[0001] Die Erfindung betrifft einen Ausleger zur Entnahme von gefalzten Druckprodukten,
die auf einer sattelförmigen Auflage einer Transporteinrichtung rittlings durch umlaufende
Mitnehmer transportiert werden, mit einer Greifvorrichtung, mit der die Druckprodukte
gefasst und von der Transportvorrichtung abgeführt werden.
[0002] Ausleger der genannten Art sind in der druckverarbeitenden Industrie seit langem
bekannt und dienen insbesondere zum möglichst schonenden Abheben von Druckprodukten,
beispielsweise Broschüren, Zeitungen und dergleichen von einer längs laufenden Sammelstrecke.
Die von der Sammelstrecke abgehobenen Druckprodukte werden umgelenkt und beispielsweise
einer Schneidvorrichtung für Kopf-, Fuss- und Frontbeschnitt zugeführt.
[0003] Die Sammelstrecke weist insbesondere eine endlose Sammelkette auf, auf welche zur
Bildung der Druckprodukte mit Anlegern aus einem Stapel Druckbogen abgeworfen werden.
An der Sammelkette sind in regelmässigen Abständen Mitnehmer angeordnet, mit denen
die abgeworfenen und gefalteten Druckbogen transportiert werden. Die Mitnehmer können
für eine Teilungsumstellung verstellbar an der Sammelkette befestigt sein. Beim sogenannten
"selective binding" werden die Druckprodukte selektiv zusammengestellt. Die Druckprodukte
können hierbei insbesondere bezüglich ihrer Dicken ändern. Die gebildeten Druckprodukte
werden in der Regel gebunden, insbesondere im Bereich der Sammelkette mittels einer
Heftmaschine geheftet. In diesem Fall ist die Sammelkette vorzugsweise eine Doppelsammelkette.
[0004] Im Hochleistungsbereich ist die Produktionsgeschwindigkeit häufig durch die Leistung
des Auslegers begrenzt, der die Druckprodukte schonend und gleichzeitig störungsfrei
abheben und umlenken muss. Die Druckprodukte müssen jeweils mit hoher Geschwindigkeit
von der Transportstrecke abgehoben werden, damit das nachlaufende Druckprodukt nicht
mit dem vorlaufenden Druckprodukt kollidiert. Das Fassen und Abheben der Druckprodukte
muss zudem so schonend erfolgen, dass die Druckprodukte nicht beschädigt werden und
insbesondere auf der Aussenseite keine Markierungen entstehen. Beim "selective binding"
sollen auch mit einer solchen hohen Leistung Druckprodukte in unterschiedlichen Dicken
und unterschiedlichen Formaten entnommen werden können.
[0005] Durch die CH - A - 358 100 ist ein Ausleger bekannt geworden, bei dem die Druckprodukte
mit einem Schwert angehoben und zwischen hintereinander angeordnete Rollenpaare hineingeschoben
werden. Die Drehachsen der Rollenpaare sind parallel zur Bewegungsebene des Schwertes
und je senkrecht zu dessen schrägen Bewegungskomponenten gerichtet. Die Schrägorientierung
der Bewegung des Schwertes und der Rollenpaare sowie eine Antriebsverbindung des Schwertes
sind so bemessen, dass die Druckprodukte beim Abheben ihre horizontale Fördergeschwindigkeit
beibehalten. Die Umlenkung der Druckprodukte erfolgt vergleichsweise schlagartig und
nicht besonders produkteschonend. Die Produktionsgeschwindigkeit dieser Anlage ist
je nach Kettenteilung und Format auf 8,000 bis 10,000 Exemplare pro Stunde beschränkt.
[0006] Durch die CH - A - 525 142 des Anmelders ist ein weiterer Ausleger bekannt geworden,
der eine weitere Geschwindigkeitssteigerung ermöglichen soll. Hierzu ist ein Abhebeschwert
vorgesehen, das auf einer elliptischen Bahn derart bewegt wird, dass es oberhalb der
Ketteneinrichtung stets eine in Vorschubrichtung orientierte Bewegungskomponente aufweist.
