[0001] Heutige Kommunikationssysteme basieren üblicherweise auf dem sogenannten OSI-Schichtenmodell
(
Open
System
Interconnection-Schichtenmodell), welches unterschiedliche Aufgaben im Rahmen der Kommunikation
zwischen Rechnern auf unterschiedlichen Kommunikationsschichten verteilt.
[0002] Das hierarchisch strukturierte OSI-Schichtenmodell enthält unter anderem die sogenannte
Anwendungsschicht, auf der übliche Anwendungsprotokolle wie beispielsweise zur Kommunikation
zwischen elektronischen Mailprogrammen, Internet-Browser-Programmen oder auch anderen
Anwendungsprogrammen ausgeführt werden.
[0003] Hierarchisch darunter angeordnet sind die sogenannten Netzwerkschichten, die für
die transparente Kommunikation zwischen miteinander kommunizierenden Rechnern und
möglicherweise in einer Kommunikationsverbindung dazwischen liegenden Vermittlungsrechnern
zuständig sind. Beispiele für Netzwerkschichten sind Schichten, welche eine Kommunikation
zwischen Rechnern gemäß dem
Internet
Protocol (IP) oder gemäß dem
Transport
Control
Protocol (TCP) oder auch gemäß dem
User
Datagram
Protocol (UDP) bereitstellen.
[0004] Bekannte, das Internet Protocol (IP) auf der OSI-Schicht 3 nutzende Anwendungsprotokolle
der Schicht 7 stellen neben ihrer Kernfunktionalität üblicherweise einen mehr oder
weniger umfangreichen Satz an Sicherheitsmechanismen zum Schutz der über das Anwendungsprotokoll
(Protokoll auf der Ebene der Anwendungsschicht in dem OSI-Schichtenmodell) abgewickelten
Kommunikation zur Verfügung. Unter den dabei zu erreichenden Sicherheitszielen sind
die Authentifikation der Nachrichten gemäß dem Anwendungsprotokoll sowie deren Integrität
und Vertraulichkeit von sehr hoher Bedeutung.
[0005] Bisher sind für das Erreichen dieser Sicherheitsziele zwei Möglichkeiten bekannt.
[0006] Einerseits kann das Anwendungsprotokoll selbst gesichert werden, das heißt es kann
eine kryptographische Sicherung auf der Ebene der Anwendungsschicht erfolgen. Da ein
solches Anwendungsprotokoll auf der Basis von IP hierarchisch betrachtet über der
Netzwerkschicht abläuft, spricht man in diesem Fall auch von einer gewährleisteten
Sicherheit auf der Ebene der Anwendungsschicht. Hierfür sind üblicherweise Modifikationen
des Anwendungsprotokolls selbst erforderlich oder die Sicherheitsmechanismen sind
bereits in der Spezifikation des jeweiligen Anwendungsprotokolls enthalten.
[0007] Andererseits ist es bekannt, die Anwendungsprotokolle in einer der unter der Anwendungsschicht
liegenden Netzwerkschichten, zum Beispiel gemäß dem IP oder dem TCP zu sichern. Als
Lösung für die Sicherung auf der Ebene der Netzwerkschicht, anders ausgedrückt auf
Netzwerkebene, sind die Architektur gemäß IPsec (vgl. [1]) oder das TLS (
Transport
Layer
Security) Sicherheit auf der Transportebene) bekannt.
[0008] IPsec stellt eine Erweiterung des Internet Protocol Kommunikationsprotokolls der
OSI-Schicht 3 dar, durch welche Erweiterungen Sicherheitsdienste auf der Ebene der
Netzwerkschicht bereitgestellt werden. Gemäß dem IPsec-Protokoll werden für jede Art
von Anwendung, welche auf der Ebene der Anwendungsschicht zur Kommunikation das Protokoll
gemäß IPsec der Netzwerkschicht verwendet, transparent kryptographisch gesichert.
[0009] Wie in [1] beschrieben ist, wird für IPsec zur Sicherung der übertragenen Nutzdaten
das Encapsulating Security Payload-Protokoll (ESP), insbesondere zur Authentifikation
und zur Verschlüsselung, verwendet und zur reinen Authentifikation der Kommunikationspartner
wird das Authentication Header-Protokoll (AH) verwendet.
Im Rahmen des Sicherheitsprotokolls IPsec werden sogenannte Sicherheitsbeziehungen
zwischen den miteinander kommunizierenden Rechnern verwendet (
Security
Associations, SA).
[0010] Unter einer solchen Sicherheitsbeziehung ist im Folgenden eine Menge von Sicherheitsparametern
für eine später aufzubauende Kommunikationsverbindung zu verstehen, die über das für
ein kryptographisches Verfahren zu verwendende Schlüsselmaterial hinaus weitere Parameter
und Sicherheitspolitikinformationen wie beispielsweise die zu verwendenden kryptographischen
Algorithmen, eine maximale Lebensdauer von Schlüsseln oder eine maximale Lebensdauer
der Sicherheitsbeziehung selbst oder auch Identifikationsdaten zur Identifizierung
der Kommunikationspartner enthalten.
[0011] Ferner können in der Sicherheitsbeziehung insbesondere die in [2] definierten kryptographischen
Parameter enthalten sein, von denen im Folgenden eine Auswahl aufgeführt wird.
[0012] Es können zum Beispiel in der Sicherheitsbeziehung enthalten sein:
- Ein Sicherheitsparameter-Index, mit dem die Sicherheitsbeziehung zwischen zwei miteinander
kommunizierenden Instanzen, vorzugsweise miteinander kommunizierenden Rechnern jeweils
eindeutig identifiziert wird,
- ein Sicherheitsbeziehungslebenstyp, mit dem die Einheit angegeben wird, in der die
Lebensdauer der Sicherheitsbeziehung gemessen wird, wahlweise Sekunden oder Kilobyte,
- eine Sicherheitsbeziehungs-Lebensdauer, anders ausgedrückt die Angabe eines Zeitpunkts
oder einer Zeitdauer bis zu dem bzw. während der die angegebene Sicherheitsbeziehung
für eine Kommunikation zwischen den beiden zugehörigen Instanzen gültig ist und somit
die angegebenen Sicherheitsparameter für eine Kommunikation verwendet werden können,
- eine Angabe eines in einer späteren Kommunikationsverbindung unter Verwendung dieser
Sicherheitsbeziehung zu verwendender Verschlüsselungsalgorithmus, der gemäß dem ESP
verwendet wird,
- eine Angabe über einen im Rahmen einer späteren Kommunikationsverbindung zu verwendender
Authentifikationsalgorithmus,
- eine Angabe über die Schlüssellänge,
- eine Angabe über möglicherweise vorhandene einzusetzende Schlüsselringe.
