[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Registereinstellung für Druckmaschinen
beim Mehrfarbdruck nach Anspruch 1 sowie auf eine Bebilderungseinrichtung zum Anwenden
des Verfahrens nach Anspruch 4. In der Druckindustrie werden beim Mehrfarbdruck zum
Aufbringen verschiedener Farbauszüge jeweils einzelne aufeinanderfolgende Druckmodule
in der Druckmaschine verwendet. Die Farbauszüge werden in den Druckmodulen nacheinander
auf den Bedruckstoff aufgebracht und ergeben übereinander gedruckt das letztliche
farbige Druckbild. Um einen genauen Übereinanderdruck oder Aufeinanderstehen der Farbauszüge
und ein fehlerfreies Druckbild zu gewährleisten, werden bei Kalibrierungsläufen zur
Vorbereitung für den eigentlichen Druckvorgang Registermarken, im deutschen Sprachgebrauch
beim Mehrfarbdruck auch Passer, auf den Bedruckstoff oder das Transportband, im folgenden
Web genannt, gedruckt, bei denen eine Anzahl von Registermarken etwa auf das Web aufgebracht
wird und anschließend die richtige Lage dieser überprüft wird. Die Steuerung des Zeitpunktes,
zu dem die Registermarken von einem Bedruckzylinder oder einem Zwischenträger, einem
mit einem Gummituch bespannten Zylinder zwischen dem Bedruckzylinder und dem Bedruckstoff,
auf das Web aufgebracht werden, wird manchmal mit Taktzählern erreicht. Bei einem
besonderen Konzept mit Kalibrierungsläufen werden zum einen bei einem ersten Kalibrierungslauf
die Abstände der Rahmen, im folgenden auch Frame genannt, der Registermarken auf einem
Web gesteuert und zum anderen bei einem zweiten Kalibrierungslauf die Abstände der
einzelnen Registermarken eines einzigen großen Rahmens, im folgenden auch großer Frame
genannt, gleicher Farbauszüge voneinander, zum Beispiel der Abstand der Registermarke
für Magenta eines großen Frames zur Registermarke für Magenta desselben großen Frames.
Frames von Registermarken setzen sich aus einer definierten gleichbleibenden Zahl
von mehreren nahe beieinander gedruckten einzelnen Registermarken für einzelne Farbauszüge
zusammen. Zwischen den Frames der Registermarken befindet sich ein gewisser Abstand,
oft wird beim ersten Kalibrierungslauf je simuliertem Bogen eines Bedruckstoffs ein
Frame verwendet. Ein großes Frame umfasst im Unterschied zum vorstehenden Frame alle
Registermarken des Kalibrierungslaufs und hat genau einen Anfang und ein Ende. Ein
Taktzähler löst die Bedruckung des Webs bei der Kalibrierung zur rechten Zeit aus,
so dass die Registermarken rechtzeitig auf das Web aufgebracht werden. Die Registermarken
werden in gleichen Abständen aufgebracht, welche durch eine bestimmte Taktzahl je
Zeit im Verhältnis zur Geschwindigkeit bestimmt sind, mit der die Bedruckung des Webs
mit Registermarken nach Aussenden eines Auslösesignals erfolgt; diese Geschwindigkeit
bestimmt sich im Wesentlichen nach den Geschwindigkeiten des motorgetriebenen Webs
und der durch Reibschluß angetriebenen beteiligten Druckzylinder sowie Zwischenträger
oder Zwischentrommel. Die einzelnen Registermarken werden also mit konstanten Takten
auf das Web aufgebracht. Der Begriff Zeile ist definiert durch eine quer zur beschriebenen
Fläche, Bedruckstoff oder Web, angeordnete Reihe von Bildpunkten, der Begriff Bereich
definiert eine Vielzahl von Zeilen. Beim nachfolgenden Druck führt die Verschiebung
der Registermarken zu Verschiebungen bei den aufeinandergedruckten Farbauszügen. Ziel
ist es, beim vorstehenden Konzept bei einer Druckmaschine innerhalb einer Toleranz
zum einen fehlerfreie Abstände der Rahmen von Registermarken, woraus fehlerfreie Bildanfänge
der einzelnen Farbauszüge folgen, und zum anderen fehlerfreie Abstände der einzelnen
gleichfarbigen Registermarken auf dem Web, womit Farbverschiebungen von Bereichen
oder Zeilen innerhalb des Druckbildes vermieden werden, bereitzustellen. Um beide
Anforderungen zu erfüllen sind, wie beschrieben, zwei einzelne Kalibrierungsläufe
erforderlich, ein erster Kalibrierungslauf zum Kalibrieren der Rahmen und ein zweiter
Kalibrierungslauf zum Kalibrieren der einzelnen gleichfarbigen Registermarken. Eine
Problematik ist weiterhin, dass je länger der Kalibriervorgang dauert, um so stärker
wirken sich weitere Fehler aus, d.h. die Robustheit des Kalibriervorgangs verringert
sich.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist, mit einem einzigen Kalibrierlauf die Registerhaltigkeit
zu gewährleisten.