[0007] Aus der EP 1 072 546 A1 des Anmelders ist eine Vorrichtung bekannt geworden, bei
welcher zur Entnahme der Druckprodukte über der Sammelkette eine rotierend angetriebene
sternförmige Vorrichtung angeordnet ist, welche die Druckprodukte mit zangenartigen
Greiforganen fast und möglichst lagestabil abhebt. Die Produkte werden von den zangenförmigen
Klemmorganen auf einem fixen Schwert gefasst und ziehen diese in einem 90°-Bogen in
vertikal laufende Bänder. Die rotierenden Greiforgane erfassen die Druckprodukte mit
einer im Vergleich zur Transportgeschwindigkeit der Sammelkette leicht erhöhten Geschwindigkeit.
Dadurch werden die Druckprodukte etwas von den Mitnehmern weggezogen und behindern
dadurch das auslaufende Druckprodukt nicht. Die erreichbare Produktionsgeschwindigkeit
beträgt je nach Kettenteilung und der Anzahl der rotierenden Greiforgane 20,000 bis
25,000 Exemplare pro Stunde. Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung der vergleichsweise
grosse Platzbedarf für die rotierenden Greiforgane und die notwendigen grossen Greiferkräfte
zur Kontrolle der bei der Umlenkung der Druckprodukte auftretenden Beschleunigungs-
und Verzögerungskräfte. Schwierigkeiten können auch bei der Verarbeitung von einzelnen
Bogen auftreten, die bei einer Fehlfunktion auftreten können. Die Greiforgane müssen
hierbei im Lauf selbsttätig auf die Dicke eines solchen einzelnen Bogens umgestellt
werden können, was konstruktiv vergleichsweise aufwendig ist. Bei einer Teilungsumstellung
von 21" auf 14" muss zudem die Anzahl der Greifarme von zwei auf drei erhöht werden.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ausleger der genannten Gattung zu
schaffen, der eine noch höhere Produktionsgeschwindigkeit ermöglicht und der dennoch
schonend und funktionssicher arbeitet. Er soll zudem kompakt ausführbar sein.
[0009] Die Aufgabe ist bei einem gattungsgemässen Ausleger dadurch gelöst, dass die Greifvorrichtung
wenigstens zwei rotierende Greiforgane aufweist, die jeweils am Umfang eines ebenfalls
rotierenden Trägers gelagert sind und zwischen denen die Druckprodukte gefasst und
abgehoben werden. Die Druckprodukte werden von rotierenden Greiforganen gefasst, die
jeweils an einem rotierenden Träger gelagert sind. Die Bewegung der Druckprodukte
ist damit nicht auf eine kreisförmige Bahn oder eine lineare Bahn beschränkt, sondern
kann optimal ausgelegt werden. Die Bahn kann insbesondere so bestimmt werden, dass
die oben genannte Kollision mit dem nachlaufenden Druckprodukt bei höheren Produktionsgeschwindigkeiten
vermieden wird. Es ist ein Geschwindigkeitsverlauf möglich, bei welchem die Druckprodukte
praktische stossfrei und somit sehr produkteschonend von den Greiforganen übernommen
und mit einem sehr kleinen Stoss an eine weitere Transportvorrichtung, beispielsweise
an Bänder, übergeben werden. Rotierende Arme sind nicht erforderlich und es ist eine
besonders kompakte Bauweise möglich.
[0010] Eine besonders hohe Produktionsgeschwindigkeit bei schonender Behandlung der Druckprodukte
ist dann gegeben, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die Greiforgane bienenkorbförmig
ausgebildet sind. Der grösste Durchmesser der bienenkorbförmigen Greiforgane ist vorzugsweise
so ausgelegt, dass die resultierende Umfanggeschwindigkeit pro Takt grösser ist, als
die Kettenteilung der Transportvorrichtung. Durch die etwas grössere horizontale maximale
Umfangsgeschwindigkeit der bienenkorbförmigen Greiforgane gegenüber der Geschwindigkeit
der Transportvorrichtung kann das Druckprodukt optimal von den Mitnehmern weggezogen
werden. Die bienenkorbförmigen Greifer sind vorzugsweise so angeordnet, dass sich
die Druckprodukte beim Drehen der Träger in Richtung der kleiner werdenden Durchmesser
verschieben. Die Druckprodukte werden dadurch in horizontaler Richtung kontinuierlich
abgebremst und mit minimaler horizontaler Geschwindigkeit an die dazu rechtwinklig
angeordnete weitere Transportvorrichtung übergeben.
