[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Heizung für den Kupplungskopf einer Mittelpufferkupplung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei S- Bahn- Triebzügen der Baureihe ET 420 sind Mittelpufferkupplungen im Einsatz
gewesen, bei denen in die Pufferfläche des Kupplungskopfes im Bereich des Zentrierkegels
und des Einlaufrichters eine etwa halbkreisförmige Nut eingebracht ist, in die ein
elektrischer Heizkörper eingelegt ist. Der Heizkörper soll im Winter die Stirnfläche
und den Kupplungsmechanismus von Eis und Schnee freihalten und die Kupplungsfunktion
sicherstellen. Die Nut ist durch ein Hartlot, das einen Teil der Pufferfläche bildet,
nach außen abgeschlossen. Als Hartlote können nur niedrig schmelzende Hartlote, z.
B. teure Silberlote, verwendet werden, weil bei höheren Verarbeitungstemperaturen
die Gefahr der Beschädigung des Heizkörpers besteht. Der Einsatz von Weichloten mit
niedrigerem Schmelzpunkt erwies sich als ungeeignet, da bei der benötigten Heizleistung
die Schmelztemperatur des Weichlotes erreicht werden konnte. Beim Einlöten von Heizkörpers
besteht immer die Gefahr einer örtlichen Überhitzung und damit der Zerstörung des
Heizkörpers vor Inbetriebnahme. Auch ist ein Einlöten des Heizkörpers ohne Hohlräume
im Füllmaterial nur mit erheblichem Aufwand sicherzustellen. In den zu vermeidenden
Hohlräumen kann es einerseits zu örtlichen Überhitzungen des Heizkörpers kommen oder
andererseits kann im Betrieb Feuchtigkeit eindringen, was zu Korrosionen führt.
[0003] Weiter ist es bekannt, die Nut in der Stirnplatte, in die der Heizkörper eingelegt
ist, durch eingeschweißte oder eingelötete Abdeckbleche nach außen abzudec??ken. Durch
die erhöhte Wärmezufuhr beim Schweißen oder Löten muss ein möglicher Verzug oder eine
Veränderung der Materialeigenschaften der Abdeckbleche als auch der Stirnplatte beachtet
und berücksichtigt werden. Da die Nut aus Montagegründen deutlich breiter als der
Durchmesser des Heizkörpers gefertigt ist, gibt es undefinierte Anlagen desselben
an der Innenseite der Nut, was zu Wärmestau und Überhitzungen und als Folge zur Zerstörung
des Heizkörpers führen kann. Neben der möglichen Beschädigung des eingelegten Heizkörpers
durch das Schweiß/Lötverfahren selbst ist im Hohlraum für den Heizkörper immer die
Gefahr des Eindringens von Feuchtigkeit und damit der Zerstörung des Heizkörpers gegeben.
[0004] Aus der DE 296 11 148 U ist eine elektrische Heizung für Mittelpufferkupplungen bekannt,
deren Heizkörper in der Nut mit Silikonwerkstoff verfüllt ist, der die äußere Abdeckung
bildet und der bei der Verfüllung ein fließfähiger Einkomponentenwerkstoff ist, welcher
unter Einwirkung von Luftfeuchtigkeit bei Raumtemperatur vernetzt und aushärtet. Aufgrund
der relativ schlechten Wärmeleitfähigkeit λ = 0,21 W/(m x K) und der schlechten Temperaturbeständigkeit
der bislang erhältlichen und eingesetzten, elastischen Vergußmassen kann es zu einer
Überhitzung des Heizkörpers kommen, die zur Zerstörung der Vergußmasse und als Folge
zur Zerstörung der Heizkörpers führt. Auch besteht bei der geringen Oberflächenfestigkeit
derartiger Vergußmassen die Gefahr des Eindringens von Fremdkörpern und damit der
mechanischen Beschädigung des Heizkörpers.
[0005] Weiterhin ist bei den vorgenannten Bauarten nachteilig, dass ein Austausch defekter
Heizkörper, im allgemeinen werden Rohrwendelheizkörper verwendet, nur durch eine aufwendige
Trennung der Lötnähte bzw. der Vergußmasse im Herstellerwerk bzw. in einer Werkstatt
möglich ist. Nach Austausch defekter Heizkörper müssen die verwendeten Systeme durch
erneutes Einlöten/Einschweißen oder Vergießen wieder aufwändig hergestellt werden.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Heizung für den
Kupplungskopf einer Mittelpufferkupplung derart auszubilden, dass der Wärmeübergang
vom Heizkörper in den Kupplungskopf verbessert und der Aufwand zur Montage und Demontage
des Heizkörpers verringert ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gekennzeichnete Heizung gelöst.
