[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP 0 565 837 B1 bekannt. Bei dieser bekannten
Vorrichtung wird der in Vorschubrichtung vorne liegende Umschlag gegen seitlich aus
den Seitenwänden des Schachtes vorstehende Anschläge gefördert und dann nach Herstellen
der Verbindung mit dem Sauger durch diese Anschläge hindurch gezogen. Dieses ist nur
bei nicht sehr dicken Umschlägen und Umschlägen ungefähr gleicher Größe möglich. Weiterhin
kann der Sauger nach dem Ablegen des Umschlages auf die Transportebene erst seinen
Rückhub durchführen, wenn der Umschlag die Saugerposition freigegeben hat und der
nächste Umschlag angesaugt werden kann. Hierdurch geht entsprechend Zeit verloren.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die ohne Probleme Umschläge unterschiedlicher Größe und Dicke vereinzeln
kann und die eine hohe Vereinzelungsfrequenz aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst. Eine
vorteilhafte Ausführungsform ist Gegenstand des Anspruches 2.
[0005] Bei der Vorrichtung nach der Erfindung fehlen seitliche Anschläge, durch die der
in Vorschubrichtung vorne liegende Umschlag gezwengt werden muß. Der Umschlag wird
lediglich über einen Anschlag ohne Verformung angehoben und auf die Transportebene
abgelegt. Hierdurch ist es möglich, Umschläge mit sehr unterschiedlichen Abmessungen
und verschiedenen Dicken ohne Schwierigkeiten zu vereinzeln. Dadurch, daß der oder
die Sauger auf der Oberseite des Umschlages, d.h. nicht auf der Seite angeordnet sind,
die auf die Transportebene abgelegt wird, kann der Rückhub des Saugers unmittelbar
nach dem Freigeben des Umschlages beginnen, d.h. bevor er die Transportebene im Bereich
des Saugers verlassen hat.
[0006] Der Anschlag ist in vorteilhafterweise so ausgebildet wie in Anspruch 3 angegeben.
[0007] In Anspruch 4 ist eine zusätzliche Friktionsscheibe unter Schutz gestellt, durch
die erreicht wird, daß die Umschläge immer mit einer Seitenkante an einer Seitenwand
des Schachtes anliegen und insoweit einen sauberen Stapel bilden.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0009] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der wesentlichen Bauteile der Vorrichtung der Fig.
1 zur Veranschaulichung des Vereinzelungsvorganges;
- Fig. 3
- eine geschnittene Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 1 von der einen Seite; und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht der Vorrichtung der Fig. 1 von der anderen Seite.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Schacht 1, der eine
schräg nach oben verlaufende Ebene zur Zuführung eines Umschlagstapels mit Hilfe einer
Vorschubeinheit 15 bildet. Der Schacht 1 weist nur eine Seitenwand auf, an der die
entsprechenden angrenzenden Kanten der Umschläge anliegen. Der Umschlagstapel wird
auf einer Kante stehend auf den Schacht 1 aufgelegt. Doppelverzahnte Förderriemen
5 dienen dem Antrieb der Vorschubeinheit 15 bzw. des einseitig bündig eingelegten
Briefumschlagstapels. Der in Vorschubrichtung vorne liegende Umschlag ist mit 6 bezeichnet.
Am Ende des Schachtes 1 ist eine waagerechte Ebene 2 vorgesehen an die sich ein Anschlag
3 anschließt, der quer über die Ebene des Schachtes verläuft, so wie es in der Zeichnung
dargestellt ist. Dieser Anschlag bildet einen Absatz oder eine Stufe, die in eine
Transportebene 4 übergeht, die im wesentlichen waagerecht verläuft. Auf diese Transportebene
4 wird der vereinzelte Umschlag abgelegt. Oberhalb des Anschlages 3 befindet sich
ein Sensor 7, der die Übergabestellung der Umschläge anzeigt.
