[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlkolben für eine Kolbenmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Hohlkolben nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in der DE 196 20 167 C2 beschrieben.
Bei diesem vorbekannten Hohlkolben besteht zwischen der Umfangswand und dem zentralen
Dorn ein Ringloch, das durch Tiefbohren spanabhebend hergestellt wird. Hierdurch ist
ein arbeitsund zeitintensiver Herstellungsaufwand vorgegeben, durch den verhältnismäßig
hohe Herstellungkosten bedingt sind. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Herstellung
dieses bekannten Hohlkolbens auch mit einem verhältnismäßig hohen Materialverlust
erfolgt, der durch das spanabhebende Einarbeiten des Ringlochs entsteht. Ferner weist
dieser Hohlkolben ein Kugelgelenkteil in Form einer Gelenkkugel auf, die sich vom
Basisabschnitt des Hohlkolbens in die dem Hohlraum entgegengesetzte axiale Richtung
erstreckt.
[0003] In der DE 26 53 867 A1 ist ein Hohlkolben und ein Verfahren zu dessen Herstellung
beschrieben, der aus zwei separaten Hohlkolbenteilen gebildet ist, nämlich einem den
Basisabschnitt, die Umfangswand und das Kugelgelenkteil umfassenden ersten Kolbenteil
und einem den Deckel und einen sich von diesem einstückig erstreckenden zentralen
Dorn enthaltenden zweiten Kolbenteil besteht. Zur Stabilisierung der Verbindung zwischen
dem ersten und dem zweiten Kolbenteil faßt der Deckel mit einem zapfenförmigen Ansatz
am freien Rand der Umfangswand in den Hohlkolben ein und das freie Ende des Dorns
faßt in eine Ausnehmung im Basisabschnitt ein, wobei die beiden Kolbenteile durch
Löten miteinander verbundend sind. Bei diesen bekannten Hohlkolben sind zwar zum einen
die Umfangswand des ersten Kolbenteils und zum anderen der Dorn des anderen Kolbenteils
durch Fließpressen jeweils am zugehörigen Kolbenteil einstückig angeformt, jedoch
sind bei dieser bekannten Ausgestaltung zwei separate Formungsvorgänge in zwei separaten
Formungswerkzeugen erforderlich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlkolben der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß bei Gewährleistung einer einfachen bzw. preisgünstigen Herstellung,
eine stabile Bauweise erreicht wird, und ein entsprechendes Herstellungsverfahren
anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Bei Hohlkolben nach Anspruch 1 sind die Umfangswand und der zentrale Dorn spanlos
an den Basisabschnitt des Hohlkolbens angeformt. Hierdurch wird nicht nur der durch
ein spanabhebendes Tiefbohren hervorgerufene Materialverlust vermieden, sondern es
werden auch beim Tiefbohren entstehende, in Umfangsrichtung verlaufende Riefen in
der Innenmantelfläche der Umfangswand und der Außenmantelfläche des Dornes vermieden,
wodurch der Hohlkolben eine wesentliche größere Stabilität erhält, denn die Umfangsriefen
verringern ganz beträchtlich die Widerstandsfähigkeit des Hohlkolbens gegen Biegebelastungen.
Außerdem läßt sich das einstückige Anformen der Umfangswand und des zentralen Dorns
herstellungstechnisch einfacher und schneller durchführen, ohne daß es einer Entsorgung
der Späne bedarf.
[0007] Es ist besonders vorteilhaft, die Umfangswand und den zentralen Dorn durch Fließpressen
anzuformen. Hierdurch wird nicht nur eine einfach und schnell durchführbare Umformung
erreicht, sondern beim Fließpressen ergeben sich auch in der Längsrichtung des Kolbens
gerichtete Materialfasern, wodurch die Umfangswand und der Dorn ein besonders großes
Widerstandsmoment gegen Biegebelastungen erhalten und auch grundsätzlich von großer
Festigkeit sind, was ebenfalls durch das Fließpressen aufgrund von Material- und Gefügeverdichtung
erreicht wird.
