[0001] Die Erfindung geht aus von einem Haushaltsgerät, insbesondere von einem Backofen,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 41 22 041 A1 ist ein gattungsbildender Backofen bekannt. Der Backofen
besitzt einen Gargutträger tragenden Backwagen, der längsverschiebbar in einem Backofengehäuse
gelagert und schubladenartig aus- und einfahrbar ist. Im hinteren Bereich des Backofengehäuses
ist ein Elektromotor angeordnet, der über ein Winkelgetriebe, eine sich in Bewegungsrichtung
erstreckende Antriebswelle, und über eine an die Antriebswelle angeformte Gewindespindel
mit einer Schneckenverzahnung eines Reibrads und über das Reibrad mit einer Lauffläche
am Backwagen in Wirkverbindung steht. Das Reibrad wirkt seitlich auf einen im unteren,
mittleren Bereich des Backwagens angeordneten, leistenartigen Antriebszug. Der Antriebszug
wird von einem separaten Teil des Backwagens gebildet und ist in Langlochführungen
und backwagenseitigen Stiften am Backwagen beweglich gelagert. Der Antriebszug ist
über eine Federkraft von Federn gegen das Reibrad gedrückt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Haushaltsgerät mit einer
besonders zuverlässigen Antriebseinheit bei geringem konstruktiven Aufwand bereitzustellen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnommen werden können.
[0004] Die Erfindung geht aus von einem Haushaltsgerät, insbesondere einem Backofen, mit
einem in einem Gehäuse längsverschiebbaren Wagen und mit einem Motor, der über eine
Antriebswelle und wenigstens ein Reibrad antriebsmäßig mit zumindest einer Lauffläche
in Wirkverbindung steht, und über den der Wagen antreibbar ist.
[0005] Es wird vorgeschlagen, daß das Reibrad an der Antriebswelle gelagert und die Antriebswelle
quer zur Bewegungsrichtung des Wagens ausgerichtet ist. Es können konstruktiv einfach
mit einer Antriebswelle mehrere Reibräder angetrieben und dadurch ein besonders zuverlässiger
Antrieb realisiert werden. Antriebskräfte können zumindest weitgehend symmetrisch
eingebracht und ein Verkanten und Verklemmen kann sicher vermieden werden.
[0006] Der Motor, die Antriebswelle und/oder das Reibrad können am Wagen gelagert sein.
Besonders vorteilhaft sind der Motor, die Antriebswelle und das Reibrad jedoch im
Gehäuse gelagert, wodurch eine gering bewegte Masse erreicht und der Wagen besonders
einfach ein- und ausgehängt werden kann.
[0007] Ist die Antriebswelle in einem vorderen Gehäusebereich angeordnet, kann einfach erreicht
werden, daß der Wagen vom Motor angetrieben von seiner inneren Endstellung bis zu
seiner äußeren Endstellung ausgefahren und von der äußeren Endstellung bis zur inneren
Endstellung eingefahren werden kann. Der Motor ist dagegen vorteilhaft in einem hinteren
Gehäusebereich angeordnet, wo dieser in einem in der Regel noch freien Bauraum geschützt,
außerhalb des Sichtfelds, angeordnet werden kann. Der Motor und die Antriebswelle
können dabei über verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Verbindungselemente
antriebsmäßig verbunden sein, beispielsweise über eine Kette, eine Welle usw. Besonders
vorteilhaft ist der Motor jedoch über einen Zahnriemen mit der Antriebswelle verbunden,
wodurch ein besonders leiser und kostengünstiger Antrieb realisiert werden kann. Ferner
kann durch eine Elastizität des Zahnriemens ein sanftes Anfahren und Abbremsen des
Wagens unterstützt werden.
