[0001] Die Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem im rückwärtigen Fahrzeugbereich
ablegbaren Dach nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, Cabriolet-Fahrzeuge mit flexiblen Dächern oder flexiblen Dachbereichen
derart auszubilden, daß die flexiblen Dachbereiche textile Bespannungen enthalten,
die sich zwischen seitlichen, in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Rahmenteilen,
erstrecken. Untergreifend werden diese Bespannungen von quer zwischen den seitlichen
Rahmenteilen angeordneten Spriegeln unterstützt. Zum Öffnen derartiger Dächer werden
die Rahmenteile um horizontale und in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachsen
aufgeschwenkt, wobei die einzelnen, jeweils zwischen seitlichen Rahmenteilen erstreckten
Abschnitte der Bespannung aufeinandergelegt werden. Die Spannung in dem flexiblen
Bezug wird durch das Lösen eines Dachverschlusses erreicht, wodurch das Einfalten
ermöglicht wird. Die Querspriegel, die häufig eine nach oben gewölbte Gestalt des
Verdecks sichern, geraten durch das Einfalten häufig in Kollision miteinander, so
daß spezielle Geometrien für deren Anordnung gefunden werden müssen. Auch wenn die
Spriegel so gelegt sind, daß sie beim Einfalten sich hintereinander mit hinreichendem
Abstand ablegen, läßt sich die Dicke des entstehenden Pakets von parallel zueinander
liegenden Dachteilen nicht beliebig vermindern, da die Bespannung jeweils über die
Spriegel läuft und zwischen diesen aufgrund der verbleibenden Spannung von einem Spriegel
eines anderen Dachteils nicht beliebig weit eingedrückt werden kann. Zudem blockieren
sich in abgelegtem Zustand auch die seitlichen Rahmenteile, die häufig nach außen
gewölbt sind, um eine kontinuierliche Dachlinie bei geschlossenem Dach zu gewährleisten.
Im abgelegten Zustand liegen dann die nach außen gewölbten Abschnitte aufeinander.
Auch die Länge dieses Pakets ist durch die Länge der Rahmenteile bestimmt und nimmt
mit zunehmender Innenraumlänge des Fahrzeugs zu. Mehr als drei aufeinander liegende
Abschnitte lassen sich dabei in der Regel nicht verwirklichen, da ansonsten das Paket
mit dem zusammengefalteten Dach eine zu große Dikkenerstreckung bekäme.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Cabriolet-Fahrzeug zu schaffen, daß
ein möglichst geringes Packmaß des geöffneten Verdecks erlaubt.
[0004] Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Cabriolet-Fahrzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den hiervon abhängigen Ansprüchen
2 bis 14 zu entnehmen.
[0005] Mit dem erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeug ist durch die Längenverkürzung des flexiblen
Dachbereichs zu seiner Öffnung eine Verminderung seiner Längenerstreckung im abgelegten
Zustand ermöglicht. Gleichzeitig brauchen keine Dachteile um horizontale Schwenkachsen
übereinander gefaltet zu werden. Dadurch ist vermieden, daß sich mehrere Spriegel
übereinanderlegen müssen, was die eingangs beschriebenen Limitierungen der Minimaldicke
des Dachpakets im abgelegten Zustand mit sich bringen würde. Somit ist neben der Verkürzung
durch die Erfindung auch eine Dickenverminderung des abgelegten Pakets erreicht. Dadurch
wächst der verbleibende Kofferraum sowohl in der Länge als auch in der Höhe.
[0006] Wenn für die Bewirkung der Verkürzung seitliche Rahmenteile gegeneinander um vertikale
Achsen einfaltbar sind, kann die Verkürzung einfach und unter größtmöglicher Nutzung
ohnehin vorhandener Bauteile stattfinden.
[0007] Eine Ausbildung mit einem starren rückwärtigen Dachteil ermöglicht eine einfache
Dachverkürzung, da dann nur der Teil eingefaltet werden muß, der im geschlossenen
Zustand eine im wesentlichen horizontale Fläche ausbildet. Somit kann die Verkürzungsbewegung
des flexiblen Dachbereichs auf eine im wesentlichen zweidimensionale Bewegungsebene
beschränkt werden.
