[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Kupplungselement zur Anbringung an einer geschirmten
elektrischen Leitung, die mindestens zwei isolierte elektrische Leiter, einen denselben
umgebenden, flexiblen metallischen Schirm und einen darüber liegenden Mantel aus Isoliermaterial
aufweist, bei welchem der Schirm an einem hülsenförmigen, metallischen Adapter festgelegt
ist, in den die isolierten elektrischen Leiter der Leitung hineinragen, bei welchem
an den Leitern der Leitung Kontaktelemente angebracht sind, die in einem Kontaktträger
aus mechanisch festem Isoliermaterial angeordnet sind, und bei welchem der Adapter
unter Freilassung seiner der Leitung abgewandten Öffnung von einem bis über die Leitung
ragenden, durch Spritzgießen erzeugten Schutzkörper aus Isoliermaterial umgeben ist
sowie auf ein Verfahren zur Anbringung des Kupplungselements an einer Leitung (DE
30 34 415 A1).
[0002] Kupplungselement im Sinne der Erfindung kann ein Stecker oder eine Dose sein. Die
zugehörigen Kontaktelemente können als Stifte oder Buchsen ausgebildet sein. Geschirmte
elektrische Leitungen werden beispielsweise bei tragbaren Funkgeräten, als Telefonleitungen,
bei Federleitungen für ortsfeste elektroakustische Anlagen oder auch bei Fahrzeugen,
Schiffen, Flugzeugen und insbesondere bei Bahnen eingesetzt. Die Kupplungselemente
sollen in sich feuchtigkeitsdicht sein. Sie müssen auch feuchtigkeitsdicht mit der
jeweiligen Leitung verbunden sein. Außerdem muß der Schirm der Leitung ohne Unterbrechung
an das Kupplungselement angeschlossen sein.
[0003] Bei dem bekannten Kupplungselement nach der eingangs erwähnten DE 30 34 415 A1 ist
das leitungsseitige Ende eines metallischen Adapters als Ansatz ausgebildet, dessen
radiale Abmessungen gegenüber den Abmessungen eines an der Anschlußseite liegenden
Griffteils des Adapters kleiner sind. In dem Ansatz ist mit Abstand von seinem leitungsseitigen
Ende eine umlaufende, nutförmige Vertiefung angebracht. Der Ansatz weist weiterhin
mindestens eine axial verlaufende, vom leitungsseitigen Ende bis zur Vertiefung reichende
Ausnehmungen zur Aufnahme eines bis in die Vertiefung geführten Zugorgans der Leitung
auf. An dem Ansatz ist außerdem eine bis über die Leitung ragende, fest am Ansatz
anliegende metallische Hülse angebracht, welche auch den mit dem Ansatz verbundenen
Schirm der Leitung abdeckt. Um das leitungsseitige Ende des Grundkörpers und das Ende
der Leitung ist ein aus Isoliermaterial bestehender Griffkörper herumgespritzt. Dieses
Kupplungselement ist mit sicherer Kontaktierung des Schirms feuchtigkeitsdicht am
Ende der Leitung angebracht. Es kann jedoch nicht zerstörungsfrei vom Leitungsende
entfernt werden. Zur Beseitigung von Fehlern und für eine Änderung der Positionen
der Kontaktelemente im Kupplungsteil muß dasselbe daher jeweils neu montiert werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Kupplungselement
mit zugehörigem Verfahren unter Beibehaltung einer feuchtigkeitsdichten Anordnung
an der Leitung und der nicht unterbrochenen Schirmung demontierbar auszuführen.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
- daß der Adapter einen vom Isoliermaterial des Schutzkörpers freien Hohlraum zur Aufnahme
von Vorratslängen der Leiter aufweist und
- daß am Adapter an seinem der Leitung abgewandten Ende eine denselben umgreifende,
um ihre Achse frei drehbare metallische Hülse mit einem Innengewinde unverlierbar
angebracht ist, in welche ein mit einem Gewindestutzen ausgerüsteter, den Kontaktträger
umschließender Steckerkörper mit feuchtigkeitsdichter Anlage am Adapter eingeschraubt
ist.
