handhabe 18 ausgefahren. Beim Betätigen der in Figur 1 dargestellten
Handhabe 10 des Hauptschlosses 4 wird eine Nuss 38 bewegt, womit die Falle 35 des
Hauptschlosses 4 zurückgezogen wird, so dass anschließend ausschließlich der Bolzenkopf
16 des Türspaltbegrenzers 14 eine Verbindung des in Figur 1 dargestellten Flügels
2 mit dem Rahmen 1 herstellt. Damit lässt sich der Flügel 2 einen Spalt weit öffnen.
Soll der Flügel 2 vollständig geöffnet werden, ist der Bolzenkopf 16 über die in eine
Nuss 39 des Türspaltbegrenzers 14 eingreifende und in Figur 1 dargestellte Handhabe
18 zurückzuziehen.
[0037] Bei einem Ausfall des elektrischen Antriebs 15 nach Abschluss des oben beschriebenen
Entriegelungs- oder Verriegelungsvorganges befindet sich die Mutter 23 in der in den
Figuren 4 und 6 beschriebenen Grundstellung. Die Verriegelungseinrichtung ist dabei
entweder verriegelt oder entriegelt. Über den mechanischen Antrieb 5 mittels des Schließzylinders
6 des Hauptschlosses 4 kann die Treibstange 11 verfahren und die Falle 35 des Hauptschlosses
4 und gegebenenfalls der Bolzenkopf 16 des Türspaltbegrenzers 14 zurückgezogen werden.
Wegen des in Figur 2 dargestellten Freibereichs 32 der Koppelmittel 24 wird dabei
die Bewegung der Treibstange 11 von dem elektrischen Antrieb 15 nicht behindert.
[0038] Die Ansteuerung des elektrischen Antriebs 15 kann wahlweise über allgemein bekannte
Schlüsselschalter oder elektronische Zugangskontrollanlagen erfolgen. Solche Zugangskontrollanlagen
erfassen beispielsweise Signale eines Transponders oder einen Fingerabdruck. Von einer
Innenseite der Tür kann die Verriegelungseinrichtung 3 beispielsweise über einen Näherungsschalter
oder Taster angesteuert werden. Ein in der Steuereinrichtung 21 abgespeichertes Tag-
und Nachtprogramm ermöglicht es beispielsweise, die Verriegelungseinrichtung 3 nur
während vorbestimmter Nachtzeiten in die verriegelte Stellung zu bewegen. Während
des Tages wird die Mutter 23 nur zwischen den in den Figuren 5 und 6 beschriebenen
Stellungen bewegt. Die Riegel 33, 34 des Hauptschlosses 4 und der Nebenschlösser 7
- 9 sind in Kulissen geführt, so dass sie ohne Bewegung der Treibstange 11 nicht aus
ihrer verriegelten Lage bewegbar sind.
1. Verriegelungseinrichtung für eine einen Flügel aufweisende Tür oder dergleichen mit
einem Hauptschloss, mit einer mit dem Hauptschloss und einem Nebenschloss verbundenen
beweglich geführten Treibstange, wobei die Treibstange eine erste Stellung hat, in
der der Flügel in einem Rahmen verriegelt ist und eine zweite Stellung hat, in der
der Flügel gegenüber dem Rahmen entriegelt ist, mit einem elektrischen Antrieb für
die Treibstange, mit zwischen dem elektrischen Antrieb und der Treibstange angeordneten
Koppelmitteln und mit einer Steuereinrichtung zur Ansteuerung des elektrischen Antriebs,
dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstange (11) einen mechanischen Antrieb (5) zu ihrer Bewegung bei abgeschaltetem
elektrischen Antrieb (15) hat, dass die Koppelmittel (24) einen Freibereich (32) aufweisen,
in welchem die Treibstange (11) ohne Mitnahme des elektrischen Antriebs (15) bewegbar
ist und dass der Freibereich (32) bei in einer Grundstellung befindlichem elektrischen
Antrieb (15) eine Bewegung der Treibstange (11) in ihre beiden Stellungen ermöglichende
Abmessungen aufweist.
2. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (21) nach jedem Antrieb der Treibstange (1) zur Bewegung des
elektrischen Antriebs (15) in die Grundstellung ausgebildet sind.
3. Verriegelungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Schließstellung vorgespannte Falle (35) wahlweise mittels des elektrischen
Antriebs (15) oder dem mechanischen Antrieb (5) bewegbar gehalten ist.
4. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zur Bewegung der Falle (35) erforderliche Stellung der Treibstange (11) außerhalb
des Freibereichs (32) der Koppelmittel (24) angeordnet ist und dass die Falle (35)
unmittelbar über einen Wechsel (37) mit dem mechanischen Antrieb (5) verbunden ist.
5. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Treibstange (11) mit einem Türspaltbegrenzer (14) verbunden ist.
6. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb (15) eine von einem Elektromotor (19) angetriebene Spindel
(20) mit einer auf der Spindel (20) angeordneten und drehfest und axial verschieblich
geführten Mutter (23) hat.
7. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelmittel (24) einen mit der Treibstange (11) verbundenen und in Eingriff
mit der Mutter (23) stehenden Treibstangenanschlussschieber (26) aufweisen.
8. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mutter (23) oder der Treibstangenanschlussschieber (26) einen auf das jeweils
andere Bauteil weisenden, zwischen zwei auf Abstand zueinander angeordneten Mitnehmern
(30, 31) bewegbaren Vorsprung (27) hat.
9. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (30, 31) auf Vorsprüngen (28, 29) angeordnet sind.
10. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibstangenanschlussschieber (26) die Mitnehmer (30, 31) aufweist.
11. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibstangenanschlussschieber (26) im Wesentlichen c-förmig gestaltet ist.
12. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (21) mit einem Sensorelement zur Erfassung der Schließstellung
des Flügels (2) verbunden ist.
13. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Antrieb (15) ein mit der Steuereinrichtung (21) verbundenes Sensorelement
für die den Stellungen der Treibstange (11) entsprechenden Stellungen und die Grundstellung
aufweist.
14. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensorelemente mindestens einen Hallsensor (41, 42) oder Reedkontakt (41, 42)
und mindestens einen damit zusammenwirkenden Magneten (40) haben.
15. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (19) des elektrischen Antriebs (15) als Schrittmotor ausgebildet
ist und die Steuereinrichtung (21) zur schrittweisen Ansteuerung des Elektromotors
(19) gestaltet ist.
16. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (21) mit einer Signaleinrichtung (43) verbunden ist.
17. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (21) einen elektronischen Speicher für ein Tagprogramm und
ein Nachtprogramm hat.
18. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (21) zur Halterung des elektrischen Antriebs (15) für eine
vorgesehene Zeitspanne in der entriegelten Stellung der Treibstange (11) ausgebildet
ist.
19. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (19) und die Steuereinrichtung (21) in einem gemeinsamen Gehäuse
(22) angeordnet sind.
20. Verriegelungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische Antrieb (5) eine Handhabe (10) hat und dass die Handhabe (10) von
einer Grundstellung aus in zwei Richtungen bewegbar ist.