[0001] Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Steuerung eines Systems von mehreren
Verkehrssignalen zur Regelung des Verkehrs von Fahrzeugen, wobei durch die Fahrzeuge
eine Erfassung von Verkehrsdaten erfolgt. Die Verkehrsdaten werden zumindest teilweise
per Funk an Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen übertragen, in der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
erfolgt eine Analyse der Verkehrssituation, und auf Basis des Ergebnisses der Analyse
wird eine Steuerung der Verkehrssignale durchgeführt. Weiterhin umfasst die Erfindung
eine Anordnung zur Steuerung eines Systems von mehreren Verkehrssignalen auf Basis
von Verkehrsdaten, die durch Fahrzeuge erfasst werden, mit Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen.
Das System umfasst Sende-/Empfangseinrichtungen, die mit den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
verbunden sind sowie Einrichtungen zur Analyse der Verkehrssituation in den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
und Einrichtungen zur Steuerung der Verkehrssignale auf Basis des Ergebnisses der
Analyse.
[0002] Ein solches Verfahren ist beispielsweise aus DE 196 01 024 zur Steuerung von Ampeln
als spezielle Art von Verkehrssignalen bekannt. Dort wird beschrieben, dass Verkehrsdaten,
insbesondere per GPS ermittelte Positionsdaten, per Mobilfunk von Fahrzeugen an einen
zentralen Verkehrsleit-Rechner übertragen, wobei noch lokale Verkehrssteuerrechner
zur Datenerfassung zwischengeschaltet werden können. Der zentrale Verkehrsleit-Rechner
führt eine zentrale Analyse der globalen Verkehrssituation für das gesamte System
von Ampeln durch und auf Basis des Ergebnisses der Analyse erfolgt eine Koordination
der lokalen Verkehrssteuerrechner, die wiederum die einzelnen Ampeln steuern. Es können
außerdem durch die Verkehrssteuerrechner Informationen zur Assistenz der Fahrzeuginsassen
an das Fahrzeug übertragen werden.
[0003] Nachteilig an diesem System ist jedoch, dass ein relativ komplexes Netzwerk aus verschiedenen
Hierarchien der Verkehrsdaten-Verarbeitung bereitgestellt werden muss, wobei insbesondere
der zentrale Verkehrsleit-Rechner ein hohes Datenaufkommen zu bewältigen hat und damit
entsprechend kostspielig ist, eine schnelle Datenverarbeitung und Datenweiterleitung
garantiert werden muss und im Fehlerfall ein Totalausfall des gesamten Systems droht.
[0004] Aus US 5,014,052 ist ein Verfahren bekannt, bei dem durch eine bidirektionale Kommunikation
zwischen Sonderfahrzeugen (Polizei, Feuerwehr etc.) und einer Ampel diese Sonderfahrzeuge
der Ampel per Funk eine Anweisung auf Freigabe der Durchfahrt geben können und die
Ampel eine Bestätigung der Anweisung an das Sonderfahrzeug zurücksendet. Es können
auch weitere Sonderfahrzeuge berücksichtigt werden. Eine weitergehende Analyse der
allgemeinen Verkehrssituation erfolgt jedoch nicht.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur Steuerung eines
Systems von mehreren Verkehrssignalen bereitzustellen, das auf möglichst einfache
Weise realisiert werden kann und trotzdem eine möglichst umfassende Erfassung der
Verkehrssituation und Anpassung der Steuerung an die Verkehrssituation erlaubt. Diese
Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 10. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den abhängigen Patentansprüchen entnehmbar.
[0006] Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur Steuerung eines Systems von mehreren Verkehrssignalen
zur Regelung des Verkehrs von Fahrzeugen, wobei durch die Fahrzeuge eine Erfassung
von Verkehrsdaten erfolgt. Die Verkehrsdaten werden zumindest teilweise per Funk an
Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen übertragen. In der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
erfolgt eine Analyse der Verkehrssituation und auf Basis des Ergebnisses der Analyse
eine Steuerung der Verkehrssignale durchgeführt wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden dabei die Verkehrsdaten per Funk an individuell jeweils einer lokal begrenzten
Gruppe von Verkehrssignalen zugeordnete Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen übertragen
und in jeder Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen erfolgt eine Analyse der lokalen
Verkehrssituation für die Umgebung der zugeordneten lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen
bis maximal zu benachbarten lokal begrenzten Gruppen von Verkehrssignalen.
[0007] Eine lokal begrenzte Gruppe von Verkehrssignalen kann durch ein oder mehrere Verkehrssignale
gebildet werden. Wird die Gruppe nur durch ein einziges Verkehrssignal gebildet, so
ist die lokale Begrenzung bereits durch das Verkehrssignal selbst gegeben. Wird die
Gruppe jedoch durch mehrere Verkehrssignale gebildet, so wird die lokale Begrenzung
der Gruppe durch die gegenseitige funktionale Abhängigkeit der Verkehrssignale definiert.
So ist beispielsweise an einer Straßenkreuzung in der Regel mehr als eine Ampel installiert.
