[0001] Die Erfindung betrifft einen Flurförderer, insbesondere einen Mitnahmestapler, mit
mindestens drei Rädern.
[0002] Derartige Flurförderer, insbesondere Gabelstapler, dienen zur Aufnahme und zum Transport
von Lasten. Bei einem Gabelstapler werden die Lasten mit einer Gabel, die üblicherweise
zwei Zinken aufweist, aufgenommen und transportiert. Mitnahmestapler sind vergleichsweise
kleine Gabelstapler, die sich dadurch auszeichnen, daß sie von einem LKW mitgenommen
werden können. Bevorzugt fährt dazu der Mitnahmestapler mit seiner Gabel in spezielle
Ausnehmungen des LKW's und zieht sich dann selbst an der am LKW arretierten Gabel
hoch und kann auf diese Weise am LKW transportiert werden. Derartige Gabelstapler
können drei oder vier Räder aufweisen. Bei kleineren und wendigeren Fahrzeugen ist
die Dreiradbauweise bevorzugt. Dabei sind im vorderen Bereich, also bei der Gabel,
zwei Räder vorgesehen, während im hinteren Bereich mittig ein Rad angeordnet ist.
Insbesondere bei größeren Flurförderern ist die Vierradbauweise bevorzugt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Flurförderer der eingangs genannten
Art so weiter zu entwickeln, daß er besonders vielseitig und flexibel einsetzbar ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einem Flurförderer mit den Merkmalen des Schutzanspruchs
1. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Erfindungswesentlich ist, daß zusätzlich zu den Rädern mindestens vier, also z. B.
auch sechs oder acht, Spurführungsräder vorgesehen sind, und daß die Räder und die
Spurführungsräder relativ zueinander höhenverstellbar sind. Die Spurführungsräder
können auch als Schienenräder bezeichnet werden und sind insbesondere derart ausgebildet,
daß neben einer Lauffläche an einem Rand der Lauffläche ein Teilstück mit einem vergrößertem
Durchmesser ausgebildet ist, das innenseitig an einer Schiene anliegt und das Spurführungsrad
auf diese Weise auf der Schiene führt. Dabei sind die Räder und die Spurführungsräder
relativ zueinander höhenverstellbar. Dadurch wird erreicht, daß der Flurförderer auf
den normalen Rädern fahren kann oder nachdem er auf diese Weise auf eine Schiene gefahren
oder auf andere Weise gesetzt worden ist und die Spurführungsräder relativ zu den
normalen Rädern in der Höhe verstellt worden sind und der Flurförderer auf die Schiene
abgesetzt worden ist, dort mit Hilfe der Spurführungsräder weiterfahren kann. Auf
diese Weise wird ein besonders universell einsetzbarer Flurförderer, insbesondere
ein solcher Mitnahmestapler, geschaffen.
[0006] Bevorzugt ist es, die Spurführungsräder einzeln höhenverstellbar auszubilden. Jedes
Spurführungsrad ist daher einzeln verstellbar, so daß in Abhängigkeit von der Situtation
und den vor Ort bestehenden Anforderungen beispielsweise zuerst die vorderen und dann
die hinteren Spurführungsräder oder erst die Spurführungsräder der einen, zum Beispiel
der rechten Seite, und dann die Spurführungsräder der anderen Seite abgesenkt werden
können. Auch eine individuelle, unterschiedlich starke Absenkung der Spurführungsräder
ist möglich, um beispielsweise an einem bestimmten Punkt, der auf einer Gefällestrecke
liegt, die Spurführungsräder derart unterschiedlich abzusenken, daß der Flurförderer
wieder waagerecht ausgerichtet ist. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, die
Räder höhenverstellbar auszubilden und die Spurführungsräder ortsfest anzuordnen.
