[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wiederbefeuchten einer Warenbahn,
insbesondere einer Papierbahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Beim Bedrucken einer Warenbahn, zum Beispiel einer Papierbahn, wird die Warenbahn
von einer Vorratsrolle abgewickelt, durch ein oder mehrere Druckwerke geführt, die
ein oder mehrere Farben ein oder beidseitig auf die Warenbahn aufbringen, und anschließend
zum Trocknen der Warenbahn durch einen Trockner, zum Beispiel einen Heißlufttrockner
geführt. In dem Heißlufttrockner wird die Warenbahn über ein Temperaturniveau erhitzt,
bei welchem das in der verwendeten Druckfarbe enthaltende Lösungsmittel verdampft
und über eine Ablufteinrichtung des Trockners abgeführt werden kann. Gleichzeitig
wird jedoch der Warenbahn auch ein gewisser Feuchtigkeitsgehalt entzogen, was sich
negativ auf die Qualität des zu erzeugenden Druckproduktes auswirkt. Die Warenbahn
wird anschließend einer Kühleinrichtung, zum Beispiel einem ein oder mehrere Kühlwalzen
umfassenden Kühlwalzenstand zugeführt, wobei die Warenbahn durch Wärmeübertragung
auf die Kühlwalzen abgekühlt und dadurch die Druckfarbe ausgehärtet wird.
[0003] Zum Ausgleich des Feuchtigkeitsentzugs in dem Trockner ist es bekannt, der Warenbahn
durch eine geeignete Vorrichtung, die dem Trockner nachgeordnet wird, der Warenbahn
wieder die benötigte Feuchtigkeit zuzuführen. Die aus dem Trockner kommende Warenbahn
reißt jedoch eine gewisse Luftschicht mit sich, in der Lösungsmittel- und Öldämpfe
enthalten sein können, wobei diese Dämpfe dazu neigen, sich auf der Oberfläche zum
Beispiel einer Auftragswalze einer Wiederbefeuchtungseinrichtung oder auf der Oberfläche
einer Kühlwalze niederzuschlagen. Hierdurch kann es beim fortlaufenden Betrieb der
Druckmaschine zum Aufbauen des kondensierten Lösungsmittels oder der kondensierten
Öldämpfe auf den jeweiligen Oberflächen der Walzen und zu einem Abschmieren des Kondensats
auf der bedruckten Papierbahn kommen.
[0004] Aus der DE 44 05 332 A1 ist ein Rückbefeuchtungssystem, insbesondere für Rollenoffsetmaschinen
mit Heat-Set-Trocknung, bekannt, bei welchem eine Warenbahn aus einem Ofen kommend
einer Vielzahl von Kühlwalzen zugeführt wird. Zur Lösung des Problems des Aufbauens
eines Lösemittel-Farbgemisches auf den Kühlwalzen wird vorgesehen, die Bahn zunächst
einer Anzahl von Luftrakeln, dann einer Rückbefeuchtungskammer mit einer Anzahl Wasserzerstäuberdüsen
und anschließend einem zusätzlichen Sprühdüsensystem zuzuführen. Die Luftrakeln mit
über die Bahnbreite verteilten Pressluftdüsen rakeln das Lösemittel von der Bahn ab,
welches dann über Kanäle abgesaugt und dem Trockner erneut wieder zugeführt werden
kann. In der Rückbefeuchtungskammer werden die von den Wasserzerstäuberdüsen erzeugten
Tröpfchen durch die Wärme der heißen Bahn teilweise verdampft, sodass sich zudem ein
feuchter Nebel in der Kammer bildet, welcher von der ausgetrockneten Bahn aufgenommen
wird. Das zusätzliche Sprühdüsensystem ist unmittelbar vor der ersten Kühlwalze und
der zweiten Kühlwalze angebracht. Die Positionierung des Sprühdüsensystems unmittelbar
vor dem Einlauf der Bahn in die Kühlwalzen bewirkt, dass das aufgesprühte Feuchtmittel
zwangsweise beim Umschlingen der Bahn um die Kühlwalzen eingearbeitet wird.
