[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hochspannungs-Pulsgenerator für ein Elektrofilter,
- mit einem Speicherkondensator, der über eine erste und eine zweite Zuleitung mit einer
Hochspannungsquelle verbunden ist, wobei die zweite Zuleitung über einen ersten Knotenpunkt
mit einem Bezugspotential verbunden ist,
- mit einer Schalteinrichtung, die dem Speicherkondensator hochspannungsquellenseitig
parallelgeschaltet ist,
- und mit einer Ausgangsinduktivität, die über einen zweiten Knotenpunkt mit der zweiten
Zuleitung verbunden ist, wobei der zweite Knotenpunkt zwischen dem Speicherkondensator
und dem ersten Knotenpunkt angeordnet ist und wobei über die Ausgangsinduktivität
ein Hochspannungs-Puls ausgebbar ist.
[0002] Derartige Hochspannungs-Pulsgeneratoren sind allgemein bekannt. Sie werden beispielsweise
dazu verwendet, bei elektrostatischen Staubabscheidern (Elektrofiltern) einer Gleichspannung
zur Erhöhung der Abscheideleistung Spannungspulse zu überlagern.
[0003] Auch aus der DE 199 46 786 A1 ist ein ähnlicher Hochspannungs-Pulsgenerator bekannt.
Bei ihm ist zwischen den Knotenpunkten eine Induktivität angeordnet. Er weist aber
keine Ausgangsinduktivität auf.
[0004] Hochspannungs-Pulsgeneratoren werden durch Überschläge im Elektrofilter (Filterdurchschläge)
oftmals stark belastet. Denn aufgrund der Filterdurchschläge werden große Spannungsund/oder
Strompegel in den Pulsgenerator eingekoppelt. Die Einkopplung kann so stark sein,
dass sie zur Zerstörung von Komponenten des Pulsgenerators, insbesondere der Schalteinrichtung,
führt. Unter Umständen kann ein solcher Filterdurchschlag auch einen Anstieg der am
Speicherkondensator anstehenden Spannung um mehrere 10 kV zur Folge haben, was zu
einer Zerstörung des Speicherkondensators führen kann.
[0005] Wenn ein solcher Filterdurchschlag auftritt, während die Schalteinrichtung geschlossen
ist, kann sogar ein hoher Kurzschlussstrom durch die Schalteinrichtung fließen. Hierdurch
kann die Schalteinrichtung irreversibel geschädigt werden. Auch wird in einem solchen
Fall die Lebensdauer des Speicherkondensators deutlich herabgesetzt.
[0006] Zur Vermeidung derartiger Schäden sind im Stand der Technik Schutzbeschaltungen,
z. B. mit Varistoren, vorgesehen. Ferner werden die einzelnen Elemente des Pulsgenerators
entsprechend dimensioniert, so dass sie auch derartige Filterdurchschläge verkraften.
In der Folge sind die Pulsgeneratoren des Standes der Technik teuer.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Hochspannungs-Pulsgenerator
für ein Elektrofilter zu schaffen, der erheblich kostengünstiger herstellbar ist als
Hochspannungs-Pulsgeneratoren des Standes der Technik.
[0008] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zwischen dem ersten und dem zweiten Knotenpunkt
eine Diode angeordnet ist, die bezüglich eines von der Hochspannungsquelle in den
Speicherkondensator fließenden Ladestromes in Durchlassrichtung angeordnet ist.
[0009] Denn dadurch wird bei einem Filterdurchschlag ein Kurzschlusspfad niedriger Impedanz
zur Verfügung gestellt, so dass ein Kurzschlussstrom von den übrigen Elementen des
Hochspannungs-Pulsgenerators abgehalten wird. Gleichzeitig wird eine auf die übrigen
Komponenten des Hochspannungs-Pulsgenerators wirkende Spannung auf die Durchlassspannung
der Diode begrenzt. Gleichzeitig wird ein durch die Diode fließender Kurzschlussstrom
durch die Ausgangsinduktivität begrenzt.