[0003] Die Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei ein Verfahren
zur Registereinstellung bei der Kalibrierung beim Mehrfarbdruck von Druckmaschinen
nach Anspruch 1 und eine Bebilderungseinrichtung nach Anspruch 4 vorgesehen sind.
Vorteilhaft löst die Erfindung die Aufgabe mit einem einzigen Kalibrierungslauf mit
hoher Zuverlässigkeit. Besondere Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
[0004] Nachfolgend ist die Erfindung in näheren Einzelheiten in Bezug auf die Figuren beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt beispielhaft drei aufeinanderfolgende fehlerfreie Frames von Registermarken,
- Fig. 2
- zeigt Verschiebungen von Frames zueinander, die beispielhaft mit einer einzigen Registermarke
dargestellt sind,
- Fig. 3
- zeigt mit Hilfe der oberen fehlerfreien Darstellung in der unteren Darstellung Verschiebungen
der einzelnen Registermarken zueinander innerhalb eines großen Frames, dessen Ränder
außerhalb des Darstellungsbereichs liegen,
- Fig. 4
- zeigt eine schematische Darstellung eines Teils eines Druckmoduls einer Druckmaschine
bezüglich der Erfindung,
- Fig. 5
- zeigt eine schematische Darstellung eines Teils eines Druckmoduls einer Druckmaschine
bezüglich der Erfindung mit einer Rechnereinheit zum Berechnen von Korrekturdaten
zur Korrektur von Zeilen und Bereichen auf der Grundlage von Korrekturdaten der Frames,
- Fig. 6
- zeigt beispielhaft den periodischen Verlauf eines START OF FRAME Fehlers,
- Fig. 7
- zeigt den START OF FRAME Fehler mit dem gestrichelten Verlauf nach Fig. 6 und einem
durchgezogen Verlauf mit Drift.
[0005] Die Fig. 1 zeigt Muster von Registerrahmen oder Frames 7 für Kalibrierungszwecke
auf einem Transportband oder Web 50, welche aus zwei Kalibriermarken 1, 2 und aus
vier Registermarken 3, 4, 5, 6 bestehen, die jeweils einer Farbe beim Mehrfarbdruck
zugeordnet sind. In Fig. 1 sind fehlerfreie Frames 7 dargestellt, die Abstände a der
einzelnen Registermarken 3, 4, 5, 6 von einem Frame 7 zum nächsten Frame 7 sind konstant.
In Fig. 1 ist nur ein Frame 7 je Anordnung von zwei Kalibriermarken 1, 2 und Registermarken
3, 4, 5, 6 dargestellt. In der Tat ist jeder Registermarke 3, 4, 5, 6 ein Frame 7
zugeordnet. Die Anordnung nach Fig. 1 gewährleistet beim auf die Kalibrierung folgenden
Druck die Registerhaltigkeit, der Druck beginnt bei der gewünschten Startposition
und die Farbauszüge stehen exakt übereinander, um das gewünschte Druckbild zu erhalten.
Fig. 2 zeigt beispielhaft aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine Registermarke
3 nach Fig. 1, die übrigen Registermarken 4, 5, 6 sind in ähnlicher Weise darstellbar.