[0005] Die Kombination dreier Vorrichtungen zum Aufbringen eines Feuchtmittels auf die Bahn
bei gleichzeitigem Verhindern des Aufbauens eines Lösemittel-Farbgemisches auf den
Kühlwalzen weist somit einen komplexen Aufbau auf, wobei das Problem besteht, dass
die von der Bahn mitgerissenen Lösungsmitteldämpfe an den vielen Bauteilen der drei
genannten Vorrichtungen, insbesondere an den Innenseiten der Kammerwänden kondensieren
und von dort zurück auf die laufende Warenbahn gelangen.
[0006] Aus der US 4,637,341 ist ferner eine Vorrichtung zum Auftragen von Silikonöl-Wasser-Emulsion
auf einer Papierbahn bekannt, wobei die Emulsion mittels eines Wärmetauschers auf
ein gewünschtes Temperaturniveau gebracht werden kann, welches höher oder niedriger
als die Umgebungstemperatur liegen kann. Auch bei dieser Vorrichtung besteht das Problem
des Verschmutzens der Silikonöl-Wasser-Emulsion mit Verunreinigungen, z. B. Farbresten,
welche über die Walzenoberfläche in die Vorratswanne gelangen können.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und eine Verfahren
zu schaffen, welche die Nachteile des Standes der Technik überwinden.
[0008] Des Weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zu schaffen,
welche einen einfachen, wenig Raum beanspruchenden Aufbau besitzt, und mit geringem
Zeitaufwand und geringen Kosten zu reinigen oder zu warten ist.
[0009] Ein weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Vorrichtung zu schaffen, welche nur wenig oder im wesentlichen nicht verschmutzt.
[0010] Ein weitere oder alternative Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zu schaffen, bei dessen Durchführung eine Verschmutzung einer Auftragswalze
im reduziert oder wesentlichen verhindert wird.
[0011] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch die Merkmale von Anspruch 1 und Anspruch
13 gelöst. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen enthalten.
[0012] Eine Vorrichtung zum Wiederbefeuchten einer Warenbahn, insbesondere einer Papierbahn
in einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei die Vorrichtung Mittel zum Auftragen
eines Wiederbefeuchtungsmittels auf die bedruckte und zumindest teilweise getrocknete
Warenbahn aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass Mittel zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels
vorgesehen sind.
[0013] Erfindungsgemäß werden Mittel zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels eingesetzt,
wodurch die Temperatur des Wiederbefeuchtungsmittels derart erhöht werden kann, dass
kondensierte Lösungsmittel-, Öldämpfe oder dergleichen, welche in das Wiederbefeuchtungsmittel
gelangt sind, durch Verdampfen von dem Wiederbefeuchtungsmittel getrennt werden können.
Hierdurch wird in vorteilhafter Weise vermieden, dass die Verunreinigung des Wiederbefeuchtungsmittels
mit den kondensierten Lösungsmittel- oder Öldämpfen durch die Mittel zum Auftragen
des Wiederbefeuchtungsmittels zurück auf die Warenbahn gelangen und hierdurch die
Qualität der zu erzeugenden Produkte, z. B. der Druckprodukte, herabgesetzt wird.
Die aus dem Wiederbefeuchtungsmittel ausgetriebenen Verunreinigungen können vorzugsweise
von einer Absaugeinrichtung abgesaugt und z. B. einem Trockner zugeführt und von diesem
unter Energierückgewinnung und Schadstoffreduktion verbrannt werden.
[0014] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann vorsehen, dass die Vorrichtung wenigstens
eine Auftragswalze, insbesondere eine Auftragswalze mit einer metallischen und/oder
polierten Oberfläche zum Auftragen des Wiederbefeuchtungsmittels auf die Warenbahn
und/oder wenigstens einen Vorratsbehälter zur Aufnahme des Wiederbefeuchtungsmittels,
insbesondere eine Wanne, umfasst.
[0015] In vorteilhafter Weise wird durch den Einsatz einer Auftragswalze, welche das Wiederbefeuchtungsmittel
aus einer Wanne aufnimmt bzw. schöpft und an die Warenbahn abgibt, auf einfache Weise
und mit wenigen Bauteilen das Auftragen des Wiederbefeuchtungsmittels erreicht.