[0008] Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Durch die passgenaue Ausbildung und Abstimmung der Ausnehmung auf den Querschnitt
des Heizkörpers ist eine schnelle und gleichmäßige Wärmeeinleitung in den Kupplungskopf
gewährleistet. Weiter vermindert das Einbringen des Heizkörpers nach mechanischer
Fertigstellung des Kupplungskopfes einschließlich der stirnseitigen Abdeckung in die
Ausnehmung die Gefahr der Beschädigung des Heizkörpers einschließlich seiner Zuleitung
erheblich. Die beanspruchte lösbare Befestigung sichert das einfache Montieren und
Demontieren des Heizkörpers.
[0010] Die Ausbildung der Ausnehmung gemäß Anspruch 2 stellt die bevorzugte Ausführungsform
dar, die auf bisher bevorzugte Fertigungstechniken beruht.
[0011] Die Ausbildung der Ausnehmung gemäß Anspruch 3 stellt eine alternative Ausführungsform
dar.
[0012] Durch die Merkmale der Ansprüche 4 und 5 wird einerseits eine zweckmäßige Positionierung
und anderseits eine günstige geometrische Ausführung angegeben, die die schnelle Wärmeeinleitung
in die Stirnfläche des Kupplungskopfes gewährleistet.
[0013] Durch das Merkmal nach Anspruch 6 ist ein einfaches Einfügen des Heizkörpers in den
Kupplungskopf nach dessen mechanischer Fertigstellung erleichtert.
[0014] Durch die Merkmale der Ansprüche 7, 8 und 9 wird die schnelle und gleichmäßige Wärmeeinleitung
und Verteilung in den Kupplungskopf, insbesondere in die Stirnplatte begünstigt, was
zur Verringerung von Abtauzeiten führt.
[0015] Durch Verwendung von lösbaren Befestigungen zur Fixierung der Heizkörper am Kupplungskopf
gemäß Anspruch 10 ist durch schnelle Montage und Demontage ein zügiger Einbau, Ausbau
und Austausch eines defekten Heizkörpers gewährleistet, wodurch auch kürzere Standzeiten
für Fahrzeuge beim Austausch des Heizkörpers erzielt werden.
[0016] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung mit eingebauten und zum Einbau
vorgesehenen Heizkörpern in perspektivischer Darstellung.
[0017] In dem in Fig. 1 dargestellten Kupplungskopf 1 einer Mittelpufferkupplung sind in
seiner Stirnplatte Ausnehmungen in Ausbildung von Nuten angeordnet. Die Nuten sind
in verschiedenen Orientierungen und Abstandsmaßen in die Stirnplatte eingebracht und
nach vorn in der Ebene des Stirnplattenabschlusses durch Stirnbleche 2 abdeckbar bzw.
abgedeckt. Die Stirnbleche 2 sind in angepasste Senkungen eingebracht und mit der
Stirnplatte verbunden, vorzugsweise durch Hartlötung. Die dadurch entstehende Ausnehmung/Nuten
sind zur Aufnahme von Heizkörpern 3 vorgesehen und sind passgenau hinsichtlich ihrer
Querschnittsabmessung aufeinander abgestimmt. Jeder Heizkörper 3 ist nach dem Einführen
über ein Halteblech 4 am Kupplungskopf 1 mittels lösbarer Befestigungsmittel 5 festlegbar
und damit montier- und demonierbar. Wesentlich ist, dass der empfindliche Heizkörper
3 noch nach dem Einfügen des Stirnbleches 2 in den Kupplungskörper einbringbar ist,
wodurch die Gefahr der Beschädigung der eingesetzte Heizkörper 3 und deren Zuleitungen
im Fertigungsprozess der Mittelpufferkupplung erheblich gemindert ist.
[0018] Die Ausnehmungen sind wie vorstehend beschrieben vorzugsweise als Nut in der Stirnplatte
ausgebildet, die nach vorn mittels eines eingefügten Stirnbleches 2 abgedeckt ist.
Die Ausnehmungen sind jedoch auch als Bohrung ausbildbar, wodurch zwar das Einfügen
von Stirnblechen 2 entfällt, jedoch nicht unerhebliche Probleme bei der Spanabfuhr
und beim Bohren in gehärteten und vergüteten Stählen zu lösen sind.
[0019] Die Ausnehmungen/Nuten/Bohrungen sind vorzugsweise linear ausgebildet und im wesentlichen
parallel zur Stirnplatte des Kupplungskopfes 1 ausgerichtet.
