[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug,
umfassend zumindest eine an ein Kfz-Bordnetz anschließbare Steuereinrichtung, an der
LED-Anordnungen anschließbar und betreibbar sind.
[0002] In Kraftfahrzeug-Beleuchtungseinrichtungen werden in Bremsund Rücklichtern, Blinkern
und sonstigen Anzeigeleuchten zunehmend LED (lichtemittierende Dioden) eingesetzt,
welche gegenüber den ansonsten üblichen Glühlampen eine Reihe von Vorteilen haben,
beispielsweise hinsichtlich Effizienz und Lebensdauer.
[0003] Zum Betrieb von LED an einem Kfz-Bordnetz, welches in der Regel eine Bordnetzspannung
von 12 V hat, ist zu berücksichtigen, dass LED je nach Typ eine Durchflussspannung
von etwa 2 - 4 V haben. Es müssen daher Maßnahmen getroffen werden, um den maximalen
Betriebsstrom durch die LED-Anordnungen zu begrenzen. Die einfachste Möglichkeit zur
Strombegrenzung ist die Verwendung von Vorwiderständen, welche so ausgelegt sind,
dass auch bei der maximal möglichen Netzspannung der zulässige Betriebsstrom nicht
überschritten werden kann. Wegen der unvermeidlichen Verlustleistung ist die Verwendung
derartiger Vorschaltwiderstände jedoch relativ ineffizient. Außerdem verringert sich
die Leuchtstärke der LED, wenn die Bordspannung absinkt, beispielsweise wenn Verbraucher
mit hohem Leistungsbedarf zugeschaltet werden.
[0004] Um diese Nachteile zu umgehen, ist beispielsweise in der DE 197 34 750 A1 bereits
vorgeschlagen worden, Serienund/oder Parallelschaltungen von LED jeweils mit konstantem
Strom aus einer Konstantstromquelle zu betreiben, welche jeweils anstelle eines einfachen
Vorwiderstands eingesetzt wird. Nachteilig ist jedoch, dass im Prinzip für jede LED-Anordnung
eine auf deren Strombedarf abgestimmte Konstantstromquelle vorgesehen sein muss, wodurch
ein relativ hoher Aufwand zur Bereitstellung und Installation der Bauteile entsteht.
Eine derartige stromgesteuerte Lichtsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug ist ebenfalls
in der DE 43 41 058 C1 beschrieben. In dieser getakteten Stromversorgungseinrichtung
ist ebenfalls für jeden einzelnen Verbraucher, also für jede Lampe eine eigene Konstantstromquelle
vorgesehen, so dass der Aufwand ebenfalls entsprechend hoch ist.
[0005] Angesichts dieser Problematik ergibt sich für die Erfindung die Aufgabenstellung,
eine LED-Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen, welches
eine verbesserte Funktionalität hat im Hinblick auf die Verwendung einer Mehrzahl
von LED-Anordnungen am Bordnetz eines Kraftfahrzeugs. Insbesondere soll ein zuverlässiger
Betrieb mit möglichst geringem Aufwand erreicht werden. Dies ist insbesondere auch
vor dem Hintergrund von Bedeutung, dass die LED-Anordnungen am Kraftfahrzeug in Bereichen
angebracht sind, die durch Beschädigung bei Unfällen besonders gefährdet sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Steuereinrichtung
als Lichtsteuermodul ausgebildet ist mit einem Gleichspannungswandler zur Umsetzung
der Kfz-Bordnetzspannung in eine konstante LED-Betriebsspannung zur Ansteuerung der
LED-Anordnungen.
[0007] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nicht, wie bisher üblich, für jede LED-Anordnung
der Betriebsstrom konstant gehalten, sondern eine LED-Betriebsspannung zur Verfügung
gestellt, welche gegenüber der möglicherweise schwankenden Bordnetzspannung stabilisiert
ist. Diese stabilisierte Betriebsspannung wird durch einen Gleichspannungswandler
(DC/DC-Wandler) erzeugt, welcher am Bordnetz betrieben wird.