[0016] Des Weiteren kann vorzugsweise vorgesehen sein, die Mittel zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels
in oder an dem Vorratsbehälter, z. B. der Wanne, anzuordnen und auf diese Weise durch
die Erwärmung des Wiederbefeuchtungsmittels Verunreinigungen durch Verdampfen von
dem Wiederbefeuchtungsmittel zu trennen, insbesondere aus der Wanne zu entfernen.
[0017] Es ist auch möglich die Wanne mit einem Deckel zu versehen, welcher eine Öffnung
zum Durchgreifen der Auftragswalze aufweist und welcher weiterhin mit einer Absaugvorrichtung
in Verbindung steht, welche die verdampften Lösemittel- oder Öldämpfe, welche sich
in dem eingeschlossenen Raum der mit dem Deckel versehenen Wanne befinden, abzusaugen.
[0018] Es ist darüber hinaus in vorteilhafter Weise ebenfalls möglich, die Auftragswalze
separat, z. B. mittels eines Motors anzutreiben. Es kann jedoch auch vorgesehen sein,
die Auftragswalze allein durch die von der Warenbahn vermittelte Reibung anzutreiben.
Die Verwendung eines separaten Antriebs für die Auftragswalze gestattet in vorteilhafter
Weise, die Auftragswalze mit gewünschter Umdrehungsgeschwindigkeit zu rotieren, und
hierdurch gegebenenfalls einen gewünschten Schlupf zwischen der Oberfläche der Auftragswalze
und der transportierten Warenbahn zu erzeugen.
[0019] Zweckmäßiger Weise kann die Auftragswalze auch mit einer Gegendruckwalze zusammenwirken,
die auf der anderen Seite der Warenbahn angeordnet ist.
[0020] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Mittel zum Auftragen des
Wiederbefeuchtungsmittels, z. B. die Auftragswalze, zugleich als Mittel zum Erwärmen
des Wiederbefeuchtungsmittels dienen.
[0021] So ist es z. B. möglich, dass die Auftragswalze von einem erwärmten Fluid, z. B.
Wasser durchströmt wird, welches durch Wärmeübergang die Auftragswalze, insbesondere
deren Oberfläche erhitzt, wobei wiederum durch Wärmeübergang das Wiederbefeuchtungsmittel
derart erhitzt wird, dass die von den kondensierten Lösemittel- und Öldämpfen vermittelten
Verunreinigungen mittels eines Verdampfungsprozesses aus dem Wiederbefeuchtungsmittel
ausgetrieben werden können.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Mittel zum
Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels vorzugsweise eine elektrisch betriebene Heizspirale
und/oder einen Wärmetauscher, z. B. einen von einem erwärmten Fluid durchströmten
Wärmetauscher, umfassen.
[0023] Dabei kann z. B. in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, die Heizspirale und/oder
den Wärmetauscher innerhalb der Wanne anzuordnen, aus welcher die Auftragswalze oder
eine Schöpfwalze das Wiederbefeuchtungsmittel schöpft, um hierdurch in einfacher Weise
und kostengünstig die Erwärmung des Wiederbefeuchtungsmittels zu bewirken.
[0024] Es ist darüber hinaus ebenfalls möglich, eine erfindungsgemäße Vorrichtung zwischen
einem Trockner und einer Kühleinrichtung, insbesondere zwischen einem Heißlufttrockner
und einem Kühlwalzenstand, oder direkt vor der Kühleinrichtung, insbesondere direkt
vor einer ersten Kühlwalze der Kühleinrichtung, oder innerhalb der Kühleinrichtung,
insbesondere direkt vor der ersten Kühlwalze der Kühleinrichtung, anzuordnen.
[0025] Durch jede dieser bevorzugten Anordnungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann
das Niederschlagen und Aufbauen von Lösemittel-, Öldämpfen oder dergleichen auf Bauteilen
der Kühleinrichtung, insbesondere auf Kühlwalzen eines Kühlwalzenstandes, verhindert
werden.
[0026] Es ist z. B. möglich durch die der ersten Kühlwalze vorgeordnete erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Fangeinrichtung für die genannten Dämpfe zu verwirklichen, sodass
Zeit und Kosten aufwendige Reinigungsvorgänge entfallen und auf zusätzliche Kosten
verursachende Reinigungseinrichtungen verzichtet werden kann.
