(19)
(11) EP 1 293 294 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.03.2003  Patentblatt  2003/12

(21) Anmeldenummer: 02017960.2

(22) Anmeldetag:  10.08.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B24B 9/06, B24B 19/00, B24B 21/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.09.2001 DE 10144968

(71) Anmelder: Maschinen- und Stahlbau, Julius Lippert GmbH & Co. KG
92690 Pressath (DE)

(72) Erfinder:
  • Seer, Alois
    92648 Vohenstrauss (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Postfach 3055
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)

   


(54) Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines keramischen Geschirrgegenstandes


(57) Es wird eine Schleifvorrichtung (10) für einen zu schleifenden Rand eines keramischen Geschirrgegenstandes oder Gefäßes, wie einer Tasse, eines Bechers, eines Tellers o.dgl., beschrieben. Die Schleifvorrichtung (10) weist eine Transportvorrichtung (18) zum Transportieren des zu schleifenden Gegenstandes (12, 14, 16) zu einer Schleifstation (20) auf. Die Transporteinrichtung (18) ist zum festen Halten des zu schleifenden Gegenstandes (12, 14, 16) vorgesehen. Die Schleifstation (20) weist eine um ihre zentrale Längsachse (32) drehbare Spindel (26) mit einem Schleifkopf (28) auf, an dem ein Schleifband (42) vorgesehen ist. Der Schleifkopf (28) führt während des Schleifvorgangs bei sich nicht in seiner Längsrichtung bewegenden, stillstehendem Schleifband (42) eine Rotation um die zentrale Längsachse (32) der Spindel (26) aus.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines keramischen Geschirrgegenstandes oder eines keramischen Gefäßes wie einer Tasse, eines Tellers o.dgl.

[0002] Bei dem zu schleifenden Rand des nachfolgend als Keramikgegenstand bezeichneten keramischen Geschirrgegenstandes oder keramischen Gefäßes handelt es sich beispielsweise um den Fuß des Keramikgegenstandes, um den Mundrand einer Tasse o.dgl.

[0003] Die DE 36 36 602 A1 offenbart eine Schleifanlage für feinkeramische Erzeugnisse, wobei die Schleifanlage eine Zuführeinrichtung, eine erste und eine zweite Schleifvorrichtung sowie eine Abfuhreinrichtung mit je einer Arbeitsstation enthält. Zentrisch zu den Arbeitsstationen der Zufuhreinrichtung, der ersten und der zweiten Schleifvorrichtung und der Abführeinrichtung ist ein taktbetriebener Umsetzer angeordnet, der mit einem Drehkreuz ausgerüstet ist, an dem vier um 90° versetzte Arme befestigt sind, die mit je einer über einen Verteilerblock druckgesteuerten Hubeinheit und je einem mechanisch entsperrbaren Wegeventil versehen sind. Die Hubeinheit weist einen Saugkopf auf, der drehbar ausgeführt ist, wobei über jeder Schleifvorrichtung ein Friktionsantrieb angeordnet ist. Bei dieser bekannten Schleifanlage führt also der zu schleifende Keramikgegenstand während des Schleifvorgangs mit Hilfe des Saugkopfes eine Rotationsbewegung durch. Zu demselben Zwecke beschreibt die DE 197 16 523 A1 der Anmelderin eine Dreh- und Zustelleinheit mit integriertem Vakuumsystem sowie eine Anlage mit einer solchen Einheit. Diese bekannte Dreh- und Zustelleinheit weist eine schrittweise drehbare Basiseinrichtung auf, an der mindestens ein Saugkopf mittels einer zugehörigen ersten Antriebseinrichtung höhenverstellbar angeordnet ist. Der mindestens eine Saugkopf ist an der Basiseinrichtung drehbar gelagert und mittels einer zugehörigen zweiten Antriebseinrichtung rotativ antreibbar. Der/jeder Saugkopf ist mit einer Vakuumleitung verbunden, die eine Anschlußeinrichtung für eine Vakuumquelle aufweist.

