[0001] Die Erfindung betrifft einen Umlaufkondensator mit einem Kondensatorblock, der Verflüssigungspassagen
für ein Heizmedium und mindestens einen Umlaufabschnitt mit Verdampfungspassagen für
eine Flüssigkeit aufweist, wobei sich die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung
jeder Verdampfungspassage auf gegenüberliegenden Seiten des Kondensatorblocks befinden
und wobei die Eintrittsöffnungen aller Verdampfungspassagen des Umlaufabschnittes
unterhalb der Austrittsöffnungen der Verdampfungspassagen des Umlaufabschnittes angeordnet
sind.
[0002] Bei einer Tieftemperatur-Luftzerlegungsanlage mit einer Drucksäule und einer Niederdrucksäule
wird flüssiger Sauerstoff aus der Niederdrucksäule gegen gasförmigen Stickstoff aus
der Drucksäule im indirekten Wärmeaustausch in einem Wärmetauscher verdampft, wobei
der Stickstoff kondensiert. Ein derartiges Kondensator-Verdampfersystem wird in der
Regel als Hauptkondensator bezeichnet.
[0003] Der Hauptkondensator wird fast ausschließlich als Plattenwärmetauscher gefertigt
und als Fallfilmverdampfer oder als Umlaufkondensator ausgebildet. Bei einem Umlaufkondensator
steht der Kondensatorblock in dem Flüssigkeitsbad, aus dem Flüssigkeit verdampft werden
soll. Die Flüssigkeit tritt von unten in die Verdampfungspassagen des Kondensatorblocks
ein und wird teilweise gegen das durch die Verflüssigungspassagen strömende Heizmedium
verdampft. Die Dichte des in den Verdampfungspässagen verdampfenden Mediums ist geringer
als die Dichte des umgebenden Flüssigkeitsbades, wodurch eine Siphonwirkung entsteht,
so dass Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsbad in die Verdampfungspassagen nachströmt.
[0004] Im Hauptkondensator einer Luftzerlegungsanlage wird flüssiger Sauerstoff verdampft.
Hierbei ist darauf zu achten, dass der in die Verdampfungspassagen des Kondensatorblocks
einströmende flüssige Sauerstoff nur zu einem Bruchteil verdampft wird. Dadurch wird
verhindert, dass möglicherweise im flüssigen Sauerstoff vorhandene störende Verunreinigungen
angereichert werden. So werden beispielsweise nur etwa 10 % der in die Verdampfungspassagen
einströmenden Menge an flüssigen Sauerstoff verdampft und 90 % als Flüssigkeit von
den Austrittsöffnungen der Verdampfungspassagen zurück zu den Eintrittsöffnungen der
Verdampfungspassagen gefördert. Der Teil des Kondensatorblocks, in dem ein solcher
Umlauf von Flüssigkeit erreicht wird, wird im Folgenden als Umlaufabschnitt bezeichnet.
[0005] Je größer die Eintauchtiefe des Kondensatorblockes eines Umlaufkondensators in dem
Flüssigkeitsbad ist, desto höher wird der mittlere hydrostatische Druck in den Verdampfungspassagen
und desto schlechter verdampft die Flüssigkeit, da die Siedetemperatur der Flüssigkeit
entsprechend der Dampfdruckkurve ansteigt. Der Wirkungsgrad eines Umlaufkondensators
kann aber durch Unterteilung des Kondensatorblocks in mehrere übereinander angeordnete
Umlaufabschnitte erhöht werden. Der Vorteil einer derartigen Anordnung liegt darin,
dass die Eintauchtiefe der einzelnen Umlaufabschnitte jeweils geringer ist als bei
einem einzigen hohen Kondensatorblock. Damit wird der hydrostatische Druck in den
Verdampfungspassagen geringer und die Flüssigkeit kann leichter verdampfen.
