[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder, insbesondere für die Sensortechnik,
mit einem Kontaktträger aus Isolierstoff, mit Kontaktkanälen zur Aufnahme einzelner
Kontakte, ferner mit einem mit dem Kontaktträger verbundenen Griffkörper sowie einer
mit elektrischen Bauelementen, insbesondere LED, bestückten Leiterplatine mit Platinendurchbrüchen
zur Kontaktierung mit den Kontakten einerseits, die andererseits mit jeweils einer
Ader einer elektrischen Anschlussleitung verbunden sind, nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Steckverbinder dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt. Die in den
Steckverbinder integrierten elektrischen Bauelemente sind Bestandteil einer Schaltung,
mit deren Hilfe insbesondere Funktion und Betriebszustand angezeigt werden sollen.
Hierzu dienen verschiedene LED als Signalanzeigen. Damit man das von ihnen abgestrahlte
Licht von außen erkennen kann, ist die Leiterplatine mit ihren Bauelementen in einen
Griffkörper aus transluzentem oder transparenten Kunststoff eingeschlossen, der üblicherweise
als Umspritzung des Kontaktträgers oder des Griffkörpers ausgebildet ist.
[0003] Bei einem herkömmlichen, druckschriftlich nicht belegbaren, durch offenkundige Vorbenutzung
bekannten Steckverbinder (vgl. auch Fig. 2 von DE 42 22 685 C2 und zugehörige Beschreibung)
weisen die Kontakte rückseitig Lötfüßchen auf, die in herkömmlicher Art mit Leiterbahnen
der Leiterplatine verlötet sind. Die abisolierten Enden der Adern der elektrischen
Leitung sind mit den jeweiligen Kontakten entweder ebenfalls durch Löten verbunden
oder im Wege einer Crimpverbindung an die Kontakte angeschlossen. Beide Verbindungsarten
und auch das Verlöten der Leiterplatine mit den Kontakten ist relativ aufwendig.
[0004] Dem gegenüber offenbart die DE 42 22 685 C2, von der die vorliegende Erfindung ausgeht,
einen Steckverbinder, bei dem die Verbindung der Kontakte mit der Leiterplatte und
der Anschluss der Leiteradern an die Kontakte bereits vereinfacht ausgeführt sind.
Hier sind die rückwärtigen Abschnitte der Kontakte als Schneidklemmgabeln ausgeführt,
in die die Aderenden nach Abwinklung um 90° aus ihrer in den Steckverbinder einmündenden
Richtung eingepresst werden, wobei die Schneidklemmgabeln die Isolierumhüllung der
Aderenden durchtrennen und sich in die Aderseelen eingraben, womit eine mechanisch
und elektrisch zuverlässige Verbindung hergestellt wird. Daraufhin wird die Leiterplatine
mit ihren durchkontaktierten Platinendurchbrüchen auf die leiteranschlussseitigen
Schneidklemmkontaktenden der Kontakte aufgepresst. Zuletzt wird die vormontierte Baugruppe
mit einem thermoplastischen Material umspritzt.
[0005] Dieser Steckverbinder ist gegenüber dem einleitend beschriebenen Stand der Technik
insbesondere insofern vorteilhaft, als alle Verbindungen als reine Steckverbindungen
ausgeführt sind, die keine Lötvorgänge mehr erfordern.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Vereinfachung und Verbesserung
eines Steckverbinders der eingangs vorausgesetzten Art.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ist dem entsprechend
dadurch gekennzeichnet, dass im Kontaktträger oder im Griffkörper eine Aufnahme für
die Leiterplatine ausgebildet ist, in deren positionsgerechter Lage die Platinendurchbrüche
mit den Kontaktkanälen fluchten, dass die Adern auf der den Kontaktkanälen abgewandten
Seite der Leiterplatine verlaufen und dass jeder Kontakt rückwärtig einen die Platinendurchbrüche
durchgreifenden Abschnitt aufweist, dessen Ende als Spitze zum Eindringen in eine
Litze der Ader ausgebildet ist.
[0008] Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung führt zu einer Reihe von Vorteilen bzw. zu Möglichkeiten
sinnvoller Weiterbildungen. Die Konfektionierung des Steckverbinders ist insoweit
vereinfacht, als die Litzen ohne Abwinklung lediglich in Aderkanäle eingeschoben zu
werden brauchen. Die Kontakte, die zunächst die Platinendurchbrüche der in der Ausnehmung
positionsgerecht gehaltenen Leiterplatine durchgreifen und erst danach in die Aderlitzen
eingreifen, sorgen für eine sehr sichere Vorfixierung aller Bauteile, bevor diese
gemeinsam umspritzt werden.
[0009] Die die Platinendurchbrüche durchgreifenden Abschnitte der Kontakte sind vorteilhafter
Weise im Sinne stabiler mechanischer wie auch elektrischer Verbindung mit einer elastischen
Einpresszone ausgerüstet, über die die Kontakte mit der Laibung der durchkontaktierten
Platinendurchbrüche eine kraft- bzw. klemmschlüssige Verbindung eingehen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Griffkörper einstückig-stoffschlüssiger
Bestandteil des Kontaktträgers und weist Kanäle zum Einstecken isolierter Litzen der
Anschlussleitung auf, die die Kontaktkanäle im Kontaktträger queren. Ferner ist es
vorteilhaft, wenn die Kontakte von einer unwirksamen Stellung innerhalb des Kontaktkanals
in eine Kontaktstellung verschiebbar sind, in der sich die Eindringspitze in der im
Aderkanal bereitgehaltenen Litze befindet.
[0011] Die einstückige Ausbildung von Griffkörper und Kontaktträger ergibt insbesondere
den Vorteil, dass im Zuge der Konfektionierung des Steckverbinders kein besonderer
Griffkörper mehr anzuformen ist. Die elektrische Kontaktierung durch Verschieben der
Kontakte in den Kontaktkanälen hat zur Folge, dass auf sehr einfache Weise die Eindringspitzen
der Kontakte in die jeweilige Aderseele eindringen und den Kontakt herstellen können.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist es im Sinne einfach durchzuführender Konfektionierung
weiterhin vorteilhaft, wenn der Griffkörper einen großquerschnittigen Trichter umfasst
mit zu den Aderkanälen führenden Leitereinführ-Schrägflächen. Damit ist es möglich,
die Litzen eines mehradrigen Kabels von Hand auf ganz einfache Weise in den Kontaktträger
"einzufädeln", worauf hin die Litzen ihren Weg praktisch von selbst an ihren bestimmungsgemäßen
Ort finden, weil sie entlang der Trichterflächen sicher und zuverlässig dorthin geführt
werden
[0013] Sonstige zweckmäßige Ausführungen und weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich
auch aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise längs geschnittene Explosionsdarstellung der wesentlichen Einzelteile
eines Steckverbinders entsprechend der Erfindung,
- Fig. 2
- eine entsprechende Darstellung des teilweise konfektionierten Steckverbinders,
- Fig. 3
- eine entsprechende Darstellung des fertig konfektionierten Steckverbinders,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch den bis auf die noch folgende Umspritzung fertigen Steckverbinder
etwa in Richtung der dortigen Schnittlinie IV-IV nach Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des fertig konfektionierten Steckverbinders, und
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf den fertig konfektionierten Steckverbinder.
[0014] Ein insgesamt mit 10 bezeichneter Steckverbinder umfasst zunächst einen Kontaktträger
11, auf dem gegebenenfalls eine Überwurfmutter 12 (Fig. 4 und 5) drehbar gelagert
ist, sowie einen Griffkörper 13. Der Kontaktträger 11 bildet mit dem Griffkörper 13
beim Ausführungsbeispiel ein werkstoffeinheitlich-stoffschlüssiges Bauteil aus. Dieses
Bauteil ist in seiner Gesamtheit mit 18 beziffert und wird nachfolgend als Basiskörper
bezeichnet.
[0015] Der zur Steckseite weisende Abschnitt des Basiskörpers 18 bildet den Kontaktträger
11 mit zueinander parallelen Kontaktkanälen 17 aus. Jeder Kontaktkanal 17 dient zur
Aufnahme eines Kontakts 16, der beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Gabelkontakt
ausgeführt ist, jedoch z.B. auch ein Röhrchenkontakt sein könnte.
[0016] Am rückwärtigen oder inneren Ende jedes Kontakts 16 ist eine an sich bekannte Eindringspitze
28 angeformt, die zum Durchdringen der Isolierumhüllung einer Ader 14 und zum Eindringen
in deren Seele (Litze) bestimmt ist. In einem Bereich hinter der Eindringspitze 28
ist jeweils eine spreizfederartig wirkende, an sich bekannte elastische Einpresszone
28 ausgebildet.
[0017] Zum rückwärtigen Ende des Steckverbinders 10 hin schließt sich als zweiter Abschnitt
des Basiskörpers 18 der Griffkörper 13 an. Er ist als relativ dünnwandiges Hülsenbauteil
ausgebildet. Der Außendurchmesser dieses Abschnitts entspricht, abgesehen von möglichen
Abwandlungen, im wesentlichen dem Außendurchmesser eines auf herkömmliche Weise durch
Umspritzung erzeugten Griffkörpers 13.
[0018] Aufgrund der Ausgestaltung des Griffkörpers 13 als Hülsenbauteil weist der Griffkörper
13 einen relativ großvolumigen inneren Hohlraum 19 auf. Dieser Hohlraum 19 bildet
zur Leiteranschlussseite hin einen großquerschnittigen Trichter aus mit Schrägflächen
20, die als Adereinführschrägflächen dienen, wenn jeweils eine Ader 14 in einen ihr
zugeordneten Aderkanal 34 eingeschoben wird. Entsprechend der Polzahl des Steckverbinders
ist eine entsprechende Anzahl solcher Aderkanäle im Basiskörper 18 vorgesehen.
[0019] In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass zwischen den Litzen 14 und den Aderkanälen
34 vorzugsweise kein Kraftschluss vorliegen soll, um es auf einfache Weise zu ermöglichen,
dass man die Leitung 15 ergreifen und alle Litzen 14 gleichzeitig einführen kann.
[0020] Zwischen den Aderkanälen 34 und den inneren Mündungen der Kontakt-Führungskanäle
17 befindet sich in dem Basiskörper 18 eine taschenartige Aufnahme 25, die eine von
der Frontseite des Basiskörpers 18 her einzuschiebende Leiterplatine 22 aufnimmt und
in montagegerechter Position hält.
[0021] Im Rahmen der Vorkonfektionierung des Steckverbinders 10 sind die Kontakte 11 in
einer funktionslosen Stellung innerhalb des jeweiligen Führungskanals 17 befindlich.
Diese in den Figuren nicht gezeigte Stellung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Eindringspitze 27 noch nicht oder nicht wesentlich aus dem Führungskanal 17 nach innen
(d.h. bzgl. der Fig. nach oben) vorsteht.
[0022] Die Konfektionierung des Steckverbinders 10 beginnt nun damit, dass die Leiterplatine
22 in die Aufnahme 25 im Basisköper 18 eingesteckt wird. In ihrer montagegerechter
Position fluchten in ihr vorgesehene durchkontaktierte Platinendurchbrüche 24 (s.
Fig. 2 bis 4) mit der Längsmittelachse der Eindringspitze 27 bzw. der elastischen
Einpresszone 28 fluchtet.
[0023] Sodann werden die Adern in die Aderkanäle 25 des Basiskörpers 18 bzw. Griffkörpers
13 eingeführt, bis sie an den endseitigen verjüngten Einschubbegrenzungsstufen der
Aderkanäle 25 anstoßen.
[0024] Die Kontaktierung zwischen einem Kontakt 16 und zugehörigen Litze 14 erfolgt nun
dadurch, dass der Kontakt 16, tiefer in den Kontaktkanal 17 hinein gepresst wird,
bis die Eindringspitze 31 in die Aderseele eindringt. Widerhakenartige Rastnasen 29,
die sich in die Wandung des Führungskanals 17 krallen, halten jeden Kontakt 16 in
dieser Position sicher fest.
[0025] Bei dieser Verlagerung der Kontakte 16 haben ihre - bezüglich der Fig. oberen - Endabschnitte
die Platinendurchbrüche 24 durchgriffen; nunmehr kontaktieren die elastischen Einpresszonen
28 die Laibungen der Durchkontaktierungen der Leiterplatine in den Platinendurchbrüchen
24 - s. insbes. Fig. 3 und 4.