Fig. 2 zeigt Verschiebungen der Frames 7 zueinander auf dem Web 50, die Abstände b,
c, d der Registermarken 3 der Frames 7 sind ungleich zueinander und ungleich a nach
Fig. 1. Die Registeranordnung nach Fig. 2 führt dazu, dass beim auf dem hierbei beschriebenen
Kalibrierungsvorgang folgenden Druck das Druckbild eines Farbauszugs zu früh oder
zu spät auf den Bedruckstoff aufgebracht wird und folglich zu Verschiebungen des jeweiligen
Farbauszugs des Druckbildes auf dem Druckstoff. Die Farbauszüge liegen oder stehen
unerwünscht nicht registerhaltig aufeinander. Fig. 3 zeigt im Gegensatz zu Fig. 2
einen Ausschnitt eines einzigen großen Frames 8 auf dem Web 50, wobei in der unteren
Darstellung die Abstände einer einzelnen gleichfarbigen Registermarke 4, die sich
in gewissen Abständen auf dem Web 50 wiederholt, im Vergleich zu der entsprechenden
oberen fehlerfreien Darstellung verändert sind. Die Veränderung der Abstände oder
Verschiebungen sind mit dem variablen Abstand e bezeichnet. Ähnlich der Registermarke
4 verschieben sich die übrigen Registermarken 3, 5, 6, die in Fig. 3 nicht dargestellt
sind. Zu beachten ist, dass in Fig. 3 keine Simulation eines gewöhnlichen Bogens verwendet
wird, simuliert wird bei diesem Kalibrierungsvorgang ein sehr langer Bogen Papier
auf dem Web 50 mit einem einzigen großen Frame 8, der nur teilweise dargestellt ist
und beim Kalibrierungslauf einen Anfang und ein Ende aufweist. Die Anordnung nach
Fig. 3 führt beim auf dem hierbei beschriebenen Kalibrierungsvorgang folgenden Druck
zu Verschiebungen von Bereichen oder Zeilen der Farbauszüge, das aus den Farbauszügen
zusammengesetzte Druckbild verschwimmt bereichsweise.
Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Teils eines Druckmoduls einer Druckmaschine
mit einer Bebilderungstrommel 30, auf welcher sich beim Druckvorgang betonerte Bilder
befinden, und eine Zwischentrommel 35 als Zwischenträger zum Übertragen des betonerten
Bildes auf eine bedruckbare Fläche, ein Transportband oder Web 50, oder Bedruckstoff.
Weiterhin ist vor den Druckmodulen ein Sensor 12 in der Nähe des Webs 50 zum Aussenden
eines Signals vorgesehen, welches beim auf den beschriebenen Kalibrierungsvorgang
folgenden Druck das Erfassen der Vorderkante eines Bogens kennzeichnet. Der Sensor
12 ist mit einem Taktzähler 10 verbunden. Der Taktzähler 10 ist mit einem Drehgeber
45, welcher die Position des Webs 50 erfasst, einem ersten Register 25 und einem Taktteiler
15 verbunden. Der Drehgeber 45 liefert Signale an den Taktzähler 10, die erste Rückkopplungsschaltung
27 und die zweite Rückkopplungsschaltung 22. Ein erster Enkoder 32 an der Bebilderungstrommel
30 ist mit dem Taktteiler 15, einem ersten Korrekturglied 23 und mit einem zweiten
Korrekturglied 28 verbünden. Ein zweiter Enkoder 37 an der Zwischentrommel 35 ist
mit einem dritten Korrekturglied 24 und mit einem vierten Korrekturglied 29 verbunden.
Ein Registersensor 13 hinter den Druckmodulen erfasst die in den Druckmodulen aufgebrachten
Registermarken 3, 4, 5, 6 und ist über eine erste Rückkopplungsschaltung 27 mit dem
ersten Register 25 verbunden. Eine Schreibeinrichtung 18 dient dazu, ein betonertes
Bild auf die Bebilderungstrommel 30 aufzubringen und umfasst die hierzu nötigen Vorrichtungen.
Die Schreibeinrichtung 18 ist mit einem Taktteiler 15 und mit dem Taktzähler 10 verbunden.
Ferner sendet ein zweites Register 20 Taktteilungsraten an den Taktteiler 15. Weitere
Vorrichtungen von Druckmodulen, welche nicht unmittelbar im Zusammenhang mit der Erfindung
stehen, sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Fig. 4 zeigt nur
ein einziges Druckmodul für eine einzige Farbe, verständlich ist, dass für jede Farbe
ein eigenes Druckmodul erforderlich ist, wobei nur ein einziger Sensor 12 vor den
Druckmodulen notwendig ist, der mit jeweils einem Taktzähler 10 der einzelnen Druckmodule
verbunden ist, sowie ein einziger Registersensor 13, der mit dem Drehgeber 45 und
jeweils mit den Rückkopplungsschaltungen 27 der einzelnen Druckmodule verbunden ist.