[0004] Die DE 197 08 444 C1 der Anmelderin beschreibt ein Endlos-Schleifband, das zum Schleifen des Fußes eines Bechers, einer Tasse o.dgl. vorgesehen und das zu diesem Zwecke mit einem Schleifmaterialbelag versehen ist. Um ein ungewolltes und unerwünschtes Einschleifen in den Spiegel des Bechers, der Tasse o.dgl. zu vermeiden, weist der Schleifmaterialbelag eine Breite auf, die kleiner ist als die Breite des Schleifbandes, wobei zumindest der dem Zentrum bzw. dem Spiegel des Bechers, der Tasse o.dgl. zugewandte Längsrand des Schleifbandes einen schleifmaterialfreien Randstreifen aufweist und der Schleifmaterialbelag auf einem Grundträgerband festgeklebt ist.

[0005] Eine Schleifvorrichtung zum Schleifen eines Randes eines Keramik- oder Porzellangegenstandes, d.h. zum Schleifen des Mundrandes einer Tasse oder eines Bechers oder des Fußes eines Bechers, einer Tasse, eines Tellers o.dgl. ist auch in der EP 0 988 928 A1 der Anmelderin offenbart. Diese bekannte Schleifvorrichtung weist mindestens ein Schleif- oder Polierband und zugehörige Lagereinrichtungen für dieses Band auf. Die jeweilige Lagereinrichtung weist zwei voneinander beabstandete und axial miteinander fluchtende Kreisscheibenelemente auf, die miteinander mittels einer flexiblen dehnungsarmen oder dehnungsfreien Verbindungseinrichtung verbunden sind. Zwischen den Kreisscheibenelementen der jeweiligen Lagereinrichtung ist eine Federeinrichtung vorgesehen, mittels welcher die Kreisscheibenelemente voneinander weggezwängt werden. Ein elastisch nachgiebiges Schlauchelement ist mit seinen beiden axial voneinander abgewandten Endabschnitten an den beiden Kreisscheibenelementen der jeweiligen Lagereinrichtung angebracht. Das Schleif- oder Polierband liegt am Schlauchelement an.

[0006] Aus der DE-AS 1 162 251 ist eine Verputzvorrichtung für Ränder an Tellern und Tassen aus Porzellan o.dgl. Massen bekannt, die umlaufend an Putzstellen vorbeigeführt werden. Bei dieser bekannten Verputzvorrichtung ist ein unprofiliertes Verputzband über ein Kontaktstück geführt, wobei es sich der doppelt gekrümmten Gestalt des Tellerrandes so anpaßt, daß derselbe mit der Rille des Kontaktstückes nicht in Berührung kommt. Das Verputzband kann seiner Abnutzung entsprechend schrittweise fortbewegt werden, es kann auf Spulen aufgewickelt bzw. von diesen abgespult werden oder als endloses Band ausgeführt sein.

[0007] Die DE 41 04 459 C1 beschreibt eine Schleifmaschine zum Beschleifen der Füße von Tellern o.dgl. mit einem Tisch oder mit entsprechenden Führungsblöcken mit hintereinandergereihten kreisbogensegmentförmigen und konzentrischen Nuten, über die mindestens ein endliches Schleifband geführt ist. Bei diesem Schleifband handelt es sich also nicht um ein endloses Schleifband. Beim Schleifen werden die Tellerfüße mit dem Schleifband in die zum jeweiligen Durchmesser der Füße passende Nut gedrückt. Aufgrund der zahlreichen Nuten und gegebenenfalls beweglichen Führungsblöcke können ohne Umrüstarbeiten verschieden große Teller o.dgl. mit zentrischen und exzentrischem Fuß beschliffen werden. Auch hier wird der zu schleifende Teller während des Schleifvorgangs rotativ angetrieben.

[0008] Eine Förderanlage zum Sortieren und Behandeln von Flachgeschirr beschreibt die DE 23 07 053 C2. Gekennzeichnet ist diese bekannte Förderanlage durch eine das Flachgeschirr einzeln transportierende, das Flachgeschirr selbständig behandelnde Vorrichtung durchlaufende Förderbahn, an deren Anfang zwei oder mehrere abgehende Sortierbänder angeordnet sind und an deren Ende eine selbsttätige Stapelvorrichtung und ein nachgeschaltetes Stapeltransportband vorgesehen sind. Die Behandlungsvorrichtung kann mit einer Schleifeinrichtung ausgestattet sein, deren Schleifband mittels eines Stempels durch die Transportriemen der Förderbahn hindurch gegen den Fuß des zu schleifenden Flachgeschirrs bewegbar ist. Auch bei dieser bekannten Förderanlage führt des zu schleifende Flachgeschirr während des Schleifvorgangs eine Drehbewegung aus.