[0013] In [3] und [4] sind Protokolle beschrieben zur Aushandlung von Sicherheitsbeziehungen.
Diese eigenständigen Protokolle, die unabhängig von einem Anwendungsprotokoll ablaufen,
sind sehr aufwendig und rechenintensiv und somit für eine Implementierung in einer
lediglich eine geringe Rechenleistung aufweisenden Kommunikationseinrichtung, insbesondere
in einem mobiles Kommunikations-Endgerät, nicht geeignet.
[0014] Des weiteren ist gemäß den in [3] und [4] beschriebenen Verfahren eine eigenständige
Kommunikation erforderlich zur Aushandlung der Sicherheitsbeziehungen.
[0015] Im Weiteren werden zur Veranschaulichung der oben beschriebenen Nachteile der in
[3] und [4] beschriebenen Verfahren diese kurz skizziert.
[0016] Das Protokoll gemäß [3] weist zwei Phasen auf. In einer ersten Phase wird eine sogenannte
IKE-Sicherheitsbeziehung, anders ausgedrückt ein kryptographisch gesicherter Kommunikationskanal
zwischen zwei miteinander kommunizierenden Rechnern erzeugt. Auf der Basis der IKE-Sicherheitsbeziehung
kann im Anschluss eine zweite Phase ausgeführt werden, während der die eigentlichen
IPsec-Sicherheitsbeziehungen generiert werden. Gemäß [3] ist in der ersten Phase die
Verwendung des sogenannten "Diffie-Hellman Key Exchange"-Protokolls erforderlich,
welches aufwendige asymmetrische kryptographische Berechnungen in den Rechnern erforderlich
macht.
[0017] Insbesondere die derzeitige Leistungsfähigkeit von Prozessoreinheiten in mobilen
Kommunikations-Endgeräten wie Mobilfunktelefonen steht einer effizienten Anwendung
dieses Verfahrens entgegen. Weiterhin ist anzumerken, dass das IKE-Protokoll auf dem
umfangreichen ISAKMP-Standard basiert. Insgesamt ist die Implementierung von IKE sehr
aufwendig und fehleranfällig, womit das Protokoll als nur sehr schlecht geeignet ist
für Kommunikations-Endgeräte mit nur geringer Rechenleistung.
[0018] Das in [4] beschriebene, als KINK-Protokoll bezeichnete Protokoll setzt die Verwendung
von dem sogenannten Kerberos-Standard voraus. Dieser ist ebenfalls sehr umfangreich
und aufwendig und eher ineffizient bei dessen Implementierung auf einem mobilen Kommunikations-Endgerät
mit geringer Rechenleistung.
[0019] Weiterhin ist als ein Anwendungsprotokoll beispielsweise das sogenannte
Session
Initiation
Protocol (SIP), wie es in [5] beschrieben ist, bekannt. Das SIP ist ein Protokoll,
welches auf der Ebene der Anwendungsschicht definiert ist und die Signalisierung zur
Steuerung von Kommunikationssitzungen spezifiziert. Von SIP gesteuerte Kommunikationssitzungen
sind zum Beispiel Telefonate oder Multimedia-Konferenzen über das Internet. Das SIP
verwendet entweder "Request"-Nachrichten von einem Client zu einem Server, im Weiteren
auch bezeichnet als Anforderungsnachricht, oder "Response"-Nachrichten von einem Server
zum Client, im Weiteren auch bezeichnet als Antwort-Nachrichten.
[0020] Ein weiteres Protokoll auf der Anwendungsschicht ist das
Hyper
text
Transfer
Protocol (HTTP).
[0021] In [6] ist für ein zukünftiges UMTS-Protokoll beschrieben, dass unter Verwendung
des SIP zwischen einem mobilen Kommunikations-Endgerät und einem Mobilfunknetz-Rechner
ausgehandelt wird, welcher Algorithmus zum Schutz der Integrität eingesetzt werden
soll. Diese Vorgehensweise ist für die praktische Umsetzung nur in sehr geringem Maß
geeignet, da die Beschränkung auf die Aushandlung eines Algorithmus, welcher in einer
zukünftigen Kommunikationsverbindung zum Schutz der Integrität eingesetzt werden soll,
nicht ausreichend ist, um heutigen Anforderungen im Rahmen einer mobilen Multimedia-Kommunikation
heutigen Anforderungen zu genügen.
[0022] Somit liegt der Erfindung das Problem zugrunde, eine Sicherheitsbeziehung auf Anwendungsschicht
zwischen zwei Rechnern auszuhandeln, welche einfach implementierbar ist und flexibler
ausgestaltet ist als das in [6] beschriebene Verfahren.
[0023] Das Problem wird durch das Verfahren, das System und die Rechner zum Aushandeln einer
Sicherheitsbeziehung auf der Anwendungsschicht mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
[0024] Bei einem Verfahren zum rechnergestützten Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung auf
der Anwendungsschicht zwischen einem ersten Rechner und einem zweiten Rechner, wobei
der erste Rechner und der zweite Rechner über ein Telekommunikationsnetz miteinander
gekoppelt sind, überträgt der erste Rechner in einer Nachricht gemäß einem Protokoll
der Anwendungsschicht eine Liste möglicher Sicherheitsbeziehungen zwischen dem ersten
Rechner und dem zweiten Rechner an den zweiten Rechner. Zu jeder in der Liste enthaltenen
Sicherheitsbeziehung ist in der Nachricht ein Sicherheitsparameter-Index enthalten.
Jeder Sicherheitsparameter-Index ist einer in der Liste enthaltenen Sicherheitsbeziehung
zugeordnet, wobei mittels des Sicherheitsparameter-Index jede Sicherheitsbeziehung
der Liste im Rahmen deren späterer Anwendung eindeutig identifizierbar ist. Mit der
Sicherheitsbeziehung werden kryptographische Parameter bestimmt, welche in einer unter
Verwendung der Sicherheitsbeziehung im Weiteren aufzubauende, kryptographisch gesicherte
Kommunikationsverbindungen zwischen dem ersten Rechner und dem zweiten Rechner in
einer Netzwerkschicht verwendet werden. Von dem zweiten Rechner wird eine Sicherheitsbeziehung
ausgewählt und diese ausgewählte Sicherheitsbeziehung, oder eine Angabe über die ausgewählte
Sicherheitsbeziehung wird von dem zweiten Rechner an den ersten Rechner übertragen.