Denkbar ist es auch, daß sowohl die Spurführungsräder als auch die normalen Räder
jeweils ein Stück in der Höhe verstellbar sind. In einer anderen bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung ist nur eine Antriebseinrichtung vorgesehen, mit der sowohl die Räder
als auch die Spurführungsräder antreibbar sind. Bevorzugt sind eine Antriebseinrichtung
für die Räder und eine Verbindungseinrichtung vorgesehen, mit der die Spurführungsräder
durch die Antriebseinrichtung der Räder antreibbar sind. Auch andere Möglichkeiten
der Kraftübertragung zwischen der Antriebseinrichtung und den verschiedenen Rädern,
beispielsweise mit entsprechenden Getriebeeinrichtungen, sind denkbar. Besonders bevorzugt
ist es, mindestens ein Spurführungsrad, bevorzugt jedoch zwei Spurführungsräder, mit
einem Reibrad zu verbinden, das seinerseits von einem der Räder des Gabelstaplers
angetrieben ist. Eine derartige Konstruktion ist besonders einfach und ermöglicht
den Antrieb des Flurförderers auf den Spurführungsrädern mit dem ganz normalen Radantrieb,
der auf die Spurführungsräder übertragen wird.
[0007] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Spurführungsräder hydraulisch
höhenverstellbar. Dabei sind die zur Betätigung der Spurführungsräder benötigten Hydraulikzylinder
an dasselbe Hydrauliksystem angeschlossen wie der oder die Hydraulikzylinder, mit
denen die Gabel des Gabelstaplers betätigt wird. Es ist also nur ein Hydrauliksystem
notwendig bzw. es kann auf das bereits in dem Flurförderer verwendete Hydrauliksystem
zurückgegriffen werden, so daß insofern die Betätigung der Spurführungsräder besonders
einfach möglich ist. Günstigerweise sind dabei die Spurführungsräder an einem Gestänge
befestigt, das um eine Schwenkachse nach oben beziehungsweise unten schwenkbar ist,
so daß dieses Gestänge von Hydraulikzylindern nach oben oder unten bewegt werden kann.
Die vorderen Spurführungsräder sind bevorzugt vor den vorderen Rädern positioniert,
wobei ein Hydraulikzylinder unterhalb der Ruheposition der Spurführungsräder angeordnet
ist, so daß zum Herunterschwenken der vorderen Spurführungsräder ein beziehungsweise
jeweils ein Hydraulikzylinder einzufahen ist. Die hinteren Spurführungsräder sind
bevorzugt ebenfalls vor dem hinteren Rad positioniert. Die Hydraulikzylinder sind
dabei jedoch bevorzugt oberhalb der Spurführungsräder angeordnet, so daß zum Herunterschwenken
der hinteren Spurführungsräder ein oder jeweils ein Hydraulikzylinder auszufahren
ist. Sämtliche Spurführungsräder sind bevorzugt einzeln aufgehängt. Durch die einzelne
Aufhängung und Ansteuerung der Spurführungsräder ist die individuelle Betätigung und
Höhenverstellung der Spurführungsräder besonders einfach. Insbesondere die beiden
vorderen Spurführungsräder sind einzeln aufgehängt. Aufgrund der Verbindungsfreiheit
zwischen den Vorderrädern bzw. der Aufhängung der Vorderräder ausschließlich an Elementen
im Außenbereich des Flurförderers verbleibt zwischen den Vorderrädern ein freier Platz,
in dem die Gabel des Flurförderers auf und ab bewegt werden kann bzw. bis zum Boden
herunterbewegt werden kann. Zum Absenken der Spurführungsräder ist eine Steuereinrichtung
vorhanden, mit der die Spurführungsräder gezielt einzeln betätigt werden können. Beispielsweise
ist es besonders bevorzugt, zunächst die vorderen Spurführungsräder und danach die
hinteren Spurführungsräder abzusetzen. In einer anderen besonders bevorzugten Ausgestaltung
werden zunächst die Spurführungsräder der einen Seite und dann die Spurführungsräder
der anderen Seite abgesenkt. Dies kann mit Hilfe der Steuereinrichtung entweder einzeln
oder paarweise auch durch Ausführung vorgegebener Programme durchgeführt werden.
[0008] Nachfolgend wird die Figur anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiel weiter erläutert. Im einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen
in:
- Fig. 1:
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gabelstaplers in Frontansicht;
- Fig. 2:
- eine schematische geschnittene Draufsicht auf einen Gabelstapler;
- Fig. 3:
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gabelstaplers mit Spurführungsrädern in
hochgehobener Position;
- Fig. 3 a:
- einen Längsschnitt durch den vorderen Bereich des Flurförderers, so daß die Innenseite
eines vorderen Rades sichtbar ist;
- Fig. 4:
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gabelstaplers mit Spurführungsrädern
in herabgesenkter Position;
- Fig. 4 a:
- einen Längsschnitt durch den vorderen Bereich des Flurförderers, so daß die Innenseite
eines vorderen Rades sichtbar ist.