[0009] Bei den bekannten Schleifvorrichtungen führt also der zu schleifende Keramikgegenstand während des Schleifvorgangs eine Drehbewegung aus. Zu diesem Zwecke ist es erforderlich, den zu schleifenden Keramikgegenstand mit einer geeigneten Haltevorrichtung zuverlässig zu halten. Üblicherweise handelt es sich hier um einen Saugkopf, der mit einer Vakuumquelle verbunden ist. Das stellt einen erheblichen Aufwand dar.

[0010] Die DE 22 50 735 A beschreibt eine Schleifmaschine zum Nachbearbeiten keramischer Erzeugnisse, insbesondere von Teller- und Schüsselfüßen, wobei eine kontinuierliche Zuführung auf einem endlosen, ohne jegliche Mitnahme- oder Spannvorrichtungen versehenen Einlaufband der in der Gebrauchslage ankommenden Teller und Schüsseln zu einer aus zwei oder mehreren hintereinander angeordneten, horizontal umlaufenden, mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch höhenverstellbaren Schleifspindeln bestehenden Schleifstation erfolgt und den Weitertransport der Teller und Schüsseln über die Schleifstation bis zu einem endlosen, ohne jegliche Mitnahme- oder Spannvorrichtungen versehenen Auslaufband ein synchron mit Ein- und Auslaufband laufendes darüberliegendes endloses Schwammband übernimmt, wobei mehrere für den erforderlichen Schleifdruck benötigte Druckplatten auf der Innenseite des Schwammbandes beweglich sowie eine federbelastete Spannrolle angeordnet sind.

[0011] Die DE 81 29 487 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Glätten der Füße keramischer Formlinge mit einer drehantreibbaren Scheibe, an der ein elastisch nachgiebiger Belag abgestützt ist, wobei der Belag von einem für Luft und Antrieb durchlässigen Stoff gebildet ist und die drehantreibbare Scheibe einen Hohlraum aufweist, der vom Belag überspannt ist und der mit einer Saugleitung in Verbindung steht.

[0012] Aus der DE 100 02 477 A1 ist eine Randschleifvorrichtung für den Mundrand eines keramischen Gefäßes mit einer Werkzeugbasis, mindestens einem an der Werkzeugbasis angeordneten Werkzeugkopf, einem am Werkzeugkopf angeordneten Schleifwerkzeug, das den Mundrand des Gefäßes über einen Teil seiner Umfangslänge schleifbearbeitet, und einem in Rotationsbewegung versetzbaren Gefäßhalter bekannt, der das Trinkgefäß an seinem Fuß fixiert und relativ zum Schleifwerkzeug dreht. Der Werkzeugkopf ist mit dem Schleifwerkzeug derart schwenkbar an der Werkzeugbasis gelagert, daß er in eine um den Mundrand des Gefäßes oszillierende Pendelbewegung versetzbar ist. Vorzugsweise sind bei dieser bekannten Randschleifvorrichtung zwei diametral bezüglich der Trinköffnung des Gefäßes gegenüberliegende Werkzeugköpfe vorgesehen.

[0013] Aus der DE 87 17 353 U1 ist eine Vorrichtung zum schrittweisen Bewegen und Spannen des Schleifbandes von Tellerfuß-Durchlauf-Schleifmaschinen bekannt, bei der das Schleifband von einer Vorratswickelspule abgewickelt, über eine auf- und abwärts bewegbare Andruckplatte geleitet und auf eine Aufwickelspule aufgewickelt wird, wobei das Schleifband beiderseits der Andruckplatte mittels einer Klemmeinrichtung eingespannt ist, und wobei an dem Schleifband eine dieses spannende und unter Spannung haltende Spanneinrichtung angreift. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der an seinem Fuß zu schleifende Teller an einer Spindelscheibe angesaugt, die zum Schleifen des Tellerfüßes in Rotation versetzt wird.

[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines Keramikgegenstandes, wie einer Tasse, eines Bechers, eines Tellers o.dgl. zu schaffen, die keine Vakuumquelle benötigt bzw. die vergleichsweise einfach ausgebildet ist.