In der Regel ist zumindest je eine Ampel pro Fahrtrichtung vorgesehen. Diese Ampeln
können jedoch nicht unabhängig voneinander geschaltet werden, sie weisen vielmehr
eine gegenseitige funktionelle Abhängigkeit auf. So können nur gewisse Fahrtrichtungen
an einer Kreuzung gleichzeitig freigegeben werden, andere müssen während dieser Zeit
gesperrt werden. Alle Ampeln einer solchen Kreuzung bilden also eine lokal begrenzte
Einheit von Verkehrssignalen, deren Schaltungszyklen in gegenseitiger funktioneller
Abhängigkeit steht. Ähnliches kann z.B. für aufeinanderfolgende Geschwindigkeitsbegrenzungen
oder Überholverbote entlang eines Straßenabschnittes gelten oder für Signaleinrichtungen
auf Schienenstrecken oder Wasserwegen, bei denen der Signalzustand eines Verkehrssignals
zwingend den Signalzustand eines anderen Verkehrssignals bedingt und so eine vergleichbare
gegenseitige funktionelle Abhängigkeit der Verkehrssignale entsteht.
[0008] Damit wird im Gegensatz zum Stand der Technik eine aufwändige, hierarchische Struktur
mit aufwändigen zentralen Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen vermieden. Die
Verarbeitung der Verkehrsdaten erfolgt vielmehr so weit als möglich dezentral und
individuell für die Umgebung einer jeden lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen.
Der pro lokal begrenzter Gruppe von Verkehrssignalen zu betrachtende Bereich der Umgebung
wird dabei maximal durch benachbarte lokal begrenzten Gruppen von Verkehrssignalen
begrenzt, da diese wiederum eine eigene, lokale Verkehrsdaten-Verarbeitung und Analyse
der Verkehrssituation durchführen. Ein solches dezentrales Verfahren kann durch einfachere,
dezentrale Verarbeitungseinrichtungen realisiert werden. Auch die Fehleranfälligkeit
eines solchen dezentralen Systems ist geringer, da bei Ausfall einer Verarbeitungseinrichtung
lediglich ein lokaler Systemausfall resultiert, im Gegensatz zur Gefahr eines Ausfalls
des Gesamtsystems, wie er beim Stand der Technik auftreten kann.
[0009] Speziell kann vorgesehen werden, dass eine Analyse der lokalen Verkehrssituation
nur innerhalb des Empfangsbereiches einer Sende-/Empfangseinrichtung der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
erfolgt. Dabei werden also nur diejenigen Verkehrsdaten berücksichtigt, die die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
durch die zugehörige Sende-/Empfangseinrichtung unmittelbar empfangen kann.
[0010] Alternativ kann aber auch vorgesehen werden, dass eine Analyse der lokalen Verkehrssituation
innerhalb eines Bereiches erfolgt, der sich über den Empfangsbereich einer Sende/Empfangseinrichtung
der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen hinaus erstreckt. Dabei werden die zur
Analyse erforderlichen Verkehrsdaten von den sendenden Fahrzeugen über weitere Sende-/Empfangseinrichtungen
an die Sende/Empfangseinrichtungen der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen weitergeleitet.
[0011] Es kann insbesondere für diesen Fall eine Realisierung mit Hilfe eines Ad-hoc Netzes
vorgesehen werden, bei dem alle Sende-/Empfangseinrichtungen des Netzes als Netzknoten
zur Weiterleitung von zu übertragenden Informationen herangezogen werden können. Jede
Sende-/Empfangseinrichtung kann somit auch als Vermittlungseinrichtung agieren. Solche
Netze können sich idealerweise durch geeignete Auslegung der Sende-/Empfangseinrichtungen
selbst organisieren. Die zur Weiterleitung dienenden Sende-/Empfangseinrichtungen
können entweder in Fahrzeugen oder auch stationär installiert sein. Auf diese Weise
können Verkehrsdaten z.B. über mehrere Netzknoten (Multi-Hop) zu einer Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
weitergeleiten werden, die von Fahrzeugen außerhalb des Empfangsbereiches der Sende-/Empfangseinrichtung
der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen stammen. Es kann auf diese Weise sogar
ein Datenaustausch zwischen mehreren lokal begrenzten Gruppen von Verkehrssignalen
realisiert werden, der zur Steuerung der Verkehrssignale oder zur lokalen Analyse
der Verkehrssituation hilfreich sein kann.
[0012] Es kann weiterhin vorgesehen werden, dass eine Erfassung und/oder eine Übertragung
von bestimmten oder allen relevanten Verkehrsdaten eines Fahrzeuges an eine Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
ausgelöst wird, wenn das Fahrzeug eine definierte Position, also eine Art virtuellen
Positionssensor, erreicht. Diese definierte Position wird durch die entsprechende
Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung festgelegt und die entsprechende Information
wird per Funk an mindestens ein Fahrzeug übertragen. Das Fahrzeug kann dann durch
bordeigene Positionsbestimmungs-Einrichtungen wie Radsensoren, GPS oder ähnliches
ermitteln, ob es die definierte Position erreicht hat und bei Übereinstimmung zwischen
der definierten Position und der aktuellen Position mit der Erfassung und/oder der
Übertragung von Verkehrsdaten beginnen. Die definierte Position kann insbesondere
dynamisch in Abhängigkeit von der aktuellen Verkehrssituation festgelegt werden.