[0025] Es ist anzumerken, dass es alternativ vorgesehen sein kann, nur einen Sicherheitsparameter-Index
für mehrere oder für alle in der Liste enthaltenen Sicherheitsbeziehungen zu verwenden.
Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass ein Sicherheitsparameter-Index auch für mehrere
in der Liste enthaltenen Sicherheitsbeziehungen verwendet werden kann. Die eindeutige
Zuordnung des Sicherheitsparameter-Index zu der ausgewählten Sicherheitsbeziehung
erfolgt aufgrund der Auswahl der Sicherheitsbeziehung selbst. Nach erfolgter Auswahl
wissen beide Rechner, welche Sicherheitsbeziehung in der Liste Verwendung finden soll.
Der Sicherheitsparameter-Index wird dann der ausgewählten Sicherheitsbeziehung eindeutig
zugeordnet.
[0026] In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass bei dem Verfahren davon ausgegangen wird,
dass die Existenz eines Sitzungsschlüssels, welcher im Rahmen einer späteren Kommunikation
verwendet wird, vorausgesetzt wird.
[0027] Der Sicherheitsparameter-Index ist anschaulich ein Zeiger auf die Datenstruktur und
damit eindeutiger Bezeichner der Datenstruktur, welche die jeweilige Sicherheitsbeziehung
beschreibt.
[0028] Unter einer Sicherheitsbeziehung ist im Folgenden eine Menge von Sicherheitsparametern
für eine später aufzubauende Kommunikationsverbindung zu verstehen, die über das für
ein kryptographisches Verfahren zu verwendende Schlüsselmaterial hinaus weitere Parameter
und Sicherheitspolitikinformationen wie beispielsweise die zu verwendenden kryptographischen
Algorithmen, eine maximale Lebensdauer von Schlüsseln oder eine maximale Lebensdauer
der Sicherheitsbeziehung selbst oder auch Identifikationsdaten zur Identifizierung
der Kommunikationspartner enthalten.
[0029] Ein System zum rechnergestützten Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung auf der Anwendungsschicht
zwischen einem ersten Rechner und einem zweiten Rechner, wobei der erste Rechner und
der zweite Rechner über ein Telekommunikationsnetz miteinander gekoppelt sind, weist
den ersten sowie den zweiten Rechner und das die beiden Rechner miteinander koppelnde
Telekommunikationsnetz auf. Die beiden Rechner weisen jeweils eine Prozessoreinheit
auf, die derart eingerichtet sind, dass die oben beschriebenen Verfahrensschritte
durchführbar sind.
[0030] Ferner werden erfindungsgemäß sowohl der erste Rechner als auch der zweite Rechner
bereitgestellt, die jeweils derart eingerichtet sind, dass die jeweils auf ihrer Seite
(Senderseite bzw. Empfängerseite) durchzuführende Verfahrensschritte des oben beschriebenen
Verfahrens durchführbar sind.
[0031] Insbesondere durch den Einsatz des Sicherheitsparameter-Index in dem Austausch der
Nachrichten zur eindeutigen Identifikation ausgehandelter bzw. ausgewählter Sicherheitsbeziehungen
wird eine sehr effiziente Implementierung des Aushandelns einer Sicherheitsbeziehung
zwischen zwei Rechnern ermöglicht. Aus diesem Grund eignet sich die Erfindung insbesondere
für den Einsatz in einem technischen Gebiet, in dem zumindest einer der beiden Kommunikationspartner,
das heißt einer der beiden Rechner, lediglich eine geringe Rechenleistung aufweisen.
[0032] Somit ist das Verfahren insbesondere für ein Szenario geeignet, bei dem der erste
Rechner oder der zweite Rechner ein mobiles Kommunikations-Endgerät ist und der jeweils
andere Kommunikationspartner, ein Mobilfunknetz-Rechner, das heißt ein Schnittstellenrechner
eines Mobilfunknetzes ist.
[0033] Gegenüber den in [3] und in [4] beschriebenen Verfahren weist die Erfindung insbesondere
den Vorteil auf, dass keine eigenständigen Kommunikationsschritte oder Protokollmechanismen
zusätzlich zu denen durchgeführt werden müssen, die in dem Protokoll der Anwendungsschicht,
beispielsweise gemäß dem SIP standardmäßig ohnehin ablaufen. Es ist erfindungsgemäß
nicht erforderlich, eines der umfangreichen Protokolle IKE oder KINK in den kommunizierenden
Rechnern zu implementieren. Durch die Aushandlung der Sicherheitsbeziehung innerhalb
der Anwendungsschicht unter Verwendung der Nachrichten gemäß dem Protokoll der Anwendungsschicht
kann auch die erste Phase der Aushandlung unabhängig von der eigentlichen Aushandlung
der Sicherheitsbeziehung gewählt werden.
[0034] Somit eignet sich die Erfindung insbesondere auch für Umgebungen und Szenarien, die
aufgrund ihrer Beschränkungen bezüglich der Rechenleistung, des in den miteinander
kommunizierenden Rechnern vorhandenen digitalen Speichern oder der Bandbreite zur
Übertragung der Daten nicht geeignet sind, die existierenden Standardmechanismen zur
Aushandlung von IPsec-Sicherheitsbeziehungen zu verwenden.
[0035] Darüber hinaus gibt es Umgebungen wie beispielsweise die mobilen Kommunikations-Endgeräte
für den zukünftigen UMTS-Kommunikationsstandard, die bereits über Mechanismen zur
Authentifikation und Erzeugung von Sitzungsschlüsseln verfügen. In diesem Fall kann
die Erfindung unmittelbar auf diesen ohnehin schon implementierten Authentifikationsmechanismen
aufsetzen. Diese schon implementierten Standardmechanismen könnten bei den in [3]
und in [4] beschriebenen Verfahren nicht ausgenutzt werden, was wiederum zu einer
Verteuerung in der Implementierung solcher Geräte führen würde.
[0036] Somit eignet sich die Erfindung insbesondere in einem Szenario, in dem das Telekommunikationsnetz
ein Mobilfunk-Telekommunikatiosnetz ist.
[0037] Die im Weiteren beschriebenen Ausgestaltungen der Erfindung beziehen sich sowohl
auf das Verfahren, das System als auch auf die Rechner und die Ausgestaltung ihrer
Prozessoren.
[0038] Das mobile Kommunikations-Endgerät kann eine Registrierungsnachricht gemäß einem
Protokoll der Anwendungsschicht an den Mobilfunknetz-Rechner übertragen, beispielsweise
eine Registrierungs-Anforderungsnachricht gemäß dem SIP. Der Mobilfunknetz-Rechner
kann eine Authentifikationsnachricht gemäß dem Protokoll der Anwendungsschicht an
das mobile Kommunikations-Endgerät in Beantwortung der Registrierungsnachricht übertragen,
beispielsweise wiederum gemäß dem SIP als Protokoll der Anwendungsschicht.
