[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Darreichungsform für eine Einzelportion eines
Textilwaschmittels.
[0002] Flüssige Textilwaschmittel erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie eine vollständige
Auflösung und gleichmäßige Verteilung in der Waschflotte und damit eine vollständige
Entfaltung der Waschwirkung bereits bei niedrigen Waschtemperaturen gestatten. Außerdem
hinterlassen die flüssigen Textilwaschmittel keine Reste unlöslicher Bestandteile,
die sich als Schleier auf dunkelfarbigen Textilien bemerkbar machen, wie dies bei
pulverförmigen Textilwaschmitteln häufig der Fall ist. Ein Nachteil der flüssigen
Textilwaschmittel ist allerdings deren umständliche Dosierung mit Hilfe eines Messbechers
oder dergleichen.
[0003] Die US 4,973,416 und die US 4,743,394 offenbaren Darreichungsformen für eine Einzelportion
eines flüssigen Textilwaschmittels, das aus einem allseitig geschlossenen Folienbeutel
aus einem wasserlöslichen filmbildenden Material, wie Polyvinylalkohol, besteht, der
mit einer flüssigen Textilwaschmittelformulierung gefüllt ist. Um eine ausreichende
mechanische Stabilität zu gewährleisten, darf die Folienstärke des Beutels eine gewisse
Mindestdicke nicht unterschreiten; insbesondere bei ungünstigen Waschbedingungen,
wie z.B. kurzen Waschgängen, geringen Waschtemperaturen oder ungünstiger Position
des Waschpads kommt es daher bisweilen zu einer unvollständigen Auflösung des Folienbeutels
während des Waschvorgangs und zur Ansammlung von Rückständen in der Waschmaschine.
Außerdem hat sich gezeigt, dass einzelne Verbraucher trotz beigefügter anderslautender
Verwendungshinweise den Folienbeutel aufschneiden oder ausdrücken.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Darreichungsform für eine Einzelportion
flüssiger Tensidformulierungen, insbesondere flüssiger Textilwaschmittel, anzugeben,
die die beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Darreichungsform für eine Einzelportion
eines Textilwaschmittels, die einen Hohlkörper aus einem im Bereich von 40 bis 140°
C schmelzbaren wasserlöslichen Hüllmaterial, das wenigstens ein natürliches und/oder
synthetisches Tensid enthält, mit einem flüssigen Kern, der wenigstens einen waschaktiven
Bestandteil enthält, umfasst.
[0006] Die erfindungsgemäße Darreichungsform umfasst einen Hohlkörper, das heißt eine steife
Hülle, die unter dem Eigengewicht der Darreichungsform und bei Einwirkung geringer
Kräfte formstabil ist, und einen flüssigen Kern. Das Hüllmaterial enthält wenigstens
ein natürliches und/oder synthetisches Tensid und ist im Bereich von 40 bis 140° C
schmelzbar. "Schmelzbar" bedeutet nicht notwendigerweise, das alle Bestandteile des
Hüllmaterials im angegebenen Temperaturintervall schmelzen. Es ist ausreichend, wenn
einzelne Bestandteile im angegebenen Temperaturintervall schmelzen und die übrigen
Bestandteile in der gebildeten Schmelze löslich oder dispergierbar sind, so dass beim
Erwärmen des Materials insgesamt eine gießfähige Masse erhalten wird. Das Hüllmaterial
ist wasserlöslich, das heißt beim Kontakt mit Wasser bei einer Temperatur von typischerweise
30 bis 95° C über die Dauer eines Maschinenwaschzyklusses verliert es seine Integrität
und gibt den flüssigen Kern frei. Das Hüllmaterial muß dazu nicht vollständig aus
wasserlöslichen Komponenten bestehen; es kann auch wasserunlösliche Komponente enthalten,
diese machen jedoch vorzugsweise weniger als 15 Gew.-% des Hüllmaterials aus.
[0007] Als Hüllmaterial für die erfindungsgemäße Darreichungsform sind Zusammensetzungen
geeignet, die üblicherweise zur Herstellung von Toilettenseifen, Halbsyndets oder
Syndets verwendet werden. Toilettenseifen bestehen überwiegend, typischerweise zu
60 bis 80 Gew.-%, aus "Seife", das heißt Alkalimetallsalzen von Fettsäuren. Halbsyndets
enthalten ein Gemisch von Seife und synthetischer Tenside. Obgleich der Seifenanteil
geringer sein kann als der Anteil des synthetischen Tensids, macht er dennoch einen
nennenswerten Anteil des Halbsyndets aus. Syndets enthalten keine oder nur eine untergeordnete
Menge Seife. Die waschaktiven Substanzen sind überwiegend synthetische Tenside. Syndets
enthalten im allgemeinen weitere Bestandteile, die keine waschaktive Wirkung aufweisen
und dem Syndet Struktur verleihen.