[0008] Im Rahmen der Erfindung können die Umfangswand und der zentrale Dorn alternativ auch
dadurch gebildet sein, daß diese Teile mit dem Basisabschnitt aus Sintermaterial bestehen
und mit dem sich zwischen der Umfangswand und dem Dorn erstreckenden Ringloch geformt
und gesintert sind. Hierdurch wird ebenfalls nicht nur eine einfache kostengünstige
Herstellung erreicht, sondern es kann auch der Vorteil ausgenutzt werden, daß ein
Sinterwerkstoff sich als Gleitwerkstoff eignet, was darauf zurückzuführen ist, daß
die bei einem Sinterwerkstoff vorhandenen Poren Schmierstofftaschen bilden, die eine
gute Schmierung und einen verhältnismäßig geringen Verschleiß der Gleitflächen gewährleisten.
[0009] Ein anderer Hohlkolben besteht aus zwei topfförmigen Rohlingabschnitten, die bezüglich
der Form und Größe ihrer Innenform, d.h. der Form der Hohlraumhälften, identisch sind.
Hierdurch ist es möglich, zumindest zur Ausgestaltung der Innenformen der Hohlkolben
gleiche Werkzeuge und Herstellungsmaßnahmen zu benutzen. Hierdurch wird das Herstellungsverfahren
wesentlich vereinfacht, und es können die Herstellungskosten beträchtlich gesenkt
werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, den Hohlkolben aus zwei nicht nur bezüglich ihrer Innenform
sondern auch bezüglich ihrer Außenform und somit identischen Rohlingsabschnitten bzw.
Vorfertigungsteilen zusammenzusetzen. Es braucht deshalb lediglich eine Art Vorfertigungsteile
hergestellt zu werden, die in einander entgegengesetzter Anordnung zusammengesetzt
und miteinander verbunden werden, insbesondere durch Schweißen, und somit einen Kolbenrohling
bilden.
[0011] In den Unteransprüchen sind Merkmale enthalten, die zur Lösung der der Erfindung
zugrundeliegenden Aufgabe beitragen, eine weitere Materialersparnis ermöglichen und
eine geringere Baulänge des Hohlkolbens bzw. der Kolbenmaschine insgesamt ermöglichen.
Letzteres wird insbesondere dadurch erreicht, daß das sich vom Basisabschnitt des
Hohlkolbens erstreckende Kugelgelenkteil durch eine Kugelpfanne gebildet ist, deren
Außenumfangsfläche als Außenmantelfläche und Gleitfläche des Hohlkolbens ausgenutzt
werden kann, so daß die Kolbenführung sich bis über die Kugelpfanne erstrecken kann
und folglich die axiale Baulänge der Kolbenmaschine verringert werden kann.
[0012] Nachfolgend werden die Erfindung und weitere durch sie erzielbare Vorteile anhand
von bevorzugten Ausführungsbeispielen und Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Hohlkolben für eine Kolbenmaschine im axialen Schnitt;
- Fig. 1a, 1b und 1c
- drei Vorfertigungsteile, die zu einem Kolbenrohling weiter verarbeitet werden;
- Fig. 1d
- ein durch eine Stützscheibe stabilisiertes Vorfertigungsteil;
- Fig. 1e
- den Kolbenrohling im axialen Schnitt;
- Fig. 2
- einen Kolbenrohling in abgewandelter Ausgestaltung;
- Fig. 3
- ein Vorfertigungsteil für den Hohlkolben im axialen Schnitt mit angedeutetem Faserverlauf
nach dem Stand der Technik;
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Vorfertigungsteil für den Hohlkolben mit angedeutetem Faserverlauf
im axialen Schnitt;
- Fig. 5
- ein Vorfertigungsteil für den Hohlkolben im axialen Schnitt nach dem Stand der Technik;
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Vorfertigungsteil für den Hohlkolben im axialen Schnitt;
- Fig. 7
- einen erfindungsgemäßen Hohlkolben in abgewandelter Ausgestaltung im axialen Schnitt;
- Fig. 7a, 7b
- zwei einander gleiche Vorfertigungsteile für den erfindungsgemäßen Hohlkolben nach
Fig. 7;
- Fig. 7c
- eine Kolbenrohling für den Hohlkolben nach Fig. 7 im axialen Schnitt;
- Fig. 8
- einen erfindungsgemäßen Hohlkolben im axialen Schnitt in weiter abgewandelter Ausgestaltung;
- Fig. 8a, 8b
- zwei Vorfertigungsteile für den Hohlkolben nach Fig. 8 im axialen Schnitt; und
- Fig. 8c
- einen Kolbenrohling im axialen Schnitt für einen Hohlkolben nach Fig. 8.
