[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach Anspruch 1 sowie auf eine Druckmaschine
zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3.
[0002] Bei der Bedruckung von Bogen von Papier oder ähnlichem durch Druckmaschinen ist das
lagerichtige Drucken des Druckbildes auf die Bogen von erheblicher Bedeutung. Dieses
Merkmal wird durch den Begriff Registerhaltigkeit bezeichnet. Zur Feststellung der
Registerhaltigkeit werden außer dem aufgedruckten Bild Registermarken verwendet, durch
welche Abweichungen vom lagerichtigen Druck vom Bediener der Druckmaschine festgestellt
und ausgemessen werden. Bei einer Fortbildung dieses Verfahrens wird die Registerhaltigkeit
mit Hilfe von Sensoren in der Druckmaschine festgestellt und berechnet. Hierzu erfassen
die Sensoren die Registermarken auf dem Transportband oder dem Bogen und ermitteln
mittels der Lage der Registermarken, ob die Bedruckung fehlerfrei stattfindet. Die
Verfahren und Einrichtungen des Stands der Technik erfassen und korrigieren Fehler,
die durch mechanische Verschiebungen der Bogen auf dem Transportband oder Verschiebungen
des Transportbands entstehen. Weiterhin bestehen Fehler, welche dadurch verursacht
werden, dass sich die Drehgeschwindigkeit eines Bedruckzylinders aufgrund eines zwischen
dem Bedruckzylinder und dem Transportband durchlaufenden Bogens verändert. Die zurückgelegten
Wege, nach denen das Bild auf den Bogen aufgebracht wird, sind jedoch durch eine bestimmte
Zeit festgelegt, welche bei der Bewegung des Transportbands zwischen einem Sensorsignal
oder einem von diesem abgeleiteten Signal und einem Druckspalt oder Nip bei einem
Druckmodul, bei dem das Bild auf den Bogen aufgebracht wird, verstreicht. Daher wird
das Druckbild auf den Bogen bei den Druckmodulen verschoben aufgebracht. Dies führt
zu einem Registerfehler. Aufgabe der Erfindung ist daher, den vorstehend beschriebenen
Registerfehler zu ermitteln. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, den
ermittelten Fehler zu korrigieren. Die Aufgaben der Erfindung werden durch ein Verfahren
nach Anspruch 1 und durch eine Druckmaschine nach Anspruch 3 gelöst.
[0003] Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen aufgeführt. Nachfolgend
ist die Erfindung in Bezug auf die Figuren detailliert beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt zwei Darstellungen zur Beschreibung des Registerfehlers, wobei die obere Darstellung
einen Bedruckzylinder auf einem Transportband ohne Beeinflussung der Drehgeschwindigkeit
des Bedruckzylinders durch einen Bogen darstellt und die untere Darstellung mit Beeinflussung,
- Fig. 2
- zeigt einen Teil eines Transportbands, wobei auf dem Transportband eine erste Registermarke
und eine zweite Registermarke aufgebracht sind, zwischen denen sich ein Bogen befindet,
- Fig. 3
- zeigt eine Einrichtung mit einem Teil eines Druckmoduls bezüglich der Erfindung.
[0004] Fig. 1 zeigt zwei Darstellungen zur Beschreibung des Registerfehlers bezüglich der
Erfindung. Die obere Darstellung zeigt eine Seitenansicht eines Zwischenzylinders
25 einer Druckmaschine, auf dem ein Bild von einem Bebilderungszylinder 23 aufgetragen
ist. Der Zwischenzylinder 25 bewegt sich mit der Winkelgeschwindigkeit ω
1 in Richtung des gekrümmten Pfeils und drückt mit der Kraft F auf die Oberfläche eines
endlosen Transportbands 1, das sich in Richtung des Pfeils nach links bewegt. In der
oberen Darstellung befindet sich kein Bogen 3 auf dem Transportband 1. Die untere
Darstellung ist ähnlich zur oberen Darstellung, wobei sich in der unteren Darstellung
ein Bogen 3 von Papier auf dem Transportband 1 befindet, der durch die Schwerkraft
und im Wesentlichen durch elektrostatische Anziehungskräfte auf dem Transportband
1 festgehalten wird. Der Bogen 3 unter dem Zwischenzylinder 25 beeinflusst die Bewegung
des Zwischenzylinders 25 derart, dass sich die Geschwindigkeit des Zwischenzylinders
25 im Vergleich zur oberen Darstellung verändert. Wie in Fig. 1 zu erkennen, ist das
Transportband 1 im Bereich des Zwischenzylinders 25 in der unteren Darstellung im
Vergleich zur oberen Darstellung etwa um die Länge niedergedrückt, welche der Dicke
des Bogens 3 entspricht. Die Winkel-geschwindigkeit ω des Zwischenzylinders 25 der
unteren Darstellung beträgt im Vergleich zur oberen Darstellung aufgrund des Bogens
3 zwischen dem Transportband 1 und dem Zwischenzylinder 25 nun ω
2. Diese Geschwindigkeitsveränderung aufgrund des Bogens 3 führt zu Registerfehlern
beim Druck, wie nachfolgend in Einzelheiten beschrieben.