[0027] Vorzugsweise kann die Auftragswalze direkt vor der ersten Kühlwalze angeordnet sein
und das Wiederbefeuchtungsmittel auf die Seite der Warenbahn auftragen, mit welcher
die Warenbahn die erste Kühlwalze umschlingt. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise
sichergestellt, dass ein Kondensieren von Dämpfen auf der ersten Kühlwalze verhindert
wird und gleichzeitig die gewünschte Wiederbefeuchtung der Warenbahn erreicht wird.
[0028] Es ist ferner möglich, eine weitere Vorrichtung zum Wiederbefeuchten der Warenbahn
auf der Seite der Warenbahn anzuordnen, welche von der ersten Kühlwalze abgewendet
ist. Die weitere Vorrichtung kann z. B. direkt gegenüber einer ersten Vorrichtung
angeordnet oder aber zwischen der ersten und einer zweiten Kühlwalze angeordnet sein.
Durch die weitere erfindungsgemäße Vorrichtung ist des Weiteren sichergestellt, dass
auch ein Aufbauen von Verunreinigungen auf der Oberfläche der zweiten Kühlwalze verhindert
wird.
[0029] In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es vorgesehen sein,
dass die erste Kühlwalze als Auftragswalze dient.
[0030] Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass auf eine gesonderte Auftragswalze unter Einsparung
von Kosten und Material verzichtet werden kann. Die Kühlwalze kann dabei das Wiederbefeuchtungsmittel
direkt oder über eine Schöpfwalze aus einem Vorratsbehälter, z. B. einer Wanne, schöpfen.
[0031] Es ist weiterhin möglich, dass das Wiederbefeuchtungsmittel Wasser und/oder Silikon
enthält, wobei insbesondere eine separate Mengenregelung des Wasseranteils und/oder
des Silikonanteils vorgesehen sein kann.
[0032] Durch die separate Mengenregelung wird der Bediener in die Lage versetzt, den Wasserund
den Silikonanteil jederzeit derart einzustellen, dass eine optimale Benetzung der
Mittel zum Auftragen des Wiederbefeuchtungsmittels, zum Beispiel einer Auftragswalze,
sowie eine optimale Wiederbefeuchtung der Warenbahn erzielt wird. Dabei kann die separate
Mengenregelung durch den Benutzer von Hand bewirkt werden, es ist jedoch auch denkbar,
dass eine automatische Steuereinrichtung die separate Mengenregelung übernimmt.
[0033] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kann eine externe Heizeinrichtung vorsehen,
welche einen Vorratsbehälter und ein Heizelement umfasst und welche über Leitungen
und wenigstens eine Pumpe mit einer Wanne in Verbindung steht. Somit ist es in vorteilhafter
Weise auch möglich, die raumeinnehmende Heizeinrichtung, insbesondere auch deren Verkabelung,
räumlich entfernt von der Auftragswalze oder z. B. auch von einem Kühlwalzenstand
anzuordnen und hierdurch einem Bediener einen verbesserten Zugang zur Maschine zu
ermöglichen.
[0034] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Wiederbefeuchten einer Warenbahn, insbesondere
einer Papierbahn in einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei wenigstens eine Auftragswalze
(18, 6) zum Auftragen eines Wiederbefeuchtungsmittels (24) auf die bedruckte und zumindest
teilweise getrocknete Warenbahn (1) vorgesehen ist, zeichnet sich durch
- Erhöhen der Temperatur des Wiederbefeuchtungsmittels (22, 122) derart, dass Verunreinigungen
durch Verdampfen von dem Wiederbefeuchtungsmittel (22, 122) getrennt werden aus.
[0035] Des Weiteren kann eine Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere eine Rollenrotationsoffsetdruckmaschine
vorgesehen sein, welche sich durch eine wie oben beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung
auszeichnet.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen an Hand bevorzugter
Ausführungsformen beschrieben.
[0037] In den Zeichnungen zeigen
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem einem
Trockner nachgeordneten Kühlwalzenstand;
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Absaugeinrichtung;
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer zusätzlichen
Schöpfwalze;
- Figur 4
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei eine Auftragswalze
zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels eingesetzt wird;
- Figur 5
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer separaten
Mengenregelung des Wasser- und Silikonanteils;
- Figur 6
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer externen
Heizeinrichtung.