[0039] Nachdem der zweite Rechner die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung oder eine
Angabe über die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung an den ersten Rechner übertragen
hat, kann von dem ersten Rechner eine Bestätigungsnachricht an den zweiten Rechner
über die ausgewählte Sicherheitsbeziehung oder die Angabe der ausgewählten Sicherheitsbeziehung
übertragen werden. Die Bestätigungsnachricht enthält bevorzugt eine Kopie der Liste
der Sicherheitsbeziehungen, welche gemäß den in der Sicherheitsbeziehung bestimmten
kryptographischen Parametern gesichert ist, wobei vorzugsweise das in der ausgewählten
Sicherheitsbeziehung definierte zu verwendende Verschlüsselungsverfahren gewählt wird,
um die in der Bestätigungsnachricht enthaltene Angabe der ausgewählten Sicherheitsbeziehung
und damit der jeweiligen für eine jeweilige kryptographisch zu sichernde Kommunikationsverbindung
zu wählenden Sicherheitsparameter zu verschlüsseln.
[0040] Nach Empfang der Bestätigungsnachricht beim zweiten Rechner wird diese von dem zweiten
Rechner verifiziert und eine im Weiteren aufzubauende Kommunikationsverbindung zum
Austausch von Nutzdaten erfolgt nur, wenn die Verifikation erfolgreich war.
[0041] Durch Verwendung einer Bestätigungsnachricht wird der Grad der kryptographischen
Sicherung der Kommunikationsverbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Rechner
weiter erhöht.
[0042] Zu Beginn des Verfahrens kann eine Authentifikation des ersten Rechners und des zweiten
Rechners, vorzugsweise eine gegenseitige Authentifikation, erfolgen. Im Rahmen der
Authentifikation kann ein Sitzungsschlüssel gebildet werden, der im Rahmen der Sicherheitsbeziehungen
verwendet werden kann oder ausgehend von welchem weitere Schlüssel generiert werden,
welche dann anschließend im Rahmen der Sicherheitsbeziehung und somit im Rahmen der
weiteren Kommunikationsverbindungen zwischen dem ersten Rechner und dem zweiten Rechner
verwendet werden können.
[0043] Wird der zur Sicherung der Daten in der gesicherten Kommunikationsverbindung verwendete
Sitzungsschlüssel separat zu den Nachrichten zum Aushandeln der weiteren Parameter
der Sicherheitsbeziehung gebildet, kann das zum Aushandeln der Sicherheitsbeziehung
selbst verwendete Protokoll teilweise ungesichert sein, ohne dass daraus eine Gefahr
für die kryptographische Sicherheit in der gesicherten Kommunikationsverbindung entsteht.
Ein weiterer Vorteil in der Verwendung des UMTS-AKA-Protokolls ist, dass nunmehr ein
eigentlich schon standardisiertes Protokoll eingesetzt werden kann, was zu einer sehr
kostengünstigen Implementierung der Erfindung führt.
[0044] Durch Verwendung eines von dem Sitzungsschlüssel abgeleiteten Schlüssels bei der
Verschlüsselung der Daten in der gesicherten Kommunikationsverbindung wird der Grad
der kryptographischen Sicherheit weiter erhöht.
[0045] Als Format für die Codierung der Sicherheitsbeziehungen in dem SIP wird gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung das in [3] beschriebene Format verwendet.
Dieses Format ermöglicht eine standardisierte, schon verbreitete und sehr effiziente
Darstellung von Sicherheitsbeziehungen.
[0046] Das Protokoll der Anwendungsschicht kann das SIP oder das HTTP sein.
[0047] Insbesondere das SIP zeichnet sich im Rahmen der Erfindung durch eine sehr einfache
Implementierbarkeit und ein sehr einfaches und somit sehr effizientes Protokoll für
das Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung aus.
[0048] Weiterhin kann sich die Sicherheitsbeziehung auf lediglich unidirektionale Kommunikationsverbindungen
beziehen, wodurch es möglich ist, sehr feingranular die Kommunikationsverbindungen
kryptographisch zu sichern und somit auch für jede Kommunikationsrichtung einen unterschiedlichen,
gewünschten und an die Anforderungen an die Sicherheit einer jeweiligen Kommunikationsverbindung
anpassbaren Grad an kryptographischer Sicherheit zu gewährleisten, wodurch eine weitere,
kommunikationsrichtungs-abhängige Optimierung der kryptographischen Sicherheit hinsichtlich
der verfügbaren Rechenleistung und der verfügbaren Bandbreite der übertragbaren Daten
ermöglicht wird.
[0049] Weiterhin ist es gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, den Strukturparameter-Index
in dem Signalisierungsteil, das heißt in dem Header der SIP-Nachricht zu übertragen.
[0050] Es ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass die Erfindung für jedes Protokoll
der Anwendungsschicht geeignet ist und somit in einem solchen eingesetzt werden kann,
welches Anforderungsnachrichten und Antwortnachrichten zwischen zwei Rechnern, das
heißt zwischen zwei miteinander kommunizierenden Kommunikationselementen, bereitstellt.
[0051] Anschaulich kann die Erfindung darin gesehen werden, dass durch Einsatz eines Strukturparameter-Index
beim Aushandeln von Sicherheitsbeziehungen auf der Ebene der Anwendungsschicht für
eine Kommunikationssicherung auf der Ebene der Netzwerkschicht zu verwendende Sicherheitsparameter
sehr einfach, mit einer sehr geringen Datenrate und somit sehr kosteneffizient ermöglicht
ist.
[0052] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im
Weiteren näher erläutert.
[0053] Es zeigen
- Figuren
- 1a bis 1c das System zum Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie in Form eines Nachrichtenflussdiagramms die
zwischen den Rechnern des Systems übertragenen Nachrichten;
- Figuren
- 2a bis 2c das System zum Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung sowie in Form eines Nachrichtenflussdiagramms die
zwischen den Rechnern des Systems übertragenen Nachrichten;
[0054] Für die beiden weiteren beschriebenen Ausführungsbeispiele wird davon ausgegangen,
dass das Kommunikationssystem auf dem Mobilfunk-Kommunikationsstandard UMTS (Universal
Mobile Telecommunication System), entsprechend den bekannten 3GPP-Spezifikationen,
basiert.