Im vorliegenden Fall, wenn die Druckmaschine im Vorlauf oder Kalibrierungslauf arbeitet,
bringt die Schreibeinrichtung 18 Kalibriermarken 1, 2 und Registermarken 3, 4, 5,
6 nach den Fig. 1-3 auf die Bebilderungstrommel 30 des jeweiligen Druckmoduls auf,
wobei die vier Registermarken 3, 4, 5, 6 und die zwei Kalibriermarken 1, 2 zu einem
Frame 7 zusammengefasst sind; jede Farbe einer Registermarke 3, 4, 5, 6 wird von einem
Druckmodul aufgebracht. Die Kalibriermarken 1, 2 dienen dem Registersensor 13, sind
jedoch für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlich. Die Registermarken 3,
4, 5, 6 kennzeichnen jeweils eine Farbe, etwa Key oder Schwarz, Cyan, Magenta bzw.
Yellow, und werden folglich jeweils von einem von vier Druckmodulen aufgebracht. Das
Web 50 bewegt sich in Richtung des Pfeils, d.h. die Oberseite des Webs 50 bewegt sich
von rechts nach links, und ist von einem Schrittmotor angetrieben. Durch Reibschluß
zum Web 50 sind die Bebilderungstrommel 30 und die Zwischentrommel 35 der einzelnen
Druckmodule angetrieben.
[0006] Die Funktion der Bebilderungseinrichtung nach Fig. 4 ist wie folgt. Der Sensor 12
gibt über eine Verbindungsleitung ein Signal an den Taktzähler 10 ab. Das Signal wird
beim auf den beschriebenen Kalibrierungsvorgang folgenden Druck durch das Erkennen
der Vorderkante eines Bogens ausgelöst, beim hier beschriebenen Kalibrierungslauf
wird das Signal unabhängig vom Vorhandensein eines Bogens erzeugt. Der Taktzähler
10 erzeugt nach einer gewissen Zeit ein Signal, das START OF FRAME Signal, welches
zur Schreibeinrichtung 18 übertragen wird und diese dazu veranlasst, die Bebilderungstrommel
30 mit dem Bild einer Registermarke 3, 4, 5, 6 zu versehen. Die Zeit, die zwischen
dem Signal des Sensors 12 verstreicht, welches das Erfassen der Vorderkante des Bogens
simuliert, dem Aufbringen der Registermarken 3, 4, 5 , 6 auf die Bebilderungstrommel
30 durch die Schreibeinrichtung 18 und dem Übertragen der Registermarken 3, 4, 5,
6 über die Zwischentrommel 35 auf das Web 50 ist im Idealfall exakt gleich der Zeit,
in welcher das Web 50 den Weg von unterhalb des Sensors 12 bis zur Auflagefläche oder
Nip der Zwischentrommel 35 mit der Bebilderung der Registermarken 3, 4, 5, 6 auf das
Web 50 zurücklegt. Hierbei liegen keine Fehler der Frames 7 vor, wie in Fig. 1 gezeigt,
die Frames 7 weisen die gleichen Abstände voneinander auf, beispielhaft am Abstand
a der Registermarke 3 dargestellt. Beim Druckvorgang von Bildern auf Bedruckstoff,
der nach dem Kalibrierungslauf durchgeführt wird, gewährleisten fehlerfreie Frames
7 ein rechtzeitiges Aufbringen der Bildanfänge, d.h. die Verschiebung eines Farbauszugs
in Durchlaufrichtung des Bogens wird vermieden. Fig. 2 zeigt einen Fall, bei dem Verschiebungen
der Frames 7 vorliegen und die Abstände
b, c und
d von einem Frame 7 zum nächsten ungleich a sind, das gesamte Frame 7 ist im Vergleich
zum benachbarten Frame 7 verschoben. Zu verstehen ist, dass jeder Registermarke 3,
4, 5, 6 ein eigenes Frame 7 zugeordnet ist, in den Fig. 1 und 2 ist dagegen nur ein
wiederholtes Frame 7 einer einzigen Registermarke 3, 4, 5, 6 dargestellt. Dies bedeutet,
jede Farbe weist ein Frame 7 auf, für jede Farbe wird ein START OF FRAME Signal erzeugt.
