[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehmomentschlüssel mit einem Betätigungsarm, an dessen
einem Ende ein Handgriff und an dessen anderem Ende ein Lagerstück fest angeordnet
ist, in dem eine Werkzeugaufnahme um eine quer zu dem Betätigungsarm verlaufende Drehachse
gelagert ist, wobei drehfest an dem Lagerstück mindestens ein unter Vorspannkraft
stehendes Übertragungselement angeordnet ist, welches formschlüssig in einen über
seinen Umfang abwechselnd Rücksprünge und Vorsprünge aufweisenden Kopplungskranz der
Werkzeugaufnahme eingreift.
[0002] Drehmomentschlüssel sind in vielfältigen Ausführungen bekannt. Hierbei wird in grundsätzlicher
Hinsicht unterschieden zwischen auslösenden Drehmomentschlüsseln, die also ab dem
Erreichen des eingestellten Auslösewertes ein nochmals höheres Drehmoment nicht zu
übertragen vermögen, und andererseits anzeigenden Drehmomentschlüsseln, die dem Benutzer
das Erreichen des gewünschten Drehmomentwertes optisch oder akustisch signalisieren,
ohne dass hiermit eine faktische Begrenzung des tatsächlich übertragbaren Drehmomentes
einhergeht. Drehmomentschlüssel der ersten Gruppe weisen regelmäßig einen Betätigungsarm
auf, an dessen einem Ende ein Handgriff, und an dessen anderem Ende ein Lagerstück
angeordnet ist. Drehbar an dem Lagerstück befindet sich eine Werkzeugaufnahme, in
die z.B. ein Steckschlüsseleinsatz der gewünschten Größe einsetzbar ist. Werkzeugaufnahme
und Lagerstück sind bis zum Erreichen eines bestimmten Drehmomentes infolge Formschlusses
im wesentlichen drehfest zueinander; wird dieser Drehmomentwert überstiegen, kann
sich die Werkzeugaufnahme gegenüber dem Lagerstück drehen, der Drehmomentschlüssel
löst aus. Nachteilig bei den bekannten, auslösenden Drehmomentschlüsseln ist deren
große Innenreibung. Diese führt zu einem relativ hohen Verschleiß, der insbesondere
bei häufigem Einsatz des Drehmomentschlüssels von Nachteil ist.
[0003] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen mit geringer Innenreibung und verschleißarm arbeitenden Drehmomentschlüssel
zu schaffen.
[0004] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Drehmomentschlüssel mit den eingangs genannten Merkmalen
vorgeschlagen, dass die Vorspannkraft durch eine gegen ein in einer Hydraulikkammer
eingeschlossenes Hydraulikfluid vorgespannte Feder erzeugt und durch das Hydraulikfluid
auf das Übertragungselement übertragen wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird daher zwar die für die Bemesssung des Auslösewertes entscheidende
Vorspannkraft in herkömmlicher Weise durch eine vorgespannte Feder erzeugt. Jedoch
wird die Vorspannkraft nicht unmittelbar auf jenes Übertragungselement übertragen,
welches die formschlüssige Verbindung zwischen dem festen Lagerstück und der demgegenüber
drehbaren Werkzeugaufnahme herstellt. Vielmehr ist eine Hydraulikkammer mit einem
darin eingeschlossenen Hydraulikfluid zwischengeschaltet. Die vorgespannte Feder arbeitet
gegen das Hydraulikfluid, so dass die Vorspannkraft mittelbar über das Hydraulikfluid
als Übertragungsmedium auf das mechanisch arbeitende Übertragungselement übertragen
wird, was eine geringe Innenreibung in dem Drehmomentschlüssel zur Folge hat, weshalb
dieser auch bei häufigem Einsatz verschleißarm arbeitet.
[0006] Mit dem Ziel einer baulichen Vereinfachung des Drehmomentschlüssels wird ferner vorgeschlagen,
dass die Feder über einen beweglichen Kolben gegen das Hydraulikfluid vorgespannt
ist. Zur baulichen Vereinfachung trägt ferner bei, wenn die Hydraulikkammer mit mindestens
einem weiteren beweglichen Kolben versehen ist, und der weitere Kolben Bestandteil
des Übertragungselements ist.
[0007] Mit einer bevorzugten Ausgestaltung des Drehmomentschlüssels wird vorgeschlagen,
dass sich zumindest ein Teilvolumen der Hydraulikkammer innerhalb des ringförmig gestalteten
Kopplungskranzes befindet, wodurch eine besonders kompakte Bauweise erzielt wird.
Vorzugsweise ist das zumindest eine Übertragungselement räumlich zwischen dem Teilvolumen
der Hydraulikkammer und dem Kopplungskranz angeordnet, wobei das Übertragungselement
mit seinem einen Ende von dem in dem Teilvolumen befindlichen Hydraulikfluid beaufschlagt
wird und sich mit seinem anderen Ende gegen die Innenseite des Kopplungskranzes abstützt.
Hierdurch wird eine kompakte Bauweise erzielt, bei der sich wesentliche Teile der
Einrichtung zur Übertragung des Drehmomentes innerhalb des symmetrisch gestalteten
Kopplungskranzes befinden.
[0008] Zu einer symmetrischen und insbesondere raumsparenden Bauweise trägt ferner bei,
wenn eine Mehrzahl gleichartiger Übertragungselemente sternförmig mit über den Umfang
des Lagerstücks betrachtet jeweils gleichen Abständen zwischen aufeinanderfolgenden
Übertragungselementen angeordnet sind. In diesem Fall setzt sich jedes Übertragungselement
vorzugsweise aus einem nach innen gerichteten und gegenüber dem Hydraulikgehäuse abgedichteten
Kolbenabschnitt und einem nach außen gerichteten Nockenabschnitt zusammen, mit dem
sich das Übertragungselement gegen einen der an der Innenseite des Kopplungskranzes
ausgebildeten Rücksprünge abstützt. Vorzugsweise ist die Anzahl dieser Rücksprünge
gleich oder ein ganzzahliges Vielfaches der Anzahl der Übertragungselemente.
[0009] Mit einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Lagerstück
eine im wesentlichen rotationssymmetrische Scheibe ist, welche mit strahlenförmig
angeordneten Bohrungen zur Aufnahme jeweils eines Übertragungselementes versehen ist,
wobei die strahlenförmig angeordneten Bohrungen in einer zentral angeordneten Kammer
zusammentreffen, die ein Teilvolumen der Hydraulikkammer enthält. Infolge der so erreichten
symmetrischen Anordnung der Übertragungselemente wird eine gleichmäßige Belastung
der mechanisch beanspruchten Teile erzielt, was sich vorteilhaft auf deren Lebensdauer
auswirkt. Des weiteren ergeben sich präzise und gut reproduzierbare Auslösewerte des
Drehmomentschlüssels.
[0010] Mit dem Ziele einer baulichen Vereinfachung, jedoch auch einer kompakten Gestaltung
des Drehmomentschlüssels wird ferner vorgeschlagen, dass die Feder eine in einer Zentralbohrung
des Betätigungsarms in Verlängerung zu dem Kolben angeordnete Schraubendruckfeder
ist.
[0011] Zur Einstellbarkeit des Drehmoment-Auslösewertes des Drehmomentschlüssels wird vorgeschlagen,
dass die Feder mit ihrem anderen, dem Kolben abgewandten Ende gegen ein Stützelement
abstützbar ist, dessen axiale Verlagerbarkeit in Längsrichtung des Betätigungsarms
einstellbar ist.
[0012] Zur Erzeugung hoher hydraulischer Kräfte in der Hydraulikkammer wird schließlich
mit einer Ausgestaltung vorgeschlagen, dass sich der Kolben aus einem Kolbenabschnitt
großen und einem hierzu axial versetzten Kolbenabschnitt geringeren Durchmessers zusammensetzt,
und dass sich die Feder an dem Kolbenabschnitt großen Durchmessers abstützt, während
sich der Kolbenabschnitt geringeren Durchmessers gegen das Hydraulikfluid stützt.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile eines erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssels werden
nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß aufgebauten Drehmomentschlüssel;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung entlang der in Fig. 1 eingetragenen Schnittebene II-II und
- Fig. 3
- in einer Schnittdarstellung eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehmomentschlüssels.
[0014] Der Drehmomentschlüssel nach Fig. 1 besteht aus einem langen Betätigungsarm 1, der
zugleich den Hebelarm des Schlüssels bildet, und der an seinem einen Ende mit einem
möglichst ergonomisch gestalteten Handgriff 2 und an seinem anderen Ende mit einer
Werkzeugaufnahme 3 versehen ist. Als Funktionsende verfügt die Werkzeugaufnahme 3
über einen Mehrkant 4, an den sich z.B. ein Steckschlüssel oder ein anderer Handwerkzeug-Einsatz
ansetzen lässt. Beim Ausführungsbeispiel ist der Mehrkant 4 ein standardmäßig gestalteter
Vierkant, welcher ebenfalls standardmäßig mit einer Sperrkugel 5 versehen ist.
[0015] Die beim Ausführungsbeispiel aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzte Werkzeugaufnahme
3 ist auf einer Drehachse 6 in einem Lagerstück 7 des Drehmomentschlüssels gelagert.
Das Lagerstück 7 ist fest mit dem Betätigungsarm 1 verbunden und bildet hierbei das
eine Ende des Drehmomentschlüssels.
[0016] Zunächst werden Einzelheiten der in dem Lagerstück 7 drehbar gelagerten Werkzeugaufnahme
3 erläutert. Zu dieser gehören der bereits beschriebene Mehrkant 4, an den sich zu
dem Lagerstück 7 hin wahlweise ein Ratscheneinsatz 8 anschließen kann. Ein solcher
Ratscheneinsatz ermöglicht eine Drehung in eine oder in eine von zwei möglichen Drehrichtungen,
wozu an der Werkzeugaufnahme 3 ein Umschaltring für wahlweise Rechtslauf oder Linkslauf
der Werkzeugaufnahme angeordnet sein kann. Dem Mehrkant 4 abgewandt endet die Werkzeugaufnahme
3 in einem Kopplungskranz 10. Der Kopplungskranz 10 bildet das eine der beiden an
der Drehmomentübertragung beteiligten Bauteile des Drehmomentschlüssels. Zu diesem
Zweck ist der insgesamt ringförmig gestaltete Kopplungskranz 10 an seiner Innenseite
mit einer wellenförmigen Struktur versehen, die in radialer Richtung abwechselnd vorspringt
und zurückspringt, wobei die Übergänge zwischen den Vorsprüngen 11 und Rücksprüngen
12 (Fig. 2) fließend sind, d.h. ohne kantige Übergänge. Im Vergleich zu den Rücksprüngen
12 ragen die Vorsprünge 11 ca. 1,5 - 2,5 mm in Richtung auf die zentrale Drehachse
6 des Kopplungskranzes 10 vor.
[0017] Gemäß der Schnittdarstellung in Fig. 2, in der aus Gründen der Übersicht die entsprechende
Schnittebene I-I der Fig. 1 eingezeichnet ist, verteilen sich über den Umfang des
Kopplungskranzes 10 insgesamt zwölf Vorsprünge 11 und zwölf Rücksprünge 12. Die Zahl
der Vorsprünge und Rücksprünge kann auch z.B. gleich oder ganzzahliges Vielfaches
der Anzahl der Übertragungselemente 15 sein.
[0018] Der Kopplungskranz 10 umschließt zumindest einen Teil des feststehenden Lagerstücks
7, wobei dieser Teil die Gestalt einer Scheibe 13 aufweist. Die Scheibe 13 ist in
verschiedenen Winkellagen von Bohrungen 14 durchsetzt, die insgesamt in Draufsicht
(Fig. 2) ein strahlenförmiges Muster bilden. Die Winkel zwischen jeweils aufeinanderfolgenden
Bohrungen 14 sind hierbei jeweils gleich, so dass sich insgesamt eine symmetrische
Anordnung der sternförmig angeordneten Bohrungen 14 in der Scheibe 13 des Lagerstücks
7 ergibt. Die Zahl der Bohrungen 14 beträgt beim Ausführungsbeispiel sechs und entspricht
damit der Hälfte der Anzahl von Vorsprüngen 11 bzw. Rücksprüngen 12. Sämtliche Bohrungen
14 sind hierbei exakt radial ausgerichtet und jeweils mit einem Übertragungselement
15 versehen, welches in der jeweiligen Bohrung axial gleiten kann. Jedes Übertragungselement
15 besteht aus einem weiter innen liegenden Kolbenabschnitt 16a von zylindrischer
Gestalt und einem nach außen weisenden Nockenabschnitt 16b, der an seinem Ende tonnenförmig
gerundet gestaltet ist, so dass eine Linienberührung zwischen dem Nockenabschnitt
16b und dem Wellenprofil entsteht. Kolbenabschnitt und Nockenabschnitt sind einstückig
zueinander, wobei jedoch auf dem Kolbenabschnitt 16a zusätzlich ein Dichtungsring
17 angeordnet ist, der das Übertragungselement 15 gegenüber der Wandung der Bohrung
14 abdichtet.
[0019] Der Nockenabschnitt 16b kann auch halbkugelförmig gestaltet sein. In diesem Fall
muss das Wellenprofil in Form einer umlaufenden Rinne mit halbkreisförmigem Querschnitt
gestaltet sein, in der der Nockenabschnitt 16b im wesentlichen linienförmig anliegt.
[0020] Fig. 2 lässt noch erkennen, dass sich die Übertragungselemente 15 mit ihren äußeren
Nockenabschnitten 16b an die jeweils korrespondierenden Rücksprünge 12 des äußeren
Kopplungskranzes 10 anschmiegen. Die Übertragungselemente 15 bilden den zweiten Bestandteil
der Drehmoment-Übertragungseinrichtung und wirken hierbei mit der wellenförmigen Kontur
an der Innenseite des Kopplungskranzes 10 zusammen. Die sechs Bohrungen 14 treffen
in einer zentral angeordneten Kammer 18 zusammen, die ein Teilvolumen einer nachfolgend
noch näher beschriebenen Hydraulikkammer enthält.
[0021] Gemäß Fig. 1 ist die Scheibe 13 des Lagerstücks 7 über eine Schraube 19 an dem Betätigungsarm
des Drehmomentschlüssels befestigt, so dass sich eine starre, drehfeste Verbindung
ergibt. Ein Stichkanal 20, dessen Mittelachse mit der Drehachse 6 zusammenfällt, führt
von der Kammer 18 in eine langgestreckte Bohrung 21. Die langgestreckte Bohrung 21
befindet sich axial und konzentrisch innerhalb des Betätigungsorgans und wird an ihrem
anderen Ende durch einen Kolben 22 verschlossen. Die langgestreckte Bohrung 21 befindet
sich in einem zentralen Hydraulikgehäuse 23. Dieses ist mit seiner zylindrischen Außenfläche
24 in den rohrförmig gestalteten Betätigungsarm 1 eingesetzt. Der Kolben 22 ist gegenüber
der Wandung der Bohrung 21 wiederum durch zwei Dichtungsringe 17 hydraulisch abgedichtet.
[0022] Bohrung 21, Stichkanal 20 und die Kammer 18 mit den von ihr abzweigenden Bohrungen
14 bilden gemeinsam eine Hydraulikkammer, die vollständig mit einem Hydraulikfluid
gefüllt ist, vorzugsweise einem weitestgehend inkompressiblen Hydrauliköl. Ein etwaiges
Defizit an Hydrauliköl lässt sich über eine kleine Bohrung 25 ausgleichen, die ferner
zur Entlüftung des Hydrauliksystems genutzt werden kann.
[0023] Der Kolben 22 besteht aus zwei Kolbenabschnitten, die zusammen einstückig, jedoch
mit unterschiedlich großem Durchmesser gestaltet sind. Der Kolbenabschnitt 22a geringeren
Durchmessers ist in der langgestreckten Bohrung 21 des zentralen Hydraulikgehäuses
beweglich, wohingegen der Kolben 22 außerhalb dieser Bohrung einen Kolbenabschnitt
22b vergleichsweise großen Durchmessers aufweist. Vorzugsweise ist der Durchmesser
des Kolbenabschnittes 22b 2,5- bis 4-fach so groß wie der Durchmesser des das Hydraulikfluid
beaufschlagenden Kolbenabschnittes 22a.