[0013] Alternativ oder auch zusätzlich zum vorgenannten Verfahren kann vorgesehen werden,
dass durch alle Fahrzeuge ständig eine Übertragung bestimmter oder aller relevanten
Verkehrsdaten erfolgt und in den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen eine Verarbeitung
aller empfangenen Verkehrsdaten zur Analyse der lokalen Verkehrssituation erfolgt.
Es kann also z.B. nur ein Teil der Verkehrsdaten in Abhängigkeit von der Position
des Fahrzeuges erfasst und/oder übertragen werden, andere Verkehrsdaten können dagegen
ständig und unabhängig von definierten Fahrzeugpositionen erfasst werden. Es kann
aber auch grundsätzlich auf eine positionsabhängige Erfassung und/oder Übertragung
verzichtet werden.
[0014] Um insbesondere den besonderen Bedürfnissen von Sonderfahrzeugen wie Polizei, Rettungsdiensten
o.ä. gerecht zu werden, kann vorgesehen werden, dass in den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
eine Priorisierung der Fahrzeugtypen aufgrund der empfangenen Verkehrsdaten erfolgt
und eine Steuerung der lokal begrenzten Gruppen von Verkehrssignale unter Berücksichtigung
der Priorität der in der Umgebung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen
befindlichen Fahrzeuge erfolgt. So kann die Steuerung derart erfolgen, dass auf dem
Weg der Rettungsfahrzeuge sofort die Durchfahrt freigegeben wird, für die übrigen
Fahrzeuge jedoch die Durchfahrt gesperrt wird. Es kann aber auch im Aufenthaltsbereich
von Rettungsfahrzeugen für alle Fahrzeuge die Durchfahrt gesperrt werden, wo dies
vorteilhafter ist, so dass der normale Verkehr zum Erliegen kommt und keine das Rettungsfahrzeug
störenden Verkehrsbewegungen mehr auftreten.
[0015] Schließlich kann vorgesehen werden, dass durch die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
eine Erzeugung und Übertragung von Fahrerassistenz-Informationen und/oder Fahrzeugsteuerungs-Informationen
an die Fahrzeuge erfolgt, welche auf der Analyse der lokalen Verkehrssituation und/oder
auf dem Status der Steuerung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen basieren.
Als Fahrerassistenz-Informationen sind dabei solche Informationen zu verstehen, die
dem Fahrer zusätzliche Informationen für die Führung seines Fahrzeuges und/oder die
Einschätzung der Verkehrsituation geben. Mit Hilfe von Fahrzeugsteuerungs-Informationen
kann dagegen direkt in den Betriebszustand und die Kontrolle eines Fahrzeuges eingegriffen
werden, wie z.B. durch eine automatische Verringerung der Fahrzeuggeschwindigkeit
bei Annäherung an eine rote Ampel oder an ein Rettungsfahrzeug.
[0016] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Anordnung zur Steuerung
eines Systems von mehreren Verkehrssignalen auf Basis von Verkehrsdaten, die durch
Fahrzeuge erfasst werden. Die Anordnung umfasst dabei Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
sowie Sende-/Empfangseinrichtungen, die mit den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
verbunden sind. Außerdem umfasst die Anordnung Einrichtungen zur Analyse der Verkehrssituation
in den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen sowie schließlich Einrichtungen zur
Steuerung der Verkehrssignale auf Basis des Ergebnisses der Analyse. Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist nun vorgesehen, dass individuell jeweils einer lokal begrenzten Gruppe
von Verkehrssignalen eine Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung zugeordnet ist und
jede Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung zur Analyse der lokalen Verkehrssituation
für die Umgebung der zugeordneten lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen bis
maximal zu benachbarten lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen ausgebildet ist.
Es wird also ein so weit als möglich dezentral organisiertes System mit abgeschlossenen
Einheiten pro lokal begrenzter Gruppe von Verkehrssignalen zur Verarbeitung und Analyse
von Verkehrsdaten definiert, durch das lokale Verkehrsanalysen im direkten Umfeld
einer lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen erfolgen. Die Vorteile, die sich
aus einem solchen dezentralen System ergeben, entsprechen denen, die bereits im Rahmen
des vorstehend beschriebenen Verfahrens erläutert wurden.
[0017] Eine lokal begrenzte Gruppe von Verkehrssignalen kann auch hier durch ein oder mehrere
Verkehrssignale gebildet werden. Wird die Gruppe nur durch ein einziges Verkehrssignal
gebildet, so ist die lokale Begrenzung bereits durch das Verkehrssignal selbst gegeben.
Wird die Gruppe jedoch durch mehrere Verkehrssignale gebildet, so wird die lokale
Begrenzung der Gruppe auch für diesen Gegenstand der Erfindung durch die gegenseitige
funktionale Abhängigkeit der Verkehrssignale definiert. Es wird wiederum beispielhaft
darauf verwiesen, dass an einer Straßenkreuzung in der Regel zumindest je eine Ampel
pro Fahrtrichtung vorgesehen ist, die nicht unabhängig voneinander geschaltet werden
können. Sie weisen vielmehr eine gegenseitige funktionelle Abhängigkeit auf, wie bereits
oben ausgeführt. Alle Ampeln einer solchen Kreuzung bilden also eine lokal begrenzte
Einheit von Verkehrssignalen, deren Schaltungszyklen in gegenseitiger funktioneller
Abhängigkeit steht. Ähnliches kann auch für diesen Gegenstand der Erfindung z.B. für
aufeinanderfolgende Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Überholverbote entlang eines
Straßenabschnittes gelten oder für Signaleinrichtungen auf Schienenstrecken oder Wasserwegen,
bei denen der Signalzustand eines Verkehrssignals zwingend den Signalzustand eines
anderen Verkehrssignals bedingt und so eine vergleichbare gegenseitige funktionelle
Abhängigkeit der Verkehrssignale entsteht.
[0018] Um eine Erfassung und/oder Übertragung der Verkehrsdaten abhängig von Fahrzeugpositionen
durchzuführen, kann insbesondere vorgesehen werden, dass die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
Einrichtungen zur Festlegung von definierten Fahrzeug-Position als Auslöser für eine
Erfassung und/oder eine Übertragung von Verkehrsdaten eines Fahrzeuges an eine Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
aufweist. Somit können statt ortsfesten Sensoren im Bereich der Verkehrswege (wie
beispielsweise Induktionsschleifen), wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind,
dynamisch anpassbare "virtuelle Positionssensoren" als Auslöser definiert werden.
[0019] Wenn den speziellen Bedürfnissen von Sonderfahrzeugen wie beispielweise Polizei,
Feuerwehr o.ä. Rechnung getragen werden soll, so kann vorgesehen werden, dass die
Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen eine Einrichtung zur Priorisierung der Fahrzeugtypen
aufgrund von empfangenen Verkehrsdaten sowie eine Einrichtung zur Steuerung der lokal
begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen unter Berücksichtigung der Priorität der in
der Umgebung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen befindlichen Fahrzeuge
aufweisen. Es können also dann aus den empfangenen Verkehrsdaten Hinweise auf die
Art der in der Umgebung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen befindlichen
Fahrzeuge entnommen werden, und auf Basis dieser Hinweise eine Priorisierung der Fahrzeuge
erfolgen. So kann insbesondere eine Steuerung der Verkehrssignale derart erfolgen,
dass für Sonderfahrzeuge eine möglichst ungehinderte Durchfahrt garantiert wird.
[0020] Schließlich kann jede Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen eine Einrichtung zur
Erzeugung von Fahrerassistenz-Informationen und/oder Fahrzeugsteuerungs-Informationen
für die Fahrzeuge aufweisen. Damit können einerseits den Insassen, insbesondere den
Fahrern der Fahrzeuge hilfreiche Informationen bereitgestellt werden, andererseits
kann aber auch ein direktes Eingreifen in die Fahrzeugsteuerung vorgesehen werden,
beispielsweise eine extern gesteuerte Regulierung der Fahrzeuggeschwindigkeit bei
Annäherung an ein Verkehrssignal oder in einem Gefahrenfall.
[0021] Alle vorstehend genannten Einrichtungen können prinzipiell durch separate, entsprechend
angepasste physikalische technische Einheiten realisiert werden. Es kann aber auch
eine physikalische Einheit mehrere Aufgaben ersetzen und dadurch logisch mehrere der
vorgenannten Einrichtungen in sich vereinen. In jedem Fall bleibt aber die dezentrale
Auslegung des Systems auf dem Prinzip einer lokalen Verkehrsdatenverarbeitung und
-analyse pro lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen erhalten.
[0022] Spezielle Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand
der Figuren 1 bis 5 beschrieben.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Schematische Darstellung der lokalen VerkehrsdatenErfassung gemäß der Erfindung
- Fig. 2:
- Darstellung einer Verkehrsdatenerfassung nach Fig. 1 für mehrere Fahrzeuge, insbesondere
in Abhängigkeit von der Fahrzeugposition
- Fig. 3:
- Darstellung einer Verkehrsdatenübertragung über mehrere Knoten eines Ad-hoc-Funksystems
- Fig. 4:
- Darstellung einer Übertragung von Fahrerassistenzund Fahrzeugsteuerungs-Informationen
an ein Fahrzeug
- Fig. 5:
- Darstellung einer Verkehrssignal-Steuerung aufgrund einer Priorisierung von Fahrzeugen
[0024] In Fig. 1 ist schematisch das Prinzip der erfindungsgemäßen Steuerung von Verkehrssignalen
1 auf Basis einer Verkehrsdaten-Erfassung und einer Analyse der Verkehrssituation
anhand eines speziellen Beispieles dargestellt. Die Verkehrssignale 1 sind dabei als
Ampeln ausgebildet, die sich an einer Straβenkreuzung befinden. An einer solchen Kreuzung
ist üblicherweise nicht nur eine einzige Ampel 1 vorgesehen, sondern es ist dort für
jede Fahrtrichtung mindestens eine Ampel 1 angeordnet. Die Schaltphasen dieser Ampeln
1 müssen zwingend aufeinander abgestimmt sein, so dass die Ampeln 1 dieser Kreuzung
eine lokal begrenzte Gruppe von gegenseitig funktionell abhängigen Verkehrssignalen
1 bildet. Für den Fall, dass eine einzige Ampel 1 genügt, so gilt das folgende entsprechen,
wobei statt auf eine lokal begrenzte Gruppe von Ampeln 1 jeweils nur auf eine einzige
Ampel 1 Bezug zu nehmen wäre.