Ohne Korrektur der beschriebenen Verschiebungen nach Fig. 2 werden die Bildanfänge
der einzelnen Farben oder Farbauszüge beim folgenden Druck verschoben, die Bereiche
oder Zeilen innerhalb der Farbauszüge liegen oder stehen jedoch im Wesentlichen korrekt
aufeinander. Fig. 3 zeigt Verschiebungen der einzelnen gleichfarbigen Registermarken
3, 4, 5, 6 zueinander, hierbei beispielhaft die Registermarke 4 nach Fig. 1. Die Fig.
2 und Fig. 3 stellen verschiedene Fehlerarten bei Registereinstellungen dar, die zweckmäßig
auf verschiedene Weise kalibriert werden. Daher werden bisher zur Kalibrierung der
Bebilderungseinrichtung gewöhnlich zwei Kalibrierungsläufe verwendet, der erste Kalibrierungslauf
dient der Kalibrierung der Frames 7 bezüglich Fehlern nach Fig. 2 und der zweite Kalibrierungslauf
dient der Kalibrierung der einzelnen gleichfarbigen Registermarken 3, 4, 5, 6 zueinander
bezüglich Fig. 3 bei einem simulierten grossen Bogen mit einem einzigen großen Frame
8. Die Erfindung verwendet im Gegensatz hierzu nur einen Kalibrierungslauf, zum Verständnis
sind im folgenden jedoch zuerst zwei Kalibrierungsläufe beschrieben, bevor schließlich
beschrieben wird, auf welche Weise ein Kalibrierungslauf anstatt zwei verwendet wird.
Die beschriebenen Kalibrierungsläufe entsprechen weitgehend dem Ablauf beim Druck,
im Unterschied zum Druck werden beim Kalibrierungslauf Daten erfasst und das erste
Register 25 und das zweite Register 20 mit den Daten gespeist, beim anschließenden
Druck werden Daten erfasst, mit den Daten des ersten Registers 25 und des zweiten
Registers 20 verglichen und Abweichungen korrigiert. Bei einem ersten Kalibrierungslauf
wird durch START OF FRAME Signale des Sensors 12 eine Anzahl einzelner Bogen auf dem
Web 50 simuliert, auf das einzelne Registerrahmen oder Frames 7 aufgedruckt werden,
jeweils je START OF FRAME ein Frame 7 mit jeweils einer Registermarke 3, 4, 5, 6,
d.h. jede Registermarke 3, 4, 5, 6 ist einem START OF FRAME zugeordnet. Der Registersensor
13 erfasst die Registermarken 3, 4, 5, 6 und ist mit einem Drehgeber 45 zum Erfassen
der Position des Webs 50 verbunden. Wenn der Sensor 12 beim ersten Kalibrierungslauf
das START OF FRAME Signal sendet, werden zu diesem Zeitpunkt vom ersten Enkoder 32
und vom zweiten Enkoder 37 die Position der Bebilderungstrommel 30 bzw. der Zwischentrommel
35 ermittelt. Aus den vom Enkoder 32 ermittelten Positionen der Bebilderungstrommel
30 werden Positionsdaten an das erste Korrekturglied 23 und das zweite Korrekturglied
28 übermittelt. Das erste Korrekturglied 23 ist dem zweiten Register 20 zugeordnet,
das zweite Korrekturglied 28 ist dem ersten Register 25 zugeordnet. In ähnlicher Weise
erfasst der zweite Enkoder 37 an der Zwischentrommel 35 die Position der Zwischentrommel
35 und sendet die Positionsdaten zu einem dritten Korrekturglied 24 und einem vierten
Korrekturglied 29. Das dritte Korrekturglied 24 ist dem zweiten Register 20 zugeordnet,
das vierte Korrekturglied 29 ist dem ersten Register 25 zugeordnet. Die Positionsdaten
von den Enkodern 32, 37 bilden jeweils einen variablen Korrekturanteil im Gegensatz
zu jeweils einem konstanten Korrekturanteil, welche im ersten konstanten Speicher
26 bzw. im zweiten konstanten Speicher 21 abgelegt sind. Aus variablen und konstanten
Korrekturanteilen werden in den Registern 20, 25 Korrekturdaten berechnet, die in
Takte umgewandelt werden. Dem ersten Register 25 werden konstante Daten aus dem ersten
konstanten Speicher 26 zugeführt sowie Korrekturdaten, welche im zweiten Korrekturglied
