[0001] Die Erfindung betrifft einen Verriegelungsbeschlag zum Verriegeln eines Flügels eines
Fensters, einer Tür oder dergleichen an einem zugeordneten festen Rahmen, wobei an
einem Flügelfalz und an einem diesem gegenüberliegenden Rahmenfalz einerseits wenigstens
ein Riegelelement und andererseits wenigstens ein Riegelwiderlager angeordnet ist
und wenigstens ein Riegelelement mittels eines Stellantriebes in eine Ver- sowie in
eine Entriegelungsstellung bewegbar ist und in der Verriegelungsstellung das zugeordnete
Riegelwiderlager senkrecht zu dem Flügelfalz sowie zu dem Rahmenfalz wirksam hintergreift.
[0002] Derartige Verriegelungsbeschläge werden insbesondere zur Sicherung von Fenster- oder
Türflügeln gegen unbefugtes gewaltsames Öffnen verwendet. Wird bei verriegeltem Flügel
in dem Spalt zwischen Flügel- und Rahmenfalz ein Einbruchswerkzeug in Form eines Hebels
angesetzt und mit diesem der Flügel in Richtung seiner Hauptebene kraftbeaufschlagt,
so wirkt der Verriegelungsbeschlag der beabsichtigten gewaltsamen Verlagerung des
Flügels senkrecht zu dem Flügel- sowie zu dem Rahmenfalz entgegen.
[0003] Offenbart ist ein gattungsgemäßer Verriegelungsbeschlag in DE-A-44 17 842. Als Riegelelement
dient dabei ein Riegelzapfen, der mittels einer Treibstange in Längsrichtung des betreffenden
Flügelfalzes verschiebbar ist und der festrahmenseitig einen Pilzkopf aufweist. Dem
Riegelzapfen zugeordnet ist ein an dem gegenüberliegenden Rahmenfalz angebrachtes
Schließblech, das mit einem schlitzartigen Einlauf für den Riegelzapfen versehen ist.
Zur Schließverriegelung des betreffenden Flügels ist der Riegelzapfen mittels der
Treibstange in Falzlängsrichtung aus einer Position außerhalb des Schließblechs in
eine Stellung zu überführen, in welcher er in den Einlauf des Schließblechs eingefahren
ist und an seinem Pilzkopf mit den Rändern des Einlaufs an dem Schließblech überlappt.
Insbesondere in Falzlängsrichtung ist das Ausmaß dieser Überlappung allerdings verhältnismäßig
gering. Grund hierfür ist der Umstand, dass die Länge des in Falzlängsrichtung verlaufenden
Schaltweges der Treibstange zur Bewegung des an dieser angebrachten Riegelzapfens
aus der Ent- in die Verriegelungstellung funktionsbedingt begrenzt ist. Der Riegelzapfen
kann in Falzlängsrichtung gesehen nur über eine relativ kurze Distanz in das Schließblech
einfahren und mit seinem Pilzkopf die Einlaufränder des Schließblechs hintergreifen.
Das Ausmaß dieses Hintergriffs, also das Ausmaß der Überlappung des Pilzkopfes an
dem Riegelzapfen und der Einlaufränder an dem Schließblech in Falzlängsrichtung, ist
nun aber mitbestimmend für die Größe des Widerstandes, den die Formschlussverbindung
von Riegelzapfen und Schließblech einer gewaltsamen Relativbewegung von Flügel und
festem Rahmen senkrecht zu dem betreffenden Flügel- sowie dem betreffenden Rahmenfalz
entgegensetzt.
[0004] Aus DE-A-198 46 307 ist eine gattungsfremde Lüftungseinrichtung bekannt, im Falle
derer im Falz zwischen einem Fenster- oder einem Türflügel und einem zugehörigen Blendrahmen
Dichtschienen untergebracht sind. Diese Dichtschienen sind dabei in einer Falznut
des Blendrahmens aufgenommen und dort um eine in Falzlängsrichtung verlaufende Drehachse
drehbar gelagert. Durch Drehung um diese Drehachse lassen sich die vorbekannten Dichtschienen
zwischen einer Position, in welcher sie den Falzspalt für Luftdurchtritt freigeben
und einer Stellung, in welcher sie den Falzspalt abdichten, hin und her bewegen. In
ihrer abdichtenden Drehstellung liegen die Dichtleisten mit ihren Längsrändern an
einer parallel zu der Hauptebene von Flügel und Blendrahmen verlaufenden Dichtfläche
des Flügels an. Eine senkrecht zu dem Flügel- sowie zu dem Rahmenfalz wirksame Verbindung
zwischen Flügel und Blendrahmen wird mittels der Dichtschienen nicht hergestellt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den vorbekannten gattungsgemäßen Verriegelungsbeschlag
im Sinne einer Erhöhung der erzielbaren Einbruchssicherheit weiterzubilden.