[0013] Der allgemein mit 1 bezeichnete Hohlkolben mit einer zylindrischen Mantelfläche 2
weist einen Basisabschnitt 3 auf, von dem sich in der einen Längsrichtung ein Gelenkteil
4, beim vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Gelenkkugel 5 mit einem Kugelhals 5a,
und in der anderen Längsrichtung eine hohlzylindrische Umfangswand 6 und ein zylindrischer
zentraler Dorn 7 erstrecken, die an ihren dem Basisabschnitt 3 abgewandten Enden durch
einen Deckel 8 miteinander verbunden sind. Zwischen der Umfangswand 6 und dem Dorn
7 befindet sich ein Ringhohlraum 9, der allseitig geschlossen ist. Beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel weist die Stirnfläche 11 am vorderen freien Ende des Hohlkolbens
1 eine kegelstumpfförmige Form auf. Sie kann jedoch auch eine andere Form aufweisen,
z.B. eine radialebene Stirnfläche sein.
[0014] Der Hohlkolben 1 wird aus zwei oder drei Teilen zusammengesetzt und gefertigt, nämlich
einem Basiskörperteil 1a gemäß Fig. 1a, einen Deckelteil 1b gemäß Fig. 1b und gegebenenfalls
einer Zentrierscheibe 1c gemäß Fig. 1c. Das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil
1b werden zwecks Weiterbildung zum Kolbenrohling 1e nach Fig. 1e an einer Teilungsfuge
12 axial aneinander gesetzt, die sich im Längenbereich des Ringhohlraums 9 befindet,
wobei sie vorzugsweise einen Abstand a vom Deckel 8 und auch einen Abstand b vom Basisabschnitt
3 aufweist. Infolgedessen erstreckt sich jeweils ein Abschnitt des Ringhohlraumes
9 sowohl in das Grundkörperteil 1a als auch in das Deckelteil 1b, wodurch sich Umfangswandabschnitte
6a, 6b und Dornabschnitte 7a, 7b ergeben, die einander zugewandt sind. Die Zentrierscheibe
1c wird zwischen die Umfangswand 6b und den Dornabschnitt 7b des Grundkörperteils
1a eingesetzt (s. Fig. 1d), wobei ihr zentrales Loch 13 und ihr Außendurchmesser an
die Querschnittsgröße des Dornabschnitts 7b und den Innendurchmesser des Umfangswandabschnitts
6b angepaßt ist. Dabei kann der Durchmesser des Dornabschnitts 7b geringfügig verjüngt
sein (nicht dargestellt) oder der Innendurchmesser des Umfangswandabschnitts 6b kann
geringfügig erweitert sein, so daß sich in einem kleinen axialen Abstand b vom freien
Ende des Grundkörperteils 1a eine Anlageschulter 14 für die Zentrierscheibe 1c ergibt.
Die Zentrierscheibe 1c weist ein Durchgangsloch 13a, vorzugsweise an ihrem Außenrand,
z.B. eine Kerbe auf, das bzw. die einen Strömungsdurchgang zwischen den beiden durch
die Zentrierscheibe 1c getrennten Hohlraumabschnitten gewährleistet.
