[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ferndiagnose von Fahrzeugen
nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 bzw. 10.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur Ferndiagnose
von Fahrzeugen bekannt.
[0003] Beispielsweise ist aus der DE 198 53 000 A1 ein Verfahren und eine Anordnung zur
Datenübertragung bzw. zum Versorgen von Kraftfahrzeugen mit Daten bekannt. Ein Datenaustausch
und/oder eine Abfrage, Änderung oder Aktualisierung von Fahrzeugdaten wird in festen
Zeitabständen mittels Datenübertragung mit Hilfe einer drahtlosen Datenübertragungseinrichtung
mit einem Sende-Empfänger, einer Relaisstation und einer Zentrale durch geführt. Auf
diesem Weg werden Daten übertragen, die Informationen über die technische Analyse
des Bremsensystems und anderer System, die Bremsbelagsstärke, den Ölstand, den Luftdruck
usw. enthalten können.
[0004] Zudem offenbart die EP 1 063 507 A2 eine Anordnung zur Messung und Auswertung von
Wartungswerten von Kraftfahrzeugen. Bei dieser Anordnung werden an einem Arbeitsplatz
zur Wartung und Diagnose eines Kraftfahrzeugs alle relevanten Daten, beispielsweise
Messwerte über das Abgas des Kraftfahrzeugs, ermittelt und in eine normierte Form
umgewandelt. Hierzu ist der Arbeitsplatz über ein Kabel mit dem Fahrzeug zum Auslesen
von Daten verbunden. Die normierten Daten werden dann über eine Datenübertragungseinrichtung
einem zentralen Rechner zugeleitet, wo die Messwerte dann ausgewertet werden. Das
Ergebnis der Auswertung wird dann über die gleiche Datenübertragungseinrichtung an
den Arbeitsplatz zurück übermittelt und dort angezeigt. Der zentrale Rechner enthält
nicht nur die jeweils neuesten Daten der betroffenen Kraftfahrzeuge, sondern auch
das jeweils neueste Programm zum Auswerten der Daten.
[0005] Aus der DE 100 24 190 A1 ist außerdem eine Diagnoseeinrichtung, insbesondere für
eine Kraftübertragungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Motor, einem Getriebe
und einer Kupplung bekannt. Diese Diagnoseeinrichtung weist einen Rechner vor Ort
auf, der über ein Kabel mit einem Steuergerät eines Kraftfahrzeugs verbunden wird,
so dass Daten aus dem Steuergerät ausgelesen und dorthin übertragen werden können.
Auf den Rechner vor Ort wird von einem zentralen Rechner über ein Computernetzwerk
oder das Internet durch einen Zentralrechner zugegriffen. Über den Zentralrechner
kann auf das Steuergerät der zu diagnostizierenden Einrichtung zugegriffen werden
und es können bestimmte Interaktionen durchgeführt werden. Darüber hinaus kann der
Zentralrechner auf eine Supportdatenbank zugreifen.
[0006] Außerdem offenbart die US 6 192 303 B1 eine tragbare Fahrzeugdiagnoseeinheit. Diese
Diagnoseeinheit wird über ein Kabel mit einer in einem Fahrzeug montierten elektronischen
Steuereinheit verbunden. Zur Diagnose des Fahrzeugs wird die tragbare Diagnoseeinheit
verwendet, von der Diagnosedaten drahtlos zur Verarbeitung zu einem Verarbeitungsrechner
zur Durchführung einer Diagnose zugeführt werden.