[0055] Wie in den 3GPP-Spezifikationen des UMTS-Standards ab Version 5 beschrieben, ist
ein auf dem IP-Protokoll basierendes Multimedia-Subsystem (IP based Multimedia Subsystem,
IMS) definiert, welches auf dem Internet-Protokoll basierende Multimedia-Dienste anbietet,
das heißt bereitstellt und in diesem Zusammenhang das Session Initiation Protocol
(SIP) als Signalisierungsprotokoll zur Steuerung der einzelnen Kommunikationssitzungen
verwendet.
[0056] Wie in dem in den
Fig.1a bis
Fig.1c gezeigten UMTS-System 100 dargestellt, weist dieses unter anderem ein mobiles Kommunikations-Endgerät
101 sowie einen Mobilfunknetz-Rechner 102, gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgestaltet
als Proxy-CSCF (
Proxy-
Call
State
Control
Function), auf.
[0057] In dem mobilen Kommunikations-Endgerät ist ein sogenannter SIP-User Agent, das heißt
ein mobiler Agent in Form eines Computerprogramms implementiert.
[0058] Wie auch gemäß dem 3GPP-Standard ist auf der Mobilfunknetzseite ein Proxy-Rechner,
der sogenannte P-CSCF realisiert, der die benötigte SIP-Funktionalität bereitstellt
und sowohl mit dem User Agent als auch mit dem Heimatnetz des Benutzers des mobilen
Kommunikations-Endgeräts über das Mobilfunk-Kommunikationsnetz in Verbindung steht,
wie dies in [7] beschrieben ist.
[0059] Wie in
Fig.1a dargestellt ist, findet im Rahmen der Registrierung des mobilen Kommunikations-Endgeräts
101 in einer Authentifikationsphase mit dem IMS, insbesondere über den Mobilfunk-Rechner
102 eine gegenseitige Authentifikation gemäß dem in [8] beschriebenen UMTS-AKA-Protokoll
statt.
[0060] Im Rahmen dieser Authentifikation werden zwischen dem mobilen Kommunikations-Endgerät
101 und dem Mobilfunk-Rechner 102 ein gemeinsamer Sitzungsschlüssel gebildet und jeweils
von den beiden Rechnern gespeichert.
[0061] Wie in
Fig.1a gezeigt ist, wird im Rahmen der Authentifikationsphase gemäß dem UMTS-AKA-Protokoll
eine Registrierungs-Anforderungsnachricht 103 von dem mobilen Kommunikations-Endgerät
zu dem Mobilfunknetz-Rechner 102 übertragen und dort empfangen und decodiert.
[0062] In Antwort darauf überträgt der Mobilfunknetz-Rechner 102 nach erfolgter Identifizierungs-Rückfrage
im Heimatnetz des Benutzers gemäß dem UMTS-Standard des mobilen Kommunikations-Endgeräts
101 eine Authentifikations-Anforderungsnachricht 104 zu dem mobilen Kommunikations-Endgerät
101, wobei die Authentifikations-Anforderungsnachricht 104 eine Zufallszahl 105 sowie
eine Authentifikations-Identifizierungsangabe 106 enthält. Unter Verwendung der Zufallszahl
105 wird von dem Mobilfunknetz-Rechner 102 der Sitzungsschlüssel, gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ein symmetrischer Schlüssel, gebildet und in einem Speicher des Mobilfunknetz-Rechners
102 gespeichert.
[0063] Unter Verwendung der Zufallszahl 105 bildet das mobile Kommunikationsgerät 101 den
Sitzungsschlüssel 107, speichert diesen und sendet eine zweite Registrierungs-Anforderungsnachricht
108 an den Mobilfunknetz-Rechner 102.
[0064] Eine Authentifikations-Bestätigungsnachricht 109 wird zum Abschluss der Authentifikationsphase
von dem Mobilfunknetz-Rechner 102 an das mobile Kommunikations-Endgerät 101 zur Bestätigung
der erfolgreichen Authentifikation des mobilen Kommunikations-Endgeräts 101 bei dem
Mobilfunknetz übertragen.
[0065] Es ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass die Authentifikationsdaten 108 und
die netzseitigen Berechnungen im Rahmen der Authentifikation sowohl von dem Mobilfunknetz-Rechner
102 selbst als auch von weiteren Rechnern, beispielsweise im Heimatnetz des Besitzers
des mobilen Kommunikations-Endgeräts 101 befindlichen Rechnern durchgeführt werden
können.
[0066] Im Rahmen der eigentlichen Aushandlung der Sicherheitsbeziehungen sendet, wie in
Figur 1b dargestellt, das mobile Kommunikations-Endgerät 101 eine Registrierungsnachricht
110 gemäß dem SIP an den Mobilfunknetz-Rechner 102.
[0067] In Beantwortung der Registrierungsnachricht 110 sendet der Mobilfunknetz-Rechner
102 in einer ersten SIP-Antwortnachricht 111 vom Typ "Unauthorized" an das mobile
Kommunikations-Endgerät 101 unter anderem insbesondere eine weitere Zufallszahl 112
sowie Authentifikationsdaten 113 als auch eine Liste 114 von zur Auswahl stehenden
Sicherheitsbeziehungen.
[0068] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind in der Liste 114 mit möglichen Sicherheitsbeziehungen
zwei mögliche Sicherheitsbeziehungen vorgeschlagen:
- Erste mögliche Sicherheitsbeziehung:
- Integritätsalgorithmus SHA-1
- erster Sicherheitsparameter-Index zur Identifikation der ersten Sicherheitsbeziehung,
- ein Gültigkeitszeitraum für die erste Sicherheitsbeziehung für 8 Stunden,
- Zweite mögliche Sicherheitsbeziehung:
- Integritätsalgorithmus MD5,
- zweiter Sicherheitsparameter-Index zur Identifizierung der zweiten Sicherheitsbeziehung,
- Gültigkeitszeitraum von 4 Stunden für die zweite Sicherheitsbeziehung.
[0069] Die Sicherheitsbeziehungen werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel gemäß dem Format,
wie es in [3] spezifiziert ist, codiert. Die codierten Sicherheitsbeziehungen werden
in den SIP-Nachrichten jeweils transparent als deren Nutzdaten übertragen.
[0070] Von dem mobilen Kommunikations-Endgerät 102 wird eine gewünschte Sicherheitsbeziehung
mit den darin bestimmten kryptographischen Parametern ausgewählt und das mobile Kommunikations-Endgerät
102 sendet die ausgewählte Sicherheitsbeziehung 115 in einer weiteren SIP-Nachricht
116 als Sicherheitsbeziehungs-Nutzdaten an den Mobilfunknetz-Rechner 102 zurück.