[0015] Der Außendurchmesser des Grundkörperteils 1a und des Deckelteils 1b sind jeweils
bezüglich des Durchmessers d des Hohlkolbens 1 mit einem Übermaß x vorgefertigt. Der
Basisabschnitt 3 ist am Grundkörperteil 1a um ein axiales Maß c verlängert, das so
lang bemessen ist, daß die Gelenkkugel 5 mit ihrem Kugelhals 5a daraus gebildet werden
kann, z.B. durch spanabhebendes Abdrehen.
[0016] Der Hohlkolben 1 bzw. das Basiskörperteil 1a und das Deckelteil 1b bestehen beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Metall, insbesondere Stahl, das sich zum Fließpressen
eignet.
[0017] Das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil 1b werden bei Anlage an den Flächen der
Teilungsfuge 12 durch Schweißen miteinander verbunden, vorzugsweise durch Reibschweißen,
was durch eine Rotation des einen Teils relativ zum anderen Teil erreicht werden kann,
wie es an sich bekannt ist. Während des Reibens werden die Umfangswandabschnitte 6b
und der Dornabschnitt 7b im Bereich der Teilungsfuge 12 so stark erwärmt, daß sie
im Bereich der Teilungsfuge 12 schmelzen und miteinander verschweißen, wobei sich
innen und außen Schweißwülste 15 ausbilden können. Während der Rotation und des Verschweißens
ist insbesondere der Dornabschnitt 7b durch die Zentrierscheibe 1c radial gestützt.
[0018] Durch das Zusammenschweißen des Grundkörperteils 1a und des Deckelteils 1b ergibt
sich ein Kolbenrohling 1e gemäß Fig. 1e, bei dem die radialen und axialen Übermaße
x durch eine strichpunktierte Darstellung der endgültigen Kolbenform verdeutlicht
sind.
[0019] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, zeigt einen Kolbenrohling 1e, der sich vom vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel lediglich dadurch unterscheidet, daß die Teilungsfuge 12 mehr
zum freien Ende der Umfangswand 6 hin versetzt ist, z.B. in die Nähe des Deckels 8
oder bis an den Deckel 8.
[0020] Das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil 1b sind vorzugsweise einstückige Formteile,
d. h. ihre Umfangswandabschnitte 6a, 6b und Dornabschnitte 7a, 7b sind jeweils einstückig
am zugehörigen Basisabschnitt 3 oder Deckel 8 angeformt. Bevorzugte Maßnahmen hierzu
können z.B. Sintern und Fließpressen, insbesondere Kaltfließpressen, sein. Im ersten
Fall werden das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil 1b dadurch geformt, das jeweils
Sintermaterial in einen entsprechenden Hohlraum einer Form eingegeben und gesintert
wird. Ein Fließpressen erfolgt in an sich bekannten Fließpresswerkzeugen jeweils entsprechender
Form, wobei jeweils der Umfangswandabschnitt 6b und der Dornabschnitt 7b und gegebenenfalls
auch der Umfangswandabschnitt 6a und der Dornabschnitt 7a jeweils an einem nicht dargestellten
Rohling durch Fließpressen geformt werden. In beiden Fällen ergibt sich eine hinreichende
Formgenauigkeit für das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil 1b, wobei sich zusätzlich
ein gesintertes Teil gut für eine Gleitfunktion eignet aufgrund von im Sintermaterial
enthaltenen Poren, die im Funktionsbetrieb als Schmiertaschen wirken.
[0021] Das Fließpressen ergibt jeweils einen in dem Grundbereich des Hohlraums 9 benachbarten
Materialbereich u-förmig verlaufenden Faserverlauf 16, wie es Fig. 4 zeigt. Dieser
Faserverlauf ergibt sich auch an der Innenmantelfläche des Hohlraums 9, was in Fig.