[0020] Die Ausnehmungen/Nuten/Bohrungen erstrecken sich von den Rändern des Kupplungskopfes
1, insbesondere der Stirnplatte zum Innern.
[0021] Vorteilhaft erstreckt sich vom linken und rechten Rand der Stirnplatte zum Innern
mindestens je eine Ausnehmung/Nut/Bohrung, in die je ein (Teil-)Heizkörper 3 eingesteckt
und am Kupplungskopf 1 lösbar befestigt ist.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind vom linken und rechten Rand
der Stirnplatte zum Innern je zwei Ausnehmungen/Nuten//Bohrungen zur Aufnahme je eines
(Teil-) Heizkörpers 3 angeordnet sind. Hierbei ist eine Ausnehmung/Nut/Bohrung jeder
Seite oberhalb und die andere Ausnehmung/Nut/Bohrung unterhalb der die Stirnplatte
durchdringenden Kupplungsorgane wie Zentriereinrichtungen, Zentrierelemente, Verschlussteile,
Kuppelöse, Einlauftrichter/Einlauföffnung etc.
[0023] Als (Teil-) Heizkörper 3 finden vorzugsweise stabförmige
Hochleistungspatronen
Verwendung.
[0024] Nach heutigem Stand der Technik werden bisher Rohrwendelheizkörper in verschiedenen
Formen in unterschiedlichen Längen und Abmessungen in Nuten eingelegt, wobei die Nuten
im Regelfall mindestens bereichsweise nicht linear ausgeführt sind. Die Nutenbreite
wird wegen der Maßtoleranzen beim Biegen der Rohrwendelheizkörper etwa doppelt so
groß wie der Heizkörper ausgeführt. Durch die nunmehrige Verwendung von aufeinander
abgestimmten, passgenauen Durchmessern von Ausnehmung/Nut/Bohrung werden undefinierte
und ungestützte Anlagen des Heizkörpers in der Ausnehmung/Nut/Bohrung und örtlich
erheblich voneinander abweichende Wärmeleitwerte vermieden. Eine lineare Ausbildung
des Heizkörpers und die diesen aufnehmende Ausnehmung/Nut/Bohrung erleichtert bzw.
ermöglicht das Einbringen von Heizkörpern nach mechanischer Fertigstellung des Kupplungskopfes.
Die vorgesehene lösbare Besfestigung des Heizkörpers 3 ermöglicht eine schnelle Montage
und Demontage.
1. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung, deren mindestens ein Heizkörper
(3) in einer Ausnehmung des Kupplungskopfes (1) eingebracht und nach außen abgedeckt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung passgenau zum Querschnitt des Heizkörpers (3) ausgeführt ist und dass
die Ausnehmung derart ausgebildet ist, dass der Heizkörper (3) nach Fertigstellung
der Ausnehmung einschließlich ihres Abschlusses zur Stirnseite in die Ausnehmung einführbar
und am Kupplungskopf (1) lösbar zu befestigen ist.
2. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung für den Heizkörper (3) als Nut in der Stirnplatte mit Abdeckung mittels
eines Stirnbleches (2) nach außen ausgebildet ist.
3. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung für den Heizkörper (3) als Bohrung im Kupplungskopf (1) bzw. in der
Stirnplatte ausgebildet ist.
4. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung/Nut/Bohrung im wesentlichen parallel zur Stirnplatte des Kupplungskopfes
(1) ausgerichtet ist.
5. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung/Nut/Bohrung linear ausgebildet ist.
6. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung/Nut/Bohrung vom Rand des Kupplungskopfes (1) zum Innern erstreckt
ist.
7. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass vom linken und rechten Rand der Stirnplatte zum Innern je eine Ausnehmung/Nut/Bohrung
angeordnet ist, in die je ein (Teil-) Heizkörper (3) gesteckt ist.
8. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach einem der Ansprüche 1 oder
2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass vom linken und rechten Rand der Stirnplatte zum Innern je zwei Ausnehmungen/Nuten/Bohrungen
angeordnet sind, in die je ein (Teil-) Heizkörper (3) gesteckt ist.
9. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung/Nut/Bohrung jeder Seite oberhalb und die andere Ausnehmung/Nut/Bohrung
dieser Seite unterhalb der die Stirnplatte durchdringenden Kupplungsorgane wie Zentriereinrichtung,
Zentrierelemente, Verschlussteile, Kuppelöse, Einlauftrichter/Einlauföffnung etc.)
angeordnet ist.
10. Elektrische Heizung für eine Mittelpufferkupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die (Teil-)Heizkörper (3) über ein Halteblech (4) am Kupplungskopf (1) lösbar befestigt
sind.