[0008] Im allgemeinen enthält das Hüllmaterial (bezogen auf das Gewicht des Hüllmaterials):
30 bis 70 Gew.-% wenigstens eines natürlichen und/oder synthetischen Tensids,
20 bis 50 Gew.-% wenigstens eines ein- oder mehrwertigen Alkohols,
0 bis 50 Gew.-% Hilfsstoffe.
[0009] Zu den natürlichen Tensiden zählen insbesondere die "Seifen", das heißt Salze, insbesondere
Alkalimetallsalze, von Fettsäuren mit insbesondere 12 bis 24 Kohlenstoffatomen. Als
Beispiele lassen sich Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachidonsäure,
Behensäure und Gemische davon aufzählen. Typische Quellen dieser Fettsäure sind Talg-,
Palm-, und Kokosnußfettsäuren.
[0010] Geeignete synthetische Tenside sind insbesondere anionische synthetische Tenside.
Hierzu zählen C
8-C
24-Alkylsulfate, C
8-C
24-Alkylethersulfate mit 1 bis 20 Mol Ethylen-, Propylen- und/oder Butylenoxideinheiten,
C
8-C
24-Alkansulfonate, C
8-C
24-α-Olefinsulfonate, C
8-C
24-Hydroxyalkansulfonate, C
8- C
24-Alkylbenzolsulfonate, C
8-C
24-Alkylphenolpolyethersulfate, Alkylglycerinsulfonate, C
8-C
24-Alkylphosphate, C
8-bis C
24-Acylisothionate, C
8-bis C
24-Acyltaurate, C
8-C
24-Acylmethyltaurate, C
8-C
24-Alkylbernsteinsäuren, C
8-C
24-Alkenylbernsteinsäuren oder deren Halbester oder Halbamide, C
8-C
24-Alkylsulfobernsteinsäuren, C
8-C
24-Acylsarcosinate, sulfatierte C
8-C
24-Alkylpolyglukoside, C
8-C
24-Alkylpolyglycolcarboxylate sowie C
8-C
24-Hydroxyalkylsarcosinate.
[0011] Die anionischen Tenside werden in Form ihrer Salze eingesetzt. Geeignete Kationen
in diesen Salzen sind Alkalimetallionen, wie Natrium-, Kalium- und Lithiumionen. Weiterhin
sind Ammoniumsalze, wie z.B. Hydroxyethylammonium-, Di(hydroxyethyl)ammonium- und
Tri(hydroxyethyl)ammoniumsalze geeignet.
[0012] Das Hüllmaterial enthält vorzugsweise wenigstens 30 Gew.-% anionische Tenside, d.
h. Seifen und/oder anionische synthetische Tenside, wovon besonders bevorzugt wenigstens
25 Gew.-% anionische synthetische Tenside sind.
[0013] Das Hüllmaterial kann außerdem nichtionische Tenside enthalten, wie die weiter unter
erläuterten.
[0014] Das Hüllmaterial kann außerdem amphotere und zwitterionische Tenside enthalten. Hierzu
zählen C
8-C
24-Alkylbetaine, C
8-C
24-Alkylsulfobetaine, C
8-C
24-Alkylamidopropylbetaine, C
8-C
24-Alkylimidazoliniumderivate sowie Aminoxide.
[0015] Weitere Beispiele anionischer, nichtionischer, kationischer und amphoterer Tenside,
die mitverwendet werden können, finden in Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology,
3. Edition, Vol. 22, S. 347 - 38-7, worauf vollinhaltlich Bezug genommen wird.
[0016] Die Mitverwendung ein- oder mehrwertiger Alkohole wirkt sich vorteilhaft auf das
Schmelzverhalten des Hüllmaterials aus. Wenn das Hüllmaterial Seifen enthält, verhindert
der Zusatz ein- oder mehrwertiger Alkohole die Kristallisation der Seifen; auf diese
Weise können transparente Hohlkörper hergestellt werden, die die Sicht auf den flüssigen
Kern gestatten, was zu einem ästhetisch ansprechenden Erscheinungsbild der erfindungsgemäßen
Darreichungsform führt.