6 durch längs verlaufenden Linien und das Bezugszeichen 16a verdeutlicht ist. Demgegenüber
weist ein durch Spanabheben, z.B. durch Tiefbohren, gefertigter Hohlraum 9 im Grundbereich
des Hohlraums 9 einen gebrochenen bzw. axial ausmündenden Faserverlauf 16b auf, was
durch die Herstellung des Ausgangsmaterials bedingt ist, z.B. durch Walzen, Kalibrieren
oder Ziehen. Außerdem weist die Innenwandung des Hohlraums 9 bei einer spanabhebenden
Fertigung, z.B. durch Tiefbohren, quer zur Längsrichtung verlaufende Riefen 16c auf,
die - wie bereits der im Grundbereich des Hohlraums 9 unterbrochene Faserverlauf 16b
- zu Bruchgefahren führen.
[0022] Ein weiterer Vorteil ist, daß bei beiden vorbeschriebenen Herstellungsmaßnahmen kein
Material zu zerspanen ist, um die gewünschte Form des Ringhohlraums 9 zu erreichen.
Das vorhandene Material wird somit optimal ausgenutzt.
[0023] Nachfolgend wird ein Verfahren zum Herstellen eines Hohlkolbens 1 nach Fig. 1 mit
seinen Verfahrensschritten beschrieben.
- Herstellen jeweils wenigstens eines Grundkörperteils 1a und eines Deckelteils 1b durch
einstückiges Formen mit einem radialen Übermaß x. In solchen Fällen, in denen sich
die Teilungsfuge 12 in der Nähe der Innenseite des Deckelteils 1b befindet, ist es
im Rahmen der Erfindung gegebenenfalls praktikabel, den Umfangswandabschnitt 6b und
den Dornabschnitt 7b des Deckelteils 1b nicht durch einstückiges Formen sondern spanabhebend
einzuarbeiten, z.B. durch Bohren oder Fräsen. Längere axiale Abschnitte der Umfangswand
6 und des Dorns 7 werden dagegen in vorteilhafter Weise einstückig geformt, insbesondere
durch Sintern oder Fließpressen, vorzugsweise Kaltfließpressen. Außerdem wird wenigstens
eine Zentrierscheibe 1c ausgebildet, insbesondere durch Stanzen aus einer Platine.
- Einsetzen oder Einpressen der Zentrierscheibe 1c in das Grundkörperteil 1a.
- Verschweißen des Grundkörperteils 1a und des Deckelteils 1b zu einem Kolbenrohling
1e gemäß Fig. 1e.
- Einarbeiten einer koaxial durchgehenden Bohrung 21 im Kolbenrohling 1e nach oder vor
dem Schweißen im Grundkörperteil 1a und Deckelteil 1b, sofern diese vorhanden ist.
- Härten oder Nitrierhärten des Kolbenrohlings 1e wenigstens im Bereich seiner Mantelfläche
18.
- Spanabhebendes Endbearbeiten der Oberfläche des Kolbenrohlings 1e durch z.B. Drehen
und/oder Schleifen.
[0024] Im Rahmen der Erfindung kann das spanabhebende Bearbeiten der Oberfläche des Kolbenrohlings
1d auch in mehreren Schritten erfolgen. So ist es z.B. möglich, nach dem Verschweißen
und vor dem Härten die der endgültigen Form des Hohlkolbens 1 entsprechende Form gemäß
Fig. 1 spanabhebend, z.B. durch Drehen oder Schleifen, mit einem Übermaß wenigstens
an der Mantelfläche 18 herzustellen und nach dem vorbeschriebenen Härten die gesamte
Mantelfläche oder nur die hohlzylindrische Mantelfläche z.B. durch Schleifen endzubearbeiten,
wobei die Gelenkkugel 5 bereits vor dem Härten endbearbeitet werden kann.