[0008] Ist das Reibrad radial bewegbar gelagert und mit einer Kraft in Richtung der Lauffläche
belastet, können Toleranzen ausgeglichen und insbesondere können unterschiedlich schwere
Ladungen des Wagens antriebsmäßig berücksichtigt werden, und zwar indem das Reibrad
mit unterschiedlich großen Kräften in Richtung Lauffläche belastet wird. Ist das Reibrad
im Gehäuse angeordnet, können für die bewegbare Lagerung erforderliche Lagerelemente
und die Kraft erzeugenden Mittel vorteilhaft im Gehäuse angeordnet werden. Grundsätzlich
könnte jedoch auch das die Lauffläche bildende Bauteil bewegbar gelagert und mit einer
Kraft in Richtung des Reibrads belastet sein. Die die Kraft erzeugenden Mittel können
von verschiedenen, dem Fachmann als sinnvoll erscheinenden Bauteilen gebildet sein,
beispielsweise von einem elektromagnetischen Aktuator, der abhängig von unterschiedlich
schweren Ladungen unterschiedliche Anpreßkräfte erzeugen kann, und/oder vorteilhaft
von Federelementen usw.
[0009] Ist die Antriebswelle radial bewegbar gelagert und wirkt die Kraft über die Antriebswelle
auf das Reibrad, können vorteilhaft mehrere Reibräder mit einem oder mit wenigen die
Kraft erzeugenden Mitteln belastet werden.
[0010] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Reibrad
vertikal von unten nach oben auf die Lauffläche wirkt. Die Antriebswelle und das Reibrad
können platzsparend unter dem Backwagen integriert werden. Ferner kann die das Reibrad
belastende Kraft einfach abhängig von einer Gewichtskraft des Wagens bzw. abhängig
von einer Gewichtskraft einer Ladung des Wagens gestaltet werden, und zwar indem beispielsweise
aufgrund elastischer Verformung tragender Teile der Wagen mit einer größeren Kraft
auf das Reibrad wirkt und dabei Federn weiter zusammengedrückt werden, die das Reibrad
mit der Kraft belasten, oder indem abhängig von einer über eine Sensoreinheit erfaßten
Gewichtskraft die das Reibrad belastende Kraft durch einen elektromagnetischen Aktuator
erhöht wird. Das Reibrad kann mit großen Kräften belastet werden, ohne daß unvorteilhafte
Führungskräfte entstehen, vielmehr können erhöhte Belastungen von Laufrollen des Wagens
bei schweren Ladungen durch die das Reibrad belastende Kraft zumindest teilweise kompensiert
werden.
[0011] Ist die Lauffläche von einem Trägerelement des Wagens gebildet, können vorteilhaft
zusätzliche Bauteile, Bauraum, Gewicht, Montageaufwand und Kosten eingespart werden.
Ferner kann eine besonders stabile Konstruktion erreicht werden.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Motor über
eine elektronische Steuereinheit steuerbar ist. Das Antriebsmoment des Motors kann
stets vorteilhaft auf die Gewichtskraft des Wagens abgestimmt und insbesondere kann
stets ein besonders sanftes Anfahren und Abbremsen des Wagens erreicht werden. Die
Gewichtskraft des Wagens kann über verschiedene, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende
Sensoren ermittelt werden, beispielsweise über einen Kraftsensor und/oder über einen
Beschleunigungssensor, über den ein Beschleunigungswert des Wagens ermittelt und vom
ermittelten Beschleunigungswert und einem vorliegenden Antriebsmoment auf eine Gewichtskraft
des Wagens geschlossen werden kann, usw.
[0013] Ferner können mit einem über eine elektronische Steuereinheit gesteuerten Motor konstruktiv
einfach Sicherheitsfunktionen beim Ausfahren und beim Einfahren erreicht werden, beispielsweise
indem der Motor über die Steuereinheit gestoppt wird, sobald ein bestimmtes Antriebsmoment
überschritten wird. Grundsätzlich sind jedoch auch andere, dem Fachmann als sinnvoll
erscheinende Sicherheitsvorrichtungen denkbar, beispielsweise mit einem elektromagnetischen
Aktuator, der eine Kupplung öffnet, sobald über einen Sensor ein außergewöhnlicher
Betriebszustand erfaßt wird.
[0014] Um stets gewährleisten zu können, daß der Wagen ein- und ausgefahren werden kann,
ist dieser vorteilhaft im Gehäuse manuell verfahrbar bzw. ist der Motor und möglicherweise
ein mit dem Motor verbundenes Getriebe nicht selbsthemmend ausgeführt.