[0026] Der letzte Arbeitsgang der Steckverbinder-Konfektionierung besteht sodann darin,
dass der Griffkörper 13 mit den in ihm nun vorfixiert aufgenommenen Bauteilen in einer
Spritzgießform mit transparentem oder doch zumindest transluzentem thermoplastischen
Kunststoffmaterial umspritzt wird. Die resultierende Umspritzung 21 ist in den Fig.
3 sowie 5 und 6 mit Kreuzschraffur verdeutlicht.
[0027] Von außen sichtbar bildet die Umspritzung 21 an der Frontseite des Steckverbinders
10 ein Sichtfenster 30 aus, durch das man den Funktionszustand von auf der Leiterplatine
22 befindlichen LED 23 (weitere Bauelemente sind mit 32 und 33 bezeichnet) erkennen
kann.
[0028] Ebenfalls außen in Erscheinung tretend bildet die Umspritzung 21 leitungsseitig einen
dichtenden Stopfen 31 aus, der zugleich als Zugentlastungselement wirkt.
[0029] Wie insbesondere Figur 3 deutlich erkennen lässt, dringt das Material der Umspritzung
21 auch in das Innere des Steckverbinders 10 ein und umschließt - zumindest jeweils
teilweise - vor allem die Leiterplatine 22 und deren Bauelemente 23, 32 und 33, die
infolgedessen fest verankert ist.
1. Elektrischer Steckverbinder (10), insbesondere für die Sensortechnik, mit einem Kontaktträger
(11) aus Isolierstoff, mit Kontaktkanälen (17) zur Aufnahme einzelner Kontakte (16),
ferner mit einem mit dem Kontaktträger (11) verbundenen Griffkörper (13) sowie einer
mit elektrischen Bauelementen, insbesondere LED (23), bestückten Leiterplatine (22)
mit Platinendurchbrüchen (24) zur Kontaktierung mit den Kontakten (16) einerseits,
die andererseits mit jeweils einer Ader (14) einer elektrischen Anschlussleitung (15)
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Kontaktträger (11) oder im Griffkörper (13) eine Aufnahme (25) für die Leiterplatine
(22) ausgebildet ist, in deren positionsgerechter Lage die Platinendurchbrüche (24)
mit den Kontaktkanälen (17) fluchten, dass die Adern (14) auf der den Kontaktkanälen
(17) abgewandten Seite der Leiterplatine (22) verlaufen und dass jeder Kontakt (11)
rückwärtig einen die Platinendurchbrüche (24) durchgreifenden Abschnitt (26) aufweist,
dessen Ende als Spitze (31) zum Eindringen in eine Litze der Ader (14) ausgebildet
ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Platinendurchbrüche (24) durchkontaktiert sind, um mit den sie durchgreifenden Abschnitten
der Kontakte (16) eine elektrisch leitende Verbindung einzugehen.
3. Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die die Platinendurchbrüche (24) durchgreifenden Abschnitte der Kontakte (16) mit
einer elastischen Einpresszone (28) ausgerüstet sind, über die die Kontakte (16) mit
der Laibung der Platinendurchbrüche (24) eine kraft- bzw. klemmschlüssige Verbindung
eingehen.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffkörper (13) einstückig-stoffschlüssiger Bestandteil des Kontaktträgers (11)
ist und Kanäle (34) zum Einstecken von Adern (isolierter Litzen) (14) der Anschlussleitung
(15) aufweist, die die Kontaktkanäle (17) im Kontaktträger (11) queren.
5. Steckverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffkörper (13) einen großquerschnittigen Hohlraum (19) umfasst mit zu den Aderkanälen
(34) führenden Leitereinführ-Schrägflächen (20).
6. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte (16) von einer unwirksamen Stellung innerhalb des Kontaktkanals (17)
in eine Kontaktstellung verschiebbar sind, in der sich die Eindringspitze (31) in
der im Aderkanal (34) bereitgehaltenen Litze (14) befindet.
7. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Umspritzung (21) aus thermoplastischem Material, das den Kontaktträger (11),
den Griffkörper (13), die Leiterplatine (22) und die Adern (14) zumindest teilweise
umgibt sowie relativ zueinander fixiert.
8. Steckverbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Material der Umspritzung (21) transparente bzw. transluzente
Eigenschaften aufweist.
9. Steckverbinder nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umspritzung (21) zugleich die Anschlussleitung (15), auch im Sinne einer Zugentlastung,
an dem Griffkörper (13) fixiert.