(19)
(11) EP 1 283 330 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.02.2003  Patentblatt  2003/07

(21) Anmeldenummer: 01116173.4

(22) Anmeldetag:  04.07.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F01L 1/46, F02M 39/00, F02B 67/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Ford Global Technologies, Inc., A subsidiary of Ford Motor Company
Dearborn, Michigan 48126 (US)

(72) Erfinder:
  • Reincke, Hans
    51491 Overath (DE)
  • Gangel, Gunnar, Jr.
    50769 Köln (DE)
  • Bingen, Guido
    51149 Köln (DE)
  • Kunde, Detlev
    52388 Noervenich (DE)

(74) Vertreter: Drömer, Hans-Carsten, Dipl.-Ing. 
Ford-Werke Aktiengesellschaft, Patentabteilung NH/DRP
50725 Köln
50725 Köln (DE)

   


(54) Adapter für Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen für benzindirekteinspritzende Hubkolbenbrennkraftmaschinen


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Halter (1) zur Befestigung von Aggregaten vorzugsweise von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen (7) an Zylinderköpfen von Hubkolbenbrennkraftmaschinen. Dabei ersetzt der Halter eine oder mehrere Nockenwellenlagerbrücken und ermöglicht so die einfache Montage und den einfachen Betrieb einer Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe (7).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Halter zur Befestigung von Aggregaten, vorzugsweise dazu geeignet einzylindrige Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen an Zylinderköpfen von Hubkolbenbrennkraftmaschinen zu montieren.

[0002] Einzylindrige Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen, die an Zylinderköpfen von Hubkolbenbrennkraftmaschinen befestigt sind, sind bekannt z. B. aus der DE 198 57 555. Dabei wird eine einzylindrige Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe von mindestens zwei zusätzlichen Nocken betätigt, die sich am Ende einer im Zylinderkopf laufenden und für die Steuerung der Gaswechselventile zuständigen Nockenwelle befinden. Diese Nocken wiederum betätigen einen Tassenstößel, der wiederum eine Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe antreibt, die hier direkt mit dem Zylinderkopf kraftschlüssig verbunden ist.

[0003] Diese oben beschriebene Anordnung weist mehrere Nachteile auf. Zum einen ist wegen der Anordnung der Antriebsnocken für die Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe am Ende der bestehenden Nockenwelle eine Vergrößerung des Zylinderkopfes nötig. Dies ist insbesondere bei im Kraftfahrzeug quereingebauten Hubkolbenbrennkraftmaschinen häufig aus Platzgründen schwer zu realisieren.

[0004] Zum anderen erfordert die Aufnahmebohrung für den Tassenstößel zum Betrieb der Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe zusätzliche Bearbeitungsschritte des ohnehin schon sehr aufwendig zu fertigenden Zylinderkopfes. Soll z. B. von einer schon in Serie produzierten Hubkolbenbrennkraftmaschine ohne Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe zusätzlich eine Variante mit Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe gefertigt werden, wird für den Hersteller die Teilekomplexität erhöht.

[0005] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Befestigung einer Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe an einem Zylinderkopf einer Hubkolbenbrennkraftmaschine derart zu verbessern, daß eine Vergrößerung des Zylinderkopfes nicht notwendig ist. Außerdem soll keine zusätzliche Bearbeitung des Zylinderkopfes erforderlich sein, sowie die einfache Nachrüstbarkeit einer bereits in Produktion befindlichen Hubkolbenbrennkraftmaschine mit einer Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe gewährleistet werden.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Halter zur Befestigung von Aggregaten mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.

[0007] Der Halter zur Befestigung von Aggregaten, vorzugsweise zur Befestigung von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen, ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß er eine Nockenwellenlagerbrücke enthält. Gleichzeitig werden die bestehenden Bohrungen, die ursprünglich nur zur Befestigung einer Nockenwellenlagerbrücke gedacht sind, hier zur Befestigung des erfindungsgemäßen Halters verwendet. Daher sind im Vergleich zu einer Zylinderkopfvariante ohne Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe keine zusätzlichen Bearbeitungsschritte am Zylinderkopf nötig. Um eine ausreichende Stabilität des Halters zu gewährleisten, ist in allerdings noch ein dritter Befestigungs- oder Auflagerpunkt nötig.