[0038] In den Figuren sind sich entsprechende Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0039] In Figur 1 ist eine Warenbahn 1, z. B. eine Papierbahn, gezeigt, welche aus einem
Trockner 2 kommend einem Kühlwalzenstand 4 zugeführt wird, in dem sie entlang ihres
Bahnpfades um mehrere Kühlwalzen 6, 8, 10 geführt wird. Die Warenbahn 1 verlässt den
Trockner durch eine Öffnung 12 und tritt in den Kühlwalzenstand 4 ebenfalls durch
eine Öffnung 14 ein, wobei es auch vorgesehen sein kann, dass die beiden Öffnungen
12 und 14 ein und dieselbe Öffnung darstellen, welche in einer Trennwand zwischen
dem Trockner 2 und dem nachgeordneten Kühlwalzenstand vorgesehen ist.
[0040] Vor der ersten Kühlwalze 6 des Kühlwalzenstandes 4 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung
16 zur Wiederbefeuchtung der Warenbahn 1 angeordnet, welche eine Auftragswalze 18,
eine Wanne 20 und ein Heizelement 22 umfasst. In der Wanne 20 befindet sich eine gewisse
Menge Wiederbefeuchtungsmittel 24, welches sich z. B. aus Wasser und bis zu 30 % Silikon
zusammensetzen kann, und welches von der Oberfläche der Auftragswalze 18 aufgenommen
und an eine Seite der Warenbahn 1 abgegeben wird.
Das Heizelement 22, welches z. B. elektrisch betrieben sein kann, dient der Erwärmung
des Wiederbefeuchtungsmittels 24 in der Wanne 20, sodass Rückstände von kondensierten
Lösemittel-, Öldämpfen oder dergleichen, welche über die Auftragswalze 18 in das Wiederbefeuchtungsmittel
gelangen, durch Temperaturerhöhung und Verdampfung aus dem Wiederbefeuchtungsmittel
24 entfernt werden können.
[0041] In Figur 2 ist ebenfalls eine Vorrichtung zur Wiederbefeuchtung der Warenbahn 1 gezeigt,
wobei die Vorrichtung neben der Auftragswalze 18, der Wanne 20 und dem Heizelement
22 auch einen Deckel 26 aufweist, durch welchen die Auftragswalze 18 zumindest teilweise
hindurchragt und mit dem Wiederbefeuchtungsmittel 24 in Kontakt steht. Der Deckel
26, welcher auch ein integraler Bestandteil der Wanne 20 sein kann, steht über eine
Leitung 28 mit einem Pumpelement 30 in Verbindung, welches weiterhin über eine Leitung
32 mit einem Behälter 34 in Verbindung steht. Die aus dem Wiederbefeuchtungsmittel
24 verdampften Lösemittel- und Ölrückstände werden in dem von dem Deckel 26 und der
Wanne 20 eingeschlossenen Raum eingefangen und über die Leitungen 28 und 32 mit Hilfe
des Pumpelementes 30 in einen Behälter 34 verbracht, wo sie z. B. einem Rückgewinnungsprozess
durch Kondensation unterworfen werden können. Es ist jedoch auch möglich, die Dämpfe
über die Leitung 32 direkt dem Trockner 2 zuzuführen und dort dem Verbrennungsprozess
unter Energierückgewinnung und Schadstoffreduktion zur Verfügung zu stellen. Das Pumpelement
30 kann dabei auch durch ein in den Trockner 2 befindliches Pumpelement ersetzt werden.
[0042] Figur 3 zeigt des Weiteren eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Wiederbefeuchtung
16, bei welcher eine erste Kühlwalze 6 eines Kühlwalzenstandes als Auftragswalze dient.
Das Wiederbefeuchtungsmittel 24 wird über eine Schöpfwalze 36 aus der Wanne 20 geschöpft
und von der Schöpfwalze 36 an die als Auftragswalze arbeitende Kühlwalze 6 übertragen,
von wo der Wiederbefeuchtungsmittelfilm 38 auf eine Seite der Warenbahn 1 gelangt.
[0043] Eine Vorrichtung 16 gemäß Figur 3 kann jedoch auch derart ausgestaltet sein, dass
das Wiederbefeuchtungsmittel 24 direkt von der Kühlwalze 6 aus der Wanne 20 geschöpft
und auf eine Seite der Warenbahn 1 aufgetragen wird.