28 und im vierten Korrekturglied 29 aus den Positionsdaten der Enkoder 32 bzw. 37
berechnet werden. Außerdem erhält das erste Register 25 Daten von einem Rückkopplungsglied
27, welches vom Registersensor 13 und vom Drehgeber 45 gespeist wird. Aus diesen Daten
berechnet das erste Register 25 Korrekturdaten. Das START OF FRAME Signal wird beim
auf den Kalibrierungsvorgang folgenden Druck erzeugt, indem dem Taktteiler 10 aus
den Korrekturdaten zugeordnete Takte zugeführt werden, welcher daraus das START OF
FRAME Signal für den Anfang eines Frames 7 gewinnt. Beim ersten Kalibrierungslauf
wird das START OF FRAME Signal simuliert. Der zweite Kalibrierungslauf dient der Kalibrierung
der einzelnen Registermarken 3, 4, 5, 6 zueinander, d.h. farbengleicher Registermarken
3, 4, 5, 6 eines großen Frames 8 nach Fig. 3. Der Begriff des großen Frames 8 beschreibt
im Unterschied zum Frame 7 eine Anordnung von Registermarken 3, 4, 5, 6, die alle
Registermarken 3, 4, 5, 6 umfasst und einen einzigen Anfang und ein Ende aufweist.
Der Abstand gleicher Registermarken 3, 4, 5, 6, z.B. Registermarke Cyan zu Registermarke
Cyan, innerhalb eines großen Frames 8 wird auch als Magnification bezeichnet. Hierzu
wird ein Kalibrierungslauf mit endlosem Bogen simuliert, d.h. hierbei wird kein Signal
vom Sensor 12 zur Simulation der Vorderkante eines Bogens erzeugt. Nach einiger Zeit
wird die Magnification durch Einflüsse an den Druckmodulen verfälscht, die Positionen
der einzelnen Registermarken 3, 4, 5, 6 im Verhältnis zueinander verändern sich, wie
in Fig. 3 zwischen der oberen und unteren Darstellung beispielhaft mittels des Fehlers
e dargestellt. Zur Abhilfe der Fehler steht ein zweites Register 20 bereit, welches
entsprechend vorstehender Beschreibung Daten von einem zweiten konstanten Speicher
22 erhält, welcher konstante Daten ohne Einbeziehung von Fehlereinflüssen enthält.
Entsprechend steht ein erstes Korrekturglied 23 bereit, das Positionsdaten vom ersten
Enkoder 32 erhält, und ein drittes Korrekturglied 24, welches Positionsdaten vom zweiten
Enkoder 37 erhält. Auf diese Weise werden bei der Bebilderung die aktuellen Positionen
in Bezug auf Segmente der Bebilderungstrommel 30 und der Zwischentrommel 35 beachtet.
Ferner erhält das zweite Register 20 über ein zweites Rückkopplungsglied 22 Daten
vom Drehgeber 45. Die Daten des Drehgebers 45 beschreiben die Drehung des Drehgebers
45 und folglich die Fortbewegung des Webs 50. Im Gegensatz zum ersten Register 25
zum Korrigieren der Frames 7 erhält das zweite Register 20 keine Daten vom Registersensor
13. Im zweiten Register 20 werden die erhaltenen Daten Berechnungen unterzogen, unter
anderem werden zum Bestimmen der Verschiebung der Magnification die Positionsdaten
des ersten Enkoders 32 mit den Daten des Drehgebers 45 verglichen, die berechneten
Daten werden in einer Zuordnungstabelle oder Look up Table zu einer Taktzahl zugeordnet
und gespeichert. Weiterhin erhält der Taktteiler 15 das START OF FRAME Signal. Im
Taktteiler 15 wird aus dem START OF FRAME Signal und dem Signal vom zweiten Register
20 ein START OF LINE Signal erzeugt, welches beim zweiten Kalibrierungslauf das Aufbringen
der Registermarken 3, 4, 5, 6 auslöst. Das START OF LINE Signal wird an die Schreibeinrichtung
18 übermittelt und bewirkt, dass die Schreibeinrichtung 18 ein Tonerbild auf eine
Zeile der Bebilderungstrommel 30 aufbringt, abhängig von den Bebilderungsdaten der
Schreibeinrichtung 18. Das folgende START OF LINE Signal bewirkt, dass die nächste
Zeile auf die Bebilderungstrommel 30 geschrieben wird. Dieser Vorgang wird für jede