[0011] Dieser Sensor steuert den eigentlichen Vereinzelungsmechanismus, der aus einem Hebel
8 besteht, der quer über die beiden Ebenen verläuft, d.h. die Achse des Hebels 8 verläuft
senkrecht zu der Vorschubrichtung. In dem Hebel 8 befindet sich ein unabhängig von
diesem drehbar gelagertes Rohr 9 mit Saugöffnungen bzw. Saugern 19. Das Rohr ist über
eine drehbare Saugleitung 23 mit einem Ventil an eine Saugluftversorgung angeschlossen.
[0012] Das Rohr 9 ist mit einem Zahnriemenrad 10 und einem Zahnriemen 11 und einem auf dem
Drehpunkt (Achse 18) gelagerten Zahnriemenrad 12 verbunden. Der Drehpunkt oder die
Achse 18 liegen unterhalb der Transportebene 4. Die Länge des Hebels 8 ist so gewählt,
daß beim Schwenken des Hebels aus seiner Anfangsstellung (links in Fig. 2) ein fast
senkrechter Hub zur Trennung und zum Anheben des angesogenen Umschlages über den Anschlag
3 erfolgt. Während des restlichen Hubes des Hebels wird das Rohr 9 mit dem angesaugten
Umschlag gegen die Schwenkrichtung verdreht oder geklappt. Dieses ist in Fig. 2 deutlich.
Das Einsetzen der Drehung wird durch einen verstellbaren Anschlag 13 in Abhängigkeit
von der Stellung des Zahnriemenrades 12 bestimmt. Drehrichtung und Geschwindigkeit
sind entsprechend abgestimmt. Durch das Verdrehen des Rohres bzw. Schwenken des Umschlages
ist die Strecke 14 zwischen dem Ansaugpunkt und der unteren Umschlagkante immer gleich
unabhängig von der unterschiedlichen Höhe des Umschlages. Es wird gleichmäßige Übergabe
für die Nachfolgenden Arbeitsschritte erzielt.
[0013] Beim Betrachten der Fig. 2 wird deutlich, daß ein durch die Vorschubeinheit in dem
Schacht vorgeschobener Stapel mit unterschiedlich dicken und großen Umschlägen vorgeschoben
wird, bis der Sensor 7 signalisiert, daß ein Umschlag 6 die Position erreicht hat,
in der er angesaugt werden kann. Der Sauger 19 wird dann mit Unterdruck versorgt,
so daß der in Vorschubrichtung vorne liegende Umschlag 6 durch das Rohr festgehalten
wird. Der Hebel 8 wird dann so geschwenkt, wie es in Fig. 2 veranschaulicht ist und
zwar um die Achse 18. Wenn der Umschlag 6 über den Anschlag 3 angehoben wurde, beginnt
die Drehung des Rohres 9 gegen die Schwenkbewegung des Hebels, so daß der Umschlag
nach unten geklappt wird und schließlich auf die Transportebene 4 abgelegt werden
kann. Unmittelbar nach dem Ablegen des Umschlages kann der Unterdruck unterbrochen
werden, so daß der Rückhub des Hebels beginnen kann.
[0014] In Fig. 1 sind Antrieb und Steuerung 16 für den Hebel 8 im einzelnen dargestellt.
Auch ist das Rohr 9 mit den Saugern 19 erkennbar.
[0015] In Fig. 3 ist eine Friktionsscheibe 17 aus Gummi dargestellt, die in die Ebene des
Anschlages 3 vorsteht. Diese Friktionsscheibe wird durch einen Motor 20 angetrieben,
so daß die in dem Stapel befindlichen Umschläge immer bündig gegen die Seitenwand
des Schachtes 1 gedrückt werden.
[0016] In Fig. 4 ist der Antrieb 22 für die Vorschubeinheit 5 erkennbar. Weiterhin sind
die in Fig. 2 schematisch dargestellten Teile zur Schwenkung des Hebels 8 dargestellt.
Eine Zugfeder 21 verhindert die Drehung des Rohres 9 während ungefähr der ersten 30°
der Schwenkung des Hebels 8.