[0015] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematisch dargestellten Backofen in einer Seitenansicht mit einem Teilschnitt,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt III aus Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2.
[0017] Fig. 1 zeigt einen schematisch dargestellten Backofen in einer Seitenansicht mit
einem Teilschnitt. Der Backofen besitzt einen in einem Gehäuse 10 längsverschiebbaren
Backwagen 11 mit einer daran befestigten Backofentür 27.
[0018] Der Backwagen 11 besitzt zwei horizontal verlaufende, parallele Trägerzüge 21, 22
mit jeweils einem Hutprofil, die starr mit der Backofentür 27 und mit einer Ablageplatte
28 des Backwagens 11 verbunden sind (Fig. 1, 2 und 4). An jedem Trägerzug 21, 22 ist
im hinteren Bereich eine Laufrolle 29, 30 gelagert, die in Verschiebebahnen 31, 32
mit einem U-Profil geführt sind. Der Backwagen 11 kann über die Laufrollen 29, 30
in den Verschiebebahnen 31, 32 nach vertikal unten und nach oben abgestützt werden.
Ferner ist der Backwagen 11 mit den Trägerzügen 21, 22 auf an den Verschiebebahnen
31, 32 im vorderen Gehäusebereich gelagerten, ortsfesten Stützrollen 40, 41 abgestützt.
[0019] Der Backofen besitzt im hinteren, unteren Gehäusebereich einen Elektromotor 12 mit
einem integrierten Getriebe und einer Ankerwelle 24, auf der eine erste Riemenscheibe
25 befestigt ist (Fig. 1 und 4). Der Elektromotor 12 steht über die Ankerwelle 24,
die erste Riemenscheibe 25, einem Zahnriemen 20, einer zweiten, auf einer in einem
vorderen, unteren Gehäusebereich angeordneten Antriebswelle 13 befestigten Riemenscheibe
26, die Antriebswelle 13 und über zwei an der quer zur Bewegungsrichtung 18, 19 verlaufenden
Antriebswelle 13 seitlich befestigte Reibräder 14, 15 mit Laufflächen 16, 17 des Backwagens
11 antriebsmäßig in Verbindung. Ein Antriebsmoment vom Elektromotor 12 wird über die
zwei Reibräder 14, 15 aus Gummi zu einer Mittelachse des Backwagens 11 symmetrisch
auf den Backwagen 11 übertragen. Der Elektromotor 12, die Antriebswelle 13 und die
Reibräder 14, 15 sind im Gehäuse 10 gelagert, wobei die Laufflächen 16, 17 von den
Trägerzügen 21, 22 des Backwagens 11 gebildet sind. Der Backwagen 11 kann einfach
vollständig aus dem Gehäuse 10 entnommen werden, beispielsweise zur Reinigung, und
anschließend wieder in das Gehäuse 10 eingesetzt werden, ohne daß Bauteile demontiert
werden müssen. Der die Laufflächen 16, 17 bildende Bereich der Trägerzüge 21, 22 bilden
zudem auf der den Reibrädern 14, 15 abgewandten Seite eine Auflagefläche für die Ablageplatte
28.
[0020] Die Antriebswelle 13 ist unterhalb der Trägerzüge 21, 22 in einem Trägerblech 33
drehbar und über das Trägerblech 33 radial bewegbar gelagert. Das Trägerblech 33 ist
über Langlochführungen 34, 35 mit in Haltewinkeln 36, 37 befestigten Haltebolzen 38,
39 verbunden (Fig. 3). Unterhalb dem Trägerblech 33 sind zwei Tellerfedern 42, 43
angeordnet, die die Reibräder 14, 15 vertikal von unten nach oben über das Trägerblech
33 und die Antriebswelle 13 gegen die Laufflächen 16, 17 drücken (Fig. 2). Anstatt
Tellerfedern 42, 43 sind auch andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Federelemente
denkbar oder auch elektromagnetische Aktuatoren 44, 45, wie dies in Fig. 2 schematisch
angedeutet ist.