[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Aus- bzw. Weiterbildungen der erfmdungsgemäßen Schleifvorrichtung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0016] Die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung weist die Vorteile auf, daß der an seinem zu schleifenden Rand, bei dem es sich beispielsweise um den Fuß oder den Mundrand eines entsprechenden Keramikgegenstandes handelt, zu schleifende Keramikgegenstand still steht und der an der drehbaren Spindel der Schleifstation der Schleifvorrichtung vorgesehene Schleifkopf eine Drehbewegung durchführt, wobei während der Drehung des Schleifkopfes das am Schleifkopf vorgesehen Schleifband sich mit dem Schleifkopf dreht, ohne in seiner Längsrichtung eine Bewegung durchzuführen. Das Schleifband wird erst in der von der Transporteinrichtung beabstandeten Inaktivstellung in seiner Längsrichtung taktweise, d.h. um einen definierten Schleifbandabschnitt weiterbewegt. Dieses Weitertakten des Schleifbandes, bei dem es sich vorzugsweise um ein endloses Schleifband handelt, erfolgt vorzugsweise mittels eines Reibradantriebes, wobei es sich versteht, daß diese Vorschubbewegung auch auf andere Weise, z.B. durch einen Schrittmotor o.dgl. realisiert sein kann.

[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines Keramikgegenstandes wie einer Tasse, eines Bechers, eines Tellers o.dgl.

[0018] Es zeigen:
Figur 1
eine Ansicht einer Ausbildung der Schleifvorrichtung in Blickrichtung einer ersten Raumrichtung, und
Figur 2
die Schleifvorrichtung gemäß Figur 1 in einer zur ersten Raumrichtung senkrechten zweiten Raumrichtung.


[0019] Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht eine Schleifvorrichtung 10 für zu schleifende Keramikgegenstände 12, 14, 16. Bei dem Keramikgegenstand 12 handelt es sich um eine tiefe Tasse, bei dem Keramikgegenstand 14 handelt es sich um eine flache Tasse, bei dem Keramikgegenstand 16 handelt es sich um einen Teller. Damit soll verdeutlicht werden, daß sich die Schleifvorrichtung 10 zum Schleifen eines Randes eines quasi beliebigen Keramikgegenstandes 12, 14, 16 eignet, ohne daß es erforderlich ist, an der Schleifvorrichtung 10 Umstellarbeiten vorzunehmen. Bei dem zu schleifenden Rand handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um den Fußrand des jeweiligen Keramikgegenstandes 12, 14, 16. Die Schleifvorrichtung 10 eignet sich auch zum Schleifen des Mundrandes des jeweiligen Keramikgegenstandes 12, 14, 16.

[0020] Die Schleifvorrichtung 10 weist eine Transporteinrichtung 18 auf, die zum Transportieren des jeweils zu schleifenden Keramikgegenstandes 12, 14, 16 zu einer Schleifstation 20 dient. Die Transporteinrichtung 18 weist ein endloses Förderband 22 auf, das um zwei voneinander beabstandete Umlenkrollen 24 umgelenkt ist. Das endlose Förderband 22 ist derartig ausgebildet, daß an ihm der jeweils zu schleifende Keramikgegenstand 12, 14, 16 durch Haftreibung festgehalten wird. Zu diesem Zwecke kann das Förderband 22 beispielsweise mit einem geeigneten Haftreibungsbelag, d.h. als rutschhemmender Gurt, ausgebildet sein. Um einen optimalen Kühlwasserablauf zu erreichen, kann das Förderband 22 mit Rillen, Nuten, Löchern o.dgl. ausgebildet sein.

[0021] Die Schleifstation 20 weist eine Spindel 26 mit einem Schleifkopf 28 auf. Die Spindel 26 ist mit Hilfe eines Drehantriebes 30 um ihre zentrale Längsachse 32 drehbar. Das ist durch den bogenförmigen Pfeil 34 angedeutet. Der Drehantrieb 30 ist an einem abschnittweise geschnitten gezeichneten Drehteller 36 montiert. Am Drehteller 36 können eine Anzahl Spindeln 26 voneinander beabstandet vorgesehen sein. Die Spindel 26 ist außerdem mit einem Hubantrieb 38 verbunden, mittels welchem die Spindel 26 mit dem Schleifkopf 28 zwischen einer von der Transporteinrichtung 18 beabstandeten Inaktivstellung und einer zur Transporteinrichtung 18 zugestellten Aktivstellung hin- und herverstellbar ist. Das ist durch den Doppelpfeil 40 angedeutet.