1. Vorrichtung zum Vereinzeln von zu öffnenden und zu entleerenden Briefumschlägen,
die auf einer Kante stehend in einem Schacht (1) durch eine Vorschubeinheit (15) einem
Sauger (19) zugeführt und einzeln auf eine Transportebene (4) übergeben werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Sauger (19) den in Vorschubrichtung vorne liegenden
Umschlag (6) von der Ebene des Schachtes (1) auf die höher liegende Transportebene
(4) anheben und mit der oder den Saugern gegenüberliegenden Seite auf die Transportebene
ablegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Ebene des
Schachtes (1) und der Transportebene (4) ein Anschlag für den in Vorschubrichtung
vorne liegenden Umschlag (6) vorgesehen ist,
daß der oder die Sauger (19) an einem Rohr (9) angeordnet sind, das senkrecht zur
Vorschubrichtung über der Transportebene verläuft, in Achsrichtung drehbar und Teil
eines Hebels (8) ist, der unabhängig von der Drehbarkeit des Rohres senkrecht zur
Vorschubrichtung um eine Achse (18) schwenkbar ist, die unterhalb der Transportebene
(4) liegt und parallel zu dieser verläuft, und daß das geschwenkte Rohr (9) mit dem
angesaugten Umschlag (6) gegen die Schwenkrichtung zur Übergabe des Umschlages auf
die Transportebene (4) gedreht wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebene des Schachtes
(1) schräg nach oben verläuft, und
daß der Anschlag (3) durch den Absatz zwischen dieser Ebene und der anschließenden
höher liegenden Transportebene (4) gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ebene des Anschlages (3) eine Friktionsscheibe vorgesehen ist, die über
diese Ebene vorsteht und zur Mitnahme des in Vorschubrichtung vorne liegenden Umschlages
(6) in Richtung auf eine Seitenwand des Schachtes (1) drehangetrieben ist.
1. Vorrichtung zum Vereinzeln von zu öffnenden und zu entleerenden Briefumschlägen, die
auf einer Kante stehend in einem Schacht (1) durch eine Vorschubeinheit (15) einem
Sauger zugeführt, einzeln gegen einen Anschlag (3) bewegt und anschließend auf eine
Transportebene (4) übergeben werden, wobei der oder die Sauger (19) den vorne liegenden
Umschlag (6) von der schräg nach oben verlaufenden Ebene des Schachtes (1) gegen den
durch einen Absatz gebildeten Anschlag auf die höher liegende Transportebene (4) anheben
und mit der oder den Saugern gegenüberliegenden Seite auf die Transportebene ablegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Ebene des Schachtes (1) und der Transportebene (4) ein Anschlag (3)
für den in Vorschubrichtung vorne liegenden Umschlag (6) vorgesehen ist,
daß der oder die Sauger (19) an einem Rohr (9) angeordnet sind, das senkrecht zur
Vorschubrichtung über der Transportebene verläuft, in Achsrichtung drehbar und Teil
eines Hebels (8) ist, der unabhängig von der Drehbarkeit des Rohres senkrecht zur
Vorschubrichtung um eine Achse (18) schwenkbar ist, die unterhalb der Transportebene
(4) liegt und parallel zu dieser verläuft, und daß das geschwenkte Rohr (9) mit dem
angesaugten Umschlag (6) gegen die Schwenkrichtung zur Übergabe des Umschlages auf
die Transportebene (4) gedreht wird.
3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ebene des Anschlages (3) eine Friktionsscheibe vorgesehen ist, die über diese
Ebene vorsteht und zur Mitnahme des in Vorschubrichtung vorne liegenden Umschlages
(6) in Richtung auf eine Seitenwand des Schachtes (1) drehangetrieben ist.
Aus der US-PS 4,921,388 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die zu vereinzelnden
Umschläge in einem Stapel aufeinander liegen. Der oben liegende Umschlag wird durch
einen Sauger angehoben. Eine quer verlaufende Stange hält die anschließenden Umschläge
zurück. Durch den Sauger wird der vereinzelnde Umschlag einem Transportwalzenpaar
zugeführt, das den Umschlag abzieht und auf eine höher liegende schräg nach oben verlaufende
Ebene fördert. Diese Vorrichtung ist auf die Verarbeitung von Umschlägen mit im wesentlichen
einheitlicher Dicke beschränkt (Spalte 2, Zeile 40 bis 45).