[0011] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemässen Ausleger sowie
schematisch einen Abschnitt einer Transportvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf den erfindungsgemässen Ausleger,
Fig. 3 ein schematischer Schnitt durch den Ausleger und die Transportvorrichtung entlang
der Linie III-III der Fig. 2 und
Fig. 4 ein Schnitt entsprechend Fig. 3, jedoch in einem späteren Arbeitszustand.
[0013] Der Ausleger 1 ist im Bereich einer Transportvorrichtung 8 angeordnet, welche gemäss
Fig. 1 Druckprodukte 5 mittels einer Doppelsammelkette 2 in Richtung des Pfeiles 6
fördert. Die Doppelsammelkette 2 ist gemäss Fig. 3 aus zwei Einzelketten 3 und 4 gebildet
und weist eine sattelförmige Auflage 43 auf, auf welcher die Druckprodukte 5 rittlings
gefördert werden. Hierbei werden die Druckprodukte 5 mit seitlich vorstehenden Mitnehmern
7 mitgenommen. Die Mitnehmer 7 können zur Umstellung der Kettenteilung vorzugsweise
verstellt werden. Die Druckprodukte 5 bestehen in der Regel aus mehreren Bogen, die
mit hier nicht gezeigten Anlegern auf die Doppelsammelkette 2 abgeworfen werden. Die
gefalteten Druckbogen, durch welche die Druckprodukte 5 gebildet werden, können in
diesen Anlegern geöffnet und auf die Sammelkette 2 abgelegt werden. Die gebildeten
Druckprodukte 5 weisen deshalb jeweils einen Falz 5a auf, der sich beim Transport
auf der Doppelsammelkette 2 in deren Transportrichtung erstreckt. Entsprechend der
sattelförmigen Auflage 43 werden die Druckprodukte 5 mit einem spitzen Winkel gespreizt
transportiert. Die Druckprodukte 5 können auch einzelne gefalzte Bogen sein.
[0014] Um die Druckprodukte 5 in den Erfassungsbereich des Auslegers 1 zu fördern, ist ein
Abhebeschwert 34 vorgesehen, das gemäss Fig. 3 zwischen den beiden Sammelketten 3
und 4 angeordnet ist und das einen oberen kammartigen Rand 44 aufweist, wie die Fig.
1 zeigt. Das Abhebeschwert 34 ist mit zwei Kurbelscheiben 35 verbunden und wird von
dieser so angetrieben, dass es in einer vertikalen Ebene eine geschlossene kreisförmige
oder ovale Kurvenbahn ausführt und mit jedem Umgang ein Druckprodukt 5 von der Doppelsammelkette
2 abhebt und in den Erfassungsbereich des Auslegers 1 anhebt. Die beiden Kurbelscheiben
35 sind auf zwei Achsen 37 drehbar gelagert, wobei eine dieser Achsen eine Antriebsachse
ist und die beiden Kurbelscheiben 35 jeweils mit einem endlosen Zahnriemen oder Kette
36 miteinander verbunden sind. Die Lagerung des Abhebeschwertes 34 an den beiden Kurbelscheiben
35 erfolgt mit Lageranordnungen 38, wie dies in Fig. 3 gezeigt ist. Die Bewegung des
Abhebeschwertes 34 erfolgt selbstverständlich im Takt der Transportvorrichtung 8.
Das Abhebeschwert 34 kann auch stationär sein, wobei die Druckprodukte 5 auf das Abhebeschwert
34 aufgeschoben und die Sammelkette 2 abgesenkt wird, wie dies an sich bekannt ist.
[0015] Der Ausleger 1 weist zwei Lagerschilder 9 und 10 auf, an der im Abstand zueinander
zwei parallel zueinander laufende Antriebswellen 14 gelagert sind. Wie die Fig. 2
zeigt, sind die Wellen 14 jeweils mit einem Antriebsrad 11 drehfest verbunden, um
die ein endloser Zahnriemen 12 gelegt ist. Auf jeder Antriebswelle 14 sind drehfest
drei im Abstand zueinander angeordnete, scheibenförmige Träger 15 befestigt, die im
Abstand zueinander, wie ersichtlich, paarweise angeordnet sind. Denkbar ist auch eine
Ausführung mit weniger als drei oder mehr als drei Trägern 5 pro Welle 14. Die Träger
15 sind so angetrieben, dass sie gemäss Fig. 4 in entgegengesetztem Uhrzeigersinn
rotieren. In Fig. 4 werden die linken Träger 15 gemäss Pfeil 55 im Gegenuhrzeigersinn
und die rechts gezeigten Träger 15 gemäss Pfeil 56 im Uhrzeigersinn angetrieben. Die
Drehgeschwindigkeiten und die Umfangsgeschwindigkeiten der Träger 15 sind jeweils
gleich.
