[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer von einer Rasterwalze einer
Druckmaschine an eine mit dieser in Kontakt stehenden Walze übertragbaren Mediummenge,
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind Kurzfarbwerke, beispielsweise Anilox-Kurzfarbwerke bekannt, die in Druckmaschinen
eingesetzt werden (DE 198 40 613 A1). Diese umfassen eine auch als Anilox-Walze bezeichnete
Rasterwalze, die auf ihrem Umfang Vertierungen aufweist, die mit Farbe oder Lack auffüllbar
sind. Der Rasterwalze ist eine Kammerrakel zugeordnet, die die Rasterwalze abrakelt.
Die Rasterwalze wirkt mit einer Farbauftragswalze zusammen, auf die eine aufgrund
der Vertiefungen konstante Farb-/Lackmenge übertragen wird. Bei einer Erhöhung der
Druck- bzw. Maschinengeschwindigkeit tritt aufgrund der üblicherweise hochviskosen
Offsetfarbe ein leichter Abfall der auf einen Bedruckstoff gemessenen Farbdichte auf.
Dies kann daran liegen, dass die Vertiefungen bei höheren Druckgeschwindigkeiten nicht
mehr richtig befüllt werden, dass die Vertiefungen beim Kontakt mit der Farbauftragswalze
nicht mehr so gut entleert werden oder dass die Farbübertragung von der Rasterwalze
auf die Farbauftragswalze und über einen Plattenzylinder auf einen Gummizylinder und
von diesen auf den Bedruckstoff schlechter wird.
[0003] Um die gedruckte, auch als optische Dichte bezeichnete Farbdichte bei Anilox-Farbwerken
zu beeinflussen, ist es bekannt, den Schlupf zwischen der Rasterwalze und der Farbauftragswalze
zu beeinflussen. Wenn die beiden Walzen gleiche Umfangsgeschwindigkeiten aufweisen,
also kein Schlupf vorliegt, so ist die Farbübertragung von der Rasterwalze auf die
Farbübertragungswalze optimal. Wenn ein Schlupf zwischen diesen Walzen besteht, nimmt
die gedruckte Farbdichte in Folge der kleiner werdenden, von der Rasterwalze auf die
Farbauftragswalze übertragenen Farbmenge ab.
[0004] Aus der DE 198 40 613 A1 ist bekannt, dass es ohne Bedeutung ist, ob der Schlupf
positiv oder negativ ist und dass nur dessen absolute Größe entscheidend ist. Durch
eine Einstellung des Schlupfs lässt sich also die gedruckte Farbdichte relativ schnell
verändern.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem auch bei verschiedenen Druckgeschwindigkeiten eine vorzugsweise gleichbleibend
gute Farbübertragung zwischen den Walzen realisierbar ist.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Es sieht vor, die Mediummenge, die von einer Rasterwalze einer Druckmaschine an eine
mit dieser in Kontakt stehende Walze, beispielsweise Farbauftragswalze, übertragbar
ist, durch Beeinflussung einer Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz zwischen Rasterwalze
und Walze zu steuern. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
in Abhängigkeit von der Druck/Maschinengeschwindigkeit der Druckmaschine so gesteuert
wird, dass die gedruckte Mediumdichte zumindest in einem breiten Druckgeschwindigkeitsbereich
konstant oder in etwa konstant bleibt. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die
Mediumübertragung von der Rasterwalze auf die nachfolgende Walze nahezu bei allen
Druckgeschwindigkeiten gleichbleibend gut ist.
[0007] Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter der "gedruckten Mediumdichte"
die Dichte verstanden, die ein auf einen Bedruckstoff übertragenes Druckbild aufweist.
Sie wird auch als optische Dichte bezeichnet. Unter "gedruckter Mediumdichte" ist
also nicht die stoffliche Dichte des Druckmediums gemeint.
[0008] Die Druckmaschine kann eine Bogen- oder Rollmaschine sein, die im Nassoffset oder
Trockenoffset betrieben wird. Das Medium ist vorzugsweise flüssig, kann aber auch
pastös sein, und ist vorzugsweise eine Farbe oder ein Lack.