[0010] Wenn zwischen dem Speicherkondensator und dem zweiten Knotenpunkt ein Rückladestrombegrenzungselement
angeordnet ist, werden Ströme von den übrigen Komponenten des Hochspannungs-Pulsgenerators
besonders zuverlässig abgehalten. Das Rückladestrombegrenzungselement ist vorzugsweise
als Induktivität ausgebildet.
[0011] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnungen und den weiteren Ansprüchen.
Dabei zeigt die einzige
- FIG 1
- einen Hochspannungs-Pulsgenerator mit nachgeordnetem Elektrofilter.
[0012] Gemäß FIG 1 weist ein Hochspannungs-Pulsgenerator einen Speicherkondensator 1 auf,
der über eine erste und eine zweite Zuleitung 2, 3 mit einer Hochspannungsquelle 4
verbunden ist. Dem Speicherkondensator 1 ist hochspannungsquellenseitig eine Schalteinrichtung
5 mit einer Freilaufdiodeneinrichtung 5' parallelgeschaltet.
[0013] Einzelheiten der Schalteinrichtung 5 sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung von
untergeordneter Bedeutung. Bezüglich der Einzelheiten der Schalteinrichtung 5 wird
auf die eingangs genannte DE 199 46 786 A1 verwiesen.
[0014] Die zweite Zuleitung 3 weist zwei Knotenpunkte 6, 7 auf. Über den ersten Knotenpunkt
6 ist die zweite Zuleitung 3 mit einem Bezugspotential verbunden. An den zweiten Knotenpunkt
7 ist eine Ausgangsinduktivität 8 angeschlossen. Zwischen den Knotenpunkten 6, 7 ist
eine Diode 9 angeordnet.
[0015] In der ersten Zuleitung 2 ist zwischen der Hochspannungsquelle 4 und der Schalteinrichtung
5 ein Ladestrombegrenzungselement 10 angeordnet. Das Ladestrombegrenzungselement 10
ist gemäß FIG 1 als Kombination (hier Reihenschaltung) eines Widerstands mit einer
Induktivität ausgebildet. Das Ladestrombegrenzungselement 10 könnte aber auch als
reiner Widerstand oder als reine Induktivität ausgebildet sein.
[0016] Vom Hochspannungs-Pulsgenerator ist über die Ausgangsinduktivität 8 und einen dieser
nachgeschalteten Entkoppelkondensator 11 ein Hochspannungspuls an ein nur schematisch
dargestelltes Elektrofilter 12 ausgebbar. Das Elektrofilter 12 ist dabei über eine
eigene Hochspannungsquelle 13 mit einer Gleichspannung im Bereich von mehreren 10
kV vorgeladen. Der Gleichspannungspegel des Elektrofilters 12 ist über den Entkoppelkondensator
11 von dem Hochspannungs-Pulsgenerator abgekoppelt.
[0017] Wenn die Schalteinrichtung 5 geöffnet ist, wird der Speicherkondensator 1 über die
Zuleitungen 2, 3 mit einem Ladestrom I geladen. Hierfür ist die Diode 9 in Durchlassrichtung
gepolt. Wenn die Schalteinrichtung 5 geschlossen wird, wird der Speicherkondensator
1 entladen, wodurch die am Elektrofilter 12 anstehende Spannung erhöht wird.
[0018] Bezüglich des Entladens des Speicherkondensators 1 ist die Diode 9 in Sperrrichtung
gepolt. Der Speicherkondensator 1 entlädt sich daher ausschließlich über die Induktivität
14 und die Ausgangsinduktivität 8. Die Induktivität 14 dient als Rückladestrombegrenzungselement
14 und ist zwischen dem Speicherkondensator 1 und dem zweiten Knotenpunkt 7 angeordnet.
[0019] Nach dem Aufladen des Elektrofilters 12 fließt ein Teil der Ladung über die Ausgangsinduktivität
8 zurück. Der Strom fließt dann aber nicht über das Rückladestrombegrenzungselement
14, sondern im wesentlichen über die Diode 9 und die Freilaufdiodeneinrichtung 5'.