[0006] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmalskombination nach Patentanspruch
1. Die Ausbildung des Riegelelementes als Riegelleiste mit in Falzlängsrichtung verlaufender
Riegelkante in Kombination mit der beschriebenen Kinematik der Verriegelungsbewegung
erlaubt es, zwischen Riegelelement und Riegelwiderlager einen Hintergriff mit großer
Ausdehnung in Falzlängsrichtung herzustellen. Im Extremfall kann sich die Riegelkante
an der Riegelleiste über die gesamte Länge des betreffenden Falzes erstrecken. Entsprechend
großflächig und somit entsprechend wirksam ist der Formschluss, der sich bei in der
Verriegelungsstellung befindlicher Riegelleiste zwischen Flügel und festem Rahmen
ergibt und der einer gewaltsamen Verlagerung des Flügels gegenüber dem festen Rahmen
senkrecht zu dem Flügel- sowie zu dem Rahmenfalz entgegenwirkt. Diese wirksame Formschlussverbindung
lässt sich dabei gegebenenfalls auch mit einem kurzen Schaltweg des verwendeten Stellantriebes
erzielen. So kann mittels entsprechender getriebetechnischer Maßnahmen dafür gesorgt
werden, dass selbst kurze Schaltwege des Stellantriebes ausreichen, die Riegelleiste
über den erforderlichen Drehwinkel aus der Ent- in die Verriegelungsstellung und umgekehrt
zu überführen. Die vorstehenden Vorteile des erfindungsgemäßen Verriegelungsbeschlages
stellen sich unabhängig davon ein, ob die Riegelleiste an dem Flügel oder an dem festen
Rahmen und dementsprechend das Riegelwiderlager an dem festen Rahmen oder an dem Flügel
angeordnet sind.
[0007] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den
abhängigen Patentansprüchen 2 bis 12.
[0008] In den Patentansprüchen 2 und 3 sind dabei Erfindungsbauarten beschrieben, die sich
durch eine konstruktiv einfache Gestaltung der verwendeten Riegelleiste auszeichnen.
[0009] Das Führungsstück, wie es gemäß Patentanspruch 4 in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen
ist, gewährleistet zum einen eine definierte Bewegung der Riegelleiste in der Verriegelungs-
und/oder in der Entriegelungsdrehrichtung. Zum andern kann das Führungsstück dazu
genutzt werden, eine lastaufnahmefähige Verbindung zwischen der Riegelleiste und dem
Flügel oder dem festen Rahmen herzustellen.
[0010] Die Erfindungsbauarten gemäß den Patentansprüchen 5 und 6 werden zum einen aus konstruktiver
bzw. fertigungstechnischer Sicht bevorzugt. Darüber hinaus bedingt die Koaxialität
der Führungsfläche einerseits und der Führungs-Gegenfläche andererseits einen großflächigen
Kontakt zwischen der Riegelleiste und dessen Führungsstück. Dieser großflächige Kontakt
wiederum bewirkt sowohl eine definierte Führung der Riegelleiste bei deren Bewegung
in der Verriegelungs- bzw. in der Entriegelungsdrehrichtung als auch eine belastbare
Abstützung der Riegelleiste an dem Führungsstück und über dieses an dem Flügel oder
an dem festen Rahmen.
[0011] Ein zweifacher, senkrecht zu dem Flügel- sowie zu dem Rahmenfalz wirksamer Formschluss
und somit eine außerordentlich ausgeprägte Sicherung des Flügels gegen gewaltsame
Verlagerung in der Hauptebene von Flügel und festem Rahmen ergibt sich im Falle des
erfindungsgemäßen Verriegelungsbeschlages nach Patentanspruch 7. Die Riegelkanten
beider anspruchsgemäßer Riegelleisten können sich im Extremfall über die gesamte Falzlänge
erstrecken. Entsprechend großflächig ist der Hintergriff der Riegelleisten an dem
oder den zugeordneten Riegelwiderlagern.
[0012] Konstruktiv besonders einfach gestaltete Verriegelungsbeschläge zur Herstellung einer
zweifachen Formschlussverbindung zwischen Flügel und festem Rahmen sind in den Patentansprüchen
8 und 9 beschrieben.