[0021] Der Elektromotor 12 ist über eine elektronische Steuereinheit 23 steuerbar, die einstückig
mit einer Steuereinheit von nicht näher dargestellten Heizelementen des Backofens
ausgeführt ist. Grundsätzlich ist jedoch auch eine im Elektromotor 12 integrierte
Steuereinheit denkbar. Über die Steuereinheit 23 wird ein sanftes Anfahren und Abbremsen
des Backwagens 11 realisiert. Ferner wird der Elektromotor 12 beim Ausfahren und beim
Einfahren des Backwagens 11 von der Steuereinheit 23 abgeschaltet, sobald ein bestimmtes
Antriebsmoment überschritten wird.
[0022] Der Backwagen 11 kann angetrieben vom Elektromotor 12 von seiner inneren Endstellung
zu seiner äußeren Endstellung ausgefahren und von der äußeren Endstellung zu der inneren
Endstellung eingefahren werden. Sollte jedoch der Elektromotor 12 ausfallen, beispielsweise
bei Stromausfall, kann der Backwagen 11 ferner manuell ein- und ausgefahren werden.
Der Elektromotor 12 und insbesondere das im Elektromotor 12 integrierte Getriebe sind
nicht selbsthemmend ausgeführt.
Bezugszeichen
[0023]
- 10
- Gehäuse
- 11
- Wagen
- 12
- Motor
- 13
- Antriebswelle
- 14
- Reibrad
- 15
- Reibrad
- 16
- Lauffläche
- 17
- Lauffläche
- 18
- Bewegungsrichtung
- 19
- Bewegungsrichtung
- 20
- Zahnriemen
- 21
- Trägerelement
- 22
- Trägerelement
- 23
- Steuereinheit
- 24
- Ankerwelle
- 25
- Riemenscheibe
- 26
- Riemenscheibe
- 27
- Backofentür
- 28
- Ablageplatte
- 29
- Laufrolle
- 30
- Laufrolle
- 31
- Verschiebebahn
- 32
- Verschiebebahn
- 33
- Trägerblech
- 34
- Langlochführung
- 35
- Langlochführung
- 36
- Haltewinkel
- 37
- Haltewinkel
- 38
- Haltebolzen
- 39
- Haltebolzen
- 40
- Stützrolle
- 41
- Stützrolle
- 42
- Tellerfeder
- 43
- Tellerfeder
- 44
- Aktuator
- 45
- Aktuator
1. Haushaltsgerät, insbesondere Backofen, mit einem in einem Gehäuse (10) längsverschiebbaren
Wagen (11) und mit einem Motor (12), der über eine Antriebswelle (13) und wenigstens
ein Reibrad (14, 15) antriebsmäßig mit zumindest einer Lauffläche (16, 17) in Wirkverbindung
steht, und über den der Wagen (11) antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (14, 15) an der Antriebswelle (13) gelagert und die Antriebswelle (13)
quer zur Bewegungsrichtung (18, 19) des Wagens (11) ausgerichtet ist.
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (12), die Antriebswelle (13) und das Reibrad (14, 15) im Gehäuse (10) gelagert
sind.
3. Haushaltsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (13) in einem vorderen Gehäusebereich angeordnet ist.
4. Haushaltsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (12) in einem hinteren Gehäusebereich angeordnet ist.
5. Haushaltsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (12) über einen Zahnriemen (20) mit der Antriebswelle (13) verbunden ist.
6. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (14, 15) radial bewegbar gelagert und mit einer Kraft in Richtung der
Lauffläche (16, 17) belastet ist.
7. Haushaltsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (13) radial bewegbar gelagert ist und die Kraft über die Antriebswelle
(13) auf das Reibrad (14, 15) wirkt.
8. Haushaltsgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (14, 15) vertikal von unten nach oben auf die Lauffläche (16, 17) wirkt.
9. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche (16, 17) von einem Trägerelement (21, 22) des Wagens (11) gebildet
ist.
10. Haushaltsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (12) über eine elektronische Steuereinheit (23) steuerbar ist.
11. Haushaltsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen (11) im Gehäuse (10) manuell verfahrbar ist.