[0009] In Fig. 1 ist ein Gabelstapler 1 in Frontansicht dargestellt. Zwischen den beiden
vorderen Rädern 3 und 4 befindet sich die Gabel 2, die von einem Hubgerüst 24 auf
und ab bewegt werden kann. Das Hubgerüst 24 ist ebenso wie die Räder 3 und 4 an dem
Aufbau 15 des Gabelstaplers 1 angeordnet, der hier im Detail nicht weiter erläutert
wird. Vor den vorderen Rädern 3 und 4 sind Spurführungsräder 6, 7 angeordnet, die
im Vergleich zu den Rädern 3, 4 etwas nach Innen versetzt sind. Diese Spurführungsräder
6, 7 sind dazu ausgelegt, auf einer Schiene zu laufen. Exemplarisch ist daher an dem
Spurführungsrad 6 die Lauffläche 27 und ein an der Innenseite des Spurführungsrades
6 vorgesehener Abschnitt 28 mit erweitertem Durchmesser gekennzeichnet, der dazu dient
die Lauffläche 27 auf der Schiene zu halten und ein Abrutschen von der Schiene zu
verhindern. Sämtliche Spurführungsräder sind auf diese Weise ausgebildet, wobei der
erweiterte Abschnitt 28 mit vergrößertem Durchmesser jeweils auf der Innenseite angeordnet
ist, so daß eine sichere Führung des Gabelstaplers 1 auf den Schienen gewährleistet
ist. Die Spurführungsräder 6, 7 sind mit Wellen 16, 17 mit Reibrädern 11, 12 verbunden,
die in der dargestellten herabgesenkten Position an den Rädern 3, 4 anliegen, so daß
bei herabgesenkten Spurführungsräder 6, 7 diese auf der Schiene liegen, was zur Folge
hat, daß die Räder 3, 4 in der Luft stehen. Die Räder 3, 4 können jedoch durch den
Motor angetrieben werden und bewegen über die Reibräder 11, 12 die Spurführungsräder
6, 7.
[0010] In Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Flurförderer,
der hier als Gabelstapler 1 ausgebildet ist, dargestellt, wobei der Aufbau 15 und
andere Elemente nur in Umrissen dargestellt oder weggelassen wurden, so daß die wesentlichen
Elemente des Fahrgestells sichtbar sind. Wie in Fig. 1 ist hier zu sehen, daß im vorderen
Bereich zentral die Gabel 2 angeordnet ist. Weiterhin sind im vorderen Bereich die
Räder 3, 4 und davor und etwas nach innen versetzt die Spurführungsräder 6, 7 angeordnet.
Die Spurführungsräder sind mit Reibrädern 11, 12 verbunden, die beim Absenken der
Spurführungsräder 6, 7 so positioniert sind, daß sie in Reibkontakt mit den Rädern
3, 4 stehen, so daß durch die Antriebseinrichtung 13 die über die Welle 14 die Räder
3, 4 antreibt auch die Reibräder 11, 12 in Rotation gesetzt werden, so daß über diese
dann die Spurführungsräder 6, 7 angetrieben werden. Im hinteren Bereich ist ein einzelnes
Rad 5 vorgesehen, das zentral angeordnet ist. Dieses dient auch zur Steuerung und
ist daher gelenkt, jedoch überlicherweise nicht angetrieben. Im hinteren Bereich sind
ebenfalls Spurführungsräder 8, 9 vorgesehen, die genau wie die vorderen Spurführungsräder
6, 7 einzeln aufgehängt sind.