[0009] In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
bei einer Standard-Druckgeschwindigkeit und vorzugsweise bei einer Druckgeschwindigkeit
größer der Standard-Druckgeschwindigkeit null ist. Bei Standard-Druckgeschwindigkeit
laufen also die Rasterwalze und die mit dieser zusammenwirkende Walze synchron. Die
Standard-Druckgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der die Druckmaschine hauptsächlich
arbeitet. Sie kann bei einer Bogenmaschine beispielsweise 2,5 m/s und bei einer Rotationsmaschine
9 m/s betragen. Bei dieser Ausführungsvariante des Verfahrens wird hingenommen, dass
in dem über der Standard-Druckgeschwindigkeit liegenden Geschwindigkeitsbereich die
gedruckte Mediumdichte nicht mehr exakt konstant gehalten wird. Dafür kann hier aber
das Druckwerk die meiste Zeit auch ohne Schlupf zwischen den Walzen arbeiten. Der
Verschleiß der Walzen ist hier entsprechend gering. Eine Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
zwischen der Rasterwalze und der nachfolgenden Walze tritt hier auch während des Einrichtens
der Druckmaschine, das heißt, während des Beginns der Abarbeitung eines Druckauftrags
und während die Druckmaschine auf Standard-Druckgeschwindigkeit beschleunigt wird,
auf. Dieser Zeitraum ist gegenüber der Dauer der Abarbeitung des gesamten Druckauftrags
relativ gering.
[0010] Es ist ohne weiteres auch ein Verfahren realisierbar, bei dem die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
bei der maximalen Druck-/Maschinengeschwindigkeit null ist. Hier wäre zwar die gedruckte
Mediumdichte bei allen Druckgeschwindigkeiten kleiner der maximalen Druckgeschwindigkeit
konstant einstellbar, die meiste Zeit würde aber ein Schlupf zwischen der Rasterwalze
und der nachfolgenden Walze vorliegen, wodurch die Lebensdauer der Walzen reduziert
wird.
[0011] Bevorzugt wird weiterhin eine Ausführungsform des Verfahrens, bei dem für die Druckgeschwindigkeit
abhängige Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz eine charakteristische Kennlinie ermittelt
wird, bei der die gedruckte Mediumdichte konstant bleibt. Die Kennlinie kann beispielsweise
durch Versuche ermittelt werden, indem für verschiedene Druckgeschwindigkeiten der
Schlupf zwischen der Rasterwalze und der nachfolgenden Walze festgestellt wird, der
notwendig ist, damit die gedruckte Mediumdichte konstant bleibt. Aus diesen Werten
kann durch extrapolieren eine durchgehende charakteristische Kennlinie ermittelt werden,
die für jede Druckgeschwindigkeit einen neuen Schlupfwert (Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz)
beziehungsweise für jeden Schlupfwert die hierfür erforderliche Druckgeschwindigkeit
vorgibt, bei der die gedruckte Mediumdichte konstant ist. Im Zusammenhang mit der
hier vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "Kennlinie" auch eine Funktionstabelle
verstanden, die für verschiedene Druckgeschwindigkeitsbereiche diskrete Schlupfwerte
angibt. Hier gilt also für verschiedene Druckgeschwindigkeiten ein und derselbe Schlupfwert,
das heißt, die gedruckte Mediumdichte ist innerhalb dieses Druckgeschwindigkeitsbereichs
nicht immer exakt konstant, jedoch beeinflussen diese sehr geringen Dichteunterschiede
das Druckergebnis in einem nur unschädlichem Maße.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die charakteristische
Kennlinie in einer Steuereinrichtung abgespeichert wird. Je nach Bedruckstoff, der
beispielsweise aus Papier, Karton, Kunststoff oder Metall bestehen kann, und Art der
Farbe beziehungsweise des Lacks, kann die charakteristische Kennlinie unterschiedlich
sein. Mit Hilfe der Steuereinrichtung wird für den jeweiligen Bedruckstoff beziehungsweise
die Farbe/den Lack vorgesehene charakteristische Kennlinie herangezogen, um den Schlupf
(Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz) zwischen der Rasterwalze und der nachfolgenden
Walze an verschiedene Druckgeschwindigkeiten anzupassen, derart, dass die gedruckte
Farbdichte beziehungsweise Lackdichte bei jeder Druckgeschwindigkeit kleiner der Standard-Druckgeschwindigkeit
konstant ist.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den übrigen
Unteransprüchen.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Ausschnitt eines Ausführungsbeispiels einer Druckmaschine in Seitenansicht;
- Figur 2
- ein Diagramm, bei dem auf der Abszissenachse die Druck-/Maschinengeschwindigkeit und
auf der Ordinatenachse der Schlupf zwischen einer Rasterwalze und einer nachfolgenden
Walze aufgetragen ist; und
- Figur 3
- ein Diagramm, bei dem auf der Abszissenachse die Druck-/Maschinengeschwindigkeit und
auf der Ordinatenachse die gedruckte Farbdichte aufgetragen ist.