[0025] Den Ampeln 1 dieser Gruppe ist eine Sende-/Empfangsein-richtung 2 (Ad-hoc Gateway)
individuell zugeordnet, die wiederum individuell mit einer Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 verbunden ist (Control Unit Interface), welche eine Analyse von Verkehrsdaten (Analyze
Traffic Data) und eine auf dem Ergebnis der Analyse eine Steuerung (Control Unit)
der Ampeln 1 der lokal begrenzten Gruppe durchführt. Es ist also pro lokal begrenzter
Gruppe genau eine Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 und genau eine Sende-/Empfangseinrichtung
2 vorgesehen. Mit diesen Komponenten kann eine lokale Analyse der Verkehrssituation
für die Umgebung der Ampeln 1 erfolgen. Die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 kann auch zusätzlich als Gateway zu einem Datennetz (Backbone Network) ausgebildet
sein, aus dem Daten für Mehrwertdienste wie allgemeine Verkehrsinformationen empfangen
werden können und über die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 und die zugeordnete
Sende-/Empfangseinrichtung 2 an Fahrzeuge 4 weitergeleitet werden können.
[0026] Zur lokalen Analyse der Verkehrssituation und ggf. zur Datenübertragung an Fahrzeuge
4 wird eine Funkverbindung (Ad-hoc Mobile Link) zu den Fahrzeugen 4 in der Umgebung
der Sende-/Empfangseinrichtung aufgebaut, um einen Datenaustausch mit diesen Fahrzeugen
4 zu ermöglichen. Die Fahrzeuge 4 weisen hierzu ebenfalls Sende-/Empfangseinrichtungen
(Ad-hoc Node) auf. Weiterhin sind die Fahrzeuge 4 mit Einrichtungen zur Positionsbestimmung,
im Beispiel nach Fig. 4 mit einem GPS-Empfänger (GPS Receiver) ausgerüstet. Im Fahrzeug
4 werden die Informationen des GPS-Empfängers analysiert (Analyze Information GPS)
und per Funk an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 übertragen. Es können
hierbei zusätzliche Informationen an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3
übertragen werden wie die Art des Fahrzeuges, der Betriebszustand des Fahrzeuges,
Geschwindigkeitsinformationen und auch Umgebungsinformationen, die z.B. aus Fahrzeugsensoren
oder dem Status von bestimmten Fahrzeugeinrichtungen gewonnen werden können (Licht
an = Sichtbehinderung, Scheibenwischer an = Regen). Sofern das Fahrzeug 4 per Funk
zusätzlich Informationen von der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 erhalten
hat, so werden diese ebenfalls im Fahrzeug 4 analysiert (Analyze Information Ad-hoc
Mobile Link).
[0027] Die von den Fahrzeugen 4 an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 übertragenen
Verkehrsdaten werden in der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 analysiert, um
ein Bild über die lokale Verkehrssituation für die Umgebung der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 bzw. für die Umgebung der zugeordneten Ampeln 1 zu erhalten. Es kann dann durch
die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 eine gezielte Steuerung der Ampeln 1
auf Basis des Ergebnisses der Analyse der lokalen Verkehrssituation erfolgen, wie
beispielsweise eine optimierte Freischaltung bestimmter Fahrtrichtungen durch entsprechend
angepasste Grünphasen der Ampeln 1. Die aktuellen oder bevorstehenden Schaltungsphasen
der Ampeln 1 können wiederum als Information an die Fahrzeuge 4 übermittelt werden,
so dass in den Fahrzeugen 4 die Kenntnis über diese Signalphasen verbessert wird.
[0028] Dieses System besitzt den Vorteil, dass es ohne großen Aufwand installierbar ist
und keine komplexen hierarchischen Strukturen erfordert und außerdem leicht dynamisch
an aktuelle Gegebenheiten anpassbar ist. Insbesondere werden aufwändige und reparaturanfällige
Fahrbahnsensoren wie in die Fahrbahn eingelassene Induktionsschleifen vermieden. Um
eine Installation eines solchen Systems zu ermöglichen, wird vielmehr lediglich eine
Stromversorgung benötigt, die jedoch bei elektrisch betriebenen Verkehrssignalen ohnehin
vorliegt.
[0029] In den Fig. 2 bis 5 werden die einzelnen, den Ampeln 1, 11 individuell zugeordneten
Einrichtungen aus Gründen der Einfachheit nicht mehr separat dargestellt, sondern
es werden lediglich die Ampeln 1 dargestellt. Es soll jedoch auch für diese Figuren
und die zugehörigen Ausführungen jeweils von dem in Fig. 1 dargestellten Funktionsprinzip
ausgegangen werden, also jeder Ampel 1 bzw. jeder lokal begrenzten Gruppe von Ampeln
eine nicht explizit dargestellte Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 mit zugehöriger
Sende-/Empfangseinrichtung individuell zugeordnet sein, wie anhand der Fig. 1 erläutert.
[0030] Die Erfassung und/oder die Übertragung von Verkehrsdaten durch die Fahrzeuge 4, 5
kann auch positionsabhängig erfolgen, indem von der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 bestimmte Positionen beispielsweise als relative Abstände d1, d2 von den Ampeln
1 oder in absoluten Koordinaten festgelegt werden, also als Art "virtuelle Kontaktschleife".