[0013] Ausweislich der Patentansprüche 10 und 11 können die Riegelwiderlager erfindungsgemäßer
Verriegelungsbeschläge unmittelbar von dem Flügel oder von dem festen Rahmen oder
von separaten Widerlager-Beschlagteilen ausgebildet sein. Die erstgenannte Variante
zeichnet sich dadurch aus, dass der Verriegelungsbeschlag lediglich eine verhältnismäßig
geringe Anzahl von Beschlagteilen umfasst. Im Falle der zweitgenannten Erfindungsbauart
besteht vorteilhafterweise die Möglichkeit, Flügel oder feste Rahmen ohne Sicherheitseinrichtungen
mit entsprechenden Beschlagteilen nachzurüsten und/oder als Riegelwiderlager Bauteile
zu verwenden, die beispielsweise in Materialwahl und Festigkeit speziell auf ihre
Sicherheitsfunktion abgestimmt sind.
[0014] Patentanspruch 12 schließlich beschreibt eine zweckmäßige Möglichkeit, den Stellantrieb
von Riegelleisten erfindungsgemäßer Verriegelungsbeschläge zu gestalten. Der Schubstangenantrieb
kann dabei sowohl manuell (z.B. über einen üblichen Drehgriff) als auch maschinell
(beispielsweise mittels eines Elektromotors) erfolgen. Die Kulissensteuerung ist derart
auszulegen, dass die Schubstangenbewegung in die gewünschte Drehbewegung der Riegelleiste
umgesetzt werden kann.
[0015] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem festen Rahmen und einem gegenüber diesem dreh- und kippbaren
Flügel sowie mit angedeuteten Verriegelungsbeschlägen,
- Fig. 2
- eine erste Bauart eines Verriegelungsbeschlages im Umfang seines flügelseitigen Teils
mit Riegelleiste in der Draufsicht auf den Flügelfalz,
- Fign. 2a, 2b und 2c
- die Riegelleiste gemäß Fig. 2 in Einzeldarstellung,
- Fig. 3
- den flügelseitigen Teil des Verriegelungsbeschlages gemäß Fig. 2 in der Ansicht parallel
zu dem Flügelfalz,
- Fig. 4
- einen Schnitt mit einer in Fig. 1 senkrecht zu der Zeichenebene sowie in Richtung
der Linie IV-IV verlaufenden Schnittebene bei in Drehbereitschaftszustand befindlichem
Verriegelungsbeschlag,
- Fig. 5
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 4 bei verriegeltem Flügel,
- Fig. 6
- den flügelseitigen Teil einer zweiten Bauart eines Verriegelungsbeschlages in der
Draufsicht auf den Flügelfalz,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung entsprechend Fig. 4,
- Fig. 8
- den flügelseitigen Teil einer dritten Bauart eines Verriegelungsbeschlages in der
Draufsicht auf den Flügelfalz,
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung entsprechend den Fign. 4 und 7,
- Fig. 10
- den flügelseitigen Teil einer vierten Bauart eines Verriegelungsbeschlages in der
Draufsicht auf den Flügelfalz,
- Fig. 11
- eine Schnittdarstellung entsprechend den Fign. 4, 7 und 9,
- Fig. 12
- den flügelseitigen Teil einer fünften Bauart eines Verriegelungsbeschlages in der
Draufsicht auf den Flügelfalz,
- Fig. 13
- eine Schnittdarstellung entsprechend den Fign. 4, 7, 9 und 11 sowie
- Fig. 14
- einen Fensterflügel an einem festen Rahmen mit festrahmenseitigem Widerlager-Beschlagteil.
[0016] Gemäß Fig. 1 umfasst ein Fenster 1 einen Flügel 2 sowie einen diesen lagernden festen
Rahmen 3. Wie gestrichelt angedeutet, ist der Flügel 2 gegenüber dem festen Rahmen
3 um eine vertikale Achse drehbar sowie um eine horizontale Achse kippbar. Zur Schließverriegelung
des Flügels 2 an dem festen Rahmen 3 dienen Verriegelungsbeschläge 4, wie sie nachfolgend
im Einzelnen beschrieben werden und wie sie an einzelnen oder sämtlichen markierten
Stellen montiert sein können. Ebenso wie ein Handbetätigungsgriff 5 sind die Verriegelungsbeschläge
4 Bestandteil eines Treibstangenbeschlages, welcher die verschiedenen Funktionsstellungen
des Flügels 2 ermöglicht.