[0008] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Struktur einer Beleuchtungseinrichtung
an einem Kraftfahrzeug mit einer Mehrzahl von LED-Anordnungen, beispielsweise für
Rück- und Bremslichter, Blinker und sonstige Anzeigeleuchten, erheblich vereinfacht
wird. Dadurch, dass das Lichtsteuermodul mittels des darin enthaltenen Gleichspannungswandlers
speziell für die LED-Anordnungen eine stabilisierte Betriebsspannung unabhängig von
der möglicherweise schwankenden Bordnetzspannung zur Verfügung stellt, können die
im Stand der Technik erforderlichen geregelten Konstantstromquellen für jede einzelne
LED-Anordnung entfallen, wodurch entsprechend der Bauteil- und Herstellungsaufwand
reduziert wird. Dadurch, dass am Ausgang des erfindungsgemäßen Gleichspannungswandlers
eine konstante Betriebspannung anliegt, können innerhalb der vorgesehenen Belastungsgrenzen
beliebig viele LED-Anordnungen betrieben werden, ohne dass zusätzliche Maßnahmen zur
Stabilisierung des Betriebsstroms erforderlich sind.
[0009] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Betriebsspannung am Ausgang des
Gleichspannungswandlers relativ genau an die Betriebsspannungen der verwendeten LED-Anordnungen
angepasst werden kann. Die Einhaltung der zulässigen LED-Betriebsströme kann folglich
bereits mittels relativ kleiner Vorwiderstände erreicht werden. Dadurch wird die Gesamtverlustleistung
minimiert und entsprechend die Effizienz der Beleuchtungseinrichtung erhöht.
[0010] Eine Anpassung an unterschiedliche LED-Typen, welche gegebenenfalls voneinander abweichende
Versorgungsspannungen haben, ist ebenfalls mit geringem Aufwand möglich.
[0011] Im Vergleich mit aktiv stromgeregelten LED-Anordnungen sind die erfahrungsgemäß in
Crashbereichen eines Fahrzeuges angebrachten Leuchten zudem mit geringem Aufwand und
daher nicht zuletzt kostengünstiger bereitstellbar.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die von dem
Gleichspannungswandler abgebbare Betriebsspannung höher ist als die Bordnetzspannung.
Dabei hat der DC/DC-Wandler beispielsweise bei einer Bordnetzspannung U
B von 12 V eine Ausgangsspannung von konstant 15 V. Diese Schaltungsanordnung hat den
besonderen Vorteil, dass, wenn ein Kurzschluss der LED-Anordnung gegen die Bordnetzspannung
auftritt, beispielsweise aufgrund eines Defekts im Gleichspannungswandler oder im
Regelelement, die Leuchtdioden nicht zerstört werden.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Gleichspannungswandler
als Schaltwandler ausgebildet ist. Derartige DC/DC-Wandler haben einen hohen Wirkungsgrad
und können mit hinreichenden Leistungsdaten relativ kostengünstig zur Verfügung gestellt
werden. Außerdem kann durch einen Schaltwandler mit geringem Aufwand eine gegenüber
zur Verfügung stehenden Bordnetzspannung erhöhte LED-Betriebsspannung erzeugt werden.
[0014] Es ist ebenfalls denkbar, dass das Lichtsteuermodul einen Linear-Spannungsregler
umfasst. Falls kein zusätzlicher Gleichspannungswandler vorhanden ist, kann dadurch
allerdings lediglich eine LED-Betriebsspannung abgegeben werden, welche niedriger
ist als die Bordnetzspannung. Insbesondere für Hochvolt-Bordnetzsysteme ist die Gleichspannungswandlung
mittels eines Linear-Spannungsreglers eine vorteilhafte Alternative.