[0022] Am Schleifkopf 28 ist ein Schleifband 42 vorgesehen, bei dem es sich vorzugsweise um ein Endlosschleifband handelt, das um zwei Umlenkrollen 44 umgelenkt ist, die am Schleifkopf 28 gelagert sind. Das Schleifband 42, bei dem es sich vorzugsweise um ein Diamantschleifband handelt, ist außerdem um eine Schleifbandvorschubrolle 46 umgelenkt, die am Schleifkopf 28 gelagert ist und die mit einem Reibrad 48 (sh. Figur 2) verdrehfest verbunden ist. Das Reibrad 48 ist ebenfalls am Schleifkopf 28 gelagert. Das Reibrad 48 bildet in Kombination mit einem Reibring 50 eine Schleifband-Vorschubeinrichtung 52. Der Reibring 50 ist starr vorgesehen bzw. mit dem Drehteller 36 fest verbunden, er umgibt die Spindel 26 konzentrisch. Der Reibring 50 weist einen Radius auf, der dem radialen Abstand des Reibrades 48 von der zentralen Längsachse 32 der Spindel 26 entspricht.

[0023] In Figur 1 ist die Spindel 26 mit ihrem Schleifkopf 28 und dem am Schleifkopf 28 vorgesehenen Schleifband 32 in der zur Transporteinrichtung 18 zugestellten Aktiv- d.h. Schleifstellung gezeichnet. Demgegenüber verdeutlicht die Figur 2, in der gleiche Einzelheiten mit denselben Bezugsziffern wie in Figur 1 bezeichnet sind, die Spindel 26 mit dem Schleifkopf 28 und dem am Schleifkopf 28 vorgesehenen Schleifband 42 in ihrer von der Transporteinrichtung 18 beabstandeten Inaktivstellung. Der drehtellerfeste Reibring 50 ist an einer der Inaktivstellung der Spindel 26 zugeordneten Stelle starr, d.h. drehtellerfest, vorgesehen.

[0024] Die Spindel 26 ist als Hohlspindel ausgebildet und an ihrem vom Schleifkopf 28 entfernten Ende mit einem Kühlwasseranschluß 54 versehen. Zur Kühlung des Schleifbandes 42 während des Schleifvorgangs weist der Schleifkopf 28 eine Wasserdüseneinrichtung 56 (sh. Figur 2) auf, die über die als Hohlspindel ausgebildete Spindel 26 mit dem Kühlwasseranschluß 54 strömungstechnisch verbunden ist.

[0025] Oben wurde eine Ausbildung beschrieben, bei der die Spindel 26 der Schleifstation 20 zwischen einer Inaktivstellung und einer Aktivstellung hin- und herverstellbar ist, was durch den Doppelpfeil 40 angedeutet ist. Es ist auch möglich, daß die Spindel 26 der Schleifstation 20 axial unbeweglich angeordnet und daß der Transporteinrichtung 18 eine Hubeinrichtung 58 zugeordnet ist, die zum Zustellen des jeweils zu schleifenden Keramikgegenstandes 12, 14, 16 zum Schleifkopf 28 der in der Höhe nicht verstellbaren Spindel 26 vorgesehen ist.

[0026] Das Förderband 22 der Transporteinrichtung 18 und die Schleifstation 20 sind in einem (nicht gezeichneten) Gehäuse angeordnet, das einen Spritzschutz bildet, da während des Schleifvorgangs Kühlwasser spritzt.

[0027] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Schleifvorrichtung 10 dient zum Schleifen rotationssymmetrischer Keramikgegenstände 12, 14, 16. Die zu schleifenden Keramikgegenstände 12, 14, 16 ruhen auf dem rutschfesten endlosen Förderband 22 der Transporteinrichtung 18. Bei dem besagten Förderband handelt es sich beispielsweise um einen Zahnriemen mit einer rutschfesten Beschichtung und mit Rinnen, Rillen, Löchern o.dgl. zum definierten Ableiten des Kühlwassers. Der Schleifvorgang erfolgt im Durchlauf auf der Transporteinrichtung 18. Dabei wird entweder das um die zentrale Längsachse 32 der Spindel 26 rotierende Schleifband 42 zur Transporteinrichtung 18 mit Hilfe der Hubeinrichtung 38 zugestellt, oder es wird der zu schleifende Keramikgegenstand 12, 14, 16 vom Schleifband 42 mit Hilfe der Hubeinrichtung 58 zugestellt. In der aktiven Schleifstellung führt das Schleifband 42 in seiner Längsrichtung keine Bewegung durch, sondern es rotiert mit dem Schleifkopf 28, an dem es vorgesehen ist, um die zentrale Längsachse 32 der Spindel 26. Nach Durchführung des Schleifvorgangs wird die Spindel 26 in ihre Inaktivstellung verstellt, wobei das Reibrad 48 mit dem Reibring 50 in Berührung kommt und das Reibrad 48 infolge der Drehung der Spindel 26 eine Drehbewegung durchführt. Diese Drehbewegung des Reibrades 48 wird mittels eines Untersetzungsgetriebes 60 in eine entsprechend reduzierte Drehung der Schleifbandvorschubrolle 46 umgesetzt, so daß das endlose Schleifband 42 in der Inaktivstellung der Spindel 26 um einen definierten geringen Schleifbandabschnitt verstellt bzw. in seiner Längsrichtung vorgeschoben wird.