[0044] In Figur 4 ist eine Vorrichtung 16 zur Wiederbefeuchtung einer Warenbahn 1 gezeigt,
bei welcher eine Auftragswalze 18 einen hohlen Innenraum 40 aufweist, welcher von
einem Heizmedium, z. B. einem erwärmten Fluid durchströmt wird. Das Fluid, z. B. Wasser
kann dabei von einer Heizeinrichtung 22 in einem Vorratsbehälter 42 erwärmt werden
und über Leitungen 44 und 46 mit Hilfe eines Pumpelementes 48 dem hohlen Innenraum
40 der Auftragswalze 18 zugeführt werden. Durch Wärmeübergang wird der Mantel der
Auftragswalze 18 erwärmt und wiederum durch Wärmeübergang kommt es zu einer Temperaturerhöhung
des Wiederbefeuchtungsmittels 24 in der Wanne 20.
[0045] In Figur 5 ist eine Vorrichtung 16 zur Wiederbefeuchtung einer Warenbahn 1 gezeigt,
welche gegenüber der in Figur 1 gezeigten Vorrichtung 16 eine Vorrichtung zur separaten
Mengenregelung des Wasser- und/oder Silikonanteils des Wiederbefeuchtungsmittels 24
aufweist. Dabei ist ein Vorratsbehälter 50 für Wasser und ein Vorratsbehälter 52 für
Silikon vorgesehen, wobei das Wasser über Leitungen 54 und 56 mit Hilfe eines Pumpelementes
58 und das Silikon über Leitungen 60 und 62 mit Hilfe eines Pumpelementes 64 von dem
jeweiligen Vorratsbehälter 50 und 52 zu der Wanne 20 befördert wird. Eine Steuereinrichtung
66, welche mit den Pumpelementen 58 und 64 in Verbindung steht und welche über eine
nicht dargestellte Messsensorik die Zusammensetzung des Wasser-Silikongemisches in
der Wanne 20 überwacht, steuert die Zufuhr von Wasser und Silikon durch die Pumpleistung
der jeweiligen Pumpen 58 und 64. Die Steuereinrichtung 66 kann dabei von dem Bediener
betätigt werden oder automatisch die Zusammensetzung des Wasser-Silikongemisches des
Wiederbefeuchtungsmittels 24 z. B. auf einen vorgegebenen Wert regeln.
[0046] Es ist vorzugsweise auch möglich, das Wasser-Silikongemisch außerhalb der Wanne herzustellen
und dieses anschließend zuzuführen.
[0047] Fig. 6 zeigt eine Vorrichtung 16 zur Wiederbefeuchtung der Warenbahn 1, vergleichbar
der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung, wobei in diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung
jedoch anstatt des Heizelementes 22 in der Wanne 20 (siehe Fig. 2) eine externe Heizeinrichtung
122 vorgesehen ist. Die Heizeinrichtung 122 umfasst einen Vorratsbehälter 124, in
welchem Wiederbefeuchtungsmittel 24 bevorratet ist und von einem Heizelement 22 auf
eine gewünschte Temperatur gebracht werden kann. Über Leitungen 126 und 128 und mittels
einer Pumpe 130 kann das temperierte Wiederbefeuchtungsmittel von der Heizeinrichtung
122 zur Wanne 20 je nach Bedarf gefördert werden. Dabei kann ein nicht dargestellter
Füllstandssensor vorgesehen sein, welcher den Füllstand des Wiederbefeuchtungsmittels
24 in der Wanne 20 erfasst und an eine ebenfalls nicht dargestellte Steuereinrichtung
meldet, welche über eine Ansteuerung der Pumpe 130 das Nachfüllen des Wiederbefeuchtungsmittels
24 in die Wanne 20 steuert oder auch regelt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0048]
- 1
- Warenbahn
- 2
- Trockner
- 4
- Kühlwalzenstand
- 6, 8, 10
- Kühlwalzen
- 12, 14
- Öffnungen
- 16
- Vorrichtung zur Wiederbefeuchtung
- 18
- Auftragswalze
- 20
- Wanne
- 22
- Heizelement
- 24
- Wiederbefeuchtungsmittel
- 26
- Deckel
- 28
- Leitung
- 30
- Pumpelement
- 32
- Leitung
- 34
- Behälter
- 36
- Schöpfwalze
- 38
- Wiederbefeuchtungsmittelfilm
- 40
- Innenraum der Auftragswalze
- 42
- Vorratsbehälter
- 44, 46
- Leitungen
- 48
- Pumpelement
- 50, 52
- Vorratsbehälter
- 54, 56
- Leitungen
- 58
- Pumpelement
- 60, 62
- Leitungen
- 64
- Pumpelement