[0017] Als einwertige Alkohole eignen sich z. B. Ethanol, n-Propanol oder iso-Propanol;
als mehrwertige Alkohole eignen sich z. B. Zucker oder Zuckeralkohole, wie Saccharose,
Mannitol, Sorbitol; Glycerin, Ethylenglycol, Propylenglycol, Diethylenglycol, Dipropylenglycol,
Polyalkylenglycole, insbesondere Polyethylenglycole, mit einem Molekulargewicht von
1 500 bis 10 000. In bestimmten Fällen ist die Mitverwendung kleiner Mengen von Polyethylenglycolen
mit einem Molekulargewicht im Bereich von 50 000 bis 500 000 vorteilhaft.
[0018] Zu den Hilfsstoffen, die im Hüllmaterial mitverwendet werden können, zählen zum Einen
solche, die die Verarbeitbarkeit, mechanischen Eigenschaften, Stabilität oder das
Erscheinungsbild des Hüllmaterials beeinflussen (im folgenden "Strukturhilfsmittel"
genannt), sowie solche, die bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Darreichungsform
deren Waschwirkung positiv beeinflussen (im folgenden "Waschhilfsmittel" genannt).
[0019] Unter den Strukturhilfsmitteln lassen sich Elektrolyte, insbesondere anorganische
Salze, wie Kochsalz oder Natriumsulfat, aufführen, die im allgemeinen in einer Menge
von 0 bis 5 Gew.-% mitverwendet werden. Konservierungsstoffe, Antioxydantien und Farbmittel
sind weitere fakultative Strukturhilfsmittel und werden, falls verwendet, typischerweise
in einer Menge von 0,1 bis 2 Gew.-% eingesetzt. Weitere mögliche Strukturhilfsmittel
sind wasserunlösliche, im Bereich von 40 bis 140° C schmelzbare Substanzen, wie Fettsäuren
oder Fettalkohole. Durch ihre Mitverwendung kann die Auflösungsgeschwindigkeit des
Hüllmaterials gesteuert werden.
[0020] Das Hüllmaterial kann weiterhin Waschhilfsmittel enthalten. Herkömmliche Vollwaschmittel
enthalten üblicherweise eine Reihe unterschiedlicher Waschhilfsmittel in variablen
Mengen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es möglich, einzelne oder alle dieser
Waschhilfsmittel oder Teilmengen davon dem Hüllmaterial oder dem flüssigen Kern zuzuordnen.
Besonders vorteilhaft ist es, inkompatible Waschhilfsmittel (deren gemeinsame Verwendung
bislang eine Mikroverkapselung oder dergleichen erforderte) auf das Hüllmaterial einerseits
und den flüssigen Kern andererseits der erfindungsgemäßen Darreichungsform aufzuteilen.
In besonderen Ausführungsformen können inkompatible Waschhilfsmittel auch auf verschiedene
Kammern der erfindungsgemäßen Darreichungsform aufgeteilt werden.
[0021] Die erfindungsgemäße Darreichungsform enthält einen von dem Hüllmaterial eingeschlossenen
flüssigen Kern, der wenigstens einen waschaktiven Bestandteil enthält. Die Wasseraktivität
des flüssigen Kern muss dabei so eingestellt sein, dass das Hüllmaterial nicht nennenswert
von dem flüssigen Kern angelöst und die Darreichungsform vor ihrem Gebrauch destabilisiert
wird. Hierzu ist es in der Regel erforderlich, den Wasseranteil des flüssigen Kernmaterials
zu begrenzen, vorzugsweise auf weniger als 8- Gew.-%. Höhere Wassergehalte sind jedoch
möglich, wenn die Wasseraktivität durch andere Maßnahmen reduziert wird, z. B. duch
Mitverwendung hoher Elektrolytkonzentrationen, wie gelösten anorganischen Salzen.
[0022] Vorzugsweise ist das flüssige Kernmaterial jedoch im wesentlichen nicht wässrig.
Geeignete Lösungsmittel für das Kernmaterial sind z. B. ein- oder mehrwertige Alkohole,
wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol oder Polyethylenglykole mit
einem Molekulargewicht von bis zu 400. Es ist auch möglich das flüssige Kernmaterial
ohne Zuhilfenahme von Lösungsmitteln zu formulieren, wenn z. B. ausschließlich flüssige
waschaktive Bestandteile verwendet werden oder ein flüssiger Bestandteil als Lösungsmittel
für die übrigen Bestandteile dienen kann.