[0005] Fig. 2 zeigt zwei Darstellungen mit jeweils einer Draufsicht auf einen Abschnitt
eines Transportbands 1, das sich in Richtung des Pfeils bewegt. Die obere Darstellung
zeigt ausschließlich aus Gründen der Verdeutlichung eine erste Registermarke 5 und
eine zweite Registermarke 6, deren Vorderkanten einen zeitlichen Abstand zwischen
dem Erfassen durch einen zweiten Sensor 13 hinter den Druckmodulen der Druckmaschine
aufweisen, der in eindeutiger Weise durch eine Taktzahl beschreibbar ist, in diesem
Fall der Taktzahl
TaktzahISOLL. Die untere Darstellung zeigt einen Abschnitt eines Transportbands 1, ähnlich dem
der oberen Darstellung. Hierbei befindet sich zwischen den auf dem Transportband 1
aufgebrachten Registermarken 5, 6 der Bogen 3 auf dem Transportband 1. Wie in Fig.
1 dargestellt, drückt auf den Abschnitt des Transportbands 1 nach Fig. 2 ein Zwischenzylinder
25 auf den Bogen 3. Daher ändert sich, wie beschrieben, die Winkelgeschwindigkeit
des Zwischenzylinders 25 von ω
1 zu ω
2. Der Bogen 3 übt eine Bremswirkung auf die Bewegung des Zwischenzylinders 25 auf
dem Transportband 1 aus. Zwischen dem Zwischenzylinder 25 und dem Transportband 1
besteht ein Reibschluss. Wenn der Zwischenzylinder 25 nach Durchlaufen des Bogens
3 wieder unmittelbar an das Transportband 1 und nicht an den Bogen 3 angreift, stellt
sich wieder die Geschwindigkeit ω
1 am Zwischenzylinder 25 ein, bis ein weiterer Bogen 3 unter den Zwischenzylinder 25
befördert wird, auf den ein weiteres Bild vom Zwischenzylinder 25 aufgetragen wird.
Wie leicht verständlich, führt die Geschwindigkeitsänderung des Zwischenzylinders
25 mit Bogen 3 zu Fehlern beim Übertragen des Bildes vom Zwischenzylinder 25 auf den
Bogen 3, da sich das Verhältnis der Geschwindigkeiten des Transportbands 1 und der
Winkelgeschwindigkeit ω des Zwischenzylinders 25 ändert, wobei dieses Verhältnis für
das registerhaltige Aufbringen des Bildes auf den Bogen 3 wesentlich ist. Als Lösung
wird mit Hilfe einer Anordnung der unteren Darstellung von Fig. 2 ein Kalibrierungslauf
zum Ermitteln des Registerfehlers durchgeführt. Der erste Sensor 12 erfasst zuerst
den Vorderrand der ersten Registermarke 5 und danach den Vorderrand der zweiten Registermarke
6, entsprechend der oberen Darstellung nach Fig. 2. Die Taktzahl zwischen dem Erfassen
der Vorderränder der Registermarken 5, 6 beträgt in diesem Fall jedoch nicht
TaktzahlSOLL, sondern weicht um einen Betrag ab, um den die zweite Register-marke 6 aufgrund des
vorstehend beschriebenen Effektes später auf den Bogen 3 aufgebracht wird. In der
Tat verstreicht in der unteren Darstellung nach Fig. 2 eine Zeit zwischen dem Erfassen
der Vorderkante der ersten Registermarke 5 und der Vorderkante der zweiten Registermarke
6, welche einer Taktzahl
TaktzahlIST zuordnenbar ist, welche größer als die Taktzahl
TaktzahlSOLL ist. Durch Kenntnis und Bilden der Differenz aus der Taktzahl
TaktzahlIST und der Taktzahl
TaktzahlSOLL ist die Taktdifferenz
TaktzahlDIFF bestimmbar, welche die Taktzahl beschreibt, die durch den Einfluss des Bogens 3 zwischen
dem Erfassen der Vorderränder der Registermarken 5, 6 mehr gezählt wird als ohne Bogen
3. Mit Hilfe der Taktdifferenz
TaktzahlDIFF ist folglich der Einfluss des Bogens 3 auf die Registerhaltigkeit des auf den Bogen
3 zu druckenden Bildes quantisierbar und mit geeigneten Mitteln korrigierbar.