[0008] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden zwei oder mehr Nockenwellenlagerbrücken durch den Halter zur Befestigung von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen ersetzt. Dies ist eine besonders einfach zu realisierende Variante, die keine konstruktiven oder produktionstechnischen Änderungen an dem Zylinderkopf einer Hubkolbenbrennkraftmaschine erfordern.

[0009] Stand der Technik ist es, Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen mittels einer oder mehreren an einer Welle befindlichen Nocken anzutreiben. Dabei wird die Drehbewegung der Welle über einen oder mehrere Nocken auf einen Stößel übertragen und so in eine gewünschte Linearbewegung umgewandelt. Dieser Stößel ist üblicherweise als Tassenstößel ausgebildet, da Tassenstößel die beim Betrieb entstehenden Seitenkräfte aufnehmen können. Der Stößel treibt dann wiederum die Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe an. Eine vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, daß der Halter zur Befestigung von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen zusätzlich eine oder mehrere Bohrungen zur Aufnahme mindestens eines Stößels aufweist.

[0010] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der oben erwähnte Stößel von einem für den Antrieb der Gaswechselventile bereits vorhandenen Nocken der Nockenwelle betätigt. Dies hat den Vorteil, daß keine zusätzlichen Bauteile, kein zusätzlicher Platzbedarf und keine zusätzlichen Bearbeitungsschritte im Vergleich zu einer Variante ohne den erfindungsgemäßen Halter zur Befestigung von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen erforderlich sind.

[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung befindet sich mindestens ein zusätzlicher Antriebsnocken für den Betrieb einer Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe auf der Nockenwelle einer Hubkolbenbrennkraftmaschine. Dadurch ist die Profilgestaltung des Antriebsnockens unabhängig von den Erfordernissen zur Betätigung der Gaswechselventile. Auch die Verwendung von zwei oder mehr Nocken ist so möglich zur Steigerung der Antriebsfrequenz der Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe und damit zur Erhöhung der Kraftstofförderleistung.

[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der Halter so dimensioniert, daß der Raum bis zu einem Zylinderkopfdeckel überbrückt wird. Bei dieser Variante kann die Hochdruckeinspritzpumpe auf der Außenseite einer Hubkolbenbrennkraftmaschine angeflanscht werden. Dies erlaubt eine einfache Montage der Hochdruckeinspritzpumpe und der zugehörigen Kraftstoff- und Elektroanschlüsse.

[0013] Die Erfindung wird anhand des in der beiliegenden Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1
eine schematische perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Halters zur Befestigung von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen sowie der benachbarten Teile


[0014] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Halter 1 zur Befestigung von Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen 7 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Weitere benachbarte Teile sind nach Art einer Explosionszeichung hinzugefügt. Zu erkennen sind eine Nockenwelle 2, mehreren Nocken 3 zur Betätigung von Gaswechselventilen, eine zusätzliche Nocke 5 zur Betätigung eines in einer Bohrung 9 laufenden Tassenstößels 4 sowie ein Teilabschnitt eines Zylinderkopfdeckels 6 mit Dichtungsplatte 10 und Dichtung 11 und eine Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe 7.

[0015] In der hier gezeigten Ausführung sind zwei Nockenwellenlagerbrücken 8 Bestandteil des erfindungsgemäßen Halters 1. Außerdem ist die Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpe 7 hier außerhalb des Motors oberhalb des Zylinderkopfdeckels 6 montiert.


Ansprüche

1. Halter (1) zur Befestigung von Aggregaten, vorzugsweise zur Befestigung von Einspritzpumpen (7) an Zylinderköpfen von Hubkolbenbrennkraftmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, daß
   der Halter (1) mindestens eine Nockenwellenlagerbrücke (8) enthält.
 
2. Halter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
   der Halter (1) eine oder mehrere Bohrungen (9) zur Aufnahme mindestens eines Stößels (4) enthält.
 
3. Halter (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
   der Stößel (4) von einem vorhandenen Nocken (3) der Nockenwelle (2) betätigt wird.
 
4. Halter (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
   der Stößel (4) von einem zusätzlichen Nocken (5) der Nockenwelle (2) betätigt wird.
 
5. Halter (1) nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
   der Halter (1) so dimensioniert ist, daß die Einspritzpumpe außen an der Oberfläche einer Hubkolbenbrennkraftmaschine angeflanscht werden kann.
 




Zeichnung







Recherchenbericht