Auch hierfür ist die Diode 9 in Durchlassrichtung gepolt.
[0020] Auch bei einem Filterdurchschlag fließt ein Kurzschlussstrom im wesentlichen lediglich
über die Ausgangsinduktivität 8 und die Diode 9. Auf die übrigen Komponenten des Pulsgenerators
wird lediglich eine Spannung durchgelassen, die der Durchlassspannung der Diode 9
entspricht. Die Spannungsbegrenzung gilt dabei unabhängig davon, ob die Schalteinrichtung
5 geöffnet oder geschlossen ist. Auch ein etwaiger über die Schalteinrichtung 5 fließender
Kurzschlussstrom wird daher durch die Durchlassspannung auf einem niedrigen Niveau
gehalten und darüber hinaus durch das Rückladestrombegrenzungselement 14 noch weiter
gedämpft.
[0021] Der erfindungsgemäße Hochspannungs-Pulsgenerator ist somit unter Verwendung lediglich
einer Hochspannungsdiode 9 zwischen den beiden Knotenpunkten 6, 7 hochspannungsfest
ausgebildet. Der Speicherkondensator 1 und die Schalteinrichtung 5 können daher erheblich
kostengünstiger dimensioniert werden als bei einem vergleichbaren Hochspannungs-Pulsgenerator
des Standes der Technik. Die Verlustleistung des erfindungsgmäßen Hochspannungs-Pulsgenerators
ist erheblich geringer als die Verlustleistung eines vergleichbaren Pulsgenerators,
bei dem zwischen den Knotenpunkten 6, 7 ein Widerstand oder eine Induktivität angeordnet
ist. Darüber hinaus können bei dem erfindungsgemäßen Pulsgenerator keine parasitären
Schwingungen mit Hochspannungsamplituden von mehr als 10 kV entstehen, was bei Pulsgeneratoren,
bei denen zwischen den beiden Knotenpunkten 6, 7 eine Induktivität angeordnet ist,
der Fall ist.
1. Hochspannungs-Pulsgenerator für ein Elektrofilter (12),
- mit einem Speicherkondensator (1), der über eine erste und eine zweite Zuleitung
(2, 3) mit einer Hochspannungsquelle (4) verbunden ist, wobei die zweite Zuleitung
(3) über einen ersten Knotenpunkt (6) mit einem Bezugspotential verbunden ist,
- mit einer Schalteinrichtung (5), die dem Speicherkondensator (1) hochspannungsquellenseitig
parallelgeschaltet ist,
- und mit einer Ausgangsinduktivität (8), die über einen zweiten Knotenpunkt (7) mit
der zweiten Zuleitung (3) verbunden ist, wobei der zweite Knotenpunkt (7) zwischen
dem Speicherkondensator (1) und dem ersten Knotenpunkt (6) angeordnet ist und wobei
über die Ausgangsinduktivität (8) ein Hochspannungs-Puls ausgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem ersten und dem zweiten Knotenpunkt (6, 7) eine Diode (9) angeordnet
ist, die bezüglich eines von der Hochspannungsquelle (4) in den Speichkondensator
(1) fließenden Ladestromes (I) in Durchlassrichtung gepolt ist.
2. Hochspannungs-Pulsgenerator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der ersten Zuleitung (2) zwischen der Hochspannungsquelle (4) und der Schalteinrichtung
(5) ein Ladestrombegrenzungselement (10) angeordnet ist.
3. Hochspannungs-Pulsgenerator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ladestrombegrenzungselement (10) als Widerstand, als Induktivität oder als Kombination
eines Widerstands mit einer Induktivität ausgebildet ist.
4. Hochspannungs-Pulsgenerator nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Speicherkondensator (1) und dem zweiten Knotenpunkt (7) ein Rückladestrombegrenzungselement
(14) angeordnet ist.
5. Hochspannungs-Pulsgenerator nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rückladestrombegrenzungselement (14) als Induktivität (14) ausgebildet ist.
6. Hochspannungs-Pulsgenerator nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausgangsinduktivität ein Entkoppelkondensator (11) nachgeschaltet ist.