[0023] Es ist bevorzugt, im flüssigen Kernmaterial nur solche waschaktive Bestandteile zu
verwenden, die sich darin homogen lösen und auch bei längerer Lagerung nicht zu Ausfällungen
neigen.
[0024] In bevorzugten Ausführungsformen enthält das flüssige Kernmaterial wenigstens ein
nichtionisches Tensid. Zu den geeigneten nichtionischen Tensiden zählen alkoxylierte
C
8-C
22-Alkohole, wie Fettalkoholalkoxylate oder Oxoalkoholalkoxylate. Die Alkoxylierung
kann mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid durchgeführt werden. Pro Mol
Alkohol werden üblicherweise 2 bis 50 mol des Alkylenoxids eingesetzt. Eine weitere
Klasse geeigneter nichtionische Tenside sind C
6-C
14-Alkylphenolalkoxylate mit 5 bis 30 mol Alkylenoxydeinheiten. Weitere verwendbare
nichtionische Tenside sind C
8-C
24-Alkylpolyglucoside, N-Alkyglucamide. Weiterhin eignen sich als nichtionische Tenside
Blockcopolymere aus Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid, Polyhydroxy- oder
Polyalkoxyfettsäurederivate wie Polyhydroxyfettsäureamide, N-Alkoxy- oder N-Aryloxypolyhydroxyfettsäureamide
und Fettsäurealkanolamidalkoxylate.
[0025] In bevorzugten Ausführungsbeispielen enthält das flüssige Kernmaterial wenigstens
ein Enzym. Vorzugsweise eingesetzte Enzyme sind Proteasen, Amylasen, Lipasen und Cellulasen.
Man kann einzelne Enzyme oder eine Kombination unterschiedlicher Enzyme einsetzen.
[0026] Das Hüllmaterial und/oder das flüssige Kernmaterial können weitere Waschhilfsmittel
enthalten. Deren Zuordnung zum Hüllmaterial bzw. zum Kernmaterial richtet sich nach
verschiedenen Faktoren wie der Löslichkeit, der Kompatibilität mit anderen Komponeneten
und danach, dass im Hüllmaterial natürlich nur solche Waschhilfsmittel eingeschlossen
werden können, die die mechanische Festigkeit des Hohlkörpers nicht über Gebühr herabsetzen.
Die erfindungsgemäße Darreichungsform kann auch einen Hohlkörper mit mehreren Kammern
umfassen, wovon wenigstens eine das flüssige Kernmaterial enthält. Auf diese Weise
ist es möglich inkompatible Komponenten in verschiedenen Kammern anzuordnen und so
bis zur Anwendung getrennt zu halten.
[0027] Geeignete weitere Waschhilfsmittel sind beispielsweise anorganische Builder. Dazu
zählen beispielsweise Builder auf Carbonat-Basis, wie Carbonate oder Hydrogencarbonate,
insbesondere Natriumcarbonat und/oder Natriumhydrogencarbonat. Geeignete anorganische
Builder auf Phosphat-Basis sind Polyphosphate, wie z. B. Pentanatriumtriphosphat.
Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäße Darreichungsform keine Builder auf Phosphat-Basis.
[0028] Anstelle oder zusätzlich zu den anorganischen Buildern kann die erfindungsgemäße
Darreichungsform organische Builder enthalten. Hierzu zählen Phosphonsäuren, wie 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotris-(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetra-(methylenphosphonsäure), Hexamethylendiamintetra-(methylenphosphonsäure)
und Diethylentriaminpenta-(methylenphosphonsäure); C4-C20-Di- ,-Tri-, und-Tetracarbonsäuren,
wie z. B. Bernsteinsäure, Propantricarbonsäure, Butantetracarbonsäure, C4-C20-Hydroxycarbonsäure
wie z. B. Äpfelsäure, Weinsäure, Gluconsäure, Glutarsäure, Citronensäure, Laktobionsäure
und Saccharosemono-, di- und tricarbonsäure; Aminopolycarbonsäuren wie z. B. Nitrilotriessigsäure,
β-Alanindiessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Serindiessigsäure, Isoserindiessigsäure,
Alkylethylendiamintriacetat, N,N-Bis(carboxymethyl)-glutaminsäure, Ethylendiamindibernsteinsäure
und N-(2-Hydroxyethyl)-imminodiessigsäure, Methyl- und Ethylglycindieessigsäure. Als
organische Builder eignen sich weiter oligomere oder polymere Carbonsäuren, wie Oligomaleinsäure,
oder Co- und Terpolymere ungesättigter C
4-C
8-Dicarbonsäure, wie Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure und Citraconsäure, wobei
als Conomomere C
3-C
8-Monocarbonsäuren, wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure und Vinylessigsäure;
monoethylenisch ungesättigte C
2-C
22-Olefine, Vinyl-C
1-C
4-alkylether, Vinylacetat oder Vinylpropionat; oder C
1-C
8-(Meth)acrylate, (Meth)acrylnitril oder N-C
1-C
8-Alkyl- (meth) acrylamide geeignet sind.