[0017] Wie den Fign. 2 bis 5 entnommen werden kann, umfasst der Verriegelungsbeschlag 4
in einer ersten Bauart eine Riegelleiste 6, die an einem Flügelfalz 7 angebracht ist
sowie ein Riegelwiderlager 8 an einem Rahmenfalz 9. Als Riegelwiderlager 8 dient dabei
eine Profilleiste eines den festen Rahmen 3 bildenden Rahmenprofils. Bei der Riegelleiste
6 handelt es sich um ein metallenes Hohlzylindersegment.
[0018] Über ein Führungsstück 10 ist die Riegelleiste 6 an dem Flügel 2 senkrecht zu dem
Flügelfalz 7 abgestützt. Zwei Haltebolzen in Form von Nietbolzen 11 durchsetzen zu
diesem Zweck das Führungsstück 10, die Riegelleiste 6, eine in üblicher Weise mit
dem Flügel 2 verschraubte Stulpschiene 12 sowie eine an der Unterseite der Stulpschiene
12 geführte Treibstange 13. Letztere befindet sich im Innern einer flügelseitigen
Beschlagteilnut 14, die mittels der Stulpschiene 12 abgedeckt ist. Die Durchtritte
der Nietbolzen 11 an dem Führungsstück 10 sowie an der Treibstange 13 sind als kreisrunde
Bohrungen gestaltet, deren Durchmesser dem Außendurchmesser des betreffenden Abschnittes
der Nietbolzen 11 entspricht. Die Stulpschiene 12 wird von den Nietbolzen 11 an Langlöchern
durchsetzt, die in Längsrichtung des Flügelfalzes 7 verlaufen und die somit eine Längsverschiebung
der Treibstange 13 mit den Nietbolzen 11 und dem Führungsstück 10 relativ zu der ortsfesten
Stulpschiene 12 erlauben. In Längsrichtung des Flügelfalzes 7 ebenfalls ortsfest angeordnet
ist die Riegelleiste 6, die mittels stulpschienenfester Vorsprünge 15 gegen Bewegung
in Falzlängsrichtung abgestützt wird.
[0019] Von den Nietbolzen 11 wird die Riegelleiste 6 an Kulissenschlitzen 16 durchdrungen.
Diese besitzen insbesondere ausweislich der Fign. 2a bis 2c jeweils drei Abschnitte,
nämlich einen sich in der Scheitellinie der Riegelleiste 6 erstreckenden Abschnitt
16.1, einen daran anschließenden schraubenartig an dem Mantel der Riegelleiste 6 verlaufenden
Abschnitt 16.2 sowie einen darauf folgenden und parallel zu der Scheitellinie der
Riegelleiste 6 verlaufenden Abschnitt 16.3. Die Weite der Abschnitte 16.1, 16.2, 16.3
der Kulissenschlitze 16 ist dabei geringfügig größer als der Durchmesser des sie durchsetzenden
Teiles der Nietbolzen 11. Gemeinsam mit letzteren bilden die Kulissenschlitze 16 eine
Kulissensteuerung für die Riegelleiste 6.
[0020] Zur Überführung des Flügels 2 in seine verschiedenen Funktionsstellungen ist der
Handbetätigungsgriff 5 zu drehen. Erstreckt sich der Handbetätigungsgriff 5 in Fig.
1 waagerecht nach rechts, so befindet sich der gesamte Treibstangenbeschlag an dem
Fenster 1 in seinem Drehbereitschaftszustand, d.h. der Flügel 2 kann um seine vertikale
Drehachse drehgeöffnet werden. Die Nietbolzen 11 nehmen an der Riegelleiste 6 die
in Fig. 2c mit 11.1 bezeichnete Position ein.
[0021] Verläuft der Handbetätigungsgriff 5 in Fig. 1 senkrecht nach oben, so befindet sich
der Treibstangenbeschlag des Fensters 1 in seinem Kippbereitschaftszustand und der
Flügel 2 kann um seine horizontale Kippachse gegenüber dem festen Rahmen 3 in eine
gekippte Position geschwenkt werden. Die Nietbolzen 11 befinden sich an der Riegelleiste
6 in der Position 11.2 gemäß Fig. 2c.
[0022] Sowohl bei Dreh- als auch bei Kippbereitschaftszustand des Treibstangenbeschlages
nimmt die Riegelleiste 6 die in Fig. 4 gezeigte Stellung ein. Zur Schließverriegelung
des Flügels 2 an dem festen Rahmen 3 ist der Handbetätigungsgriff 5 aus seiner horizontalen,
der Drehbereitschaftsstellung des Treibstangenbeschlages zugeordneten Position nach
unten in die gestrichelte Stellung gemäß Fig. 1 zu drehen. Infolge der damit verbundenen
Bewegung der Treibstange 13 bewegen sich die mit der Treibstange 13 verbundenen Nietbolzen
11 ausgehend von ihrer Stellung 11.1 gemäß Fig. 2c durch die schraubenartigen Abschnitte
16.2 der Kulissenschlitze 16, bis sie schließlich in den scheitellinienparallelen
Abschnitt 16.3 der Kulissenschlitze 16 einlaufen und dort die Stellung 11.3 gemäß
Fig. 2c einnehmen. Nachdem die Treibstange 13 mit den Nietbolzen 11 in Längsrichtung
des Flügelfalzes 7 geradlinig geführt, die Riegelleiste 6 aber um eine mit der Achse
des Hohlzylindersegmentes zusammenfallende Drehachse 17 drehbar gelagert ist, bewirkt
die geradlinige Bewegung der Nietbolzen 11 in Längsrichtung des Flügelfalzes 7 eine
Drehung der Riegelleiste 6 in Richtung eines Pfeils 18 in Fig. 5. Der Pfeil 18 beschreibt
die Verriegelungsdrehrichtung der Riegelleiste 6.
[0023] Am Ende ihrer Bewegung in Verriegelungsdrehrichtung 18 hintergreift die Riegelleiste
6 mit einer in der Verriegelungsdrehrichtung 18 voreilenden und sich in Falzlängsrichtung
erstrekkenden Riegelkante 19 das festrahmenseitige Riegelwiderlager 8. Es ergibt sich
so zwischen Flügel 2 und festem Rahmen 3 ein senkrecht zu dem Flügelfalz 7 sowie zu
dem Rahmenfalz 9 wirksamer Formschluss (Fig. 5). Diese Verbindung von Flügel 2 und
festem Rahmen 3 lässt sich auch mittels eines in den Spalt zwischen Flügelfalz 7 und
Rahmenfalz 9 eingeführten Hebels nur schwerlich lösen. Auch ist es von außerhalb des
mit dem Flügel 2 verschlossenen Raumes kaum möglich, die Riegelleiste 6 in Entriegelungsdrehrichtung
(Pfeil 20 in Fig. 5) zu überführen. Einer derartigen unbefugten Rückstellung der Riegelleiste
6 wirkt die Abstützung der in der Position 11.3 gemäß Fig. 2c befindlichen Nietbolzen
11 an der betreffenden, in Richtung der Scheitellinie der Riegelleiste 6 verlaufenden
Begrenzung des Kulissenschlitzes 16 entgegen. Ohne weiteres ausgeführt werden kann
eine Rückstellbewegung der Riegelleiste 6 aus der Ver- in die Entriegelungsstellung
durch Drehen des Handgriffs 5 aus seiner in Fig. 1 senkrecht nach unten weisenden
Stellung in die waagerechte, dem Drehbereitschaftszustand des Treibstangenbeschlages
zugeordnete Position.
[0024] Sowohl bei der Bewegung in Verriegelungsdrehrichtung 18 als auch bei der Bewegung
in Entriegelungsdrehrichtung 20 wird die Riegelleiste 6 an einer koaxial mit der Drehachse
17 verlaufenden Führungsfläche 21 an einer ebenfalls koaxialen mit der Drehachse 17
verlaufenden Führungs-Gegenfläche 22 an dem Führungsstück 10 geführt. Der mit dem
Führungsstück 10 in Kontakt befindliche Teil der Riegelleiste 6 bildet dementsprechend
einen Drehführungsteil.
[0025] Alternativ zu dem in Fig. 2c mit ausgezogenen Linien gezeigten Verlauf können die
Kulissenschlitze 16 an der Riegelleiste 6 auch wie in Fig. 2c gestrichelt dargestellt
ausgebildet sein. In diesem letztgenannten Fall nimmt die Riegelleiste 6 bei Kippbereitschaftszustand
des Treibstangenbeschlages eine Verriegelungsstellung ein. Die Riegelleiste 6 kann
dann bei Anordnung an dem unteren horizontalen Querholm des Flügels 2 als Teil eines
Flügelkipplagers verwendet werden.
[0026] Wie in Fig. 5 gestrichelt angedeutet, kann die Riegelkante 19 gegenüber der restlichen
Riegelleiste 6 auch abgekröpft sein. Dadurch lässt sich die Wirksamkeit des Hintergriffs
an dem Riegelwiderlager 8 senkrecht zu dem Flügelfalz sowie dem Rahmenfalz 9 noch
verbessern.