[0006] Der Hohlraum zur Aufnahme der Vorratslängen der Leiter wird durch eine Abdeckung
erzeugt, welche die Leiter während des Spritzgießens des Schutzkörpers umgibt und
an der Wandung des Adapters anliegt.
[0007] Dieses Kupplungselement ist durch den aufgespritzten Schutzkörper feuchtigkeitsdicht
ausgeführt und mit der Leitung verbunden. Es ist trotzdem ohne Beschädigungsgefahr
demontierbar, weil der Steckerkörper mittels der Hülse von Adapter gelöst werden kann.
Die beim Zusammenbau des Kupplungselements an sich zu langen Leiter der Leitung sind
als Vorratslängen im Hohlraum des Adapters aufgenommen und dort gegen Beschädigungen
geschützt. Die Vorratslängen der Leiter gestatten bei geöffnetem Kupplungselement
eine problemlose Handhabung der Leiter mit daran angebrachten Kontaktelementen. Das
Kupplungselement kann daher im Bedarfsfall jederzeit geöffnet werden, so daß beispielsweise
die Positionen der Kontaktelemente im Kontaktträger geändert werden können. Es braucht
dazu nur die metallische Hülse so gedreht zu werden, daß der Steckerkörper aus derselben
heraus bewegt wird. Der Kontaktträger steht dann für Manipulationen beliebiger Art
zur Verfügung. Es können also auch Messungen zur Fehlersuche durchgeführt werden.
Anschließend wird der Steckerkörper mit dem Kontaktträger wieder durch Drehung der
Hülse in dieselbe hineingeschraubt. Der Kontaktträger wird weder beim Schließen noch
beim Öffnen des Kupplungselements gedreht. Er wird jeweils nur in axialer Richtung
bewegt. Die angeschlossenen Leiter werden also nicht verdreht, sondern ebenfalls nur
in axialer Richtung zu den Vorratslängen zusammengeschoben bzw. wieder in die Länge
gezogen.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.
[0010] Fig. 1 ein Kupplungselement nach der Erfindung.
[0011] Fig. 2 das Kupplungselement in teilweise demontiertem Zustand.
[0012] Fig. 3 einen Querschnitt eines zum Kupplungselement gehörenden Adapters mit einer
Hülse.
[0013] Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Kontaktträger des Kupplungselements.
[0014] Das Kupplungselement K nach den Fig. 1 und 2 ist am Ende einer geschirmten elektrischen
Leitung 1 angebracht. Es hat einen durch Spritzgießen hergestellten Schutzkörper 2,
welcher die Leitung 1 und einen hülsenförmigen, metallischen Adapter A teilweise feuchtigkeitsdicht
umschließt. Der Adapter A besteht aus zwei miteinander verschraubbaren Teilen 3 und
4, zwischen denen im Montagezustand der beispielsweise als Geflecht aus Kupferdrähten
bestehende, flexible Schirm 5 der Leitung 1 eingeklemmt ist. Die Leitung 1 hat mindestens
zwei isolierte elektrische Leiter 6, die von dem gemeinsamen Schirm 5 umgeben sind.
Vorzugsweise ist die Leitung 1 mit einer größeren Anzahl von Leitern 6 ausgerüstet.
Über dem Schirm 5 ist ein Mantel aus Isoliermaterial angebracht.
[0015] Am freien, der Leitung 1 abgewandten Ende des Adapters A ist eine metallische Hülse
7 unverlierbar, aber frei drehbar an demselben angebracht. Die Hülse 7 hat ein Innengewinde.
In die Hülse 7 ist im fertigen Kupplungselement K gemäß Fig. 1 ein metallischer Steckerkörper
8 mittels eines zu demselben gehörenden Gewindestutzens 9 eingeschraubt. Zwischen
Steckerkörper 8 und Adapter A liegt eine ringförmige Dichtung 10, beispielsweise ein
O-Ring. Der Steckerkörper 8 kann außen Teile einer Verriegelung haben, beispielsweise
Teile eines Bajonettverschlusses.