[0006] Aus der DE 199 39 294 ist ein mehrstöckiger Umlaufkondensator bekannt, bei dem sich
die Eintrittsöffnungen und die Austrittsöffnungen der Verdampfungspassagen eines Umlaufabschnittes
auf gegenüberliegenden Seiten des Wärmetauscherblockes befinden. Auf diese Weise erreicht
man in allen Verdampfungspassagen gleichlange Strömungswege für den zu verdampfenden
flüssigen Sauerstoff. Dies hat den Vorteil, dass die Druckverluste und damit die Umlaufraten
in allen Verdampfungspassagen gleich sind. Andererseits hat diese Anordnung aber den
Nachteil, dass die umlaufende flüssige Sauerstoffmenge immer auf der den Eintrittsöffnungen
gegenüberliegenden Seite des Kondensatorblocks austritt und über konstruktiv aufwändige
Rohrleitungen oder Kanäle zu den Eintrittsöffnungen zurückgeleitet werden muss.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Umlaufkondensator zu entwickeln,
bei dem in allen Verdampfungspassagen eine möglichst gleichmäßige Verdampfung der
Flüssigkeit erzielt wird und der sich mit möglichst geringem konstruktiven Aufwand
herstellen lässt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch einen Umlaufkondensator der eingangs genannten Art gelöst,
bei dem erste und zweite Verdampfungspassagen vorgesehen sind und sich die Eintrittsöffnungen
der ersten Verdampfungspassagen und die Austrittsöffnungen der zweiten Verdampfungspassagen
auf der gleichen Seite des Kondensatorblocks befinden.
[0009] Erfindungsgemäß tritt die Flüssigkeit von unten in die ersten Verdampfungspassagen
ein, strömt in den Verdampfungspassagen nach oben, verdampft teilweise und verlässt
die ersten Verdampfungspassagen auf der gegenüberliegenden Seite des Kondensatorblocks.
Der Flüssiganteil des aus den ersten Verdampfungspassagen austretenden Flüssigkeits-Gas-Gemisch
fließt zu den auf der selben Seite wie die Austrittsöffnungen der ersten Verdampfungspassagen
angeordneten Eintrittsöffnungen der zweiten Verdampfungspassagen. Die Flüssigkeit
strömt dann durch die zweiten Verdampfungspassagen zurück zu der Seite des Kondensatorblocks,
auf der sich die Eintrittsöffnungen in die ersten Verdampfungspassagen befinden. Während
des Durchströmens der zweiten Verdampfungspassagen wird wiederum ein Teil der Flüssigkeit
verdampft.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Flüssigkeit mittels der ersten und zweiten Verdampfungspassagen
zwischen zwei gegenüberliegenden Seiten des Kondensatorblocks hin und her gefördert
und dabei zunehmend verdampft. Aufwendige Konstruktionen wie Rückführrohre oder Rückführkanäle
für die Flüssigkeit sind daher nicht mehr erforderlich.
[0011] Die Verdampfungspassagen sind dabei so ausgeführt, dass sich alle Eintrittsöffnungen
eines Umlaufabschnittes unterhalb der Austrittsöffnungen dieses Umlaufabschnittes
befinden. Auf diese Weise kann vor den Eintrittsöffnungen ein solcher Flüssigkeitsstand
gewählt werden, dass die Flüssigkeit über die Eintrittsöffnungen in alle Verdampfungspassagen
eintritt, die Austrittsöffnungen aber im Gasraum enden. Dies hat den Vorteil, dass
das in den Verdampfungspassagen aufsteigende Flüssigkeits-Gasgemisch in allen Verdampfungspassagen
den gleichen Gegendruck erfährt, wodurch wiederum unterschiedliche Umlaufraten in
den einzelnen Verdampfungspassagen vermieden werden.
[0012] Wird zudem der Flüssigkeitsstand vor den Eintrittsöffnungen so hoch gewählt, dass
sich der statische Druck an den einzelnen Eintrittsöffnungen um weniger als 20%, bevorzugt
weniger als 10%, besonders bevorzugt weniger als 5% unterscheidet, so werden nahezu
gleiche Umlaufraten durch alle Verdampfungspassagen erzielt.
[0013] Vorzugsweise sind alle ersten und/oder alle zweiten Verdampfungspassagen eines Umlaufabschnittes
jeweils gleich lang. Besonders bevorzugt besitzen alle Verdampfungspassagen eines
Umlaufabschnittes die gleiche Länge. Auf diese Weise ist die Umlaufrate in allen Verdampfungspassagen
gleich, d.h. in jeder Verdampfungspassage stellt sich dasselbe Verhältnis von nicht
verdampfter Flüssigkeit zu verdampfter Gasmenge ein. Dadurch wird die zu verdampfende
Flüssigkeit immer gut durchmischt und eventuelle Verunreinigungen reichem sich nicht
in der Flüssigkeit an.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform weist ein Umlaufabschnitt genauso viele erste
wie zweite Verdampfungspassagen auf. Zudem ist es vorteilhaft, wenn alle Verdampfungspassagen
den gleichen Querschnitt besitzen. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass
genauso viel Flüssigkeit durch die ersten Verdampfungspassagen wie durch die zweiten
Verdampfungspassagen gefördert wird.