[0071] Von dem Mobilfunknetz-Rechner 102 wird eine Bestätigungsnachricht 117 gebildet, die
als Nutzdaten die List der Sicherheitsbeziehungen 114 noch einmal enthält. Die Bestätigungsnachricht
116 wird gemäß der ausgewählten Sicherheitsbeziehung kryptographisch gesichert, insbesondere
gemäß dem in der ausgewählten Sicherheitsbeziehung definierten Integritätsschutzverfahren
unter Verwendung des zuvor im Rahmen der Authentifikation generierten Sitzungsschlüssels
integritätsgeschützt.
[0072] Die Bestätigungsnachricht 117 wird von dem Mobilfunknetz-Rechner 102 zu dem mobilen
Kommunikations-Endgerät 101 übertragen und dort verifiziert.
[0073] Fig.1c zeigt eine anschließend aufgebaute Kommunikationsverbindung zur Übertragung von Nutzdaten
zwischen dem mobilen Kommunikations-Endgerät 101 und dem Mobilfunknetz-Rechner 102,
wobei die Nutzdaten 119 unter Verwendung der kryptographischen Sicherheitsmechanismen,
wie sie in der ausgewählten Sicherheitsbeziehung 118 definiert sind, geschützt sind.
[0074] Fig.2a bis
Fig.2c zeigen ein erfindungsgemäßes System 200 und die im Rahmen des Aushandelns der Sicherheitsbeziehungen
verwendeten Nachrichten gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0075] Identische Elemente in dem ersten Ausführungsbeispiel und in dem zweiten Ausführungsbeispiel
sind in den Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen.
[0076] Die Authentifikationsphase gemäß
Fig.2a ist identisch mit der gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel durchgeführten Authentifikation
des mobilen Kommunikations-Endgerätes 101 und des Mobilfunknetz-Rechners 102 in dem
Kommunikationssystem 200.
[0077] Gemäß
Fig.2b wird in einer Registrierungsnachricht 201 von dem mobilen Kommunikations-Endgerät
101 eine Aushandlung einer Sicherheitsbeziehung angestoßen, wobei gemäß diesem Ausführungsbeispiel
schon in der Registrierungsnachricht 201 eine Liste 202 möglicher Sicherheitsbeziehungen
enthalten ist.
[0078] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind in der Liste 202 mit möglichen Sicherheitsbeziehungen
zwei mögliche Sicherheitsbeziehungen vorgeschlagen:
- Erste mögliche Sicherheitsbeziehung:
- Integritätsalgorithmus SHA-1
- erster Sicherheitsparameter-Index zur Identifikation der ersten Sicherheitsbeziehung,
- ein Gültigkeitszeitraum für die erste Sicherheitsbeziehung für 8 Stunden,
- Zweite mögliche Sicherheitsbeziehung:
- Integritätsalgorithmus MD5,
- zweiter Sicherheitsparameter-Index zur Identifizierung der zweiten Sicherheitsbeziehung,
- Gültigkeitszeitraum von 4 Stunden für die zweite Sicherheitsbeziehung.
[0079] Die Sicherheitsbeziehungen werden gemäß diesem Ausführungsbeispiel gemäß dem Format,
wie es in [3] spezifiziert ist, codiert. Die codierten Sicherheitsbeziehungen werden
in den SIP-Nachrichten jeweils transparent als deren Nutzdaten übertragen.
[0080] Anschaulich bedeutet dies für das zweite Ausführungsbeispiel, dass die möglichen
Sicherheitsbeziehungen nunmehr von dem mobilen Kommunikations-Endgerät 101 vorgeschlagen
werden und nicht, wie gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, von dem Mobilfunknetz-Rechner
102.
[0081] Nach Empfang der Registrierungsnachricht 201 mit der Liste 202 möglicher Sicherheitsbeziehungen
generiert und übermittelt der Mobilfunknetz-Rechner 102 eine Antwortnachricht 203,
welche eine Zufallszahl 204, eine Authentifikationsangabe 205 sowie die von dem Mobilfunknetz-Rechner
102 ausgewählte Sicherheitsbeziehung 206 enthält.
[0082] Nach erfolgter Registrierung übermittelt das mobile Kommunikations-Endgerät 101 in
einer weiteren Registrierungsnachricht 207 sowohl Antwortparameter 208 als auch die
gemäß der ausgewählten Sicherheitsbeziehung nunmehr gesicherte, das heißt gemäß dem
Verfahren aus der ausgewählten Sicherheitsbeziehung integritätsgeschützte Liste der
Sicherheitsbeziehungen 202.
[0083] Nach ihrem Empfang wird die integritätsgeschützte ausgewählte Sicherheitsbeziehung
von dem Netzwerk-Rechner 102 verifiziert.
[0084] Nach erfolgreicher Verifikation der ausgewählten Sicherheitsbeziehung wird eine Bestätigungsnachricht
210 an das mobile Kommunikations-Endgerät 101 übertragen.
[0085] Fig.2c zeigt nunmehr in Übereinstimmung mit
Fig.1c gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel die aufgebaute Kommunikationsverbindung zwischen
dem mobilen Kommunikations-Endgerät 101 und dem Mobilfunknetz-Rechner 102 und den
Austausch von unter Verwendung der ausgewählten Sicherheitsbeziehung 209 kryptographisch
gesicherten Nutzdaten 211.
[0086] Es ist in diesem Zusammenhang anzumerken, dass es gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen ist, dass die Sicherheitsbeziehungen so erstellt werden,
dass für die Anforderungsnachrichten bzw. Registrierungsnachrichten ein kryptographischer
Schutz verwendet wird, das heißt dass ein kryptographischer Schutz verwendet wird
für die Kommunikation ausgehend von dem mobilen Kommunikations-Endgerät 101 zu dem
Mobilfunknetz-Rechner 102, die Kommunikation von dem Mobilfunknetz-Rechner 102 selbst
zu dem mobilen Kommunikations-Endgerät 101 jedoch kryptographisch ungeschützt bleibt.
[0087] Dies bedeutet, dass es ermöglicht wird, in Abhängigkeit von der Kommunikationsrichtung
einer Kommunikationsverbindung im Rahmen einer Sicherheitsbeziehung zwischen zwei
Rechnern unterschiedliche Schutzmechanismen ausgehandelt werden können. Es können
pro Kommunikationsverbindung zwischen zwei Rechnern mehrere, grundsätzlich eine beliebige
Anzahl von Sicherheitsbeziehungen ausgehandelt werden, sogar auf der Ebene von Netzwerk-Port,
d.h. dass sogar für jede logische Kommunikationsverbindung über zwei einander in einer
Kommunikationsverbindung zugeordnete Ports mehrere unterschiedliche, vorzugsweise
jeweils zwei, Sicherheitsbeziehungen ausgehandelt, gespeichert und verwendet werden.