[0015] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt eines Ausführungsbeispieles einer Druckmaschine 1,
die ein Druckwerk 3 und ein Farbwerk 5 umfasst.
[0016] Das Farbwerk 5 ist hier von einem Kurzfarbwerk, nämlich einem Anilox-Kurzfarbwerk
gebildet und umfasst eine auch als Anilox-Walze bezeichnete Rasterwalze 7, auf deren
Umfang Vertiefungen 9, beispielsweise Näpfchen oder Rillen, zur Aufnahme eines flüssigen
Mediums eingebracht sind. Im folgenden wird rein beispielhaft davon ausgegangen, dass
es sich bei dem Medium um eine flüssige Farbe handelt. Das Farbwerk 5 weist ferner
eine Kammerrakel 11 auf, mit deren Hilfe die Farbe in die Vertiefungen der Rasterwalze
7 eingebracht und anschließend die Rasterwalzenumfangsfläche abgerakelt wird. Die
Kammerrakel 11 wird über eine mit einem Reservoir 13 verbundenen Leitung 15 mit Farbe
versorgt. Mit Hilfe einer Pumpe 17 wird die Farbe aus dem Reservoir 13 zur Kammerrakel
11 gepumpt.
[0017] Das Farbwerk 5 weist ferner eine mit der Rasterwalze 7 zusammenwirkende Walze 19
auf, die beispielsweise von einer Farbübertragungswalze gebildet ist und einen elastischen
Mantel aufweist. Unter "zusammenwirken" wird hier verstanden, dass die Rasterwalze
7 und die Walze 19 in Kontakt miteinander stehen und einen Walzenspalt bilden.
[0018] Mit der Walze 19 wirkt eine hier von einem Plattenzylinder 21 gebildete Druckform
23 zusammen, die ihrerseits mit einem Gummizylinder 25 in Kontakt steht. Von diesem
wird ein Druckbild auf einen hier lediglich angedeuteten Bedruckstoff 27, beispielsweise
Bogen oder Bahn, aufgebracht.
[0019] Die Walze 19, der Plattenzylinder 21 und der Gummizylinder 25 sind in bekannter Weise
über nicht dargestellte Zahnräder eines Antriebsgetriebe miteinander verbunden und
werden mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten (Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz/Schlupf
= 0) angetrieben.
[0020] Die Walze 19 und der Plattenzylinder 21 sind von gleichem Durchmesser.
[0021] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Umfangsgeschwindigkeit
der Rasterwalze 7 gegenüber der Walze 19 individuell einstellbar ist, so dass ein
Schlupf zwischen 0 % bis 10 % realisierbar ist. Dies kann - wie in Figur 1 angedeutet
- mit Hilfe eines eigenen Motorantriebs 29 für die Rasterwalze 7 erfolgen. Alternativ
hierzu kann ein Überlagerungsgetriebe vorgesehen sein, dessen Antrieb größtenteils
über eine Zahnradverbindung mit der Walze 19 erfolgt und bei dem nur die Differenzumfangsgeschwindigkeit
zwischen der Rasterwalze 5 und der Walze 19 durch einen vergleichsweise kleinen Motor
zusätzlich angekoppelt wird. Eine dritte Alternative besteht darin, ein verstellbares
mechanisches Getriebe einzusetzen. Weitere Ausführungsvarianten zur Realisierung einer
Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz zwischen Rasterwalze 7 und Walze 19 sind möglich.