[0006] Fig. 3 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Einrichtung 10 mit einem Teil
eines Druckmoduls einer Druckmaschine oberhalb des Transportbands 1. Gewöhnlich weist
die Druckmaschine mehrere Druckmodule auf, für jede Farbe ein Druckmodul, wobei sich
die einzelnen Farben zum Gesamtbild zusammen-setzen. Das Transportband 1 wird vom
Antrieb an der zweiten Umlenkrolle 14 angetrieben und bewegt sich in Richtung des
Pfeils. Die erste Umlenkrolle 16, die zweite Umlenkrolle 14, eine Anpressrolle 27
zum Bereitstellen einer Gegenkraft zur Andruckkraft des Zwischenzylinders 25, der
Zwischenzylinder 25 und der Bebilderungszylinder 23 bewegen sich in die in Fig. 3
dargestellten Richtungen. Der Bebilderungszylinder 23 und der Zwischenzylinder 25
weisen einen ersten Enkoder 24 bzw. einen zweiten Enkoder 26 auf, die einen bestimmten
Drehwinkel des Bebilderungszylinders 23 bzw. des Zwischenzylinders 25 erfassen, so
dass der Drehwinkel zu jedem Zeitpunkt bekannt ist. Ein erster Sensor 12 beim Anfang
des Transportbands 1 erfasst den Vorderrand des Bogens 3 und überträgt als Reaktion
daraus ein Signal an einen Taktzähler 20. Als Folge dieses Signals wird ein weiteres
Signal erzeugt, welches die Bebilderung des Bebilderungszylinders 23 mittels einer
Bebilderungseinrichtung 22 auslöst. Das weitere Signal erfolgt genau zu einem Zeitpunkt,
dass das auf den Bebilderungszylinder 23 übertragene Bild auf den Zwischenzylinder
25 abgerollt und von diesem exakt an der richtigen Stelle auf den Bogen 3 übertragen
wird. Dies ist durch Kenntnis der Geschwindigkeit des Transportbands 1 mit Bogen 3
und des Abstands des ersten Sensors 12 und des von diesem erzeugten Sensorsignals
von der Übertragungsstelle des Bildes zwischen dem Zwischenzylinder 25 und dem Bogen
3, dem Druckspalt oder Nip, möglich.
[0007] Die Zeitdifferenz zwischen dem weiteren Signal und dem Aufbringen des Bildes, welches
durch das weitere Signal verursacht wird, ist hierbei als Verzögerungszeit definiert,
der in eindeutiger Weise ein Verzögerungswert zugeordnet ist, welcher als eine Taktzahl
dargestellt ist. Im vorliegenden Fall eines Kalibrierungslaufs nach Fig. 3 wird, wie
vorstehend beschrieben, die erste Registermarke 5 vom Zwischenzylinder 25 auf das
Transportband 1 gedruckt. Die Bedruckung erfolgt in der Weise, dass auf die erste
Registermarke 5 ein Bogen 3 auf dem Transportband 1 folgt. Als nächstes bringt der
Zwischenzylinder 25 des Druckmoduls die zweite Registermarke 6 auf das Transportband
1 auf. Auf dem Transportband 1 ergibt sich folglich eine Anordnung gemäß der unteren
Darstellung nach Fig. 2. Der zweite Sensor 13 am Ende des Druckmoduls erfasst den
Vorderrand der ersten Registermarke 5 und den Vorderrand der zweiten Registermarke
6 und überträgt Signale an eine Korrektureinrichtung 30, welche den Taktzähler 20
beim Erfassen des Vorderrands der ersten Registermarke 5 starten und beim Erfassen
des Vorderrands der zweiten Registermarke 6 anhalten. Auf diese Weise wird eine Taktzahl
TaktzahlIST erhalten, welche sich auf den Abstand des Vorderrands der ersten Registermarke 5
zum Vorderrand der zweiten Registermarke 6 bezieht und mit Hilfe der Geschwindigkeit
des Transportbands 1 in diesen Abstand umrechenbar ist. Die Taktzahl
TaktzahlIST ist der Zeit zuordnenbar, welche vom Erfassen des Vorderrands der ersten Registermarke
5 bis zum Erfassen des Vorderrands der zweiten Registermarke 6 verstreicht, da einer
Taktzahl in eindeutiger Weise eine Zeit zuordnenbar ist. Die Taktzahl
TaktzahlIST unterscheidet sich von der Taktzahl
TaktzahlSOLL aus dem Grunde, weil der Bogen 3 beim Durchlaufen des Nips zwischen dem Zwischenzylinder
25 und dem Transportband 1 eine Veränderung der Winkelgeschwindigkeit ω des Zwischenzylinders
25 im Verhältnis zum Transportband 1 verursacht. Dieser Effekt ist bei der ersten
Registermarke 5 nicht feststellbar, da diese vor dem Bogen 3 erfasst wird, wie in
Fig. 3 ersichtlich. Beim Erfassen der zweiten Registermarke 6 hinter dem Bogen 3 ist
der Effekt jedoch feststellbar, indem die Differenz
TaktzahlDIFF. aus der erfassten Taktzahl
TaktzahlIST und einer gespeicherten Taktzahl
TaktzahlSOLL gebildet wird. Die Differenz
TaktzahlDIFF beschreibt in eindeutiger Weise den durch den vorstehenden Effekt verursachten Registerfehler.