[0015] In dem Lichtsteuermodul kann weiterhin eine Strommesseinrichtung zur Messung der
Ausgangsströme des Gleichspannungswandlers integriert sein. Die Strommessung kann
beispielsweise mittels Shunt-Widerständen und dazu parallel geschalteten Spannungsmessern
erfolgen. Beispielsweise kann jeder an den Gleichspannungswandler angeschlossen LED-Anordnung
eine derartige Strommesseinrichtung zugeordnet sein. Dadurch ist es möglich, die tatsächliche
Funktion einer jeden LED-Anordnung zu überwachen und bei Abweichungen von einem vorgegebenen
Betriebsstrom beispielsweise eine Anzeige zu veranlassen, dass eine Fehlfunktion aufgetreten
ist.
[0016] Weiterhin können in dem Lichtsteuermodul am Ausgang des Gleichspannungswandlers Schaltelemente
angeordnet sein. Diese können beispielsweise als elektrisch ansteuerbare Halbleiterschalter
ausgebildet sein. Durch Betätigung der Schalter, beispielsweise über eine vorgeschaltete
elektronische Steuereinrichtung, können die einzelnen Lichtfunktionen, beispielsweise
Bremslicht, Schlusslicht, Nebelschlusslicht, Blinker oder andere Lichtfunktionen in
Betrieb genommen werden. Halbleiterschalter haben den besonderen Vorteil, dass sie
langlebig und praktisch wartungsfrei sind.
[0017] Die Schaltelemente können von einer Mess- und Überwachungseinrichtung ansteuerbar
sein. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die LED-Anordnungen nicht eingeschaltet
werden, wenn von der Mess- und Überwachungseinrichtung eine Fehlfunktion registriert
worden ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung ist besonders vorteilhaft im Hinblick
auf die Ansteuerung einer Mehrzahl von LED-Anordnungen beispielsweise in einem Fahrzeug
als Bremslicht, Schlusslicht, kombiniertes Schluss- Bremslicht, Nebelschlusslicht,
Blinker oder für weitere Lichtfunktionen. Eine jeder dieser LED-Anordnungen kann aus
einer oder mehreren seriell und/oder parallel geschalteten LED mit zumindest einem
Vorwiderstand realisiert sein. Der Vorwiderstand wird an die Anzahl und Durchflussspannung
der LED angepasst und so bemessen, dass der zulässige LED-Betriebsstrom nicht überschritten
wird.
[0019] Die erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt:
Fig. 1 ein Schaltschema einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung.
[0020] In Fig. 1 ist ein Funktionsschaubild einer erfindungsgemäßen Beleuchtungseinrichtung
dargestellt. Diese umfasst ein Lichtsteuermodul 1, welches eingangsseitig, in dem
Schaltbild links, an ein Kfz-Bordnetz mit der Bordnetzspannung U
B anschließbar ist. Ausgangsseitig sind an dieses Lichtsteuermodul 1 mehrere LED-Anordnungen
2, beispielsweise als Bremslicht, Schlusslicht, kombiniertes Brems-Schlusslicht, Nebelschlusslicht
oder dergleichen eines Kraftfahrzeugs, an Ausgangsleitungen 3 angeschlossen.
[0021] Das Lichtsteuermodul weist einen Gleichspannungswandler 4 (DC/DC-Wandler) auf, der
die eingangsseitige Bordnetzspannung U
B umwandelt in eine konstante, an den Ausgangsleitungen 3 anliegende LED-Betriebsspannung.
Diese an den LED-Anordnungen 2 anliegende LED-Betriebsspannung ist vorzugsweise höher
als die Kfz-Bordnetzspannung, beispielsweise 15 V bei einer Bordnetzspannung U
B = 12 V.
[0022] In dem Lichtsteuermodul 1 ist in jede der Ausgangsleitungen 3 ein Schalter 5 eingegliedert,
welcher jeweils vorzugsweise als Halbleiterschalter ausgebildet ist und mit denen
jeweils einzelne der LED-Anordnungen 2 in Betrieb genommen werden können. Die Schalter
5 können von einer Steuereinrichtung 6 angesteuert werden, welche beispielsweise einen
Mikrokontroller enthält. Diese Steuereinrichtung 6 erfasst über Stromsensoren 7 den
bei geschlossenen Schaltern 5 durch die Ausgangsleitung 3 fließenden Strom. Weicht
dieser gemessene Strom von einem vorgegebenen Nennstrom einer LED-Anordnung ab, wird
dies von der Steuereinrichtung als Fehlfunktion bewertet. Diese Fehlfunktion kann
gegebenenfalls in einem Fehlerspeicher gespeichert und über Ausgangsleitungen 8 an
entsprechende Anzeige- und Diagnoseeinrichtungen weitergeleitet werden.
[0023] Jede der LED-Anordnungen 2 umfasst Reihenschaltungen jeweils mehrerer LED 9, denen
jeweils ein Vorwiderstand 10 vorgeschaltet ist. Mehrere dieser Reihenschaltungen sind
jeweils parallel geschaltet. Die Anzahl der jeweils in einer Reihe geschalteten LED
9 sowie der Wert der Vorwiderstände 10 wird jeweils auf den Typ der verwendeten LED,
die geforderte Leuchtstärke bzw. den Betriebs-Nennstrom der LED abgestimmt. Je nach
Einsatzzweck können im Rahmen der zulässigen Belastungsgrenzen beliebig viele LED
9 in einer LED-Anordnung 2 zusammengefasst werden.
[0024] Durch das erfindungsgemäße Lichtsteuermodul 1 wird eine zentrale elektronische Versorgungseinrichtung
für eine Mehrzahl von LED-Anordnungen 2 zur Verfügung gestellt. Durch die in den Ausgangsleitungen
3 konstant gehaltene LED-Betriebsspannung können, im Gegensatz zu den bekannten Konstantstromschaltungen,
beliebig viele LED-Anordnungen gleichzeitig angesteuert werden. Durch die Überwachung
der tatsächlich fließenden Betriebsströme in den Verbindungsleitungen 3 ist relativ
einfach eine Funktionsdiagnose der LED-Anordnungen möglich.
1. Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, umfassend zumindest eine an ein Kfz-Bordnetz
anschließbare Steuereinrichtung (1), an der LED-Anordnungen (2) anschließbar und betreibbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung als Lichtsteuermodul (1) ausgebildet ist mit einem Gleichspannungswandler
(4) zur Umsetzung der Kfz-Bordnetzspannung in eine konstante LED-Betriebsspannung
zur Ansteuerung der LED-Anordnungen (2).
2. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Gleichspannungswandler (4) abgebbare LED-Betriebsspannung höher ist als
die Bordnetzspannung.
3. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleichspannungswandler (4) als Schaltwandler ausgebildet ist.
4. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtsteuermodul (1) einen Linear-Spannungsregler umfasst.
5. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Lichtsteuermodul (1) eine Strommesseinrichtung (7, 6) zur Messung der Ausgangsströme
des Gleichspannungswandler (4) integriert ist.
6. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Lichtsteuermodul (1) am Ausgang des Gleichspannungswandlers (4) Schaltelemente
(5) angeordnet sind.
7. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente (5) als elektronisch ansteuerbare Halbleiterschalter ausgebildet
sind.
8. Beleuchtungseinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltelemente (5) von einer Mess- und Überwachungseinrichtung (6) ansteuerbar
sind.
9. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von LED-Anordnungen (2) von dem Lichtsteuermodul (1) ansteuerbar sind.
10. Beleuchtungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine LED-Anordnung (2) eine oder mehrere seriell und/oder parallel geschaltete LED
(9) mit zumindest einem Vorwiderstand (10) umfasst.