[0022] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rasterwalze 7 also mit
einem Einzelantrieb ausgerüstet. Ferner ist ein am Gummizylinder 25 angeordneter Geschwindigkeitsgeber
31 vorgesehen, der die aktuelle Druck-/Maschinengeschwindigkeit über eine Signalleitung
33 einer schematisch dargestellten Steuereinrichtung 35 meldet. Alternativ kann das
Signal für die aktuelle Druck-/Maschinengeschwindigkeit auch direkt von einem nicht
dargestellten Hauptantriebsmotor der Druckmaschine 1 beziehungsweise dem Druckwerk
3 kommen.
[0023] In der Steuereinrichtung 35 ist eine charakteristische Kennlinie, die auch als Hochlaufkurve
bezeichnet wird, abgespeichert, die die erforderliche Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
zwischen der Rasterwalze 7 und der Walze 19 in Abhängigkeit der aktuellen Druckgeschwindigkeit
(v
M) vorgibt, bei der die gedruckte/optische Farbdichte konstant bleibt. Aus der charakteristischen
Kennlinie wird also der dazugehörige Schlupf der Rasterwalze 7 abgefragt und dann
die korrigierte Geschwindigkeit (v
7) für den Antrieb der Rasterwalze 7, also den über eine Signalleitung 37 mit der Steuereinrichtung
35 verbundenen Motorantrieb 29, vorgegeben.
[0024] Figur 2 zeigt ein Diagramm, in dem auf der Abszissenachse die Druck/Maschinengeschwindigkeit
v und auf der Ordinatenachse der Schlupf s, also die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
zwischen der Rasterwalze 7 und der nachfolgenden Walze 19 in Prozent aufgetragen ist.
In dem Diagramm ist eine Kurve 39 eingezeichnet, die bei jeder Druckgeschwindigkeit
die erforderliche Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz zwischen der Rasterwalze 7 und
der Walze 19 angibt, damit die optische Dichte der zwischen den Walzen 7, 19 zu übertragenden
Farbe beziehungsweise des auf den Bedruckstoff gedruckten Druckbildes vorzugsweise
konstant, zumindest aber im Rahmen einer geringen Toleranz in etwa konstant ist.
[0025] Es ist ersichtlich, dass der Schlupf s bei einer geringen Druckgeschwindigkeit v
relativ hoch ist und mit steigender Druckgeschwindigkeit v abfällt, bis er schließlich
bei einer Standard-Druckgeschwindigkeit v
n gegen null geht beziehungsweise null ist. Die Standard-Druckgeschwindigkeit ist die
Geschwindigkeit, mit der die Druckmaschine hauptsächlich arbeitet. Auch bei einer
weiteren Erhöhung der Druckgeschwindigkeit auf maximale Druckgeschwindigkeit v
max bleibt der Schlupf s unverändert null. Wenn die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
zwischen der Rasterwalze 5 und der Walze 19 entlang der charakteristische Kennlinie
39 gesteuert wird, was ohne weiteres mit Hilfe der Steuereinrichtung 35 erfolgen kann,
ist eine konstante optische Farbdichte in dem Bereich zwischen einer minimalen Druckgeschwindigkeit
und der Standard-Druckgeschwindigkeit v
n realisierbar.
[0026] Figur 3 zeigt ein Diagramm, bei dem auf der Abszissenachse die Druck/Maschinengeschwindigkeit
v und auf der Ordinatenachse die optische Dichte D
v der von der Rasterwalze 7 auf die Walze 19 zu übertragenden Farbe aufgetragen ist.