[0029] Weitere Waschhilfsmittel sind Bleichmittel in Form von Percarbonsäuren, z. B. Diperoxododecandicarbonsäure,
Phthalimidopercapronsäure oder Monoperoxophthalsäure oder -terephthalsäure, Addukten
von Wasserstoffperoxid an organische Salze z. B. Natriumperborat, Addukten von Wasserstoffperoxid
an organischen Verbindungen, z. B. Harnstoff-Perhydrat, anorganischen Peroxosalzen,
z. B. Alkalimetallpersulfaten oder -peroxodisulfaten.
[0030] Die Bleichmittel können im Kombination mit Bleichaktivatoren eingesetzt werden. Hierzu
zählen polyacylierte Zucker, z. B. Pentaacetylglucose; Acyloxybenzolsufonsäuren und
deren Salze, z. B. Natrium-p-Nonanoyioxybenzolsulfonate; N-diacylierte Amine, z. B.
N,N,N,N-Tetraacetylmethylendiamin; Anthranilderivate, z. B. 2-Methylanthranil; Triacylcyanurate,
z. B. Triacetylcyanurat; Oximester, z. B. O-Acetylacetonoxim; und dergleichen.
[0031] Weitere verwendbare Waschhilfsmittel sind Vergrauungsinhibitoren und Soil-Release-Polymere;
Farbübertragungsinhibitoren, Schaumdämpfer oder Schauminhibitoren, optische Aufheller,
Parfüme oder Duftstoffe, Füllstoffe, Farbstoffe oder Peroxidstabilisatoren.
[0032] Zwischen dem flüssigen Kern und dem Hüllmaterial kann eine Schicht eines wasserlöslichen
filmbildenden Materials, wie Polyvinylalkohol oder Methylcellulose, angeordnet sein.
Zur Verbesserung der Haptik kann auf der Außenseite des Hohlkörpers eine Schutzschicht,
z. B. eine dünne Schicht eines wasserunlöslichen Materials, wie eines Wachses oder
eines Silikons, aufgebracht sein.
[0033] Die Größe der Darreichungsform für das Textilwaschmittel, Art und Menge der Inhaltsstoffe
ist im allgemeinen so bemessen, dass eine Dosierungsform die für eine durchschnittliche
Maschinenwäsche erforderliche Waschmittelmenge oder einen kleinen ganzzahligen Teiler
davon, z. B. die Hälfte oder ein Drittel, enthält. So kann der Anwender die eingesetzte
Waschmittelmenge regulieren, indem er beispielsweise je nach Wasserhärte oder Verschmutzungsgrad
1, 2 oder 3 der erfindungsgemäßen Darreichungsformen pro Waschgang verwendet. Die
erfindungsgemäßen Darreichungsformen werden bevorzugt zusammen mit der Schmutzwäsche
in die Trommel der Waschmaschine gegeben.
[0034] Die erfindungsgemäße Darreichungsform kann auf verschiedene Art und Weise hergestellt
werden. So können beispielsweise durch Spritzguss Hohlkörper aus dem Hüllmaterial
hergestellt werden, die eine Öffnung zum Befüllen enthalten, welche nach dem Einfüllen
des flüssigen Kernmaterials mit einer kleinen Menge des Hüllmaterials verschlossen
wird. Es können auch Teilsegmente des Hohlkörpers vorgeformt werden, die dann vor
oder nach dem Befüllen mit dem flüssigen Kernmaterial zum Hohlkörper zusammengesetzt
werden. So kann man beispielsweise anhand geeigneter Gussformen Hohlkugelhalbschalen
herstellen, die erkalteten Halbschalen an den Rändern erweichen und zu einer Hohlkugel
zusammensetzen und die Hohlkugel mittels einer heißen Kanüle mit dem flüssigen Kernmaterial
befüllen. Die heiße Kanüle wird dann herausgezogen, wobei sich das Einstichloch in
vielen Fällen selbst versiegelt oder anschließend mittels einer kleinen Menge des
Hüllmaterails verschlossen werden kann. Andererseits ist es denkbar, das Hüllmaterial
vorab zu einer dünnen Platte oder einer Folie zu formen und darin, z. B. durch Tiefziehen,
eine Vielzahl von Vertiefungen anzubringen, die mit dem flüssigen Kernmaterial gefüllt
werden. Anschließend kann eine zweite Platte oder Folie des Hüllmaterials aufgebracht
und mit der darunter liegenden Platte an den Rändern der Vertiefungen versiegelt werden,
wobei gleichzeitig die einzelnen Darreichungsformen ausgeschnitten werden.