[0007] Die DE 195 43 784 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Aufnahme, Anzeige und Abgabe
von Daten im Rahmen einer Fahrzeugdiagnose. Diese Vorrichtung weist eine tragbare
Einheit mit einem Empfänger für drahtlos übertragbare Datensignale, einen Bildschirm
zur Darstellung von Daten und/oder Informationen zu Daten und einen Sender zur Abgabe
von drahtlos übertragbaren Datensignalen auf. Mit Hilfe der tragbaren Einheit kann
das Fahrzeug direkt und ohne Herstellen einer Kabelverbindung abgefragt werden. Die
Daten des Kraftfahrzeugs werden aus Fehlerspeichern und dgl. ausgegeben und auf dem
Bildschirm angezeigt. Die tragbare Einheit steuert die Ausgabe der Daten durch das
Fahrzeug. Weiterhin kann die tragbare Einheit die ausgelesenen Daten in einen Diagnose-Tester
und/oder ein Datennetzwerk eingeben, das beispielsweise mit einer Auftragsannahme
verbunden ist und ermöglicht, einen Reparaturauftrag zu erstellen.
[0008] Darüber hinaus offenbart die US 6 169 943 B1 ein Motorfahrzeugdiagnosesystem unter
Verwendung einer Hand-Fernbedienung. Das Fahrzeug besitzt eine Speichereinrichtung,
in der Funktionsdaten betreffend den Fahrzeugzustand gespeichert sind. Im Fall einer
Fehlfunktion werden die Funktionsdaten von einer Steuerschaltung im Fahrzeug durch
ein Hochfrequenzsignal unter Verwendung des DECT-Protokolls gesendet. Das Hochfrequenzsignal
wird an einem Telefon empfangen und die Funktionsdaten werden wieder hergestellt.
Das Telefon überträgt die Funktionsdaten über ein Telefonnetzwerk zu einem Diagnosecomputersystem,
das die Funktionsdaten zur Diagnose des Grunds für die Fehlfunktion analysiert. Die
Diagnoseergebnisse werden zurück zum Fahrzeug übertragen , um dort dem Bediener angezeigt
zu werden oder eine Korrektur durch den Steuerschaltung zu veranlassen.
[0009] Aus der US 6 181 994 ist schließlich ein Verfahren und ein System zur fortgeschrittenen
Diagnose bekannt. Hierbei werden Diagnoseinformationen auf Anforderung von einem Fahrzeug
in ein Diagnosecenter übertragen und ebenfalls können fortgeschrittene Diagnoseroutinen
im Fall einer Notwendigkeit in das Fahrzeug geladen und die Ergebnisdaten in das Diagnosecenter
zurück übertragen werden. Die Datenübertragung erfolgt über Mobiltelefone, drahtlose
Verbindungen und Internetzugriff über eine drahtlose Kommunikationsverbindung während
das Fahrzeug sich auf der Straße befindet.
[0010] Somit sind aus dem Stand der Technik verschiedenste Vorrichtungen und Verfahren zum
schnurgebundenen oder schnurlosen Auslesen von Fahrzeugdaten durch mobile Einheiten
bekannt. Die Diagnose anhand dieser ausgelesenen Fahrzeugdaten erfolgt dann in einem
externen vom Fahrzeugstandort entfernten Computer, wobei Diagnoseinformationen an
die Auslesevorrichtung und/oder das Fahrzeug zurück übertragen und für einen Servicetechniker
angezeigt werden können.
[0011] Jedoch besteht bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren zur Ferndiagnose von
Fahrzeugen das Problem, dass nur eine Diagnose anhand der ausgelesenen Fahrzeugdaten
erfolgt und dann das in einer externen Verarbeitungseinrichtung ermittelte Diagnoseergebnis
angezeigt wird. Diese Diagnose ist jedoch nur für elektrische Komponenten möglich.
Außer diesem angezeigten Diagnoseergebnis erhält der Servicetechniker keinerlei Hilfe,
so dass häufig eine zeitaufwendige Fehlersuche erforderlich wird, die die Standzeiten
des Fahrzeugs deutlich erhöht. Darüber hinaus erhält auch ein Fahrer im Pannenfall
keinerlei Informationen über eine mögliche Problembehebung oder ein anderweitige Hilfestellung.
[0012] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Ferndiagnose von Fahrzeugen zu schaffen, mit dem Standzeigen im Service- oder
Pannenfall verringert werden können.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ferndiagnose
mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw. 10 gelöst.