[0027] Gemäß den Fign. 6 und 7 weist der Verriegelungsbeschlag 4 in einer zweiten Bauart
ein Führungsstück 110 auf, das sich von dem zuvor beschriebenen Führungsstück 10 unterscheidet.
So ist das Führungsstück 110 Teil eines Gehäuses 123, das einstückig mit einer Stulpschiene
112 ausgebildet ist. Außerdem führt das Führungsstück 110 die Riegelleiste 6 sowohl
an deren Mantelinnenfläche (Führungsfläche 21) als auch an einer Mantelaußenfläche
124. Dementsprechend weist das Führungsstück 110 neben der konvexen Führungs-Gegenfläche
22 eine der Mantelaußenfläche 124 der Riegelleiste 6 zugeordnete konkave Führungs-Gegenfläche
125 auf.
[0028] Aufgrund seiner in Falzlängsrichtung ortsfesten Anordnung ist das Führungsstücks
110 mit entsprechend ausgerichteten Langlöchern 126, 127 versehen, welche die Verstellbewegung
der Treibstange 13 und der damit verbundenen Nietbolzen 11 ermöglichen. Ein Riegelwiderlager
108 ist wie das Riegelwiderlager 8 gemäß den Fign. 1 bis 5 integraler Bestandteil
eines festen Rahmens, nämlich einer zweiten Bauart des Rahmens 3, weist aber abweichend
von dem Riegelwiderlager 8 eine Abschrägung 128 auf, welche die Überführung der Riegelleiste
6 in die Verriegelungsstellung erleichtert. Eine Abstufung 129 an der dem Flügel 2
zugewandten Seite des Führungsstücks 110 sorgt für eine großflächige und annähernd
spielfreie Lagerung des Führungsstücks 110 an dem Flügel 2.
[0029] Eine dritte Bauart des Verriegelungsbeschlages 4 ist in den Fign. 8 und 9 gezeigt.
In diesem Fall sind zwei hohlzylindrische Riegelleisten 6 mit Riegelkanten 19 vorgesehen,
die gegenläufig in die Verriegelungsdrehrichtung 18 bzw. die Entriegelungsdrehrichtung
20 bewegbar sind. Die radial außenliegende Riegelleiste 6 ist mit einer Mantelaußenfläche
224 an einer konkaven Führungs-Gegenfläche 225 und die radial innenliegende Riegelleiste
6 mit ihrer Mantelinnenfläche 21 an der konkaven Führungs-Gegenfläche 22 eines Führungsstücks
210 geführt. Der mit der Führungs-Gegenfläche 22 versehene Teil des Führungsstücks
210 ist mit der Treibstange 13 in Längsrichtung des Flügelfalzes 7 bzw. des Rahmenfalzes
9 verschieblich; der mit der Führungs-Gegenfläche 225 versehene Teil des Führungsstücks
210 ist mit der Stulpschiene 12 verbunden und ebenso wie diese mit einem Längsschlitz
zum Durchtritt der Nietbolzen 11 versehen. An jeder der Riegelleisten 6 ist ein Kulissenschlitz
vorgesehen, der derart ausgestaltet ist, dass er im Zusammenwirken mit den darin geführten
Nietbolzen 11 die gewünschte Bewegung der Riegelleisten 6 in Verriegelungsdrehrichtung
18 oder in Entriegelungsdrehrichtung 20 bewirkt.
[0030] Ein Riegelwiderlager 208 an dem festen Rahmen 3 dritter Bauart ist als im Querschnitt
T-förmige Profilleiste ausgebildet und ebenso wie die zuvor beschriebenen Riegelwiderlager
8, 108 an das betreffende Festrahmenprofil angeformt. In der Verriegelungsstellung
hintergreifen die Riegelleisten 6 - wie in Fig. 9 gestrichelt dargestellt - den T-Querbalken
des Riegelwiderlagers 208 an dessen beiden freien Enden.
[0031] Im Falle der vierten, in den Fign. 10 und 11 dargestellten Bauart des Verriegelungsbeschlages
4 ist eine Riegelleiste 306 lediglich teilweise und zwar im Umfang eines Drehführungsteils
als Hohlzylindersegment ausgebildet. An den Drehführungsteil der Riegelleiste 306
angeformt ist ein Winkelprofil 331, dessen in der Verriegelungsdrehrichtung 18 vorauseilender
Winkelprofilschenkel 332 mit seinem Längsrand eine Riegelkante 319 ausbildet.