Registermarke 3 bis 6 jeweils in den einzelnen Druckmodulen durchgeführt. Ferner verringert
die Verwendung des Taktteilers 15 Fehler der Bebilderungseinrichtung. Im Idealfall,
wenn keine Verschiebungen der Registermarken 3, 4, 5, 6 zueinander auftreten und das
START OF LINE Signal jeweils korrekt erfolgt, ergibt sich auf dem Bogen ein Muster
entsprechend den Fig. 1 oder 2. Die Erfindung offenbart eine Möglichkeit, die vorstehend
beschriebenen zwei Kalibrierungsläufe, welche wertvolle Maschinenlaufzeit beanspruchen
und wenig robust gegenüber weiteren Fehlern sind, durch einen einzigen Kalibrierungslauf
zu ersetzen. Hierzu wird der erste Kalibrierungslauf mit der Erzeugung des START OF
FRAME Signals, wie vorstehend beschrieben, durchgeführt. Die Korrekturdaten des ersten
Registers 25 werden in geeigneter Weise in einer Rechnereinheit 60 umgerechnet und
dienen dann als Korrekturdaten des zweiten Registers 20, wie in Fig. 5 dargestellt.
Folglich entfällt der zweite Kalibrierungslauf. Die Umrechnung in der Rechnereinheit
60 ist wie folgt. Die Position in Bezug auf ein Segment der Bebilderungstrommel 30
wird zu dem Zeitpunkt ermittelt, zu dem eine bestimmte Linie mit einer bestimmten
Liniennummer auf der Bebilderungstrommel 30 erzeugt wird, vorteilhaft beim START OF
LINE Signal. Ermittelt wird ferner die Position, bei welcher die bestimmte Linie vom
Registersensor 13 erfasst wird. Die in der Rechnereinheit 60 berechneten Daten, die
letztlich zur Erzeugung des START OF LINE Signals dienen, ergeben sich aus der Differenz
der vom Registersensor 12 erfassten Position der bestimmten Linie und einer Sollposition
der bestimmten Linie, die sich aus der Position der Bebilderungstrommel 30 beim Schreiben
der bestimmten Linie auf das Web 10 berechnet. Die Rechnereinheit 60 überträgt die
berechneten Daten zum ersten Korrekturglied 23 und zum dritten Korrekturglied 24,
die entsprechend vorstehender Beschreibung jeweils Korrekturdaten berechnen und zum
zweiten Register 20 übertragen. Der weitere Ablauf ist wie unter Fig. 4 beschrieben.
Durch die Variante nach Fig. 5 wird der zweite Kalibrierungslauf eingespart, ein einziger
Kalibrierungslauf, bei welchem die Bebilderungseinrichtung eine Sequenz von aufeinanderfolgenden
Bogen mit jeweils einem Frame 7 je Druckmodul oder Farbe simuliert, ist ausreichend,
um die vorstehend beschriebenen Fehler zu korrigieren. Außerdem werden mit Hilfe dieser
Variante Fehler des zweiten Kalibrierungslaufs verringert.
[0007] Abschließend ist der Fehlerverlauf des START OF FRAME Fehlers mit und ohne weitere
Fehler dargestellt. Fig. 6 zeigt den periodischen sinusförmigen Verlauf des START
OF FRAME Fehlers als Funktion der Zeit
t. Die Strecke
s kennzeichnet den maximalen Fehler des START OF FRAME Signals. Zur Veranschaulichung
ist mit gestrichelten Linien ein Bogen eines Bedruckstoffs dargestellt. An der Markierung
nach Fig. 6 am linken Rand des gestrichelten Bogens wird bei diesem Beispiel das START
OF FRAME Signal gesendet, der Fehler s kennzeichnet hierbei die Verschiebung des Rahmens
eines vollständigen Farbauszugs, der entsprechende Farbauszug ist um die Länge s verschoben.
Beim Kalibrierungslauf wird der Fehler des START OF FRAME als Funktion der Zeit bestimmt
und gespeichert, beim auf den Kalibrierungslauf folgenden Druck wird der Fehler in
der vorstehend beschriebenen Weise korrigiert. Fig. 7 zeigt den Fehlerverlauf nach
Fig. 6, wobei der Fehlerverlauf gestrichelt dargestellt ist. Mit durchgezogener Linie
ist der START OF FRAME Fehler mit einem Drifteinfluß als weiterer Fehler dargestellt.