[0025] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 bis 7c, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, unterscheidet sich vom vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel dadurch, daß das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil 1b wenigstens
im Bereich ihrer Umfangswandabschnitte 6b und Dornabschnitte 7b bzw. Hohlraumabschnitte
gleich ausgebildet sind, vorzugsweise auch außen und somit insgesamt gleich ausgebildet
und deshalb identische Teile sein können. Da aufgrund der mittigen Anordnung der Teilungsfuge
12 bezüglich des Ringhohlraums 9 die Länge der Umfangswandabschnitte 6a, 6b und Dornabschnitte
7b verringert ist und diese Teile aufgrund dieser Verringerung stabiler sind, kann
eine Zentrierscheibe 1c entfallen, wie es Fig. 7 und 7c zeigen. Im Rahmen der Erfindung
ist es jedoch auch möglich, wenigstens einen der Dornabschnitte 7a, 7b, vorzugsweise
beide Dornabschnitte 7a, 7b, jeweils durch eine Zentrierscheibe 1c zu stützen, wie
es in Fig. 7 bis 7c strichpunktiert angedeutet ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist vor oder nach dem Verschweißen des Grundkörperteils 1a mit dem Deckelteil 1b letzteres
spanabhebend auf das Maß e in Fig. 7c zu kürzen. Hierdurch ist zwar ein gewisser Materialverlust
vorgegeben, jedoch wird der Vorteil erreicht, daß das Grundkörperteil 1a und das Deckelteil
1b wenigstens hohlraumseitig gleich sind und deshalb es jeweils nur einer Vorrichtung
zum Herstellen dieser Teile bedarf. Außerdem verringert sich hierdurch die Anzahl
unterschiedlicher Teile, wodurch das Herstellungsverfahren insgesamt vereinfacht wird
und die Herstellungskosten gesenkt werden können.
[0026] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 bis 8c, bei dem gleiche oder vergleichbare Teile
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind, unterscheidet sich von den vorgeschriebenen
Ausführungsbeispielen dadurch, daß das Deckelteil 1b durch eine Scheibe mit einem
zentralen Loch 19, insbesondere einem Durchgangsloch, gebildet ist, das an die Querschnittsgröße
des Dornes 7 angepaßt ist, wobei der Dorn 7 sich in das Loch 19 hinein erstreckt und
die Umfangswand 6 sich bis zum scheibenförmigen Deckelteil 1b erstreckt. Dabei kann
der Dorn 7 im Falle eines Durchgangslochs 19 sich bis zur Stirnseite des Deckelteils
1b erstrecken, wie es Fig. 8c zeigt. Bei dieser Ausgestaltung kann das Deckelteil
1b durch Löten oder Schweißen mit dem Grundkörperteil 1a verbunden werden und zwar
z.B. an den Anlageflächen zum einen zwischen dem Deckelteil 1b und der Umfangswand
6 und zum anderen zwischen der Wandung des Loches 19 und der Mantelfläche des Dorns
7. Vorzugsweise sind die Teile durch Laserschweißen miteinander verbunden. Im übrigen
läßt sich der Hohlkolben 1 bei diesem Ausführungsbeispiel mit den bereits beschriebenen
Verfahrensschritten herstellen. Dabei kann das Deckelteil 1b z.B. durch Sintern einstückig
geformt sein, oder es kann spanabhebend bearbeitet sein, insbesondere durch Drehen.
[0027] Der Hohlkolben 1 kann bei allen Ausführungsbeispielen mit einem nur in Fig. 1 andeutungsweise
dargestellten Gleitschuh 22, der durch eine Gelenkverbindung 23 mit dem Hohlkolben
1 verbunden ist, eine Kolbenanordnung 24 bilden, die bei einer Kolbenmaschine mit
einer Schrägscheibe zum Verschieben des Hohlkolbens 1 eine axiale Abstützung und einen
axialen Antrieb des Hohlkolbens 1 ermöglicht. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel,
bei dem das Gelenkteil 4 durch eine Gelenkkugel 5 gebildet ist, weist der Gleitschuh
22 an seiner dem Hohlkolben 1 zugewandten Seite eine halbkugelförmige Gelenkausnehmung
25 auf, deren Ausnehmungsrand 26 über den Äquator 27 der Gelenkausnehmung 25 hinaus
verlängert ist und in eine die Gelenkkugel 5 hintergreifende Form bei Gewährleistung
eines Bewegungsspiels gebördelt ist. Die der Gelenkausnehmung 25 gegenüberliegende
Fläche des Gleitschuhs 22 ist eine vorzugsweise ebene Gleitfläche 28, die zur gelenkbeweglichen
Abstützung an der Schrägscheibe dient. Der Gleitschuh 22 besteht aus Metall, z.B.