[0014] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie dem erfindungsgemäße Verfahren zur Ferndiagnose
von Fahrzeugen kann ein Servicetechniker einerseits selbst vor Ort direkt auf alle
Daten, d.h. Daten aus Fahrzeugspeichereinrichtungen und für eine Reparatur hilfreiche
Daten zugreifen und andererseits auch jederzeit ohne Zeitverlust auf Hilfe in einer
Expertenzentrale zugreifen kann, wenn diese Informationen nicht ausreichend sind.
Weiterhin bekommt ein Fahrer im Pannenfall Informationen zur Problembehebung oder
eine anderweitige Hilfestellung. Außerdem wird für den Servicetechniker die Diagnose
mechanischer und mechatronischer Komponenten in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten
einfacher. Dadurch können in beiden Fällen die Standzeiten bis zur Wiederherstellung
der Verfügbarkeit wesentlich verringert werden.
[0015] Diese und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit
der Zeichnung offensichtlich.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Ferndiagnose und
Fig.en 2a und 2b den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ferndiagnose.
[0017] Im folgenden wird nun ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Ferndiagnose genauer beschrieben.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ferndiagnose.
Im wesentlichen umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Ferndiagnose eine Mobil-Einheit
M und eine stationäre Einheit S.
[0019] Die Mobil-Einheit M umfasst einen mit dem diagnostizierenden Fahrzeug über Kabel
oder Funkverbindung verbindbaren Adapter 1, der u.a. Betriebs- und Fehlerdaten des
Fahrzeugs aus einer Fahrzeugelektronik ausliest. Dieser Adapter 1 kann entweder ein
Diagnosegerät mit einer Funkkarte sein, die mit dem Fahrzeug verbunden wird und durch
einen tragbaren Kleincomputer 2b gesteuert wird, wobei ein Diagnoseprogramm im Adapter
1 abgespeichert ist, oder ein reiner Adapter 1 mit einer Funkkarte, der lediglich
zum Auslesen von Daten aus der Fahrzeugelektronik verwendet wird, und der entweder
außerhalb des Fahrzeugs oder darin fest eingebaut ausgebildet sein kann. Der Adapter
1 weist weiterhin eine Sendeeinrichtung bzw. eine Sende- und Empfangseinrichtung,
nämlich die vorstehend erwähnte Funkkarte, auf, über die die gespeicherten Daten an
einen Empfänger gesendet bzw. gesendet und empfangen werden können. Im zweiten Fall
ist auch ein Empfang von Daten von einem externen Sender möglich. Zusätzlich umfasst
die Mobil-Einheit M einen tragbare Diagnoseeinrichtung 2, die aus einer Ein/Ausgabeeinheit
2a mit Kamera 2a1, Bildschirm 2a2, einer mobilen Sprachausgabeeinrichtung, beispielsweise
einem Kopfhörer 2a3, und einer mobilen Spracheingabeeinrichtung, beispielsweise einem
Mikrophon 2a4, sowie einem tragbaren Kleincomputer 2b besteht. Die Ein/Ausgabeeinheit
2a sowie der tragbare Kleincomputer 2b weisen jeweils eine Sende/Empfangseinrichtung
zum schnurlosen Austausch von Daten, beispielsweise mittels von Funksignalen oder
des Bluetooth Standard, untereinander auf. Der tragbare Kleincomputer 2b ist über
Spracheingabe über das Mikrophon 2a4 frei steuerbar. Alternativ kann eine Steuerung
ebenfalls über den Bildschirm 2a2 erfolgen, wenn dieser als berührungssensitiver Bildschirm
ausgebildet ist. In einer Speichereinrichtung des tragbaren Kleincomputers ist die
vollständige Software zur Durchführung einer Diagnose von aus dem Fahrzeug ausgelesenen
Fahrzeugdaten abgespeichert. Zwischen der tragbaren Diagnoseeinrichtung 2 und dem
Adapter 1 erfolgt für den Fall einer Datenübertragung zur stationären Einheit S über
Intranet, Internet, Telefonleitung usw. über eine Basisstation 3 zur stationären Einheit
S, ansonsten werden die Daten direkt von der tragbaren Diagnoseeinrichtung zur stationären
Einheit übertragen, beispielsweise mittels GSM oder Satellitenübertragung.
[0020] Die stationäre Einheit S weist einen Netzwerkeingangsknoten 4 auf, in dem alle Datenübertragungen,
unabhängig davon, auf welchem der vorstehend angegebenen Übertragungswege sie von
der Mobil-Einheit M zur stationären Einheit S übertragen wurden, eingehen; hierfür
ist entweder eine Sende/Empfangseinrichtung eingerichtet, oder die Daten werden -
soweit technisch möglich und keine Umwandlung erforderlich - direkt dem Netzwerkeingangsknoten
4 zugeführt. Weiterhin ist ein Personalcomputer 5, der alternativ auch eine Workstation
bzw. ein Notebook sein kann, mit einem Bildschirm 6 sowie einer Sprach-Ein/Ausgabeeinrichtung
7 mit einer Sprachausgabeeinrichtung 7a, beispielsweise einem Köpfhörer, und einer
Spracheingabeeinrichtung, beispielsweise einem Mikrophon 7b ausgebildet. Die Sprach-Ein/Ausgabeeinrichtung
7 kann entweder über Kabel oder schnurlos, mit identischen Techniken wie die Ein/Ausgabeeinheit
2a der tragbaren Diagnoseeinrichtung mit dem Personalcomputer 5 verbunden sein. Zusätzlich
ist eine Speichereinrichtung 8 vorgesehen, in der Datenbanken mit Informationen betreffend
Schaltpläne, Reparaturanweisungen, Entscheidungshilfen (z.B. Beschreibung seltener
Probleme und deren Behebung, Ausfallstatistiken von Fahrzeugelementen über die Lebensdauer,
...), usw. abgespeichert sind. Der Personalcomputer 5 sowie die Speichereinrichtung
8 sind mit dem Netzwerkeingangsknoten 4 verbunden, so dass von dem tragbaren Kleincomputer
2b aus auf beide zugegriffen werden kann.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Mobil-Einheit M fest in
einem zu diagnostizierenden Fahrzeug eingebaut und mit der Fahrzeugelektronik verbunden
ist, so dass ein kontinuierlicher Zugriff auf die Fahrzeug- und Fehlerdaten möglich
ist, und weist zusätzlich eine Überwachungseinrichtung 2c auf, die mit dem tragbaren
Personalcomputer 2b verbunden ist und über diesen die gegenwärtigen Fahrzeugdaten
erhält und ermittelt, ob eine Abweichung auftritt, die auf einen Fehler hinweist.
Bei Ermittlung einer derartigen Abweichung wird der tragbare Personalcomputer 2b hinüber
informiert und dieser veranlasst ein automatisches Senden der Fahrzeug- und Fehlerdaten
an die stationäre Einheit S.
[0022] Von den in Fig. 1 zwischen den einzelnen Elementen der Mobil-Einheit M gezeigten
Verbindungen können alle mit einer durchgezogenen Linie gezeigten Verbindungen entweder
als Kabel oder als Funkverbindung ausgebildet sein. Lediglich die gestrichelt dargestellten
Verbindungen zwischen Adapter 1 und Basisstation 3 sowie zwischen Basisstation 3 und
tragbarem Personalcomputer 2b sind zwingend als Funkverbindungen ausgebildet, um die
uneingeschränkte Bewegungsfreiheit der Servicetechnikers sicherzustellen. Die Verbindung
zwischen der Mobil-Einheit M und der stationären Einheit S kann eine Verbindung sein,
wie sie entweder eine Internetverbindung, eine Intranetverbindung, eine Telefonleitung,
GSM-, UTMS-, GPRS- oder Satellitenübertragung erforderlich ist.
[0023] Im folgenden wird nun näher auf die Funktion der vorstehend beschriebenen Vorrichtung
zur Ferndiagnose sowie das erfindungsgemäße Verfahren zur Ferndiagnose unter Bezugnahme
auf das in den Fig.en 2a und 2b gezeigte Ablaufdiagramm eingegangen.
[0024] Wenn ein Fahrzeug zum Service in einer Werkstatt ist, liest der Servicetechniker
mittels einer Spracheingabe in das Mikrophon 2a4 über den tragbaren Personalcomputer
2b mit zwischengeschalteter Basisstation 3 den Adapter 1 aus (S1), in dem die Fahrzeugdaten
einschließlich Fehlerdaten abgespeichert sind. Die ausgelesenen Fahrzeugdaten, insbesondere
die Fehlerdaten werden dem Servicetechniker dann in verständlicher Form auf dem zum
tragbaren Personalcomputer 2b und hierin zur Ein/Ausgabeeinheit 2a gehörenden Bildschirm
2a2 angezeigt (S2). Falls der Servicetechniker den/die angezeigten Fehler nicht ohne
weitere Informationen beseitigen kann (S3), greift er über eine erneute Spracheingabe
in das Mikrophon 2a4 über den tragbaren Personalcomputer 2b, die Basisstation 3 und
den Netzwerkknoten 4 aus die Speichereinrichtung 8 zu (S5), um von dort beispielsweise
Schaltpläne, Reparaturanleitungen, usw. anzufordern (S6). Diese Daten werden dann
an den tragbaren Personalcomputer 2b übertragen und auf dem Bildschirm 2a2 angezeigt
(S7, S8). Falls der Servicetechniker den Fehler anhand der nun vorhandenen Informationen
immer noch nicht beheben kann (S9), wendet er sich über eine erneute Spracheingabe
in das Mikrophon 2a4 an einen den Personalcomputer 5 bedienenden Spezialisten. Er
nimmt mit der Kamera 2a1 Bilder des zu reparierenden Fahrzeugs sowie mit dem Mikrophon
2a4 mündliche Erläuterungen zu ihm auffallenden Besonderheiten, Fragen, usw. auf (S10).
Diese Informationen werden zum Personalcomputer 5 der stationären Einheit S übertragen
und dort für einen Spezialisten auf dem Bildschirm 6 sowie über den Sprachausgabeeinrichtung
7a der Sprach-Ein/Ausgabeeinrichtung 7 ausgegeben (S11). Die Antwort des Spezialisten
wird wiederum auf den tragbaren Personalcomputer 2b übertragen (S11, S12) und dann
auf dem Bildschirm 2a2 sowie der mobilen Sprachausgabeeinrichtung 2a3 ausgegeben (S14).
Daraufhin führt der Servicetechniker dann die Reparatur durch (S15). Soweit er noch
weitere Informationen benötigt, wiederholt sich der vorstehend beschriebene Ablauf
(in Fig. 2 nicht gezeigt).
[0025] Alternativ kann der Servicetechniker ebenfalls, wenn er feststellt, dass seine Informationen
für eine Reparatur nicht ausreichen, beispielsweise, da er zuerst nicht alle Fehler
erkannt hatte, vor der Einschaltung des Spezialisten auch die Schritte S5 bis S8 wiederholen
(nicht gezeigt).
[0026] Somit ist in jedem Fall eine schnelle Reparatur sichergestellt, da der Servicetechniker
für den Fall, dass er eine Reparatur nicht ohne weitere Informationen durchführen
kann, jederzeit in Echtzeit auf Datenbanken und/oder Hilfe durch einen Spezialisten
zugreifen kann. Daher verringern sich die Standzeiten für eine Reparatur insbesondere
in problematischen Fällen, da die Zeit für die Fehlersuche erheblich verringert werden
kann.
[0027] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die Mobileinheit M fest im
Fahrzeug installiert. In einem derartigen Fall kann nicht nur der Servicetechniker
während eines Kundendiensttermins, sondern auch der Fahrer im Falle einer Fahrzeugpanne
das System nutzen. Dann kann der Fahrer direkt die durch den mobilen Personalcomputer
2b über den Adapter 1 aus den Fahrzeugsdatenspeichereinrichtungen ausgelesenen Daten
an die stationäre Einheit S und damit den Spezialisten, um Informationen über das
technische Problem sowie dessen etwaige einfache Behebung zu bekommen. Alternativ
ist es möglich, dass das Auslesen der Daten von der stationären Einheit S aus veranlasst
wird, sobald sie vom Fahrer über einen Pannenfall informiert wurde. In diesem Fall
erfolgt eine Unterscheidung der Eingaben von Servicetechniker und Fahrer, beispielsweise,
indem bei Bestätigung durch den Servicetechniker ein vorbestimmtes Kennsignal übermittelt
wird, um die stationäre Einheit S über diesen Umstand zu informieren. Die Informationen
zur Behebung kann beispielsweise die Übermittlung einer Reparaturanleitung für geringfügige
bzw. auch von einem Laien behebbare Probleme auf den Bildschirm 2a2 und von Audioinformationen
über die Sprachausgabeeinrichtung 2a3 umfassen. Wenn keine Reparatur vor Ort möglich
ist, wird dies dem Fahrer ebenfalls durch die stationäre Einheit S, die direkt auf
den Inhalt der Fahrzeugspeichereinrichtungen zugreifen kann, mitgeteilt, dem Fahrer
Informationen über die nächstgelegene Werkstatt gegeben, optional auch ein Termin
mit dieser Werkstatt vereinbart. Falls das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit ist bzw.
zu machen ist, wird zusätzlich ein Pannendienst informiert. Alternativ ist es auch
möglich, einen Korrekturbefehl an die Fahrzeugsteuereinrichtung zu übermitteln und
den Fahrer lediglich noch über die Problembehebung zu informieren.
[0028] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung zur Ferndiagnose
zusätzlich zu den vorstehend angeführten Einrichtungen einen Sprachkonverter auf,
der beispielsweise in dem mobilen Personalcomputer 2b enthalten ist. Mittels dieses
Sprachkonverters ist es möglich, dass der Fahrer im Pannenfall im Ausland, wenn er
nur eine fremdsprachige stationäre Einheit S, also beispielsweise ein technisches
Betreuungscenter im Ausland, erreichen kann, die an ihn als Audiosignal übermittelten
Informationen verstehen kann, da sie durch den Sprachkonverter in seine Sprache umgewandelt
werden. Dies gilt selbstverständlich auch umgekehrt für seine Sprachinformationen,
die er zur stationären Einheit S übermittelt.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform wird zur besseren Darstellung des möglicherweise
defekten Teils des Fahrzeugs zur Bilderfassung anstelle der Kamera 2a1 ein Paar von
zwei Kameras ausgebildet, die derart angeordnet sind, dass ein dreidimensionales Bild
des defekten Fahrzeugteils erzeugt werden kann. Auf diese Weise bekommt der Spezialist
vor dem Bildschirm 6 der stationären Einheit S einen besseren Eindruck vom defekten
Fahrzeugteil, kann Einzelheiten und besondere Auffälligkeiten besser erkennen und
kann dem Servicetechniker detailliertere Anweisungen geben.
[0030] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Kamera 2a1 derart ausgebildet,
dass sie außer einem Videobild auch ein hochauflösendes Bild erzeugen kann. Diese
Funktionsweise wird verwendet, wenn Fahrzeugansichten bzw. Ansichten von Fahrzeugteilen
als hochauflösendes Bild erforderlich sind, um diese Ansichten beispielsweise für
Kulanz- oder Garantiefälle zur weiteren Verarbeitung oder Archivierung zu dokumentieren.
Die ein derartiges hochauflösendes Bild darstellenden Daten können sowohl vom tragbaren
Personalcomputer 2b als auch vom Personalcomputer 5 abgespeichert werden. In der Regel
wird jedoch eine Archivierung in einer Speichereinrichtung des Personalcomputers 5
erfolgen.