[0015] Der erfindungsgemäße Umlaufkondensator eignet sich insbesondere als Hauptkondensator
einer Tieftemperaturluftzerlegungsanlage.
[0016] Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
von den in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierbei zeigen:
- Figur 1
- die Verdampfungspassagen eines erfindungsgemäßen Umlaufabschnittes,
- Figur 2
- die Ansicht A von Figur 1,
- Figur 3
- die Ansicht A einer alternativen Ausführungsform von Figur 1,
- Figur 4
- einen Umlaufkondensator mit vier übereinander angeordneten Umlaufabschnitten,
- Figur 5
- die Draufsicht auf Figur 4,
- Figur 6
- ein Kondensatorverdampfersystem mit vier parallel angeordneten Kondensatorblöcken,
die jeweils aus vier übereinander angeordneten Umlaufabschnitten bestehen,
- Figur 7
- ein Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 6,
- Figur 8
- die Draufsicht auf die Kondensatorblöcke gemäß Figur 6,
- Figur 9
- ein Schnitt entlang der Linie A-A in Figur 6 mit einer alternativen Anordnung der
Verdampfungspassagen und
- Figur 10
- die Draufsicht auf die Anordnung der Verdampfungspassagen gemäß Figur 9.
[0017] In Figur 1 ist schematisch ein Umlaufabschnitt eines Umlaufkondensators dargestellt,
der als Hauptkondensator einer Doppelsäule in einer Tieftemperaturluftzerlegungsanlage
zum Verdampfen von Sauerstoff eingesetzt wird. Der Umlaufkondensator besitzt eine
Vielzahl von parallel angeordneten Wärmeaustauschpassagen, in denen gasförmiger Stickstoff
im indirekten Wärmeaustausch mit flüssigem Sauerstoff kondensiert wird, wobei der
Sauerstoff verdampft.
[0018] Die in Figur 1 nicht dargestellten Verflüssigungspassagen für den Stickstoff erstrecken
sich von oben nach unten über die gesamte Höhe des Umlaufkondensators. Zur Führung
des Sauerstoffs sind zwei verschiedene Typen von Verdampfungspassagen 1, 11 vorgesehen.
In der Zeichnung sind die Begrenzungen der ersten Verdampfungspassagen 1 mit durchgezogenen
Linien, die der zweiten Verdampfungspassagen 11 mit gestrichelten Linien dargestellt.
[0019] In der Darstellung gemäß Figur 1 besitzen die ersten Verdampfungspassagen 1 an der
linken unteren Ende des Umlaufabschnitts ihre Eintrittsöffnungen 2 und am rechten
oberen Ende ihre Austrittsöffnungen 3. Die zweiten Verdampfungspassagen 11 verlaufen
entgegengesetzt von rechts unten nach links oben. Die einzelnen Verdampfungspassagen
1, 11 verlaufen ausgehend von der jeweiligen Eintrittsöffnung 2, 12 zunächst waagerecht,
dann senkrecht nach oben und schließlich waagerecht zu den Austrittsöffnungen 3, 13.
Durch diese Ausführung wird erreicht, dass alle Verdampfungspassagen jeweils die selbe
Länge besitzen.
[0020] Figur 2 zeigt die Ansicht der in Figur 1 mit "A" bezeichneten Seite des Umlaufabschnittes.
Die Verflüssigungspassagen 4 für den Stickstoff und die Verdampfungspassagen 1, 11
für den Sauerstoff wechseln sich ab, um einen möglichst guten Wärmeaustausch zwischen
dem Stickstoff und dem Sauerstoff zu erzielen. Die ersten Verdampfungspassagen 1 befinden
sich in der einen Hälfte des Umlaufabschnittes, die zweiten Verdampfungspassagen 11
in der anderen Hälfte. Entsprechend sind in der rechten Hälfte der Figur 2 die Eintrittsöffnungen
2 der ersten Verdampfungspassagen 1 und in der linken Hälfte der Figur 2 die Austrittsöffnungen
13 der zweiten Verdampfungspassagen 11 zu erkennen.
[0021] In Figur 3 ist eine alternative Anordnung der Verdampfungspassagen 1, 11 dargestellt.