Diese Möglichkeit ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Die Fahrzeuge 4, 5 können
mit Hilfe des GPS Empfängers ermitteln, ob und wann sie die Position erreicht haben,
die durch die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 definiert wurde. So kann z.B.
das Fahrzeug 4 bei erreichen der ersten Position, die durch den Abstand d2 definiert
ist, und die dem Fahrzeug per Funk (Broadcast) mitgeteilt wurde, erste Verkehrsdaten
(Response) an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 übertragen. Diese können
z.B. als Vorinformation für die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 zur langfristigen
Planung der Steuerung der Ampeln 1 dienen. Das Fahrzeug 5 hat bereits eine zweite
Position erreicht, die durch den Abstand d1 definiert ist. Diese Position wurde dem
Fahrzeug 5 zuvor ebenfalls per Funk mitgeteilt. Es werden durch das Fahrzeug 5 weitere
Verkehrsinformationen an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 übertragen,
die z.B. für die unmittelbare Steuerung der Ampeln 1 herangezogen werden können.
[0031] Die Definition der Zahl und der Lage dieser Positionen kann dabei dynamisch durch
die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 an die jeweilige Verkehrssituation angepasst
werden. So können z.B. bei geringem Verkehrsaufkommen die Abstände d1, d2 vergrößert
und bei hohem Verkehrsaufkommen verringert werden. Es kann aber auch z.B. der Abstand
d2 an das jeweils letzte Fahrzeug 4 einer Schlange angepasst werden, wobei das Ende
der Schlange durch die an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 übertragenen
Verkehrsdaten ermittelt werden kann, wenn in diesen auch Geschwindigkeitsinformationen
der Fahrzeuge 4, 5 enthalten sind.
[0032] Für den Fall, dass keinerlei Verkehrsdaten von Fahrzeugen 4, 5 empfangen werden können,
z.B. wenn sich keine Fahrzeuge 4, 5 in der Umgebung der Ampeln 1 aufhalten oder Störungen
der Funkverbindung zwischen der Sende-/Empfangseinrichtung 2 und den Fahrzeugen 4,
5 vorliegen, kann entweder auf andere Daten zur Steuerung der Ampeln 1 zurückgegriffen
werden, die z.B. über das Ad-hoc Gateway und ein Backbone-Datennetzwerk abgerufen
werden können oder es wird durch die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 ein
Standard-Steuerungsverfahren der Ampeln 1 durchgeführt, die beispielsweise periodische
Schaltphasen gleicher Zeitdauer für alle zugehörigen Ampeln 1 vorsieht. Sobald wieder
Verkehrsdaten von Fahrzeugen empfangen werden, kann dann die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 wieder zu einer Steuerung der Ampeln 1 auf Basis der Analyse dieser Verkehrsdaten
umschalten.
[0033] Es könnte prinzipiell vorgesehen werden, dass nur Verkehrsdaten berücksichtigt werden,
die von Fahrzeugen gesendet werden, die sich innerhalb des direkten Empfangsbereiches
der Sende-/Empfangseinrichtung 2 befinden. Dies könnte dann durch jede geeignete Art
von Funkkommunikationssystemen realisiert werden. Wenn aber als Funkkommunikationssystem
ein Ad-hoc System gewählt wird, so können auf einfache Weise auch solche Verkehrsdaten
berücksichtigt werden, die von Fahrzeugen oder auch von anderen Einrichtungen außerhalb
direkten Empfangsbereiches der Sende-/Empfangseinrichtung 2 stammen. Dies ist in Fig.
3 dargestellt. In einem Ad-hoc System kann jeder Ad-hoc Knoten (Ad-hoc Node) als Vermittlungseinrichtung
zur Weiterleitung von empfangenen Daten dienen. Somit können Daten über mehrere Ad-hoc
Verbindungen mit Hilfe mehrerer Ad-hoc Knoten weitergeleitet werden (Multi-Hop). Ein
Ad-hoc Funkkommunikationssystem ist damit ein selbstorganisierendes System, das ohne
zentrale Netzinfrastruktur üblicher Funkkommunikationssysteme auskommen kann.
[0034] Ein solches Ad-hoc Funkkommunikationssystem kann also dazu genutzt werden, der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 über den Empfangsbereich der Sende-/Empfangseinrichtung hinaus Informationen zugänglich
zu machen. Diese können, wie erwähnt, von weiteren Fahrzeugen 4 stammen, aber auch
z.B. von stationären Einrichtungen wie weiteren Verkehrssignalen 11 oder sonstigen
Informations-Gateways von Dienstleistern oder ähnlichem, die als Ad-hoc Knoten ausgebildet
sind. Es können so auch die Ampeln 1 mit weiteren Ampeln 11 Daten austauschen und
damit in einen größeren, globaleren Verbund von Verkehrssignalen integriert werden.
[0035] In Fig. 4 ist eine Weiterbildung der Erfindung schematisch dargestellt, die dem Fahrer
zusätzliche Hilfen bei der Führung seines Fahrzeuges 5 bietet. Es werden dabei Fahrerassistenz-Informationen
(Driver Assistance) und/oder Fahrzeugsteuerungs-Informationen (Vehicle Control) von
der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3 der Ampel 1 per Funk (Broadcast) dem
Fahrzeug 5 übermittelt. Das Fahrzeug 5 ermittelt wiederum per GPS stets seine aktuelle
Position.