[0008] Der gesamte flexible Dachbereich kann vorteilhaft unter dem starren rückwärtigen
Dachteil abgelegt werden, so daß dieser die Länge des Dachpakets im abgelegten Zustand
begrenzt und gleichzeitig einen Schutz ausbildet. Insbesondere kann das starre rückwärtige
Dachteil im abgelegten Zustand nach oben weisen, um mit seiner Außenwölbung nicht
in den Kofferraum hineinzuragen.
[0009] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus einem nachfolgend
beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Erfindung.
[0010] In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht von schräg hinten auf einen mittleren Teilbereich eines
erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs bei geschlossenem Dach,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf das geschlossene Dach aus Richtung des Pfeils II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2 während der beginnenden Öffnung des Daches,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht auf das sich öffnende Dach aus Richtung des Pfeils IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 3 bei weiter fortschreitender Dachöffnung,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht auf das sich weiter öffnende Dach aus Richtung des Pfeils VI in
Fig. 5,
- Fig. 7
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 5 bei weiterer Dachöffnung,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht auf das sich weiter öffnende Dach aus Richtung des Pfeils VIII
in Fig. 7,
- Fig. 9
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 7 bei weiterer Dachöffnung,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht auf das sich weiter öffnende Dach aus Richtung des Pfeils X in
Fig. 9,
- Fig. 11
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 9 bei weiterer Dachöffnung,
- Fig. 12
- eine Seitenansicht auf das sich weiter öffnende Dach aus Richtung des Pfeils XII in
Fig. 11,
- Fig. 13
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 11 bei weiterer Dachöffnung,
- Fig. 14
- eine Seitenansicht auf das sich weiter öffnende Dach aus Richtung des Pfeils XIV in
Fig. 13,
- Fig. 15
- eine ähnliche Ansicht wie Fig. 13 bei vollständiger Dachöffnung,
- Fig. 16
- eine Seitenansicht auf das sich vollständig geöffnete Dach aus Richtung des Pfeils
XVI in Fig. 15.
[0011] Das Cabriolet-Fahrzeug 1 gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt ein Dach
mit einem festen hinteren Dachteil 2 und einen daran in Fahrtrichtung F anschließenden
flexiblen Dachbereich 3.
[0012] Dieser umfaßt den beiden Fahrzeugseiten jeweils zugeordnete seitliche Rahmenteile
4, 5, die im geschlossenen Zustand des Daches fluchtend hintereinander liegen. Dabei
erstreckt sich das erste Rahmenteil 4 von einem Windschutzscheibenrahmen 6 oder einem
festen vorderen Querende 36 des Daches bis zu einer zwischen den Rahmenteilen 4, 5
liegenden Trennfuge 7. Das hintere Rahmenteil erstreckt sich von der Trennfuge 7 bis
zum hinteren Dachteil 2. Auch eine andere Anzahl von seitlichen Rahmenteilen ist möglich.
Die Rahmenteile sind durch Querspriegel 9, 10, 11 miteinander verbunden. Über diese
ist ein insgesamt mit 12 bezeichneter Dachbezug gespannt. Der hintere Spriegel 11
ist im geschlossenen Zustand unmittelbar vor dem hinteren Dachteil 2 gehalten und
bildet eine Art Spannleiste für den rückseitigen Abschluß 13 des Dachbezugs 12. Zudem
ist ein vorderes Synchronisationsgestänge 8 vorgesehen, das wie die Spriegel 9, 10,
11 den Dachbezug 12 quer unterläuft. Damit kann bei der unten beschriebenen Dachverkürzung
eine gleichmäßige Bewegung der beiden Dachseiten parallel zur Fahrzeuglängsrichtung
erreicht werden.
[0013] Im Bereich des hinteren Spriegels 11 ist an jeder Fahrzeugseite je ein Antriebsorgan
14 - hier als Hydraulikzylinder ausgebildet- angeordnet, der sich von dem Spriegel
11 bis zu einem Gelenk 15 erstreckt, das im Bereich der Trennfuge 7 angeordnet ist
und um zumindest eine vertikale Achse 16 aufschwenkbar ist. Das Antriebsorgan 14 ist
von dem Bezug 12 überdeckt. Sein vorderes Ende ist weiter in Richtung einer vertikalen
Fahrzeuglängsmittelebene verlagert als sein rückwärtiges Ende. Das Gelenk 15 ist mit
den seitlichen Rahmenteilen 4, 5 im Nahbereich der Teilungsfuge 7 verbunden. Das vordere
Rahmenteil 4 ist im Verlauf seiner Längserstreckung in einem von der Trennfuge 7 entfernten
Bereich an dem Gelenk 17 geteilt in den bezüglich einer vertikalen Fahrzeuglängsebene
nicht schwenkbaren vorderen Abschnitt 4a und den demgegenüber um eine vertikale Achse
18 des Gelenks 17 in Richtung der vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene 19 einschwenkbaren
Abschnitt 4b. Das hintere Rahmenteil 5 ist im Verlauf seiner Längserstreckung ebenfalls
in einem von der Trennfuge 7 entfernten Bereich an dem Gelenk 20 geteilt in den bezüglich
einer vertikalen Fahrzeuglängsebene nicht schwenkbaren hinteren Abschnitt 5a und einen
demgegenüber um eine vertikale Achse 21 des Gelenks 20 in Richtung der vertikalen
Fahrzeuglängsmittelebene 19 einschwenkbaren Abschnitt 5b.
[0014] Das hintere Dachteil 2 und das flexible Dachteil 3 bilden in jeder Phase ihrer Bewegung
eine zusammenhängende Dachaußenfläche aus, die nicht - etwa im Bereich des Übergangs
vom Dachteil 2 zum Dachbereich 3 - durch eine offene Fuge unterbrochen ist. Dabei
kann der textile Bezug 12 entweder an dem festen Dachteil 2 angehängt sein oder diesen
mit übergreifen.
[0015] Hier ist eine Ausführung dargestellt, in der das hintere Dachteil 2 insgesamt als
Glas- oder Kunststoffkuppel ausgebildet ist und an seiner vorderen Kante 22 mit dem
Bezug 12 verbunden ist, ohne von diesem übergriffen zu sein. Um die Innenraumaufheizung
zu vermindern, kann das kuppelartige hintere Dachteil dabei außerhalb eines mittleren
Durchsichtsbereich mit einer dunklen, lichtund/oder wärmeabsorbierenden Beschichtung
versehen sein.
[0016] Das hintere Dachteil 2 ist über ein insgesamt mit 23 bezeichnetes Gestänge an jeder
Fahrzeugseite mit einem Hauptlager 24 verbunden, um das herum das hintere Dachteil
2 um eine in Fahrzeugquerrichtung weisende Horizontalachse aufgeschwenkt werden kann.
Das Gestänge 23 umfaßt zwei Antriebsorgane 25, 26. Das Antriebsorgan 25 ist kolbenstangenseitig
über einen Hebel Gh mit einem Gelenkparallelogramm G verbunden. Dieses umfaßt die
vier Teile G1, G2, G3 und G4, die an den Schwenkgelenken GS1, GS2, GS3 und GS4 miteinander
verbunden sind. Die Schwenkachsen dieser Gelenke verlaufen horizontal und in Fahrzeugquerrichtung.
Mit den Gelenken GS3 und GS4 greift das Viergelenk G am rückwärtigen Ende des vorderen
Dachteils an, wodurch mit der Betätigung dieses Viergelenks G eine Relativbewegung
zwischen den Dachteilen 2 und 3 bewirkbar ist.
[0017] Das Antriebsorgan 26 greift hingegen kolbenstangenseitig an einem ersten Lenker H1
des zweiten Gelenkparallelogramms H an. Der Lenker H1 erstreckt sich darin parallel
zum Lenker H3. Dazwischen liegen die Lenker H2 und H4, über die Gelenke HS1 bzw. HS
2 mit dem Lenker H1 und über die Gelenke HS 3 bzw. HS 4 mit dem Lenker H3 verbunden
sind. Im Ausführungsbeispiel sind die Antriebsorgane 25, 26 derart angeordnet, daß
mit deren Hilfe eine nahezu vertikale Hubbewegung des Dachteils 2 vermittelbar ist.
Die Relativbewegung des vorderen Dachteils 3 kann in einer unbeweglichen Stellung
des hinteren Dachteils 2 stattfinden.
[0018] Zudem ist noch ein drittes Antriebsorgan 27 vorgesehen, das an einem Haupthebel 28
angreift und dadurch eine Schwenkbewegung mit einem großen Schwenkwinkel um das Hauptlager
24 bewirken kann.
[0019] In geschlossener Stellung des Daches liegt das hintere Dachteil 2 mit seiner rückwärtigen
Kante 35 auf einem Deckelteil 29 auf. Dieser dient in Doppelfunktion sowohl zum Abdecken
des Verdeckkastens als auch des Kofferraums. Entsprechend kann das Deckelteil 29 in
einem ersten Sinne zur Freigabe einer Durchtrittsöffnung für das Dach und in einem
zweiten Sinne zur Freigabe einer Beladeöffnung für den Kofferraum geöffnet werden.
Das Deckelteil ist hierfür zweiteilig ausgebildet, wobei der vordere Teil 30 an einer
Querfuge 31 an den hinteren Teil 32 anschließt. Der vordere Teil 30 ist mit seinem
in Fahrtrichtung F vorderen Ende in einer Längsführungskulisse beweglich gehalten
und im Bereich der Querfuge 31 mit dem hinteren Teil 32 schwenkbar verbunden. Der
hintere Teil 32 ist an seiner rückwärtigen Kante schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie
33 angelenkt. Die Schwenkbewegung des hinteren Teils 32 des Deckelteils 29 ist durch
zumindest ein im Bereich der rückwärtigen Anlenkung des hinteren Teils 32 gelegenen
Antriebsorgan bewirkbar.
[0020] Um das Dach aus seiner geschlossenen Stellung gemäß den Figuren 1 und 2 in die Offenstellung
nach den Figuren 15 und 16 zu überführen, findet der folgende Ablauf statt:
[0021] In einem ersten Schritt (Figuren 3 und 4) wird das hintere Dachteil 2 angehoben.
Dieses Anheben kann als rein vertikale Hubbewegung stattfinden. Hierfür wird das hintere
Antriebsorgan 26 ausgefahren. Dadurch, daß die Gelenke HS2 und HS3 zunächst durch
den unbewegten Haupthebel 28 in einer karosseriefesten Position gehalten sind, wird
durch das Antriebsorgan 26 das Viergelenk H derart geöffnet, das die Lenker H1 und
H3 um die genannten Gelenke HS2 und HS3 aufschwenken, so daß die hinteren Gelenke
HS1 und HS4, die an dem hinteren Dachteil 2 gehalten sind, vorwärts und aufwärts verschwenken.
Das hintere Dachteil hebt dadurch um einige Zentimeter vom Dekkelteil 29 ab. Das Abheben
ist durch das Gelenkparallelogramm als Kombinationsbewegung aus Hub- und Schwenkbewegung
ausgebildet. Das Dachteil 2 wird dabei in geringem Maß über den flexiblen Dachbereich
3 geschoben, wodurch dessen Bezug 12 entspannen kann.
[0022] In dieser Stellung des hinteren Dachteils 2 kann der Verdeckkastendeckel 29 geöffnet
werden. Hierfür wird dessen heckseitiges Teil 32 durch das oder die zugeordneten Antriebsorgane
- nicht dargestellt - gegenüber der Karosserie 33 aufgeschwenkt. Durch die Kopplung
des Teils 32 mit einem vorderen Teil 30 des Verdeckkastendeckels 29 wird dieses mit
entgegen der Fahrtrichtung F gezogen. Dabei ist das vordere Ende des vorderen Teils
30 in einer Längsführungskulisse gehalten. Die Zugbewegung auf das vordere Teil 31
bewirkt daher gleichzeitig ein Anheben seiner vorderen Kante. Seine hintere Kante
wird durch das Aufschwenken des hinteren Teils 32 deutlicher angehoben und gleichzeitig
heckwärts unter dem hinteren Dachteil 2 weggezogen. In Anpassung hieran ist in dieser
Bewegungsphase der umlaufende rückwärtige Rand 35 des hinteren Dachteils 2 leicht
heckwärts aufwärts gestellt. Insgesamt muß zum Ermöglichen der Verdeckkastendeckelöffnung
das hintere Dachteil 2 nur um ein geringes Maß angehoben werden. Die Gesamtbewegung
ist dadurch beschleunigt.
[0023] Zur weiteren Öffnung wird das Dach zunächst durch Betätigung des Antriebsorgans 27
über den Haupthebel 28 ein Stück weit heckwärts verschwenkt (Figuren 5 und 6), wodurch
die Kopffreiheit für die Insassen vergrößert wird. Gleichzeitig wird der gesamte flexible
Dachbereich 3 im noch nicht verkürzten Zustand durch Betätigung des Antriebsorgans
25 heckwärts in Richtung unter das hintere Dachteil 2 verlagert.
[0024] Aus dieser Position heraus beginnt die Einfaltbewegung des flexiblen Dachbereichs
3 (Figuren 7 bis 10). Dabei können die Antriebsorgane 25, 26 und 27 in konstanter
Stellung verbleiben. Das im wesentlichen horizontal liegende Antriebsorgan 14 wird
angezogen, wodurch das Gelenk 15, das im Ausführungsbeispiel als horizontal liegendes
und um eine vertikale Achse schwenkbares Gelenk nach Art eines als Scherengitter ausgebildeten
Siebengelenks ausgebildet ist, geöffnet wird. Dieses ist mit dem vorderen seitlichen
Rahmenteil 4 sowie mit dem rückwärtigen Rahmenteil 5 jeweils im Nahbereich der Trennfuge
7 verbunden und übt auf diese ein Drehmoment aus. Dieses zieht die Abschnitte 4b und
5b in Richtung der vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene 19 einwärts. Der Abschnitt
4b schwenkt dabei gegenüber dem vorderen, seine Längsorientierung beibehaltendem Abschnitt
4a um die vertikale Achse 18 des Gelenks 17 ein; der Abschnitt 5b des hinteren Rahmenteils
5 schwenkt dabei gegenüber seinem hinteren, seine Längsorientierung beibehaltendem
Abschnitt 5a um die vertikale Achse 21 des Gelenks 20 ein.
[0025] Bei der Verkürzung des flexiblen Dachbereichs 3 lösen sich die Spriegel 10, 11 von
dem Dachbezug 12, so daß dieser gegenüber den ihn untergreifenden Teilen beweglich
wird. Es können Zugbänder oder dergleichen Mittel - nicht dargestellt -vorgesehen
sein, um eine Zwangseinfaltung des Bezuges 12 zu gewährleisten, wodurch dieser die
beispielsweise in den Fig. 10 und 12 dargestellte Faltungsstruktur erreicht und während
der Verkürzung des flexiblen Dachbereichs 3 sich in definierter Weise ohne Ausbildung
von scharfen Knikken einfaltet.
[0026] Die Abschnitte 4b, 5b werden durch das Antriebsorgan 14 derart weit um die Gelenke
17 bzw. 20 eingeschwenkt, daß sie am Ende der Dachverkürzung (Fig. 11, Fig. 12) sich
im wesentlichen vollständig in Fahrzeugquerrichtung erstrecken. Die Teilungsfuge 7
liegt dann nahe der vertikalen Fahrzeuglängsmittelebene 19. Das Antriebsorgan 14 ist
ebenfalls in eine quer zur Fahrtrichtung F weisende Stellung verschwenkt worden. Während
der Verkürzung des flexiblen Dachbereichs 3 wird gleichzeitig durch Öffnen des Viergelenks
G über das Antriebsorgan 25, das an dem Hebel Gh angreift und dadurch die Hebel G2
und G4 um die Gelenke GS1 und GS2 in eine im wesentlichen horizontale Position bringt,
das rückwärtige Ende des flexiblen Dachbereichs 3 nach hinten gezogen, wodurch der
hintere Spriegel 11 etwa in den Bereich der rückwärtigen Kante 35 des starren hinteren
Dachteils 2 gelangt. Durch die Loslösung des Dachbezugs 12 kann dessen rückwärtiges
Ende an der vorderen Kante des hinteren Dachteils 2 befestigt bleiben, ohne unter
Spannung zu geraten (sh. Fig. 12).
[0027] Wie in Fig. 12 deutlich wird, ist die Längserstreckung des so gebildeten Pakets außerordentlich
gering und ist im wesentlichen bestimmt durch das Längsausmaß des hinteren starren
Dachteils 2. Der Dachbezug kann in seinen einzelnen Bereichen eng aufeinander liegen,
ohne daß Spriegel oder dergleichen die Mindesthöhe des entstehenden Pakets begrenzen
würden. Durch Absenkung des starren Dachteils 2 wird in dieser Phase der Bewegung
die Höhe des anschließend abzulegenden Daches vermindert, es bildet sich ein flaches
Paket.