[0011] In Fig. 3 ist eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Gabelstaplers dargestellt,
bei dem die Spurführungsräder in der hochgehobenen Position sind. In Fig. 3 a ist
der vordere Bereich im Längsschnitt dargestellt, so daß die Innenseite eines Vorderrades
sichtbar ist. Besonders deutlich ist hier zu erkennen, das daß Spurführungsrad 6 mit
einem Schwenkarm 18 an einer Schwenkachse 19 schwenkbar aufgehängt ist. An dem Schwenkarm
18 ist zudem eine Abdeckung 25 angeordnet, die das Reibrad 11 übergreift und auf diese
Weise Unfälle verhindert. Ein unterhalb der Schwenkachse 19 am Aufbau 15 angeordneter
Hydraulikzylinder 20 greift auf den Schwenkarm 18 zu und hält das Spurführungsrad
6 bei ausgefahrenem Hydraulikzylinder in der hochgehobenen Position, so daß durch
Einfahren des Hydrauligzylinders 20 das Spurführungsrad 6 abgesenkt wird.
[0012] In Fig. 4 und 4 a ist ähnlich wie in Fig. 3 und 3 a eine schematische Seitenansicht
des erfindungsgemäßen Gabelstaplers 1 dargestellt, wobei die Spurführungsräder in
der abgesenkten Position sind. Im hinteren Bereich erkennt man den nach unten abgeklappten
Schwenkarm 21, der um eine Schwenkachse 22 schwenkbar ist und an dessen unteren Ende
das Spurführungsrad 9 angeordnet ist. Ein Hydraulikzylinder 23, der oberhalb der Schwenkachse
22 an dem Gehäuse 15 angeordnet ist, schwenkt das Spurführungsrad 9 beim Ausfahren
von der hochgehobenen Position vor dem hinteren Rad 5 in eine tiefer gelegene Position,
die unterhalb des Rades 5 ist. In Fig. 4 a ist ebenso wie in Fig. 3 a der vordere
Bereich im Längsschnitt dargestellt, so daß die Innenseite eines Vorderrades dargestellt
ist. Der unterhalb der Schwenkachse 19 angeordnete Hydraulikzylinder 20 ist eingefahren
und hat in dieser Position das Spurführungsrad 6 nach unten gezogen, wobei auch das
Reibrad 11 zur Anlage an das Rad 4 gekommen ist. Der Hydraulikzylinder wird von Hydraulikschläuchen
26 versorgt.
1. Flurförderer, insbesondere Mitnahmestapler, mit mindestens drei Rädern (3, 4, 5),
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu den Rädern (3, 4, 5) mindestens vier Spurführungsräder (6, 7, 8, 9)
vorgesehen sind, und
daß die Räder (3, 4, 5) und die Spurführungsräder ( 6, 7, 8, 9) relativ zueinander höhenverstellbar
sind.
2. Flurförderer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spurführungsräder(6, 7, 8, 9) einzeln und/oder individuell höhenverstellbar sind.
3. Flurförderer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antriebseinrichtung (13) für die Räder (3, 4, 5) vorgesehen ist, und daß eine Verbindungs-einrichtung vorgesehen ist, mit der die Spurführungsräder (6, 7,
8, 9) durch die Antriebseinrichtung (13) der Räder (3, 4, 5) antreibbar sind.
4. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Spurführungsrad (6, 7) mit einem Reibrad (11, 12) verbunden ist, das
von einem der Räder (3 , 4) des Flurförderers angetrieben ist.
5. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spurführungsräder (6, 7, 8, 9) hydraulisch höhenverstellbar sind, wobei die zur
Betätigung der Spurführungsräder verwendeten Hydraulikzylinder und die zur Betätigung
der Gabel des Flurförderers verwendeten Hydraulikzylinder mit demselben Hydrauliksystem
betrieben werden.
6. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spurführungsräder (6, 7, 8, 9) um Schwenkachsen (19, 22) nach oben bzw. unten
schwenkbar sind.
7. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Spurführungsräder (6, 7) vor den vorderen (3, 4) Rädern positioniert
sind.
8. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herunterschwenken der vorderen Spurführungsräder (6, 7) ein Hydraulikzylinder
(20) einzufahren ist.
9. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Spurführungsräder (8, 9) vor dem hinteren Rad (5) positioniert sind.
10. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herunterschwenken der hinteren Spurführungsräder (8, 9) ein Hydraulikzylinder
(23) auszufahren ist.
11. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spurführungsräder (6, 7, 8, 9) einzeln aufgehängt sind.
12. Flurförderer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung zur einzelnen oder paarweisen Betätigung der Spurführungsräder
vorgesehen ist.