[0016] An jedem Träger 15 sind zwei bienenkorbförmige Rollen gelagert, die, wie ersichtlich,
bezüglich der entsprechenden Antriebsachse 14 diametral angeordnet sind und die Greiforgane
20 bilden. Die Rollen bzw. Greiforgane 20 sind jeweils auf einer Achse 24 gelagert,
die mit einem Halter 25 am Träger 15 befestigt ist. Die Träger 15 sind, wie ersichtlich,
jeweils mit einem Lager 23 versehen, welches eine Achse 24 aufnimmt. Die Achsen 24
erstrecken sich jeweils quer zu den Antriebsachsen 14.
[0017] Die Rollen bzw. Greiforgane 20 sind jeweils mit einem Kegelradgetriebe 42 angetrieben,
das ein drehfest mit der Achse 24 verbundenes Rad 27 aufweist, welches mit einem Rad
17 kämmt, das auf einer Antriebswelle 16 befestigt ist. Jede Antriebswelle 16 ist
gemäss Fig. 2 an zwei Scheiben 46 und 47 drehbar gelagert, die jeweils fest mit einer
der Antriebswellen 14 verbunden sind. Zentrisch zur Antriebswelle 14 und fest mit
dem Seitenschild 10 verbunden ist ein Stirnzahnrad 18 (Sonnenrad) befestigt, an dem
zwei diametral gegenüberliegende Planetenräder 19 ablaufen, die fest mit einer der
Antriebswellen 16 verbunden sind. Beim Drehen der Antriebswellen 14 drehen über die
Stirnzahnräder 18 die Planetenräder 19 sowie über die Antriebswellen 16 und die Kegelradgetriebe
42 die Rollen bzw. Greiforgane 20 synchron mit. Die Drehrichtungen der Rollen bzw.
Greiforgane 20 sind in der Fig. 2 mit den Pfeilen 50 angegeben.
[0018] Jede Rolle 20 bzw. jedes Greiforgan ist gemäss Fig. 4 jeweils in einer etwa V-förmigen,
nach aussen offenen Lücke 51 angeordnet und weist eine bombierte Mantelfläche 40 auf,
die mit einer Mantelfläche 26 des Trägers 15 eine kreisrunde Kontur bildet. Sowohl
die Rollen bzw. Greiforgane 20 als auch die Träger 15 sind an den Mantelflächen 26
und 40 mit einem gummielastischen Überzug 28 bzw. 21 versehen, wie insbesondere Fig.
3 erkennen lässt.
[0019] An den beiden Lagerschildern 9 und 10 sind über den Trägern 15 zwei weitere Wellen
39 gelagert, die ebenfalls vom Zahnriemen 12 angetrieben sind und die jeweils drei
endlose Transportoberbänder 31 antreiben, welche jeweils mit einem Transportunterband
30 für den Weitertransport der Druckprodukte 5 zusammenarbeiten. Die Bänder 31 und
30 bilden gemäss Fig. 3 zwei Transportvorrichtungen 52 und 53. Zwischen diesen ist
eine Weiche 33 angeordnet, welche die Druckprodukte 5 wahlweise der Transportvorrichtung
52 oder 53 zuführen. In der in Fig. 3 gezeigten Stellung der Weiche 33 werden die
Druckprodukte 5 der Transportvorrichtung 53 zugeführt. Mit einer Schwenkung der Weiche
33 um eine horizontale Achse 33a im Gegenuhrzeigersinn kann eine Stellung eingestellt
werden, in welcher die Druckprodukte 5 der Transportvorrichtung 52 zugeführt werden.