Ansprüche

1. Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines keramischen Geschirrgegenstandes oder eines keramischen Gefäßes (12, 14, 16), wie einer Tasse, eines Bechers, eines Tellers o.dgl., mit einer Transporteinrichtung (18) zum Transportieren des zu schleifenden Geschirrgegenstandes oder Gefäßes (12, 14, 16) zu einer Schleifstation (20) der Schleifvorrichtung (10), wobei die Transporteinrichtung (18) zum festen Halten des zu schleifenden Geschirrgegenstandes oder Gefäßes (12, 14, 16) vorgesehen ist und die Schleifstation (20) eine um ihre zentrale Längsachse (32) drehbare Spindel (26) mit einem Schleifkopf (28) aufweist, an dem ein Schleifband (42) vorgesehen ist, wobei der Schleifkopf (28) während des Schleifvorgangs bei sich nicht in seiner Längsrichtung bewegenden, stillstehendem Schleifband (42) eine Rotation um die zentrale Längsachse (32) der Spindel (26) ausführt.
 
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung (18) ein endloses Förderband (22) aufweist, an dem der zu schleifende Geschirrgegenstand oder das Gefäß (12, 14, 16) durch Haftreibung festgehalten wird.
 
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) der Schleifstation (20) höhenverstellbar zwischen einer von der Transporteinrichtung (18) beabstandeten Inaktivstellung und einer zur Transporteinrichtung (18) zugestellten Aktivstellung verstellbar ist.
 
4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Vorschub des Schleifbandes (42) in der Inaktivstellung der Spindel (26) um einen definierten Schleifbandabschnitt eine Schleifband-Vorschubeinrichtung (52) vorgesehen ist.
 
5. Schleifvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifband-Vorschubeinrichtung (52) einen Reibring (50) und ein Reibrad (48) aufweist, wobei der Reibring (50), die Spindel (26) konzentrisch umgebend, an einer der Inaktivstellung der Spindel (26) zugeordneten Stelle ortsfest vorgesehen ist, das Reibrad (48) am Schleifkopf (28) der Spindel (26) gelagert und von der Spindellängsachse (32) radial gleich weit wie der Reibring (50) beabstandet ist, und das Reibrad (48) mit einer am Schleifkopf (28) gelagerten Schleifbandvorschubrolle (46) verbunden ist, die mit dem Schleifband (42) reibschlüssig verbunden ist.
 
6. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Reibrad (48) und der Schleifbandvorschubrolle (46) ein Untersetzungsgetriebe (60) vorgesehen ist.
 
7. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (42) ein Endlosschleifband ist.
 
8. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (42) ein Diamantschleifband ist.
 
9. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (42) um zwei voneinander beabstandete, am Schleifkopf (28) der Spindel (26) gelagerte Umlenkrollen (44) umgelenkt ist, wobei die Schleifbandvorschubrolle (46) mittig zwischen den beiden Umlenkrollen (44) vorgesehen ist.
 
10. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkopf (28) zur Kühlung des Schleifbandes (42) eine Wasserdüseneinrichtung (56) aufweist.
 
11. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) als Hohlspindel ausgebildet ist und einen Kühlwasseranschluß (54) aufweist.
 
12. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) mit einem Drehantrieb (30) und mit einem Hubantrieb (38) verbunden ist.
 
13. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) der Schleifstation (20) ortsfest angeordnet ist, und daß der Transporteinrichtung (18) zum Zustellen des zu schleifenden Geschirrgegenstandes oder Gefäßes (12, 14, 16) zum Schleifkopf (28) der Schleifspindel (26) eine Hubeinrichtung (58) zugeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht