Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft einen Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen
mit einem Gehäuse, mit einer Düsennadel, mit einem Steuerraum, mit einem von einer
Druckschulter der Düsennadel begrenzten Druckraum, wobei der Steuerraum mindestens
mittelbar von der Düsennadel begrenzt wird, wobei der Steuerraum hydraulisch über
eine Zulaufdrossel mit einem Kraftstoffzulauf in Verbindung steht und wobei der Steuerraum
mittels eines Steuerventils hydraulisch über eine Ablaufdrossel mit einem Kraftstoffrücklauf
verbindbar ist.
[0002] Injektoren mit druckgesteuerten oder hubgesteuerten Düsennadeln sind aus dem Stand
der Technik bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem
für Brennkraftmaschinen hinsichtlich Einspritzverhalten weiter zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem
für Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse, mit einer Düsennadel, mit einem Steuerraum,
mit einem von einer Druckschulter der Düsennadel begrenzten Steuerraum, wobei der
Steuerraum mindestens mittelbar von der Düsennadel begrenzt wird, wobei der Steuerraum
hydraulisch über eine Zulaufdrossel mit einem Kraftstoffzulauf in Verbindung steht,
und wobei der Steuerraum eines Steuerventils hydraulisch über eine Ablaufdrossel mit
einem Kraftstoffrücklauf verbindbar ist, dadurch gelöst, dass ein 3/2-Wegeventil mit
einem Ventilglied vorhanden ist, das das 3/2-Wegeventil in einer ersten Schaltstellung
den Druckraum und den Kraftstoffrücklauf hydraulisch miteinander verbindet, dass das
3/2-Wegeventil in einer zweiten Schaltstellung den Druckraum und den Kraftstoffzulauf
hydraulisch miteinander verbindet, und dass das 3/2-Wegeventil in Abhängigkeit der
Druckdifferenz zwischen Kraftstoff-Zulauf und Steuerraum die erste oder zweite Schaltstellung
einnimmt.
Vorteile der Erfindung
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Injektor öffnet die Düsennadel druckgesteuert und wird
zwangsweise geschlossen, wenn der Druck im Steuerraum aufgrund des Schließens des
Steuerventils zunimmt. Durch diese Maßnahmen können Öffnen und Schließen der Düsen
in gewissen Grenzen unabhängig voneinander beeinflusst werden. Außerdem ergibt sich
durch das zwangsweise Schließen der Düsennadel ein schnelles Schließen und die Eignung
des erfindungsgemäßen Injektors, auch sowohl Vor- als auch Nacheinspritzungen vorzunehmen.
[0006] In einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Steuerraum zweiteilig ausgebildet
ist, dass ein erster Teil des Steuerraums in der Düsennadel ausgebildet ist, dass
ein zweiter Teil des Steuerraums in dem Ventilglied ausgebildet ist, dass der erste
Teil des Steuerraums von einem ersten Absatz im Gehäuse begrenzbar und dass der zweite
Teil des Steuerraums von einem zweiten Absatz im Gehäuse begrenzt wird. Bei dieser
Variante kann das Steuerraumvolumen sehr gering gehalten werden, da erster Teil und
zweiter Teil des Steuerraums nicht gleichzeitig, sondern zeitlich zueinander versetzt
angesteuert werden. Dadurch ergibt sich eine weitere Verbesserung des Öffnungs- und
insbesondere des Schließverhaltens des erfindungsgemäßen Injektors. In weiterer Augestaltung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der zweite Teil des Steuerraums über eine Zulaufdrossel
mit dem Kraftstoffzulauf hydraulisch in Verbindung steht, und/oder dass der erste
Teil und der zweite Teil des Steuerraums über je eine Ablaufdrossel mit dem Kraftstoffrücklauf
verbindbar sind, und/oder dass der erste Teil und der zweite Teil des Steuerraums
hydraulisch miteinander in Verbindung stehen. Bei diesen erfindungsgemäßen Weiterbildungen
kann das Steuerraumvolumen weiter verringert werden und außerdem ist sichergestellt,
dass beide Teile des Steuerraums über die Zulaufdrossel mit Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf
versorgt werden können.
[0007] Bei einer weiteren Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass das 3/2-Wegeventil
ein Ventilglied aufweist, dass der Steuerraum von einer Stirnfläche des Ventilglieds
begrenzt wird, dass der Kraftstoffzulauf durch einen am Gehäuse ausgebildeten und
mit einem Dichtkegel des Ventilglieds zusammenwirkenden Dichtsitz vom Druckraum und/oder
dem Leckrücklauf trennbar ist, und dass der Durchmesser des Dichtsitzes kleiner als
der Durchmesser der Stirnfläche des Ventilglieds ist.
[0008] Durch die Ausbildung des 3/2-Wegeventils mit mindestens einem Dichtsitz kann gewährleistet
werden, dass Kraftstoffzulauf und Druckraum leckagefrei voneinander getrennt werden
können. Außerdem kann das Ventilglied, wegen der Differenz der Durchmesser von Dichtsitz
und Stirnfläche des Ventilglieds auf einfache Weise in Abhängigkeit der Druckdifferenz
zwischen Kraftstoffzulauf und Steuerraum aufgesteuert werden.
[0009] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist im Gehäuse eine mit einem als Ventilkolben
ausgebildeten Abschnitt des Ventilglieds zusammenwirkende Steuerkante vorgesehen und
wird die hydraulische Verbindung zwischen Druckraum und Kraftstoffrücklauf über die
Steuerkante gesteuert, so dass die Vorteile eines Schieberventils in der zweiten Schaltstellung
des erfindungsgemäßen Injektors zum Tragen kommen.
[0010] Um die Fertigung zu erleichtern, kann vorgesehen sein, dass zwischen Steuerraum und
Düsennadel eine Druckstange vorgesehen ist, und dass der Steuerraum von einer ersten
Stirnseite der Druckstange begrenzt wird, und dass eine zweite Stirnseite der Druckstange
auf einer Stirnseite der Düsennadel aufliegt. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich
hydraulisch kein Unterschied zu einer einteiligen Düsennadel, die unmittelbar den
Steuerraum begrenzt. Allerdings kann es auch, wie bereits erwähnt, aus platz-, fertigungs-
oder montagetechnischen Gründen vorteilhaft sein, eine Druckstange zwischen Steuerraum
und Düsennadel vorzusehen.
[0011] Alternativ kann der erste Teil des Steuerraums in einer Druckstange angeordnet sein.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Gehäuse und Düsennadel eine
Düsenfeder vorgesehen, welche die Düsennadel in Richtung eines Düsennadelsitzes presst,
so dass der Injektor geschlossen ist, wenn kein Druck im Kraftstoffzulauf vorhanden
ist.
[0013] Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Gehäuse und Ventilglied
eine Schließfeder vorgesehen, die das Ventilglied in Richtung des Dichtsitzes presst,
so dass auch das 3/2-Wegeventil eine definierte Stellung einnimmt, wenn der Injektor
drucklos ist.
[0014] Alternativ kann das Steuerventil von einem Elektromagneten oder einem Piezoaktor
betätigt werden.
[0015] Zur Vereinfachung der Herstellung und Montage kann das Gehäuse zweiteilig ausgeführt
sein.
[0016] Die erfindungsgemäßen Vorteile können durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Injektors
in einem Common-Rail-Kraftstoffeinspritzsystem auch für diese Kraftstoffeinspritzsysteme
nutzbar gemacht werden.
[0017] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar. Alle Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Zeichnung
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Injektors und
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Injektors und
- Fig. 3
- die zeitliche Abfolge des Drucks im Steuerraum, des Ventilgliedhubs und des Düsennadelhubs
in Diagrammform.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0019] In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Injektors schematisch
dargestellt. Der Injektor weist ein Gehäuse 1 auf, in dem eine Stufenbohrung 3 eingebracht
ist. In der Stufenbohrung 3 sind eine Düsennadel 5 und eine Druckstange 7 geführt.
Die Stufenbohrung 3 endet brennraumseitig in einem Düsennadelsitz 9. Der Düsennadelsitz
9 hat einen ersten Durchmesser d
1. Geführt wird die Düsennadel 5 in einem Abschnitt der Stufenbohrung 3 mit einem zweiten
Durchmesser d
2. Die Druckstange 7 wird in einem Abschnitt der Stufenbohrung 3 mit einem dritten
Durchmesser d
3 geführt. Im Gehäuse 1 ist ein Düsenfederraum 11 ausgespart, in dem eine Düsenfeder
13 vorgesehen ist, die sich einenends gegen das Gehäuse 1 und anderenends gegen einen
Absatz der Druckstange 7 abstützt. Die Düsenfeder 13 sorgt dafür, dass die Düsennadel
5 in den Düsennadelsitz 9 gepresst wird, wenn der Injektor drucklos ist.
[0020] Eine Stirnseite 15 der Druckstange 7 ragt in einen Steuerraum 17. Der Steuerraum
17 wird über einen Kraftstoffzulauf 19, welcher mit einem nicht dargestellten Common-Rail
in Verbindung steht, und eine Zulaufdrossel 21 mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff
beaufschlagt. Über ein Steuerventil 23 kann der Steuerraum 17 mit einem Kraftstoffrücklauf
25 verbunden werden. Das Steuerventil 23 ist bei dem ersten Ausführungsbeispiel als
Kugelventil mit einem Stellglied 27 ausgebildet, das von einem nicht dargestellten
Aktor, insbesondere einem Magnetventil oder einem Piezoaktor, betätigt wird. Alternativ
können auch andere Steuerventile eingesetzt werden.
[0021] Der Steuerraum 17 wird auch von einem Ventilglied 29 eines 3/2-Wegeventils 31 begrenzt.
Das 3/2-Wegeventil 31 ist als Sitz/Schieber-Ventil ausgebildet. In der ersten in Fig.
1 dargestellten Schaltstellung wird der Kraftstoffzulauf 19 durch einen Dichtsitz
33 des Gehäuses 1, der mit einem entsprechenden Dichtkegel 35 des Ventilglieds 29
zusammenwirkt, von einem Druckraum 37 und dem Leckölrücklauf 25 hydraulisch getrennt.
Der Durchmesser des Dichtsitzes 33 ist in Fig. 1 als vierter Durchmesser d
4 bezeichnet. Wichtig ist, dass der vierte Durchmesser d
4 kleiner als der Durchmesser des Ventilglieds 29 ist, mit dem dieses den Steuerraum
17 begrenzt. Nur wenn diese Bedingung erfüllt ist, kann durch eine Druckdifferenz
zwischen Kraftstoffzulauf 19 und Steuerraum 17 ein Öffnen des 3/2-Wegeventils 31 von
seiner ersten Schaltstellung in eine zweite Schaltstellung erreicht werden. Das 3/2-Wegeventil
31 ist über eine Verbindungsbohrung 39 mit dem Druckraum 37 am brennraumseitigen Ende
der Düsennadel 5 verbunden.
[0022] Zwischen Steuerraum 17 und Steuerventil 23 ist eine Ablaufdrossel 26 vorgesehen.
In dem in Fig. 1 oberen Bereich des 3/2-Wegeventils 31 ist eine Steuerkante 41 im
Gehäuse 1 ausgebildet, die zusammen mit dem in diesem Bereich als Steuerkolben ausgebildeten
Ventilglied 29 eine hydraulische Trennung zwischen Druckraum und Kraftstoffzulauf
19 einerseits und dem Kraftstoffzulauf 25 andererseits bewirkt. Diese Schaltstellung
wird im Zusammenhang mit der Erfindung als zweite Schaltstellung bezeichnet. Um die
Verbindung zwischen einem oberhalb der Steuerkante 41 gelegenen Ringraum 43 und dem
Kraftstoffrücklauf 25 an dem Ventilglied 29 vorbei zu ermöglichen, sind im Ventilglied
29 Abflachungen 45 angebracht, die gleichmäßig über den Umfang des Ventilglieds 29
verteilt sind.
[0023] Wenn durch Öffnen des Steuerventils 23 der Druck im Steuerraum 17 absinkt, verlässt
das Ventilglied 21 die in Fig. 1 dargestellte erste Schaltstellung und bewegt sich
in Richtung des Steuerraums 17. Diese Bewegung wird durch eine hydraulische Kraft
ausgelöst, welche auf der Ringfläche, die begrenzt ist durch den vierten Durchmesser
d
4 und den Durchmesser des Ventilglieds 29 im Steuerraum 17, bzw. der auf dieser Fläche
wirkenden hohen Druck des Kraftstoffs aus dem Kraftstoffzulauf 19 ausgelöst.
[0024] Wenn das Ventilglied einen Ventilhub H zurückgelegt hat, beginnt der Ventilkolben
des Ventilglieds 29 die Steuerkante 41 zu überdecken. Damit ist die Verbindung zwischen
Druckraum 37 und Kraftstoffrücklauf 25 unterbrochen.
[0025] Andererseits kann, sobald das Ventilglied 29 vom Dichtsitz 33 abhebt, Kraftstoff
aus dem Kraftstoffzulauf 19 über die Verbindungsbohrung 39 in den Druckraum 37 strömen.
Sobald die von dem im Druckraum 27 befindlichen und unter Druck stehenden Kraftstoff
auf die Druckschulter 47 der Düsennadel 5 ausgeübte Kraft ausreicht, um die Schließkraft
der Düsenfeder 13 und die auf die Stirnfläche 15 wirkende hydraulische Kraft zu überwinden,
öffnet die Düsennadel 5, indem sie vom Düsennadelsitz 9 abhebt. Das Öffnen der Düsennadel
5 erfolgt somit druckgesteuert. Allerdings wird der Druckraum 37 erst mit unter hohem
Druck stehenden Kraftstoff beaufschlagt, wenn das Ventilglied einen Hub H zurückgelegt
hat und somit die Verbindung zum Kraftstoffrücklauf 25 unterbrochen ist. Dadurch dass
die Düsennadel 5 druckgesteuert öffnet, ist ein gutes Öffnungsverhalten des erfindungsgemäßen
Injektors gewährleistet.
[0026] Der erfindungsgemäße Injektor schließt, wenn das Steuerventil 23 geschlossen wird
und somit der Druck im Steuerraum 17 wieder ansteigt. Sobald die auf die Stirnfläche
15 der Druckstange 7 wirkende hydraulische Kraft größer ist als die auf die Druckschulter
47 der Düsennadel wirkende hydraulische Kraft, schließt die Düsennadel 5 wieder und
die Einspritzung wird beendet. Die Düsennadel 5 schließt somit zwangsgesteuert. Dadurch
wird ein schnelles Schließen der Düsennadel in allen Betriebspunkten sichergestellt.
Auch die Möglichkeit einer Nacheinspritzung ist durch das beschriebene Zwangsschließen
der Düsennadel 5 möglich.
[0027] In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Injektors dargestellt.
Gleiche Bauteile werden mit den gleichen Bezugszeichen versehen und es gilt das bezüglich
Fig. 1 Gesagte entsprechend. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist der Steuerraum
in einen ersten Teil 17a und einen zweiten Teil 17b aufgeteilt. Der erste Teil 17a
ist in der Düsennadel 5 ausgebildet und wird von einem ersten Absatz 49 des Gehäuses
1 begrenzt. Der erste Absatz hat einen dritten Durchmesser d
3, der in seiner Funktion dem dritten Durchmesser d
3 der Druckstange 7 aus dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 entspricht. Der erste Teil
17a des Steuerraums ist über eine erste Ablaufdrossel 26a über das Steuerventil 23
und eine Zuleitung 51 mit dem Kraftstoffrücklauf 25 verbindbar.
[0028] Im Ventilglied 29 ist ein zweiter Teil 17b des Steuerraums ausgebildet, der von einem
zweiten Absatz 53 des Gehäuses 1 begrenzt wird. Über eine zweite Ablaufdrossel 26b
steht der zweite Teil 17b des Steuerraums ebenfalls mit der Zuleitung 51 in Verbindung.
Der Kraftstoffzulauf 19 versorgt über eine Zulaufdrossel 21 den zweiten Teil 17b des
Steuerraums mit unter Hochdruck stehenden Kraftstoff. Über die zweite Ablaufdrossel
26b und die erste Ablaufdrossel 26a wird auch der erste Teil 17a des Steuerraums mit
Kraftstoff versorgt.
[0029] Im Gehäuse 1 des Injektors ist ein Schließfederraum 55 ausgeformt, in dem eine Schließfeder
57 vorhanden ist. Die Schließfeder 57 sorgt dafür, dass das Ventilglied 29 in die
in Fig. 2 dargestellte erste Schaltstellung gebracht wird, wenn der Injektor drucklos
ist. In der ersten Schaltstellung sind der Druckraum 37 über Abflachungen 59 an der
Düsennadel 5, den Düsenfederraum 11 und die Verbindungsbohrung 39 mit dem Kraftstoffrücklauf
25 in Verbindung. Die Verbindung zwischen Druckraum 37 und Kraftstoffrücklauf 25 einerseits
und dem Kraftstoffzulauf 19 ist in der ersten Schaltstellung durch den Dichtsitz 33
unterbrochen.
[0030] Wenn der Druck im zweiten Teil 17b des Steuerraums abnimmt, bewirkt eine Öffnungsfeder
61, dass das Ventilglied 29 vom Dichtsitz 33 abhebt und somit die Verbindung zwischen
Kraftstoffzulauf 19 und Druckraum 37 hergestellt wird. Die Verbindung zum Kraftstoffrücklauf
25 wird erst unterbrochen, wenn das Ventilglied 29 einen Hub H zurückgelegt hat und
somit der als Ventilkolben ausgebildete Teil des Ventilglieds in Überdeckung mit der
Steuerkante 41 im Gehäuse 1 kommt. D. h., dass das 3/2-Wegeventil 31 hubgesteuert
ist. Sobald die im Druckraum 37 auf die Düsennadel 5 in Öffnungsrichtung ausgeübte
hydraulische Kraft größer ist als die entgegengesetzt gerichtete Kraft im ersten Teil
17a des Steuerraums, hebt die Düsennadel 5 vom Düsennadelsitz 9 ab und die Einspritzung
beginnt. Der Beginn der Einspritzung ist somit druckgesteuert mit den bekannten Vorteilen
wie bspw. ein schnelles Öffnen. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann, wegen der Trennung
des Steuerraums in einen ersten Teil 17a und einen zweiten Teil 17b das Gesamtvolumen
des Steuerraums weiter verringert werden, so dass sich das Betriebsverhalten des erfindungsgemäßen
Injektors weiter verbessert. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel finden das Aufsteuern
des 3/2-Wegeventils und das Öffnen der Düsennadel 5 zeitlich hintereinander statt,
so dass die Steuerungsvorgänge jeweils für sich optimal und unbeeinflusst voneinander
verlaufen.
[0031] In Fig. 3 ist der zeitliche Ablauf eines Einspritzvorgangs in Diagrammform dargestellt.
Im obersten Diagramm ist der Druck P über der Zeit t aufgetragen. Eine erste Linie
63 stellt den zeitlichen Verlauf des Drucks im Steuerraum 17 dar. Eine zweite Linie
65 stellt den Druck im Druckraum 37 dar. Dieser Druck wirkt auch auf die Druckschulter
47 der Düsennadel 5. In einem zweiten Diagramm ist der Hub 67 des Steuerventils 23
über der Zeit aufgetragen. In einem dritten darunter liegenden Diagramm ist der Hub
69 der Düsennadel 5 über der Zeit aufgetragen. Aus dieser Darstellung und der Zusammenschau
der drei untereinander liegend angeordneten Diagramme ist deutlich zu erkennen, dass
die Düsennadel druckgesteuert öffnet und die Stellbewegung des Ventilglieds 29 und
das Öffnen der Düsennadel 5 nicht simultan erfolgen.
[0032] Daraus ergeben sich die genannten Vorteile wie gutes Öffnungs- und Schließverhalten
des erfindungsgemäßen Injektors sowie die Eignung zu Nacheinspritzungen.
1. Injektor für ein Kraftstoffeinspritzsystem für Brennkraftmaschinen mit einem Gehäuse
(1), mit einer Düsennadel (5), mit einem Steuerraum (17), mit einem von einer Druckschulter
(47) der Düsennadel (5) begrenzten Druckraum (37), wobei der Steuerraum (17) mindestens
mittelbar von der Düsennadel (5) begrenzt wird, wobei der Steuerraum (17) hydraulisch
über eine Zulaufdrossel (21) mit einem Kraftstoffzulauf (19) in Verbindung steht,
und wobei der Steuerraum (17) mittels eines Steuerventils (23) hydraulisch über eine
Ablaufdrossel (26) mit einem Kraftstoffrücklauf (25) verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein 3/2-Wegeventil (31) mit einem Ventilglied (29) vorhanden ist, dass das 3/2-Wegeventil
(31) in einer ersten Schaltstellung den Druckraum (37) und den Kraftstoffrücklauf
(25) hydraulisch miteinander verbindet, dass das 3/2-Wegeventil (31) in einer zweiten
Schaltstellung den Druckraum (37) und den Kraftstoffzulauf (19) hydraulisch miteinander
verbindet, und dass das 3/2-Wegeventil (31) in Abhängigkeit der Druckdifferenz zwischen
Kraftstoffzulauf (19) und Steuerraum (17) die erste oder zweite Schaltstellung einnimmt.
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum zweiteilig ausgebildet ist, dass ein erster Teil (17a) des Steuerraums
in der Düsennadel (5) ausgebildet ist, dass ein zweiter Teil (17b) des Steuerraums
(17) in dem Ventilglied (29) ausgebildet ist, dass der erste Teil (17a) des Steuerraums
(17) von einem ersten Absatz (49) im Gehäuse (1) begrenzt wird, und dass der zweite
Teil (17b) des Steuerraums (17) von einem zweiten Absatz (53) im Gehäuse (1) begrenzt
wird.
3. Injektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Teil (17b) des Steuerraums (17) über eine Zulaufdrossel (21) mit dem Kraftstoffzulauf
(19) hydraulisch in Verbindung steht.
4. Injektor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (17a) und der zweite Teil (17b) des Steuerraums (17) über je eine
Ablaufdrossel (26) mit dem Kraftstoffrücklauf (25) verbindbar sind.
5. Injektor nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (17a) und der zweite Teil (17b) des Steuerraums (17) hydraulisch miteinander
in Verbindung stehen.
6. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das 3/2-Wegeventil ein Ventilglied (29) aufweist, dass der Steuerraum (17) von einer
Stirnfläche (15) des Ventilglieds (29) begrenzt wird, dass der Kraftstoffzulauf (19)
durch einen am Gehäuse (1) ausgebildeten und mit einem Dichtkegel (35) des Ventilglieds
(29) zusammenwirkenden Dichtsitz (33) vom Druckraum und/oder dem Kraftstoffrücklauf
(25) trennbar ist, und dass der Durchmesser (d4) des Dichtsitzes (33) kleiner als der Durchmesser der Stirnfläche (15) des Ventilglieds
(29) ist.
7. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (1) eine mit einem als Ventilkolben ausgebildeten Abschnitt des Ventilglieds
(29) zusammenwirkende Steuerkante (41) vorgesehen ist, und dass die hydraulische Verbindung
zwischen Druckraum (37) und Kraftstoffrücklauf (25) über die Steuerkante (41) gesteuert
wird.
8. Injektor nach einem der Ansprüche 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Steuerraum (17) und Düsennadel (5) eine Druckstange (7) vorgesehen ist,
und dass der Steuerraum (17) von einer ersten Stirnseite (15) der Druckstange (7)
begrenzt wird, und dass eine zweite Stirnseite (15) der Druckstange (7) auf einer
Stirnseite (15) der Düsennadel (5) aufliegt.
9. Injektor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (17a) des Steuerraums in einer zwischen Steuerraum (17) und Düsennadel
(5) angeordneten Druckstange (7) vorgesehen ist, und dass eine Stirnseite (15) der
Druckstange auf einer Stirnseite (15) der Düsennadel (5) aufliegt.
10. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gehäuse (1) und Düsennadel (5):eine Düsenfeder (13) vorgesehen ist, und
dass die Düsenfeder (13) die Düsennadel (5) in Richtung eines Düsennadelsitzes (9)
presst.
11. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Gehäuse (1) und Ventilglied (29) eine Schließfeder (57) vorgesehen ist,
und dass die Schließfeder (57) das Ventilglied (29) in Richtung des Dichtsitzes (33)
presst.
12. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (23) von einem Elektro-Magneten oder einem Piezo-Aktor betätigt
wird.
13. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) zweiteilig ausgeführt ist.
14. Injektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftstoffeinspritzsystem ein Common-Rail-Einspritzsystem ist.