[0031] Zusammenfassend offenbart die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ferndiagnose
von Fahrzeugen, insbesondere von elektrischen, mechanischen und mechatronischen Komponenten
von Fahrzeugen, mit dem auch bei komplizierteren und/ schwer auffindbaren Fahrzeugdefekten
der Servicetechniker das Problem in kürzester Zeit, erforderlichenfalls mittels Echtzeit-Zugriff
auf externe Datenbanken und/oder mittels Einschaltung einer Servicezentrale finden
und beheben kann, so dass die Standzeiten im Fehlerfall minimiert werden.
1. Vorrichtung zur Ferndiagnose von Fahrzeugen, mit:
einer Mobil-Einheit (M) mit:
einem mit einem zu diagnostizierenden Fahrzeug verbindbaren Adapter (1), der Betriebs-
und Fehlerdaten des Fahrzeugs ausliest, wobei der Adapter (1) eine Sendeeinrichtung
bzw. eine Sende- und Empfangseinrichtung aufweist, über die die gespeicherten Daten
an einen Empfänger gesendet bzw. auch Daten von einem externen Sende empfangen werden
können; einer Mobil-Einheit (M) mit einer tragbaren Diagnoseeinrichtung (2) mit einer
Ein/Ausgabeeinheit (2a; 2a1, 2a2, 2a3, 2a4) und einem tragbaren Kleincomputer (2b),
die jeweils eine Sende/Empfangseinrichtung zum schnurlosen Austausch von Daten untereinander
aufweisen;
einer Basisstation (3) zum Empfang von Daten von dem Adapter (1) und der Mobil-Einheit
(M) und Übertragen von Daten zu und Empfangen von Daten von einem Netzwerkeingangsknoten
(4); und
einer stationären Einheit (S) mit dem Netzwerkeingangsknoten (4), einem Personalcomputer
(5) mit einer Anzeigeeinrichtung (6) und einer Ein/Ausgabeeinrichtung (7; 7a, 7b)
sowie einer Speichereinrichtung (8) zur Speicherung von Informationen betreffend eine
Fahrzeugreparatur.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ein/Ausgabeeinheit (2a) eine Bildaufnahmeeinrichtung (2a1), eine Anzeigeeinrichtung
(2a2), eine Sprachausgabeeinrichtung (2a3) und eine Spracheingabeeinrichtung (2a4)
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der tragbare Kleincomputer (2b) über die Spracheingabeeinrichtung (2a4) frei steuerbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildausgabeeinrichtung als berührungssensitiver Bildschirm ausgebildet ist und
der tragbare Kleincomputer (2b) über den berührungssensitiven Bildschirm frei steuerbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der tragbare Kleincomputer (2b) eine Speichereinrichtung aufweist, in der Programme
zur Durchführung einer Diagnose von aus dem Fahrzeug ausgelesenen Fahrzeug- und Fehlerdaten
abgespeichert sind.
6. Vorrichtung nach einer der vorherigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (1) eine Speichereinrichtung aufweist, in der Programme zur Durchführung
einer Diagnose von aus dem Fahrzeug ausgelesenen Fahrzeug- und Fehlerdaten abgespeichert
sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisstation (3) und der Netzwerkeingangsknoten (4) untereinander auszutauschende
Daten über Intranet, Internet, Telefonleitung, mittels GSM, GPRS, UTMS, Satellitenübertragung
oder vergleichbarer Verfahren zum jeweiligen Partner übertragen.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die in der Speichereinrichtung (8) gespeicherten Informationen zur Fahrzeugreparatur
Informationen betreffend Schaltpläne, Reparaturanweisungen und Entscheidungshilfen,
wie beispielsweise eine Beschreibung selten auftretender Probleme und deren Behebung,
Ausfallstatistiken von Fahrzeugelementen über die Lebensdauer, usw. enthalten.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ein/Ausgabeeinheit (2; 2a1, 2a2, 2a3, 2a4) eine Sprachkonvertereinrichtung aufweist,
in der Ein- und Ausgangssprachsignale derart umgewandelt werden, dass sie sowohl vom
Sender als auch vom Empfänger verstanden werden können, wobei die Sprache auf der
Seite der Mobil-Einheit (M) vorgegeben ist.