Die Verdampfungspassagen 1, 11 wechseln sich wiederum mit den Verflüssigungspassagen
4 ab. Im Unterschied zur Anordnung gemäß Figur 2 sind nunmehr aber auch die ersten
Verdampfungspassagen 1 und die zweiten Verdampfungspassagen 11 abwechselnd angeordnet,
wobei sich zwischen einer ersten Verdampfungspassage 1 und einer zweiten Verdampfungspassage
11 jeweils eine Verflüssigungspassage 4 befindet. Mit anderen Worten: In der Darstellung
gemäß Figur 1 wiederholt sich in einer Richtung senkrecht zur Blattebene folgende
Passagenanordnung mehrfach: eine Ebene mit Stickstoffpassagen 4, gefolgt von von links
unten nach rechts oben verlaufenden ersten Verdampfungspassagen 1, gefolgt von einer
weiteren Ebene mit Stickstoffpassagen, an welche sich schließlich von rechts unten
nach links oben verlaufende zweite Verdampfungspassagen 11 anschließen.
[0022] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Umlaufkondensator, der
als Hauptkondensator einer Doppelsäule einer Tieftemperaturluftzerlegungsanlage eingesetzt
wird. Der Umlaufkondensator besteht aus vier übereinander angeordneten Umlaufabschnitten
100, 200, 300, 400. An den mit Ein- und Austrittsöffnungen, z.B. 402, 403, 412, 413,
versehenen Seiten jedes Umlaufabschnittes 100, 200, 300, 400 sind jeweils Flüssigkeitsbehälter
120, 220, 320, 420 angebracht.
[0023] Auf einer Seite des Kondensatorblocks sind die Flüssigkeitsbehälter 120, 220, 320,
420 mittels einer Überlaufleitung 21 miteinander verbunden. Die Überlaufleitung 21
besitzt auf der Höhe jedes Umlaufabschnittes 100, 200, 300, 400 eine Eintrittsöffnung
122, 222, 322, 422, so dass bei einem bestimmten Füllstand in den jeweiligen Flüssigkeitsbehälter
120, 220, 320, 420 Flüssigkeit in das Überlaufrohr 21 eintritt und in den Flüssigkeitsbehälter
120, 220, 320 des darunter liegenden Umlaufabschnittes 100, 200, 300 geleitet wird.
[0024] Die Eintrittsöffnungen 122, 222, 322, 422 in die Überlaufleitung 21 sind auf einer
solchen Höhe vorgesehen, dass im Betrieb der maximale Füllstand in den Flüssigkeitsbehältem
120, 220, 320, 420 zwischen 50 und 90 %, vorzugsweise zwischen 60 und 80 % der Höhe
des jeweiligen Umlaufabschnittes 100, 200, 300, 400 liegt. Besonders bevorzugt sind
die Eintrittsöffnungen 122, 222, 322, 422 in die Überlaufleitung 21 so angebracht,
dass sich der maximale Flüssigkeitsstand in den Flüssigkeitsbehältem 120, 220, 320,
420 unterhalb der Austrittsöffnungen 3, 13 befindet.
[0025] Durch die erfindungsgemäße Anordnung aller Eintrittsöffnungen 2, 12 unterhalb der
Austrittsöffnungen 3, 13 des jeweiligen Umlaufabschnittes kann ein Flüssigkeitsstand
in den Flüssigkeitsbehältern 120, 220, 320, 420 gewählt werden, der zwischen der obersten
Eintrittsöffnung 2, 12 und der untersten Austrittsöffnung 3, 13 liegt. So wird sichergestellt,
dass alle Verdampfungspassagen 1, 11 an ihrem Eintritt 2, 12 in Flüssigkeit und an
ihrem Austritt 3, 13 im Gasraum liegen. Der Gegendruck am Austrittsende 3, 13 ist
daher bei allen Verdampfungspassagen 1, 11 gleich, so dass in allen Verdampfungspassagen
1, 11 eine annähernd gleiche Umlaufrate erzielt wird.
[0026] Die Flüssigkeitsbehälter 120, 220, 320, 420 werden zudem von zwei Gassammelleitungen
23 durchsetzt, so dass das bei der Verdampfung in den Verdampfungspassagen 1, 11 entstehende
und in die Flüssigkeitsbehälter 120, 220, 320, 420 strömende Sauerstoffgas aus den
Flüssigkeitsbehältem 120, 220, 320, 420 über die Gassammelleitung 23 abgezogen werden
kann.
[0027] In Figur 5 ist die Anordnung der Gassammelleitungen 23 und des Überlaufrohres 22
in der Draufsicht dargestellt. Die ersten und zweiten Verdampfungspassagen 1, 11 sind
in jedem Umlaufabschnitt 100, 200, 300, 400 wie oben anhand von Figur 2 erläutert,
angeordnet. In der Darstellung gemäß Figur 5 befinden sich die ersten Verdampfungspassagen
1 in der unteren Hälfte der Zeichnung, die zweiten Verdampfungspassagen 11 in der
oberen Zeichnungshälfte. Entsprechend wird durch die ersten Verdampfungspassagen 1
Flüssigkeit von links nach rechts und durch die zweiten Verdampfungspassagen 11 von
rechts nach links transportiert.
[0028] Die Gassammelleitungen 23 sind so angeordnet, dass sie sich gerade nicht vor den
Austrittsöffnungen der Verdampfungspassagen 1, 11 befinden. Durch die seitliche Versetzung
der Gassammelleitungen 23 gegenüber den Austrittsöffnungen 3, 13 der Verdampfungspassagen
1, 11 wird das aus den Verdampfungspassagen 1, 11 austretende Gas-Flüssigkeitsgemisch
zunächst umgelenkt, wobei die Strömungsgeschwindigkeit des gasförmigen Sauerstoffs
abgesenkt und gasförmiger von flüssigem Sauerstoff getrennt wird. Ein Mitreißen von
flüssigem Sauerstoff in die Gassammelleitung 23 wird weitgehend vermieden.
[0029] Die gesamte Flüssigkeit wird in einem Umlaufabschnitt 100, 200, 300, 400 immer von
einer Seite auf die andere Seite des Umlaufabschnittes 100, 200, 300, 400 und wieder
zurück gefördert und dabei optimal durchmischt. Es ist daher nur auf einer Seite des
Kondensatorblocks ein Flüssigkeitsüberlauf 21 notwendig. Dieser Überlauf 21 wird vorzugsweise
auf der Seite des Kondensatorblocks angeordnet, an der oben die Zufuhr 25 des flüssigen
Sauerstoffs erfolgt.
[0030] Die nicht dargestellten Stickstoffpassagen erstrecken sich über die gesamte Höhe
des Kondensatorblocks, das heißt über alle Umlaufabschnitte 100, 200, 300, 400. Der
gasförmige Stickstoff wird über die Zuleitung 26 den Stickstoffpassagen zugeführt
und als Flüssigkeit am unteren Ende des Blocks über Leitung 27 abgezogen. Die Verteilung
des gasförmigen Stickstoffs auf die Stickstoffpassagen erfolgt über einen mit dem
Kondensatorblock verbundenen Sammler / Verteiler 28.
[0031] In den Figuren 6 bis 8 ist einer weitere Variante des erfindungsgemäßen Umlaufkondensators
dargestellt. Dieser besteht aus vier Kondensatorblöcken 61, 62, 63, 64, die wiederum
jeweils aus vier Umlaufabschnitten 100, 200, 300, 400 aufweisen. Je zwei Kondensatorblöcke
61, 62 bzw. 63, 64 sind direkt nebeneinander angeordnet, so dass die jeweiligen Verdampfungspassagen
1, 11 parallel zueinander verlaufen. Die so entstehenden Doppelblöcke 61, 62 bzw.
63, 64 stehen sich mit ihren Ein- bzw. Austrittsöffnungen 2, 3, 12, 13 gegenüber (siehe
Figur 8). Die Anordnung der ersten und zweiten Verdampfungspassagen 1, 11 entspricht
wiederum Figur 2. Die Kondensatorblöcke 61 und 62 bzw. 63 und 64 werden so nebeneinander
angeordnet, dass deren mit den ersten Verdampfungspassagen 1 versehenen Blockhälften
aneinandergrenzen.
[0032] Die beiden Doppelblöcke 61, 62 bzw. 63, 64 besitzen jeweils einen gemeinsamen Flüssigkeitsbehälter
20. In der Mitte zwischen den Kondensatorblöcken 61, 62, 63, 64 befindet sich für
jeden Umlaufabschnitt 200, 300, 400 ein allen Blöcken gemeinsamer Flüssigkeitsbehälter
30. Die äußeren Flüssigkeitsbehälter 20 sammeln lediglich die umlaufende Flüssigkeit,
die durch die zweiten Verdampfungspassagen 11 in die Flüssigkeitsbehälter 20 geleitet
wird und fördern sie über die ersten Verdampfungspassagen 1 wieder zurück in den zentralen
Flüssigkeitsbehälter 30.
[0033] Aufgrund der beschriebenen Anordnung der Verdampfungspassagen 1, 11 erfolgt die Zufuhr
des aus den ersten Verdampfungspassagen 1 austretenden Gas-Flüssigkeitsgemischs im
Wesentlichen in der Mitte des Flüssigkeitsbehälters 30. Die Gassammelleitungen 23
werden daher im äußeren Bereich des Flüssigkeitsbehälters 30 in der Nähe der Eintrittsöffnungen
in die zweiten Verdampfungspassagen 11 angeordnet. In diesen Zonen hat sich die Strömungsgeschwindigkeit
des aus den ersten Verdampfungspassagen 1 austretenden Gas-Fiüssigkeitsgemisch soweit
beruhigt, dass praktisch keine Flüssigkeit in die Gassammelleitungen 23 mitgerissen
wird.
[0034] In den Figuren 9 und 10 ist eine alternative Anordnung der Verdampfungspassagen 1,
11 bei einer Anordnung der Kondensatorblöcke 61, 62, 63, 64 gemäß Figur 6 gezeigt.
Ebenso wie bei dem System gemäß der Figuren 6 bis 8 setzt sich hier ein Umlaufabschnitt
aus den entsprechenden Abschnitten 100, 200, 300, 400 der vier Kondensatorblöcke 61,
62, 63, 64 zusammen. In diesem Fall besitzt jedoch nicht jeder der Blöcke 61, 62,
63, 64 erste Verdampfungspassagen 1 und zweite Verdampfungspassagen 11.
[0035] Die erfindungsgemäße Strömung durch erste Verdampfungspassagen 1 und Rückströmung
durch zweite Verdampfungspassagen 11 wird nicht in jedem einzelnen Block 61, 62, 63,
64 realisiert, sondern dadurch, dass die beiden benachbarten Kondensatorblöcke 61,
62 bzw. 63, 64, jeweils um 180 ° gedreht, zusammengefügt werden. Die Verdampfungspassagen
des Kondensatorblocks 61 bzw. 63 entsprechen dabei den zweiten Verdampfungspassagen
11 und die Verdampfungspassagen in den Kondensatorblöcken 62 bzw. 64 entsprechen den
ersten Verdampfungspassagen 1.
1. Umlaufkondensator mit einem Kondensatorblock, der Verflüssigungspassagen für ein Heizmedium
und mindestens einen Umlaufabschnitt mit Verdampfungspassagen für eine Flüssigkeit
aufweist, wobei sich die Eintrittsöffnung und die Austrittsöffnung jeder Verdampfungspassage
auf gegenüberliegenden Seiten des Kondensatorblocks befinden und wobei die Eintrittsöffnungen
aller Verdampfungspassagen des Umlaufabschnittes unterhalb der Austrittsöffnungen
der Verdampfungspassagen des Umlaufabschnittes angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass erste und zweite Verdampfungspassagen (1, 11) vorgesehen sind und sich die Eintrittsöffnungen
(2) der ersten Verdampfungspassagen (1) und die Austrittsöffnungen (13) der zweiten
Verdampfungspassagen (11) auf der gleichen Seite des Kondensatorblocks befinden.
2. Umlaufkondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle ersten Verdampfungspassagen (1) und / oder alle zweiten Verdampfungspassagen
(11) gleich lang sind.
3. Umlaufkondensator nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlaufabschnitt (100, 200, 300, 400) genauso viele erste wie zweite Verdampfungspassagen
(1, 11) aufweist.
4. Umlaufkondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle ersten und /oder alle zweiten Verdampfungspassagen (1, 11) denselben Querschnitt
besitzen.
5. Umlaufkondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei ersten Verdampfungspassagen (1) keine zweite Verdampfungspassage (11)
angeordnet ist
6. Umlaufkondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei ersten Verdampfungspassagen (1) genau eine zweite Verdampfungspassage
(11) angeordnet ist.
7. Verwendung eines Umlaufkondensators nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als Hauptkondensator
einer Tieftemperaturluftzerlegungsanlage.