[0035] Es ist auch möglich, zwei Bahnen von Folien aus dem Hüllmaterial einem Formkalander
mit entgegenläufig rotierenden Walzen zuzuführen, die auf ihrem Mantel Vertiefungen
tragen. In dem trogähnlichen Zwischenraum im Spalt zwischen den Walzen wird dann das
flüssige Kernmaterial zugegeben, so dass die Folien in die Vertiefungen der Walzen
gedrückt und an der engsten Stelle des Walzspaltes zusammengeführt werden, wobei eine
Portion des flüssigen Kernmaterials vom Hüllmaterial eingeschlossen wird. Ein derartiges
Verfahren ist in der pharmazeutischen Technik als Scherer-Verfahren zu Herstellung
von Hart- und Weichgelatinekapseln geläufig.
[0036] Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher veranschaulicht.
Beispiel I: Gemäß der nachstehenden Rezeptur wurde ein gießfähiges Hüllmaterial hergestellt:
[0037]
Natronlauge (45 %-ig) |
7,4 Gew.-% |
Nitrilotriessigsäure |
0,1 Gew.-% |
1,2-Propylenglykol |
19,5 Gew.-% |
Saccharose |
4,0 Gew.-% |
Natriumlaurylethersulfat (70%-ig) |
14,5 Gew.-% |
Natriumlaurylsulfat (30%-ig) |
14,0 Gew.-% |
Stearinsäure |
14,0 Gew.-% |
Laurinsäure |
6,0 Gew.-% |
Parfum |
1,0 Gew.-% |
Sorbitol |
14,0 Gew.-% |
Glycerin |
5,5 Gew.-% |
[0038] Die Herstellung erfolgte, indem 1,2-Propylenglykol und Natronlauge vorgelegt wurden
und unter ständigem Rühren die übrigen Bestandteile mit Ausnahme der Stearin- und
Laurinsäure und des Parfums hinzugefügt wurden. Das Gemisch wurde homogen verrührt
und auf etwa 70° C erwärmt. Danach gab man die Laurin- und Stearinsäure zu und erwärmt
auf 80° C. Man ließ auf etwa 50° C abkühlen und fügte das Parfum hinzu.
[0039] Die flüssige klare Masse wurde in vorbereitete Gußformen für Hohlkugel-Halbschalen
eingefüllt. Nach dem Erkalten wurden die Halbschalen aus den Formen gelöst und durch
kurzes Aufsetzen auf eine Heizplatte an den Rändern erweicht. Zwei Halbschalen wurden
auf diese Weise zu einer Hohlkugel mit einem inneren Durchmesser von 40 mm und einem
äußeren Durchmesser von 50 mm zusammengefügt.
[0040] Gemäß folgender Rezeptur wurde ein flüssiges Kernmaterial hergestellt:
Ethoxilierter C13/C15-Oxoalkohol |
(7 EO-Einheiten, Lutensol® AO7, Fa. BASF) |
93,7 Gew.-% |
Phosphonat (30%-ig) |
4,7 Gew.-% |
Protease (flüssig) (Everlase® 161 Typ EX) |
1,2 Gew.-% |
Amylase (flüssig) (Termamyl® 300 LDX) |
0,4 Gew.-% |
[0041] Mittels einer Spritze und einer Metallkanüle, die über einer Bunsenflamme erwärmt
worden war, wurde die vorbereitete Hohlkugel mit dem flüssigen Kernmaterial gefüllt.
Beim Herausziehen der Kanüle schmolz das Hüllmaterial an den Rändern des Einstichlochs
zusammen und verschloß dieses.
[0042] Die gefüllte Hohlkugel wurde mit mäßig angeschmutztem Baumwollgewebe in die Trommel
eines üblichen Waschvollautomaten gegeben. Man ließ ein 60° C-Waschprogramm ablaufen.
Das Waschergebnis war mit dem eines handelsüblichen Waschmittels vergleichbar.