[0032] Zur Führung der Riegelleiste 306 in der Verriegelungsdrehrichtung 18 sowie in der
Entriegelungsdrehrichtung 20 dient ein Führungsstück 310, dessen flügelseitiger Teil
mit der Treibstange 13 verbunden und gemeinschaftlich mit dieser in Längsrichtung
des Flügelfalzes 7 sowie des Rahmenfalzes 9 verschieblich ist. An diesem Teil des
Führungsstücks 310 ist auch ein Kulissenschlitz 316 vorgesehen, in welchen ein Steuernocken
333 eingreift, der seinerseits an den Drehführungsteil der Riegelleiste 306 angeformt
ist. Der dem festen Rahmen 3 gegenüberliegende Teil des Führungsstückes 310 ist mit
dem Flügel 2 vernietet und weist einen Ausschnitt 334 auf, welcher die von dem Winkelprofil
331 der Riegelleiste 306 auszuführende Schwenkbewegung zulässt. Die Drehführung der
Riegelleiste 306 erfolgt über an dieser vorgesehene Führungsflächen 321, 324 sowie
über Führungs-Gegenflächen 322, 325 an dem Führungsstück 310. Als Riegelwiderlager
8 dient wiederum eine Profilleiste an dem festen Rahmen 3.
[0033] Eine fünfte Bauart des Verriegelungsbeschlages 4 umfasst ausweislich der Fign. 12
und 13 eine nach Art eines Winkelprofils ausgebildete Riegelleiste 406, die über Achszapfen
435, 436 an ihren Längsenden in flügelfesten Führungsstücken bzw. Lageraugen 410 aufgenommen
sind. Mit der Treibstange 13 verbunden und in Längsrichtung des Flügelfalzes 7 sowie
des Rahmenfalzes 9 verschieblich ist ein Zahnstangenabschnitt 439, der mit seiner
Verzahnung in ein Schneckenradsegment 440 an der Riegelleiste 406 eingreift. Über
den sich so ergebenden Zahntrieb wird die Riegelleiste 406 bei Verschiebung der Treibstange
13 in der Verriegelungsdrehrichtung 18 bzw. in der Entriegelungsdrehrichtung 20 bewegt
und dadurch in die Ver- oder die Entriegelungsstellung überführt. Ein festrahmenseitiges,
als integraler Bestandteil des festen Rahmens 3 ausgebildetes Riegelwiderlager 8 wird
in der Verriegelungsstellung von der Riegelleiste 406 mit deren Riegelkante 419 hintergriffen.
Diese ist an einem in Verriegelungsdrehrichtung 18 vorauseilenden Winkelprofilschenkel
432 vorgesehen.
[0034] Gemäß Fig. 14 kann an einem festen Rahmen 3 anstelle eines integralen Riegelwiderlagers
auch ein separates Widerlager-Beschlagteil 23 vorgesehen sein. Mit einem derartigen
Widerlager-Beschlagteil 23 können beispielsweise Rahmenprofile, die über keine angeformte,
von einer Riegelleiste zu hintergreifende Profilleiste verfügen, nachgerüstet werden.
[0035] Abgesehen von den vorstehend aufgezeigten Unterschieden stimmen die beschriebenen
Bauarten des Verriegelungsbeschlages 4 in Aufbau und Funktionsweise grundsätzlich
miteinander überein. Für übereinstimmende Bauteile werden in den verschiedenen Darstellungen
die gleichen Bezugszeichen verwendet.
1. Verriegelungsbeschlag zum Verriegeln eines Flügels (2) eines Fensters (1), einer Tür
oder dergleichen an einem zugeordneten festen Rahmen (3), wobei an einem Flügelfalz
(7) und an einem diesem gegenüberliegenden Rahmenfalz (9) einerseits wenigstens ein
Riegelelement und andererseits wenigstens ein Riegelwiderlager (8, 108, 208) angeordnet
ist und wenigstens ein Riegelelement mittels eines Stellantriebes in eine Ver- sowie
in eine Entriegelungsstellung bewegbar ist und in der Verriegelungsstellung das zugeordnete
Riegelwiderlager (8, 108, 208) senkrecht zu dem Flügelfalz (7) sowie zu dem Rahmenfalz
(9) wirksam hintergreift, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Riegelelement als um eine in Falzlängsrichtung verlaufende Drehachse
(17) drehbar gelagerte Riegelleiste (6, 306, 406) ausgebildet ist, die mittels des
Stellantriebes in eine Verriegelungsdrehrichtung (18) sowie in eine Entriegelungsdrehrichtung
(20) drehbar und dadurch in die Ver- sowie in die Entriegelungsstellung bewegbar ist
und die eine in Verriegelungsdrehrichtung (18) gelegene und in Falzlängsrichtung verlaufende
Riegelkante (19, 319, 419) aufweist, mit welcher sie das zugeordnete Riegelwiderlager
(8, 108, 208) in der Verriegelungsstellung senkrecht zu dem Flügelfalz (7) sowie zu
dem Rahmenfalz (9) wirksam hintergreift.
2. Verriegelungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Riegelleiste (6, 306, 406) nach Art eines Rohrsegmentes ausgebildet
ist, wobei die Drehachse (17) des Rohrsegmentes in dessen Längsrichtung verläuft und
als Riegelkante (19) der in der Verriegelungsdrehrichtung (18) vorauseilende Längsrand
des Rohrsegmentes vorgesehen ist.
3. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Riegelleiste (306, 406) zumindest teilweise nach Art eines Winkelprofils
ausgebildet ist, wobei als Riegelkante (319, 419) der freie Längsrand des in der Verriegelungsdrehrichtung
(18) vorauseilenden Winkelprofilschenkels (332, 432) vorgesehen ist.
4. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Riegelleiste (6, 306, 406) mittels zumindest eines an dem betreffenden
Falz vorgesehenen Führungsstücks (10, 110, 210, 310, 410) in der Verriegelungsdrehrichtung
(18) und/oder in der Entriegelungsdrehrichtung (20) geführt ist.
5. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Riegelleiste (6, 306) einen Drehführungsteil mit wenigstens einer
mit der Drehachse (17) koaxialen Führungsfläche (21; 21, 124; 21, 224; 321, 324) aufweist
und mit dieser Führungsfläche (21; 21, 124; 21, 224; 321, 324) an einer koaxialen
Führungs-Gegenfläche (22; 22, 125; 22, 225; 322, 325) des Führungsstückes (10, 110,
210, 310) in der Verriegelungsdrehrichtung (18) und/oder in der Entriegelungsdrehrichtung
(20) geführt ist.
6. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Riegelleiste (6) im Wesentlichen von einem Hohlzylindersegment gebildet
ist, dessen Achse mit der Drehachse (17) des Hohlzylindersegmentes zusammenfällt und
das mit seiner Mantelaußenfläche (124, 224) und/oder mit seiner Mantelinnenfläche
(21) als Führungsfläche an einer koaxialen Führungs-Gegenfläche (22, 125, 225) des
Führungsstücks (10, 110, 210) in der Verriegelungsdrehrichtung (18) und/oder in der
Entriegelungsdrehrichtung (20) geführt ist.
7. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei als Riegelleisten (6) ausgebildete Riegelelemente vorgesehen sind, die jeweils
um eine in Falzlängsrichtung verlaufende Drehachse (17) drehbar gelagert und die mittels
eines Stellantriebs gegenläufig in eine Verriegelungsdrehrichtung (18) sowie in eine
Entriegelungsdrehrichtung (20) bewegbar und dadurch in die Ver- sowie in die Entriegelungsstellung
überführbar sind und die beide eine in der jeweiligen Verriegelungsdrehrichtung (18)
gelegene und in Falzlängsrichtung verlaufende Riegelkante (19) aufweisen, mit welcher
sie ein zugeordnetes Riegelwiderlager (208) in der Verriegelungsstellung senkrecht
zu dem Flügelfalz (7) sowie zu dem Rahmenfalz (9) wirksam hintergreifen.
8. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Riegelleisten (6) um eine gemeinsame Drehachse (17) drehbar sind.
9. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den beiden Riegelleisten (6) ein gemeinsames Riegelwiderlager (208) zugeordnet ist.
10. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Riegelwiderlager (8, 108, 208) von dem Flügel (2) oder von dem festen Rahmen
(3) unmittelbar ausgebildet ist.
11. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Riegelwiderlager ein an dem Flügel (2) oder dem festen Rahmen (3) angebrachtes
Widerlager-Beschlagteil (23) vorgesehen ist.
12. Verriegelungsbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb wenigstens eine antreibbare Schubstange (13) umfasst, mittels derer
wenigstens eine Riegelleiste (6, 306, 406) über eine Kulissensteuerung in die Verriegelungsdrehrichtung
(18) und/oder in die Entriegelungsdrehrichtung (20) drehbar und dadurch in die Versowie
in die Entriegelungsstellung bewegbar ist.