[0028] Das so entstandene Paket, das oberseitig von dem starren Dachteil 2 begrenzt ist,
wird durch Ausfahren des Antriebsorgans 27 und damit verbundenes Aufschwenken des
Haupthebels 28 in eine nahezu horizontale Stellung (Fig. 13 bis 16) rückwärtig verschwenkt
und dabei unterhalb der Fensterbrüstungslinie derart abgelegt, daß auch in geschlossener
Stellung das starre rückwärtige Dachteil das abgelegte Dach nach oben hin begrenzt.
Gleichzeitig wird das Antriebsorgan 25, das direkt auf das Mehrgelenk G einwirkt,
ein Stück weit eingefahren.
[0029] Insgesamt ist somit ein sehr kurzes und gleichzeitig in der Höhe minimiertes Paket
entstanden, wodurch das abgelegte Dach im Kofferraum nur wenig Platz beansprucht und
dieser nur geringfügig eingeschränkt ist.
[0030] Es versteht sich, daß die einzelnen Bewegungsphasen ohne Unterbrechungen unmittelbar
hintereinander ablaufen und auch überlappen können, wodurch sich eine besonders schnelle
Dachbewegung ergibt.
1. Cabriolet-Fahrzeug (1) mit einem im rückwärtigen Fahrzeugbereich ablegbaren Dach,
wobei das Dach zumindest bereichsweise (3) flexibel ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Dachbereich (3) über eine mechanische Abstützung (4; 5; 8; 9; 10) gespannt
ist, die zur Öffnung des Dachbereichs (3) dessen Verkürzung im wesentlichen parallel
zur Fahrzeuglängserstreckung ermöglicht.
2. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Abstützung (4; 5; 8; 9, 10) Bereiche umfaßt, die um vertikale Achsen
einschwenkbar sind und dabei das vordere Dachende (36) parallel heckwärts verlagern.
3. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Dachbereich in geschlossener Stellung über seitliche Rahmenteile (4;
5) gespannt ist und zumindest ein Teil (4b; 5b) dieser Rahmenteile (4; 5) bei Öffnung
des Daches um vertikale Schwenkachsen (17; 21) verschwenkbar ist.
4. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß je Fahrzeugseite zumindest zwei Rahmenteile (4; 5) vorgesehen sind, die in geschlossenem
Zustand fluchtend hintereinander liegen.
5. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Rahmenteile (4; 5) jeweils eine Teilungsfuge (7) aufweisen und an
dieser um jeweils ein vertikales Gelenk (17; 20) einschwenkbar sind.
6. Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Abstützung (4; 5; 8; 9; 10) des Daches Synchronisationsmittel (8)
zu seiner gleichmäßigen Verkürzung parallel zur Fahrzeuglängserstreckung umfaßt.
7. Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dachbespannung (12) Zugmittel umfaßt, die eine vorbestimmte Einfaltung des sich
verkürzenden flexiblen Dachbereichs (3) während der Dachöffnung bewirken.
8. Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Dachbereich (3) zur Öffnung des Daches unterhalb eines starren Heckteils
(2), in dem die Heckscheibe enthalten ist, ablegbar ist.
9. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Heckteil (2) gegenüber der Fahrzeugkarosserie (33) zum Öffnen des Daches anhebbar
ist.
10. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der flexible Dachbereich (3) in einer ersten Bewegungsphase des Öffnungsschrittes
bei fluchtend hintereinander stehenden Rahmenteilen (4; 5) ein Stück weit unter das
Heckteil (2) verlagert wird und hierfür die Anbindung des flexiblen Dachbereichs (3)
an das Heckteil (2) ein Reservoir an textiler Bespannung (12) umfaßt.
11. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zweiten Öffnungsschritt der Bewegung die Verkürzung des flexiblen Dachteils
(3) durch Einschwenken der Rahmenteile (4; 5) erfolgt.
12. Cabriolet-Fahrzeug nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß in einem letzten Öffnungsschritt der Bewegung das starre Heckteil (2) mit dem im
wesentlichen darunter befindlichen, eingefahrenen flexiblen Dachbbereich (3) vollständig
unterhalb der Fensterbrüstungslinie der Karosserie (33) absenkbar ist.
13. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in abgelegter Stellung des Daches das starre Heckteil (2) mit der Heckscheibe nach
oben weist.
14. Cabriolet-Fahrzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Heckteil (2) vollständig als Glaskuppel ausgebildet ist.