Mit durchgezogener Linie 41 ist der Verlauf der optischen Dichte dargestellt, wie
er sich bei einer anhand der Figur 2 beschriebenen Regelung beziehungsweise Steuerung
des Schlupfs zwischen den Walzen 7, 19 ergibt. Es wird deutlich, dass die optische
Dichte bis zur Standard-Druckgeschwindigkeit v
n konstant ist und in dem darüber liegenden Geschwindigkeitsbereich bis zur maximalen
Druckgeschwindigkeit v
max ein klein wenig abfällt. Der Grund hierfür ist, dass der Schlupf s auch für Druckgeschwindigkeiten
größer der Standard-Druckgeschwindigkeit null bleibt. Zum Vergleich ist mit gestrichelter
Linie 43 der Verlauf der optischen Dichte über der Druckgeschwindigkeit v dargestellt,
wenn keine Schlupfregelung vorgenommen würde, also wenn der Schlupf s bei jeder Druckgeschwindigkeit
beispielsweise null wäre; die optische Dichte D
v nimmt mit zunehmender Druckgeschwindigkeit v stetig ab.
[0027] Wie aus Figur 3 ersichtlich, liegt das durch die erfindungsgemäße Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz-Steuerung
realisierte Farbdichteniveau unter dem, wenn keine Schlupfregelung, wie sie anhand
von Figur 2 beschrieben ist, vorgenommen wird. Durch eine Erhöhung der Temperatur
der Rasterwalze 7 ist es aber möglich, die optische Dichte wieder durchgehend anzuheben,
wie mit gestrichelter Linie 41' angedeutet. Selbstverständlich ist es auch möglich,
durch ein Absenken der Rasterwalzentemperatur die optische Dichte D
v durchgehend abzusenken, wie mit einer gestrichelten Linie 41" angedeutet.
[0028] Allen Ausführungsvarianten des Verfahrens ist gemeinsam, dass der Schlupf s, also
die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz zwischen der Rasterwalze 7 und der Farbauftragswalze
19 für jede Druckgeschwindigkeit v von der charakteristischen Kennlinie 39 vorgegeben
wird, so dass die optische Dichte D
v bei allen Druckgeschwindigkeiten v kleiner der Standard-Druckgeschwindigkeit v
n konstant ist. Sofern die Kennlinie 39 in der Steuereinrichtung 35 abgespeichert ist,
ist ein Eingriff des Bedienpersonals zur Einstellung der jeweils erforderlichen Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
vorzugsweise nicht, allenfalls zur manuellen Feineinstellung erforderlich.
1. Verfahren zur Steuerung einer von einer Rasterwalze (7) einer Druckmaschine (1) an
eine mit der Rasterwalze (7) in Kontakt stehende Walze (19) übertragbaren Mediummenge,
insbesondere Farb- oder Lackmenge, durch Beeinflussung einer Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz
zwischen Rasterwalze (7) und Walze (19),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz in Abhängigkeit von der Druckgeschwindigkeit
(v) der Druckmaschine (1) so gesteuert wird, dass die gedruckte Mediumdichte (Dv) zumindest in einem breiten Druckgeschwindigkeitsbereich konstant oder in etwa konstant
bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz bei einer Standard-Druckgeschwindigkeit (vn) und vorzugsweise bei einer Druckgeschwindigkeit größer der Standard-Druckgeschwindigkeit
(vn) null ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Druckgeschwindigkeit (v) abhängige Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz eine
charakteristische Kennlinie (39) ermittelt wird, bei der die gedruckte Mediumdichte
konstant bleibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die charakteristische Kennlinie (39) in einer Steuereinrichtung (35) abgespeichert
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz in Abhängigkeit von einer Umfangsgeschwindigkeit
eines mittels der Rasterwalze (7) mit dem Medium versorgbaren Druckform- oder Gummituchzylinders
gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gedruckte Mediumdichte durch eine Erhöhung der Rasterwalzentemperatur angehoben
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gedruckte Mediumdichte durch ein Absenken der Rasterwalzentemperatur abgesenkt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Medium eine Farbe oder ein Lack ist.