Der Driftfehler im Unterschied zum vorhandenen Fehler des START OF FRAME ist mit der
Länge
f bezeichnet, die Länge
t kennzeichnet den addierten Fehler des START OF FRAME mit dem Driftfehler, der sich
im Laufe der Zeit erhöht, wie ersichtlich. Der Drifteinfluß wird nach einigen Durchläufen
der Druckmaschine spürbar und führt zu weiteren Fehlern beim nachfolgenden Druckbild.
Daher tritt der Drifteinfluß nicht bereits nach wenigen Schwingungen auf, wie in Fig.
7 dargestellt, sondern erst nach einiger Zeit, der Ursprung des Koordinatenkreuzes
nach Fig. 7 ist folglich
t ungleich Null. Die Drift bei der ursprünglichen Fehlerkurve des START OF FRAME Signals
ist unabhängig von diesem und auch vom START OF LINE Signal. Das Verfahren bezüglich
der Erfindung, beide Fehlerarten, Fehler des START OF FRAME und des START OF LINE,
mit einem Kalibrierungslauf zu bestimmen, verhindert, dass die Drifteinflüsse die
Messungen verfälschen und letztlich zu fehlerhaften Korrekturdaten führen.
[0008] Wenn sich der Drifteinfluß bemerkbar macht, ist der erfindungsgemäße Kalibrierungslauf
bereits abgeschlossen, während der Drifteinfluß bei zwei einzelnen Kalibrierungsläufen
wenigstens beim zweiten Kalibrierungslauf zu Fehlern führt. Ähnlich zu den Fig. 6
und 7 verhält sich der START OF LINE Fehler.
1. Verfahren zur Registereinstellung bei der Kalibrierung beim Mehrfarbdruck von Druckmaschinen,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Kalibrierungslauf der Kalibrierung eines Registerrahmens oder Frames (7) dient
und die aus der Kalibrierung des Frames (7) gewonnenen Korrekturdaten dazu verwendet
werden, die Registerhaltigkeit einzelner Bereiche oder einzelner Zeilen von Farbauszügen
von Druckmodulen der Druckmaschine zu kalibrieren, wobei zum Ermitteln der Korrekturdaten
die Daten der Registermarken (3, 4, 5, 6) erfasst und zu Positionen einer Bebilderungstrommel
(30) und/ oder einer Zwischentrommel (35) in Bezug gesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bebilderungseinrichtung entsprechend der Korrekturdaten gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Auslösesignal eines Sensors (12) an einen Taktzähler übertragen wird und der
Taktzähler eine Bebilderung aufgrund eines Taktes auslöst, welcher sich aus einem
konstanten Anteil und einem variablen Korrekturanteil zusammensetzt, wobei der variable
Korrekturanteil von der Position von einer Bebilderungstrommel (30) und/ oder einer
Zwischentrommel (35) abhängig ist.
4. Bebilderungseinrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens einen Sensor (12) für ein Simulationssignal zur Simulation der Vorderkante
eines Bogens, mehrere Druckmodule zum Aufbringen von Kalibriermarken (1, 2) und Registermarken
(3, 4, 5, 6) auf ein Transportband oder Web (50), wenigstens einen Registersensor
(13) zum Erfassen von Registermarken (3, 4, 5, 6), wenigstens einen mit dem Sensor
(12) verbundenen Taktzähler (10) und wenigstens einen Enkoder (32, 37) zum Erfassen
einer Position oder Drehwinkel einer Bebilderungstrommel (30) und/oder Zwischenträger
(35).
5. Bebilderungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Bebilderungstrommel (30) von einem Enkoder (32, 37) erfassbar ist.
6. Bebilderungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Zwischentrommel (35) von einem Enkoder (32, 37) erfassbar ist.
7. Bebilderungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Zuordnungstabelle oder Look up Table vorgesehen ist zum Zuordnen
von Korrekturdaten zu Taktzahlen.
8. Bebilderungseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Berechnen von Korrekturdaten für die Kalibrierung einzelner
Registermarken (3, 4, 5, 6) aus Korrekturdaten für die Kalibrierung von Registerrahmen
oder Frames (7).