[0036] Die Fahrerassistenz-Informationen beinhalten solche Daten, die dem Fahrer des Fahrzeuges
5 oder gegebenenfalls auch weiteren Insassen lediglich zusätzliche Informationen zur
Führung des Fahrzeuges 5 bieten, wie beispielsweise Informationen über den Status
der Ampel 1, z.B. Standort, aktuell freigegebene Fahrtrichtung, Dauer bis zum nächsten
Phasenwechsel der Signalisierungsphasen der Ampel 1, Dauer der aktuellen oder unmittelbar
bevorstehenden Signalisierungsphasen etc. Es können weiterhin auch Informationen über
das Ergebnis der Analyse der lokalen Verkehrssituation in der Umgebung der Ampel 1
übertragen werden wie z.B. Hinweise auf eine Warteschlange, Bilder von der zugehörigen
Kreuzung und/oder der Querstraßen oder sich nähernde Sonderfahrzeuge. Ein mit einen
Ad-hoc Funkknoten (Ad-hoc Node) ausgerüstetes Fahrzeug kann so durch die Auswertung
der Fahrerassistenz-Informationen sowie durch die Daten eines GPS-Empfängers oder
vergleichbarer Positionssensoren und ggf. unter Hinzuziehung von Daten weiterer Sensoren
wie z.B. Geschwindigkeitssensoren den Fahrer beispielsweise vor dem Überqueren einer
Kreuzung bei roter Ampel warnen oder dem Fahrer eine Richtgeschwindigkeit vorgeben,
die einen möglichst konstanten Verkehrsfluss unter Vermeidung von Rotphasen der Ampeln
1 garantiert und so ein Verzögern oder Beschleunigen des Fahrzeuges 5 auf ein Minimum
reduziert. Grundsätzlich können auch noch weitere Daten wie Informationen von sonstigen
Dienstleistern, Mehrwertdiensten, Unterhaltungs- und Multimediadaten an das Fahrzeug
5 übertragen werden.
[0037] Die Fahrzeugsteuerungs-Informationen dienen zu einem aktiven Eingreifen in die Funktion
und den Betriebsstatus des Fahrzeuges, insbesondere in Gefahrensituationen oder Notfallsituationen.
Es kann beispielsweise bei Annäherung des Fahrzeuges 5 an eine rote Ampel 1 oder bei
Annäherung von Sonderfahrzeugen durch solche Fahrzeugsteuerungs-Informationen aus
Gründen der Sicherheit automatisch die Geschwindigkeit des Fahrzeuges 5 reduziert
werden.
[0038] Fig. 5 zeigt eine weitere Weiterbildung der Erfindung, die den speziellen Bedürfnissen
von Sonderfahrzeugen 7 wie Polizei, Feuerwehr, Krankenwagen o.ä. Rechnung trägt. Solche
Fahrzeuge übertragen Daten (Request) an die Ampel 1 bzw. an die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3, die eine spezielle Kennzeichnung des Fahrzeuges 7 als Sonderfahrzeug enthalten.
Gegebenenfalls können die übertragenen Daten auch eine explizite Anforderung auf Freischaltung
der entsprechenden Fahrtrichtung enthalten. Um zu gewährleisten, dass die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
3 die Steuerung der Ampel 1 tatsächlich auf die Anforderung des Sonderfahrzeuges 7
koordinieren wird, kann insbesondere vorgesehen werden, dass eine Bestätigung (Acknowledge)
des Empfangs der Daten per Funk an das Sonderfahrzeug 7 übertragen wird.
[0039] Aufgrund der empfangenen Daten kann die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung 3
eine Priorisierung der Fahrzeuge in der Umgebung der Ampel 1 durchführen, wobei die
Sonderfahrzeuge 7 die höchste Priorität erhalten und somit für diese Fahrzeuge die
entsprechende Fahrtrichtung bevorzugt freigegeben wird. Zusätzlich kann vorgesehen
werden, dass Informationen über das Ergebnis der Analyse der lokalen Verkehrssituation
in der Umgebung der Ampel 1 an das Sonderfahrzeug 7 übertragen werden wie z.B. Hinweise
auf eine Warteschlange, Bilder von der zugehörigen Kreuzung und/oder der Querstraßen.
Dadurch kann das Unfallrisiko für die Sonderfahrzeuge 7, die sich aufgrund der gegebenen
Notfallsituation in der Regel mit relativ hoher Geschwindigkeit fortbewegen müssen,
bei Annäherung an Verkehrssignale und speziell an Kreuzungen deutlich reduziert und
eine möglichst ungehinderte Fortbewegung dieser Fahrzeuge garantiert werden.
[0040] Um einen Eingriff Unbefugter in die Steuerung der Ampeln 1 nach dem in Fig. 5 dargestellten
Verfahren zu vermeiden, können entsprechende Sicherheitsmechanismen vorgesehen werden,
die sicherstellen, dass ein solch weitreichenden Eingriff nur Sonderfahrzeugen 7 oder
ähnlich hoch priorisierten Fahrzeugen gestattet wird. Hierzu können beispielsweise
im Rahmen des Ad-hoc Funksystems Sicherheitsmechanismen wie Verschlüsselung oder Zugangscodes
vorgesehen werden, die nur den entsprechend priorisierten Fahrzeugen zugänglich gemacht
werden.
