[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines
keramischen Geschirrgegenstandes oder eines keramischen Gefäßes wie einer Tasse, eines
Tellers o.dgl.
[0002] Bei dem zu schleifenden Rand des nachfolgend als Keramikgegenstand bezeichneten keramischen
Geschirrgegenstandes oder keramischen Gefäßes handelt es sich beispielsweise um den
Fuß des Keramikgegenstandes, um den Mundrand einer Tasse o.dgl.
[0003] Die DE 36 36 602 A1 offenbart eine Schleifanlage für feinkeramische Erzeugnisse,
wobei die Schleifanlage eine Zuführeinrichtung, eine erste und eine zweite Schleifvorrichtung
sowie eine Abfuhreinrichtung mit je einer Arbeitsstation enthält. Zentrisch zu den
Arbeitsstationen der Zufuhreinrichtung, der ersten und der zweiten Schleifvorrichtung
und der Abführeinrichtung ist ein taktbetriebener Umsetzer angeordnet, der mit einem
Drehkreuz ausgerüstet ist, an dem vier um 90° versetzte Arme befestigt sind, die mit
je einer über einen Verteilerblock druckgesteuerten Hubeinheit und je einem mechanisch
entsperrbaren Wegeventil versehen sind. Die Hubeinheit weist einen Saugkopf auf, der
drehbar ausgeführt ist, wobei über jeder Schleifvorrichtung ein Friktionsantrieb angeordnet
ist. Bei dieser bekannten Schleifanlage führt also der zu schleifende Keramikgegenstand
während des Schleifvorgangs mit Hilfe des Saugkopfes eine Rotationsbewegung durch.
Zu demselben Zwecke beschreibt die DE 197 16 523 A1 der Anmelderin eine Dreh- und
Zustelleinheit mit integriertem Vakuumsystem sowie eine Anlage mit einer solchen Einheit.
Diese bekannte Dreh- und Zustelleinheit weist eine schrittweise drehbare Basiseinrichtung
auf, an der mindestens ein Saugkopf mittels einer zugehörigen ersten Antriebseinrichtung
höhenverstellbar angeordnet ist. Der mindestens eine Saugkopf ist an der Basiseinrichtung
drehbar gelagert und mittels einer zugehörigen zweiten Antriebseinrichtung rotativ
antreibbar. Der/jeder Saugkopf ist mit einer Vakuumleitung verbunden, die eine Anschlußeinrichtung
für eine Vakuumquelle aufweist.
[0004] Die DE 197 08 444 C1 der Anmelderin beschreibt ein Endlos-Schleifband, das zum Schleifen
des Fußes eines Bechers, einer Tasse o.dgl. vorgesehen und das zu diesem Zwecke mit
einem Schleifmaterialbelag versehen ist. Um ein ungewolltes und unerwünschtes Einschleifen
in den Spiegel des Bechers, der Tasse o.dgl. zu vermeiden, weist der Schleifmaterialbelag
eine Breite auf, die kleiner ist als die Breite des Schleifbandes, wobei zumindest
der dem Zentrum bzw. dem Spiegel des Bechers, der Tasse o.dgl. zugewandte Längsrand
des Schleifbandes einen schleifmaterialfreien Randstreifen aufweist und der Schleifmaterialbelag
auf einem Grundträgerband festgeklebt ist.
[0005] Eine Schleifvorrichtung zum Schleifen eines Randes eines Keramik- oder Porzellangegenstandes,
d.h. zum Schleifen des Mundrandes einer Tasse oder eines Bechers oder des Fußes eines
Bechers, einer Tasse, eines Tellers o.dgl. ist auch in der EP 0 988 928 A1 der Anmelderin
offenbart. Diese bekannte Schleifvorrichtung weist mindestens ein Schleif- oder Polierband
und zugehörige Lagereinrichtungen für dieses Band auf. Die jeweilige Lagereinrichtung
weist zwei voneinander beabstandete und axial miteinander fluchtende Kreisscheibenelemente
auf, die miteinander mittels einer flexiblen dehnungsarmen oder dehnungsfreien Verbindungseinrichtung
verbunden sind. Zwischen den Kreisscheibenelementen der jeweiligen Lagereinrichtung
ist eine Federeinrichtung vorgesehen, mittels welcher die Kreisscheibenelemente voneinander
weggezwängt werden. Ein elastisch nachgiebiges Schlauchelement ist mit seinen beiden
axial voneinander abgewandten Endabschnitten an den beiden Kreisscheibenelementen
der jeweiligen Lagereinrichtung angebracht. Das Schleif- oder Polierband liegt am
Schlauchelement an.
[0006] Aus der DE-AS 1 162 251 ist eine Verputzvorrichtung für Ränder an Tellern und Tassen
aus Porzellan o.dgl. Massen bekannt, die umlaufend an Putzstellen vorbeigeführt werden.
Bei dieser bekannten Verputzvorrichtung ist ein unprofiliertes Verputzband über ein
Kontaktstück geführt, wobei es sich der doppelt gekrümmten Gestalt des Tellerrandes
so anpaßt, daß derselbe mit der Rille des Kontaktstückes nicht in Berührung kommt.
Das Verputzband kann seiner Abnutzung entsprechend schrittweise fortbewegt werden,
es kann auf Spulen aufgewickelt bzw. von diesen abgespult werden oder als endloses
Band ausgeführt sein.
[0007] Die DE 41 04 459 C1 beschreibt eine Schleifmaschine zum Beschleifen der Füße von
Tellern o.dgl. mit einem Tisch oder mit entsprechenden Führungsblöcken mit hintereinandergereihten
kreisbogensegmentförmigen und konzentrischen Nuten, über die mindestens ein endliches
Schleifband geführt ist. Bei diesem Schleifband handelt es sich also nicht um ein
endloses Schleifband. Beim Schleifen werden die Tellerfüße mit dem Schleifband in
die zum jeweiligen Durchmesser der Füße passende Nut gedrückt. Aufgrund der zahlreichen
Nuten und gegebenenfalls beweglichen Führungsblöcke können ohne Umrüstarbeiten verschieden
große Teller o.dgl. mit zentrischen und exzentrischem Fuß beschliffen werden. Auch
hier wird der zu schleifende Teller während des Schleifvorgangs rotativ angetrieben.
[0008] Eine Förderanlage zum Sortieren und Behandeln von Flachgeschirr beschreibt die DE
23 07 053 C2. Gekennzeichnet ist diese bekannte Förderanlage durch eine das Flachgeschirr
einzeln transportierende, das Flachgeschirr selbständig behandelnde Vorrichtung durchlaufende
Förderbahn, an deren Anfang zwei oder mehrere abgehende Sortierbänder angeordnet sind
und an deren Ende eine selbsttätige Stapelvorrichtung und ein nachgeschaltetes Stapeltransportband
vorgesehen sind. Die Behandlungsvorrichtung kann mit einer Schleifeinrichtung ausgestattet
sein, deren Schleifband mittels eines Stempels durch die Transportriemen der Förderbahn
hindurch gegen den Fuß des zu schleifenden Flachgeschirrs bewegbar ist. Auch bei dieser
bekannten Förderanlage führt des zu schleifende Flachgeschirr während des Schleifvorgangs
eine Drehbewegung aus.
[0009] Bei den bekannten Schleifvorrichtungen führt also der zu schleifende Keramikgegenstand
während des Schleifvorgangs eine Drehbewegung aus. Zu diesem Zwecke ist es erforderlich,
den zu schleifenden Keramikgegenstand mit einer geeigneten Haltevorrichtung zuverlässig
zu halten. Üblicherweise handelt es sich hier um einen Saugkopf, der mit einer Vakuumquelle
verbunden ist. Das stellt einen erheblichen Aufwand dar.
[0010] Die DE 22 50 735 A beschreibt eine Schleifmaschine zum Nachbearbeiten keramischer
Erzeugnisse, insbesondere von Teller- und Schüsselfüßen, wobei eine kontinuierliche
Zuführung auf einem endlosen, ohne jegliche Mitnahme- oder Spannvorrichtungen versehenen
Einlaufband der in der Gebrauchslage ankommenden Teller und Schüsseln zu einer aus
zwei oder mehreren hintereinander angeordneten, horizontal umlaufenden, mechanisch,
pneumatisch oder hydraulisch höhenverstellbaren Schleifspindeln bestehenden Schleifstation
erfolgt und den Weitertransport der Teller und Schüsseln über die Schleifstation bis
zu einem endlosen, ohne jegliche Mitnahme- oder Spannvorrichtungen versehenen Auslaufband
ein synchron mit Ein- und Auslaufband laufendes darüberliegendes endloses Schwammband
übernimmt, wobei mehrere für den erforderlichen Schleifdruck benötigte Druckplatten
auf der Innenseite des Schwammbandes beweglich sowie eine federbelastete Spannrolle
angeordnet sind.
[0011] Die DE 81 29 487 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Glätten der Füße keramischer Formlinge
mit einer drehantreibbaren Scheibe, an der ein elastisch nachgiebiger Belag abgestützt
ist, wobei der Belag von einem für Luft und Antrieb durchlässigen Stoff gebildet ist
und die drehantreibbare Scheibe einen Hohlraum aufweist, der vom Belag überspannt
ist und der mit einer Saugleitung in Verbindung steht.
[0012] Aus der DE 100 02 477 A1 ist eine Randschleifvorrichtung für den Mundrand eines keramischen
Gefäßes mit einer Werkzeugbasis, mindestens einem an der Werkzeugbasis angeordneten
Werkzeugkopf, einem am Werkzeugkopf angeordneten Schleifwerkzeug, das den Mundrand
des Gefäßes über einen Teil seiner Umfangslänge schleifbearbeitet, und einem in Rotationsbewegung
versetzbaren Gefäßhalter bekannt, der das Trinkgefäß an seinem Fuß fixiert und relativ
zum Schleifwerkzeug dreht. Der Werkzeugkopf ist mit dem Schleifwerkzeug derart schwenkbar
an der Werkzeugbasis gelagert, daß er in eine um den Mundrand des Gefäßes oszillierende
Pendelbewegung versetzbar ist. Vorzugsweise sind bei dieser bekannten Randschleifvorrichtung
zwei diametral bezüglich der Trinköffnung des Gefäßes gegenüberliegende Werkzeugköpfe
vorgesehen.
[0013] Aus der DE 87 17 353 U1 ist eine Vorrichtung zum schrittweisen Bewegen und Spannen
des Schleifbandes von Tellerfuß-Durchlauf-Schleifmaschinen bekannt, bei der das Schleifband
von einer Vorratswickelspule abgewickelt, über eine auf- und abwärts bewegbare Andruckplatte
geleitet und auf eine Aufwickelspule aufgewickelt wird, wobei das Schleifband beiderseits
der Andruckplatte mittels einer Klemmeinrichtung eingespannt ist, und wobei an dem
Schleifband eine dieses spannende und unter Spannung haltende Spanneinrichtung angreift.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird der an seinem Fuß zu schleifende Teller an einer
Spindelscheibe angesaugt, die zum Schleifen des Tellerfüßes in Rotation versetzt wird.
[0014] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden
Rand eines Keramikgegenstandes, wie einer Tasse, eines Bechers, eines Tellers o.dgl.
zu schaffen, die keine Vakuumquelle benötigt bzw. die vergleichsweise einfach ausgebildet
ist.
[0015] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte
Aus- bzw. Weiterbildungen der erfmdungsgemäßen Schleifvorrichtung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0016] Die erfindungsgemäße Schleifvorrichtung weist die Vorteile auf, daß der an seinem
zu schleifenden Rand, bei dem es sich beispielsweise um den Fuß oder den Mundrand
eines entsprechenden Keramikgegenstandes handelt, zu schleifende Keramikgegenstand
still steht und der an der drehbaren Spindel der Schleifstation der Schleifvorrichtung
vorgesehene Schleifkopf eine Drehbewegung durchführt, wobei während der Drehung des
Schleifkopfes das am Schleifkopf vorgesehen Schleifband sich mit dem Schleifkopf dreht,
ohne in seiner Längsrichtung eine Bewegung durchzuführen. Das Schleifband wird erst
in der von der Transporteinrichtung beabstandeten Inaktivstellung in seiner Längsrichtung
taktweise, d.h. um einen definierten Schleifbandabschnitt weiterbewegt. Dieses Weitertakten
des Schleifbandes, bei dem es sich vorzugsweise um ein endloses Schleifband handelt,
erfolgt vorzugsweise mittels eines Reibradantriebes, wobei es sich versteht, daß diese
Vorschubbewegung auch auf andere Weise, z.B. durch einen Schrittmotor o.dgl. realisiert
sein kann.
[0017] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung
für einen zu schleifenden Rand eines Keramikgegenstandes wie einer Tasse, eines Bechers,
eines Tellers o.dgl.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer Ausbildung der Schleifvorrichtung in Blickrichtung einer ersten
Raumrichtung, und
- Figur 2
- die Schleifvorrichtung gemäß Figur 1 in einer zur ersten Raumrichtung senkrechten
zweiten Raumrichtung.
[0019] Figur 1 zeigt in einer Seitenansicht eine Schleifvorrichtung 10 für zu schleifende
Keramikgegenstände 12, 14, 16. Bei dem Keramikgegenstand 12 handelt es sich um eine
tiefe Tasse, bei dem Keramikgegenstand 14 handelt es sich um eine flache Tasse, bei
dem Keramikgegenstand 16 handelt es sich um einen Teller. Damit soll verdeutlicht
werden, daß sich die Schleifvorrichtung 10 zum Schleifen eines Randes eines quasi
beliebigen Keramikgegenstandes 12, 14, 16 eignet, ohne daß es erforderlich ist, an
der Schleifvorrichtung 10 Umstellarbeiten vorzunehmen. Bei dem zu schleifenden Rand
handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um den Fußrand des jeweiligen
Keramikgegenstandes 12, 14, 16. Die Schleifvorrichtung 10 eignet sich auch zum Schleifen
des Mundrandes des jeweiligen Keramikgegenstandes 12, 14, 16.
[0020] Die Schleifvorrichtung 10 weist eine Transporteinrichtung 18 auf, die zum Transportieren
des jeweils zu schleifenden Keramikgegenstandes 12, 14, 16 zu einer Schleifstation
20 dient. Die Transporteinrichtung 18 weist ein endloses Förderband 22 auf, das um
zwei voneinander beabstandete Umlenkrollen 24 umgelenkt ist. Das endlose Förderband
22 ist derartig ausgebildet, daß an ihm der jeweils zu schleifende Keramikgegenstand
12, 14, 16 durch Haftreibung festgehalten wird. Zu diesem Zwecke kann das Förderband
22 beispielsweise mit einem geeigneten Haftreibungsbelag, d.h. als rutschhemmender
Gurt, ausgebildet sein. Um einen optimalen Kühlwasserablauf zu erreichen, kann das
Förderband 22 mit Rillen, Nuten, Löchern o.dgl. ausgebildet sein.
[0021] Die Schleifstation 20 weist eine Spindel 26 mit einem Schleifkopf 28 auf. Die Spindel
26 ist mit Hilfe eines Drehantriebes 30 um ihre zentrale Längsachse 32 drehbar. Das
ist durch den bogenförmigen Pfeil 34 angedeutet. Der Drehantrieb 30 ist an einem abschnittweise
geschnitten gezeichneten Drehteller 36 montiert. Am Drehteller 36 können eine Anzahl
Spindeln 26 voneinander beabstandet vorgesehen sein. Die Spindel 26 ist außerdem mit
einem Hubantrieb 38 verbunden, mittels welchem die Spindel 26 mit dem Schleifkopf
28 zwischen einer von der Transporteinrichtung 18 beabstandeten Inaktivstellung und
einer zur Transporteinrichtung 18 zugestellten Aktivstellung hin- und herverstellbar
ist. Das ist durch den Doppelpfeil 40 angedeutet.
[0022] Am Schleifkopf 28 ist ein Schleifband 42 vorgesehen, bei dem es sich vorzugsweise
um ein Endlosschleifband handelt, das um zwei Umlenkrollen 44 umgelenkt ist, die am
Schleifkopf 28 gelagert sind. Das Schleifband 42, bei dem es sich vorzugsweise um
ein Diamantschleifband handelt, ist außerdem um eine Schleifbandvorschubrolle 46 umgelenkt,
die am Schleifkopf 28 gelagert ist und die mit einem Reibrad 48 (sh. Figur 2) verdrehfest
verbunden ist. Das Reibrad 48 ist ebenfalls am Schleifkopf 28 gelagert. Das Reibrad
48 bildet in Kombination mit einem Reibring 50 eine Schleifband-Vorschubeinrichtung
52. Der Reibring 50 ist starr vorgesehen bzw. mit dem Drehteller 36 fest verbunden,
er umgibt die Spindel 26 konzentrisch. Der Reibring 50 weist einen Radius auf, der
dem radialen Abstand des Reibrades 48 von der zentralen Längsachse 32 der Spindel
26 entspricht.
[0023] In Figur 1 ist die Spindel 26 mit ihrem Schleifkopf 28 und dem am Schleifkopf 28
vorgesehenen Schleifband 32 in der zur Transporteinrichtung 18 zugestellten Aktiv-
d.h. Schleifstellung gezeichnet. Demgegenüber verdeutlicht die Figur 2, in der gleiche
Einzelheiten mit denselben Bezugsziffern wie in Figur 1 bezeichnet sind, die Spindel
26 mit dem Schleifkopf 28 und dem am Schleifkopf 28 vorgesehenen Schleifband 42 in
ihrer von der Transporteinrichtung 18 beabstandeten Inaktivstellung. Der drehtellerfeste
Reibring 50 ist an einer der Inaktivstellung der Spindel 26 zugeordneten Stelle starr,
d.h. drehtellerfest, vorgesehen.
[0024] Die Spindel 26 ist als Hohlspindel ausgebildet und an ihrem vom Schleifkopf 28 entfernten
Ende mit einem Kühlwasseranschluß 54 versehen. Zur Kühlung des Schleifbandes 42 während
des Schleifvorgangs weist der Schleifkopf 28 eine Wasserdüseneinrichtung 56 (sh. Figur
2) auf, die über die als Hohlspindel ausgebildete Spindel 26 mit dem Kühlwasseranschluß
54 strömungstechnisch verbunden ist.
[0025] Oben wurde eine Ausbildung beschrieben, bei der die Spindel 26 der Schleifstation
20 zwischen einer Inaktivstellung und einer Aktivstellung hin- und herverstellbar
ist, was durch den Doppelpfeil 40 angedeutet ist. Es ist auch möglich, daß die Spindel
26 der Schleifstation 20 axial unbeweglich angeordnet und daß der Transporteinrichtung
18 eine Hubeinrichtung 58 zugeordnet ist, die zum Zustellen des jeweils zu schleifenden
Keramikgegenstandes 12, 14, 16 zum Schleifkopf 28 der in der Höhe nicht verstellbaren
Spindel 26 vorgesehen ist.
[0026] Das Förderband 22 der Transporteinrichtung 18 und die Schleifstation 20 sind in einem
(nicht gezeichneten) Gehäuse angeordnet, das einen Spritzschutz bildet, da während
des Schleifvorgangs Kühlwasser spritzt.
[0027] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Schleifvorrichtung 10 dient zum Schleifen
rotationssymmetrischer Keramikgegenstände 12, 14, 16. Die zu schleifenden Keramikgegenstände
12, 14, 16 ruhen auf dem rutschfesten endlosen Förderband 22 der Transporteinrichtung
18. Bei dem besagten Förderband handelt es sich beispielsweise um einen Zahnriemen
mit einer rutschfesten Beschichtung und mit Rinnen, Rillen, Löchern o.dgl. zum definierten
Ableiten des Kühlwassers. Der Schleifvorgang erfolgt im Durchlauf auf der Transporteinrichtung
18. Dabei wird entweder das um die zentrale Längsachse 32 der Spindel 26 rotierende
Schleifband 42 zur Transporteinrichtung 18 mit Hilfe der Hubeinrichtung 38 zugestellt,
oder es wird der zu schleifende Keramikgegenstand 12, 14, 16 vom Schleifband 42 mit
Hilfe der Hubeinrichtung 58 zugestellt. In der aktiven Schleifstellung führt das Schleifband
42 in seiner Längsrichtung keine Bewegung durch, sondern es rotiert mit dem Schleifkopf
28, an dem es vorgesehen ist, um die zentrale Längsachse 32 der Spindel 26. Nach Durchführung
des Schleifvorgangs wird die Spindel 26 in ihre Inaktivstellung verstellt, wobei das
Reibrad 48 mit dem Reibring 50 in Berührung kommt und das Reibrad 48 infolge der Drehung
der Spindel 26 eine Drehbewegung durchführt. Diese Drehbewegung des Reibrades 48 wird
mittels eines Untersetzungsgetriebes 60 in eine entsprechend reduzierte Drehung der
Schleifbandvorschubrolle 46 umgesetzt, so daß das endlose Schleifband 42 in der Inaktivstellung
der Spindel 26 um einen definierten geringen Schleifbandabschnitt verstellt bzw. in
seiner Längsrichtung vorgeschoben wird.
1. Schleifvorrichtung für einen zu schleifenden Rand eines keramischen Geschirrgegenstandes
oder eines keramischen Gefäßes (12, 14, 16), wie einer Tasse, eines Bechers, eines
Tellers o.dgl., mit einer Transporteinrichtung (18) zum Transportieren des zu schleifenden
Geschirrgegenstandes oder Gefäßes (12, 14, 16) zu einer Schleifstation (20) der Schleifvorrichtung
(10), wobei die Transporteinrichtung (18) zum festen Halten des zu schleifenden Geschirrgegenstandes
oder Gefäßes (12, 14, 16) vorgesehen ist und die Schleifstation (20) eine um ihre
zentrale Längsachse (32) drehbare Spindel (26) mit einem Schleifkopf (28) aufweist,
an dem ein Schleifband (42) vorgesehen ist, wobei der Schleifkopf (28) während des
Schleifvorgangs bei sich nicht in seiner Längsrichtung bewegenden, stillstehendem
Schleifband (42) eine Rotation um die zentrale Längsachse (32) der Spindel (26) ausführt.
2. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung (18) ein endloses Förderband (22) aufweist, an dem der zu
schleifende Geschirrgegenstand oder das Gefäß (12, 14, 16) durch Haftreibung festgehalten
wird.
3. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) der Schleifstation (20) höhenverstellbar zwischen einer von der
Transporteinrichtung (18) beabstandeten Inaktivstellung und einer zur Transporteinrichtung
(18) zugestellten Aktivstellung verstellbar ist.
4. Schleifvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Vorschub des Schleifbandes (42) in der Inaktivstellung der Spindel (26) um einen
definierten Schleifbandabschnitt eine Schleifband-Vorschubeinrichtung (52) vorgesehen
ist.
5. Schleifvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifband-Vorschubeinrichtung (52) einen Reibring (50) und ein Reibrad (48)
aufweist, wobei der Reibring (50), die Spindel (26) konzentrisch umgebend, an einer
der Inaktivstellung der Spindel (26) zugeordneten Stelle ortsfest vorgesehen ist,
das Reibrad (48) am Schleifkopf (28) der Spindel (26) gelagert und von der Spindellängsachse
(32) radial gleich weit wie der Reibring (50) beabstandet ist, und das Reibrad (48)
mit einer am Schleifkopf (28) gelagerten Schleifbandvorschubrolle (46) verbunden ist,
die mit dem Schleifband (42) reibschlüssig verbunden ist.
6. Schleifvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Reibrad (48) und der Schleifbandvorschubrolle (46) ein Untersetzungsgetriebe
(60) vorgesehen ist.
7. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (42) ein Endlosschleifband ist.
8. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (42) ein Diamantschleifband ist.
9. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schleifband (42) um zwei voneinander beabstandete, am Schleifkopf (28) der Spindel
(26) gelagerte Umlenkrollen (44) umgelenkt ist, wobei die Schleifbandvorschubrolle
(46) mittig zwischen den beiden Umlenkrollen (44) vorgesehen ist.
10. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schleifkopf (28) zur Kühlung des Schleifbandes (42) eine Wasserdüseneinrichtung
(56) aufweist.
11. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) als Hohlspindel ausgebildet ist und einen Kühlwasseranschluß (54)
aufweist.
12. Schleifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) mit einem Drehantrieb (30) und mit einem Hubantrieb (38) verbunden
ist.
13. Schleifvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (26) der Schleifstation (20) ortsfest angeordnet ist, und daß der Transporteinrichtung
(18) zum Zustellen des zu schleifenden Geschirrgegenstandes oder Gefäßes (12, 14,
16) zum Schleifkopf (28) der Schleifspindel (26) eine Hubeinrichtung (58) zugeordnet
ist.