[0088] Zusammengefasst sind im Weiteren wesentliche Vorteile der oben beschriebenen Erfindung:
- Es wird die Aushandlung von IPsec-Sicherheitsbeziehungen innerhalb von SIP-Nachrichten
unterstützt, ohne dass zusätzliche SIP-Nachrichten für die Aushandlung von Sicherheitsbeziehungen
benötigt werden.
- Eine Implementierung der Erfindung ist sehr effizient ermöglicht insbesondere bei
mobilen Kommunikations-Endgeräten mit einer geringen Rechenleistung, womit ein gemäß
dem Stand der Technik bisher offenes Problem gelöst wird. In diesem Zusammenhang findet
die Aushandlung der Sitzungsschlüssel vorzugsweise unabhängig von der eigentlichen
Aushandlung der Sicherheitsbeziehung statt, das heißt, die Erfindung ist unabhängig
von dem bereitgestellten Verfahren zur Authentifikation der Kommunikationspartner.
Es ist möglich, ein Authentifikationsverfahren alternativ zu dem oben beschriebenen
Authentifikationsverfahren gemäß [3] zu verwenden, das ursprünglich nicht zur Aushandlung
von IPsec-Sicherheitsbeziehungen bestimmt ist. Diese Authentifikationsmechanismen
können dann im Kombination mit dem oben beschriebenen Verfahren zum Aushandeln von
IPsec-Sicherheitsbeziehungen verwendet werden.
- Ferner unterstützt die Erfindung das unidirektionale Konzept der IPsec-Sicherheitsbeziehungen
und den Austausch von SIP-Nachrichten. Durch die Erfindung wird es möglich, Sicherheitsbeziehungen
mit verschiedenen Inhalten zur Sicherung einer einzelnen Kommunikationsverbindung
auszuhandeln. Damit ist es beispielsweise möglich, nur SIP-Requests, das heißt Anforderungsnachrichten,
zu schützen und SIP-Responses ungeschützt zu übertragen, wodurch eine erhebliche Optimierung
hinsichtlich der kryptographischen Anforderungen bezüglich der verfügbaren Bandbreite
und Rechenleistung ermöglicht wird.
[0089] In diesem Dokument sind folgende Veröffentlichungen zitiert:
[1] Timestep, Understanding the IPsec Protocol Suite, Secure Virtual Private Network
Solutions, Timestep Corporation, Dezember 1998
[2] IETF RFC 2407: IP Security Domain of Interpretation
[3] IETF RFC 2409: The Internet Key Exchange (IKE)
[4] Internet Engineering Task Force: Draft-IETF-KINK-KINK-00.txt
[5] IETF RFC 2543: Session Initiation Protocol
[6] Ericsson, Nokia and Nortel, Security Mode Setup for the IMS Registration, 3GPP
TSG SA WG 3 Security-S3##19, S3-010326, 4.-6. Juli 2001-08-07
[7] 3GPP TSG SA WG 2: TS 23.228: Service Requirements for the IP Multimedia Core Network
Subsystem
[8] 3GPP T SG SA WG 3 Security: TS 33.203, Access Security for IP-Based Services (Release
5), v 0.4.0, 06/2001
1. Verfahren zum rechnergestützten Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung auf der Anwendungsschicht
zwischen einem ersten Rechner und einem zweiten Rechner, wobei der erste Rechner und
der zweite Rechner über ein Telekommunikationsnetz miteinander gekoppelt sind,
• bei dem der erste Rechner in einer Nachricht gemäß einem Protokoll der Anwendungsschicht
eine Liste möglicher Sicherheitsbeziehungen zwischen dem ersten Rechner und dem zweiten
Rechner an den zweiten Rechner überträgt, wobei zu jeder in der Liste enthaltenen
Sicherheitsbeziehung ein Sicherheitsparameter-Index enthalten und dieser Sicherheitsbeziehung
zugeordnet ist, mit welchem Sicherheitsparameter-Index die jeweilige Sicherheitsbeziehung
der Liste identifizierbar ist,
• bei dem mit der Sicherheitsbeziehung jeweils für eine unter Verwendung der Sicherheitsbeziehung
aufzubauende kryptographisch gesicherte Kommunikationsverbindung in einer Netzwerkschicht
verwendete kryptographische Parameter bestimmt werden,
• bei dem von dem zweiten Rechner eine Sicherheitsbeziehung ausgewählt wird, und
• bei dem der zweite Rechner die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung oder eine
Angabe über die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung an den ersten Rechner überträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem der erste Rechner ein mobiles Kommunikations-Endgerät und der zweite Rechner
ein Mobilfunknetz-Rechner ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem der erste Rechner ein Mobilfunknetz-Rechner und der zweite Rechner ein mobiles
Kommunikations-Endgerät ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem das Telekommunikationsnetz ein Mobilfunk-Telekommunikationsnetz ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
• bei dem das mobile Kommunikations-Endgerät eine Registrierungsnachricht gemäß dem
Protokoll der Anwendungsschicht an den Mobilfunknetz-Rechner überträgt, und
• bei dem der Mobilfunknetz-Rechner eine Authentifikationsnachricht gemäß dem Protokoll
der Anwendungsschicht an das mobile Kommunikations-Endgerät überträgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem der zweite Rechner eine Bestätigungsnachricht an den ersten Rechner überträgt,
mit welcher Bestätigungsnachricht die Angabe über die ausgewählte Sicherheitsbeziehung
oder die ausgewählte Sicherheitsbeziehung für eine zukünftige Kommunikationsverbindung
bestätigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
bei dem die Bestätigungsnachricht die ausgewählte Sicherheitsbeziehung in gemäß der
ausgewählten Sicherheitsbeziehung kryptographisch gesicherter Form enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
bei dem die ausgewählte Sicherheitsbeziehung in der Bestätigungsnachricht gemäß dem
in der ausgewählten Sicherheitsbeziehung bestimmten Integritätsschutz-Verfahren gesichert
ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
• bei dem die Bestätigungsnachricht von dem zweiten Rechner verifiziert wird, und
• bei dem eine Kommunikation unter Verwendung der ausgewählten Sicherheitsbeziehung
nur aufgebaut wird, wenn die Überprüfung erfolgreich war.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem zu Beginn des Verfahrens zwischen dem ersten Rechner und dem zweiten Rechner
eine gegenseitige Authentifikation durchgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
bei dem im Rahmen der Authentifikation ein Sitzungsschlüssel ausgetauscht wird zwischen
dem ersten Rechner und dem zweiten Rechner, welcher Sitzungsschlüssel im Rahmen der
im Weiteren ausgewählten Sicherheitsbeziehung verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
bei dem aus dem Sitzungsschlüssel ein weiterer Schlüssel abgeleitet wird, welcher
im Rahmen der im Weiteren ausgewählten Sicherheitsbeziehung verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei dem die Sicherheitsbeziehungen gemäß dem Format des Internet Key Exchange-Protokolls
(IKE) codiert werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
bei dem die Sicherheitsbeziehungen zur Sicherung einer Kommunikationsbeziehung gemäß
IPsec verwendet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
bei dem als Protokoll der Netzwerkschicht zum Transport von Nutzdaten das Encapsulating
Security Payload-Protokoll (ESP) verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
bei dem als Format des Protokolls der Anwendungsschicht eines der beiden folgenden
Protokollformate verwendet wird:
• Protokollformat gemäß dem Session Initiation Protocol (SIP), oder
• Protokollformat gemäß dem Hypertext Transfer Protocol (HTTP).