1. Verfahren zur Steuerung eines Systems von mehreren Verkehrssignalen (1, 11) zur Regelung
des Verkehrs von Fahrzeugen (4, 5, 7), wobei durch die Fahrzeuge (4, 5, 7) eine Erfassung
von Verkehrsdaten erfolgt, die Verkehrsdaten zumindest teilweise per Funk an Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
(3) übertragen werden, in der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Analyse
der Verkehrssituation erfolgt und auf Basis des Ergebnisses der Analyse eine Steuerung
der Verkehrssignale (1, 11) durchgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verkehrsdaten per Funk an individuell jeweils einer lokal begrenzen Gruppe von
Verkehrssignalen (1, 11) zugeordnete Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3)
übertragen werden und in jeder Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Analyse
der lokalen Verkehrssituation für die Umgebung der zugeordneten lokal begrenzten Gruppe
von Verkehrssignalen (1, 11) bis maximal zu benachbarten lokal begrenzten Gruppen
von Verkehrssignalen (1, 11) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Analyse der lokalen Verkehrssituation nur innerhalb des Empfangsbereiches einer
Sende-/Empfangseinrichtung (2) der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Analyse der lokalen Verkehrssituation innerhalb eines Bereiches erfolgt, der
sich über den Empfangsbereich einer Sende-/Empfangseinrichtung (2) der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
(3) hinaus erstreckt, wobei die zur Analyse erforderlichen Verkehrsdaten von den sendenden
Fahrzeugen (4, 5, 7) über weitere Sende-/Empfangseinrichtungen (4, 5, 7) an die Sende-/Empfangseinrichtungen
(2) der Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) weitergeleitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verkehrsdaten durch Sende-/Empfangseinrichtungen weiterer Fahrzeuge (4, 5, 7)
weitergeleitet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Erfassung und/oder eine Übertragung von Verkehrsdaten eines Fahrzeuges (4, 5,
7) an eine Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung (3) ausgelöst wird, wenn das Fahrzeug
(4, 5, 7) eine definierte Position erreicht, wobei diese definierte Position durch
die entsprechende Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung (3) festgelegt und die entsprechende
Information per Funk an mindestens ein Fahrzeug (4, 5, 7) übertragen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die definierte Position dynamisch in Abhängigkeit von der aktuellen Verkehrssituation
festgelegt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch alle Fahrzeuge (4, 5, 7) ständig eine Übertragung von Verkehrsdaten erfolgt
und in den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Verarbeitung aller empfangenen
Verkehrsdaten zur Analyse der lokalen Verkehrssituation erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Priorisierung der Fahrzeugtypen
(4, 5, 7) aufgrund der empfangenen Verkehrsdaten erfolgt und eine Steuerung der lokal
begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen (1, 11) unter Berücksichtigung der Priorität
der in der Umgebung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen (1, 11) befindlichen
Fahrzeuge (4, 5, 7) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Erzeugung und Übertragung
von Fahrerassistenz-Informationen und/oder Fahrzeugsteuerungs-Informationen an die
Fahrzeuge (4, 5, 7) erfolgt, welche auf der Analyse der lokalen Verkehrssituation
und/oder auf dem Status der Steuerung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen
(1, 11) basieren.
10. Anordnung zur Steuerung eines Systems von mehreren Verkehrssignalen (1, 11) auf Basis
von Verkehrsdaten, die durch Fahrzeuge (4, 5, 7) erfasst werden, mit Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
(3), mit Sende-/Empfangseinrichtungen (2), die mit den Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen
(3) verbunden sind und mit Einrichtungen zur Analyse der Verkehrssituation in den
Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) sowie mit Einrichtungen (3) zur Steuerung
der Verkehrssignale auf Basis des Ergebnisses der Analyse,
dadurch gekennzeichnet,
dass individuell jeweils einer lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen (1, 11) eine
Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) zugeordnet ist und jede Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung
(3) zur Analyse der lokalen Verkehrssituation für die Umgebung der zugeordneten lokal
begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen (1, 11) bis maximal zu benachbarten lokal begrenzten
Gruppen von Verkehrssignalen (1, 11) ausgebildet ist.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung (3) Einrichtungen zur Festlegung von definierten
Fahrzeug-Position als Auslöser für eine Erfassung und/oder eine Übertragung von Verkehrsdaten
eines Fahrzeuges (4, 5, 7) an eine Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtung (3) aufweist.
12. Anordnung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Einrichtung zur Priorisierung
der Fahrzeugtypen (4, 5, 7) aufgrund von empfangenen Verkehrsdaten aufweisen sowie
eine Einrichtung zur Steuerung der lokal begrenzten Gruppe von Verkehrssignalen (1,
11) unter Berücksichtigung der Priorität der in der Umgebung der lokal begrenzten
Gruppe von Verkehrssignalen (1, 11) befindlichen Fahrzeuge (4, 5, 7) aufweisen.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verkehrsdaten-Verarbeitungseinrichtungen (3) eine Einrichtung zur Erzeugung von
Fahrerassistenz-Informationen und/oder Fahrzeugsteuerungs-Informationen für die Fahrzeuge
(4, 5, 7) aufweisen.