Die Verstellung der Weiche 33 erfolgt durch hier nicht gezeigte Steuermittel. Die
Transportvorrichtungen 52 und 53 bewirken eine Umlenkung der Druckprodukte 5 in eine
im wesentlichen horizontale Ebene. Hierbei werden die Druckprodukte 5 beispielsweise
einer in Fig. 4 lediglich angedeuteten Schneidvorrichtung 41, beispielsweise einem
Dreischneider, zugeführt.
[0020] Nachfolgend wird die Arbeitsweise des erfindungsgemässen Auslegers 1 erläutert.
[0021] Mit der Doppelsammelkette 2 werden die Druckprodukte 5 gemäss Fig. 1 in Richtung
des Pfeils 6 transportiert und damit in den Erfassungsbereich des Abhebeschwertes
34 transportiert. Durch dieses Abhebeschwert 34 wird jeweils ein Druckprodukt 5 an
der Innenseite des Falzes 5a erfasst und angehoben. Die Fig. 1 und 3 zeigen ein Druckprodukt
5', das vom Abhebeschwert 34 erfasst und angehoben ist. Das Abhebeschwert 34 wird
nun auf seiner weiteren Bahn wieder zwischen den beiden Ketten 3 und 4 untertauchen
und ein nachfolgendes Druckprodukt 5 erfassen und in gleicher Weise anheben. Wie die
Fig. 3 deutlich zeigt, wird das angehobene Druckprodukt 5' im Bereich des Falzes 5a'
von paarweise angeordneten Rollen bzw. Greiforganen 20 erfasst. Das Abhebeschwert
34 ist, wie oben erwähnt, entsprechend den Rollen bzw. Greiforganen 20 kammförmig
ausgebildet, so dass das Abhebeschwert 34 von den Rollen bzw. Greiforganen 20 nicht
erfasst wird. Durch die Rotation der Träger 15 wird das erfasste Druckprodukt 5' vertikal
nach oben beschleunigt. Gleichzeitig erfolgt durch die Rotation der Rollen bzw. Greiforgane
20 eine horizontale Beschleunigung in der Transportrichtung der Doppelsammelkette
12 und somit in Richtung des Pfeiles 6. Diese horizontale Beschleunigung hat in der
Anordnung gemäss Fig. 3 den höchsten Wert, da im Erfassungsbereich der Rollen bzw.
Greiforgane 20 der Durchmesser D dieser Rollen 20 am grössten ist. Bei der Weiterförderung
des Druckproduktes 5' nimmt der Durchmesser D der Rollen bzw. Greiforgane 20 laufend
ab und entsprechend wird die horizontale Geschwindigkeit des Druckproduktes 5' kleiner.
Die Fig. 4 zeigt das Druckprodukt 5' in einer Phase, in welcher der kleinste Durchmesser
D wirksam ist. Der Falz 5a' befindet sich nun bereits im Bereich der Transportvorrichtung
53. Die Umlenkung des Druckproduktes 5' in den Bereich der Transportvorrichtung 53
erfolgt durch entsprechende Stellung der Weiche 33.
[0022] In der Fig. 4 gezeigten Phase ist nun das Druckprodukt 5' nahezu soweit angehoben,
dass es von der Doppelsammelkette 2 vollständig abgehoben ist. Die horizontale Geschwindigkeit
des Druckproduktes 5' ist nun im wesentlichen null und der Transport erfolgt durch
die Transportvorrichtung 53 und die Träger 15, welche den unteren Rand des Druckproduktes
5' erfassen. Das Druckprodukt 5' wird nun in eine im wesentlichen horizontale Ebene
umgelenkt und der Schneidvorrichtung 41 zugeführt, wo es an drei Seiten beschnitten
wird.
[0023] Der genannte Transportvorgang wird nun nach einer Drehung der Träger 15 um 180° mit
dem nachfolgenden Druckprodukt 5 wiederholt. Das Druckprodukt 5 wird somit in der
oben genannten Weise vom auftauchenden Abhebeschwert 34 erfasst und in den Wirkbereich
von drei paarweise zusammenwirkenden Rollen bzw. Greiforgane 20 gebracht. Ist das
Druckprodukt 5 dicker oder dünner als das Druckprodukt 5', so wird entsprechend mehr
oder weniger der Überzug 28 bzw. 21 komprimiert. Um noch grössere Dickenunterschiede
aufzunehmen, ist auch eine Ausführung denkbar, bei welcher die Träger 15 beispielsweise
pneumatisch auf die entsprechende Produktedicke zusammengefahren werden können. Hierbei
wird der Abstand zwischen den beiden Antriebswellen 14 entsprechend der Produktedicke
geändert. Die Produktedichte kann mit hier nicht gezeigten Sensoren erfasst werden
und mit dem entsprechenden Wert wird die Verstellung der Antriebsachsen 14 gesteuert.