- 66
- Steuereinrichtung
- 122
- Heizeinrichtung
- 124
- Vorratsbehälter
- 126
- Leitung
- 128
- Leitung
- 130
- Pumpe
1. Vorrichtung zum Wiederbefeuchten einer Warenbahn, insbesondere einer Papierbahn in
einer Rollenrotationsdruckmaschine, wobei die Vorrichtung wenigstens eine Auftragswalze
(18, 6) zum Auftragen eines Wiederbefeuchtungsmittels (24) auf die bedruckte und zumindest
teilweise getrocknete Warenbahn (1) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel vorgesehen sind, welche die Temperatur des Wiederbefeuchtungsmittels (22,
122) derart erhöhen, dass Verunreinigungen durch Verdampfen von dem Widerbefeuchtungsmittel
(22, 122) getrennt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung wenigstens eine Auftragswalze mit einer metallischen und/oder polierten
Oberfläche, zum Auftragen des Wiederbefeuchtungsmittels (24) auf die Warenbahn (1)
und/oder wenigstens einen Vorratsbehälter (20) zur Aufnahme des Wiederbefeuchtungsmittels,
insbesondere eine Wanne (20), umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragswalze (18, 6) separat angetrieben wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Auftragen des Wiederbefeuchtungsmittels (18, 6), zum Beispiel die
Auftragswalze (18, 6), zugleich als Mittel zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels
dienen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragswalze (18, 6) von einem erwärmten Fluid, zum Beispiel von Wasser, durchströmt
wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels (22, 122) eine elektrisch betriebene
Heizspirale und/oder einen Wärmetauscher, zum Beispiel einen von einem erwärmten Fluid
durchströmten Wärmetauscher, umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (16) zwischen einem Trockner (2) und einer Kühleinrichtung (4), insbesondere
zwischen einem Heißlufttrockner (2) und einem Kühlwalzenstand (4), oder direkt vor
der Kühleinrichtung (4), insbesondere direkt vor einer ersten Kühlwalze (6) des Kühlwalzenstandes
(4), oder innerhalb der Kühleinrichtung (4), insbesondere direkt vor der ersten Kühlwalze
(6) des Kühlwalzenstandes (4), angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragswalze (18, 6) direkt vor der ersten Kühlwalze (6) angeordnet ist und
das Wiederbefeuchtungsmittel (24) auf die Seite der Warenbahn (1) aufträgt, mit welcher
die Warenbahn (1) die erste Kühlwalze (6) umschlingt.
9. Vorrichtung einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Kühlwalze (6) als Auftragswalze (18, 6)dient.
10. Vorrichtung einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wiederbefeuchtungsmittel Wasser und/oder Silikon enthält, wobei insbesondere
eine separate Mengenregelung (66, 58, 64, 50, 52) des Wasseranteils und/oder des Silikonanteils
vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zum Erwärmen des Wiederbefeuchtungsmittels (122) über wenigstens eine
Leitung (126, 128) mit der Wanne (20) in Verbindung stehen.
12. Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere Rollenrotationsoffsetdruckmaschine, gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Verfahren zum Wiederbefeuchten einer Warenbahn, insbesondere einer Papierbahn in einer
Rollenrotationsdruckmaschine, wobei wenigstens eine Auftragswalze (18, 6) zum Auftragen
eines Wiederbefeuchtungsmittels (24) auf die bedruckte und zumindest teilweise getrocknete
Warenbahn (1) vorgesehen ist,
gekennzeichnet durch den Verfahrensschritt:
Erhöhen der Temperatur des Wiederbefeuchtungsmittels (22, 122) derart, dass Verunreinigungen
durch Verdampfen von dem Wiederbefeuchtungsmittel (22, 122) getrennt werden.