einer Kupfer- oder Messinglegierung wie Bronze, oder aus Stahl. Der Ausnehmungsrand
26 kann kaltgebördelt oder warmgebördelt sein. Dieser Bördelungsvorgang kann vor dem
Endbearbeiten der Mantelfläche 18 des Hohlkolbens oder als letzter Bearbeitungsschritt
nach dem Endbearbeiten der Mantelfläche 18 des Hohlkolbens 1 erfolgen.
[0028] Beim Vorhandensein einer koaxial durchgehenden Bohrung 21 im Hohlkolben 1 ist auch
im Gleitschuh 22 ein damit in Verbindung stehender Bohrungsabschnitt 21a vorhanden,
der an der Gleitfläche 28 ausmündet. Ferner weist der Gleitschuh 22 einen Flansch
29 auf, der einen die Gelenkausnehmung 25 aufweisenden Basisabschnitt 31 radial überragt.
[0029] Im Rahmen der Erfindung kann die Gelenkverbindung 23 auch dadurch gebildet sein,
daß die Gelenkausnehmung 25 mit dem Ausnehmungsrand 26 am Hohlkolben 1 angeordnet
sind und sich in Richtung auf den Gleitschuh 22 erstrecken, und der Gleitschuh 22
die Gelenkkugel 5 aufweist, die in der Gelenkausnehmung 25 schwenkbar gelagert ist.
1. Hohlkolben (1) für eine Kolbenmaschine mit einem geschlossenen Ringhohlraum (9), bestehend
aus einem ersten Kolbenteil (1a) mit einem Basisabschnitt (3), von dem sich in der
einen axialen Richtung ein Gelenkteil (4) und in der anderen axialen Richtung jeweils
einstückig eine den Ringhohlraum (9) außen begrenzende Umfangswand (6) und ein den
Ringhohlraum (9) innen begrenzender Dorn (7) erstrecken, und bestehend aus einem zweiten
Kolbenteil (1b) mit einem Deckel (8), der mit den dem Basisabschnitt (3) abgewandten
Enden der Umfangswand (6) und des Dorns (7) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangswand (6) und der Dorn (7) am Basisabschnitt (3) spanlos angeformt sind.
2. Hohlkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlkolben (1) aus zwei quergeteilten Stücken zusammengesetzt ist, deren Teilungsfuge
(12) einen axialen Abstand (a, b) vom Deckel (8) und vom Basisabschnitt (3) aufweist
oder dazwischen mittig angeordnet ist, und daß der Umfangswandabschnitt (6b) und der
Dornabschnitt (7b), die sich vom Basisabschnitt (3) erstrecken und/oder der Umfangswandabschnitt
(6a) und der Dornabschnitt (7a), die sich vom Deckel (8) erstrecken, spanlos am Basisabschnitt
(3) bzw. Deckel (8) angeformt sind.
3. Hohlkolben nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangswand (6) oder der oder die Umfangswandabschnitte (6a, 6b) und der Dorn
(7) oder der oder die Dornabschnitte (7a, 7b) durch Fließpressen, insbesondere Kaltfließpressen,
angeformt ist bzw. sind.
4. Hohlkolben nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kolbenteil (1a) mit dem Basisabschnitt (3) und der Umfangswand (6) oder
dem Umfangsabschnitt (6a, 6b) und dem Dorn (7) oder dem Dornabschnitt (7b) und/oder
das zweite Kolbenteil (1b) mit dem Umfangswandabschnitt (6a) und dem Dornabschnitt
(7a) gesintert ist bzw. sind.
5. Hohlkolben nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gelenkteil (4) durch eine Gelenkkugel (5) oder eine halbkugelförmige Gelenkausnehmung
(25) gebildet ist.