[0024] Außen an dem Kolbenabschnitt 22b stützt sich eine Feder 26 ab. Beim Ausführungsbeispiel
ist die Feder 26 eine unter Druck stehende Schraubenfeder, die in der Innenbohrung
des rohrförmigen Betätigungsarms 1 geführt ist. Mit ihrem anderen Ende stützt sich
die Feder 26 an einer axial verlagerbar in dem Betätigungsarm 1 geführten Scheibe
27 ab. An der Scheibe 27 wiederum liegt das eine Ende einer im Vergleich zu der Feder
26 kleineren und schwächeren Feder 28 an. Diese Feder 28 liegt mit ihrem äußeren Ende
an einem Stützelement 29 an, dessen Längsposition entlang des Betätigungsarms 1 einstellbar
ist. Zur Einstellung der Längspositionen des Stützelements 29 und damit zur Einstellung
der Federvorspannung ist ein Getriebe 30 vorgesehen, welches nach Art einer Gewindespindel
arbeitet. Durch Drehen des Handgriffs 2 wird eine darin drehfest angeordnete Gewindespindel
31 axial verlagert, was wiederum zu einer ebenfalls axialen Verlagerung des mit der
Gewindespindel 31 verbundenen Stützelementes 29 führt. Hierdurch wird die Vorspannung
der Federanordnung eingestellt und damit der über den Kolben 22 auf das Hydraulikfluid
ausgeübte hydraulische Druck. Ist die Vorspannung einmal richtig justiert, lässt sich
der Drehgriff über eine Feststellschraube 32 blockieren. Eine Skalierung 33 ermöglicht
es dem Benutzer, den jeweils eingestellten Drehmoment-Höchstwert auf dem Umfang des
Betätigungsarms 1 abzulesen.
[0025] Vorgesehen ist ferner ein Drucksensor 34, welcher über einen Verbindungskanal 35
den Fluiddruck in der Hydraulikkammer erfasst. Der Drucksensor 34 ist mit einem Anzeigeinstrument
auf der Außenseite des Drehmomentschlüssels verbunden, um so den Fluiddruck und damit
den Drehmoment-Auslösewert direkt abzulesen.
[0026] Die Besonderheit des beschriebenen Drehmomentschlüssels besteht darin, dass die von
der Feder 26 erzeugte Vorspannkraft nicht unmittelbar auf die Übertragungselemente
15 einwirkt, sondern nur mittelbar. Die von der Feder 26 erzeugte Vorspannkraft wird
mittels des Kolbens 22 in einen entsprechenden Druck in der Hydraulikkammer umgesetzt.
Dieser Druck führt zu einem hydraulischen Druck auf die kolbenartigen Übertragungselemente
15, die sich mit einem entsprechenden Druck gegen den innenseitig die Vorsprünge und
Rücksprünge aufweisenden Kopplungskranz 10 abstützen. Im Normalfall, d.h. ohne Aufwendung
eines Drehmomentes, stützen sich die Übertragungselemente 15 mit ihren Nockenabschnitten
16b formschlüssig gegen die Rücksprünge 12 des Kopplungskranzes 10 ab. Bei Erhöhung
des Antriebsmoments wird der Formschluss zunehmend aufgehoben. Die Übertragungselemente
15 werden entgegen dem wirkenden hydraulischen Druck zurückgeschoben, wobei sie entlang
der Kontur auf der Innenseite des Kopplungskranzes 10 wandern. Bei weiterer Erhöhung
des Drehmoments gelangen die Übertragungselemente 15 bis in den Bereich der Mitte
der Vorsprünge 11, der höchste eingestellte Auslösewert ist erreicht und die Übertragungselemente
weichen in die jeweils nächsten Rücksprünge 12 aus. Dies führt zu einer einmaligen
Winkelverdrehung der Werkzeugaufnahme 3 gegenüber dem übrigen Drehmomentschlüssel
von 30°. Dieser Auslösewinkel ist relativ gering und verhindert Verletzungen des Benutzers
infolge des plötzlichen Auslösens des Drehmomentschlüssels. Der Auslösewinkel lässt
sich nochmals verringern, indem die Anzahl der Vorsprünge und Rücksprünge des Kopplungskranzes
10 nochmals vergrößert wird.