[0024] Die Transportvorrichtung 52 kann dazu verwendet werden, um unvollständige Produkte
5 einer hier nicht gezeigten Makulaturauslage zuzuführen. Entsprechend wird dann selbstverständlich
die Weiche 33 gestellt. Solche unvollständigen Druckprodukte können ebenfalls mit
einem Sensor erfasst werden. Entsprechend wird dann die Weiche 33 so gestellt, dass
diese Druckprodukte mit der Transportvorrichtung 52 der Makulaturauslage zugeführt
werden.
[0025] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel werden die Produkte 5 jeweils von drei Rollenpaaren
erfasst. Grundsätzlich ist auch eine Ausführung denkbar, bei welcher die Druckprodukte
5 lediglich von einem Rollenpaar oder von mehr als drei Rollenpaaren erfasst wird.
Ebenfalls denkbar sind Ausführungen, bei welchen auf den Trägern 15 jeweils lediglich
eine Rolle bzw. ein Greiforgan 20 oder mehr als zwei Rollen bzw. Greiforganen 20 gelagert
sind. Wie erwähnt, kann das Abhebeschwert 34 bewegt oder stationär sein. Grundsätzlich
können die Druckprodukte 50 auch durch andere Mittel in den Erfassungsbereich der
Rollen bzw. Greiforganen 20 gebracht werden.
1. Ausleger (1) zur Entnahme von gefalzten Druckprodukten(5), die auf einer sattelförmigen
Auflage (43) einer Transporteinrichtung (8) rittlings durch umlaufende Mitnehmer (7)
transportiert werden, mit einer Greifvorrichtung (100), mit der die Druckprodukte
(5) gefasst und von der Transportvorrichtung (2) abgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifvorrichtung (100) wenigstens zwei rotierende Greiforgane (20) aufweist,
die jeweils am Umfang eines rotierenden Trägers (15) gelagert sind, und zwischen denen
die Druckprodukte gefasst und abgeführt werden.
2. Ausleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiforgane (20) eine bombierte Mantelfläche (40) aufweisen, die mit einer Mantelfläche
(26) eines Trägers (15) eine im wesentlichen kreisförmige Kontur bilden.
3. Ausleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiforgane (20) jeweils um eine Achse (24) rotieren, die im Abstand zu einer
Antriebswelle (14) eines Trägers (15) angeordnet ist und die sich quer zur Antriebswelle
(14) erstreckt.
4. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiforgane (20) bienenkorbförmig ausgebildet sind.
5. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf jedem Träger 15) zwei diametral gegenüberliegende Greiforgane (20) gelagert sind.
6. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiforgane (29) und/oder die Träger (15) mit einem gummielastischen Überzug
(21, 28) überzogen sind.
7. Ausleger nach einem der Ansprüche 1- 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den paarweise angeordneten Trägern (15) eine Weiche (33) angeordnet ist,
mit der die Druckprodukte (5) wahlweise nach links oder rechts umlenkbar sind.
8. Ausleger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Weiche (33) zwei Transportvorrichtungen (52, 53) angeordnet sind, welche
die Druckprodukte (5) jeweils in eine abweichende Ebene umleiten.
9. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abhebeschwert (34) vorgesehen ist, mit dem die Druckprodukte (5) einzeln von
der Transportvorrichtung (8) abgehoben werden.
10. Ausleger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Abhebeschwert (34) auf einer geschlossenen Kurvenbahn bewegt wird oder stationär
angeordnet ist.
11. Ausleger nach einem der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (8) eine Doppelsammelkette (2) aufweist und dass das Abhebeschwert
(34) zwischen den beiden Ketten (3, 4) der Doppelsammelkette (2) angeordnet ist.
12. Ausleger nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass er zwei oder mehr Trägerpaare (15) aufweist.