Der beschriebene Kalibrierungslauf kann mehrmals durchgeführt werden, um die Empfindlichkeit
beim Ermitteln des Registerfehlers zu erhöhen.
[0008] Die Differenz
TaktzahlDIFF wird hierzu gemittelt. In der Korrektureinrichtung 30 wird der als Taktzahl dargestellte
Verzögerungswert um die Differenz
TaktzahlDIFF verändert. Nun liegt ein korrigierter Verzögerungswert vor, welcher den vorstehend
beschriebenen Registerfehler berücksichtigt. Beim auf den Kalibrierungslauf folgenden
Druck wird der korrigierte Verzögerungswert verwendet. Folglich beginnt die Bebilderungseinrichtung
22 mit dem Übertragen des entsprechenden Bildes zu einem anderen Zeitpunkt als ohne
den vorstehend beschriebenen Kalibrierungslauf. Der Begriff Bild bezeichnet im Zusammenhang
mit dieser Erfindung Bildzeilen, Bildabschnitte und Bilder von einzelnen Farbauszügen
der Druckmodule, die sich zum Gesamtbild zusammensetzen. Die vorstehende Beschreibung
umfasst Ausführungsbeispiele mit Bogen 3. Die Erfindung erstreckt sich jedoch über
alle Arten von nicht-endlosem Bedruckstoff und ist nicht auf Bogen 3 beschränkt.
1. Verfahren zum Ermitteln von Registerfehlern beim Druck, welche durch eine Geschwindigkeitsänderung
eines Druckzylinders, insbesondere aufgrund eines Bogens (3), verursacht sind, gekennzeichnet durch ein Aufbringen von wenigstens einer ersten Registermarke (5) auf das Transportband
(1) vor einem Bogen (3) und wenigstens einer zweiten Registermarke (6) auf das Transportband
(1) hinter dem Bogen (3), ein Erfassen der ersten Registermarke (5) und der zweiten
Registermarke (6), ein Berechnen einer Taktzahl zwischen dem Erfassen der ersten Registermarke
(5) und der zweiten Registermarke (6) und einen Vergleich der berechneten Taktzahl
mit einem Sollwert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bogen (3) von einem ersten Sensor (12) vor den Druckmodulen erfasst wird, welcher
beim Erkennen des Bogens (3) ein Startsignal zum Starten eines Taktzählers (20) erzeugt,
die Registermarken (5, 6) von den Druckmodulen aufgebracht werden und die Registermarken
(5, 6) von einem zweiten Sensor (13) hinter den Druckmodulen erfasst werden, welcher
ein Stopsignal zum Anhalten des Taktzählers (20) erzeugt.
3. Druckmaschine, vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (10) zum Ermitteln von Registerfehlern beim Druck, welche durch Geschwindigkeitsänderungen eines Druckzylinders aufgrund eines Bogens (3) verursacht
sind.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Korrektureinrichtung (30) zum Korrigieren des ermittelten Registerfehlers.
5. Druckmaschine nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch einen ersten Sensor (12) zum Erzeugen eines Startsignals zum Starten eines Taktzählers
(20) beim Erkennen eines Bogens (3), Druckmodule zum Aufbringen von Registermarken
(5, 6), einen zweiten Sensor (13) zum Erzeugen eines Stopsignals zum Anhalten des
Taktzählers (20) und eine Korrektureinrichtung (30) zum Korrigieren von Registerfehlern
beim Druck, welche durch Geschwindigkeitsänderungen eines Druckzylinders aufgrund eines Bogen (3) verursacht
sind.