[0027] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist außen auf dem Betätigungsarm 1 eine Schiebeskala
36 vorgesehen. Diese Schiebeskala 36 wird im Falle eines Verlustes an Hydraulikfluid
in der Hydraulikkammer von dem Kolben 22 mitgenommen, wozu ein Zapfen 37 der Schiebeskala
36 den Absatz des Kolbens 22 hintergreift. Die Richtigkeit der Skalierung in Bezug
auf die dort verzeichneten Auslösemomente bleibt also auch dann erhalten, wenn in
der Hydraulikkammer ein Verlust an Hydraulikfluid eintritt. Auf dem Betätigungsarm
1 gelagert ist eine teilweise die Schiebeskala 36 übergreifende Hülse 39. Die Hülse
39 kann unterschiedliche Stellungen des Kolbens 22 bedingt durch unterschiedliche
Füllmengen des Hydraulikfluids in Bezug auf die Skalierung ausgleichen. Aus Montagegründen
wird die Hülse 39 verschiebbar auf die Skala 36 angepasst, nachdem das Hydraulikfluid
eingefüllt wurde. Axial gesichert wird die Hülse 39 durch eine kleine Sicherungsschraube
40.
[0028] Ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist auch bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 ein Leerweg 38 vorgesehen, über den noch kein nennenswerter Druckaufbau
in der Hydraulikkammer stattfindet. Über diesen Leerweg 38 ist lediglich die kleinere
Feder 28 aktiv, die starke Feder 26 wird erst stärker zusammengepresst, nachdem dieser
Leerweg 38 überwunden ist. Dies führt zu einem verzögerten Druckaufbau in der Hydraulikkammer
und damit zu einem besseren Ansprechverhalten des Drehmomentschlüssels bei Einstellung
des Drehmoments insbesondere bei niedrigen Drehmomentwerten.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1 -
- Betätigungsarm
- 2 -
- Handgriff
- 3 -
- Werkzeugaufnahme
- 4 -
- Mehrkant
- 5 -
- Sperrkugel
- 6 -
- Drehachse
- 7 -
- Lagerstück
- 8 -
- Ratscheneinsatz
- 10 -
- Kopplungskranz
- 11 -
- Vorsprung
- 12 -
- Rücksprung
- 13 -
- Scheibe
- 14 -
- Bohrung
- 15 -
- Übertragungselement
- 16a -
- Kolbenabschnitt
- 16b -
- Nockenabschnitt
- 17 -
- Dichtungsring
- 18 -
- Kammer
- 19 -
- Schraube
- 20 -
- Stichkanal
- 21 -
- Bohrung
- 22 -
- Kolben
- 22a -
- Kolbenabschnitt
- 22b -
- Kolbenabschnitt
- 23 -
- zentrales Hydraulikgehäuse
- 24 -
- Außenfläche
- 25 -
- Bohrung
- 26 -
- Feder
- 27 -
- Scheibe
- 28 -
- Feder
- 29 -
- Stützelement
- 30 -
- Getriebe
- 31 -
- Gewindespindel
- 32 -
- Feststellschraube
- 33 -
- Skalierung
- 34 -
- Drucksensor
- 35 -
- Verbindungskanal
- 36 -
- Schiebeskala
- 37 -
- Zapfen
- 38 -
- Leerweg
- 39 -
- Hülse
- 40 -
- Sicherungsschraube
1. Drehmomentschlüssel mit einem Betätigungsarm (1), an dessen einem Ende ein Handgriff
(2) und an dessen anderem Ende ein Lagerstück (7) drehfest angeordnet ist, in dem
eine Werkzeugaufnahme (3) um eine quer zu dem Betätigungsarm (1) verlaufende Drehachse
(6) gelagert ist, wobei drehfest an dem Lagerstück (7) mindestens ein unter Vorspannkraft
stehendes Übertragungselement (15) angeordnet ist, welches formschlüssig in einen
über seinen Umfang abwechselnd Rücksprünge (12) und Vorsprünge (11) aufweisenden Kopplungskranz
(10) der Werkzeugaufnahme (3) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorspannkraft durch eine gegen ein in einer Hydraulikkammer (14, 18, 20, 21)
eingeschlossenes Hydraulikfluid vorgespannte Feder (26) erzeugt und durch das Hydraulikfluid
auf das Übertragungselement (15) übertragen wird.
2. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (26) über einen beweglichen Kolben (22) gegen das Hydraulikfluid vorgespannt
ist.
3. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikkammer (14, 18, 20, 21) mit mindestens einem weiteren beweglichen Kolben
(16a) versehen ist und dass der weitere Kolben (16a) Bestandteil des Übertragungselements
(15) ist.
4. Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich zumindest ein Teilvolumen der Hydraulikkammer innerhalb des ringförmig gestalteten
Kopplungskranzes (10) befindet.
5. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Übertragungselement (15) zwischen dem Teilvolumen der Hydraulikkammer
und dem Kopplungskranz (10) angeordnet ist, wobei das Übertragungselement (15) mit
seinem einen Ende von dem in dem Teilvolumen befindlichen Hydraulikfluid beaufschlagt
wird und sich mit seinem anderen Ende gegen die Innenseite des Kopplungskranzes (10)
abstützt.
6. Drehmomentschlüssel nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl gleichartiger Übertragungselemente (15), die sternförmig mit über den
Umfang des Lagerstücks (7) betrachtet jeweils gleichen Abständen zwischen aufeinanderfolgenden
Übertragungselementen angeordnet sind.
7. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich jedes Übertragungselement (15) aus einem nach innen gerichteten und gegenüber
dem Hydraulikgehäuse abgedichteten Kolbenabschnitt (16a) und einem nach außen gerichteten
Nockenabschnitt (16b) zusammensetzt, mit dem sich das Übertragungselement (15) gegen
einen der an der Innenseite des Kopplungskranzes (10) abgebildeten Rücksprünge (12)
abstützt.
8. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Rücksprünge (12) gleich oder ein ganzzahliges Vielfaches der Anzahl
der Übertragungselemente (15) ist.
9. Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerstück (7) eine im wesentlichen rotationssymmetrische Scheibe (13) ist, welche
mit strahlenförmig angeordneten Bohrungen (14) zur Aufnahme jeweils eines Übertragungselements
(15) versehen ist, wobei die Bohrungen (14) in einer zentral angeordneten Kammer (18)
zusammentreffen, die ein Teilvolumen der Hydraulikkammer enthält.
10. Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (26) eine in einer Zentralbohrung des Betätigungsarms (1) in Verlängerung
zu dem Kolben (2) angeordnete Schraubendruckfeder ist.
11. Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder mit ihrem anderen, dem Kolben (22) abgewandten Ende gegen ein Stützelement
(29) abstützbar ist, dessen axiale Verlagerbarkeit in Längsrichtung des Betätigungsarms
(1) einstellbar ist.
12. Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder mit ihrem anderen, dem Kolben (22) abgewandten Ende an einem Stützelement
(29) anliegt, dessen Längsposition entlang des Betätigungsarms (1) einstellbar ist.
13. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (2) ein Drehgriff ist, über den mittels eines zwischengeschalteten
Getriebes (30) die Verlagerbarkeit bzw. die Position des Stützelements (29) einstellbar
ist.
14. Drehmomentschlüssel nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kolben (22) aus einem Kolbenabschnitt (22b) großen und einem hierzu axial
versetzten Kolbenabschnitt (22a) geringeren Durchmessers zusammensetzt und dass sich
die Feder (26) an dem Kolbenabschnitt (22b) großen Durchmessers abstützt, während
sich der Kolbenabschnitt (22a) geringeren Durchmessers gegen das Hydraulikfluid stützt.
15. Drehmomentschlüssel nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen den Fluiddruck in der Hydraulikkammer erfassenden Drucksensor (34) sowie ein
den erfassten Druck wiedergebendes Anzeigeinstrument auf der Außenseite des Drehmomentschlüssels.
16. Drehmomentschlüssel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leerweg (38) vorgesehen ist, über den noch kein nennenswerter Drehmomentaufbau
stattfindet.
17. Drehmomentschlüssel nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Schiebeskala (38), die im Falle eines Verlustets an Hydraulikfluid in der Hydraulikkammer
vom Kolben (22) mitgenommen wird.
18. Drehmomentschlüssel nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine zusammen mit der Schiebeskala (36) eine Anzeige bildende Hülse (39), welche
in Längsrichtung des Betätigungsarms (1) einstellbar ist.
19. Drehmomentschlüssel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ende (16b) des Übertragungselements (15) unter Linienberührung an den Rücksprüngen
(12) bzw. Vorsprüngen (11) des Kopplungskranzes (10) anliegt.