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
bei dem der Sicherheitsparameter-Index in dem Signalisierungsteil einer jeweiligen
Nachricht gemäß dem Format des Protokolls der Anwendungsschicht übertragen wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
bei dem die Sicherheitsbeziehung die in einer Netzwerkschicht zu verwendenden kryptographischen
Parameter für eine unidirektionale Kommunikationsverbindung bestimmen.
19. System zum rechnergestützten Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung auf der Anwendungsschicht
zwischen einem ersten Rechner und einem zweiten Rechner, wobei der erste Rechner und
der zweite Rechner über ein Telekommunikationsnetz miteinander gekoppelt sind,
bei dem der erste Rechner und der zweite Rechner jeweils eine Prozessoreinheit aufweisen,
die derart eingerichtet sind, dass die im Weiteren beschriebenen Verfahrensschritte
durchführbar sind:
• der erste Rechner überträgt in einer Nachricht gemäß einem Protokoll der Anwendungsschicht
eine Liste möglicher Sicherheitsbeziehungen zwischen dem ersten Rechner und dem zweiten
Rechner an den zweiten Rechner, wobei zu jeder in der Liste enthaltenen Sicherheitsbeziehung
ein Sicherheitsparameter-Index enthalten und dieser Sicherheitsbeziehung zugeordnet
ist, mit welchem Sicherheitsparameter-Index die jeweilige Sicherheitsbeziehung der
Liste identifizierbar ist,
• mit der Sicherheitsbeziehung werden jeweils für eine unter Verwendung der Sicherheitsbeziehung
aufzubauende kryptographisch gesicherte Kommunikationsverbindung in einer Netzwerkschicht
verwendete kryptographische Parameter bestimmt,
• von dem zweiten Rechner wird eine Sicherheitsbeziehung ausgewählt, und
• der zweite Rechner überträgt die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung oder eine
Angabe über die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung an den ersten Rechner.
20. Rechner zum Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung auf der Anwendungsschicht zwischen
dem Rechner und einem weiteren Rechner, wobei der Rechner mit dem weiteren Rechner
über ein Telekommunikationsnetz gekoppelt ist,
bei dem der Rechner einen Prozessor aufweist, der derart eingerichtet ist, dass folgende
Verfahrensschritte durchführbar sind:
• der Rechner überträgt in einer Nachricht gemäß einem Protokoll der Anwendungsschicht
eine Liste möglicher Sicherheitsbeziehungen zwischen dem Rechner und dem weiteren
Rechner an den weiteren Rechner, wobei zu jeder in der Liste enthaltenen Sicherheitsbeziehung
ein Sicherheitsparameter-Index enthalten und dieser Sicherheitsbeziehung zugeordnet
ist, mit welchem Sicherheitsparameter-Index die jeweilige Sicherheitsbeziehung der
Liste identifizierbar ist,
• wobei mit der Sicherheitsbeziehung jeweils für eine unter Verwendung der Sicherheitsbeziehung
aufzubauende kryptographisch gesicherte Kommunikationsverbindung in einer Netzwerkschicht
verwendete kryptographische Parameter bestimmt werden,
• von dem weiteren Rechner wird die von dem weiteren Rechner ausgewählte Sicherheitsbeziehung
oder eine Angabe über die von dem weiteren Rechner ausgewählte Sicherheitsbeziehung
aus der Liste der Sicherheitsbeziehungen empfangen.
21. Rechner nach Anspruch 20,
ausgestaltet als Mobilfunknetz-Rechner.
22. Rechner nach Anspruch 20,
ausgestaltet als mobiles Kommunikations-Endgerät.
23. Rechner zum Aushandeln einer Sicherheitsbeziehung auf der Anwendungsschicht zwischen
einem weiteren Rechner und dem Rechner, wobei der weitere Rechner und der Rechner
über ein Telekommunikationsnetz miteinander gekoppelt sind,
bei dem der Rechner einen Prozessor aufweist, der derart eingerichtet ist, dass folgende
Verfahrensschritte durchführbar sind:
• von dem Rechner wird eine Nachricht gemäß einem Protokoll der Anwendungsschicht
empfangen, in welcher Nachricht eine Liste möglicher Sicherheitsbeziehungen zwischen
dem weiteren Rechner und dem Rechner enthalten sind, wobei zu jeder in der Liste enthaltenen
Sicherheitsbeziehung ein Sicherheitsparameter-Index enthalten und dieser Sicherheitsbeziehung
zugeordnet ist, mit welchem Sicherheitsparameter-Index die jeweilige Sicherheitsbeziehung
der Liste identifizierbar ist,
• mit der Sicherheitsbeziehung werden jeweils für eine unter Verwendung der Sicherheitsbeziehung
aufzubauende kryptographisch gesicherte Kommunikationsverbindung in einer Netzwerkschicht
verwendete kryptographische Parameter bestimmt,
• von dem Rechner wird eine Sicherheitsbeziehung ausgewählt, und
• der Rechner überträgt die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung oder eine Angabe
über die von ihm ausgewählte Sicherheitsbeziehung an den weiteren Rechner.
24. Rechner nach Anspruch 23,
ausgestaltet als Mobilfunknetz-Rechner.
25. Rechner nach Anspruch 23,
ausgestaltet als mobiles Kommunikations-Endgerät.