10. Verfahren zur Ferndiagnose von Fahrzeugen, mit den Schritten:
(1) Auslesen von Fahrzeug- und Fehlerdaten aus einer Fahrzeugspeichereinrichtung ansprechend
auf eine Spracheingabe in eine Ein/Ausgabeeinheit (2a) einer Mobil-Einheit (M),
(2) Anzeigen der ausgelesenen Daten auf der Ein/Ausgabeeinheit (2a) der Mobil-Einheit
(M),
(3) falls ein aufgetretener Fehler anhand dieser Daten nicht auffindbar und/oder behebbar
ist, ansprechend auf eine erneute Spracheingabe in die Ein/Ausgabeeinheit (2a) der
Mobil-Einheit (M) Zugreifen auf in einer stationären Einheit (S) gespeicherte Informationen,
Auswählen der benötigten Informationen entsprechend den aus der Fahrzeugspeichereinrichtung
ausgelesenen Daten, Übertragen der benötigten Informationen zur Mobil-Einheit (M)
und Darstellen der benötigen Informationen auf der Ein/Ausgabeeinheit (2a) der Mobil-Einheit
(M), und
(4) Durchführen einer Reparatur unter Verwendung der dargestellten, benötigten Informationen.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch die weiteren Schritte
(5) falls die in der stationären Einheit (S) gespeicherten Informationen nicht zur
Problemlösung beitragen und daher eine Reparatur nicht durchgeführt werden kann, Erfassen
von Bildern eines möglicherweise defekten Fahrzeugbereichs und von Spracherläuterungen
zu diesen Bildern und Übertragen dieser Daten zur stationären Einheit (S) zur Anzeige
und Ausgabe durch eine Ein/Ausgabeeinheit (6, 7) der stationären Einheit (S), um eine Analyse durch einen Spezialisten zu ermöglichen,
(6) Erfassen einer Reparaturanweisung des Spezialisten über die Ein/Ausgabeeinheit
(6, 7) der stationären Einheit (S) und Übertragen dieser Reparaturanweisung an die
Mobil-Einheit (M) und Ausgeben der Reparaturanweisung auf der Ein/Ausgabeeinrichtung
(2a) der Mobil-Einheit (M), und
(7) Durchführen der Reparatur entsprechend der ausgegebenen Reparaturanweisung.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Informationen, auf die ansprechend auf eine Spracheingabe zugegriffen wird, Schaltpläne,
Reparaturanleitungen, Beschreibung selten auftretender Probleme und deren Behebung,
usw. sind.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass,
falls die dargestellten, benötigten Informationen wider Erwarten nicht für eine Reparatur
ausreichen, Schritt (3) erneut durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass,
falls die Reparaturanweisung des Spezialisten nicht ausreichend ist, die Schritte
(5) und (6) wiederholt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 10, mit den weiteren Schritten
(0) vor einem Schritt (1) Überwachen der Fahrzeugfunktion, Erkennen eines auftretenden
Fehlers und ansprechend darauf automatisches Veranlassen der Schritte (1) und (3)
durch die Mobil-Einheit (M), wobei die Mobil-Einheit (M) in das Fahrzeug eingebaut
ist,
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fahrer im Pannenfall eine Ausführung der Schritte (1), (5), (6) und (7) veranlasst.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass
die stationäre Einheit (S) folgendes veranlasst, wenn der Spezialist erkennt, dass
keine Reparatur durch den Fahrer möglich ist: Vereinbaren eines Werkstatttermins und
Übertragen und Anzeigen dieses Termins sowie der Lage/dem Weg zur Werkstatt auf der
Ein/Ausgabeeinheit (2a) der Mobil-Einheit (M) bzw., falls das Fahrzeug nicht mehr
fahrbereit ist bzw. zu machen ist, Informieren eines Pannendienstes.