[0016] An den Enden der dort abisolierten Leiter 6 der Leitung 1 sind gemäß Fig. 2 Kontaktelemente
11 angebracht, die im fertigen Kupplungselement K in einen aus mechanisch stabilem
Kunststoff bestehenden Kontaktträger 12 eingeschoben sind. Der mit den Kontaktelementen
11 bestückte Kontaktträger 12 liegt im fertigen Kupplungselement K innerhalb des Steckerkörpers
8. Die Kontaktelemente 11 sind dann für Gegenkontakte eines Steckers oder eines Geräts
zugänglich.
[0017] Das Kupplungselement K wird beispielsweise wie folgt am Ende der Leitung 1 angebracht:
[0018] Am Ende der Leitung 1 wird deren Mantel auf einer ausreichenden Länge entfernt, so
daß der Schirm 5 und die von demselben umschlossenen Leiter 6 zugänglich sind. Der
Schirm 5 wird danach zur Freigabe einer größeren Länge der Leiter 6 verkürzt und beispielsweise
rosettenförmig aufgeweitet. Anschließend werden die Leiter 6 durch den Adapter A geschoben.
Der aufgeweitete Schirm 5 wird dann zwischen den Teilen 3 und 4 des Adapters A eingeklemmt,
so daß die Schirmung ununterbrochen bis zur Hülse 7 geführt ist.
[0019] Über die Leiter 6 wird anschließend bei dem so vorbereiteten Leitungsende eine rohrförmige
Abdeckung 13 geschoben, welche die Leiter 6 möglichst dicht umschließt und an der
Wandung des Adapters A, hier also am Teil 3 desselben anliegt. Der aus Fig. 3 ersichtliche
Hohlraum H des Adapters A ist dann nahezu vollständig von der Abdeckung 13 ausgefüllt.
In einem Spritzgießwerkzeug wird anschließend der Schutzkörper 2 um das Ende der Leitung
1 und das leitungsseitige Ende des Adapters A herumgespritzt. Die Abdeckung 13 sorgt
dabei dafür, daß das Spritzmaterial nicht in den Adapter A eindringt. Insbesondere
dessen der Leitung 1 abgewandte Öffnung und die Hülse 7 bleiben dadurch frei vom Spritzmaterial.
Die der Leitung 1 zugewandte Öffnung des Adapters A, durch welche die Leiter 6 in
denselben eingeführt werden, kann vor dem Spritzgießen des Schutzkörpers 2 ebenfalls
abgedichtet werden. Dazu kann im Bereich R (Fig. 2) ein Dichtungsmittel aufgebracht
werden, bei dem es sich beispielsweise um ein Zweikomponenten-Gießharz oder einen
Schmelzkleber handeln kann. Nach Beendigung des Spritzgießvorgangs wird die Abdeckung
13 entfernt, so daß sich der Hohlraum H ergibt, in dem sich die Leiter 6 befinden.
[0020] Die Enden der Leiter 6 werden daraufhin abisoliert. Danach werden die Kontaktelemente
11 an den Leitern 6 elektrisch leitend befestigt, beispielsweise durch Crimpen. Die
Kontaktelemente 11 werden dann beispielsweise nach einem vorgegebenem Schema in Durchgangslöcher
14 des Kontaktträgers 12 eingeschoben. Dazu können sowohl die Leiter 6 bzw. deren
Kontaktelemente 11 als auch die Durchgangslöcher 14 markiert bzw. codiert sein. Es
ist dann eine genaue Zuordnung eines jeden Leiters zu einem Durchgangsloch möglich.
[0021] Der Steckerkörper 8 mit dem darin befindlichen Kontaktträger 12 wird dann an die
Hülse 7 herangebracht. Durch Drehung der Hülse 7 wird der Steckerkörper 8 mit dem
Kontaktträger 12 in Richtung des Adapters A gezogen. Die Leiter 6 werden dabei in
axialer Richtung zusammengeschoben und als Vorratslängen im Hohlraum H des Adapters
A gelagert. In der Endposition liegt der Steckerkörper 8 mit seinem Gewindeflansch
9 an der Dichtung 10 an. Um ein unerwünschtes Lösen des Steckerkörpers 8 von der Hülse
7 zu vermeiden, kann vor dem Zusammenbau ein Kleber auf den Gewindestutzen 9 aufgebracht
werden.
[0022] Für eine eventuelle Demontage des Kupplungselements K, die beispielsweise für eine
Veränderung von Positionen der Kontaktelemente 11 im Kontaktträger 12 erforderlich
sein kann, wird zunächst der Kleber durch Wärmezufuhr von außen aufgeweicht. Danach
kann der Steckerkörper 8 durch Drehung der Hülse 7 wieder aus derselben herausgedreht
werden. Die Leiter 6 werden dabei aus ihrer zusammengeschobenen Vorratsposition wieder
in die Länge gezogen. Die Kontaktelemente 11 können dann für eine Veränderung der
Position einzelner oder aller Kontaktelemente 11 aus dem Kontaktträger 12 herausgenommen
und in geänderter Position wieder in dessen Durchgangslöcher 14 eingesteckt werden.
Anschließend wird das Kupplungselement K, wie schon beschrieben, wieder zusammengebaut.
1. Kupplungselement zur Anbringung an einer geschirmten elektrischen Leitung, die mindestens
zwei isolierte elektrische Leiter, einen denselben umgebenden, flexiblen metallischen
Schirm und einen darüber liegenden Mantel aus Isoliermaterial aufweist, bei welchem
der Schirm an einem hülsenförmigen, metallischen Adapter festgelegt ist, in den die
isolierten elektrischen Leiter der Leitung hinein ragen, bei welchem an den Leitern
der Leitung Kontaktelemente angebracht sind, die in einem Kontaktträger aus mechanisch
festem Isoliermaterial angeordnet sind, und bei welchem der Adapter unter Freilassung
seiner der Leitung abgewandten Öffnung von einem bis über die Leitung ragenden, durch
Spritzgießen erzeugten Schutzkörper aus Isoliermaterial umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Adapter (A) einen vom Isoliermaterial des Schutzkörpers (2) freien Hohlraum (H)
zur Aufnahme von Vorratslängen der Leiter (6) aufweist und
- daß am Adapter (A) an seinem der Leitung (1) abgewandten Ende eine denselben umgreifende,
um ihre Achse frei drehbare metallische Hülse (7) mit einem Innengewinde unverlierbar
angebracht ist, in welche ein mit einem Gewindestutzen (9) ausgerüsteter, den Kontaktträger
(12) umschließender Steckerkörper (8) mit feuchtigkeitsdichter Anlage am Adapter (A)
eingeschraubt ist.
2. Kupplungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Adapter (A) und Steckerkörper (8) eine ringförmige Dichtung (10) angeordnet
ist.
3. Kupplungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Hülse (7) und Steckerkörper (8) zusätzlich miteinander verklebt sind.
4. Kupplungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß außen an dem Steckerkörper (8) Teile einer Verriegelung angebracht sind.
5. Verfahren zur Anbringung eines Kupplungselements an einer geschirmten elektrischen
Leitung, die mindestens zwei isolierte Leiter, einen denselben umgebenden, flexiblen
metallischen Schirm und einen darüber liegenden Mantel aus Isoliermaterial aufweist,
mit welchem der Schirm an einem hülsenförmigen, metallischen Adapter festgelegt wird,
mit welchem die isolierten elektrischen Leiter der Leitung durch den Adapter hindurchgeführt
werden, mit welchem an den Leitern der Leitung Kontaktelemente angebracht werden,
die in einen Kontaktträger aus mechanisch festem Isoliermaterial eingesteckt werden,
und mit welchem um den Adapter unter Freilassung seiner der Leitung abgewandten Öffnung
ein bis über die Leitung ragender Schutzkörper aus Isoliermaterial herumgespritzt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß während des Spritzgießens des Schutzkörpers (2) eine die Leiter (6) umgebende Abdeckung
(13) in den Adapter (A) eingebracht wird, die an der Wandung desselben anliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Leitung (1) zugewandte Öffnung des Adapters (A), durch welche die Leiter
(6) in denselben eingeführt werden, vor dem Spritzgießen des Schutzkörpers (2) durch
Aufbringung eines Dichtungsmittels abgedichtet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmittel ein Zweikomponenten-Gießharz verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtungsmittel ein Schmelzkleber verwendet wird.